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Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan 2006

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GLIEDERUNG DES ERLÄUTERUNGSBERICHTES

1. Anlass ...5

1.1 Ziel und Inhalt ...5

1.2 Formale Bestandteile und Grundlagen der Darstellung des Flächennutzungsplanes...6

1.3 Die Abgrenzung zu Bebauungsplänen ...7

1.4 Verhältnis zum Landschaftsprogramm ...7

1.5 Die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes im Umfeld stadtregionaler Erneuerungsprozesse ... 7

2. Anpassung an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung GemÄss § 1 Abs. 4 BauGB .10 2.1 Ziele der Raumordnung zur allgemeinen Entwicklung des Oberzentrums Bremerhaven . 10 3. Determinanten der siedlungsstrukturellen ...14

Entwicklung...14

3.1 Gesamtstädtische Situation...14

3.2 Entwicklungsgeschichte ...14

3.3 Lage und Erreichbarkeit ...15

3.4 Wirtschaftliche Lage der Stadt Bremerhaven ... 16

4. Planungsgrundlagen... 21

4.1 Bevölkerung und Wohnungsmarkt ...21

4.1.1 Bevölkerung und Haushalte ...21

4.1.2 Die Bevölkerungsprognose ...24

4.1.3 Der Wohnungsbestand...25

4.1.4 Die Wohnungsmarktprognose ...28

4.1.5 Die Rahmenbedingungen... 29

4.2 Wirtschaft...30

4.2.1 Die Bestandsentwicklung ...30

4.2.2 Die Prognose...32

4.2.3 Die Rahmenbedingungen... 38

4.3 Freiraum- und Umweltsituation...39

4.3.1 Die Bestandssituation...39

4.3.2 Zustand von Natur und Landschaft ...40

4.3.3 Die Entwicklungsziele und Maßnahmen des Landschaftsprogrammes ... 43

5. Regionale Verflechtungsbereiche und oberzentrale Funktionen der Stadt Bremerhaven ...45

5.1 Regionalisierung der Verflechtungsbereiche...45

5.2 Oberzentrale Funktionen der Stadt Bremerhaven ... 46

6. INSTRUMENTE DER LANDESPLANUNG...49

6.1 Vorranggebiete zur Trinkwassergewinnung ...49

6.2 Vorrangstandort für Windenergienutzung... 49

7. Erläuterungen zu den Plandarstellungen... 51

7.1 Darstellungen von Wohnbauflächen...51

7.1.1 Die räumlichen Reserven ... 51

7.2 Gemischte Bauflächen ...54

(3)

7.2.1 Die räumlichen Reserven ...55

7.2.2 Die räumlichen Ziele...56

7.2.3 Das räumliche Konzept ... 57

7.3 Gewerbliche Bauflächen...57

7.3.1 Die räumlichen Reserven ...58

7.3.2 Die räumlichen Ziele...64

7.3.3 Das räumliche Konzept ... 65

7.4 Sonstige Sonderbauflächen ... 66

7.5 Flächen für den Gemeinbedarf ...67

7.5.1 Die räumlichen Reserven ...68

7.5.2 Die räumlichen Ziele...69

7.5.3 Das räumliche Konzept ... 70

7.6 Verkehrsflächen...71

7.6.1 Stadtverträgliche Verkehrspolitik...72

7.6.2 Die räumlichen Ziele...72

7.6.3 Das räumliche Konzept ... 73

7.7 Flächen für Ver- und Entsorgungsanlagen ...77

7.7.1 Energieversorgung ...78

7.7.2 Post- und Fernmeldedienste ...80

7.7.3 Wasserversorgung ...81

7.7.4 Abfallentsorgung ...81

7.7.5 Abwasserbeseitigung ...82

7.7.6 Entwässerung und Retention ... 83

7.8 Grün- und Freiflächen...84

7.8.1 Die räumlichen Ziele...84

7.8.2 Das räumliche Konzept ...85

7.8.3 Darstellung von allgemeinen Grünflächen ...88

7.8.4 Flächen zum Ausgleich ...88

7.8.5 Spielplätze...93

7.8.6 Sportanlagen und Freibäder...93

7.8.7 Friedhöfe ...94

7.8.8 Dauerkleingärten ...95

7.8.9 Parkanlagen ...96

7.8.10 Flächen für die Landwirtschaft ...96

7.8.11 Flächen für Wald ... 96

7.9 Wasserflächen... 98

8. Nachrichtliche Übernahmen ...98

8.1 Stadtgrenze ...98

8.2 Anlagen zum Lärmschutz sowie Flächen für Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen ...99

8.3 Grabungsschutzgebiete...100

8.4 Denkmalgeschützte Gebäude und Ensembles ...101

8.5 Gesetzlich Geschützte Landschaftsbestandteile...101

8.6 Naturschutzgebiet...102

8.7 Landschaftsschutzgebiete ...102

8.8 Überschwemmungsgebiet und Hochwasserschutz ...103

(4)

8.9 Wasserschutzgebiete ... 103

9. Kennzeichnungen ...104

9.1 Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind... 105

10. Vermerke...106

10.1 Geplantes FFH - Gebiet ...106

10.2 Geplante Straßen... 107

11. Flächenbilanzen ... 107

12. Übersicht über die wirksamen FNP- Änderungen seit 1977 ... 109

13. Fachbegriffe ... 111

14. Verfahrensablauf... 119

Anlage + Anhang ...121

(5)

1. ANLASS

Der neue Flächennutzungsplan der Stadt Bremerhaven löst seinen derzeit noch gültigen Vorgänger ab. Die alte Fassung ist bereits seit 1977 wirksam, zwischenzeitlich aber haben sich mehr als 60 Änderungen ergeben.

Die Bauflächenreserven des alten Plans sind weitgehend erschöpft beziehungsweise sollen aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in Anspruch genommen werden. Auch die Rah- menbedingungen, Prognosen und Zielvorstellungen, die der bisherigen Planung zugrunde lagen, haben sich mittlerweile maßgeblich geändert. Mit der Gleichzeitigkeit von Schrump- fung und Wachstum ergeben sich neue Anforderungen an die Stadtentwicklung. Der Stadt- umbau bzw. der qualifizierte Umgang mit dem Bestand und den vorhandenen Reserven wird dabei das Thema der Zukunft sein. Alles in allem macht dies die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes erforderlich.

Zugleich bietet sich so die Chance, die Weichen für eine neue räumliche Stadtentwicklung im nächsten Jahrzehnt zu stellen.

1.1 Ziel und Inhalt

Der Flächennutzungsplan ist nach dem Baugesetzbuch als vorbereitender Bauleitplan das Planungsinstrument zur langfristigen Steuerung der räumlichen Entwicklung der Stadt. Er wird unter Berücksichtigung der Ziele der Raumordnung aufgestellt.

Der Flächennutzungsplan regelt die Art der Bodennutzung nach Bauflächen, Flächen für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Sportanlagen, Kultur- und Versorgungseinrichtungen, Verkehrsflächen sowie Grün- und Erholungsflächen, Landwirtschaft und Wald.

Eine neue Qualität erhält der FNP durch die Vorgaben des Bremischen Naturschutzgeset- zes mit der Berücksichtigung des Landschaftsprogrammes. Das Landschaftsprogramm stellt die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in ihren Grundzügen auf dieser Ebene der räumlichen Planung dar.

Ergänzend hierzu werden Flächen zum Ausgleich bzw. Ersatz von Eingriffen in Natur und Landschaft im FNP dargestellt.

Planungen und sonstige Nutzungsregelungen nach anderen gesetzlichen Vorschriften wer- den in die Darstellung des FNP nachrichtlich übernommen. Herzu zählen z.B. Wasser- schutzgebiete. In Aussicht genommene Festsetzungen dieser Art werden als Vermerk eben- falls im FNP dargestellt. Nachrichtliche Übernahmen und Vermerke sind nicht Bestandteil des FNP-Verfahrens und unterliegen nicht der kommunalen Abwägung.

Mit Abschluß dieses Änderungsverfahrens für das gesamte Bremerhavener Stadtgebiet wird der bestehende Flächennutzungsplan mit seinen wirksamen Änderungen und Teiländerun- gen durch den neuen Plan aufgenommen, ohne jedoch die wirksamen ebenenspezifischen Detailregelungen der kleinräumigen Änderungsverfahren außer Kraft zu setzen (s. Gliede- rungspunkt 12 ).

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Gleiches gilt für die Übernahme der rechtskräftigen Festsetzungen aus Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren (z.B. CT IV, Regionalflugplatz Luneort, ZKA usw.).

Gleichzeitig werden die rechtskräftigen Grenzbereinigungen mit der Stadt Bremen in den Plan aufgenommen.

1.2 Formale Bestandteile und Grundlagen der Darstellung des Flächennutzungs- planes

Der Flächennutzungsplan besteht aus einer zeichnerischen Darstellung - auf einer Karten- grundlage des Vermessungs- und Katasteramtes - sowie aus textlichen Darstellungen.

Nach § 5 Abs. 5 BauGB werden diese Planungsinhalte im Erläuterungsbericht begründet.

Beipläne sind Teil des Erläuterungsberichtes. Sie haben die Aufgabe, fachliche Aussagen gesamtstädtisch räumlich zu verorten bzw. zu differenzieren sowie Planinhalte aufzuneh- men, die in der Planzeichnung zur Überfrachtung und dessen Unleserlichkeit führen wür- den.

Farbwahl

Bei der farblichen Ausgestaltung werden die Farben der Planzeichenverordnung (PlanZVO) zugrunde gelegt.

Gemäß § 1 der Baunutzungsverordnung werden Bauflächen dargestellt. Die farbliche Nut- zungsdarstellung verdeutlicht den tatsächlichen bzw. angestrebten Charakter der Nutzun- gen. Eine Standortdarstellung mittels Planzeichen wird für Einrichtungen und Anlagen des Gemeinbedarfs sowie der Ver- und Entsorgung vorgenommen.

Planzeichen für bauliche Einrichtungen sind schwarz gefüllt. Zweckbestimmungen von Grünflächen werden mit Planzeichen für nichtbauliche Anlagen versehen.

Grundlagen der Darstellung

Grundlagen für die Darstellung der Bauflächen wie auch die anderen Arten der Nutzung im Flächennutzungsplan sind örtliche Bestandsaufnahmen.

Gleichzeitig wurden die Festsetzungen der rechtskräftigen Bebauungspläne berücksichtigt.

Im Rahmen einer Baulückenuntersuchung wurden die Baulandreserven erfasst. Unter Be- rücksichtigung aller vorliegenden Zielvorstellungen und der Bestandstandsaufnahmen wur- de die bebaute Ortslage nach den Kriterien der Baunutzungsverordnung in Bauflächen bzw.

Baugebieten dargestellt. Welche Überlegungen zu der örtlichen Bestimmung der Wohnbau- flächen, gemischten Bauflächen, gewerblichen Bauflächen und Sonderbauflächen geführt haben, geht aus den Erläuterungen zu den einzelnen Bauflächen im nachfolgenden Text hervor.

Außer der Darstellung der Bauflächen für die bereits überwiegend bebaute Ortslage umfasst der bebaute Bereich des Flächennutzungsplanes die Neubauflächen, die bis zum Jahre

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2020 zur Befriedigung des Baulandbedarfs erforderlich werden. Für alle Bauflächen gilt die angegebene Art der Nutzung als Entwicklungsabsicht, deren Konkretisierung und Realisie- rung den Bebauungsplänen vorbehalten bleibt. Dies trifft auch für bereits baulich genutzte Flächen zu; hier kann die Entwicklungsabsicht "Erhaltung" oder "Änderung" der vorhande- nen überwiegenden Nutzung heißen.

1.3 Die Abgrenzung zu Bebauungsplänen

Der Flächennutzungsplan bildet die verwaltungsinterne Grundlage für die räumliche Stadt- entwicklung. Somit ist er ein behördenbindendes Programm, während sich für den einzelnen Bürger keine einklagbaren Rechte aus dem Plan ableiten.

Der FNP beschränkt sich auf die Grundzüge der Planung und ist daher auch entsprechend seines Maßstabes (1: 10.000) nicht parzellenscharf. Dabei stellt er jedoch die Planungsvor- gabe für die Aufstellung von Bebauungsplänen dar, in denen dann für räumlich begrenzte Bereiche rechtsverbindliche Festsetzungen getroffen werden. In diesen Bebauungsplänen ist später auch die Art und das Maß der baulichen Nutzung ablesbar.

1.4 Verhältnis zum Landschaftsprogramm

Das Bremische Naturschutzgesetz (BremNatSchG) vom 17.09.1979 ist Grundlage der Landschaftsplanung im Lande Bremen. Gemäß § 5 BremNatSchG werden die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege in den Grundzügen im Landschaftsprogramm (LAPRO) dargestellt.

Nach der Rechtslage ist das LAPRO als einfacher Parlamentsbeschluß zu qualifizieren. Es entfaltet, abgesehen von den Vorgaben für die Landschaftspläne keine unmittelbare Rechtswirkung.

Nach Abwägung im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange(§ 4 BauGB) wird in der Bauleitplanung entschieden, inwieweit die landschaftsplanerischen Erfordernisse und Maßnahmen übernommen werden können.

Im Grundsatz wurde das Landschaftsprogramm mit dem Flächennutzungsplan abgestimmt.

Bei Änderungen gegenüber diesem Abstimmungsergebnis wird nach Wirksamkeit des neu- en Flächennutzungsplanes ein Anpassungsantrag des LaPro gestellt.

1.5 Die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes im Umfeld stadtregionaler Er- neuerungsprozesse

Der derzeit wirksame Flächennutzungsplan der Stadt Bremerhaven von 1977 wurde in einer Zeit erarbeitet und beschlossen, in der Wachstum als Grundlage der Entwicklung angese- hen wurde und entsprechend ging eine solche Erwartung auch in den Flächennutzungsplan ein.150 000 Einwohner wurden maximal bei einer positiven Wanderungsentwicklung auf- grund einer Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung erwartet. Der Umfang der Flächen- darstellungen wurde hierauf ausgerichtet.

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Es ist bekannt, dass trotz aller Anstrengungen die Strukturkrisen in der Fischwirtschaft und dem Schiffbau und damit zwei der drei Standbeine der Bremerhavener Wirtschaft nicht in vollem Umfang abgefangen werden konnten, so dass alle Wirtschaftsbereiche Bremerha- vens in Mitleidenschaft gezogen wurden. Entsprechend nahm die Bevölkerung überpropor- tional ab.

Eine Stadt wie Bremerhaven mit offensichtlichen Modernisierungsdefiziten und wirtschafts- strukturellen Schwächen, ist in diesem Zusammenhang besonders herausgefordert. Hier gilt es, die vorhandenen räumlichen und funktionalen Potentiale dieser Stadt im Interesse des strukturellen Wandels zu reaktivieren und sie in nachhaltige, zukunftssichernde Entwicklun- gen zu überführen. Unterstützt werden diese Erneuerungsstrategien durch das Investiti- onssonderprogramm - ein mehrjähriges milliardenschweres Stützungsprogramm des Bundes und der Länder -, um den Anschluss des Landes Bremen an die deutsche Wirt- schaftsentwicklung zu forcieren.

Zwischen der Stadt Bremerhaven und der sie umgebenden Region bestehen enge räum- lich-funktionale Beziehungen. Eine regionale Arbeitsteilung gerät mit zunehmender Sub- urbanisierung von Wohnen, Gewerbe und großflächigen Einzelhandelseinrichtungen einer- seits und der Abwälzung der ökologischen Folgen städtischer Entwicklungen andererseits immer weiter aus dem Gleichgewicht: Ökonomisch stärkere Funktionen und Gruppen ver- lassen die Stadt, bilden einen "Speckgürtel" und tragen so zur Zersiedlung der Landschaft bei.

Bremerhaven hat allein in den Jahren 1980 - 1993 durch Suburbanisierungsprozesse im Saldo 4.670 Einwohner verloren. Der Verlust an Steuereinnahmen wird vom Finanzsenator auf 5.600 DM pro Person und Jahr geschätzt. Hinzu kommen die Einnahmeverluste aus Gewerbesteuern.

Die Stadt blutet latent aus und kann als Folge der Segregationsprozesse - also der selekti- ven Abwanderung - aufgrund verminderten Steueraufkommens die Kosten für die Aufrecht- erhaltung städtischer Funktionen immer schwerer aufbringen. Der zusätzliche Konkurrenz- kampf zwischen Kernstadt und den übrigen Städten und Gemeinden der Region läuft dem Gesamtinteresse der Region zuwider, denn gleichzeitig kommt den Regionen im Rahmen der Entwicklung der Europäischen Union eine immer stärkere Bedeutung zu.

Nach landesplanerischen Grundsätzen ist ein Erhalt der regionalen Versorgungsstrukturen nur über eine Stärkung des regionalen Zentrums zu erreichen, während im Umkehrschluss dessen Schwächung auch zu einer schleichenden Schwächung der gesamten Region führt.

Hierzu ist ein hohes Maß an regionaler Abstimmung und Steuerung notwendig.

In einem kooperativen Planungsprozess mit den Umlandgemeinden wurde ein „Siedlungs- und Freiraumkonzept“ erarbeitet. Ziel ist eine stärkere strukturelle Konzeptbildung in der Stadtregion, die auf Arbeitsteilung und Funktionsergänzung sowie differenzierte Standort- und Entwicklungskonzepte hinausläuft.

Inhaltliche Ziele sind u.a.:

Entwicklung kleinräumiger ÖPNV-orientierter Siedlungsachsen

Erarbeitung differenzierter und aufeinander abgestimmter Profile der Zentren

Sicherung der Wohn- und Erholungsqualität

Minimierung der Ansiedlungskonkurrenz

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Verbesserung der Erreichbarkeit des Oberzentrums Bremerhaven

Erhalt und Stärkung der vorhandenen Infrastruktur.

Mit der Gründung des Regionalforums Bremerhaven am 23.03.03 ist eine neue Interes- senvertretung des Küstengebietes an Elbe und Weser erfolgt, wo Vertreter der beiden Landkreise, der Städte und Gemeinden in Kooperation mit der Seestadt Bremerhaven Kräf- te bündeln und Gemeinsamkeiten erarbeiten wollen. Nicht die Idee einer Auflösung der Stadt in der Region, sondern die Intention, kommunalen Eigensinn mit regionalem Denken und Handeln zu verbinden, steht dabei im Mittelpunkt.

Im Rahmen des oben genannten „Siedlungs- und Freiraumkonzeptes“ ist ein gemeinsames Raumstrukturkonzept(2004) erarbeitet worden, das die Grundlage für die weitere Arbeit im Regionalforum Bremerhaven bilden soll, wo im Arbeitskreis 1 „Enger Verflechtungsraum Bremerhaven“ außerdem die Voraussetzungen für weitergehende verbindlichere Ausgestal- tung der Zusammenarbeit erarbeitet werden soll. Die stadtregionalen Pläne und Planinhalte zum Kooperativen Siedlungs- und Freiraumkonzept sind im Internet unter www.regionalforum-bremerhaven.de veröffentlicht.

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2. ANPASSUNG AN DIE ZIELE DER RAUMORDNUNG UND LANDESPLANUNG GEMÄSS § 1 ABS. 4 BAUGB

Die Flächennutzungsplanung hat als die überfachliche Planung die Gestaltung der struktu- rellen Gesamtverhältnisse (Industrieansiedlung, Siedlungsentwicklung, Verkehrserschlie- ßung, Umweltschutz usw.) zum Gegenstand.

Dabei ist in Anknüpfung an die zwischen Bund und Ländern geregelten Gesetzgebungs- kompetenzen die örtliche städtebauliche Planung (Bauleitplanung) an die Ziele der Raum- ordnung und Landesplanung anzupassen (§ 1 Abs. 4 BauGB).

In Bremerhaven ist insofern von einer Sondersituation auszugehen, als hier aufgrund der Stadtstaatenklausel in § 8 Abs. 1 ROG ein Flächennutzungsplan das Landesraumord- nungsprogramm ersetzt und damit zusätzlich regional- und landesplanerische Funktionen auszufüllen hat.

Außerdem dokumentiert sich die staatliche Hoheitsaufgabe Raumordnung und Landespla- nung im Lande Bremen in der Zusammenarbeit mit dem Bund und den übrigen Bundeslän- dern innerhalb der Ministerkonferenz für Raumordnung, mit den norddeutschen Ländern im Rahmen der Konferenz Norddeutschland und insbesondere mit dem Nachbarland Nieder- sachsen innerhalb der institutionalisierten Gemeinsamen Landesplanung Bre- men/Niedersachsen – jetzt RAG Bremen/Niedersachsen - , wobei die Stadt Bremerhaven in diese Gremienstruktur eingebunden ist.

Mit dem Regionalen Entwicklungskonzept (REK) wurde 1995/1996 unter umfangreicher Be- teiligung der Gebietskörperschaften und Akteure der GLP - seit Anfang 2002 heißt die GLP Regionale Arbeitsgemeinschaft Bremen/Niedersachsen (RAG) - ein Leitbild und Handlungs- rahmen entwickelt.

Im Rahmen der weiteren „Kommunalisierung“ der RAG wurde Anfang 2002 auch eine regi- onalplanerische Konzentrationswirkung eingeleitet. Künftig sollen dabei „Regionalforen“ um die Oberzentren Bremen, Bremerhaven, Oldenburg und Wilhelmshaven eine besondere Bedeutung haben. Mit der Gründung des Regionalforums Bremerhaven (21.03.2003) wurde ein Organisationsmodell zur effizienteren Gestaltung der Kooperation in der Region Unterweser/Bremerhaven entwickelt. In den Arbeitskreisen soll zukünftig versucht werden, kommunalen Eigensinn mit stadtregionalem Denken und Handeln zu verbinden und durch entsprechende Projektentwicklungen das Ausschöpfen von möglichen Förderungen zu op- timieren.

2.1 Ziele der Raumordnung zur allgemeinen Entwicklung des Oberzentrums Bre- merhaven

Zur raumordnerischen Einordnung und regionalen Einbindung der Stadt sind neben den aufgezeigten Zusammenhängen (s.o.) auch stadtregionale Zusammenhänge sowie Zu- sammenhänge der Stadt-Umland-Entwicklungen besonders zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund wird für das Oberzentrum Bremerhaven der nachfolgende strukturbestimmende landesplanerische Zielkatalog wirksam:

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− als wirtschaftliches Leistungszentrum soll Bremerhaven ihre überregionale Bedeutung behalten und im nationalen und internationalen Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsräu- men eine konkurrenzfähige Position erreichen (weiterer Ausbau als maritimes Zentrum der Region);

− Seehäfen sind entscheidende Schnittstellen im internationalen Güterverkehr, die spezifi- sche Anforderungen sowohl an die seeseitigen Zufahrten als auch an die landseitige An- bindung haben. Seehäfen spielen als wesentliche Knotenpunkte der internationalen Wirt- schaftsvernetzung eine herausragende Rolle. Der Seehafen von Bremerhaven ist das Wirtschaftszentrum der Unterweserregion. Bremerhaven und ist nach Hamburg der zweitwichtigste Universalhafen Deutschlands besonders für den Auto-, Container-, Frucht- und Fischumschlag von Bedeutung. Diese Seehafenfunktionen sollen gesichert und entwickelt werden.

− Der Strukturwandel steht auch gegenwärtig noch unter dem Anpassungsdruck der Globa- lisierung. Gleichzeitig steigert jedoch der im Zuge der Globalisierung stark wachsende in- ternationale Handel die Bedeutung der Häfen als Zentren des Warenumschlags, so dass sie trotz des Strukturwandels bedeutende Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung der Küstenregion bieten. Durch den Bau des Container-Terminals CT IV in Bremerhaven sollen dringend benötigte positive Impulse auf die Beschäftigung sowie die Verbesserung der Standort- und Wettbewerbspositionen des Nord-Westdeutschen Raumes sowie im gesamteuropäischen Kontext gesichert und entwickelt werden.

− Die Funktion Bremerhavens als bedeutendster Hafenstandort der Region bringt allerdings auch erhebliche Verkehrsbelastungen mit sich, was zu sehr hohen Verkehrs- und Um- weltbelastungen städtebaulicher Nutzungen an den „Hafenzubringern“ führt.. Mit dem Ausbau der Cherbourger Straße soll eine verkehrs- und umweltgerechte Hafenanbindung gesichert werden.

− Mit der Ausweitung der Bremerhavener City bis direkt an die Weser wird die maritime Lage der Stadt noch stärker erlebbar und nutzbar gemacht. Die in diesem Bereich vor- handenen besonderen touristischen Schwerpunkte sollen mit regionalen und überregio- nalen touristischen Funktionen vernetzt werden. Dabei sind u.a. die regional und überre- gional bedeutsamen Radrouten zu berücksichtigen.

− eine eigenständige Regionalentwicklung ist durch Mobilisierung und Bündelung regions- spezifischer Entwicklungspotentiale anzustreben und zu fördern;

− die vorhandenen räumlichen und funktionalen Potentiale sollen im Interesse des struktu- rellen Wandels reaktiviert und in nachhaltige, zukunftssichernde Entwicklungen überführt werden;

− die vorhandenen Leistungszentren im Bereich der neuen Technologien sollen gebündelt werden und neue Märkte und Impulse für die Wirtschaftsstruktur der Stadt erschließen;

− für eine zukunftsorientierte und effiziente Entwicklungs- und Strukturpolitik ist die beste- hende Zusammenarbeit auszubauen und die Entwicklung neuer Formen der Zusammen- arbeit der Träger der Regionalentwicklung zu stärken und funktionsfähig zu machen; die

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Entwicklung einer Regionalidentität und die Stärkung regionaler Potentiale sind dabei von besonderer Bedeutung;

− die Leistungsfähigkeit des Oberzentrums als Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Dienstleis- tungszentrum soll erhalten und verbessert werden;

− die überregionale Anziehungskraft zur Bindung von Arbeitsplätzen und Arbeitskräften soll gesichert und verbessert werden;

− gesunde städtische Lebensräume sollen erhalten bleiben und negative Verdichtungsfol- gen verhindert sowie Umwelt- und Lebensbedingungen verbessert werden;

− grundsätzlich soll eine Raum- und Siedlungsstruktur entwickelt werden, die die zentralört- lichen Funktionen erhält und stärkt;

− die Möglichkeiten zur Verringerung von Nutzungskonkurrenzen und wechselseitigen Nut- zungsbeeinträchtigungen sollen ausgeschöpft und die Umwelt- und Lebensbedingungen soweit erforderlich auch durch räumliche Entflechtung sich gegenseitig störender Nut- zungen verbessert werden;

− die Voraussetzungen für eine sozial- und umweltverträgliche Stadtentwicklung sollen ver- bessert werden;

− eine sozial- und umweltverträgliche kleinräumige Funktionsmischung von Wohnen, Arbei- ten, Versorgung und Erholung soll gefördert werden;

− reichen aktive und/oder passive Lärmschutzmaßnahmen nicht aus, sind durch die Bauleitplanung ausreichende Abstände zwischen lärmempfindlichen und lärmemit- tierenden Bereichen sicherzustellen,

− unausgewogene räumliche Standortkonzentrationen sollen verhindert werden;

− Neuausweisungen von gewerblichen Bauflächen sind räumlich zu konzentrieren.

Für die vorhandenen Betriebe sind die planerischen Voraussetzungen zur Erweite- rung am Standort oder zur Umsiedlung innerhalb des Planungsraumes zu schaffen,

− Einzelhandelsgroßprojekte mit innenstadtrelevanten Kernsortimenten sind grundsätzlich nur an städtebaulich integrierten Standorten zentrenverträglich zu gestalten. Ausgegli- chene Versorgungsstrukturen dürfen durch derartige Projekte nicht wesentlich be- einträchtigt werden,

− eine dem regionalen Wohnungsbedarf gerecht werdende ausreichende Wohnraumver- sorgung soll gewährleistet werden;

− eine regionale Verständigung auf potentiell geeignete Wohnbauflächen soll angestrebt werden;

− die notwendigen Freiräume innerhalb geschlossener Siedlungsbereiche und zwischen Siedlungseinheiten sollen offengehalten und die Freiraumfunktionen gesichert werden;

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− die Erschließung der Siedlungsbereiche mit leistungsfähigen Nahverkehrssystemen soll gewährleistet werden;

− die Um- und Neuorganisation der vorhandenen Infrastruktur zur Anpassung an die künfti- ge Bevölkerungsentwicklung soll erleichtert werden sowie den besonderen Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen und des wachsenden Anteils älterer Menschen Rechnung tra- gen;

− die Schaffung von innovativen Infrastrukturen soll gefördert werden;

− die energiebedingten Emissionen von klimarelevanten Gasen sind durch Aus- schöpfung von Energiesparpotentialen sowie eine wirtschaftlich vertretbare und umweltschonende Nutzung der im Planungsraum verfügbaren erneuerbaren Ener- gien zu vermindern,

− Standortdefizite sind soweit wie möglich durch standortspezifische Bündelung leistungs- fähiger wirtschaftsnaher Infrastruktur, insbesondere der Transporttechnik auszugleichen;

− Die Lage an den Schnittstellen überregionaler Verkehrssysteme ist gezielt zu nutzen und zu sichern;

− Bündelung von Verkehrsmengen und -wegen zur Schaffung verkehrs- und lärmberuhigter Zonen;

− große unzerschnittene Bereiche sollen erhalten und naturbetonte Bereiche ausgespart werden;

− raumüberspannend soll eine funktionsfähige Vernetzung der naturbetonten Ökosysteme entwickelt werden.

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3. DETERMINANTEN DER SIEDLUNGSSTRUKTURELLEN ENTWICKLUNG

3.1 Gesamtstädtische Situation

Bremerhaven liegt am östlichen Ufer der Weser, rund 70 km nördlich von Bremen. Zusam- men mit der Stadt Bremen bildet Bremerhaven das Bundesland Bremen. Bremerhaven er- füllt oberzentrale Funktionen für die Region Unterweser. Administrativ ist Bremerhaven in 9 Stadt- und 23 Ortsteile gegliedert.

3.2 Entwicklungsgeschichte

Aufgrund der Entwicklungsgeschichte gibt es in Bremerhaven kein einheitlich gewachsenes Stadtzentrum. Dies zeigt sich noch heute deutlich an der Bedeutung der Stadtteilzentren Lehe und Geestemünde, die ursprünglich eigenständige Orte darstellten.

Die Entwicklung der Stadt Bremerhaven ist eng mit ihrem Standortvorteil durch die Geeste- mündung in die Weser verbunden, die einen idealen Schutzhafen bildete. Nachdem bereits im 12. Jahrhundert die im heutigen Stadtgebiet liegenden Kirchdörfer Geestendorf und Wulsdorf südlich der Geeste sowie im 13. Jahrhundert der Flecken Lehe nördlich der Geeste erstmals schriftlich erwähnt wurden, haben sich auf beiden Seiten der Geeste Ha- fen- und Handelsstädte entwickelt. 1827 wurde die Stadt Bremerhaven vom Bremer Bür- germeister Johann Smidt auf einem Gelände an der Geestemündung gegründet, das die Stadt Bremen dem Königreich Hannover abkaufte. Ziel war es, dem Bedeutungsverlust des Bremer Hafens, bedingt durch die zunehmende Versandung der Weser, durch die Errich- tung eines Hafens an der Wesermündung entgegenzuwirken.

In Konkurrenz dazu gründete das Königreich Hannover 1845 auf der südlichen Geesteseite die Hafenstadt Geestemünde, die mit modernen Hafen- und Dockanlagen ausgestattet wur- de und sich nicht zuletzt aufgrund des vorhandenen Eisenbahnanschlusses zum Industrie- und Umschlagsort entwickelte. An beiden Ufern der Geeste entstanden zahlreiche Werften.

Das "bremische" Bremerhaven machte sich im Zuge der Auswanderungswelle nach Ameri- ka zudem einen Namen als Passagierschiffhafen. Darüber hinaus wurde der Siedlungsraum stark durch die Hochseefischerei geprägt.

Aufgrund des Bevölkerungswachstums wuchsen die Hafenstädte und die älteren Siedlun- gen zusammen. So entwickelten sich sowohl in Bremerhaven und Lehe als auch in

Geestemünde und Geestendorf großstädtische Wohnviertel. Durch die Zusammenlegung der Städte Geestemünde und Lehe entstand 1924 die Stadt Wesermünde. Im Rahmen der Neugliederung des Reiches erfolgt 1939 der Zusammenschluss von Bremerhaven und We- sermünde, bei gleichzeitigem Verbleib des Überseehafengebiets bei der Stadt Bremen.

Nach dem II. Weltkrieg wurde 1947 das neue Bundesland bzw. der Stadtstaat Bremen ge- schaffen, zu dem Bremerhaven heute administrativ gehört.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt Bremerhaven erheblichen Schaden, von dem das Stadtzentrum besonders betroffen war. Der Wohnungsbestand reduzierte sich durch

Kriegsschäden um fast 40 %. So wird der Baubestand der meisten innerstädtischen Ortstei-

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le heute durch Nachkriegsbebauung dominiert. Dies betrifft insbesondere die Stadtteile Mitte und Geestemünde.

Bereits 1955 wurde im Rahmen des Wiederaufbaus die Zahl der Wohnungen erreicht, die die Stadt vor dem Krieg umfasste. Gleichzeitig wurden die vor dem Krieg begonnenen Wohnsiedlungsprojekte am Stadtrand fortgesetzt. Neben Ein- und Zweifamilienhausgebie- ten entstanden auch Mehrfamilienhaussiedlungen, wie z. B. die Siedlung Grünhöfe, Mitte bis Ende der fünfziger Jahre errichtet. In den sechziger Jahren wurde verstärkt in den

Ortsteilen Leherheide-West und Königsheide gebaut. Mit fast 4.000 Wohneinheiten wurde in den sechziger und siebziger Jahren die Großsiedlung Leherheide-West errichtet, die eben- so wie die in den siebziger Jahren errichtete Siedlung Bürgerpark Süd von der Neuen Hei- mat gebaut wurde.

Die in den siebziger Jahren bundesweit eingeleitete Eingemeindungswelle in den Flächen- staaten, die zu einem sprunghaften Bevölkerungsanstieg und Flächenzuwachs der Kern- städte führte, scheiterte in Bremerhaven an der Landesgrenze des Bundesland Bremen.

Bremerhavens Einwohnerdichte ist mit 14,8 Einwohnern je ha noch niedriger als in Bremen.

Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass 28,8% der Gemeindefläche von Bremerhaven Was- serflächen sind. Rechnet man diese aus der Gemeindefläche heraus, liegt die Einwohner- dichte Bremerhavens bei 20,7 Einwohnern je ha und damit näher an Großstädten im Ruhr- gebiet (Dortmund: 21,3 Ew/ha) als Bremen mit 18,5 Einwohnern je ha. Dies ist untypisch für Städte dieser Größenordnung, die in der Regel eine niedrigere Einwohnerdichte aufweisen.

So liegt beispielsweise die Einwohnerdichte in Städten wie Göttingen, Hildesheim, Osna- brück oder Oldenburg zwischen 11 und 15,5 Einwohnern je ha Gemeindefläche ohne Was- serfläche.

3.3 Lage und Erreichbarkeit

Bremerhaven zeichnet sich aus durch eine für die Schifffahrt verkehrsgeographisch günsti- ge Lage an der Mündung der Weser in die Nordsee. Die fast direkte Lage am offenen Meer bietet unmittelbaren Zugang für Seeschiffe ohne zeitaufwendige Revierfahrten. Ein Stand- ortnachteil Bremerhavens im überregionalen Standortwettbewerb ist jedoch die eher peri- phere Lage der Stadt innerhalb Deutschlands.

Über die A 27 ist Bremerhaven mit Bremen verbunden. Der Anschluss an das Binnenwas- serstraßennetz erfolgt über die Weser und dem Binnenschifffahrtsweg Weser-Elbe (Geeste); das Schienennetz gewährleistet den Anschluss an den Eisenbahnknoten im rund 70 Kilometer entfernten Bremen. Die Stadt verfügt innerhalb des Stadtgebiets auch über einen Regionalflughafen und ist zudem an das internationale Datenautobahnnetz ange- schlossen.

Der Wesertunnel im Süden der Stadt hat die Erreichbarkeit Bremerhavens deutlich verbes- sert. Lange Zeit wirkte die Weser noch als trennendes Element in der Wesermarsch. Mit dem Wesertunnel eröffnet sich Bremerhaven ein größeres Einzugsgebiet westlich der We- ser. Der Bereich war bisher stärker auf das weiter entfernte Oberzentrum Oldenburg als auf das "nahe" Bremerhaven fixiert.

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3.4 Wirtschaftliche Lage der Stadt Bremerhaven

Seehäfen sind entscheidende Schnittstellen im internationalen Güterverkehr, die spezifische Anforderungen sowohl an die seeseitigen Zufahrten als auch an die landseitige Anbindung haben. Seehäfen spielen als wesentliche Knotenpunkte der internationalen Wirtschaftsver- netzung eine herausragende Rolle. Der Seehafen von Bremerhaven ist das Wirtschaftszent- rum der Unterweserregion. Bremerhaven ist nach Hamburg der zweitwichtigste Container- hafen Deutschlands und zudem für den Auto-, Frucht- und Fischumschlag von erheblicher Bedeutung. Die Häfen und die von ihnen abhängigen Wirtschaftsbereiche wie die Werften und die Fischwirtschaft unterlagen jedoch in den letzten Jahrzehnten einem tiefgreifenden Strukturwandel und stehen auch gegenwärtig noch unter dem Anpassungsdruck der Globa- lisierung. Gleichzeitig steigert jedoch der im Zuge der Globalisierung stark wachsende inter- nationale Handel die Bedeutung der Häfen als Zentren des Warenumschlags, so dass sie trotz des Strukturwandels bedeutende Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung der Küs- tenregion bieten.

Bedingt durch die weitgehend einseitig seeorientierte Wirtschaftsstruktur musste Bremer- haven in den letzten Jahrzehnten wiederholt tiefgreifende wirtschaftliche Krisen durchma- chen, die vor allem die Hochseefischerei, die Fischverarbeitung und die Schiffbauindustrie mit ihren vor- und nachgelagerten Industrien schwer trafen. Zwar gelang es, mit Hilfe der Wirtschaftsstrukturprogramme, die sich Anfang der 80er Jahre beschleunigende wirtschaft- liche Talfahrt Bremerhavens zunächst zu stoppen und, begünstigt durch die gute Konjunk- turlage, Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre sogar eine Trendwende einzuleiten. Ab 1993 kehrte sich die Entwicklung jedoch wieder ins Negative um. Neben der sich abschwächen- den Konjunktur wurde Bremerhaven 1993 durch den Abzug der Amerikaner und 1995 durch die Vulkan-Krise erneut wirtschaftlich schwer getroffen. Diese Strukturkrisen hatten nicht nur eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit zur Folge, sondern sie haben auch zur Schwächung des Kaufkraftvolumens in der Stadt beigetragen.

Die Wirtschaftsstruktur ist nach wie vor stark von der Hafenwirtschaft bestimmt. Rund ein Fünftel der Beschäftigten arbeitet in "hafenabhängigen" Bereichen. Der Überseehafen im Norden der Stadt ist mit ca. 3,7 Mio. TEU Container im Jahr 2005 ein bedeutender Um- schlagplatz. Hier befindet sich auch einer der größten Umschlagplätze Europas für den Im- und Export von Kraftfahrzeugen. Im Jahr 2004 wurden rund 1,4 Mio. Autos in Bremerhaven im- oder exportiert. Seit 1990 hat sich damit der Fahrzeugumschlag im Überseehafengebiet nahezu verdoppelt, wobei der Exportanteil 2004 rd. 65% betrug. Die Prognosen zur Um- schlagsentwicklung gehen von weiterhin steigenden Zahlen im Exportgeschäft aus.

Ähnlich positive Entwicklungen sind im Containergeschäft zu verzeichnen. Die Erweiterung des Containerhafens Richtung Norden wird seine herausragende Position in Europa festi- gen. Für den Zeitraum von 2000 bis 2015 wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 4,3% erwartet. Für das Jahr 2020 wird ein Umschlagsvolumen von ca. 6 Mio. TEU prognostiziert. Durch CT 4 entsteht die längste Stromkaje der Welt. Zusätzlich ist es im Mai 2004 der EUROGATE GmbH gelungen, die zweitgrößte Containerreederei der Welt, die Mediterranean-Shipping-Company(MSC), langfristig – d.h. mindestens 20 Jahre – im Rah- men eines Joint Venture-Unternehmens (MSC Gate Bremerhaven) an den Standort Bre- merhaven zu binden. Wesentlicher Bestandteil des Joint Ventures-Unternehmens ist die

(17)

Bereitstellung eines dedicated-Terminals im südlichen Bereich des CT Bremerhavens zur Abfertigung von Großschiffdiensten und Kurzstreckenseeverkehren.

Auch der Fruchtumschlag ist im Überseehafengebiet ein weiterer bedeutender Standortfak- tor, allerdings mit stark schwankenden Güterumschlägen.

Der Fischereihafen im Süden der Stadt ist der größte Fischanlandeplatz Deutschlands. Hier ist ein Kompetenzzentrum der Nahrungsmittelindustrie mit dem europaweit größten Verar- beitungszentrum für Tiefkühlfisch entstanden.

Trotz obiger positiver Entwicklungen hat die Stadt Bremerhaven vor allem mit den Folgen der negativen Auswirkungen des StrukturwandeIs zu kämpfen. So ist die Zahl der sozialver- sicherungspflichtig Beschäftigten von 1992 bis 1998 kontinuierlich gesunken. Bis 2001 trat eine Erholung ein; seit 2001 ist die Entwicklung auch angesichts der schlechten konjunktu- rellen Lage wieder negativ. Aktuell gibt es rund 57.000 sozial- versicherungspflichtig Be- schäftigte am Wohnort und rund 45.000 am Arbeitsort Bremerhaven (vgl. Abb. ).

Abb. : Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort in Bremerhaven von 1997 bis 2002

in Tausend

57,6

56,2 56,4

57,4 57,9 57,2

50,0 52,0 54,0 56,0 58,0 60,0

1997 1998 1999 2000 2001 2002

Quelle: GEWOS – Prognose (2004)

Im Rahmen des Strukturwandels konnte der Dienstleistungssektor weiter ausgebaut wer- den; sein Anteil an der Gesamtbeschäftigung liegt heute bei rund einem Drittel. Während in anderen niedersächsischen Städten insbesondere die unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen zur Ausweitung des tertiären Sektors beigetragen haben, verlief die Zunahme in diesem Bereich in Bremerhaven eher unterdurchschnittlich.

Auf die produzierenden Bereiche einschließlich Land- und Forstwirtschaft entfällt ein knap- pes Drittel aller Beschäftigten. Ungewöhnlich hoch - dies ist durch die Hafenfunktion Bre- merhavens begründet -liegt der Anteil der Beschäftigten in der Wirtschaftsabteilung Handel und Verkehr mit fast 26 %. Knapp 13 % der Beschäftigten arbeiten in der Wirtschaftsabtei- lung Staat, private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbscharakter. Das Wachstum des Dienstleistungssektors der Stadt basiert vor allem auf einer Zunahme der hafenbezogenen Dienstleistungen.

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Der Abgleich mit der Struktur der Bruttowertschöpfung zeigt einen besonders produktiven Handels- und Verkehrssektor: Rund 26 % der Beschäftigten erwirtschaften 29 % der Brut- towertschöpfung (vgl. Abb.). Der Sektor Staat und private Haushalte bzw. Organisationen erwirtschaftet ebenfalls einen wesentlich höheren Anteil an der Bruttowertschöpfung als sein Anteil an den Beschäftigten ausmacht. Der produzierende Bereich einschließlich der be- schäftigungsintensiven land- und Forstwirtschaft sowie überraschender Weise auch der ter- tiäre Sektor sind durch einen im Vergleich zur Bruttowertschöpfung hohen Beschäftigtenan- teil gekennzeichnet.

Abb.: Bruttowertschöpfung und Beschäftigtenstruktur

24,4 29,0 30,4 16,2

29,6 25,7 32,1 12,6

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Bruttow ertschöpfung Beschäftigtenstruktur

Produziererende Bereiche inkl. Land- und Forstwirtschaft Handel und Verkehr

Dienstleistung

Staat, private Haushalte private Organisationen ohne Erwerbscharakter

Quelle: GEWOS – Prognose (2004)

Trotz der Erfolge im Strukturwandel scheint der Verlust weiterer Arbeitsplätze im produzie- renden Bereich aber nach wie vor latent. So liegt auch die Produktivität im Verarbeitenden Gewerbe -gemessen an der Umsatzleistung je Beschäftigten - um rund 22 % unter dem Bundesdurchschnitt und erreicht nur in etwa die Hälfte des Wertes, der in Bremen erzielt wird.

Die geringe Produktivität in Bremerhaven hängt u. a. auch mit der vergleichsweise schwä- cheren Außenverflechtung des Verarbeitenden Gewerbes in Bremerhaven zusammen.

Während bundesweit rund 37 % des Umsatzes in diesem Bereich mit ausländischen Ge- schäftspartnern erzielt werden, beträgt der entsprechende Anteil in Bremerhaven nur 14,5

%. Zum Vergleich: In Bremen werden sogar rund 56% des Umsatzes im verarbeitenden Gewerbe mit dem Ausland erzielt.

(19)

Verarbeitendes Gewerbe in Bremerhaven im Vergleich 2002

Bremerhaven Bremen Deutschland

Beschäftigte 7.423 57.707 6.393.000

Umsatz in (Mio.) 1.219,00 € 19.580,00 € 1.346.352,00 € Umsatz /Beschäftigten 164.219,00 € 339.300,00 € 210.598,00 € Anteil am Auslandsumsatz 14,50% 55,70% 37,00%

Quelle: GEWOS – Prognose (2004)

Die vergleichsweise geringe Produktivität im verarbeitenden Gewerbe spiegelt sich in Ver- bindung mit der konjunkturellen Entwicklung auch in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit wider. Von 1991 bis 1997 ist die Zahl der Arbeitslosen um fast 46 % auf rund 11.000 ange- stiegen. Danach gab es eine deutliche Verringerung der Arbeitslosenzahl auf unter 10.000.

Im Jahr 2001 wurde mit 9.302 Arbeitslosen der niedrigste Stand seit 1993 gemessen, be- reits im Dezember 2002 wurde die symbol- trächtige 10.000-Marke jedoch wieder über- schritten. Die Arbeitslosenquote in Bremerhaven lag im Jahre 2004 bei 17,7 %. Zum Ver- gleich: In Bremen lag die Rate bei rund 12 %. In Folge der gesetzlichen Änderungen des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) ist die Arbeitslosenquote drastisch angestiegen und beträgt aktuell (Mai 2005) 24,2 %.

Mit der hohen Arbeitslosigkeit geht auch der Anteil der Sozialhilfeempfänger einher, der deutlich über dem Niveau vergleichbarer Städte liegt. Kommen in Bremerhaven auf 1.000 Einwohner rund 115 Fälle, so sind es in Bremen „nur“ ca. 90, in Oldenburg ca. 65 und in Wilhelmshaven rund 62 Fälle.

Der Strukturwandel, das heißt die Etablierung neuer Unternehmen und Wirtschaftsbereiche, hat vorwiegend in den Umlandgemeinden Bremerhavens stattgefunden (Suburbanisie- rungsprozess des Gewerbes). Die Umlandgemeinden haben nicht nur eine deutlich positive Bevölkerungsentwicklung, sondern auch eine positive Beschäftigtenentwicklung zu ver- zeichnen. Ablesbar ist die wirtschaftliche Stärkung der Umlandkommunen auch an der Stagnation der Arbeitseinpendler nach Bremerhaven, der gleichbleibend bei ca.18.800 Ein- pendlern liegt, was einer Einpendlerquote von etwa 44,3% entspricht. Während sich in Bre- merhaven im Zeitraum von 1992 bis 2001 die Zahl der Arbeitseinpendler aus dem Umland nur um 1 % erhöht hat, ist der Anstieg in anderen Kommunen wie Oldenburg (+23 %), Hil- desheim (+8,3 %), Bremen (+8,0) und Wilhelmshaven (+9,6) deutlich stärker ausgefallen.

Abbildung Entwicklung der SVP-Beschäftigten in Bremerhaven und im Umland

Index 1980=100 1990 1995 2000

Bremerhaven 96 95 81

Schiffdorf 128 152 148

Langen 87 119 114

SG Wursten 110 110 115

Loxstedt 110 118 124

Quelle: GEWOS – Prognose (2004)

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Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Bremerhaven nach obiger Tabelle durch mangelnde Wirtschaftsdynamik, gravierende Strukturschwächen, Beschäftigungsab- bau, Einwohnerverluste, überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit und wachsende Finanz- not der öffentlichen Haushalte gekennzeichnet ist. Gleichzeitig werden allerdings Entwick- lungen im Bereich AWI, Hochschule mit dem Studiengang „Maritime Meerestechnik“ und ,Bio-Nord eingeleitet, um diesem Trend entgegenzuwirken.

(21)

4. PLANUNGSGRUNDLAGEN

Die oben aufgezeigte Entwicklung ist das Ergebnis der wesentlichen stadtstrukturell be- stimmenden Faktoren wie der Bevölkerungs- Wohnungsmarktentwicklung, der Wirtschafts- entwicklung sowie der Freiraum- und Umweltsituation, die nachfolgend analysiert werden soll. Sie wird Ansatzpunkte für die erforderlichen räumlichen Nutzungskonzepte liefern.

4.1 Bevölkerung und Wohnungsmarkt

Die Zahl und Struktur der Bevölkerung einer Stadt stellt die wesentliche Grundlage zur Er- mittlung der für eine angemessene Wohnversorgung notwendigen Wohnbauflächen dar.

Ein entscheidender Einflußfaktor ist zweifelsohne die zukünftige Bevölkerungsentwicklung.

Sie bestimmt nahezu alle für die Stadtplanung und -entwicklung wichtigen Bereiche, z. B.:

Wohnungsmarkt

Bedarf an Infrastruktureinrichtungen Verkehrsplanung

kommunale Haushalte, z. B. Wohngeld, Sozialhilfe

Grundsätzlich gilt, dass Bauflächenbedarfsprognosen heute in immer kürzeren Zeitinterval- len zu überprüfen und zu aktualisieren sind, da sich heute die Prognoseannahmen schneller ändern.

4.1.1 Bevölkerung und Haushalte

Im Dezember 2005 waren in Bremerhaven 116.985 Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet, wobei ab August 2005 eine leichte Bevölkerungszunahme zu verzeichnen ist. Die höchste Einwohnerzahl erreichte Bremerhaven im Jahr 1968 mit 148.931 Einwohnern. Seither sinkt die Zahl der Einwohner stetig. Der Einwohnerrückgang im Zeitraum von 1993 und 2003 be- trug insgesamt rund 10%.

Für die Entwicklung der Bevölkerung sind die natürliche Bevölkerungsbewegung, d.h. der Saldo aus Geburten und Sterbefällen, sowie die Wanderungsbewegungen maßgebend. In Bremerhaven ist insbesondere der Wanderungssaldo entscheidend für die Bevölkerungs- entwicklung. So hatte der positive Wanderungssaldo in den Jahren von 1988 bis 1993 den Anstieg der Bevölkerung zur Folge. Seit 1994 ist der Wanderungssaldo in Bremerhaven ne- gativ (vgl. Abbildung), was sich maßgeblich auf die Bevölkerungszahl in Bremerhaven aus- gewirkt hat.

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Abbildung: Bevölkerungsentwicklung Bremerhaven und Umlandgemeinden

105000 110000 115000 120000 125000 130000 135000 140000 145000

1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Bremerhaven

Umlandkommunen

Quelle: NLS; Stadt Bremerhaven

Der negative Wanderungssaldo in Bremerhaven resultiert vor allem aus einer Abwanderung in die niedersächsischen Umlandgemeinden. Diese Suburbanisierung hängt u.a. auch mit einem über lange Zeit bestehenden Mangel an attraktivem Bauland in Bremerhaven und einem sehr hohem Mietwohnungsanteil zusammen. Erst in den letzten Jahren wurden in Bremerhaven verstärkt attraktive Grundstücke für den Eigenheimbau angeboten.

Abb.: Wanderungssalden in Bremerhaven und in den Umlandkommunen, 1985 bis 2002

-3000 -2000 -1000 0 1000 2000 3000 4000

1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Wanderungssaldo Bremerhaven

Wanderungssaldo Umlandkommunen (gesamt)

Quelle: NLS, Stadt Bremerhaven

(23)

Bei genauer Betrachtung der Wanderungsverflechtungen wird deutlich, dass sich unter- schiedliche Entwicklungsphasen abzeichnen:

Die Jahre 1985 bis 1988 waren auch in den Umlandkommunen eine Zeit mit rückläufiger Bevölkerungsentwicklung.

Es folgten bis 1996 Jahre des massiven Wachstums (mit Wachstumsraten von mehrheitlich über 1%).

Seit 1996 verläuft die Entwicklung etwas abgeschwächter. Die Wachstumsraten bleiben un- ter 1% pro Jahr, die absolute Bevölkerungszunahme in den Umlandkommunen lag in den Jahren 1998, 1999 und 2000 bei ca. 1.150 Personen. Im Jahr 2001 liegt der Bevölkerungs- zuwachs mit 1.330 Personen bzw. 1% leicht über dem der Vorjahre.

Bei der Betrachtung des Wanderungsverhaltens in Bremerhaven nach Altersgruppen wird deutlich, dass insbesondere die Altersgruppen der 31- bis 45-Jährigen sowie der unter 15- Jährigen abwandert (vgl. nachfolgende Abbildung). Aber auch ältere Menschen zogen eher aus Bremerhaven fort, anstatt die Stadt als Altersruhesitz zu wählen. Insbesondere die Ab- wanderung jüngerer Menschen sowie von Menschen im Familiengründungsalter hat schwerwiegende Folgen für die zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Bremerhaven, da die Geburtenrate absehbar weiter sinken wird.

Abb. Wanderungssalden in Bremerhaven nach Altersgruppen von 1996 bis 2001

Wanderungssalden der Jahre 1996 bis 2001, summiert

-2500 -2000 -1500 -1000 -500 0 500 1000

unter 5 5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65-70 70-75 75 und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Bremen

Schon heute zeigen sich in der Altersstruktur der Stadt Bremerhaven erste Anzeichen, dass der Anteil älterer Menschen zunimmt. So stieg der Anteil an Menschen über 49 Jahren im Zeitraum von 1995 bis 2000 um mehr als einen Prozentpunkt an. Im Deutschlandvergleich liegt der Anteil in Bremerhaven zwei Prozentpunkte höher, während der Anteil der 30 bis 49- Jährigen, also der Menschen, die vermehrt Eigentum bilden, unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt (vgl. nachfolgende Abbildung)

(24)

Abb. Altersstruktur der Bevölkerung in Bremerhaven im Bundesvergleich

in Prozent

19 19 19

30

11 21

32

11 21

17

0 5 10 15 20 25 30 35

unter 20 20-29 30-49 50-64 65 und älter

* Jahr 2000

** Jahr 2002

Bremerhaven * Deutschland **

A ltersgruppen

Die Zahl der Haushalte und somit der Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt ist seit 1995 rückläufig. Im Zeitraum von 1995 bis 2000 kam es hier zu einem Rückgang von rund 5%. Im Rahmen der gesamtstädtischen Prognose für Bremerhaven ermittelte GEWOS für das Jahr 2000 eine Zahl von rund 59.000 wohnungsmarktrelevanten Haushalten in der Stadt. Trotz einer Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße auf rd. 2,07 Personen pro Haus- halt (2000) konnte die negative Haushaltsentwicklung nicht aufgefangen werden.

Der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte hat sich in Bremerhaven im Zeitraum von 1987 bis 2000 um vier Prozentpunkte auf 75 % erhöht. Die Zunahme der kleineren Haushal- te entspricht dem Trend, der auch in anderen Städten und Regionen Deutschlands zu beo- bachten ist.

4.1.2 Die Bevölkerungsprognose

Im Folgenden werden die wichtigsten Eckdaten der gesamtstädtischen Wohnungsmarkt- prognose für Bremerhaven vorgestellt, die GEWOS im Rahmen eines Gutachtens für die Wohnungswirtschaft in Bremen und Bremerhaven erstellt hat. Schwerpunktmäßig werden die Ergebnisse der Basisvarianten dargestellt, da diese die höchste Eintrittswahrscheinlich- keit haben.

Bevölkerungsentwicklung

Der seit 1994 anhaltende Bevölkerungsverlust setzt sich in allen drei Prognosevarianten fort. In der Basisvariante verringert sich die wohnungsmarktrelevante Bevölkerung bis 2015 um rund 16% auf 102.600 Einwohner (vgl. Abbildung).

Auch die „Langfristige Globalplanung 2003“ des Landes Bremen kommt zu ähnlichen Er- gebnissen. Ohne finanzieller Fördermittel aus ISP/AIP werden in dieser Prognose im Jahre 2015 103.526 Einwohner prognostiziert. Mit ISP/AIP werden 2015 106.699 Einwohner er- wartet, wobei im Jahre 2020 die Einwohnerzahl von 102.713 berechnet wurde.

(25)

Abb. Entwicklung der wohnungsmarktrelevanten Bevölkerung in Bremerhaven 1987 bis 2015

Bevölkerung in Tausend

90 100 110 120 130 140

1987 1988

1989 1990

1991 1992

1993 1994

1994 1996

1997 1998

1999 2000

2001 2002

2003 2004

2005 2006

2007 2008

2009 2010

2011 2012

2013 2014

2015

Entw icklung bis 2000 Obere Variante Basisvariante Untere Varinte

122.100

108.600 102.600 96.400

Quelle: GEWOS – Prognose (2001)

Wie in der Vergangenheit bereits festgestellt, wird sich der Anstieg der Altersgruppe der ü- ber 65-Jährigen verstärkt fortsetzen. In der Altersgruppe der 46- bis 65-Jährigen kommt es in der Basisvarianten zu einem Anstieg von fast drei Prozentpunkten, in der Altersgruppe der über 65-Jährigen sogar zu einem Anstieg von knapp sechs Prozentpunkten.

Auch bei der Entwicklung der Wohnungsmarktrelevanten Haushalte kommt es bis 2015 in allen drei Varianten zu einer deutlichen Verringerung. In der Basisvariante sinkt die Haus- haltszahl um 6.700 Haushalte bzw. 11% auf 52.300 Haushalte. Im Jahr 2015 beträgt die durchschnittliche Haushaltsgröße in der Basisvariante1,96 Personen pro Haushalt.

Auch zukünftig steigt der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte weiterhin an. In der Basisvariante beträgt der Anstieg rund zwei Prozentpunkte, so dass der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte im Jahr 2015 rund 77% betragen wird. Aufgrund der rückläufigen Bevölkerungs- und Haushaltszahlen kommt es allerdings insgesamt in allen Haushaltsgrö- ßenklassen zu einer absoluten Verringerung der Anzahl der Haushalte.

4.1.3 Der Wohnungsbestand

Bremerhaven verfügte im Jahr 2000 insgesamt über einen Bestand von 62.400 wohnungs- marktrelevanten Wohnungen. Davon entfielen 46.200 Wohneinheiten bzw. 74% auf den Mehrfamilienhaussektor sowie die restlichen 16.200 Wohneinheiten bzw. 26% des Be- standes auf den Ein- und Zweifamilienhaussektor.

In den innerstädtischen Ortsteilen wie Mitte Nord und Mitte Süd, Goethestraße, Twischkamp und Geestemünde - Nord besteht das Wohnungsangebot zu über 90 % aus Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Die an die Innenstadt angrenzenden Ortsteile weisen ebenfalls einen hohen Anteil von Mehrfamilienhausbebauung auf (über 60 %). Dazu zählen die Ortsteile Eckernfeld, Klushof, Geestemünde und Geestendorf.

(26)

Weiter vom Zentrum entfernt nimmt der Anteil an Mehrfamilienhäusern ab. Die Wohnbe- bauung in den Ortsteilen Weddewarden, Speckenbüttel, Königsheide, Fehrmoor, Schier- holz, Buschkämpen, Schiffdorferdamm, Surheide und Jedutenberg hat Vorortcharakter. Der Mehrfamilienhausanteil liegt hier bei unter 30 %. Eine Ausnahme bilden hier die peripher gelegenen Ortsteile mit Großwohnsiedlungen der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre wie Dreibergen, Grünhöfe, Bürgerpark und Leherheide - West. Dort liegt der Mehrfamilien- hausanteil zwischen 60 % und 90 %.

Differenziert nach Eigentumsverhältnissen gab es im Jahr 2000 rund 14.800 Eigentümer- wohnungen (darunter rund 2.900 selbst genutzte Eigentumswohnungen) sowie 47.600 Mietwohnungen. Der Mietwohnungsanteil ist mit rund 76 % im Vergleich mit anderen Städ- ten ähnlicher Größenordnung sehr hoch.

Mit 64 % wurde weit mehr als die Hälfte aller Wohnungen in den Jahren 1949 bis 1978 er- richtet (vgl. Abb.), der größte Teil davon als Mietwohnungen im sozialen Wohnungsbau. So- zialwohnungen sind in hoher Konzentration insbesondere in den Bremerhavener Großsied- lungen zu finden, darunter in Leherheide - West, Bürgerpark-Süd und Grünhöfe.

Über ein Viertel des gesamten Wohnungsbestands (29 %) der Stadt sind Wohnungen aus den Jahren 1958 bis 1968. Der hohe Anteil an Beständen aus den fünfziger und sechziger Jahren, die vielfach über kleine Zimmer- und Wohnungsgrößen verfügen, ist heute in Hin- blick auf ihre Vermietbarkeit problematisch.

Mit rund 65% des Wohnungsbestands liegt ein wesentlicher Schwerpunkt auf Wohneinhei- ten mit zwei oder drei Zimmern. Wohnungen mit mehr als drei Zimmern sind in Bremerha- ven zu 28 % vertreten; Einzimmerwohnungen zu 7%.(Daten des Statistischen Landesamtes 1998)

Abb.: Wohnungen nach Baualtersklassen in Bremerhaven 1987

in Prozent

13,7

19,3

29,2

19,1

7,2 3,3

8,2

0 5 10 15 20 25 30 35

bis 1900 1901-1918 1919-1948 1949-1957 1958-1968 1968-1978 1979-später Baualtersklasse

Quelle:

Gebäude- und Wohnungszählung 1987

(27)

Wohnungsneubau

Trotz einer spürbaren Entspannung auf dem Wohnungsmarkt und offenkundiger Leerstände sind die Baufertigstellungszahlen in Bremerhaven - mit Ausnahme der Jahre 1997 und 1998 - im Zeitraum von 1994 bis 1999 im Mehrfamilienhaussektor angestiegen. Im Jahr 2000 be- trug der Anteil neu errichteter Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern an allen neu errichte- ten Wohneinheiten rund 63 %. Mit insgesamt 594 Baufertigstellungen wurde im Jahr 2000 damit ein Spitzenwert erreicht.

Abb.: Fertiggestellte Wohnungen in Bremerhaven nach Gebäudetyp

Anzahl der Wohneinheiten

0 100 200 300 400 500 600 700

1987 19 88 19

89 19 90 19

91 19 92 19

93 19 94 19

95 19 96 19

97 19 98 19

99 20 00 in Ein- und Zweifamilienhäusern in Mehrfamilienhäusern

Quelle: GEWOS – Prognose (2004)

Die Baulandausweisung ist eine erfolgreiche Maßnahme, um das Wohnungsangebot der Stadt zu erweitern und zu differenzieren. Nach Angaben lokaler Experten besteht in Bre- merhaven ein leichter Nachfrageüberhang im Bereich des hochwertigen Wohnens. Darun- ter fallen sowohl modern geschnittene und ausgestattete Wohnungen in Mehrfamilienhäu- sern als auch Ein- und Zweifamilienhäuser. In den vergangenen Jahren hat die Stadt mit der Ausweisung von Neubaugebieten versucht, diesen Bedarf zu decken. In den dreizehn Baugebieten, die sich derzeit in der Umsetzung befinden, wurden bereits 632 Wohneinhei- ten geschaffen. Weitere 180 Wohneinheiten sind in Planung.

Die meisten Neubaugebiete liegen in den äußeren Bereichen der Stadt in den Ortsteilen Weddewarden, Fehrmoor, Schierholz, Schiffdorferdamm, Dreibergen und Geestemünde Süd. Aber auch in den innenstadtnahen Gebieten, wie der Bereich "Am Geestebogen" (57 WE) in Klushof oder die Siedlung "Frühlingstrasse" (10 WE) wurden in attraktiven Lagen Einfamilienhäuser errichtet.

Heutige Situation auf dem Wohnungsmarkt

Die gesamtstädtische Wohnungsmarktanalyse im Rahmen der Prognose von GEWOS er- gab für das Jahr 2000 in der Wohnungsmarktrelevanz einen rechnerischen Angebotsüber- hang von rund 3.400 Wohneinheiten bzw. 5 % des Gesamtwohnungsbestands. Dabei kon-

(28)

zentrieren sich die rechnerischen Angebotsüberhänge auf den Teilmarkt der Mehrfamilien- häuser, während die Marktsituation auf dem Ein- und Zweifamilienhaussektor weitgehend ausgeglichen ist. Der leichte Nachfrageüberhang bei Ein- und Zweifamilienhäusern im Jahr 2000 kann durch die in Bremerhaven bereits ausgewiesenen Bauflächen in naher Zukunft befriedigt werden.

Durch die Leerstandsbetrachtung auf Basis der Stromzähleranalyse wurde der von GEWOS ermittelte, rechnerische Angebotsüberhang bestätigt. Fast zwei Jahre später standen zum Stichtag der Stromzähleranalyse im November 2002 3.691 Wohnungen bzw. 6 % des Ge- samtwohnungsbestands leer .

4.1.4 Die Wohnungsmarktprognose

In Bremerhaven kommt es in allen Prognosevarianten bis 2015 zu einer Ausweitung des bereits heute bestehenden Angebotsüberhangs auf dem Wohnungsmarkt.

In der Basisvariante beträgt der rechnerische Angebots- Überhang im Jahr 2015 rund 9.950 Wohnungen bzw. 16 % bezogen auf den Gesamtwohnungsbestand.

Geht man davon aus, dass ein funktionierender Wohnungsmarkt eine Fluktuationsreserve von 3% des Wohnungsbestands benötigt, reduziert sich der prognostizierte Angebotsüber- hang auf rund 8.000 Wohneinheiten.

Insbesondere im Teilmarkt der Mehrfamilienhäuser wird es zu erheblichen Angebotsüber- hängen kommen. Hier stehen dem heutigen Angebot von rund 46.200 Wohneinheiten im Jahr 2015 lediglich 34.700 nachfragende Haushalte gegenüber. Daraus ergibt sich ein rechnerischer Angebotsüberhang von rund 11.500 Wohneinheiten (ohne Fluktuationsreser- ve).

Die differenzierte Betrachtung nach Wohnungsgrößen ergibt erhebliche zukünftige Ange- botsüberhänge bei kleinen und mittelgroßen Wohneinheiten (Ein- bis Vierraumwohnungen inkl. Küche). In beiden Wohnungsgrößenklassen übersteigt zukünftig das Wohnraumange- bot die Nachfrage um mehr als ein Viertel bezogen auf den heutigen Wohnungsbestand.

Lediglich bei großen Wohneinheiten ergibt sich zukünftig eine zusätzliche Nachfrage von rund 2.350 Wohneinheiten. Hier steht dem heutigen Angebot von rund 17.400 Wohneinhei- ten eine zukünftige Nachfrage von 19.750 Haushalten gegenüber. Dies betrifft die Teilseg- mente Miete und Eigentum.

(29)

Tab.: Differenzierung der Wohnungsmarktprognose nach Teilmärkten

Zusammenfassend wird Bremerhaven zukünftig von einem stark wachsenden Angebots- überhang betroffen sein. In allen drei Prognosevarianten wird der Bevölkerungsverlust gra- vierende Folgen für den Wohnungsmarkt haben, wenn im Rahmen des Stadtumbaus nicht umfangreiche Anpassungsmaßnahmen erfolgen.

4.1.5 Die Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen der Wohnungswirtschaft stellen sich zusammenfassend in Bre- merhaven also wie folgt dar:

• weiterer zukünftiger Bevölkerungsrückgang

• Soziologische Veränderung der Familien- und Haushaltsstrukturen

• Geringe Zuwachsraten im Wohnungsangebot

• Stadtumbauerfordernisse für nicht mehr zeitgemäße oder bezahlbare Wohnformen

• Niedrige Baufertigstellungszahlen im Einfamilienhausbau

• Zunahme der regionalen Fortzüge

• Aufgrund der oben genannten Rahmenbedingungen und Ziele wird eine Bevölke- rungszahl von 102.600 Einwohnern in 52.200 Haushalten bis zum Jahre 2015 bzw.

unter Berücksichtigung der Langfristigen Globalplanung (LGP) des Landes Bremen und entsprechender finanzieller Förderungen aus den Stützungsprogrammen von ISP/AIP eine Einwohnerzahl für das Jahr 2020 von 102.713 zugrundegelegt.

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4.2 Wirtschaft

4.2.1 Die Bestandsentwicklung

Die Bremerhavener Wirtschaft ist in großem Maße hafenabhängig. Die Entwicklungs- und Zielperspektiven, die sich aus diesem Standbein der Bremerhavener Gewerbestruktur erge- ben, sind in der Untersuchung1 zur Hafenabhängigkeit der Bremerhavener Wirtschaft darge- legt.

Die maritimen Sektoren (marine Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Fischwirtschaft, maritime Wissenschaft, Häfen und Logistik sowie Werften) dominieren die Wirtschaftsstruktur in Bre- merhaven. Die Seestadt hat sich als der maritime Standort im Lande Bremen herausgebil- det. Im Rahmen der Wirtschaftsstrukturpolitik der Stadt hat sich in jüngster Vergangenheit eine qualitätsorientierte Diskussion zur Fortentwicklung der Investitionspolitik im Sinne der Sanierung des Landes Bremens eröffnet. Für den Investitionsstandort Bremerhaven bedeu- tet dies Steigerung der Projektqualitäten und Bemühungen um noch mehr überregionale Akzeptanz. Denken in Netzwerken und Clustern, Bündelung von Potentialen und Synergie- effekte sind Ausdruck dieser qualitätsorientierten Strukturpolitik.

Danach wird beim Hafenumschlag die zentrale Entwicklungsperspektive im Containerver- kehr und im internationalen Autohandel gesehen. Erforderliche Handlungsstrategien zur Nutzung dieser Umschlagsmengen im Sinne der Sicherung und Erhöhung der Wertschöp- fung für Bremerhaven beinhalten die Schaffung geeigneter Umschlagsfazilitäten und Lager- kapazitäten, des Ausbaus der Position als logistische Dienstleistungszentrum mit Ausbau ganzheitlicher Angebote innerhalb von Logistikketten (Standardleistungen und kundenspezi- fische Logistik-Dienstleistungen), die Ansiedlung wertschöpfungsintensiver Betriebe (insbe- sondere aus dem Dienstleistungs- und Outsourcingbereich), die Bereitstellung von hafen- nahen Standorten für wertschöpfungsintensive Dienstleistungsbetriebe.

Der räumliche Schwerpunkt wird hier insbesondere im Carl-Schurz-Gelände und dessen direktem Umfeld auch mit der Schaffung einer Anlage im kombinierten Ladungsverkehr ge- sehen.

Weitere Ansatzpunkte mit Nutzung des Potentials des Hafenumschlags sind ein Lebensmit- telzentrum, Entwicklung eines Frischezentrums/Großmarkts für Südfrüchte, Weiterbehand- lung/-bearbeitung von Importwaren für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Ausweitung von Dienstleistungen im Textilumschlag/in der Textillogistik.

Ansatzpunkte für innovative Projekte der Wirtschaftsförderung sind das Bremerhavener In- novations- und Gründerzentrum (BRIG) für Startbedingungen junger Unternehmen und als Informations- und Technologiebörse der Region, ein Biotechnologiezentrum (im Fischerei- hafen) im Zusammenhang mit der Bremerhavener Lebensmittelwirtschaft, ein Fischkompe- tenzzentrum (im Fischereihafen), Technologiepark für die Informations-, Kommunikations- und Multimediabranche (Machbarkeitsstudie), Gründerzentrum für Gewerbe und Handwerk (im Fischereihafen), ein Gründerhaus für das Bau- und Planungswesen sowie das Schau- fenster Fischereihafen (touristische Attraktion, Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben, Veranstaltungs- und Dienstleistungseinrichtungen).

1 Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL): Quantifizierung der Hafenabhängigkeit der Bre- merhavener Wirtschaft, Bremerhaven , Mai 1999

Referenzen

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