Quantenfeldtheorie I WS 14/15 Prof. Jan Plefka Ubungsblatt 4 ¨
Abgabe Mittwoch 10.12 nach der Vorlesung – Besprechung am Freitag 12.12
Aufgabe 4.1 – Ladungsoperator des Diracfeldes (5 Punkte)
Zeigen Sie, dass sich der Operator der elektromagnetischen Ladung des Diracfeldes Q :=
Z
d 3 x : ψ † (~ x)ψ(~ x) : in Erzeugern und Vernichtern wie
Q =
Z d 3 p (2π) 2
X
s=1,2
( a s ~ p † a s ~ p − b s ~ p † b s ~ p )
schreiben l¨ asst. Was folgt f¨ ur den Kommutator [Q, ψ(~ x)] ? Aufgabe 4.2 – Majoranaspinoren (10 Punkte)
Ungeachtet unserer Beobachtung in der Vorlesung, dass sich f¨ ur einen chiralen Dirac- spinor ψ L alleine kein relativistisch invarianter Massenterm anschreiben l¨ aßt, gibt es dennoch eine M¨ oglichkeit massive, zweikomponentige Weylspinoren einzuf¨ uhren. Hierzu betrachten wir den Weylspinor χ α (mit α = 1,2), der wir ein linksh¨ andiger Diracspinor transformieren soll
χ → e −12( ~ β+i~ θ) ~ σ χ
mit dem Rotationsvektor β ~ und dem Boostvektor ~ σ (vergl. Vorlesung).
a) Zeigen Sie nun, dass sich iσ 2 χ ∗ wie ein rechtsh¨ andiger Diracspinor ψ R transformiert.
(Tip: Zeigen Sie zun¨ achst, dass σ i ∗ = −σ 2 σ i σ 2 ist)
b) Ein Majoranaspinor ist dann ein Diracspinor, der sich aus χ mittels dieser Konstruk- tion ergibt:
ψ M = χ
i σ 2 χ ∗
Leiten Sie die relativistisch invariante Bewegungsgleichung f¨ ur χ ab, indem Sie die Diracgleichung f¨ ur ψ M in links- und rechtsh¨ andige Komponenten zerlegen. Sie sollten zwei zu
i(∂ 0 − ~ σ ~ ∇)χ − im σ 2 χ ∗ = 0 (1)
¨ aquivalente Gleichungen erhalten. Argumentieren Sie, warum die obere Gleichung relativistisch kovariant ist.
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c) Leiten Sie nun aus Ihrer Kenntnis der Diracwirkung 1 die Lagrangedichte eines Majo- ranafermions ab:
L Majorana = 2i χ † σ ¯ · ∂χ + im(χ T σ 2 χ − χ † σ 2 χ ∗ ) Ist S = R
d 4 x L Majorana reell? ¨ Uberzeugen Sie sich ferner, dass der obige Massenterm nur Sinn macht, falls χ α Werte in einer Grassmannalgebra einnimmt, d.h. das χ α antikommutierende c-Zahlen darstellt.
d) Wie lautet die allgemeine L¨ osung des Majoranafeldes? Gehen Sie hierf¨ ur von der allgemeinsten L¨ osung f¨ ur ein linksh¨ andiges Diracfeld ψ L aus und implementieren Sie die Bedingung ψ R = iσ 2 ψ ∗ L .
e) Ist χ → e iα χ eine Symmetrie der massiven Majoranawirkung? Diskutieren Sie die Konsequenz ihrer Erkenntnis f¨ ur die elektromagnetische Ladung eines Majoranafer- mions.
Aufgabe 4.3 – P,T und C Transformationen (5 Punkte)
Wie lauten die Transformationseigenschaften unter Parit¨ at (P ), Zeitumkehr (T ) und Ladungskonjugation (C) der bilinearen Ausdr¨ ucke
ψψ, ¯ ψγ ¯ 5 ψ, ψγ ¯ µ ψ ? Verwenden Sie hier die Transformationseigenschaften
P ψ(t,~ x)P = γ 0 ψ(t,−~ x) T ψ(t,~ x)T = −γ 1 γ 3 ψ(−t,~ x) Cψ(t,~ x)C = −i( ¯ ψ (t,~ x)γ 0 γ 2 ) T wobei zu beachten ist, dass T ein anti-linearer Operator im Sinne von
T (c-Zahl) = (c-Zahl) ∗ T ist.
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