Allgemeine Relativit¨ atstheorie
SoSe 16 Marlene Doert (mdoert@tp4.rub.de), Mario H¨orbe (mario@tp4.rub.de),Fabian Bos (fb@tp4.rub.de), Mike Kroll (mike.kroll@rub.de)
Ubungsblatt H4 ¨
Abgabe: 28.06. im Zettelkasten, NB7 NordH4.1 Gravitationswellen
Zeige, dass sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen. Nutze dazu die aus der Vorlesung bekannte Wellengleichung f¨ur den St¨orterm der Metrik
hµν = 0 mit hµν =Aµνexp (ikσxσ) ; Aµν = const. (1) Hinweis: Finde dazu eine Indexschreibweise des D’Alembert-Operators.
H4.2 Geod¨ aten der Schwarzschildmetrik
Die Schwarzschildmetrik l¨ost die Feldgleichungen in sph¨arischer Geometrie und ist daher von beson- derer astrophysikalischer Bedeutung. Sie ist gegeben durch:
ds2 =c2
1−Rs r
dt2−
1−Rs
r −1
dr2−r2dθ2−r2sin2θdφ2 . (2) Die Gr¨oßeRs= 2GMc2 wird auch Schwarzschildradius genannt. Die Schwarzschildmetrik beschreibt die Kr¨ummung der Raumzeit durch ein punktf¨ormiges Objekt der MasseM.
(a) Stelle die Geod¨atengleichungen der Schwarzschildmetrik auf und deute die analytischen Her- ausforderungen, die deren L¨osung darstellt. Die nicht-verschwindenden Christoffelsymbole der Schwarzschildmetrik lauten (zzgl. aller symmetrischen Symbole!)
Γ001=−Γ111= r(−2GM+cGM 2r) Γ100= GMc2r3 −2GM+c2r
Γ122= 2Gc2M−r Γ133= sinc22(θ) 2GM−c2r Γ212= 1r Γ233=−12sin (2θ) Γ313= 1r Γ323= tan (θ)1
Das in Aufgabe (a) aufgestellte Problem kann teil-interpretiert werden, indem insbesondere das radiale Verhalten eines Testobjektes in der Schwarzschildmetrik betrachtet wird. Gehe dazu wie folgt vor:
(b) Zeige unabh¨angig von einer speziellen Metrik, dass die Gr¨oße
δ =gµνUµUν mit δ =
c2 wenn U zeitartig 0 wenn U lichtartig
−c2 wenn U raumartig
(3)
eine Erhaltungsgr¨oße ist indem du beweist, dass deren kovariante Richtungsableitung verschwindet.
(c) Expandiere den Ausdruck aus Gleichung (3) in der Schwarzschildmetrik. W¨ahle dabei einen fixen, analytisch vorteilhaften Winkelθ.
In sph¨arischer Symmetrie sind die GesamtenergieE und der DrehimpulsL Erhaltungsgr¨oßen. Unter Zuhilfenahme der sph¨arischen Killing-Vektoren kann in der Schwarzschildmetrik gezeigt werden, dass
E =c2
1−Rs
r dt
dτ und L=r2dφ
dτ . (4)
(d) Vereinfache den Ausdruck aus (c) mit den Gleichungen aus (4) und bringe dein Ergebnis in die quasi-newtonsche Form
1 2
dr dτ
2
+V (r) =ε mit ε= E2
2c2 . (5)
Welcher Ausdruck ergibt sich f¨ur V (r)? Wie sind V (r) und ε physikalisch zu interpretieren?
Warum gibt es in dieser Gleichung nirgends ein “m”, wie es im newtonschen Analogon zu erwarten w¨are?
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