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Sicherheitsfanatiker und Besserwisser

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86 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2015 | www.pta-aktuell.de

D

er sicherheits-

orientierte Kun- de ist meistens auch ein ängst- licher Mensch und insofern leicht zu erkennen: Wenn er beispielsweise in der Freiwahl vor einem Regal steht und sich ein Produkt daraus entnimmt, wird er mehr Zeit als andere da- mit verbringen, die Hinweise auf der Packung zu studieren.

Außerdem wird er die ganze Produktgruppe zu einem The- ma miteinander vergleichen.

Auch seine Körpersprache ist verräterisch. Seine Präsenz ist eher zurückhaltend und leicht verhuscht. Während er ein Produkt studiert, neigt er dazu, sich immer wieder mit der Hand nachdenklich ans Kinn zu fassen. Dasselbe gilt für das Gespräch. Außerdem braucht

er einen gewissen Freiraum – kommen Sie ihm also körper- lich niemals zu nahe.

Unbedingt ernst nehmen!

Im direkten Gespräch geht es zunächst darum, diesem Kun- den Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln. Hören Sie ihm erst einmal genau zu und ver- mitteln Sie ihm unbedingt das Gefühl, dass Sie ihn ernst neh-

men. Für ihn ist beispielsweise schon der leiseste Anflug einer Erkältung eine mittlere Kata- strophe. Also: Spricht dieser Kundentyp davon, dass er ein leichtes Ziehen im Hals ver- spürt, dann dürfen Sie dieses Symptom keineswegs verharm- losen. Äußern Sie sich keines- wegs in die Richtung, dass man das Problem schnell mit eini- gen Halspastillen in den Griff bekommen kann. Der richtige Gesprächsaufbau besteht viel- mehr darin, den Kunden zu fragen, ob er noch andere Be- schwerden hat. Selbst wenn er dies verneint, sollten Sie ihm er- läutern, dass im Gefolge seines

© frankie‘s / fotolia.com

Wenn man über Kundentypen spricht, dann hat man schnell konkrete Vertreter diverser Spezies vor Auge. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor und erläutern, wie Sie am besten mit Ihnen umgehen.

PRAXIS KUNDENTYPOLOGIE

Sicherheitsfanatiker

und Besserwisser

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Halswehs noch andere Symp- tome auftreten könnten. Raten Sie ihm, sich präventiv gegen diese zu wappnen.

Auch im Hinblick auf die Aus- wahl des Präparates sollten Sie dem sicherheitsorientier- ten Kunden Hinweise geben, die ihn beruhigen. Erwähnen Sie, dass diese oder jene Firma schon seit etlichen Jahren am Markt ist und einen renom- mierten Namen hat.

Der sicherheitsorientierte Kunde ist anstrengend und braucht Zeit. Die gute Nach- richt dabei: Wenn Sie diesen Typus richtig behandeln, wird er leicht zu einem Stammkun- den, der auch für Zusatzverkäufe recht offen ist, wenn er nicht sogar regelrecht danach giert.

Der Besserwisser Er tritt zwar energisch auf und steuert bei- spielsweise besonders zielstre- big auf Sie zu. Der Besserwisser ist egozentrisch und leicht aus der Ruhe zu bringen. In ihm ist eine Art Aufregungsbereitschaft angelegt, die nur auf einen An- lass lauert, um zu streiten. Im Grunde genommen ist der Bes- serwisser aber eine Person, die Anerkennung sucht und im tiefs- ten Inneren kein allzu großes Selbstbewusstsein hat. Es ist ja auch ein Paradoxon: Er weiß alles besser und möchte sich trotzdem von Ihnen beraten lassen. Wenn Sie den Besserwisser in der Frei- wahl beobachten, werden Sie feststellen, dass er beinahe den Gegentypus zum sicherheits- orientierten darstellt: Das Regal mit den Nahrungsergänzungs- mitteln kann noch so lang sein – der Besserwisser wird zügig ein ganz bestimmtes Mittel her- ausfischen und dabei eine ken- nerische Miene auf setzen.

Mit Gelassenheit begeg- nen In einer Diskussion über pharmazeutische Themen wird er Ihnen niemals das Wasser

reichen können – trotzdem sollten Sie ihm im Gespräch so viel Raum geben, dass er die noch so krudeste These erst ein- mal ausführlich darlegen kann.

Bleiben Sie gelassen und wider- sprechen Sie ihm so selten wie möglich. Es ist deutlich erfolg- reicher ihn mit Gegenfragen in die Richtung zu führen, in die Sie ihn haben wollen. Etwa so:

„Warum glauben Sie, dass die chemische Zusammensetzung dieses Arzneimittels mehr Ne- benwirkungen hat, als auf der Packungsbeilage angegeben sind? Meinen Sie, wir hätten dazu eine Alternative?“ Selbst wenn der Besserwisser Ihnen ins Wort fällt, sollten Sie das nicht persönlich nehmen. Im Grunde genommen geht es um eine Art Rollenwechsel: Nicht Sie sollten allzu sehr als Expertin in Er- scheinung treten, sondern eher der Besserwisser. Ein Trick, der besonders gut bei diesem Kun- den ankommt: Spenden Sie Lob.

Ein gut begründetes Lob gibt dem Besserwisser das Gefühl, end- lich auf einen Menschen getrof- fen zu sein, der ihn versteht. Im Umkehrschluss wird er sich nach dieser für ihn positiven Erfah- rung einen Tick leichter von Ihnen beraten lassen. Sie soll- ten es aber vermeiden, den kleinen Vorschuss nach dem Lob allzu lange auszunutzen.

Platzieren Sie daher Ihre Emp- fehlung möglichst schnell und kurz. Danach können Sie dem Besserwisser gerne wieder die Hoheit über den Gesprächs- verlauf zustehen. Da der Bes- serwisser häufig nicht so gut bei anderen Menschen ankommt und oft abfällig als Klugschei- ßer tituliert wird, können Sie ihn ebenfalls mit ein wenig Ein- fühlungsvermögen zum treuen Stammkunden machen. ■

Claus Ritzi, Pharmajournalist (wdv)

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