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Das Getränk der Weisen

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84 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2015 | www.pta-aktuell.de

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er weiß schon,

dass in einer ein- zigen Tasse Rot- buschtee 1,7 Mil- ligramm Magnesium und 1,1 Mil- ligramm Kalzium versammelt sind?

Dass in einem Teelöffel Thymianna- deln, mit heißem Wasser aufgegos- sen, ein natürliches Antibiotikum enthalten ist? Dass die Gerbstoffe im Schwarztee Darmwände abdichten - ebenso wie ein Absud aus getrockne- ten Heidelbeeren – und somit gegen Durchfall helfen? Wer dem Apothe- kenkunden von diesen Dingen be- richten kann, wird einen dankbaren Zuhörer haben.

Nun gibt es in jedem Supermarkt und auch in der Apotheke die so ge- nannten „Wintertees“, die zumeist aus aromatisierten Schwarz- oder Rotbuscharten bestehen. Zimt und Kardamom, Orangenschalen oder Fenchel, Nelken und Sternanis be- reichern die Mischungen und sorgen für einen Geruch, der an Weihnach- ten erinnert. Und das mit voller Ab- sicht, denn unser limbisches System assoziiert dies meist mit kuscheliger Heimeligkeit. Doch die beigefügten Gewürze, die in der Apotheke in Arzneibuchqualität erhältlich sind, sind auch hochpotente Wirkstoff- bomben.

Kleine Gewürzkunde Zimt (Cor- tex Cinnamomi) – der hochwertige Ceylonzimt besteht im Rohzustand aus den gerollten Rindenstücken des immergrünen Zimtbaums aus der Familie der Lorbeergewächse.

Die getrockneten oder gemahlenen Stücke haben eine Fülle von Eigen- schaften: So senken sie den Blutzu- cker, wirken also antidiabetisch. Sie senken auch den LDL-Cholester- inspiegel und bewirken eine Ther- mogenese. Zimt gehört also zu den wärmenden Gewürzen. Vorsicht, es ist auch ein Allergen!

Kardamom (Fructus Cardamomi):

ein zu Unrecht in Vergessenheit ge- ratenes Gewürz! Schmeckt kräftig, leicht scharf und zitronig. Wer auf eine der grünen Kardamomkapseln beißt, wird übrigens schlagartig

© magdal3na / fotolia.com

PRAXIS WINTERTEES

Das Getränk der Weisen

Eine Tasse Tee bringt Ruhe und Wärme.

Sie ist aber auch eine Tasse Medizin in

unserer Hand – denn selbst der gewöhn-

lichste Schwarztee birgt eine Fülle von

Inhaltsstoffen, die uns gesund erhalten und

bei vielerlei Beschwerden helfen können.

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wach. Kenner handeln es deshalb als Geheimwaffe gegen Müdigkeit beim Autofahren! Zusammen mit Zimt und Sternanis gehört es zu den typischen Weihnachtsgewürzen. Die angestoßenen Fruchtkapseln werden Tees hinzugefügt, wirken appetitan- regend und verdauungsfördernd.

Nelken (Caryophyllum aromati- cum): Es gibt tatsächlich einen tro- pischen Gewürznelkenbaum, dessen gepflückte Knospen in Windeseile zu dem zusammenschrumpfen, womit Orangen zur Weihnachts- zeit gespickt werden. In alten Zeiten

kaute man die scharfen Nelken, um Zahnschmerzen zu betäuben, denn sie enthalten zum überwiegenden Teil das entzündungshemmende und anti- bakteriell wirkende Eugenol. Außer- dem zeichnet das hocharomatische Gewürz sich durch einen hohen Ge- halt an Antioxidantien aus. Es macht fettes Fleisch besser verdaulich.

Sternanis (Illicium verum) und Anisfrüchte (Fructus Anisi): Er sieht wirklich aus wie ein Stern, der kleine Bruder der Anisfrucht, und wird deshalb gern in Duftpotpour- ries verwendet. Er enthält weniger In-

haltsstoffe, macht aber einfach optisch mehr her: Die Anisfrucht an sich ist sowohl sekretolytisch als auch spas- molytisch, wirkt karminativ und ist deswegen bevorzugter Begleiter der Gewürze Fenchel und Kümmel im Ma- gen-Darm-Tee. Er ist wirksamer Be- standteil des griechischen National- schnapses Ouzo, den man deswegen gern nach dem Essen zu sich nimmt.

Möglichkeit der inneren Ein- kehr Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Teegenusses ist des- sen meditativer Aspekt. Haben Sie

sich schon einmal gefragt, warum es „Coffee to go“ und nicht „Tea to go“ heißt? Man muss aus dem Tee- trinken nicht gleich eine Zeremo- nie machen wie die Japaner, doch allein die Vorbereitungen schaffen eine Zeitinsel, in der die Gedanken einfach einmal fließen können. Die Winterzeit eignet sich perfekt dazu, denn der Körper hat das Bedürfnis nach Wärme.

Man bringt kaltes Wasser zum Ko- chen, gießt es noch sprudelnd in die vorher heiß ausgespülte Kanne und wartet die Ziehzeit ab. Dann wird

die Kanne aufs Stövchen gestellt. Mit einer Tasse aromatischem, duftenden Tee in der Hand ist es leichter, für fünf Minuten eine Auszeit zu neh- men: Man tut einfach – nichts.

Dieser kleine Zusatztipp zum „Win- tertraum“-Tee aus der Freiwahl wird den Kunden lächeln lassen, wetten?

Klassische Teesorten Alle kom- men sie vom Teestrauch, der mit lateinischem Namen „Camellia si- nensis“ heißt und in subtropischen Gebieten mit feuchtwarmem Klima gedeiht (Indien, China und Japan).

Dessen lanzettförmige Blättchen werden per Hand gepflückt, und zwar lediglich die Endknospen und die dann folgenden obersten jungen Blätter. In der Haltbarma- chung liegt dann der Unterschied.

Zunächst werden alle Teeblätter in Welktunneln ausgebreitet, damit sie trocknen können. Dann oxidieren sie von selbst an der Luft, „Fermen- tation“ nennt man diesen Vorgang.

Bei Grünem Tee tut man alles, um das zu verhindern – die Blätter wer- den nur kurz erhitzt, geröstet oder gedämpft, um ihnen die Feuchtig- a

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2015 | www.pta-aktuell.de

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a keit zu entziehen. Weil er kaum behandelt wurde, hat grüner Tee die höchste Konzentration an Inhalts- stoffen wie zum Beispiel Antioxidan- tien und Gerbstoffen; medizinische Studien legen unter anderem eine antidiabetische und cholesterinsen- kende Wirkung nahe. Grüner Tee darf nur zwei Minuten lang mit 70 Grad heißem Wasser in Berührung kommen, bevor er getrunken wird.

Er gilt als sehr gesund.

Schwarzer Tee durchläuft alle Stu- fen der Fermentation, nachdem er zunächst gerollt wurde. Im Kontakt mit der Luft verfärben sich die Blätt- chen kupferrot und eine chemische Veränderung findet statt: Gerbstoffe werden entzogen, Koffein freigesetzt, Aromastoffe gebildet. Beim abschlie- ßenden Trocknen erhält der Tee seine schwarze Farbe.

Und dann gibt es da noch den Rot- buschtee: ein sehr leckeres, koffein- freies Getränk aus den Nadeln des Rooibosstrauches, das bereits ohne Zusatz von Aromen leicht süßlich schmeckt. Bereits seit Jahrhunderten von den Eingeborenen Südafrikas verwendet, entdeckte dessen Zube- reitung um 1900 ein weißer Siedler, der daraus flugs ein Geschäft machte.

Der Rooibos ist ausgesprochen reich an Mineralstoffen und eignet sich

vorzüglich zum Aromatisieren mit getrockneten Früchten und Gewür- zen. Sein naher Verwandter, der Honeybuschtee, schmeckt honig- artig und wird sehr gern von Kin- dern getrunken.

Kräuter als „Apotheke Gottes“

Maria Treben, die die alte Rezeptur des Schwedenbitter wiederbelebte, formulierte es treffend. Gegen viele Erkrankungen ist ein Kraut gewach- sen und wer sich auskennt, kann dem Kunden wertvolle Hinweise geben.

Im Arzneiteeregal der modernen Apotheke findet sich viel vom ural- ten Wissen der Kräuterheilkunde.

So wirkt Thymian auswurffördernd, sekretolytisch und hat eine antiba- kterielle Wirkung – hilft prima bei grippalen Infekten und Bronchitis!

Lindenblüten sind der klassische

Schweißtreiber. Bei wem sich die Erkältung ankündigt, sollte seine Körpertemperatur mit Hilfe von Lindenblütentee steigern – oft kann man auf diese Weise die Erkrankung im Keim ersticken. Spitzwegerich wird zur Reizlinderung bei Katarr- hen der oberen Atemwege eingesetzt und besänftigt Reizhusten ebenso wie die Eibischwurzel. Salbei wirkt in der Mundhöhle antibakteriell und wird deshalb nicht nur als Tee ge-

nossen, sondern gern auch als Bon- bon gelutscht.

Beliebt sind Kräutertees auch bei denjenigen, die abends schlecht ein- schlafen können. Ein Tee aus Passi- onsblumenkraut kann da Wunder wirken. Der eignet sich übrigens be- sonders für Menschen, die lange Zeit synthetische Schlafmittel genommen haben. Lavendel, Hopfenzapfen und Melisse haben jeweils ähnliche Wir- kungen.

In der großen Gruppe der Tees ge- gen dyspeptische Beschwerden ist die Kombination Fenchel, Anis und Kümmel geradezu klassisch. Sie steht in jedem Teeregal – und doch kann mit einer Mischung frischer Früchte aus gleichen Teilen die Wirksamkeit gesteigert werden, wenn jeweils ein Esslöffel der gemischten Bestandteile mit einem Mörser angestoßen wird.

Die Echte Goldrute (Herba solid- aginis) gilt als Unterstützung bei Harnwegsinfektionen, da sie ent- krampfend und entzündungshem- mend wirkt. Sie wird außerdem zur Reizminderung bei Reizblase und Dranginkontinenz verwendet.

Die Goldrute findet sich in nahezu jedem Teegranulat, das zur Durch- spülungstherapie bei Blasenentzün- dungen angewendet wird.

Doch man muss gar nicht krank sein, um Kräuter- und Früchtetees genießen zu können. Wer erst ein- mal seine Mischung gefunden hat, mag sie bald nicht mehr missen. Die klassische Kräutermischung zum Genießen besteht oft aus Pfeffer- minze, Brombeerblättern, Melisse, Anis, Hagebutte und Königskerze.

Auch Rotbuschtees mit Minze, Zimt, Zitronengras und Orangenblättern eignen sich für die ganze Familie und können sowohl warm als auch kalt getrunken werden. ■

Alexandra Regner, Journalistin und PTA

PRAXIS WINTERTEES

WINTERTEE

Dieser Tee erzeugt das echte Glühpunsch-Flair und ist garantiert alkoholfrei. Die Apfel-, Orangen- und Zitronenschalen einfach auf die Heizung oder den Ofen legen bis sie getrocknet sind. Das hat dann auch gleich einen aromatherapeutischen Nebeneffekt!

Das Rezept:   Getrocknete Apfelschalen 20 Gramm Hagebuttenschalen 15 Gramm Melissenblätter 15 Gramm Hibiskusblüten 15 Gramm Kakaoschalen 10 Gramm

Orangenblüten geschnitten 5 Gramm

Getrocknete Schale (Zesten) einer Bio-Orange Getrocknete Zesten einer Bio-Zitrone

1 TL Gewürznelken

1 Zimtstange in kleinen Stücken

Jeweils einen Esslöffel der Mischung auf eine große Tasse kochendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen. Entweder pur oder mit Honig oder Kandis genießen. Den Tee kühl und dunkel in einem dicht schließenden Gefäß lagern und alsbald verbrauchen!

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