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Säure-Basen-Titration (Neutralisationsanalyse)

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Academic year: 2021

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Säure-Basen-Titration (Neutralisationsanalyse)

. . . ist eine Methode zur Bestimmung der Konzentration von Säure- oder Baselösun- gen (Analysenlösung) mittels Basen- oder Säurelösungen bekannter Konzentrationen (Maßlösung).

Grundprinzip

Am Äquivalenzpunkt gilt:

• nAnalysenl¨osung=nMaßl¨osung mit c= Vn bzw. n=c·V kann man ersetzen:

cAnalysenl¨osung·VAnalysenl¨osung=cMaßl¨osung·VMaßl¨osung bzw. umgeformt:

cAnalysenl¨osung = cMaßl¨Vosung·VMaßl¨osung

Analysenl¨osung

• Es kommt zu einer schlagartigen starken pH-Änderung, da das System vom Überschuß an H3O+-Ionen (bzw. OH-Ionen) zu einem Überschuß an OH- Ionen (bzw. H3O+-Ionen) wechselt.

Diese pH-Änderung kann mit Säure-Base-Indikatoren, pH-Meßelektroden oder durch eine Messung der Leitfähigkeit festgestellt werden.

Durchführung mit S-B-Indikator

Aufgabe: Bestimmen Sie die Konzentration einer Salz- säure unter Verwendung einer 0,1 M Natronlauge.

1. Abmessen von 10 ml Salzsäure für den Meßbecher (diese Menge kann anschließend mit Wasser verdünnt werden)

2. Zugabe von wenig Säure-Basen-Indikator in den Meßbecher

3. Füllen der Meßbürette mit der Maßlösung (0,1 M Na- tronlauge); Festhalten des Anfangsvolumens

4. Maßlösung tropfenweise zur Analysenlösung zuge- ben; dabei Meßbecher standig schwenken

5. Am Umschlagspunkt (Farbänderung des Indikators) Endvolumen festhalten; Volumendifferenz bestimmen 6. Messung mindestens zwei Mal wiederholen (bei star-

ken Abweichungen noch öfter)

Die folgende Berechnung wird mit dem Mittelwert der Mes- sungen durchgeführt wobei stark abweichende Messungen als fehlerhaft verworfen werden sollten.

graduierte Meßbürette mit einer Maßlösung bekannter Konzentration (zum Beispiel:

0,1 M NaOH)

Meßbecher mit de- finiertem Volumen Analysenlösung un- bekannter Konzen- tration (Beispiel:

10 ml HCl) und S-B-Indikator tropfenweises Zugeben der Maßlösung bis zum Farb- umschlag;

∆V bestimmen

(2)

Auswertung

geg.: VHCl=10ml cNaOH =0,1mol/l

VNaOH=8,25ml (Mittelwert der Messungen) ges.: cHCl in mol/l

Lösung: Na+(aq) +OH(aq) +H3O+(aq) +Cl(aq) Na+(aq) +Cl(aq) +2 H2O

am Äquivalenzpunkt gilt:nHCl =nNaOH bzw. cHCl·VHCl=cNaOH·VNaOH cHCl = cNaOHV·VNaOH

HCl = 0,1mol10/l·8,25ml ml =0,0825mol/l

Die Salzsäure hat eine Konzentration von 0,0825 mol/l.

Andere Möglichkeiten der Äquivalenzpunktbestimmung

Aufnahme einer Titrationskurve

• Verwendung eines pH-Meters mit einer pH-Meßelektrode (Bau einer Glaselek- trode siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Glaselektrode)

• Messung des pH-Wertes in Abhängigkeit des Volumens der zugegebenen Maß- lösung; Erzeugen einer Titrationskurve

• Auswertung der Kurve: Wendepunkt der Kurve = Äquivalenzpunkt

Beispiel: Titration einer Salzsäure mit 0,1 M Natronlauge pH

7 8 9 10 11

6 5 4 3 2

VNaOH in ml

8 8,5

7,5 9

7 6,5

6 9,5 10

Umschlagsbereich Phenolphthalein

Umschlagsbereich Bromthymolblau Umschlagsbereich Methylrot

Wendepunkt

Äquivalenzpunkt

(3)

Leitfähigkeitstitration

Am Äquivalenzpunkt ist die Leitfähigkeit der Lösung am geringsten:

VNaOH in ml

8 9

7

6,5 7,5 8,5

10 20 30

Leitfähigkeit I in mA

Minimum = Äquivalenzpunkt

Gründe:

• Am Äquivalenzpunkt gibt es keinen Überschuß an H3O+- oder OH-Ionen.

• Die Leitfähigkeit einer Lösung ist nicht nur von der Anzahl der verfügbaren Ionen sondern auch von deren Beweglichkeit abhängig. Die Beweglichkeit der H3O+- und OH-Ionen ist deutlich größer als die der anderen Ionen (Beispiel: Die Be- weglichkeit der H3O+-Ionen ist sieben mal größer als die derNa+-Ionen).

Titration mit schwachen Säuren bzw. Basen

Mittelstarke bis sehr schwache Säuren und Basen protolysieren unvollständig, z. B.:

CH3COOH +H2O CH3COO +H3O+ pKS=4,75 (mittelstarke Säure) Dadurch ist bei einer Titration einer mittelstarken bis sehr schwachen Säure oder Base mit einer sehr starken Base oder Säure der Äquivalenzpunkt (nAnalysenl¨osung=nMaßl¨osung) nicht am Neutralpunkt (pH=7). Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Wahl ei- nes geeigneten Indikators.

Beispiel: Titration einer Essigsäure mit 0,1 M Natronlauge pH

7 8 9 10 11

6 5

VNaOH in ml

8 8,5

7,5 9

7 6,5

6 9,5 10

Umschlagsbereich Phenolphthalein

Umschlagsbereich Bromthymolblau Umschlagsbereich Methylrot

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