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Vergleichsarbeit Deutsch schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil OrthOgrafie

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Seite 1 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 8/2019 – 30.09.2019

Anregungen zur Schul- und unterrichtSentwicklung 08/2019

Grundschule Sekundarschule Gemeinschaftsschule Gesamtschule Gymnasium Fachgymnasium Förderschule Berufsbildende Schule

Schuljahr 2018/2019

Vergleichsarbeit Deutsch

schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil OrthOgrafie

allgeMeines

Die Vergleichsarbeit Vera 8 Deutsch 2019

Die unter Federführung des Instituts zur Qualitätsentwick- lung im Bildungswesen (IQB) entwickelte Vergleichsarbeit VERA-8 Deutsch umfasste im Schuljahr 2018/2019 die Berei- che Lesen und Orthografie. Die Testdurchführung und -aus- wertung erfolgte durch die jeweils unterrichtenden Lehr- kräfte. Dafür wurden Auswertungshilfen bereitgestellt. Die Vergleichsarbeit wurde unter gleichen, vom IQB und dem Land Sachsen-Anhalt festgelegten Bedingungen geschrie- ben. Die in diesem Ergebnisbericht zusammengefassten In- formationen beruhen auf den schulbezogen erfassten Daten von 8230 Schülerinnen und Schülern, die unter Nutzung des Testheftes 1 an der Vergleichsarbeit teilnahmen.

Sie dienen dazu, die erreichten Ergebnisse einzuordnen und auszuwerten.

Zur interpretation der ergebnisse

Den Aufgaben der Vergleichsarbeit VERA 8 Deutsch 2019 liegen KMK-Modelle von Kompetenzstufen (KS) zugrunde, mit deren Hilfe die erreichten Ergebnisse veranschaulicht werden können.1

1 Institut für Qualitätsentwicklung Berlin (IQB) (Hrsg.): Integriertes Kompetenzstufenmodell zu den Bildungsstandards für den Hauptschulab- schluss und den Mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch für den Teilbereich Orthografie – Rechtschreiben. Beschluss der Kultusministerkonfe- renz (KMK) vom 11.12.2014. URL: https://www.iqb.hu-berlin.de/bista/ksm

Eine Erläuterung der Kompetenzstufenmodelle ist unter https://www.iqb.hu-berlin.de/bista/ksm abrufbar.

V Korrektur schwer ableitbarer und morphologisch komplexer Wörter sowie sicheres Beherrschen der Zeichensetzung IV Identifizierung von Fehlerschwerpunkten, Ableitung von Recht-

schreibregeln und Beherrschen der Zeichensetzung

III weitgehendes Beherrschen von Wortschreibungs- und Zeichen- setzungsregeln

II teilweise Beachtung von Morphemkonstanz, Großschreibung von Nominalisierungen und Zeichensetzung

Ib ansatzweise Markierung von Vokalkürze und Vokallänge, Schrei- bungen mit konsonantischen und vokalischen Ableitungen sowie Großschreibung von Abstrakta

Ia phonographische und einfache silbische Schreibungen sowie Großschreibung von Konkreta

abb. 1: integriertes Kompetenzstufenmodell zum bereich Orthografie

Als durchschnittliche Erwartung an die Leistungen der Schü- lerinnen und Schüler gilt der Regelstandard (Hauptschulbil- dungsgang: KS II; Realschulbildungsgang: KS III). Über die dort beschriebenen Kompetenzen sollten Schülerinnen und Schüler am Ende ihres Bildungsganges verfügen. Das im Haupt- und Realschulbildungsgang eingesetzte Testheft 1 enthält Aufgaben auf allen Kompetenzstufen, wobei der Schwerpunkt der insgesamt 62 Testitems zur Orthografie

auf den Kompetenzstufen Ia bis III (insgesamt 51 Items) liegt.

Die Kompetenzstufen Ia und Ib werden dabei mit 12 bzw. 13 Einzelwertungen berücksichtigt, die Kompetenzstufe II mit 11 und die Kompetenzstufe III mit 15 Wertungen. Auf die Kom- petenzstufen IV und V entfallen 9 bzw. 2 Einzelwertungen.

Damit können sowohl die stärksten als auch die schwächs- ten Leistungen in der Klasse erfasst und abgebildet werden.

Da die Schülerinnen und Schüler eine Mindestanzahl an Aufgaben auf den verschiedenen Kompetenzstufen bearbei- tet haben, können belastbare Aussagen zu den erreichten Leistungen getroffen werden. Im Unterschied zu Leistungs- erhebungen, die zum Zwecke einer Bewertung der in den vorausgegangenen Unterrichtseinheiten erworbenen Kom- petenzen entwickelt werden, orientiert sich die vorliegende Messung der Leistungen an einem Abschlussniveau, was die in einigen Rückmeldungen der Lehrkräfte kritisierte Häufung von Testitems zum gleichen Schwerpunkt erklärt.

ergebnisse Des testbereichs OrthOgrafie iM ÜberblicK

Vergleichende betrachtung der ergebnisse in den orthografischen schwerpunkten

In der Vergleichsarbeit 2019 wurden 5 Schwerpunkte getes-

tet. Übereinstimmend mit der letzten Testung 2016 erfolgte die Messung in den Bereichen Getrennt- und Zusammen- schreibung (Aufg. 1) und Nachschlagen (Aufg. 2). Weitere Er-

(2)

Seite 2 30.09.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 8/2019 | LISA cba

ergebnisse in den überprüften Kompetenzen

Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Einzelaufgaben zeigen sich in den landesweiten Ergebnissen mit Ausnahme des Bereichs Rechtschreibregeln nur geringe Unterschiede in den durchschnittlichen Erfüllungswerten für die einzelnen orthografi schen Schwerpunkte (vgl. Abb. 2).

Die höchsten absoluten Erfüllungswerte wurden in den Aufgaben zu grundlegenden wortbezogenen Regeln der Orthografi e, hier der getrennt- und zusammenschreibung, erreicht (vgl. Abb. 3), wobei der Regelstandard für den Mitt- leren Schulabschluss in den Aufgaben aber nicht überschrit- ten wurde. Auff ällig ist, dass die Schreibung der trennbaren Verbindung mit dem Präfi x „ab“ (Aufg. 1.2 b, KS II) von 39 % der Schülerinnen und Schüler nicht richtig gelöst wurde.

Die häufi g verwendeten Beispiele für beide Schreibmöglich- keiten (Aufg. 1.2 d und 1.2. e, KS III) ordneten etwa 50 % der Schülerinnen und Schüler richtig zu.

64% 63%

54% 62%

44%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Grund- regeln einhalten

Nach- schlage-

werke nutzen

Regeln der Zeichen- setzung einhalten

laut- bezogene

Regeln der Ortho- grafie einhalten

Recht- schreib- regeln nutzen

Erllungsprozenttze

Kompetenzschwerpunkte

abb. 2: Durchschnittliche erfüllungswerte in den schwerpunkten des testbereichs Orthografi e

Nahezu ebenso hohe Erfüllungswerte wurden in den Aufga- ben zum nachschlagen erreicht (vgl. Abb. 4). Die Erfüllung der Mindestanforderungen für den Realschulbildungsgang (bis KS II), die Entnahme explizit angegebener Informationen aus dem Nachschlagewerk wiesen hier mindestens 82 % der Schülerinnen und Schüler nach. Um 11 Prozentpunkte gerin- ger ist der Wert nur in Aufgabe 2.1, in der die Bedeutung von

50%

92%

61%

81%

48% 50%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB I1.1 1.2 a AFB II 1.2 b

AFB II 1.2 c AFB II 1.2 d

AFB II 1.2 e AFB II Satz-

korrektur früh-

stücke abstellt aufmerk-

sam sein aufgrund mithilfe 1 Getrennt- und Zusammenschreibung

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

abb.3: ergebnisse in den aufgaben zur getrennt- und Zusammen- schreibung

In den Aufgaben zum Umgang mit Trennungs- und Be- tonungszeichen in Nach schlagewerken be tra gen die Erfüllungs werte 29 % bis 42 % (Aufg. 2.7. und 2.10, KS IV).

Voraussetzungsreiche Wörterbuchnutzung gelang 29 % bzw.

22 % der Schülerinnen und Schüler (Aufg. 2.3 und 2.4, KS V).

Dafür muss das Stichwort im Umkehrschluss lokalisiert bzw.

die Kopplung zwischen dem Schlagwort und einem zusätzli- chen Informationskasten erkannt werden.

In den Aufgaben zu grundlegenden lautbezogenen regeln der Orthografi e wurden verschiedene s-Laut-Schreibungen in der Phonem-Graphem-Beziehung getestet (vgl. Abb. 5 und 6).

Es überrascht nicht, dass in den isolierten, überwiegend häu- fi g gebrauchten Beispielwörtern die höchsten Erfüllungs- werte erreicht wurden (Aufg. 4.2, KS Ia und Ib). Diese liegen häufi g jedoch bei ca. 80 %. Insbesondere die Stimmhaftigkeit des s-Lauts bei der Bildung fl ektierter Formen von Wörtern wie „lückenlos“ oder „Abgas[wert]“ wurde von ca. einem Viertel der Schülerinnen und Schüler off enbar nicht als Hilfe zur Identifi zierung der korrekten Schreibung genutzt. Mithil-

71%

92% 89% 91% 91% 93%

29% 22%

65% 66%

29% 33%

82%

64%

42%

64%

47%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB I2.1 2.2.1 AFB I 2.2.2

AFB I 2.2.3 AFB I 2.2.4

AFB I 2.2.5

AFB I 2.3

AFB II 2.4 AFB II 2.5

AFB I 2.6

AFB II 2.7 a AFB I 2.7 b

AFB I 2.8

AFB II 2.9 AFB I 2.10

AFB II 2.11 a AFB II 2.11 b

AFB II Bedeutung

'ARBÖ' Herkun�

'Arche' Herkun�

'Argonnen' Herkun�

'Arena' Herkun�

'Arie' Herkun�

'Arithme�k' Silber Ärgernis Abkürzung 'ARD' Argus-

augen Trennung 'AG' Trennung

'arbeits- fähig'

Schreibung 'Arithmo-

griph'

Arbeitsamt Arbeits- agentur

Betonung 'Areopag' Gemein-

samkeiten 'Her(t)z'

Unter- schiede 'Her(t)z' 2 Nachschlagen

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V abb. 4: ergebnisse in den aufgaben zum nachschlagen

fassungen erfolgten im Bereich der Kommasetzung (Aufg. 3), der Schreibung des s-Lauts (Aufg. 4) sowie der Rechtschreib- regeln (Aufg. 5).

Unter Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrads der Einzel- aufgaben zeigen die Landesergebnisse dabei in den beiden wiederholt getesteten Bereichen höhere Mittelwerte als 2016. Einfl uss darauf hat mit großer Wahrscheinlichkeit die Anzahl der jeweiligen Testitems zu diesen Schwerpunkten, die in der diesjährigen Messung höher war. Aber auch die Betrachtung der einzelnen Kompetenzstufen zeigt auf jeder Kompetenzstufe höhere Erfüllungswerte.

Der höchste durchschnittliche Erfüllungswert wurde in den Aufgaben zum Nachschlagen erreicht (vgl. Abb. 8).

Hier zeigt sich auch die deutlichste Steigerung gegenüber der letzten Messung. In den Aufgaben zur Getrennt- und Zusammenschreibung, die in der Gesamtheit den gerings- ten Schwierigkeitsgrad aufweisen, ist der durchschnittliche Erfüllungswert so betrachtet am geringsten. In den Auf- gaben zur Kommasetzung und zu den Rechtschreibregeln wurden höhere Werte erreicht als in denen zur Schreibung des s-Lauts.

„ARBÖ“ herausgeschrieben werden muss. Dieser Wert liegt wiederum 6 Prozentpunkte über dem für die Aufgabe 2.5, in der „ARD“ ausgeschrieben werden musste, hier jedoch unter Berücksichtigung der orthografi schen Korrektheit (KS III).

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41% 44%

69% 66%

22%

54%

0% 27%

20%

40%

60%

80%

100%

4.1.1 AFB I 4.1.2

AFB I 4.1.3 AFB I 4.1.4

AFB I 4.1.5 AFB I 4.1.6

AFB I 4.1.7 AFB I Kommissarsaß

musterte blasserdass nervös

unbewusst nasse Straße

weißer Kleinbus

Riss

interessiertlas Ausweis

wissen dass Dreißiger

schließlich teilweisedas

4 Kriminalis�sches (4.1)

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V abb.5: ergebnisse in der aufgabe 4.1 zur schreibung des s-lauts

90% 80% 80% 88% 80% 81% 78% 73% 78% 73% 86%

25% 23%

71% 71%

42% 52%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

4.2 a AFB I 4.2 b

AFB I 4.2 c AFB I 4.2 d

AFB I 4.2 e AFB I 4.2 f

AFB I 4.2 g AFB I 4.2 h

AFB I 4.2 i AFB I 4.2 j

AFB I 4.2 k AFB I 4.3 a

AFB II 4.3 b AFB II 4.3 c

AFB II 4.3 d AFB II 4.3 e

AFB II 4.3 f AFB II abdruckFuß- Schluss-

folgerung vermisst Kreis- verkehr abge-

rissen begrüßt Abgas- wert Schieß-

stand Blasen- pflaster lücken-

los Preis fasste

fastefast hasst hastHast

ist - isst ist - isst Küste

küsste küsste

misstMist Mist

Schonfrist frisst fristgemäß 4 Kriminalis�sches (4.2, 4.3)

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

abb. 6: ergebnisse in den aufgaben 4.2 und 4.3 zur schreibung des s-lauts

60% 75% 84% 82% 78%

50% 34% 43% 39% 19%

57%

0% 31%

20%

40%

60%

80%

100%

3.1 a AFB II 3.1 b

AFB II 3.1 c AFB II 3.1 d

AFB II 3.1 e AFB II 3.1 f

AFB II 3.2.1 AFB II 3.2.2

AFB II 3.2.3 AFB II 3.2.4

AFB II 3.2.5 AFB II 3.2.6

AFB II Komma

'doch'vor Komma

'aber'vor Komma

'denn'vor Komma

'aber'vor Komma

'doch'vor

zählungAuf- 1 Komma 'dass'vor

1 Komma 'was'vor

1 Komma 'wie'vor

2 Kommas Infini�v mit 'zu'

1 Komma 'von wem'vor

1 Komma 'dass'vor 3 Kommas setzen

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V abb. 7: ergebnisse in den aufgaben zur Kommasetzung

fe eines Abgleichs der Ergebnisse der Einzelwortschreibung mit denen in den Beispielsätzen der Aufgabe 4.1 zeigt sich, ob generelle Probleme im Umgang mit den Regelungen zur s-, ss- oder ß-Schreibung vorliegen. In den Beispielen 2, 6 und 7 der Teilaufgabe 4.1 wird als Sonderfall der s-Schreibungen zudem die das/dass-Schreibung überprüft. Mit Ausnahme des Beispielsatzes 7 wurden dabei Erfüllungswerte zwischen 44 % und 54 % erreicht.

Bei den Beispielen in Teilaufgabe 4.3 handelt es sich um Homophone, die die Schreibung des stimmlosen s-Lauts fokussieren und deren unterschiedliche Schreibung nur über

das Verständnis des gesamten Satzkontextes erfasst werden kann. In den Beispielen, die sehr häufi g gebrauchte Lexik er- fragen, wurden Erfüllungswerte von 71 % erreicht (Aufg. 4.3c, d), die geringsten Werte entfallen auf die Aufgaben 4.3a und 4.3b. Ob hier Wortschatz- oder semantische Probleme vor- herrschend sind, lässt sich aus den konkreten fehlerhaften Schreibungen schlussfolgern.

In den Aufgaben zu grundlegenden satzbezogenen regeln der zeichensetzung wurden auch in Items, die Leistungen unterhalb des Mindeststandards für den mittleren Schul- abschluss ansteuern, Erfüllungswerte von 75 % bis 82 % erreicht (vgl. Abb. 7). Hier liegen einfache Satzkonstrukti- onen zugrunde, in denen die adversativen Konjunktionen

„aber“ und „doch“ auf das Komma verweisen (Aufg. 3.1b, d, e). Die längere, aber syntaktisch gleiche Konstruktion

wurde von 60 % der Schülerinnen und Schüler richtig be- arbeitet (Aufg. 3.1a). In dem Beispiel für Aufzählungen von Satzteilen wurden Erfüllungswerte von 50 % erreicht (Aufg.

3.1f, KS III). Die Klärung der syntaktischen Strukturen in den Satzgefügen gelang zwischen 31 % und 44 % der Schülerin- nen und Schüler (Aufg. 3.2.1, 3.2.2, 3.2.3, 3.2.6). Ein höherer Erfüllungswert (57 %) wurde lediglich im kürzesten Satzbei- spiel erreicht (Aufg. 3.2.5). Der geringste Erfüllungswert im Bereich der Kommasetzung wurde in der Aufgabe erreicht, in der eine satzinterne Abgrenzung gefunden werden muss- te (Aufg. 3.2.4: 19 %, KS IV). Hier ist für die Weiterarbeit zu prüfen, ob beide Kommas oder nur das schließende Komma fehlen.

Die unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Teilaufgaben geringsten durchschnittlichen Erfüllungswerte entfallen auf

die rechtschreibregeln (vgl.

Abb. 8). Hier lagen allerdings nur 3 Testitems zugrunde. Die Beispiele, die auf Strategie- wissen zielten (Aufg. 5b: 65 %), wurden hierbei häufi ger gelöst als diejenigen, die auch allein durch Schreiberfahrung gelöst werden können (Aufg. 5a: 35 %, 5c: 34 %).

ergebnisse in den Kompetenzstufen

Abbildung 9 zeigt, dass die Aufgaben bis zum Mindeststan- dard des Realschulbildungsgang (KS II) von mehr als 50 % der Schülerinnen und Schüler gelöst wurden. Die durchschnitt- lichen Landeswerte sind in diesem Bereich nahezu identisch mit denen der Messung von 2016, in den Kompetenzstufen III, IV und V liegen sie mit + 6 %, + 9 % bzw. + 11 % über den Ergebnissen der letzten Testung. Die Abweichungen sind da-

bei nicht allein durch die verschiedenen Schwerpunkte und die unterschiedliche Anzahl von Testitems zu erklären, mit denen die einzelnen Kompetenzstufen besetzt waren, son- dern sind ein Beleg für höhere Leistungen in dieser Messung, denn auch in den wiederholt getesteten Bereichen wurden durchgängig höhere Erfüllungswerte erreicht.

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Seite 4 30.09.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 8/2019 | LISA cba impressum

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)

Redakteurin: Annette Adelmeyer

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Alle bisher erschienenen Informationsblätter fi nden Sie auch auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt unter:

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte

87% 76%

59%

47%

31% 25%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Ia Ib II III IV V

Erllungsprozente

Kompetenzstufen

Aufgabe 1 (Getrennt- und Zusammenschreibung)

Aufgabe 2 (Nachschlagen)

Aufgabe 3 (Kommas setzen)

Aufgabe 4 (Kriminalis�sches)

Aufgabe 5 (Regelquizz)

(Schwarz markiert sind die durchschnittlichen Erfüllungswerte auf den Kompetenzstufen bezogen auf alle Aufgaben.)

abb. 9: Durchschnittliche erfüllungswerte einzelner aufgaben bezogen auf die Kompetenzstufen

hinweise Zur weiterarbeit

Für alle orthografi schen Schwerpunkte, die in dieser Er- fassung getestet wurde, gibt die Ergebnisanalyse wichtige Hinweise für die weitere Unterrichtsarbeit.

Für die Identifi zierung der richtigen Schreibweise des s-lauts können die Beispiele der Aufgaben genutzt werden, um gemeinsam Regularien für die Schreibweise zu entdecken.

Dieses Verfahren wird für das Erlernen von Rechtschreib- regeln generell empfohlen. Die Lehrkraft unterstützt dabei durch die Ergänzung entsprechender Fachbegriff e, die die Regelformulierung der Schülerinnen und Schüler erleichtern.

Im Gespräch der Schülerinnen und Schüler untereinander werden sie für die Systematik bestimmter Schwerpunkte der Rechtschreibung, in diesem Fall der s-Laut-Schreibung, sensibilisiert. Farbliche Kennzeichnungen für lange Vokale bzw. Diphtonge und kurze Vokale unterstützen die Sys- tematisierung. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Untersuchung, ob der Auslaut bei Verlängerung des Wortes stimmhaft gesprochen wird und sich in die nächste Silbe verschiebt. Bei Unsicherheit in der „das/dass“-Schreibung können die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden, einen Pronominalisierungstest zu machen:

Kann man nach dem ersten Verb im Satz ein Pronomen einsetzen und damit erreichen, dass der Satz abgeschlossen ist?

Beispiel: „Ich freue mich (darü ber), dass ihr kommt.“

35%

65%

34%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB III5 a 5 b

AFB III 5 c

AFB III Konso-

nanten Wortbe-

standteile Trennung dass 5 Regelquiz

Erfüllungsprozentsätze

Legende Ia Ib II III IV V

abb. 8: ergebnisse in den aufgaben zu rechtschreibregeln

Unverzichtbare Orientierung für die kommasetzung bilden die fi niten Verbformen der Teilsätze.

Einen vereinfachten, aber sehr anschaulichen Zugang zu die- ser Problematik bietet Thomas Lindauer2. Verben bezeichnet er als Könige und die Satzglieder als Untertanen. Zusammen bilden sie ein Königreich.

2 Lindauer, T. (2011): Das Komma zwischen Verbgruppen setzen. In: Bredel, U. / Reißig, T. (2011): Weiterfü hrender Orthographieerwerb. Baltmanns- weiler: Schneider Hohengehren.

Zusammensetzungen mit Modalverben werden – in diesem Bild bleibend – als Königspaar defi niert, wobei das Modal- verb die Königin darstellt.

Im Umgang mit nachschlagewerken müssen neben dem Training der Wortsuche, v. a. anhand fl ektierter Beispiele, müssen auch die besonderen Informationsangebote der Wörterbücher, z. B. typographisch herausgehobener

Weitere Aufgaben bietet das IQB auf seiner Webseite unter https://www.iqb.hu-berlin.de/vera/aufgaben/de1 an.

Informationskästen (vgl. Aufg. 2.4c), vermittelt werden.

Wesentlich sind auch die Informationen zur Worttrennung.

Die in den Rückmeldungen der Lehrkräfte hinsichtlich der Aufgabenstellung geäußerte Kritik, nicht mit dem Begriff der Silbentrennung zu arbeiten, erklärt sich mit Blick auf Wörter wie „Arbitration“ oder „Archäopteryx“ auf der abgebildeten Wörterbuchseite (Ärar – Architektur). Prüfrichtung in der Aufgabe war die Informationsentnahme aus Wörter büchern.

Hinsichtlich der getrennt- und zusammenschreibung deuten Fehler in der Schreibung der trennbaren Zusam- mensetzungen auf Schwierigkeiten in der Anwendung des morphologischen Prinzips der Orthografi e hin (Aufg. 1.2a).

Wortanalyse, Wissen ü ber Wortarten und das Beherrschen des Zerlegens von Komposita sind unverzichtbare Grund- lagen zur Überwindung dieser Defi zite. Bei fehlerhafter Zuordnung der Beispiele in den Aufgaben 1.1 und 1.2b sollte das syntaktische Prinzip der Schreibung reaktiviert wer- den. Grammatische Proben zur Satzanalyse (beispielsweise Erweiterungs- oder Umstellprobe), aber auch intonatorische Proben können hier helfen. Alternativschreibungen wie in den Aufgaben 1.2d und 1.2e müssen gesondert gelernt werden. Die Kenntnis der beiden Prinzipien erleichtert aber auch den Umgang mit solchen Herausforderungen, für die sich auch in Substantiv-Verb-Verbindungen viele Beispiele fi nden lassen.

Grundsätzlich sollte es bei allen Arbeiten zur Rechtschrei- bung um das Erfassen der orthografi schen Prinzipien gehen, die den Schreibungen zugrunde liegen, und nicht um die bloße Normerfü llung.

. .

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Referenzen

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