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Workshop 7: Ullrich Böttinger "Psychotherapie in der Jugendhilfe: Psychotherapeutische Kompetenz in der Erziehungs- nud Familienberatung"

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Psychotherapie in der Jugendhilfe:

Psychotherapeutische Kompetenz in der Erziehungs- und Familienberatung

Landespsychotherapeutentag Baden-Württemberg Stuttgart - 29. Juni 2018

Ullrich Böttinger

Psychologischer Psychotherapeut - Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Leiter Amt für Soziale und Psychologische Dienste

Landratsamt Ortenaukreis - Offenburg

(2)

Psychologische Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche

Grundlage: SGB VIII (KJHG)

§ 27, 28, 35a sowie § 16, 17, 18

Zielgruppe: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 0 – 21 Jahren sowie deren Eltern und weitere Bezugspersonen

(in besonderen Einzelfällen bis 27 Jahre möglich)

familienbezogene Diagnostik, Beratung, Therapie

Präventionsangebote, Elternbildung etc.

Fallbezogene und fallübergreifende Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und weiteren Institutionen

(3)

Hilfe zur Erziehung

§ 27 Abs. 3 SGB VIII

Hilfe zur Erziehung umfasst insbesondere die Gewährung pädagogischer und damit

verbundener therapeutischer Leistungen.

(4)

Erziehungsberatung

§ 28 SGB VIII

Erziehungsberatungsstellen und andere Beratungsdienste und –einrichtungen sollen Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Klärung und Bewältigung

individueller und familienbezogener Probleme und der zugrundeliegenden Faktoren, bei der Lösung von

Erziehungsfragen sowie bei Trennung und Scheidung unterstützen.

Dabei sollen Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen

zusammenwirken, die mit unterschiedlichen methodischen

Ansätzen vertraut sind.

(5)

Interdisziplinäres Fachteam

Diplompsychologen / Master

Psychologische Psychotherapeuten

Diplomsozialpädagogen / Master Soziale Arbeit

Diplomheilpädagogen / vergleichbare Masterabschlüsse

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

(6)

Familienbezogene Diagnostik und Intervention

Systemische Beratung (einzeln, Teilfamilien, Gesamtfamilie)

Psychotherapeutische sowie sozial- und heilpädagogische Hilfen

Beraterisch-therapeutische Methodenvielfalt

(Verhaltens-, Familientherapie, Gesprächspsychotherapie, Hypnotherapie und andere Verfahren)

Einzel- und gruppentherapeutische Angebote

(7)

Niedrigschwelliger Zugang und flexibles Setting

unmittelbarer Zugang ohne Antragstellung

Schweigepflicht, Freiwilligkeit und Kostenfreiheit

individuell ausgerichtete(s) Setting und Beratungs- / Behandlungsdauer

überschaubare Wartezeit bis zum Erstgespräch

Krisenintervention

direkter Zugang für Kinder und Jugendliche möglich

(8)

Beratungs- und Behandlungsanlässe

Entwicklungsstörungen

Verhaltensauffälligkeiten

Emotionale Störungen, Belastungs- und somatoforme Störungen

Familiäre Konfliktlagen

einschl. Trennungs- und Scheidungsberatung

Schulische Probleme

Probleme in sozialen Beziehungen

Gewalterfahrungen einschl. schulischer und sexueller

Gewalt (Opferberatung)

(9)

PB als fachliche Schnittstelle ...

...zwischen Jugendhilfe

und Gesundheitswesen

(10)

Neu entstandene Arbeitsfelder

Frühe Hilfen

Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen

(insoweit erfahrene Fachkräfte nach § 8a, 8b SGB VIII und §4 Abs.2 KKG))

Gerichtsnahe Beratung

(Projekt Elternkonsens, Beratung mit hochkonflikthaften Eltern)

(11)

PT ist ein konstitutives Merkmal der PB 1

• von den ersten Grundsätzen für die einheitliche Gestaltung der Richtlinien für die Länder für die Förderung von EB (1973) bis heute ziehen sich

therapeutische Zusatzqualifikationen als Bedingung für Förderung und Qualität durch alle Veröffentlichungen zu Standards und Qualität der EB

• Psychotherapie ist ein konstitutives Merkmal der EB

• Psychotherapeutische Kompetenz ist ein entscheidender Beitrag zur Qualitätssicherung

(12)

Psychotherapeuten/innen in der JH

• über 1.200 KJP/PP in JH tätig (Stat. Bundesamt 2010)

• zweitgrößter Tätigkeitsbereich angestellt tätiger Psychotherapeuten

• rund 50% davon in der EB

• Durchschnittsalter 53 Jahre (2010)

• es werden kontinuierlich weniger

Angestelltenbefragung der BPtK 2015

(13)

Warum ist die Zahl rückläufig?

• Folgestellen werden nicht adäquat nachbesetzt und nicht entsprechend ausgeschrieben

• selbst bei entsprechender Ausschreibung finden sich kaum Bewerber

• Ist EB nicht mehr attraktiv für Psychotherapeuten?

• Ist EB überhaupt noch im Blickfeld von Psychotherapeuten?

• Ist die Notwendigkeit psychotherapeutischer Kompetenz in der EB noch im Blickfeld der Träger?

(14)

Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

• 20% aller Ki. und Jugendl. von 3-17 Jahren zeigen psychische Auffälligkeiten

• 33% bei niedrigem sozialem Status

• Kinder und Eltern, die Leistungen der JH erhalten, sind häufiger psychisch krank

• ca.40% aller Ki. /Jug. in Beratungsstellen

• ca. 75% aller Ki./Jug. in der stationären JH

• auch die Eltern dieser Kinder sind überdurchschnittlich häufig psychisch krank (Beratungsst. 30%, stationäre JH 53%)

(15)

Familiäre Probleme und Konflikte

• … sind einer der stärksten Prädiktoren für psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen (KIGGS, Ravens-Sieberer 2007)

• psychotherapeutische Unterstützung ist sowohl für die Kinder und Jugendlichen wie auch für die Eltern erforderlich

• §27 Abs.3 SGB VIII regelt, dass HzE insbesondere die Gewährung

pädagogischer und damit verbundener therapeutischer Leistungen umfasst

(16)

Weitere Arbeitsfelder ….

• Zunahme multipler und komplexer Störungsbilder, z. B. Traumatisierungen

• Sexualisierte Gewalt

• Frühe Hilfen, Bindungsstörungen

• Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

• Depression, Suizidalität

• „Nicht wartezimmerfähige Klientel“ (Schulverweigerer, schulische Gewalt …)

(17)

Erziehungsberatung muss Beschäftigungsanreize für Psychotherapeuten und Kinder- und

Jugendlichen-Psychotherapeuten bieten

(18)

Perspektive

• Experten AG „ Weiterbildung in der „Institutionellen Versorgung“

• Thema ist fester Bestandteil des aktuellen Konzepts der BPtK zur Reform der Psychotherapieausbildung

geworden

• Weiterbildung in Einrichtungen der ambulanten und

stationären Jugendhilfe wird als vorrangig gesehen

(19)

Bisherige Ergebnisse (Gutachten FOGS)

• es wird ein erheblich gewachsener Bedarf an Psychotherapie und psychotherapeutischer Kompetenz gesehen

• Jugendhilfe, insbes. Erziehungsberatung eignet sich in besonderer Weise

• Bei den Realisierungsmöglichkeiten gibt es noch einige Fragezeichen

• .. es ist Neuland, aber absolut notwendig und sinnvoll …

(20)

Vielen Dank für

Ihre Aufmerksamkeit!

ullrich.boettinger@ortenaukreis.de

0781 8059619

Referenzen

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