Research Collection
Doctoral Thesis
Untersuchungen an Säure-Basen-Gleichgewichten in organischen Lösungsmitteln
Author(s):
Escarfail, Jean-Pierre Publication Date:
1963
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-000321882
Rights / License:
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Untersuchungen
an Säure-Basen-Gleichgewichten
in organischen Lösungsmitteln
Von
der
EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN
HOCHSCHULE
INZÜRICH
zur
Erlangung
der Würde
einesDoktors der technischen Wissenschaften genehmigte
PROMOTIONSARBEIT
vorgelegt
vonJEAN-PIERRE ESCARFAIL
dipl. Ing.-Chem.
E. T. H.Französischer
Staatsangehöriger
Referent: Herr Prof.Dr.E.Heilbrunner Korreferent: Herr P.-D.Dr.W.Simon
Juris-Verlag
Zürich1963
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HerrnPrivatdozent Dr.
W.Simon,
der mirwährend der ganzen Arbeit seine
grosszügige
undunermüdliche Hilfe entgegen¬brachte,
bin ichzugrossem Dankverpflichtet.
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INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung 9
2.
Allgemeines
113.
Säure-Basen-Gleichgewichte
inwässrigen Lösungen
133.1 Mathematische
Behandlung
153.2
Berechnung
vonTitrationskurven 193.3
Experimenteller
Teil 244.
Säure-Basen-Gleichgewichte
inEssigsäure
264.1 Mathematische
Behandlung
274.2
Anwendung
auf dasSystem Essigsäure/Wasser/Perchlorsäure
304.3
Berechnung
vonTitrationskurven 365. Säur
e-Basen-Gleichgewichte
inMethy lisobutylketon
405.1
Verallgemeinerung
der mathematischenBehandlung
425.2
Anwendungen
475. 2.1 Einfluss der Anionenassoziation 47
5.2. 2 Einfluss der
Säurepolymerisation
515.2.3 Einfluss der
Bildung
vonIonenaggregaten
535.2.4 Korrelationmit experimentellenDaten 57
5.3 ExperimentellerTeil 63
5.3.1
Messeinrichtung
635.3.2 Thallium-Thalliumchlorid Referenzelektrode 63
5.3.3 Stabilität derGlaselektroden 65
5.3.4
Abhängigkeit
desElektrodenpotentials
vonder Säure¬konzentration 66
5.3.5 Verwendete Materialien 66
6.
Zusammenfassung
68Leer Vide Empty
Die modernen
Anschauungen
1-3) überSäure-Basen-Gleichgewichte
inwässrigen
undorganischen Medien nahmen ihren
Anfang
im Jahre1923,
alsBr^nsted
und Lo wry5) ihreDefinitionen vonSäuren und Basenveröffentlichten. Im
Gegen¬
satz zuwässerigen
Lösungen,
inwelchen die Verhältnisserelativleichtübersehbarsind, ergaben
sich inorganischenLösungsmitteln Schwierigkeiten
in derInterpre¬
tation der
experimentellen
Daten. Besonders intensivwurdenAlkohole und Alkohol-Wasser-Mischungen
untersucht6-8), die dieMöglichkeit
einesstetigen Uebergangs
voneinem
Lösungsmittel
zumanderenerwartenHessen. DieInterpretationder expe¬rimentellen Daten
erfolgte
imwesentlichen durch eine reinthermodynamische
Be¬trachtung
ohne genaueresStudium der Chemiederartiger Systeme
. Andererseits wurdeversucht,
dasVerhaltenvonSäurenundBaseninLösungsmitteln
mitkleiner Dielektrizitätskonstantebzw. in aprotischenMedien durch dieBildung
vonkomplexen
Ionenzuerklären. Dies
gelang vollständig
erstmals 1957 Kolthoff und Brucken- stein fürdasLösungsmittel Essigsäure.
Die
Betrachtung
derSäure-Basen-Gleichgewichte
inorganischenLösungsmitteln
scheint sich immer mehr in dieserRichtung
zu entwickeln. EinHindernisdafürbildet aber dieVielfalt der auftretendenKomplexe. DieAnwendung
elektronischer Rechen- maschinen12)gibt
dieMöglichkeit,
mathematischeModelleaufzustellen,
diedie Ver¬hältnisse in denkompliziertesten Systemen wiedergebenkönnen. Inder Folgewird
versucht,
Rechenprogrammeaufzustellen,
welche sowohl einenqualitativenUeber- blick wie auch eine quantitativeErfassung
vonchemischenGleichgewichts-Systemen
ermöglichen.1)
R. P. Be11,
The Proton inChemistry,
NewYork 1959.2)
I. M. Kolthoff & P.J.Elving,
Treatise onAnalytical Chemistry,
PartI,
Vol.I,
S.405-540,
NewYork 1959.3)
R.G.Bates & G. Schwarzenbach,
Helv.38,
699(1955).
4)
J, N.Brfifnsted,
Rec. Trav. chim.Pays-Bas 42, 718(1923).
5)T.M.Lowry, Chemistry
and Ind.42,
43(1923)7
6)
L. Michaelis &M.Mizutani,
Z.physik.
Chem.116, 135(1925).
7)
G.Schwarzenbach,
Helv.16, 522(1933).
8)L.A.Wooten
& L.P.Hammett,
J.Amer.chem.Soc.57,
2289(1935).
9)E.Grunwald
& B.J. Berkowitz, J.Amer.chem. Soc.73_,
4939(1951).
10)
B. Gutbezahl &E.Grunwald,
J.Amer. chem.Soc.75_, 565(1953).
11)
Siehe Fussnote34).
12)
J.C.Sullivan, J.Rydberg
&W.F.Miller,
Acta Chem. Scand.13_,
2023
(1959).
Beider
Untersuchung nichtwässriger
Mediengesellen
sichzuden theoretischen auchpraktische
Probleme. EinenBeitragzurLösung
dieserSchwierigkeiten
liefert derEinsatz der GlaselektrodefürpotentiometrischeMessungen.
Durch Verwendung deraufgestelltenRechenprogramme
sollenindervorliegenden
Arbeit diemit Hilfe der Glaselektrode inorganischen Lösungsmitteln
gemessenen Dateninterpretiert
werden.2. ALLGEMEINES
Nach
Brjtfnsted
' und Lowry wird eine Säure als Protonen-Donator undeineBase alsProtonen-Akzeptor
definiertAH -===*A" +
H+ (1)
wobei das Paar
AH/A"
alskonjugales
bezw.korrespondierendes
Säure-Basen-Paar bezeichnetwird. Diesesallgemeine
und rein formelleGleichgewicht
soll nichtsüber die Naturder Base Avoraussetzen,
sondern nurdaraufhinweisen,
dass das Teilchen
A"
ein Wasserstoffatomwenigerund eineElementarladung
niem¬alsdas Teilchen AH
trägt.
DiesesGleichgewichtunterstehtdem
Massenwirkungsgesetz
aA" aH+
— — =
\ (AH)
,(2)
aAH
wobei die Konstante K
(AH)
Dissoziationskonstante der Säure AHgenannt
wird.Die Aktivitäten a der Reaktionsteilnehmer
entsprechen
dem Produktaus denKon¬zentrationenund denAktivitätskoeffizienten f,
Ka(AH) =
yqjltL iÇjHl
a
[AH] fAH
oder
K
(AH)
=[Ar] ["+1
= K(AH)
*" .(4)
[AH]
afA" fH+
c
Dabeibedeuten die Ausdrücke in
eckigen
Klammern dieGleichgewichtskonzen¬
trationen der betreffenden
Spezies
und K(AH)
die klassische Dissoziationskonstante Sie istimGegensatz
zuderthermodynamischen
Konstantevonder Konzentration derSpecies abhängig.
K(AH)
ist aber für kleine ionaleKonzentrationen(kleiner
als3 c
10"
Mol/Liter) praktisch
identisch mitderthermodynamischen
Konstante und kann ingeeigneten
Fällen für höhere Konzentrationen(bis
etwa 10Mol/Liter)
mit Hilfeder
Debye-Hüekel'sehen Beziehung
13) korrigiertwerden:-log f. =
1,81-10"8
1——VjT
•(5)
(DK-T)3/2
Dabeibedeuten
Ionenstärke =-s z_ z. c.
Z j 1 1
Wertigkeit
desIons iKonzentration in
Mol/Liter
des Ions i Dielektrizitätskonstantedes Lösungsmittels absoluteTemperatur
Entsprechend
dieserBeziehung beträgt
die Korrektur bei 25 C für eine0,01
molare wässerige Lösungeines einwertigen Elektrolyten ca.
0,05.
Bei derquantitativen
Behandlung
vonSäure-Basen-Gleichgewichtssystemen
werdennichtAktivitäten,
sondernKonzentrationenaus den Massenbilanzenundaus demElektroneutralitätsgesetz
errechnet. Deshalb werdenjeweils imRahmen dervor¬liegenden
Arbeit in der mathematischenFormulierungdieser Systeme klassische Dissoziationskonstanten verwendet und zurVereinfachung
derIndizierung
mit K . TI bezeichnet.
AH
In
Lösung liegt
die mit H(vgl. (1))
bezeichneteSpecies
nichtlediglich
alspositiv geladener
Wasserstoffkern vor, sondern istdurch dasLösungsmittel
solvati-siert und
liegt dementsprechend
zumBeispielinwässerigen SystemenalsSpeciesvor, diesymbolisch
mit HoO bezeichnet wird.zi ci
DK
T
13)P. Debye
&E.Hückel, Physik.
Z.24, 185(1923).
3. SAURE-BASEN-GLEICHGEWICHTE IN WASSRIGEN LOSUNGEN
Da Wasser als
amphiprotisches Lösungsmittel
sowohl als Säure alsauchals Base indasSäure-Basen-Gleichgewicht eingeht,
wirdzumBeispiel
die Neutralisa¬tion einer schwachenSäure AH durcheine starkeBase B durch
folgende Gleichge¬
wichte charakterisiert:
H20
+H20
.H30+
+OH" (6)
AH +
H20
-HgO+
+ A"(7)
B +
H20
.BH+
+OH" (8)
Die
analytischen
Konzentrationen der indasSystem eingebrachten
Säure undBasesind
cAH
=
[AH]
+[A~]
,(9)
cB
=[B]
+[BH+]
,(10)
unddie
Elektroneutralitätsbedingung
lautet:[BH+]
+[HgO4]
=[A"]
+[OH"]
.(11)
Zur
Berechnung
derGleichgewichtskonzentration
der Wasserstoffionen werden imallgemeinen
verschiedeneVernachlässigungen
getroffen:.a)
DieGleichgewichtskonzentration
desLösungsmittels [H„0]
bleibt inver¬dünntenLösungen praktischkonstant und wird indie
Massenwirkungskonstante
desGleichgewichts (7)
einbezogenrH3Q+] [A"]
KAH
=[AH]
'»2>
Diese Konstantewirddadurch mit derDissoziationskonstante der Säure AH identisch.
b)
Einestarke Base istfastvollständig ionisiert,
und bei nichtzu starkver¬dünntenLösungensindim Gebiete derhalben Neutralisationder schwachen Säure AH dieKonzentrationen der Wasserstoff- und
Hydroxylionen verglichen
mit der Konzen¬trationderIonen BH und A~
vernachlässigbar klein,
sodasscB
a[BH+]
s[A"]- (13)
DieWasserstoffionenkonzentration lässt sich dann sehreinfachberechnen:
[H,0+]
=K.j.i^I (14)
i AH
tA_j
oder
pH =
pK^
-log -ÎML
s.pKah
-log CaH CB
.(15)
[A'] cB
wobei
pH
= -log [H30+]
,pK = -
log
K .Je nach DefinitionundBestimmungsmethode sind verschiedeneBezeichnungen wie
paH, pwH,
psH und pcH als Mass für die AciditätvonLösungeneingeführt
14) 14)
worden . R. G.Bates behält für eine mit
Standardpuffern
in Wasserpoten- tiometrischfestgelegte
Skala(praktische pH-Skala)
die Bezeichnung "pH"bei. Wir werden im Laufe dervorliegenden
ArbeitzurVereinfachung
fürdennegativen Logarithmus
der solvatisierten WasserStoffionenkonzentration dieBezeichnung "pH"
verwenden.Wie aus
Gleichung (15)
ersichtlichist,
wird während der Titrationeiner schwa¬chenSäure der
pH-Wert
bei halber Neutralisationgleich
dempK-Wert
dieserSäure,
falls diegetroffenen Vernachlässigungen
innerhalb dergewünschten
Präzisioner¬laubtsind. In
gewissen
Fällen kann auf dieseWeisedas Problem derBestimmung
vonDissoziationskonstanten
gelöst
werden.14)
R. G.Bates,
Electrometric pHDeterminations,
New York&London,
1954.Inder Praxis sind die Verhältnisse
jedoch
oft bedeutendkomplizierter.
Diesistbesondersdann der
Fall,
wennmehrbasische Säuren odermehrsäurige
Basenvorliegen.
Verschiedene Verfahren15) sindvorgeschlagen worden,
die die Be¬rechnungdes
pH-Wertes
vonwässerigen Lösungenerlauben. Diese Verfahrenhabenjedoch
denNachteil,
dass beieinemvorgegebenen
Problem für verschiedene Acidi- tätsbereichegesonderte Näherungen benötigt
werden. Ausdiesem Grundtdrängte
sich eine
allgemeine Behandlung derartiger Gleichgewichtssysteme
auf. Hierwird eine Methodezurprogrammgesteuerten Berechnung
des pH-Wertes einerMischung beliebiger
Säurenund Basenangegeben,
die esvor allemerlaubensoll,
den exakten VerlaufvonTitrationskurvenzuerfassen.3.1 Mathematische
Behandlung
Als
Ausgangspunkt
für dieBerechnungen
dienen die chemischenGleichgewichte,
LH + LH -
LH*
+L" (16)
LH +
BjH
LH +
B.Hg2
LH +
B.H+h
l h LH +
BiHm-
-
LH2
+Bi
=t
LH+
+B.H+
LH;
+b^-1
LH2
*BiCi1
(17)
LH + A.H ] n LH + A.H" .
i_5:i.
LH +
A,H
-k+1*
LH2
+AjHn-l
-
LHl
+ A.H LH + A.Hl_n-k+l
_..2....Jl.5:k.
n+1 .. + .-n
-jn
"
LH2
+Aj
(18)
15)
Fr. Auerbach &E.Smolczyk,
Z.physikal.
Chem.llC^,
65(1924);
E.Söderbäck,
Ark. Kemi. Mineral. Geol.(A) 11_,
No.8,
1(1934);
G.
Chariot, Analyt.
chim. Acta1, 59(1947); R.Näsänen,
SuomenKemistilehti
2Ui, 5(1948);
D.D.DeFord, Analyt.
chim. Acta5^,
345(1951);
J.Eeckhout, Analyt.
chim. Acta7,
203(1952); 9,
197(1953);
J.B.Schute,
Chem. Weekblad54,
101(1958);
R.Wyatt,
Chem. Weekblad54,
631(1958);
E.Bishop, Analyt.
chim.Acta21, 493(1959); 22, 101, 205(1960).
denen die
folgenden
Konstantenzukommen:KLH= [LH+] IL"]
*W
^Hj2
[LH+][B.]
[BiH+1 tLH+][B.H+]
i"2" tBiH+2]
•Kti ji +h =
^H
+m =K
Kit^-ii
Yn
"
[AjHn]
-2i
KA.H"
] n-1,
K. „ -k+1=
AjHn-k+l
[A.***]1 ] n-k+lJ
[LH*] [A -n]
KAH"n+1
= ~j
[AjH"n+1 ]
Im weiterenhabendie Massenbilanz
CB.
=^
+[Vi
+&i<)
r+2. + ••• +fBiHh 1
+ ••• +KO
T-2 T-k
c. „ = [A.H ]+ [A.H" J + [A.H"Z„1 +•••
+[A.H ,]+ ••. +[A:n1
A.H l
1 nJ l ] n-lJ l j n-2J l ] n-kJ l j J
sowiedie
Elektroneutralitätsbedingung
[LH+]+ Y. ([B-H+l^^H^-.. +h[B.H;hl+... +m[BiH;m])
i
=
[Li
+H ([A^.J
+2[A.H;22]
+ ... +k[A.H-kkl+
... +n[A:n])
j
Gültigkeit.
Durch dieEinführungder Grösse y fürdie Konzentrationder solvatisierten Protonen
[LH2]und
Einsetzen der Brutto-Dissoziationskonstanten(22)
(23)
>
(24)
Pih
=ff W*
hfB.l
v l l1
f=l Tf
Wl
(25)
bzw.
g=k , kfA.H~k 1
«v
=TT ka
"g+1 = yl ] n'k
*
gil AiHn-g+l [A.HJ (26)
ten ten
der h Stufe der Base B. bzw. k Stufe der Säure A.H erhältman aus den
l ] n
Gleichungen (22)
und(23)
unterBerücksichtigung,
dassß.Q
und «...gleich
1 sind:c,
[ßil
B.
l
h=m
(27) [A.HJ
=A.H
] n
h=0
ß
ih k=0yk
(28)
Durch Einsetzender Gleichungen
(25)
bis(28)
in(24)
lässt sich diefolgende Beziehung
ableiten:(29)
Die
Gleichung (29)
stellt eineVerallgemeinerung
einerverschiedentlichabge-
leitetenBeziehung
dar15). Dieexplizite Lösung
derGleichung (29)
führtbereits für deneinfachsten Fallauf einPolynom
vierten Grades in y.Demzufolge
wurde die Nullstelle der FunktionU(y)
mitHilfe einerprogrammgesteuertenRechenmaschine nacheinemiterativenVerfahren ermittelt.Eingegeben
werdendieAutoprotolysenkonstante
KL„ desLösungsmittels,
sämt¬liche Dissoziationskonstanten K_ „+h und K.
„-k+1
sowie die Volumina V bzw.°iHh
AjHn-k+lai
V und Molaritäten M„ bzw. M. „ der zum Aufbau des zuberechnenden
A,Hn
Bj AjHnSystems
verwendetenLösungen.
Die Grössen c derGleichungen (22)
und(23)
berechnensich:
"B.
l
M, B. B.
l
X(v„ +V
'B. 'A.H ' 3 n
(30)
""A.H 3 n
MA.H VA.H
] n ] n
Ç(vB.+ VA.H>
13 i 3 n
(31)
Schliesslich werdenjene extremen Werte pHO
logyQ
°'O und pHu*" U log~° v,JUeingegeben,
innerhalb welcher der pH-Wertder zuuntersuchendenLösung
erwartet werden kann.Für
positive
Wertevon y weist die FunktionU(y) lediglich
eine Nullstelle auf.Zur
Ermittlung
dieser Nullstelle wird dasVorzeichenvonU(y)
für pH , pH und pH =(pH
+pH )/2
bestimmt. Im nächsten Iterationsschritt dient pH als neue untere Grenze pH bzw. neueobere Grenze pH , je nachdemdieVorzeichenvonU(y)
fürpH
undpH-
bzw.pH
und pH übereinstimmen. DieIteration wird biszumErreichen der
gewünschten
Präzisionfortgesetzt. Schliesslicherfolgt
durch dieRechenanlage
dieAusgabe
des iterierten WertespH
. zusammenmit derGleichge-
WichtskonzentrationsämtlicherSpecies
des untersuchtenSystems
.3.2
Berechnung
von TitrationskurvenDie berechnetenKurvender TitrationvonvierSäurenmit einerstarken Base
(Natriumhydroxyd)
sindinFig.1,
jeneder Titrationvonvier Basen miteiner star¬ken Säure
(Salzsäure)
inFig.
2wiedergegeben.
InTab. 2 findet sich eine Zusam¬menstellungder untersuchtenVerbindungenzusammenmit denzur
Berechnung
ver¬wendeten Dissoziationskonstanten. Schliesslich sindinden
Fig.
3 und 4 Titrationen schwacher Säuren mit schwachen Basen und indenFig.
5 und 6 TitrationenvonGe¬mischenvonSäuren undBasen
dargestellt.
Der berechnete Kurvenverlauf ist in der in 3.3
angegebenen
Weiseexperimen¬tell
überprüft
worden. Inden Fig. 1 bis 6 sind die soermitteltenMessergebnissejeweils
durch Punktefestgehalten.
Dieim starksaurenund starkalkalischen Gebietbeobachtbaren
Abweichungen
vomtheoretischen Kurvenverlauf
(vgl. Fig.
1 bis6)
sindhauptsächlich
aufdie Flüs¬sigkeitspotentiale
der verwendetenReferenzelektrodenzurückzuführen,
diebis zu0,05 pH-Einheiten betragen (vgl.
z.B.17)).
Zudemergeben
sichim stark alkalischen Gebietgleichsinnige Abweichungen
vonetwa0,03
pH-Einheiteninfolge
des Alkali-fehlers der
eingesetzten
Glaselektroden(vgl. ).
Abweichungen
vondenberechneten Wertenkönnenausserdem durch Fehlerim Titer der verwendetenLösungen,
durchFehler indenpK-Werten
der untersuchtenVerbindungen,
durchVerwendung
vonKonzentrationen anstelle der Aktivitäten sowie16)
J. P. Escarfail &W.Simon,
Helv.44, 977(1961).
durch die
Begrenztheit
der Präzision derpH-Messeinrichtung
verursacht werden(vgl. 3.3).
InAnbetrachtdieserTatsachen kann ausdenFig.
1 bis 6 entnommenwerden,
dass die berechnetenundgemessenen Werte inbesterUebereinstimmung
stehen.
Als weiteres Kriterium für die
Leistungsfähigkeit
derRechenmethodik sind in Tab. 1 die berechnetenundgemessenenpH-Werte
vonzweiMultikomponenten-Säure- Basen-Systemen gegenübergestellt.
Tabelle 1
Multikomponenten-Säure-Basen-Systeme
System P«ber. pHgef-
5 ml
0,01
N(i-Brompropionsäure
5 ml
0,01
Np-Nitrophenol
10 ml0,01
Np-Methoxyphenol
10 ml0,01
N Aethanolamin5 ml
0,01
NTriäthanolamin 15 ml0,01
NChinolin8,47 8,49
3 ml
0,01
N Salzsäure3 ml
0,01
N(1-Brompropionsäure
5 ml
0,01
Np-Nitrophenol 9 ml0,01
Np-Methoxyphenol
5 ml0,01
NNatronlauge
8 ml
0,01
NAethanolamin 5 ml0,01
NTriäthanolamin 17 ml0,01
NChinolin8,97 8,97
0 I 2 3 « S S 7 S 3 10^
Fig. 1 TitrationvonSäuren mit einer starkenBase Titrationvon
je
50 ml0,01
NLösung
mit0,1
NNatronlauge
9
Salzsäure;
©ß-Brompropionsäure;
ep-Nitrophenol;
©p-Methoxyphenol
X v
1
1 ^
•J \
\
0 1231,56783 tOaf
Fig.
2 TitrationvonBasen mit einerstarken Säure Titrationvonje 50ml0,01
NLösung
mit0,1
N Salzsäure9
Natronlauge;
©Aethanolamin;
eTriäthanolamin;
© ChinolinfH
w
3
S
7
S
5
t
3
2
f
1
n
.--~
I
i
Fig. 3 Titration einerschwachenSäure mit einer schwachenBase Titrationvon50 ml
0,01
Nß-Brompropionsäure
mit0,1
NAethanolaminTitrationmit
0,1
NNatronlauge:
dünnausgezogene Kurvers
V
Fig. 4 Titration einer schwachen Base mit einer schwachenSäure Titrationvon 50ml
0,01
NAethanolaminmit0,1
Np-Nitrophenol
Titration mit
0,1
NNatronlauge:
dünn ausgezogene KurveFig.
5 Titrationeines Gemisches vonSäurenmit einer starkenBase Titration eines Gemischesvon 10ml0,01
Nß-Brompropionsäure,
20ml0,01
Np-Nitrophenol
und 20ml0,01
Np-Methoxyphenol
mit0,1
NNatronlauge
n
«
!
S
7
S
S
Fig.
6 Titration eines GemischesvonBasen mit einer starken SäureTitrationeines Gemischesvon 10 ml
0,01
NAethanolamin,
20 ml0,01
N Triäthanol-amin und 20 ml
0,01
N Chinolin mit0,1
N Salzsäure3.3
Experimenteller
TeilZurpH-MessungdienteeineGlas-Kalomel-Elektroden-Messkette früher aus- führlich beschriebener
Anordnung
17), zusammenmit einer anderselben Stelleer-17)
wähnten
Potentialmessvorrichtung
'. DasMembranglas
der Glaselektrode ent¬sprachdem
Typ
L&N399 mit Zusatzvon 1 Mol-Proz.Germaniumdioxyd
und dieBrückenflüssigkeit
der Kalomelelektrodewar anKaliumchloridgesättigt.
Die
Eichung
desMessystems erfolgte
mit Hilfe der NBS-Puffer4,01 ', 6,86
' und9,18
'. Sämtliche Messungenwurden bei25,0
t0,1
imfrüherebenfallsbe-schriebenen
Messgefäss
17)durchgeführt.
DieErmittlung
despH-Wertes derunter¬suchten
Lösungen erfolgte
unter derAnnahmeeiner linearenElektrodenfunktion.17)
W.Simon & D.Wegmann,
Helv.41^,
2308(1958).
18)W.Simon, G.H.Lyssy,
P. F. Sommer & D.Wegmann,
Helv.42,
1581
(1959).
~19)
G. A. Perley,
Anal. Chem.21,
394(1949).
20)
W.J. Hamer, G.D.Pinching
& S. F.Acree, J. Res. Nat. Bur.Standards
J56,
47(1946).
21)
R.G.Bates &S.F.Acree,
J. Res. Nat. Bur. Standards34,
373(1945):
R.G.Bates,
ibid.39_,
411(1947).
~~22)
G. G.Manov,
N.J. De Lollis, P.W.Lindvall &S.F.Acree,
J. Res. Nat. Bur. Standards
36,
543(1946).
Tabelle 2 Titrierte
Verbindungen
Substanz pK Herkunft, Reinigung
Natronlauge Aethanolamin Triathanolamin Chinohn
Salzsaure
ß
-Brompropionsaurep-Nitrophenol p-Methoxyphenol
15,7523)
9,5024>
7,7725>
4,8526)
327)
4,0228)
7,1429) 10,203°)
Titrisol®
(Merck A.G., Darmstadt)Handelsproduktpuriss.31) (Fluka A.G., Buchs) Handelsproduktpuriss 31) (Fluka A. G , Buchs) Handelsprodukt purum (Fluka A G.,
Buchs),
bei10 Torrfraktioniert.
Titrisol
(Merck A. G , Darmstadt).Handelsproduktpurum (Fluka A. G ,
Buchs),
ausTetrachlorkohlenstoff umkristalhsiert und bei 10-3Torr sublimiert.
Handelsproduktpuriss. (Fluka A. G , Buchs) Handelsproduktpurum (Fluka A G , Buchs),
ausTetrachlorkohlenstoff umkristalhsiert und bei 10_3Torr sublimiert.
23)
Diese Grosseentspricht
dempK-Wertderkonjugalen
SauredesHydroxyl-Ions.
Selbst grosse
Aenderungen
indiesem Wert sindimvorliegenden
Fall ohne Ein- fluss aufdieRechenergebnisse.
24)
R.G.Bates & G. D.Pinching,
J. Res. Nat. Bur. Standards46, 349(1951).
25)
N.F.Hall & M.R.Spr
inkle, J. Amer. ehem. Soc.54, 3472^932).
26) A.Albert,
R. Goldacre & J.Phillips,
J. ehem. Soc.1948,
2240.27)
G.Schwarzenbach, Allg.
u. anorg.Chemie,
S.43,
Leipzig 1941. Selbst grosseAenderungen
indiesempK-Wert
sindimvorliegenden
Fallohne Einfluss aufdieRechenergebnisse.
28) P.Waiden,
Z.physikal.
Chem.10, 638(1892).
29)
CM. Judson & M.Kilpatr ick,
J. Amer. chem. Soc.71, 3110(1949).
30)
F. G. Bordwell & G.D.Cooper,
J. Amer. chem. Soc.74, 1058(1952).
31)
Das Produkt erwies sichimGas-Chromatogramm
als einheitlich.4. SAURE-BASEN-GLEICHGEWICHTE IN ESSIGSAURE
Infolge
derhohen Azidität und kleinen Dielektrizitätskonstante(DK
=6,2
33))
vonEssigsäurezeichnen sich
Säure-Basen-Gleichgewichte
indiesemLösungsmittel
durchdiefolgenden
Eigenschaftenaus:a)
Selbst diestärkstenanorganischen
Säurenwie Perchlorsäureverhaltensichin diesemLösungsmittel
alsschwache, grösstenteils
undissoziierte Säuren.b)
Eine Säure-Basen-Reaktion liefertimGegensatz
zumLösungsmittel
Wasservor¬wiegend
Ionenpaare, die nur insehr kleinemMasse dissoziieren.Da dieEssigsäure alsProtonendonatoroder
-Akzeptor
wirkenkann,
können Säure-Basen-ReaktioneninEssigsäure
durchfolgende
Gleichgewichtedargestellt
werden ':AcOH + AcOH ^
AcOH*
+AcO" (32)
AH + AcOH ^=
AcOH+A"
5=*AcOH*
+ A"(33)
B + AcOH 5=
BH+AcO"
=*BH+
+AcO" (34)
B + AH ^=s
BH+A"
==iBH+
+A" (35)
I.M.Kolthoff und S. Bruckenstein34) leitetenausdiesen
Gleichge¬
wichten verschiedene
Massenwirkungskonstanten ab,
ausdenen sie ineinfachen Fäl- 34d e)len denpH-Wert einer
Lösung
berechnen konnten ' . InAnalogie
zuder inKa¬pitel
3angegebenen
Definition wird der negativeLogarithmus
der Kon¬zentration an
protonisiertem Lösungsmittel (Species
mitder formel¬len
Bezeichnung AcOH?)
mitpH
bezeichnet.33) C.P.Smyth
&H.E.Rogers,
J. Amer. ehem. Soc.52, 1825(1930).
34) a)
I. M. Kolthoff & S. Bruckenstein,
J. Amer. ehem. Soc.78,
1(1956).
b)
S. Bruckenstein & I. M.Kolthoff,
J. Amer. ehem. Soc.78,
10(1956).
c)
S. Bruckenstein & I. M.Kolthoff,
J. Amer. ehem. Soc.78,2974(1956).
d)
I. M. Kolthoff & S.Bruckenstein,
J. Amer. ehem. Soc.79,
1(1957).
e)
S.Bruckenstein & I. M. Kolthoff, J. Amer. ehem. Soc.79,
5915(1957).
f)
S.Bruckenstein,
J. Amer. ehem. Soc.82, 307(1960).
g)
S.Bruckenstein,
Rec. ehem.Progr. 18,
163(1957).
Da in der Praxis beimStudiumvon
Säure-Basen-Gleichgewichten
inEssig¬
säure,
wie z.B. beiTitrationen,
kleineMengen
Wasser alsVerunreinigung
schwer auszuschliessensind,
sind diefolgenden Gleichgewichte
zusätzlichzuberücksichtigen:
H20
+H20
,H30+
+OH" (36)
HgO
+ AcOH ==iH30+AcO"==^ HgO+
+AcO" (37) H20
+ AH5=*H30+A" =s=sH30+
+A" (38)
Die mathematische
Behandlung
desSystems ((32)
bis(38))
führtauf 15 Gleichun¬gen mit 15 Unbekannten
entsprechend
der Anzahl der imGleichgewicht
vorhandenenSpecies. Demzufolge
wurdeeinProgramm
zurAuflösung
solcherGleichgewichts- Systeme
mitHilfe einer elektronischenRechenanlage
ausgearbeitet35)4.1 Mathematische
Behandlung
Als Modell für die
Gleichgewichte (32)
bis(38)
diene einSystem
bestehendaus n einbasischen SäurenA.H,
die allemiteinander unterBildung
einesIonenpaaresreagieren
können:A.H + A.H =^=s A.H*A7 i -=
A.H+
+A7
(39)l j l 2 ] l 2 j v
Diesem
Gleichgewicht
werdeneineIonisationskonstante[A.H^AT]
« "
[A.H] [AjH]
'(40)
eineDissoziationskonstante
35)
J.P. Escarfail &W.Simon,
ChimiaU, 435(1961).
undeine
Massenwirkungskonstante
K.. =
—i-i
i- = I..D.. , 1J[AjHUa-h]
(42)
zugeordnet.
Weiter lauten dieBedingungen
fürdie Massenbilanz und die Elektroneu- tralitât:c. =
[A.H]
+[AiH+]
+[A7]
+X K^A"]
+^ [AjHKl
'(43)
Z[a.h^]
=Z[a:] (44)
NachEinführungder Grössen
x. =
[A.H]
,u =
ZtAiH2l= ZKi= (T Vixi
'2(45)
(46)
und
K.. +K..
a*.
= -ü E- + !.. + I..(47)
lässt sich das
folgende
nichtlineareGleichungssystem
ausdenBeziehungen (40)
bis(47)
ableiten:cl
=xl +xl(allXl +a12X2
+ •• +alnXn>
c2
"x2
+x2 la21 xl
+22x2
+ ""' +a2
nV
cn
=xn
+x„<a„lxl+a„2x2
+ + annxn')(48)
DiesesSystemvonn
Gleichungen
wird durch die Newton'seheMethode sukzessiverNäherungen
linearisiert. Manbetrachtetdierechten Seiten der Gleichun¬gen
(48)
als Funktiondes VektorsXx.
(1
+a*^
+a*2x2
+ ... +a*xn)
= F.(Xp xg... ^
,(49)
derenVariationen bei einer
Aenderung
von X um AXgegeben
werden durch â FF.
(X
+AX)
- F.(X)
dY.
— Ax. •(50)
j Bx.
Dienullte
Näherung
desLösungsvektors
sei X . Das lineareGleichungssystem
für dieKorrekturAx'°*
B = A AX
(51)
wird durchInversion nach Gauss
gelöst,
wobeib. = c. -x. (1 +
a.,x, + ... + a. x ) )
l l lv il 1 in n'
(52)
*
a.. = a..x. ,
(53)
a.. = 1 + a.,x. + ... +2a..x. + ... + a. x ) •
il il 1 il i in n
(54)
Dieerste
korrigierte
LösunglautetX(1>
=X(0)
+AX(0) (55)
und kanndurch Iterationmit Hilfe einer programmgesteuertenRechenmaschinebe¬
liebig
verbessert werden.4.2
Anwendung
auf dasSystem Essigsäure
- Wasser - PerchlorsäureImHinblick auf die
Verwendung
der Glaselektrode bei derpotentiometrischen Bestimmung
vonDissoziationskonstantenschwacher Basendurch Titration mit PerchlorsäureinEssigsäure
istabzuklären,
aufwelcheSpecies die Glaselektro¬de inderartigenMedien
anspricht,
undinwieweit einquantitativerZusammenhang
zwischender gemessenenEMK und der Konzentration der betreffenden
Species
vorhanden ist. ZudiesemZweckewurdendie
Gleichgewichtskonzentrationen
derim
System Essigsäure /
Wasser/
Perchlorsäure vorkommendenSpecies in Funk¬tion der
analytischen
PerChlorsäure c.,.-,,.-. rechnerisch ermittelt undmit Poten-37) HCiu4
tialmessungen verglichen
.Als
Eingangsdaten
für dieBerechnungendienendieKonstanten I.. undK..,
die aus denvon KoIthoff und Bruckensteinangegebenen
Konstanten**'(vgl.
auch37)
) abgeleitet
werden. DieIonisationskonstantendes Wassers und der Per¬chlorsäure sowiedie
Autoprotolysenkonstante
desWassers,
die Kolthoff und Bruckenstein nichtangeben,
wurdenabgeschätzt (vgl.
37)).
Es zeigtesich aber, dass die Unsicherheiten in diesen Konstanten keinen Einfluss auf die Konzen¬trationjener
Species haben,
die für denVergleich
mitexperimentell
bestimmten GrössenvonInteresse sind.Die Matrix der Ionisationskonstanten
I..,
inwelchedie Konzentration des Lö¬sungsmittels einbezogen wurde,
lautet:(56)
Komponente
H20
AcOH HCIO.4H20 (hl J12 hz\
AcOH
hx hz hz
HC104 \ hi hz hJ
36)
D.Wegmann &W.Simon,
Helv.45,
962(1962).
37)D. Wegmann,
J.P. Escarfail &W.Simon,
Helv.45,
827(1962).
IQ"20
3,9-=
[H20]2 3,2- IQ"18
=
w K
IQ"3
2,2'
=
(65)
•
""
10
3>9-=
= —~
K21 ^1 K22 [OH-]
[H30+1
*22
,(63)
10-"
2,2
•=
= —
K13 K12K23
>
(62)
102'7
*]
-(1 +Ki
KHCK)4
—JWJ
=* -
HC104
[C104_]
[AcOH2+]
(61)
10"13
,2,9
•=
KH2o(1+Ki )
=
H2°)
(60)
10'15
,3,5
•=
s K
=
[H20]
Kj
[AcO" ]
[H30+ ]
[AcCf]
[AcOH+1 K22
=lauten:
Konstanten gen
übri¬
die Ausdrücke für wurden. Die
gesetzt
gleichNullEL.
K_„ und
K,..,
welcherMatrix,
inanaloge (56)
eine zu
gilt Massenwirkungskonstanten
K..die Für
gesetzt.
gleich
Null wurden(59)
68
")
=)(1+K.
(1+Kj K/
=
HC104
HgOC104 H20
*
~
[HClOj tH,Ol
13 ~
H3OC104
[H30+C104_ ]
<">
' '
"•
="
[HC.0,1
"
'*>
HC104
[AcOHgCIO.']
[h2o] 10-4
,(57)
K =
=
—
= —
I12
[H„0+AcO"] H,0
Ausnahmevon Ionisationskonstantenmit
Alle
DieResultatevon
Berechnungen
fürLösungen
vonPerchlorsäure inwasser¬freier
Essigsäure
sind inFig.7, diejenigen
für dasSystem Essigsäure / 0,50
Gew.Proz. Wasser
/
PerchlorsäureindenFig. 8 und 9wiedergegeben.
iog[]
-10
log
cHCIO/Fig.
7Abhängigkeit
derKonzentrationderimSystem Essigsäure/Perchlorsäure
vorkommenden
Species
vonderanalytischen
PerchlorsäurekonzentrationCHC10,
oglJ
-6
-10
-H
9
AcOH2+
®
H30
+-18
a AcO~
« OH"
e
cio4-
cH2o-0.5%
l09cHCI04
Fig.
8Abhängigkeit
der Konzentration der imSystem Essigsäure/O,
50 Gew.-Proz.Wasser/Perchlorsäure
vorkommendenSpecies von deranalytischen
Per- chlorsäurekonzentrationcHC10
log[]
-6
10
°9CHCI04
Fig.
9Abhängigkeit
der Konzentration der imSystem Essigsäure/O,
50 Gew.-Proz.
Wasser/Per
Chlorsäure vorkommendenSpecies von deranalytischen
Perchlorsäurekonzentration c^.-,.-log[AcOH2+] jmV
-2
393
-4
275
-6
157
-t. -2 0
,
lc9
'TOO,;
Fig. 10
Vergleich
vongemessenenmitberechneten GrössenInFig. 10 stellen die Punkte Potentiale
dar,
diemitHilfe einer Glaselektrode anPerchlorsäurelösungen
inEssigsäure
miteinem Gehalt von 0 und0,
5 Gew.-ProzWasserermittelt wurden . Aus dem
Vergleich
mit Fig. 7bis 9 kommt deutlichhervor,
dass diese Punkte nur mitberechnetenlog
AcOH„-Werten(in
Fig. 10 aus¬gezogene Kurve) korreliert werden können. Bei höheren Perchlorsäurekonzentra- tionen
(grösser
als0,1 M)
istjedoch einedeutlicheAbweichung
derberechnetenvon den gemessenen Grössenvorhanden. DieseAbweichungen
sind inder Promotionsar-oo\
beitvon Dorothée Wegmann einerseits auf die
Aenderung
desFlüssigkeits¬
potentials
der Referenzelektrodeundandererseitsauf diePolymerisation
der Per- chlorsäurezurückgeführt
worden.Entsprechend
denArbeitenvon Bruckenstein39) findet sowohl eineDimeri- sierungals auch eineTrimerisierung
der Perchlorsäure statt. Diezugehörigen
38)
D.Wegmann,
Diss.ETH,
1962.39)
S.Bruckenstein, Proceedings
of the 7th International Conferenceon CoordinationChemistry,
Stockholm -Uppsala,
June 1962.•
£'-
/
0
v
= ° •'••
CH20=
W-Gleichgewichtskonstanten
sind inder Zwischenzeit ermitteltworden,
sodass ent¬sprechende Korrekturen mit Hilfedes in
Paragraph
5.1 beschriebenenProgramms
vorgenommen worden sind(vgl. 5.2.2).
DieErgebnisse
sindinderFig.
10 wieder¬gegeben (gestrichelte Kurve)
und stimmen wesentlich bessermit den gemessenen Grössen überein.4.3
Berechnung
von TitrationskurvenDer VerlaufvonTitrationskurven in
Essigsäure
alsLösungsmittel,
der nähe- 34d e)rungsweisevon Kolthoff und Bruckenstein ' berechnetworden
ist,
wird durcheineReihevonParameterninkomplexer
Weisebeeinflusst. Einerdieser Para¬meter ist das normalerweise als
Verunreinigung
vorhandeneWasser,
sodassfür dieBerechnung
der TitrationskurvenvonBasen mit PerchlorsäureeinSystem
aus denfolgendenvier
Komponenten
zubetrachten ist:1. Base 2. Wasser 3. Essigsäure 4. Perchlorsäure.
Einer deruntersuchtenParameter ist die Stärkeder BaseB, vondenendie
folgenden ausgewählt
werden:Diäthylanilin
Natriumacetat"Mittelstarke Base"
Harnstoff
40)
Inder Literatur istkeineBase imBasizitätsbereich zwischen2,6
•10"'
und5,7. 10-11
mit denzugehörigen Gleichgewichtskonstanten angegeben,
sodasseine
hypothetische
Base indieBetrachtungen
einbezogenwurde.Kg
= 1,7- 10 "'Kg
=2,6
•10"7 34) Kg
=3,2
•10"9 40)
K =
5,7- 10"1134)
Die in
Fig.
11 dick ausgezogenen Kurven sind beiderTitrationmit1,0
NPerchlorsäurezuerwarten. Die
Verwendung
von0,1
NTitrationsflüssigkeit
führtzu einer
Abweichung
von0,1 pH-Einheiten
im GebietehalberNeutralisation,
wie siedurch diedünnausgezogene Kurve
dargestellt
wird.Derberechnete Verlauf
(vgl. 4.1)
derTitrationvonHarnstoffmitPerchlorsäurein wasserfreierEssigsäure
ist fürverschiedene Konzentrationender Base inFig. 11wiedergegeben.
H
10
9
8
7
6
5
4
05 1
Wi
Fig. 11 Einflussder Konzentration auf den Titrationsverlauf inEssigsäure
DerpH-Wertbei halberNeutralisationhängtstarkvonder Konzentrationder titriertenVerbindung ab und kann somithöchstensbei konstanter Konzentration anuntersuchter Probeals ein arbiträres Massfür dieAzidität bezw. Basizität des untersuchtenStoffesverwendetwerden '. Für eine
Molaritätserhöhung
derBaseum eine
Zehnerpotenz
wirdim Gebiete der halbenNeutralisation eineErhöhung
despH-Wertes
vonungefähr 0,
5 Einheitenund eineErniedrigung
von0,
5 Einheiten!
-
b;
=^ (^
~~~~—
nach dem Aequivalenzpunkt
(c.„/c_ =1,5)
beobachtet 'In
Fig.
12 wird der EinflussvonWasser aufdenVerlauf der Titrationskurve für einestarkeBase(Natriumacetat)
undeine schwacheBase(Harnstoff)
mit Perchlor¬säure
gezeigt.
H
10
9
8
7
. i
ft
l
S
4
HjO
1 % 03%
0 %
OS "fcH^B
Fig. 12 Einfluss vonWasser auf denTitrationsverlaufinEssigsäure 1. Natriumacetat 10
2. Harnstoff
-2N
10"2N
Wasser wirkt im Lösungsmittel Essigsäure als eine sehr schwache Base undwird deshalbanschliessend andie stärkereBase neutralisiert. Diesbewirkt eine
Verkleinerung
despH-Sprunges
imAequivalenzgebiet
und kann sogar die Titrationskurvevonverhältnismässig
schwachen Basen wie Harnstoffsoverfla¬chen,
dass eineBestimmung
desAequivalenzpunktes unmöglich
wird41)42)
Der
Wassergehalt
bleibtjedoch
ohne bedeutenden Einfluss auf denpH beihalber41) a)
N.F.Hall &J.B.Conant,
J. Amer. ehem. Soc.49, 3047(1927).
b)
J.B. Conant &N.F.Hall,
J. Amer. ehem. Soc.49, 3062(1927).
c)
N. F.Hall & T. H.Werner,
J. Amer. ehem. Soc.50,
2367(1928).
d)
J.B.Conant &T.H.Werner,
J. Amer. ehem. Soc.52, 4436(1930).
e)
N. F.Hall,
J. Amer. ehem. Soc.5J2,
5115(1930).
42)
C.W.-Pifer &E.G.Wollish,
Anal. Chem.24,
300(1952).
Neutralisation und somitauf die
Bestimmung
vonscheinbarenDissoziationskonstan- ten inEssigsäure.
Die in Fig. 12 eingezeichnetenPunkte
geben
Wertewieder,
dieentsprechend
früherenAngaben
' durch Mikrotitration von 1 ml 10 M Lösung ermittelt worden sind. DieUebereinstimmung
zwischengemessenenundberechneten Grössen isthervorragend.
Die Fig. 13 zeigtdenVerlauf der Titrationskurve fürverschiedenstarke Ba¬
senmit 1 NPerChlorsäure in
Essigsäure
mit 0 und 1%
Wasser.H
1m
2
9
3 8
7
fi
k
^
*S
{*"*
W' i 3
4
1°h
<*H'CB
Fig.
13 EinflussderBasenstärke aufden TitrationsverlaufinEssigsäure 1.Diäthylanilin 10"2N
2. Natriumacetat
10"2N
3. "Mittelstarke Base"
10~2N
4. Harnstoff
10"2N
Beachtenswert sinddie
Abweichungen,
die nachdemAequivalenzpunkt
zwi¬schen den verschiedenen Kurven auftreten. Diese werden durch die Unterschiede zwischen den