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Archiv "Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö: Starke Zunahme der Inzidenz" (10.06.2011)

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A 1338 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 23

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10. Juni 2011

CLOSTRIDIUM-DIFFICILE-ASSOZIIERTE DIARRHÖ

Starke Zunahme der Inzidenz

Jeder sechste Patient mit einer Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö bedarf einer intensivmedizinischen Therapie. Die Erkrankung wird nicht nur unter stationär behandelten Patienten häufiger, sondern auch im ambulanten Bereich.

D

ie Inzidenz der Clostridium- difficile-assoziierten Diarrhö (CDAD) ist in den vergangenen Jahren in den westlichen Ländern rasant gestiegen, in den USA hat sie sich nach Angaben von Priv.-Doz.

Dr. med. Anton Gillessen (Münster) sogar verdoppelt. Der Anstieg der Inzidenz betrifft vor allem Patien- tengruppen, die bislang nicht als Risikopatienten eingestuft wurden, den ambulanten Patienten, berichte- te Gillessen bei einer Fortbildungs- veranstaltung in Köln. „Mehr als 30 Prozent der CDAD sind ambu- lant erworben.“

Das Durchschnittsalter der CDAD-Patienten liege bei 76,4 Jahren, mehr als 90 Prozent seien älter als 65 Jahre. Circa 16 Prozent der Patienten würden intensiv- pflichtig, und 3,7 Prozent müssten infolge einer Perforation oder eines toxischen Megakolons operiert wer- den: „Jeder zweite dieser schwer kranken Patienten stirbt an der

CDAD“, teilte der Mediziner mit.

Dies liege auch am zunehmend häufigeren Auftreten des Stamms Ribotyp 027, der mit einer hohen Letalität assoziiert sei.

Die CDAD tritt Gillessen zufol- ge üblicherweise nach der Gabe ei- nes Antibiotikums auf, wobei das Risiko besonders hoch ist nach der Einnahme von Ampicillin/Amoxi- cillin sowie Clindamycin, Cephalo- sporinen und Fluorchinolonen. Ein erhöhtes Krankheitsrisiko bestehe davon abgesehen bei einer ausge- prägten Komorbidität, bei einer im- munkompromittierenden Situation, einer bereits durchgemachten In- fektion mit Clostridium difficile und möglicherweise auch bei einer anhaltenden Säuresuppression durch Protonenpumpeninhibitoren. Die Patienten entwickeln charakteristi- scherweise wässrig-breiige Diar- rhöen mit drei bis acht Stuhlentlee- rungen pro Tag sowie Bauchkrämp- fe. In schweren Fällen komme es in

der Folge zum Bild der pseudo- membranösen Kolitis, und es drohe ein fulminanter Verlauf mit toxi- schem Megakolon, Perforation, Sepsis und Multiorganversagen, gab der Mediziner zu bedenken.

An die Möglichkeit einer CDAD ist deshalb stets zu denken, wenn im Rahmen der Einnahme von An- tibiotika Diarrhöen auftreten. Im Verdachtsfall ist eine Stuhldiagnos- tik zu veranlassen und gegebenen- falls per Rektoskopie/Sigmoidosko- pie eine pseudomembranöse Kolitis abzuklären. Bestätigt sich die Ver- dachtsdiagnose, dann müssen die auslösenden Antibiotika abgesetzt und allgemeine Behandlungsmaß- nahmen wie eine Volumen- und Elektrolytsubstitution eingeleitet werden. Motilitätshemmer sowie Kohle sind nicht indiziert, wie Gil- lessen ausdrücklich betonte.

Die weitere Behandlung richte sich nach dem klinischen Schwere- grad: Bei der Ersterkrankung oder dem ersten Rezidiv und allgemein leichterer Erkrankung könne mit Metronidazol oder Vancomycin oral behandelt werden, wobei die Therapiedauer zehn bis 14 Tage be- tragen sollte. Bei schwerer Erkran- kung sei Vancomycin zu bevorzu- gen. Ist es bereits zum Rezidiv ge- kommen, rät Gillessen zu einer in- termittierenden Anschlusstherapie mit Vancomycin bei ausschleichen- der Dosisreduktion oder gepulster Dosisreduktion mit Vancomycin- gaben alle drei bis vier Tage. Ab dem dritten Rezidiv sei dann eine serielle Therapie mit Vancomycin für 14 Tage und anschließender Gabe von Rifaximin für ebenfalls 14 Tage zu erwägen. ■

Christine Vetter Pankreaskarzinome im Zusammenhang mit

Exenatid (Byetta®) – Exenatid gehört zur Gruppe der Inkretinmimetika und ist als Byetta (Lilly-Phar- ma) in Kombination mit Metformin, Sulfonylharn- stoffen oder einem Glitazon zugelassen zur Be- handlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, wenn durch eine orale Therapie allein keine ange- messene Blutzuckerkontrolle erreicht werden kann.

Zu den häufigsten unerwünschten Arzneimit- telwirkungen von Exenatid gehören gastrointesti- nale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Häufig wird unter Exenatid ein (oft auch erwünschter) Gewichtsverlust beobachtet. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzte- schaft (AkdÄ) hat bereits 2008 auf Fälle von Pan- kreatitiden im Zusammenhang mit der Anwen- dung von Exenatid aufmerksam gemacht. Nun

wurden der AkdÄ zwei Fälle von Pankreaskarzi- nom unter dieser Diabetestherapie berichtet.

Xiapex® zur Behandlung der Dupuytren’schen Kontraktur – Eine mikrobielle Kollagenase aus Clostridium histolyticum (Xiapex, Pfizer) steht als erste Injektionstherapie für Patienten mit Dupuy - tren’scher Kontraktur zur Verfügung. Bisher war die Erkrankung vorrangig operativ behandelbar. Die Anwendung erfolgt als lokale Injektion durch einen entsprechend geschulten Arzt direkt in den Strang und kann ambulant durchgeführt werden. Durch die Anwendung wird die Struktur der Dupuytren- Stränge aufgebrochen. Der Finger sollte etwa 24 Stunden nach der Injektion nach Bedarf einer Fingerextension unterzogen werden, um damit die Unterbrechung des Strangs zu unterstützen. EB

KURZ INFORMIERT

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