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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol. Tiroler Gewerbeblatt 1901

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Tiroler Gewerbeblatt 1901

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-V"

IV. Jahrgang. Innsbruck - August N . 8.

Die Dlitglieder des „Tiroler Gewerbevereines " erhalten diese Zeitschrift unentgeltlich . Dieselbe erscheint monatlich ^ mal.

Der Bezugspreis für Nichtmitglieder beträgt jährlich 2 fl.

Stil und Mode irn Aunstgewerbe.

Seit beinahe einem halben Jahrhundert hat das Hand¬

werk wieder einiges Verständnis für die Aunst gewonnen . Seine Erzeugnisse zeichnen sich durch bessere Formen , zweckentsprechende Behandlung des Materials und naturgemäße Bearbeitungsweise aus . In allen Aunstsragen spielt der Begriff „Stil " eine leitende Rolle. Die „Stillosigkeit " der vorhergegangenen Periode wurde verurtheilt , und man gewöhnte sich daran , in der „stil¬

vollen " Einrichtung , wie man sich ungeeignet ausdrückt, ein ' Besiegelung des eigenen Aunstsinnes zu erblicken. Dieser Aunst- sinn wußte in der Regel aber wenig vom Wesen und von der Bedeutung der Aunst . Sehr selten gingen die stilvoll eingerich¬

teten Zimmer aus dem persönlichen Empfinden der Besitzers hervor . Meist schuf sie ein Aünstler , der den Geschmack einer- bestimmten Epoche der Vergangenheit genau nachahmte . Mit derartiger Stileinheit war aber ein gewisser Zwang verbunden, und zur Beurtheilung des Stils , aufgefaßt als Ausdruck einer- bestimmten Architekturperiode, bedurfte es eines Studiums der Formenlehre und einer Aenntnis der noch erhaltenen Ueberreste aus den verschiedenen Perioden . Man unterscheidet bekanntlich verschiedene Stilarten , die nach der Eigenthümlichkeit des Baues, der Verhältnisse und der dekorativen Ausschmückung verschieden sind. Diese Stilarten werden nach den Aeitperioden unterschieden, in welchen sie sich bildeten, auch nach den Völkerschaften, deren Aultur sie hervorgebracht hat.

So kennt man nicht nur nach der einen Seite den antiken, romanischen , gothischen, Renaissance und Barockstil, sondern auch anderseits einen ägyptischen, chinesischen, japanischen , russi¬

schen, italienischen Stil , und beide Richtungen besitzen eine Menge Abzweigungen und feinere Abstufungen.

In die Zwangslage der Stilnachahmung war man ge¬

kommen, als man die offenbare Stillosigkeit der Zeit und die damit eingerissene Geschmacklosigkeit im Publikum zu reformie¬

ren gedachte und namentlich unter Hinweis auf das Ueberge- wicht des französischen Aunstgewerbes,die Rückkehr zu stilgerechten Erzeugnissen anstrebte. Der gothische Baustil wurde als der vermeintlich urdeutsche Stil zunächst als der richtige erkannt.

Aber obgleich seine Wiederaufnahme mit einer verwandten ro¬

mantischen Richtung in der Litteratur zusammenfiel und die Begeisterung für das edle Rittertum in weite Areise des Volkes

gedrungen war , fand der Geschmack für Maßwerk und Spitz¬

bogen, fur Strebepfeiler und Abfassungen kaum größere Ver¬

breitung , am wenigsten Eingang in unsere häusliche Einrich- à ' S- Dw für die Reform war eben noch nicht gekommen.

des Jahres <86l in London gab endlich in Deutschland den Anstoß zu einer lebhaften Bewegung . Nach nochmaligen vereinzelten versuchen wurde der Stil derRenaissance wie er sich in Deutschland ausbildete , zu der allgemein herr- schenden Gescbmacksrichtung. Diese Stilart , auf den Grundlagen de, antiken Aunst mit ihrem Ebenmaß der Linien , ihren edlen Verhältnissen aufgebaut , lag unseren modernen Verhältnissen entschieden näher und ließ sich unseren Bedürfnissen und Ge- wohnheiten besser anschmiegen als die derbere Struktur und die Wr à bürgerliche Wohnung dürftigere Grnamentierungsweise der Gotik oder gar die früheren Baustile des Mittelalters . Der Charakter der Renaissance bestimmte denn auch die Kunstform m unserer gesummten Hauseinrichtung und fand die weitgehendste Verbreitung . Er paßte sich im Lause der Zeit so innig un e- ren heutigen Verhältnissen an , daß man nicht mit Unrecht ge¬

genwärtig von einer modernen deutschen Renaissance sprechen kann, die selbst in dem bescheidensten Haushalte unbewußt als etwas Selbstverständliches in Möbel und Geräthschaften , im Wandschmuck und der übrigen Ausstattung betrachtet wird

wenn einige Dutzend reiche Leute und diejenigen, die ihnen alles nachmachen, ihre Zimmereinrichtungen verändern und einmal gotisch, ein andermal in Renaissance oder Rokoko einrichten, wenn größere Fabriken und Handlungen diesen wünschen im geschäftlichen Interesse zu entsprechen suchen und eine Anzahl künstlerischer Kräfte sich bemüht , aumuchige Stim¬

mungsbilder in den gewünschten Stilarten im raschen Wechsel zu schaffen, so wird damit aber noch keine Richtung des Zeit¬

geschmackes hervorgerufen, ebensowenig wie die stets Neues aus den Markt werfende Industrie aus ihn wesentlichen Einfluß ausübt , weuu sie heute japanische Formen , morgen Rokoko¬

schnörkel oder natürliche Blumen anwendet.

^aniit erreicht wird , ist nicht die Einführung eines neuen, alle Kreise durchdringenden Kunstgeschmackes, sondern eher eine Verirrung in den Begriffen über Kunst und Stil eine Befriedigung der Sucht nach Neuheiten , nach Abwechslung' mit einem Worte Mode . Die Mode ist Veränderlichkeit in kurzen Zeitabschnitten und in planloser Folge . Sie wird ge-

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mackt in sprungartiger Wahl ihrer Elemente mit schroffer Aneinanderreihung von Gegensätzen und unterscheidet sich da¬

durch namentlich vom Stil , der sich in logischer Aufeinander¬

folge entwickelt und durch einen organischen Zusammenhang seiner Bestandtheile auszeichnet. Niemals wurde ein Stil als der charakteristische Ausdruck einer künstlerischen Aeitrichtung auf dem Reißbrette oder am Schreibtische erfunden . Er bildete sich stets als das Ergebnis der Kultur eines Volkes in der Zeit seiner höheren Entwicklung . Diese Bildung vollzieht sich unbe¬

wußt , den Zeitgenossen nicht erkennbar und erst die Nachwelt erblickt in einer Summe von harmonischen Eigentümlichkeiten denjenigen Gesammtbegriff , welchen wir als Stil bezeichnen.

Während jedoch im engeren Sinne unter Stil gewöhnlich nur die architektonischen Stilarten verstanden werden, liegt seine erweiterte Auffassung besonders auf dem Gebiete des Kunst- gewerbes und eines gesunden Kunstgeschmackes und ist hier von hervorragender Wichtigkeit . Diese allgemeinere Bedeutung des Kunststils besteht in einer charakteristischen künstlerischen Er¬

findung und Behandlung des verarbeiteten Material und in einer sinngemäßen Anwendung künstlerischer Motive . Besondere Eigenschaften in der künstlerischen Behandlung und in der zeichnerischen Vortragsweise , wie in der eigentümlichen Führung der Werkzeuge ergeben bestimmte Kennzeichen, die wie eine Handschrift oder der Satzbau als persönlicher Stil des Künst- lers betrachtet werden können. Es besteht vorherrschend in einer- eigenartigen persönlichen Auffassung, Verwendung und Darstel¬

lung der Kunstformen . Auch bei diesem persönlichen Stil , der wohl auch, insbesondere in einseitiger Uebertreibung , als Manier oder Maniertheil bezeichnet wird , ist die Beschaffenheit des Materials von wesentlichem Einfluß auf dietechnische Behand¬

lung und die Mahl und Gestaltung der Kunstformen . Die Bildungsfähigkeit der Stoffe ist begrenzt und geht man über die natürlichen Bedingungen hinaus , indem man gewaltsam den Stoff in Formen oder Behandlungsweisen zwingt , die ihrn nicht eigenthümlich sind, so wird das Erzeugnis stilwidrig und es entstehen jene Verwirrungen , die ein großes Gebiet der Geschmacklosigkeit in der Kunst einnehmen . Nun ist die stilge¬

mäße Erfindung und Ausführung in weiterem Sinne untrenn¬

bar von der Beobachtung des Kunstgeschmackes früherer Zeiten, denn diese Stilarten dienen als Studienmittel für eine gesetz¬

mäßige Entwickelung , für die Anpassung der Form an die Forderungen des Materials , für die Technik der stofflichen Be¬

arbeitung " für Harmonie der Linien und Farben , Größenver¬

hältnisse, Gruppierung und manche andere Elemente des künst¬

lerischen Schaffens . Mit diesen Lehrmitteln sind wir imstande, allgemeine Regeln und besetze für stilgemäße Gestaltung zu er¬

kennen, bestimmten Geschmacksvorschriften uns unterzuordnen und dem Höheren in der Aunst nachzustreben.

Derartige Ziele verfolgt die Mode nicht. Mit ihrem rasch wechselnden Geschmack ohne logische Folgerungen , ohne Gesetz¬

mäßigkeit der Formenübergänge , überhaupt ohneästetische Grund¬

sätze, entsteht sie ohne Zusammenhang mit den kurz vorherge¬

gangenen Schönheitsbegriffen , ja , sie setzt sich vielmehr in Gegen¬

satz zu ihnen und verschwindet wieder, ohne ein vermittelndes Glied zur folgenden Geschmacksrichtung hinterlassen zu haben.

Zhre eigentliche, allein maßgebende Absicht ist frappierender Wechsel und stetiges Schaffen von „Neuheiten " ohne Rücksicht¬

nahme auf künstlerische Grundsätze und stilistische Gesetze.

Zn ähnlicher weise wurde auch versucht, das deutsche Kunstgewerbe in den ruhelosen Wirbel der Mode hineinzuziehen.

Das Studium alter Stilarten und ihrer vorbildlichen Anwen¬

dung auf moderne Bedürfnisse ist häufig auf Nachahmung ver¬

pönt worden . An deren Stelle wurde ein von der Ueberliefer¬

ung befreites ungezwungenes Schaffen empfohlen und davon die Erfindung eines neuen Stiles , einer modernen Aunst , eines noch nie dagewesenen Schönheitsbegriffes erwartet . Dagegen lehrt die Kunstgeschichte, daß zu allen Zeiten die Nachahmung

der Vorbilder zunächst den Uebergang zu einem schließlich ab¬

gerundeten und selbständigen Aunstgeschmack geschaffen hat , dessen charakteristische Merkmale jedoch erst von späteren Geschlechtern als Stil anerkannt wurden . Auf Grund des gewonnenen Ver¬

ständnisfes für allgemeineAunstgesetze wird allmählich ein größeres Können , ein immer freierer Flug der Phantasie im künstlerischen Erfinden gewonnen und in dieser Freiheit entwickelt sich schlie߬

lich das Wesen des Zeitgeschmackes sowie des ihn begleitenden Kunstsinnes , der Stil.

(Nach Mittheilung des Bremer Gewerbemuseums .)

Die Aufgaben der Aunstgewerbenruseen auf kulturhistorischer » Gebiete.

Von Carl Lacher Graz( ).

Das Jahrhundert brachte neben der sich stets vertie¬

fenden pflege der Naturwissenschaften mit ihren systematisch angelegten Sammlungen auch auf künstlerischem Gebiete einen vollständigen Umschwung.

Die gewonnene Einsicht , daß das verloren gegangene künstlerische Empfinden des Volkes nur durch Vorbild und Unterricht geweckt werden könne, führte zu einer gründlichem Unigestaltung der Kunst - und Raritätenkammern und zur Grün¬

dung unserer heutigen Museen mit ihren pädagogischen Aufgaben.

Nach Sempers grundlegenden Lehren entstanden neben den allgemeinen Kunstsammlungen zunächst in den Weltstädten groß angelegte Kunstgewerbemuseen mit reichen Muster - und Vorbildersammlungen , denen sich technologische Museen an¬

reihten . Dieser Vorgang fand gar bald bei uns in Oesterreich in den Landeshauptstädten Nachahmung . Zunächst wurde eine umfassende Organisation des gewerblichen Nnterrichtes von Seite des Staates ins Leben gerufen und damit das Bedürfnis nach systematisch angelegten Museen und Vorbildersammlungen geweckt. Wie sehr sichdie Kunstgewerbemuseen , die bald allent¬

halben entstanden , als Bildungszentren für Schule und Gewerbe bewährt haben , ist heute bereits Zedermann geläufig . Eindring¬

licher noch auf das große Publikum und nicht minder auf das praktische Schaffen können diese Znstitute dann wirken, wenn sie neben ihren wissenschaftlich angelegten Mustersammlungen des älteren und neuen Kunstgewerbes auch der lokalen Kunst¬

forschung, der heimatlichen Volkskunde eifrigste pflege widmen und den internationalen Mustersammlungen die heimische Arbeit gegenüberstellen.

Wenn ich mir erlaube , hier über die Bedeutung der kul¬

turhistorischen Sammlungen zu sprechen, io bestimmten mich hiezu die wiederholt an mich gerichteten Fragen um Auskunft über unser kulturhistorisches und Kunstgewerbemuseum . Auch ist es mir ein Bedürfnis , hier die Gesichtspunkte zu entwickeln, die mich bei Schaffung der hiesigen kulturgeschichtlichenLandes¬

sammlungen geleitet haben , und zu zeigen, was hier etwas ab¬

seits vom großen Weltverkehre, in derschönen Landeshauptstadt unserer grünen Mark mit vereinten Kräften in den letzten zwanzig Zähren auf diesem Gebiete neben der Anlage des Kunstgewerbemuseums entstanden ist.

Mit der Ausgestaltung der Aunstgewerbenruseen hielt in deutschen Landen die Lokalforschung, die pflege der heimischen Volkskunde zumeist nicht gleichen Schritt . Wohl entstanden in den Weltstädten , z. B . Berlin und Wien , reichangelegte ethno¬

graphische Museen in eigenen Prachtpalästen , doch sie sind der Erforschung und Darstellung überseeischer Völker gewidmet — die reichen Sammlungen Virchow s aus allen deutschen Gauen in Berlin , die volkstümlichen Schätze des Vereines für öster¬

reichische Volkskunde in Wien sindkaum etwas mehr als deponiert und schwer zugänglich . Sie harren noch heute ihrer sachge¬

mäßen Aufstellung, und welche Fülle von Anregungen können gerade diese Sammlungen darbieten!

Zndem die reich dotierten Aunstgewerbenruseen zumeist Werke ersten Ranges sammeln und darbieten konnten , haben

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sie allerdings wieder die Aenntnis aller feineren Aunsttechniken und einen reichen Formenschatz allgemein verbreitet und außer¬

ordentlich auf die Geschmacksbildung eingewirkt , verbunden mit den schlichten Arbeiten der Altvordern wäre aber das neuere Aunstgewerbe gewiß davor bewahrt geblieben, seine Volkstüm¬

lichkeit, seine Zweckmäßigkeit für den täglichen Gebrauch nahezu einzubüßen und nur noch dem Bedürfnisse des Reichtums ent¬

sprechen zu können. Die aus Schlössern und Airchen, aus fürstlichen Aunstkammern zusammengebrachten Schätze verleiteten das moderne Schaffen zur Ueberladung und zu einem Reichtums der unseren allgemeinen Verhältnissen nicht entsprach. Der jüngste Ansturm nach einfacher, für das bürgerliche Alltagsleben geeigneter Einrichtung hätte wahrlich nicht so ungestüm erfol¬

gen und auch nicht so lächerliche Dinge zutage fördern können, wenn die volksthümlichen Arbeiten unserer Vorfahren ebenso auf das moderne Schaffen eingewirkt hätten , als die Schätze einstigen Reichtums und größten Prunkes . Sie hätten dem künstlerischen und gewerblichen Schaffen eine Volkstümlichkeit gesichert, die es vor der schädlichen Konkurrenz der Modethor¬

heiten besser bewahrt hätte.

Unsere Provinzmuseen nun haben zumeist während der ganzen Zeit ihres Bestehens ihre Aufmerksamkeit der Lokal- forschung zugewendet. Sie sind auch in erster Linie hiezu be¬

rufen , da eine wirklich umfassende museale Darstellung des Volkslebens doch nur ein enges Landesgebiet umfassen kann

— selbst die ungeheuren Schätze aus deutscher Vergangenheit, die das germanische Museum bewahrt , geben hiefür ein sprechen¬

des Beispiel.

Auch für unsere Landesmuseen gilt das vorher Gesagte über den pädagogischen Werth des innigsten Anschlusses der volksthümlichen Arbeiten an die allgemeinen kunstgewerblichen Mustersammlungen als Vorbilder für das moderne Schaffen für sie aber gewinnt die liebevolle Bewahrung der heimischen Arbeit in einer ethnographischen Landessammlung noch eine weit größere Bedeutung als der Anschluß volksthümlicher Ar- bellen an die Museen der Weltstadt . (Forts , folgt .)

Titzring der Handels - nnd tbewerbekainnrer von Innsbruck.

Am s. August vereinigten sich die Aammerräthe unter dem Vorsitze des Präsidenten Anton von Schumacher zur sechsten diesjährigen Sitzung.

AR . Josef wopsner weist daraus hin, daß durch exorbi¬

tante Erhöhung der Zollsätze, wie sie der jüngst veröffentlichte Tarif des deutschen Reiches in Aussicht nimmt , insbesondere unser Vieh - und Holzexport im höchsten Grade geschädigt würde.

Ueber seinen Antrag beschließt die Aammer , die Regierung auf die Nachtheile, welche aus einer solchen wirtschaftlichen Ab¬

sperrung Deutschlands für unseren Aammerbezirk erwachsen würden , aufmerksam zu machen und dieselbe gleichzeitig aufzu¬

fordern , bei den bezüglichen Verhandlungen die gefährdeten In- teressen Nordtirols , eventuell durch Androhung von Repressalien energisch zu wahren.

Im Anschlüsse erörtert kais. Rath Dr . Aofler die Wichtig¬

keit der Aufstellung eines Ausfuhrzolles auf Rohholz . Nur wenn die gegenwärtig schon übergroße Spannung zwischen dem deutschen Zoll für rohes und für gesägtes Holz ausgeglichen wird , können unsere Sägewerke und Holzverarbeitungs -Indu- strien lebensfähig erhalten und die heute von der ausländischen Aonkurrenz ausgebeuteten Vortheile unseres Waldreichtumes wieder dem Inlande zugewendet werden. Die Aammer wird daher beim Handelsministerium die Aufstellung eines Holzaus- suhrzolles im autonomen Zolltarife befürworten.

Sodann gelangen einige gewerbliche Angelegenheiten zur Erledigung

Ueber Anfrage der k. k. Bezirkshauptmannschaft Aitzbühel spricht sich die Mehrzahl der Aammerräthe dahin aus , daß ein

Schlosser zur Reparatur von Fahrrädern berechtigt sei, au <ch wenn sich in demselben Orte ein Mechaniker befindet.

Gewerbeschein zur Ausübung des Glasergeweibes schließt nach Ansicht der Aammer die Befugnis zum gewerbe- mäßigen Betriebe der Fensterreinigung in sich.

^ .r. Gesuch der Witwe eines Sattlers in Jenbach um Ertheilung der Dispens von der Beibringung des Befähigungs¬

nachweises zur gleichzeitigen Ausübung des Tapezierergewerbes âo uà der Bedingung der Genehmigung empfohlen , daß dre Wttwe hrefür einen befähigten Werkmeister bestelle.

Ueber die Beschwerde eines Glasermeisters beschließt die Aammer sich dahin zu äußern , daß ein Tischler nicht berechtigt erscheint, m dw von ihm verfertigten Fensterrahmen Tafelglas einzuschneiden, falls sich in dein betreffenden Orte ein Glaser befindet; denn die Thätigkeit des Tischlers ist mit der Vollen¬

dung des Fensterrahmens beendet und alle weiteren Arbeiten wie das Einglasen rc. stehen nicht mehr dem Tischler zu.

. Anläßlich eines konkreten Falles gibt die Aammer ihr Gutachten dahin ab, daß beim gleichzeitigen Betriebe mehrerer verschiedenartiger Gewerbe die vorgeschriebene äußere Bezeich¬

nung im Sinne des tz G .-O . nur dann als eine entsprechende angesehen werden kann, wenn aus derselben den thatsächlichen Verhältnissen entsprechend der gleichzeitige Betrieb der mehreren Gewerbe und die Art derselben ersichtlich ist.

l. Samens des Handessektion berichtet vicepräsident Hermann Hueber über ein Gesuch um Verleihung der Aonzession zu einem Realitätenverkehrs -, Dienst-, wohnungs -, Stellenvermilt- lungs - und Annoncen -Bureau in Aufstein . In Berücksichtigung des von der Stadtgemeinde Aufstein bestätigten Lokalbedarfes wird das Gesuch befürwortet jedoch mit der Modifikation , daß der Gesuchsteller in der Ausübung der konzessionierten Gewerbe- befugnisse, mit Ausnahme jener betreffend den Realitätenverkehr aus den Bezirk Ausstein beschränkt werde.

Das Handelsministerium hat dem Entwürfe der Organi- sationsstatuten für das Gewerbeförderungs -Institut in Inns¬

bruck die Genehmigung ertheilt vorbehaltlich einiger Aenderun¬

gen, bezüglich welcherden wünschen des Ministeriums Rechnung getragen wird . In den Verwaltungsrath dieses Institutes wählt die Aammer die Aammerräthe Heinrich Foerg , Roman Asößl , Joses plenk und den Vorstandstellvertreter des Tiroler Gewerbevereins , Bernhard Zösmayr.

Hieraus referiert Präsident Anton v. Schumacher über folgende Anträge des Aufsichtsrathes der Handelsakademie:

. . n der hiesigen Handelsakademie besteht eine für drei->

zahrigen Besuch berechnete kaufmännische Fortbildungs -Schule aber nur die wenigsten Lehrlinge sind in der Lage, den drei¬

jährigen Aurs zu vollenden und das Lehrziel zu erreichen. Aus Anregung des Handelsgremiums in Innsbruck wird daher der Antrag gestellt, Hie Dauer der kaufmännischen Fortbildungs- schule von drei Jahren auf zwei Jahre einzuschränken und den Lehrplan derart einzurichten, daß derselbe Lehrstoff mit Ailse vermehrter Lehrstunden in zwei Jahren bewältigt werden kann.

Gleichfalls in Uebereinstimmung mit dem Handelsgremium wird ferner die Errichtung eines einjährigen Aurses für an¬

gehende Handlungslehrlinge angeregt , wobei zu erwarten steht 2/such der kaufmännischen Fortbildungs- Làm Aurse m der kürzeren, aber ungetheilt dem -.ehrzwecke gewidmeten Zelt größere Erfolge erzielt werden können, als dies bei der mit der Lehrlingszeit verknüpften Fort¬

bildungsschule miter der daraus entspringenden PflichtenMol- lifioii zwischen Geschäft und Schule möglich ist.

. . . àrâge finden die Zustimmung der Aammer ,des- gleichen das Anpichen der Genossenschaft der Hotelbesitzer und Gastwirte , daß auch ihren Lehrlingen der Besuch der kaufmän¬

nischen Fortbildungsschule gestattet werde. '

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Literatur

Im polytechnischen Uerlag non M. Hittenkofev Steelitz (Mecklenkueg).

Ziwmevkunst- Musterwerke für Selbstunterricht undBureaugebrauch.

Lehrfach 19: 2. Auflage von Arch. Hittenkofer, Preis Mk. 1.—. Dieses Heft enthält die Besprechung zur Lösung von auf 26 beigegebenen Aufgabeu- blättern enthaltenen Uebungsbeispielen. Es sind alle Arten von Dachaus¬

mittlungen, Schiftungen re. an Hand guter Zeichnungen besprochen. Das Buch bildet ein gutes Hilfsmittel für alle Zimmerleute.

Lehrfach 21 : KmrtischLerkttnst . 2, Auflage von Arch. Conradi, Preis Mk. 2.40. Im vorliegenden Hefte sind aus dem umfangreichen Gebiete der Bautischlerarbeitenspeziell die Thüren , Thore, Fenster, Läden und Fußböden herausgegriffen. Zur Uebung sind als Anhang 4 Vorbilder beigegeben.

Das Heft ist mit zahlreichen guten Skizzen versehenund ist besonders für Praktiker sehr geeignet.

Anleitung znm konstruktiven und fachlichen Zeichnen für Drechsler, Luxusmöbeltischlerund verwandte Gewerbe. Bearbeitet, gezeichnet und herausgegeben von der deutschenFaschschule für Drechsler und Bild¬

schnitzer zu Leipzig. Verlag der Zeitschrift für Drechsler, Elfenbeingraveure re. ebenda. Es istkeinZweifel,daß trotz aller Bemühungen von Fachkreisen der Zeichenunterrichtin unserem Drechsler- undBildschnitzergewerbe noch sehr im Argen liegt. Die rühmlichst bekannteZeitschrift für Drechsler in Leipzig hat es daher unternommen, mit vorliegendemWerke eine Art Vorbereitungskurs für das Fachzeichnen im Drechslergewerbe als Leitfaden für Lehrer und Schüler zusammenzustellen. Der erste Abschnitt des trefflichen Werkes behan¬

delt die Zeichenrequisiten, die Strichübungen und die Flächenfiguren. Im zweitenAbschnitt wird besonders daskonstruktive Fachzeichnen erläutert . Dem Werke sind 30 von derFachschulefür Drechslerin Leipzig entworfene Muster¬

blätter beigegeben. Aufdenselben sind praktisch erprobte Arbeiten und Luxus¬

möbel in verschiedenen Größen in Federzeichnung dargestellt. Allen Drechs¬

lern sei diesesvorzügliche Werkbestens empfohlen.

100 woderme Magen. Sammlung modernerWagenzeichnungen für die Praxis herausgegebenvon Max Reinisch, Wagenbautechniker.12Liefer¬

ungen à Mk. 1.50 Verlag von Otto Maier , Ravensburg. - Mit diesem Werke wird allen Wagnern eine Auswabl von 100 Zeichnungen geboten, in welchen nur praktische, moderne Vorlagen entbalten sind. Es sind hier alle Arten von Wagen berücksichtigt und in bester Weise wiedergegeben.

Die äußere Form lassen es als Musterbuch erscheinen. Jeder Vorlage ist eine Beschreibung beigegeben. Das Werk wird ein unzertrennlicher Begleiter jedes Wagenbauers sein.

Uerre SchvifLvorlagerr für Industrie und Handwerk und Uorrdo- Monogvamm fà KtiâeE ?weà von Emil Franke,Verlag Art. Institut Orell Füßli , Zürich. Preis Mk. 1.50. Das neue Nniversalmonogramm von Emil Franke, Verlag Art. Institut Orell Füßli , Zürich. Preis Mk. 2.50 — Die in diesen3 Heften enthaltenen Tafeln weisen in ihrer Darstellung der Ver¬

schiedenenSchriftarten und Monogramme eine sehrhübscheAusführung- auf.

Die Schriften sind originell und stilvollgezeichnet und in der Praxis leicht zu verwenden. Wir wünschen diesen ausgezeichneten Arbeiten die weiteste Verbreitung in denKreisen unserer Schilder- und Schriftenmaler.

Dîe slektvrsche Msschinenarrlage-von HeinzBauer,Berlin W35 Verlag von Carl Duncker, Preis Mk. 1.50. — Die bisher aufdiesemGebiete erschienenenBücher sind zu wenig volkstümlich geschrieben, um Maschinisten, Heizern re.verständlich zusein. Das vorliegende Merkchenist auf Veranlassung des Verbandes der Maschinisten re. Deutschlands verfaßt, behandelt alles, was im Betriebe von elektrischenLicht- und Kraftanlagen begegnen kann und unterstützt das Verständnis durchpassende Illustrationen.

HausLelegrmphre. Eine gemeinverständliche Anleitung zum Bau ,vow elektrischenHaus -Telegraphen-, Telephon-, Blitzableiter-und Sprachrohr-

Anlagen. Von P . Jenisch. Mit315 AbbildungenimText. Zweite Auflage.

Perflin, Verlag von Mar Bockenstein. Preis 4 Mark. — DiesesWerk erläu¬

tert zunächst die erforderlichen Begriffe der Wirkungen des elektrischenStromes und dieAnwendungen desselben für Apparate des Haussignal- und Fern¬

sprechwesens. Hieran reiht sicheine Besprechungder Konstruktion der Fern¬

sprechapparate, wobei die Anordnung der lautsprechenden Mikrophone in ihrer Wirkungsweiseeingehende Beschreibung erfährt. Auch wird die Anlage und Untersuchung von Blitzableitern behandelt und endlich als neue Zugabe der zweiten Auflage „Winke über Herstellung von Sprachrohr-Anlagen" bei¬

gefügt. Allen, die sich mit der Herstellung solcherAnlagen befassen, wird das Buchwillkommen sein.

Das ManzeWmchnerr à KchuLerr> Versuch einer neuen natur¬

gemäßen Methode des Pflanzenzeichnens in der allgemeinen Schule. Bon Fritz Kuhlmann, Zeichenlehrer. Leipzig, Verlag R. Voigtländer, Heft 1 u. 2 Preis je Mk. 6.—. — Die Frage des Pflanzenzeichnens ist zu einer der brennendsten des modernen Schulunterrichtes geworden. Wir sehen auch erfreulicherweise das Bemühen, die Pflanze imSchulunterrichte zu verwerten.

Bisher hat jedoch einegewisse Verwirrunggegenüber dieser Aufgabe geherrscht.

EinemethodischeBehandlung ist allerorten einegrundverschiedene. Der Ver¬

fasser hat es daher unternommen, seine auf diesem Gebiete gemachten Er¬

fahrungen in vorliegendemWerke allgemein zugänglichzu machen. Das erste Heft enthält nächst dem erläuternden Texte 14 Tafeln, das zweite Heft 7 Tafeln mit vorzüglichenZeichnungen. Das Werk verdient die volle Beach¬

tung aller Kreise, die mit dem Zeichenunterrichtzu thun haben.

Die Buchführung des Handwerkers und Landwirts . Bon I . Zimmermann, Verlag von G. D. Baedecker in Essen. Preis 1 Mark. — Der Verfasser bringt in klarer, verständlicher Weisezunächst systematischge¬

ordnete Aufgaben für Handwerker, Landwirte re. und knüpft daran Aufgaben für Schlosser, Schuhmacher u. s. w. sowie Berechnungen. Recht praktische Winke bietet der Schluß des Büchleins, indem er den Handwerker über den wichtigsten Theil seines Berufes belehrt und ihm den Weg zeigt, wie er sich vor einem etwaigenRückgänge bewahren kann. Allgemein wird geklagt, daß das Handwerk seinen goldenen Boden verliert. Manchmal istdieseKlage auf Unglück, Krankheit u. s. w. zurückgeführt, auchgerechtfertigt: aberin den meisten Fällen ist Unkenntnis. Unterlassung einergeregelten Buchführung und hauptsächlich Ermanglung einer richtig aufgestellten Kostenberechnung die Schuld,daß der Gewerbetreibende trotz fleißiger Arbeit indenRückgangkommt. Es

geht ihmdadurch derUeberblick überfeine Vermögensverhältnissevollständig ver¬

loren. Diese mit großem Fleiße bearbeitete Broschüre wird manchem Ge¬

werbetreibenden ein Mittel an die Hand geben, demvielfach inHandwerker¬

kreisen noch herrschenden Uebelstande möglichstvorzubeugen.

Die Weltausstellung rn Paris 1000 von I . Meier-Graefi.

Verlag von Fr . Krüger, Leipzig, 10 Lieferungen à Alk. U- , Preis komplet gebunden Mk. 12.50. — Vor uns liegt ein Prachtwerkersten Ranges. Wir finden hier alle Gebiete der großen Ausstellung einzelnbeschriebenund ab¬

gebildet. Bon den zehn Abschnitten des Werkes behandeln die ersten drei den Nahmen, die Architektur und das Innere der fremden Paläste. Die übrigen 7Abschnitte sindder Technik,derKunst, dem Gewerbe, der Industrie, dem Ingenieur -, Landwirtschaftswesenund dem Heere sämmtlicher Nationen - gewidmet. Das Werk zeichnet sich durch besonders klare Darstellung und prächtige Illustrationen vor allen ähnlichen aus . Jedem Gewerbetreibenden sei diesesausgezeichnete Buch bestens empfohlen.

Land und Lente- von W. H. Riehl,zehnte Auflage. Stuttgart, I.

G. Cotta'sche Buchhandlung. Preis Mk. 5.—. — Im vorliegenden Werke schildert der Autor auf Grund eigener Erfahrung in äußerstfesselnder Weise den Zusammenhang von Land und Volkals den Ausgangspunktsozialer und politischer Entwicklung. Wir können dieses vorzüglich bewährte Buch allen bestens empfehlen.

Deutsche Erport -Uevue. Herausgegeben vonAlbert Blom. Jähr¬

lich erscheinen4 Hefte zum Gesammtpreis von Mk. 5.—. Stuttgart , Deutsche Verlagsanstalt. — Von dieser neuenZeitschrift liegt uns das Probeheft vor.

Im Gegensatz zu den bisherigen Exportzeitungen wendetsich die „Deutsche Export-Revue" nicht an diedeutschen Produzenten, sondern nach amerikani¬

schemMuster an ausländische Käufer und Importeure , um einen direkten Geschäftsverkehrmit deutschen Fabrikanten und Exporteuren anzubahnen.

Zur Erreichungdieses Zieles wird jedes Heft eine Rundschau über die wich¬

tigsten Neuheiten, über neue Erfindungen und Verbesserungen auf dem Ge¬

biete der deutschen Export-Industrie und allgemeininteressierende Aufsätze veröffentlichen. Aus dem Inhalt des 1. Heftes heben wir die Abhandlungen über Dampfmaschinen, Deutschlands Geschützfabrikation, Spielwarenfabrikation in Nürnberg, Deutsche ElektrotechnischeIndustrie , Pflüge, Gold- und Silber¬

warenindustrie, Die deutscheSchuhindustrie, Maschinen und Apparate für Schießwoll-Jndnstrie , Deutscher Textilmaschinenbau, Deutschlands Schaum¬

weinindustrie, Maschinen für Buchbindereien und Cartonagenfabrikation, Farben, Lacke, Firnisse, Feinmechanische und optische Instrumente , Deutsche Schisfbauiudustrie und der Weltmarkt, Gesundheitstechnische Apparate und Ausführungen aus dem Gebiete derpraktischen Hygiene, Neues aus der Tex^

Ölindustrie, Moderne/Holzbearbeitungsmaschinen, Papier - und Schreibwaren, Porzellan-, Steinaut -, Thonwaren- und Cementindustrie, Verbrennungskraft¬

maschinen, Zur Ernährung der Tuberkulosekranken in Lungenheilstätten, und Spiritusglühlichtlampen für Außenbeleuchtunghervor.

Vergangenheit- Gegenwart und Zukunftdes österreichischen Grotzgrnndkesttzersund Güterbeamten, von Franz Günther. Zweite Auflage. Wien, Verlag von Wilhelm Frick, Preis 2 Kronen. - In drei Abschnitten schildert der Verfasser den erwähnten Gegenstand in trefflicher Weise. Als Zukunft des Großgrundbesitzerswird der verfeinerte Großbetrieb in Verbindung mit dem Genossenschaftswesen, als Zukunft des Güterbeamten eine Klärung des Verhältnisses zwischen ihnen und dem Gutsherrn und ihre Verbesserung in sozialer und finanzieller Beziehung angegeben. Die Schrift verdient dievollsteBeachtung aller betheiligten Kreise.

Die illustrierte Mett der Erfindungen. Einegeschichtliche und

technischeDarstellung aller Erwerbs-undProduktionszweige, unter besonderer Berücksichtigung der heutigenTechnik und Großindustrie, sowie des heutigen Weltverkehrs. Herausgegeben von I . G. Vogt unter Mitwirkung namhafter Fachmänner. 2( Auflage, 8 Bände in Leinenprachtband Mk. 54.—. Leipzig, Verlag von Ernst Wiest Nachs. — Vor uns liegt der ersteBanddieses gro߬

angelegten, zeitgemäßen Werkes,welches bestimmt ist, weitesten, im Erwerbs¬

leben stehenden Kreisen sowohl über die Grundlage aller Kultur und die Produktion ein geschichtlichesund technischesGesammtbildzu geben, als auch jedem einzelnen das Verständnis für seinen eigenen Beruf zu ermöglichen.

Die Darstellung giebt ein zusammenhängendes, klares Bild über^Material und Herstellung eines bestimmten Gebrauchsartikels. An der Spitze des Werkes stehen die Grundbegriffe über das spezifischeWesen des Menschen, ferner die Grundbegriffe über die Stoffe, die er verarbeitet, die Kräfte, die er hiebei verwertet. Hieran schließt sich die Gewinnung der Materialien, die er für seine Werkzeuge gebraucht (Bergbau, Metalle, Kohle re.) sowie die Verwertung und Bearbeitung dieser Materialien zu Werkzeugen, Ma-

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schinen u . s. w. Hierauf folgt die Erzeugung der eigentlichen Verbrauchs¬

artikel . Im vorliegenden ersten Bande ist der Mensch als Erfinder , die Stoffe , die Naturkräfte und der Bergbau an Hand zahlreicher Illustrationen in eingehender Weise geschildert. Durch dieses billige Werk wird auch dem Unbemitteltsten Gelegenheit geboten , sich diejenigen Kenntnisse anzueignen, die tür sein ganzes Leben den größten praktischen Nutzen haben.

,,Mohrn ?" EinPraktischer Rathgeber füralleReiselustigen.Heraus- gegeben von Anny Wothe , 7. Auflage . Leipzig , Adolf Mahn 's Verlag , Preis o ZNark. às Buch verdankt seine Entstehung einem in der Zeitschrift:

„Bon Haus zu Haus " veranstalteten Preisausschreiben für die besten Arbei- à über empfehlenswerte Kurorte , Bäder , Sommerfrischen und Heilanstalten.

- ^ ^00 der eingegangenen Preisarbeiten , die zumeist von Damen verfaßt den Inhalt des Buches und sollen allen Reiselustigen einige nützliche Winke und Rathschläge geben und dadurch der Unschlüssigkeit ab¬

helfen . Das Buch soll kein Reisehandbuch oder Nachschlagebuch sein, es will nur mit Rath an die Hand gehen und anregen . Den angestrebten Hweck erreicht dieses reich illustrirte und schön ausgestattete Buch vollständig . Der Stoff ist reichhaltig und mannigfaltig . Es wäre nur zu wünschen,' daß in à späteren Auflagen die österreichischen Alpenländer mehr Berücksichtigung

^ 9 N- àffrààvo « Oesterr-ich-Ungar, »>bearbeitetvon

t k. Offizial L . Kallma , Verlag von Ed . Hölzel , Wien , Preis ans Leinwand gespannt 80 Kronen . — Der Name des Bearbeiters bietet Gewähr dafür , daß diese große Verkehrskarte den Geschäftsbetrieben aller Kategorien einen Behelf zur Hanpglbt , aus welchem dieselben die bis auf die letzten Tage eröffneten Eisenbahnlinien , Schiffskurse , sowie auch alle Postverbindungen , durch welche ein Personentransport stattfinden kann , ersehen können. Dabei wurde auf die wichtigsten Handels -, Industrie -, Kur - und Bade - , sowie auf solche Orte besonders Rücksicht genommen , welche anderweitig von Bedeutung sind ' auch ist auf dieser Karte genau zu ersehen, ob irgend ein Ort ein Post - oder Telegraphenamt besitzt. Aus dieser Karte ist zu entnehmen , bis zu welcher Eisenbahnstation der Reisende fahren muß, , um zu einem bestimmten Orte der nicht mit der Bahn verbunden ist, zu gelangen , und ob von dieser Stcv tion eine Weiterbeförderung mittelst regelmäßigen Postkursen stattfindet , Zwei Berkehrsskizzen - von Wien und Budapest - geben ein übersichtliches Bild der Bahnhöfe dieser beiden Reichsmetropolen , der dieselben verbindenden Eisenbahnlinien , der bestehenden Tramway rc. Als besonderer Vorzug dieser kartographischen Publikation kann hervorgehoben werden , daß dem qesammten Verkehrsnetz ein schwachgedrucktes Terrain unterlegt ist, aus welchem dem deschauer die Möglichkeit geboten wird , genau zu ersehen, ob die betreffende Bahnlinie oder der gegebene Postkurs sich in der Ebene , im Mittel - oder Hochgebirge fortzieht . Wir können diese ausgezeichnete Karte wärmstens

empfehlen . '

Im Uerlage von G . Frrytag § Urrndt . Mie, » VII . I.

. „ Afîse- und M -r» r>ràrtc von Tirol . Preis 8 X . Die namentlich in Heller BeleuchUmg prächtig wirkende Karte ist sehr werthvoll für Zusammen¬

stellung von Touren , fur Wanderungeil , die nicht unbedingt Spezialkarten besten" " 'mpfohlen ^ Wandschmuck für jedes Touristenheim und sei hiemit

m - T- noistrn- Mandràrto des m- stliche» SaMammorgàs.

Preis 2 Krone » . Tourrsten - Mandràrle des östlichen Kaiàm »« - / gutes Preis 2 Kronen. — In klarer,übersichtlicherDarstellung führen uns diese beiden Karten den Traunsee , Hallstättersee , Alt -Ausseer - Grundlsee Alter -, Mond - und Wolfgangsee mit ihren malerischen Umrahmungen vor' Die genau gezeichneten Markierungen in den wirklichen Farben 'und der große Maaßstab ( 1 ^ 100.000 ) und nicht minder der billige Preis machen diese Karten zu einer für Touristen und Sommerfrischler außerordentlich prak- tischen.

Morr -l's Uersefuhr-er . Verlag vonLeo Woerl in Leipzig. An

Zeit und Geld könnte heute mancher Reisende viel sparen , wenn er sich einem kundigen Führer anvertrauen würde , der ihn auf Alles Sehens - und Wissens¬

werthe aufmerksam macht und jederzeit mit Rath und Auskunft zur Seite steht. Solche zuverlässige Begleiter findet man jetzt überall in Gestalt der kleinen gelben Woerllschen Reiseführer , mag man nun die Großstädte , Bäder, Kurorte Oesterreichs und Deutschlands aufsuchen, oder seine Ferienwanderungen in Gebirge , Thäler , Wälder etc. ausdehnen : für fast alle besuchteren Städte und Gegenden finden wir in der über 600 Nummern umfassenden Sammlung der Woerl 'schenReiseführer Spezialbeschreibungen . Von der Vielseitigkeit und hervorragend praktischen Eintheilung der Woerllschen Führer uns zu über¬

zeugen , haben wir Gelegenheit bei den uns gerade vorliegenden Führern durch Arco 2, Bozen 3, Berchtesgaden 3, Brixen 5, Innsbruck 6, Miesbach 2, Kufstein , Reichenhall 4, Tölz 3. Es muß zugegeben werden , daß zum Preise

von 50 Pfg . in der That nicht mehr geboten werden kann.

Die Gewerbeförderung i. I . f<M.

(Tchliißi

Die Ueberlassung von Maschinen an kleingewerbliche Ge¬

nossenschaften hat einen bedeutenden Theil der Mittel der Klein- gewerbeförderungsaction in Anspruch genommen . Ts wurde sowohl eine Reihe von Zentralwerkstätten , insbesondere für die holzverarbeitenden Gewerbe eingerichtet, als auch einzelne Ma- fchinen bewilligt . Ferner wurden manche Ueberlassungen, die

ursprünglich in kleinerem Umfange geplant waren , den Bedürf¬

nissen entsprechend ausgestaltet . Ls unterliegt keinem Zweifel daß es durch dieseUeberlassung gelingt , bedrängte Kleingewerbe- betrrebe zu erhalten , rein handwerkmäßige Betriebe aus eine hö- Here Leistungsfähigkeit zu bringen und die Kenntnis zeitgemäßer Aroductionsorrnen in weiteren Kreisen zu verbreiteil. Vür die Keberluffung gelten folgende Erundfäße : Tläuschinen werden nur an gewerbliche Vereinigungen , nicht aber an einzeln/Gewerbe- treibende uberlassen. Dagegen bestehen, was die rechtliche Form und Mitgliederzahl dieser Vereinigungen anbelangt , im Allge- meinen keine bindenden Vorschriften . Ls sind zwar in großer Zahl Gewerbegenossenschaften (wie sie aus Grund der Bestim¬

mungen bestehen), Produktiv - und werkgenossenschasten sreq.

Genossenschaften nach dem Geseße vom 9 Kpril mit Maschinen versehen worden . Meistens werdendieUeberlassungen an die Bedingung geknüpft, daß jene Mitgieder der

genossenschaft. welche die Maschinen zu bmützen beabsichtigen, eine werkgenossenschast gründen . Ls werden nur Maschinen uberlassen und nicht Subventionen zum Ankauf derselben theilt Die Maschinen werden gegen zinsenfreie Abzahlung des An¬

schaffungspreises meist in zehnjährigen Raten ,inrücksichtswürdigen Ausnahmssällen zunächst auch für eine kürzere Zeit lein bis drei Wahres leihweise überlassen. Bis zur Abzahlung der ver- pslichlungssumme bleiben die Maschinen Ligenthuin des b)an-

delsministeriums . ^

Die verfügbaren Mittel gestatteten, bisher allen Gesuchen stattzugeben, welchen kein prinzipielles Bedenken entgegenstand.

7/ . Und seit dem pahre j892 vom Handelsministerium für über

§36 .000 p . Motoren , Maschinen , Werkzeuge rc. überlassen wenden, und zwarMotoren, ^ ^ Holzbearbeitungsmaschinen für Tischler und Drechsler, 7§ Metallarbeitungsmaschinen für Schlosser, chpengler, Aettenschiede und Kleineisenwarenerzeuger , j62 Ma¬

schinen für Bekleidungsgewerbe , namentlich für Schumacher, Kleidermacher und Hutmacher , 52 Textilmaschinen für Weber, Luchmacher und Seiler und 25 Maschinen für andere Gewerbe, wie Buchdruckerei, Müllerei , Bäckerei. Rauchwarenrr -enounq Häfnerei u. dgl. Diese Ueberlassungen betrafen Gewerbegenossen¬

schaften, registrierte Lrwerbs - und wirtschaftsgenossenschasten Konsortien , gewerbliche Vereine und auch Stadtgemeinden . ' ' . . ^ eit deiii Zahre 1898 Hai das Handelsministerium auch von verzinslichen Darlehen an gewerbliche Roh- stoff-, Magazins - und Produktivgenossenschaften unter bestimmten Bedingungen aufgenommen und bisher an 34 Genossenschaften Darlehen von zusammen über sZO.OOO I<. ertheilt. Ferners hat das Handelsministerium die Abhaltung von Ausstellungen von Lehrlingsarbeiten organisât und sich bestrebt, das Lehrlings- hennwesen zu fördern, indem es in verschiedenen Fällen Lehr¬

lingsheime subventionirte und die Herausgabe einer Broschüre veranlaßt hat , in welcher der Nutzen oer Lehrlingsheime unter besonderer Hervorhebung der Lehrlingsorte dargelegt und ihre Organisation an der Hand von Musterstatuten erläutert wird.

Eme besondere Thätigkeit erwuchs dem Handelsministerium m der letzten Zeit aus öem Gebiete des Riilitärlieserunasweseus.

Das k u. k. Relchs-Ariegsministerium hatte im Jahre das handels .ninlsterilun eingeladen, nach Analogie des mit deut könig¬

lich ungarischen Handelsministerium vereinbarten Vor anges die

Vergebung der dem Wenige >

?ä ^ " en-n. 25 Perzent deran Lederwaren elbst zu bewirken; hiedurch ist dem handelsministeriuni die Ge¬

legenheit geboten. eine andere als die bisherige Verthülung - art anzuwenden und damit den versuch zu machen, die M .heilignng an den Lieferungen zu einer für das Kleingewerbe mehr nutz¬

bringenden zu gestalten. Die Lieferungen betragen rund 60.000 Paar Schuhe nu Werthe von ca. 600 .000 !<.. ferner Sattler- (^ ajchuer- und ^viemenarbeiter iin Werthe von rund ^00000 zusammen also 800 .000 X . Das handelsministeriuni hat rück-

(7)

6

sichtlich der Lieferungen für das Jahr t900 folgenden Vorgang beobachtet: Die Verlautbarung der Lieferungsausschreibung er¬

folgte wie bisher durch das k. u. k. Reichs-Kriegsministerium, und die Offerte waren bei den zuständigen Handels - und Ge¬

werbekammern einzubringen . Von diesen wurden die Offerte rücksichtlich der Leistungsfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit be¬

gutachtet und dem Handelsministerium vorgelegt. Auf Grund der Vorlagen der Handels - und Gewerbekammern hat hierauf das Handelsministerium durch den Gewerbeförderungsdienst einen Entwurf der Betheilung der Lieferungen ausarbeiten lassen und dem Gewerbeförderungsbeirathe , beziehungsweise einer von dem¬

selben eingesetzten Kommission vorgelegt, welche denselben an¬

genommen hcck. Auf Grund dieses Entwurfes erfolgte die defi¬

nitive Zuweisung der Lieferungen , deren Ausführung so weit als thunlich durch Organe des Gewerbeförderungsdienstes über¬

wacht werden wird.

Schließlich muß noch die Unterstützung hervorgehoben werden, welche der staatlichen Gewerbeförderung seitens anderer gewerbefreundlicher Stellen zu Theil wurde . Wie fchon erwähnt, haben sich an der Aktion des Handelsministeriums bald nach ihrem Beginne einzelne Landesausschüsse und Handels - und Ge¬

werbekammern durch Widmung von Beträgen für Anschaffung von Arbeitsbehelfen und andere Zwecke betheiligt.

Besonders wichtig ist die Errichtung von Gewerbeförder¬

ungsinstituten . Während im Beginne derGewerbeförderungaktion das k. k. Technologische Gewerbemuseum in Wien das einzige Exekutivorgan für das ganze Staatsgebiet war und auch bei der von einzelnen Königreichen und Ländern , Handels - und Gewerbekammern u. s. w. eingeleiteten Gewerbeförderung aus¬

schließlich in Betracht kam, sind seither Institute gegründet worden, welchen einen Theil der Aufgaben der lokalen Gewer¬

beförderung übernommen haben , nämlich das von der Handels¬

und Gewerbekammer in j) rag gegründete Technologische Ge¬

werbemuseum injDrag, das Gewerbeförderungsinstitut der Handels¬

und Gewerbekammer in Reichenberg, das der Handels - und Gewerbekammer in Innsbruck und die beim Mährischen Ge¬

werbemuseum in Brünn seit dein Jahre s8Z6 bestehende tech¬

nische Abtheilung für Kleingewerbeförderung . Die Gründung solcher Institute in Bozen , Rovereto und Graz ist im Zuge.

Aehnliche Veranstaltungen sind weiters , wenn auch weniger um¬

fassend, die Kärntnerische Gewerbehalle in Klagenfurt und die permanente Ausstellung des Gewerbevereines des Steyrer In¬

dustriebezirkes, die alle im Interesse der Gewerbeförderung thätig sind.

Gewerbliche Mittheilungen.

Revision dev Gewevbeovdnung . p. L.

Der

vom

Handelsminister Freiherrn von Lall bereits im Abgeordneten¬

haus angekündigte Gesetzentwurf , betreffend die Abände¬

rung und Ergänzung der Gewerbeordnung ist , nachdem das Einvernehmen über denselben zwischen den Ministerien des Handels und des Innern erzielt wurde, nunmehr im Wege der politischen Landesbehörden an die Handels - und Gewerbe¬

kammern geleitet worden , welche sich über denselben nach An¬

hörung der berufenen gewerblichen Interesfentenvertretungen zu äußern b ^ben.

Der Entwurf , welcher zum Theile an den Inhalt der imWesen unerledigt gebliebenenRegierungsvorlage vomIahret895 anknüpft und die betreffenden Hemmungen auf Grund der seither gewonnenen Erfahrungen näher entwickelt und ausbaut, zum Theile aber weitergehende neue Vorschriften enhält , bezieht sich hauptsächlich auf die sogenannten gewerblichen und genossen- schchttichen Fragen , wogegen dre Arbeiterschutz- Bestimmungen durch diesen Entwurf unberührt bleiben, da diese im Hinblick ibren wesentlich verschiedenen Lharakter und die bei der Vor- berathung sowie parlamentarischen Behandlung sich ergebenden Unterschiede den. Gegenstand abgesonderter Novellierung bilden

müssen. Der Entwurf enthält hauptsächlich Bestimmungen über den Antritt von handwerksmäßigen Gewerben , insbesondere auch durch offene Handelsgesellschaften, über die Berechtigung der Handeltreibenden zum Maßnehmen sowie zur Uebernahme von Abänderungen und Reparaturen , über die bezirksweise Ab¬

grenzung für das Rauchfangskehrer -Gewerbe , über das soge¬

nannte Witwenrecht , über das Lehrlingswesen , insbesondere die Regelung der Lehrlingsprüfung bei handwerksmäßigen Ge¬

werben.

Die auf die Gewerbegenossenschaften bezüglichen Normen bezwecken vor allem , die Umbildung dieser vorwiegend auf dem Territorialprincip aufgebauten Lorporationen in Fachgenossen¬

schaften zu erleichtern, da diese im Interesse einer geeigneten Organisation des Gewerbes wünschenswerte Umgestaltung in den bisherigen gesetzlichen Vorschriften und ihrer Handhabung auf Schwierigkeiten gestoßen ist. Eine eingehende Regelung wird ferner den Meister -, Kranken - und Unterstützungscassen der Ge¬

nossenschaften als Zwangscassen auf dem Boden der Gewerbe¬

ordnung zu Theil , da das Hilfscassengesetz, welches derzeit als Basis für diese Lassen dient, nach seiner ganzen Anlage nicht die geeignete Grundlage für die Errichtung der erwähnten ob¬

ligatorischen Lassen zu bilden vermag . Die Bestimmungen über die genossenschaftliche Arbeitsvermittlung werden ebenso wie die oben erwähnten Vorschriften über die gewerbsmäßige Dienst- und Stellenvermittlung aus dem vom Arbeitsbeirathe bereits begutachteten Gesetzentwürfe betreffend die Arbeitsver¬

mittlung mit einigen Modificationen herübergenommen . Im Uebrigen soll das auf die Genossenschaftenbezügliche Hauptstück der Gewerbeordnung durch Bestimmungen über die Festsetzung von genossenscbaftlichenUsancen hinsichtlich der Arbeitszeit , der Entlohnung und der Kündigungsfrist der Arbeiter , ferner über das Recursrecht der Genossenschaften, über das genossenschaftliche Hilfspersonal , über die genossenschaftlichen Vertrauensmänner, über die Genossenschafts-Instructoren und die Genossenschafts¬

Verbände bereichert werden, wobei zugleich einige Aenderungen an den bestehenden Vorschriften über die Genossenschafts- und Gehilfenversammlungen in Aussicht genommen sind.

Schließlich schien es den betheiligten Ministern auch ge¬

boten, einzelne Bestimmungen des achten und neunten Haupt¬

stückes, betreffend Übertretungen und Strafen , im Sinne einer Verschärfung der letzterenunter principiell paritätischer Behandlung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer , dann über die Behörden und das Verfahren einer zeitgemäßen Revision zu unterziehen.

Es ist beabsichtigt,den Gesetzentwurf nach Einholung und Ver¬

wertung der verlangten Aeußerungen im Abgeordnetenhaus im bevorstehenden Sessionsabschnitte vorzulegen.

Gestevveichiscbe kunstgewerbliche Ausstellung in London. Im Jahre t902

wird

in

London

in

den

Räu¬

men des „princes 8tatin § Oub " eine österreichische kunstge¬

werbliche Ausstellung veranstaltet , welche als eine auf eine An¬

zahl dem Kunstgewerbe im eigentlichen Sinne ungehöriger aus¬

erlesener Objecte beschränkte Eliteausstellung zum Zwecke der Anknüpfung dauernder Geschäfts-Beziehungen gedacht ist, für welch letzteren Zweck ein zur Vertretung der Aussteller nach der Ausstellung bestimmtes Haus in London noch vor der Ausstellung genommen werden wird . Dieselbe wird von einer vom Handels¬

minister eingesetzten und präsidierten , in ihrer Thätigkeit von der Regierung materiell und moralisch geförderten Ausstellungs- Lommission , beziehungsweise dessen Executions -Lomitee veran¬

staltet. Nähere Auskünfte ertheilt die Handels - und Gewerbe¬

kammer in Innsbruck . Die Anmeldungen sind bis spätestens Ende August an das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie , Wien, -I , Stubenring , zu richten.

Gewerbesördevungsdienst des k. k. Handelsinini- steviuiNS . In den neuerrichteten galvanotechnischenLabora¬

torien des k. k. Gewerbe -Förderungsdienstes in Wien werden demnächst sechswöchentliche Meisterkurse für Galvanotechnik

(8)

eröffnet, in denen bei ganztägigem Unterrichte das Llektropla- tieren und die Galvanoplastik , sowie Lhemikalienkunde , Elektro¬

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Vorarbeiter solcher Industrieunternehmungen . Unbemittelten Gewerbemeistern und -Gehilfen wird der Aursbesuch durch Stipendien von s20, bezw. sOO X. und der Ersatz etwaiger Reisekosten ermöglicht werden. Die näheren Bestimmungen sowie die Anmeldeformulare sind durch die Direktion des k k Gewerbeförderungsdienstes in Wien , IX , währingerstraße 3Y,'

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Der

Umstand ,

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beiter -Unfallversicherungs -Gesetzgebung bisher noch fehlte ver¬

anlaßte den Beamten der Arbeiter -Unfall -Versicherungs -Anstalt in Salzburg , Herrn Josef Dachs , zur Herausgabe eines solchen,

^nsffnt großem Fleiße und Verständnis gearbeitete Büchlein enhält das für die am meisten beteiligten Areise Wissenswerte an der Hand der bezüglichen Vorschriften zu Butz und

men der Arbeiter sowie der versicherten , für welche jaHe Kenntnis der Bestimmungen dieser Gesetzgebung von weittragen¬

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ämter , Arankencassen sowie Durchführungsorgane finden mancb nützlichen wink in dem Schriftchen. - -- — - Dasselbe wird allein , welche sich

inkurzer Zeit Rath verschaffen wollen, in bündigerweiseAuskunft ertheilen, es will sie in den Stand setzen, sich schnellstens über die aus dieser Gesetzgebung erwachsenen Rechte und Plichten und die in dieser Beziehung zustehenden Rechtsmittel die nöthige Aufklärung und Ge¬

wißheit zu verschaffen. Der ver¬

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