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OHNE KOMPROMISSE BEI DIARRHÖ.

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Academic year: 2022

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ARS MEDICI 3+4 | 2021

FOKUS PHARMAKOTHERAPIE

Das Probiotikum Saccharomyces boulardii senkt bei Diarrhö die Stuhlfrequenz und die Diarrhö- dauer bei Kindern stärker als eine standardmässige Rehydratations- therapie ohne Probiotikum. Was randomisiert kontrollierte Studien bereits gezeigt hatten, bestätigte sich nun auch unter Alltagsbedin- gungen in einer Real-World-Studie in Indien.

New Microbes and New Infections Bei Kindern unter 5 Jahren ist die Diarrhö gemäss der Global Burden Disease Study aus dem Jahr 2016 die fünfthäufigste To- desursache, meist verursacht durch Rotavi- ren (1). Aber auch andere Erreger können zu täglich mehr als 3 dünnen oder wässri- gen Stühlen führen, was der Definition einer Diarrhö entspricht. Die routinemässige Be- handlung besteht aus einer oralen oder intravenösen Rehydratation, mit dem Ziel, die Morbidität und die Mortalität zu sen- ken. Nebst der Aufrechterhaltung einer aus- reichenden Hydratation können mit der Verwendung von Probiotika die Diarrhö- dauer und die Stuhlfrequenz verkürzt wer- den.

In einer kürzlich publizierten, retrospekti- ven Real-World-Studie wurde die dies- bezügliche Wirkung des Probiotikums Saccharomyces boulardii anhand von elek- tronischen Gesundheitsdaten von indischen Kindern mit akuter Diarrhö aus 7 verschie- denen Ambulatorien ermittelt. 160 Kinder erhielten routinemässig eine orale Re-

hydrierungslösung plus Zink sowie zusätz- lich S. boulardii 250 mg 2 ×/Tag (n = 80) oder kein Probiotikum (n = 80).

Das Alter der Kinder unterschied sich in den Studienarmen. In der Probiotikumgruppe waren die Kinder durchschnittlich jünger (35,2 Monate) als in der Gruppe ohne Pro- biotika (59,5 Monate), und der Anteil von Kindern unter 1 Jahr war in der Verum- gruppe signifikant höher (35 vs. 10%). Das Geburtsgewicht unterschied sich jedoch nicht signifikant.

Diarrhödauer signifikant reduziert

In der Gruppe mit dem Probiotikum dau- erte die Diarrhö mit 3 Tagen signifikant weniger lang als bei den Kindern, die nur rehydriert wurden (4,4 Tage; p = 0,05), die Kinder in der Verumgruppe konnten nach der Therapie auch signifikant mehr Ge- wicht zulegen. Die Mehrheit der Patienten unter dem Probiotikum erfuhr nach 2 Ta- gen eine komplette Remission (72%), ohne das Probiotikum war das nur bei 18,7 Pro- zent der Fall. Dieser Unterschied war signi- fikant.

Die Stuhlfrequenz lag vor der Behandlung bei 9,1 bzw. 7,5 Stühlen pro Tag. Unter dem Zusatz von S. boulardii verringerte sich die Stuhlfrequenz signifikant auf 1,7 vs. 2,5 unter Rehydratation, bei allen jedoch bis unter die Diarrhögrenze. Allerdings blieb die Diarrhö bei 25 Prozent der Patienten in der Kontrollgruppe bestehen.

Die Resultate dieser Real-World-Studie zei- gen, dass mit dem Zusatz von S. boulardii die Diarrhödauer und die Stuhlfrequenz im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant gesenkt werden können. Sie decken sich mit Ergebnissen aus randomisiert kontrollier- ten Studien, in denen die durchschnittliche

Diarrhödauer im Vergleich zur Kontroll- gruppe ebenfalls signifikant gesenkt werden konnte (2–4). Eine Metaanalyse aus 7 ran- domisiert kontrollierten Studien (n = 944) kam zu dem Schluss, dass die Diarrhödauer unter dem Zusatz von S. boulardii etwa um 1 Tag verkürzt wird (5). Ein Probiotikum wie S. boulardii kann somit bei einer Er- krankung mit hoher Morbidität und Mor- talität bei Kindern zu einer schnelleren Er- holung beitragen, so das Fazit der Autoren der vorliegenden Studie. s

Valérie Herzog

Quelle: Ragavan PSK et al.: Retrospective analysis of EMR database to assess the effectiveness of Saccha- romyces boulardii CNCM I-745 in children with acute diarrhoea during routine clinical practice. New Micro- bes New Infect. 2020;38:100766.

Referenzen:

1. GBD 2016 Diarrhoeal Disease Collaborators: Esti- mates of the global, regional, and national morbi- dity, mortality, and aetiologies of diarrhoea in 195 countries: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. Lancet Infect Dis.

2018;18:1211-1128.

2. Das S et al.: Efficacy and safety of Saccharomyces boulardii in acute rotaviral diarrhea: double blind randomized controlled trial from a developing country. J Trop Pediat. 2016;9:464-470.

3. Dash D et al.: Efficacy of probiotic Saccharomyces boulardii as an adjuvant therapy in acute childhood diarrhoea. J Nepal Paediat Soc. 2017;36:250-255.

4. Riaz M et al.: Efficacy and safety of Saccharomyces boulardii in acute childhood diarrhea: a double blind randomized controlled trial. Ind J Pediat.

2011;79:478-482.

5. Szajewska H et al.: Saccharomyces boulardii for treating acute gastroenteritis in children: updated meta-analysis of randomized controlled trials.

Alim Pharmacol Ther 2009;30:960-961.

Interessenlage: Die Autoren der referierten Studie de- klarieren keinen Interessenkonflikt.

Diarrhötherapie bei Kindern

Probiotikum verkürzt Krankheitsdauer

FOKUS PHARMAKOTHERAPIE

OHNE KOMPROMISSE BEI DIARRHÖ.

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Referenzen: 1. Spezialitätenliste (Mai 2020). 2. Guarino A, et al. European Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology, and Nutrition/European Society for Pediatric Infectious Diseases evidence-based guidelines for the management of acute gastroenteritis in children in Europe: Update 2014. J Pediatr Gastroenterol Nutr 2014;59(1):132-152. 3. Szajewska H, et al. ESPGHAN Working Group for Probiotics Prebiotics. Probiotics for the Prevention of Antibiotic-Associated Diarrhea in Children. J Pediatr Gastroenterol Nutr 2016;62(3):495-506. 4. Guarner F, et al. World Gastroenterology Organization. World Gastroenterology Organisation Global Guidelines: probiotics and prebiotics February 2017. http://www.worldgastroenterology.org/guidelines/global-guidelines/probiotics-and-prebiotics/probiotics-and-prebiotics-english, 2017. 5. McFarland LV. Systematic review and meta-analysis of Saccharomyces boulardii in adult patients. World J Gastroenterol 2010;16(18):2202-2222.

Perenterol® Z: Saccharomyces boulardii. I: Diarrhö, auch prophylaktisch bei Antibiotikatherapie oder infolge Sondenernährung. D: Vor dem Essen; Erwachsene, Kinder: 1. Tag 2x tgl. 250 mg, dann 1x tgl. 250 mg; Antibiotikatherapie: bis 1 g/Tag; infolge Sondenernährung: bis 2 g/Tag. KI: Überempfindlichkeit gegenüber Saccharomyces boulardii oder einem der Hilfsstoffe; Hefeallergie; Zentralvenenkatheter, Schwererkranke Patienten, immungeschwächten Patienten.

VM: Für ausreichende Rehydratation sorgen; Kapseln bzw. Beutel nicht in Patientenzimmern öffnen; besondere Aufmerksamkeit beim Umgang mit dem Produkt in Gegenwart von Patienten mit einem Katheter erforderlich um Kontamination über die Hände oder Ausbreitung von Mikroorganismen durch die Luft zu vermeiden; darf nicht mit zu heissen, eiskalten oder alkoholhaltigen Flüssigkeiten oder Speisen gemischt werden. UW: selten Blähungen und Einzelfälle Obstipation;

sehr selten allergische Hautreaktionen, Atemnot, anaphylaktische Reaktionen und anaphylaktischer Schock; sehr seltene Fälle von Fungämie, hauptsächlich bei Patienten mit Zentralvenenkathetern, schwerkranken oder immungeschwächten Patienten. IA: Wirkstoff Saccharomyces boulardii ist empfindlich auf Antimykotika; kann möglicherweise falsch-positive Befunde bei mikrobiologischen Stuhluntersuchen verursachen. Schwangerschaft: Es gibt keine Hinweise auf Risiko für Fötus oder Kind. P: Perenterol 250 Plv Btl 10* lim. (SL Mai 20), 20* lim. (SL Mai 20), 10 x 20; Kaps 6, 10* lim. (SL Mai 20), 20* lim. (SL Mai 20), 10 x 20 (D). [Mai 2019]. Ausführliche Angaben finden Sie auf http://swissmedicinfo.ch.

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