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207 - 231

Würzb. Geogr. Arb. Würzburg

PERSISTENZ UND WANDEL VON ENTWICKLUNGSFAKTOREN IN ROTTENBAUER.

Von der Landgemeinde zum Stadtteilgebiet Würzburgs

von Helmut GEIST und Winfried SCHENK

1. Einleitung

Der folgende Beitrag befaßt sich mit sozia1- und wirtschaftsräumlichen Ent- wicklungsprozessen in der südlichen Stadtregion von Würzburg. Am Beispiel der bis 1974 selbständigen Landgemeinde Rottenbauer sollen diejenigen Merkma1sbe- reiche und Einf1ußgröBen kommunalen Geschehens, suburbanen Wandels und städ- tischer Entwicklung aufgezeigt werden, die - in Abgrenzung zu den gängigen Vorstellungen von Suburbi a - ei nen indi vi duell charakteri sti schen Entwi ck- 1ungsprozeß prägen und innerhalb der Stadtregion bereits durch raumwirksame Lagemomente in origineller Kombination und singulärer Ausprägung angelegt sind:

- im mittleren Dellensystem des Heige1sbaches liegt Rottenbauer windgeschützt am nördlichen Rand des flachwelligen Ochsenfurter Gäu1öB1andes mit seinen ackerbaugünstigen Braunerden;

- durch seine Lage am nördlichen Rand einer ausstreichenden Muschelkalkfazies kann die Gäusiedlung am unmittelbaren Werdegang der Natursteinindustrie partizipieren.

In mehreren Phasen vollzieht sich der verhaltene Entwicklungsgang der agra- risch und steinbaubestimmten Kommune auf dem Weg zum Stadtteilgebiet Würz- burgs, basierend auf einem charakteristischen historisch angelegten Struktur- und Wi rkungsgefüge.

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Wassers~hloß des

•• : späten 16.Jh.und dorfliehe Siedlung der Frühneuzeit

~:.:.:.:.~ Ortskern des 19.Jh.

•••••••• mit haufendorf- artigem Charakter

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Ortse'X"eiterungen

•••.•••••..•.desfruhen 20.Jh.

1825 um1900 bis1945

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nachkriegszeitliche

OrtserweTterungen vor bis 1974

der Eingemeinäung

Ortserweiterung seit bts1986

der Eingemeindung

Entwurf: Geist I Schenk .1966

cueneo : Urkctcster 1825lStadtgrundkarte 1986; Projektsemmer Wagner, 1985: u.eigene Kartierun 1986

Fig. 1: Genese und Struktur Rottenbauers 1825 bis 1986

208

(3)

2. Siedlungsentwicklung im Zusammenspiel wirtschaftlicher und demographischer Faktoren (bis 1950)

Die grundherrschaftlich angelegten raumwirksamen Sozial- und Wirt:chaftss~ruk- turen der Rodungssiedlung erfahren zwischen 1900 und 1950 durch dle verstarkte Inwertsetzung der gemarkungseigenen Ressourcen eine grundlegende und nachhal- tig wirkende Modifikation.

2.1 Etablierung von Grundstrukturen (bis 1800)

Die An1age einer permanenten bäuer1ichen Sied1ung (Rottenbauer: die Sied1ung bei den Bauernhäusern auf der ROdung) erfolgte im Zuge der fränkischen Land- nahme des 7./8. Jahrhunderts an einem festen, burgartigen Kern. Die Grund- struktur dieses Siedlungsverbandes wurde unter wechselnden Herrschaften beibe- halten, bis im Jahre 1430 das Geschlecht der Freiherren von IIo1fskee1 das Dorf übernahm und im Laufe von über 460 Jahren die sozialräumliche Abgrenzung bzw.

Bindung von Herrschaft und abhängigen Bauernstellen teils weiter akzentuierte und teils modifizierte:

- über dem mittelalterlichen Burgkern wurde im späten 16. Jahrhunde~t ein durch Graben und Zwinger bewehrtes Schloß mit Wirtschaftsgebäuden errlchtet (Unteres Schloß);

- ab dem Spätmittelalter wurde eine weitflächige Vorwerkssiedlung mit Ökono- miegebäuden angelegt, und aus dem Bauhof östlich des Grabens entwickelte sich im 18.Jahrhundert der Meierhof (Oberes Schloß).

In der Urkatasteraufnahme von 1B25 sind diese Siedlungsstrukturen erfaßt (Fig. 1). Die im Westen großzügigange 1egte Sch 1oßan 1age mit umfangreichem Vorwerk dominiert deutlich die Siedlung mit haufendorfartigem Charakter, und im Inneren strukturieren die beiden Pfarrkirchen mit ihren Pfarrhöfen und den Kirchp1ätzen den Dorfraum. Ineinem Bogen dichter Bebauung gruppieren sich die rund 30 kleinen Bauernstellen auf der Basis von Weinbau, Ackerwirtschaft und Viehhaltung im Nordosten sowie die Siede1ste11en jüdischer Bewohner im Süd- osten (vg1. HEBERLEIN 1974, S. 4).

2.2 Umformung gewachsener Sozialstrukturen und bauliche Auffüllung (bis 1900) In einem Wechselspiel zwischen demographischen Faktoren und wirtschaftlichen Einflüssen vollzog sich ab etwa 1840 die Auflösung der bisher dominant grundherrschaft1ich-k1einbäuer1ich geprägten Wirtschafts- und Lebensformen.

Die überlieferten Grundstrukuren bleiben zwar raumwirksam erhalten, doch kommt es zum Austausch und zur Umver1agerung von Bevölkerungsgruppen:

- im Gefolge des Konfessionswechsels der Wo1fskee1sherrschaft vom evangeli- schen zum katholischen Glauben (1690) zogen zahlreiche katholische Schloßbe- dienstete nach Rottenbauer, während die Zahl der evangelischen Bauernfami- lien stagnierte; war das Verhältnis zwischen den Konfessionsgruppen um 1800 noch ausgeglichen, so entwickelte sich der Ort zunehmend zu einer Gemeinde mit überwiegend katholischer Einwohnerschaft (Anmerkung 1);

- jüdische ßevö1kerungsgruppen, die über Hande1s- und Investitionskapitalien verfügten und des ha 1b von der Grundherrschaft gegen Entri chtung von Schutzsteuern in der Gemeinde aufgenommen worden waren, verlagerten im Zuge des Eisenbahnbaus ab Mitte der 60er Jahre des 19.Jahrhunderts ihre Wohnsit- ze in die für den Handel günstigeren Stationsorte Heidingsfe1d und Reichen- berg;

- mit dem Ende der männlichen Wo1fskee11inie zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzten langwierige Erbstreitigkeiten ein, die 1879 zur Auflösung der Wo1fs- kee1 'schen Besitzungen führten; die zersplitterten Zugehörungen wurden von zwei Landwirten wieder zusammengefaßt und als Gutshofbetrieb (Unteres Schloß seit 1898) bzw. als großbäuerlicher Betrieb weitergeführt (Oberes Schloß seit 1910).

Der Gang der demographischen Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts (Fig.2) ist gekennzeichnet durch ein verhaltenes Wachstum der Bevöl- kerung von 414 Einwohnern (1840) auf 513 Einwohner (1910). Er reflektiert in seinen Schwankungen die Unbeständigkeiten im 80 Jahre währenden Niedergang des herrschaftlichen Wirkens und markiert mit den 1910 abgeschlossenen Besitzer- wechseln auf den einstigen Herrschaftssitzen einen deutlichen Wendepunkt.

Unter Beibehaltung der haufendorfartigen Grundstruktur verdichtete sich in dieser Phase die ursprünglich lockere Bebauung. Info1ge von Grundstücksteilun- gen und Bauerweiterungen wurde die bis in die Gegenwart persistierende unre- gelmäßige Straßenführung und die Uneinheit1ichkeit der Gebäudestellung im Dorfkern angelegt.

2.3 Agrarisch und steinbaubestimmtes Wachstum und kriegsbedingte Verwerfungen (bis 1955)

Die Bevö1kerungs- und Siedlungsentwicklung zwischen 1900 und 1950 wurde we- sentlich durch den Arbeitskräftebedarf der heimischen agrarischen Großbetriebe und der Naturwerksteinindustrie bestimmt, die sich auf der Basis des Quader- kalkabbaus nach der Jahrundertwende boomartig entwickelte und mit dem Zweiten Weltkrieg ebenso rasch darniederging.

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1500

11.00 ,3 '200 1100

1000

900 800 700 600

500

,81,Q '860 '880 '900 '920 '9<0 '960 '980 '986

Quelle:Historisc:I'\"Ge:m"Inclevtn:eiCl'lniS \953. S215i

Ami furOffenthchke.t50rbelt uStatlsllk der Stadt Wurzburg t986

Enlw ;Geist JSt:l'lenk 19&6

Fig. 2: Rottenbauer - Phasen der Bevölkerungsentwicklung 1840 - 1986

Mit der Übernahme des Unteren Schlosses und den damit verbundenen Landwirt- schaftsfl ächen durch ei ne mitte lfränki sche Großbauernfamil ie im Jahre 1898 wurde der Gutshof zum wichtigsten Träger der Agrarproduktion am Ort. Der hohe Arbeitskräftebedarf von 25 bis 30 Landarbeitern und Mägden pro Jahr führte zu Arbeitsmigrationen meist katholischen Gesindes aus ertragsschwachen Agrarre- gionen mit Realteilungsrecht (Anmerkung 2). Wie vordem das grundherrschaftli- che Gesinde ließen sich nun auch die Landarbeiterinnen und Gespannknechte des Gutshofs seßhaft nieder und gründeten eigene Familien. Erleichtert wurde dies, da nach 1900 in der Gewinnung und Verarbeitung von Naturstein auch außeragra- rische Erwerbsmöglichkeiten angeboten waren.

Die bisher nur für den lokalen Hausbau genutzten Quaderkalkvorkommen am nord- westlichen Rand eines maintalquerenden Quaderkalkbezirkes, dessen ausstrei- chende obere Muschelkalkschichten durch das Main- und Heigelsbachtal oberflä- chennah angeschnitten und günstig erschlossen waren, erfuhren eine exogen induzierte Inwertsetzung durch auswärtige, häufig Berliner Unternehmungen, die aufgrund höherer Kapitalausstattung gegenüber heimischen Investoren dominier- ten (Anmerkung 3). In den acht gemarkungseigenen Steinbrüchen wurden die Quaderblöcke gleich bossiert und anschließend per Fuhrwerk oder Lastkraftwagen in ei senbahnnahe Sägewerke mit Weiterverarbeitungsbetrieben gebracht (z.B.

212

Heidingsfeld, Kirchheim). Die mittel- und kleinbetrieblich strukturierten Firmen der Anfangszeit wurden im gesamten Mainfranken sehr bald von rationel- ler arbeitenden Großfirmen mit erweitertem Aktionsradius verdrängt (Absatz- reichweiten bis München, Köln, Berlin und Holland). Sie deckten die modebe- dingten und vor allem staatlich induzierten Nachfragemengen in drei ungleich motivierten Boomphasen ab:

- der Repräsentationswille des Kaiserreiches, der sich in aufwendigen Außen- fassaden, Kasernen und Verkehrsinfrastrukturbauten manifestierte;

- die aufgrund Importdrosselung erzwungene Binnenorientierung der Wirtschaft der Weimarer Zeit;

- das nationalsozialistische Regime, dessen Zeitgeist sich in einer Reihe von Monumentalbauten und infrastrukturellen Bauprogrammen gestaltete.

Vor allem in den hochkonjunkturellen Phasen der Steinindustrie (1932-1938) war somit eine starke Nachfrage nach Steinarbeitern gegeben, so daß in diesen Spitzenzeiten 60 bis 80 % der erwerbstätigen Bevölkerung mit der Steingewin- nung und -verarbeitung direkt oder indirekt zu tun hatten. Die Bevölkerungs- zahl stieg zwi schen 1910 und 1939 um 44 % von 513 auf 736 Einwohner (Fig. 2).

Diese Zuwachsrate liegt erheblich über Vergleichszahlen aus rein agrarisch verbleibenden Nachbargmeinden, wie z.B. Uengershausen 10 %, Fuchsstadt 6 %, Albertshausen - 1 % und Lindflur - 3 %. Neben den landwirtschaftlichen Großbe- trieben entstand so ein Steinbauerntum, das aus Gründen der Risikosicherung gegen das Auf und Ab der Konjunktur der Steinindustrie, wegen der saisonalen Schwankungen der Entlohnung in den Steinbrüchen und der geringen Ertragskraft der lokalen Wirtschaft die Arbeit im Steinbruch weiterhin mit Nebenerwerbs- landwirtschaft verbinden mußte. Häufige Koppelungen waren desweiteren mit einem Handwerk oder Gewerbe für den lokalen Markt und/oder dem Verdingen als Lohnarbeiter auf den agrari schen Großbetri eben gegeben (Fig. 3).

Das beschleunigte demographische Wachstum bis Ende der 30er Jahre findet seinen siedlungsstrukturellen Ausdruck in einer Verdoppelung des bebauten Ortsareals (Fig. 1). An den geschlossenen, dicht bebauten und agrarisch ge- prägten Dorfkern schlossen sich die ersten Ortserweiterungen in Form von Straßenzeilen mit aufgelockerter Einzelhausbebauung an. So wurde bereits nach d~m Ersten Weltkrieg am Eibelstadter Weg doppelzeilig gesiedelt, und im Zuge des steinbaubestimmten Wachstums entstand am Brombergweg 1938/39 eine einzei- lige Kleinsiedlung mit freistehenden Einfamilienhäusern für kinderreiche Fami- lien mit NSDAP-Mitgliedschaft (zu Kirchheim vgl. GERLING 1957, S. 121f und SCHÄFFER 1986, S. 152).

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Nach der Aufschwungphase der Steinindustrie sank die Bedeutung der Naturstein- gewinnung nach 1939 völlig ab, da sie keinerlei kriegswirtschaftlichen Nutzen besaß. Der Entzug von Arbeitskräften für den Kriegsdienst, Treibstoff- und Materialknappheit konnten den Niedergang auch durch Einsatz ausländischer Ar- beitskräfte nicht auffangen. Die auswärtigen Investoren stellten den Abbau in den Brüchen ein, konzentrierten ihr unternehmerisches Interesse auf die Hauptwerke im Maintal oder verlagerten gar ihre regionale Investitionstätig- keit,z.B.in das Juraka 1kgebi et.

In der Nachkriegszeit traten zudem modebedingte Absatzschwierigkeiten hinzu, wie die verstärkte Nachfrage nach Plattenarbeiten und Kunststein anstelle von Massivnaturstein. Dies führte zur völligen Aufgabe der wenig kapitalintensiven Steinhauerei. Die Strukturen der Steinindustrie persistieren aber weiterhin in gewerblichen Nachfolgenutzungen wie einem Schotterwerk, einem Betrieb zur Endverarbeitung von Natur- und Kunststein und in einem steinbauorientierten Betrieb der Metallverarbeitung. Der Ausbau des Maines zum Schiffahrtskanal (1955) brachte dem einzigen ortsansässigen Investor durch Lieferung von Mate- rial für die Ufer- und Buhnenbefestigung noch für einige Jahre eine Erwerbs- grundlage, doch 1958 mußte auch das letzte Steinwerk auf Rottenbaurer Gemar- kung sch 1ießen.

Im Zeitraum von 1939 bi s 1950 erhöhte si ch di e Bevölkerungszahl um 34 % von 736 auf 985 Einwohner. Nach den Bomben- und Brandzerstörungen am 16. März 1945 fanden über 100 Evakuierte aus Würzburg ein vorübergehendes Obdach in Rotten- bauer, und der Anteil der Heimatvertriebenen an der Wohnbevölkerung belief sich auf knapp 10 %. Wie in den anderen agrarischen Gäusiedlungen konnten auch die Agrarbetriebe in Rottenbauer ein Vielfaches an Gelegenheitsarbeitern auf- nehmen und für die sprunghaft angewachsene Bevölkerung Nahrungsgüter zur Verfügung stellen. Die ausgreifenden Ortserweiterungen der 30er Jahre erfuhren nun eine Ergänzung durch Bauareale mit später legalisierten Behelfsbauten im Gemeindegrund (1945).

Doch die Struktur und Funktionsaussstattung Rottenbauers wurde nicht grundle- gend verändert. Im Ubergangszeitraum zum städtisch beeinflußten Wachstum war die örtliche Produktionsstruktur noch weitgehend vom ausklingenden Steinbau und der Landwirtschaft geprägt (BAYERISCHE GEMEINDE- UND KREISSTATISTIK 1949/50):

von insgesamt 463 Erwerbspersonen waren 1950 einschließlich mithelfender Familienangehöriger noch 235 im land- und forst wirtschaftlichen Sektor beschäftigt;

(6)

über 50 % aller Beschäftigten in am Ort ansässigen nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten fanden im Bereich "gewerbliche Urproduktion und verar- beitendes Gewerbe" ei n Auskommen.

Bis Mitte der 50er Jahre stagnierte Rottenbauer gleichsam unentschieden zwi- schen alten und neuen Strukturen.

3. Verhaltene Suburbanisierung und städtischer Wandel

Der nachkriegszeitliche Entwicklungsgang Rottenbauers gliedert sich in unter- schiedliche Phasen, in denen es im Gefolge der Suburbanisierung und des städtischen Wandels zu grundlegenden Umformungen der Bevölkerungs-, Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen kommt, während weiterhin Elemente historisch angele- gter Strukturen in neuer Qualität persistieren.

3.1 Umstrukturierung, Neugestaltung und beschleunigter suburbaner Wandel (1955 - 1978)

In einer Phase der Umstrukturierung und Neugestaltung im Zeitraum von 1955 bis 1963vollzieht sich ein bedächtiges demographisches Wachstum von nur 2,6 %

(vgl. Fig. 2). Die rückläufige Erwerbsquote bis 1970 und der kontinuierlich sinkende Anteil jüngerer Altersgruppen an der Gesamtbevöl kerung wei sen auf Umstrukturierungen im Bevölkerungsaufbau hin, die sich aus im einzelnen schwer zu isolierenden Prozessen wie

- Abwanderung aktiver Altersjahrgänge, - Integration von Heimatvertriebenen,

Änderungen im generativen Verhalten der Ortsbevölkerung und - bedingte städtische Zuwanderung

ableiten lassen. Im Hinblick auf die Erwerbsstruktur zeichnen sich jedoch wesentliche Veränderungen ab (Tab.l):

- der Beschäftigtenanteil des landwirtschaftlichen Sektors verringert sich von 40 % auf 15 %,

- der Antei 1 der Beschäftigten im produzierenden und verarbeitenden Sektor steigt im selben Zeitraum von 33 % auf 52 %.

Gegenläufig zur Anzahl der landwirtschaftlich Erwerbstätigen entwickelt sich die Zahl der Auspendler (ab etwa 1960: Pendlerquoten von mehr als 60 X). Eine 216

1950 1961 1970

---

Gesamtbevölkerung 985 917 1040

Erwerbstätige 463 417 438

landw. Erwerbstätige 185 95 67

Erwerbsquote 47 % 46 % 42 %

Auspendler 138 254 295

Pendlerquote 30 % 61 % 67 %

%- Anteil der Erwerbstätigen im

I. Sektor 40 % 23 % 15 %

II. Sektor 33 % 56 % 52 %

III.Sektor 27 % 21 % 33 %

Tab. 1: Wandel der Erwerbsstruktur in Rottenbauer, 1950 - 1970

Quelle: Bayerische Gemeinde- und Kreisstatistik 1949/50; Gemein- dedaten 1972; Pendelwanderungszählung 1961 und 1970.

Aufschlüsselung der Pendelwanderungsströme nach dem Arbeitsort legt offen, daß im Jahre 1961 bereits 81 % der Berufspendelbewegungen auf die Stadt Würzburg gerichtet sind (1970: 88 X). Mit dem Aufkommen des individuellen Personen- verkehrs und der Ei nri chtung ei nes privaten Omni busbetri ebes nach 1945 ist Rottenbauer funktional bereits an das städtische Arbeitsplatzangebot Würzburgs angebunden (Anm.4).

Dadurch finden vor allem die Steinbauern eine neue Erwerbsgrundlage, während das kommunal-städtische Lohngefälle für die örtlichen Landwirtschaftsbetriebe ein unzureichendes Arbeitskräfteangebot bedingt und zu räumlichen wie innerbe- trieblichen Umstellungen zwingt. Die Auswirkungen auf die örtliche außerland- wirtschaftliche Produktionsstruktur gestalten sich recht unterschiedlich:

infolge einer bis Mitte der 60er Jahre wenig ausgeprägten Bautätigkeit stagnieren die Beschäftigtenzahlen im Bereich des örtlichen Handwerks und Baugewerbes;

die positive Einkommesentwicklung in Abhängigkeit von der Wirtschaftslage in der Stadt bedingt dagegen gewisse Entfaltungsmöglichkeiten für den tertiären Sektor;

- eine wesentliche Stärkung erfährt die örtliche Produktionsstruktur durch die Neuschaffung von Arbeitsplätzen im produzierenden und verarbeitenden Gewer- be.

Zwar verringert sich die Zahl der Arbeitsstätten im sekundären Sektor infolge Abwanderung oder Aufgabe nicht standortgebundener Produktionen von 18 im Jahre 1950 auf 10 Arbeitsstätten im Jahre 1970, doch wirken steinbauorientierte

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Nachfo 1genutzungen stabi 1isierend auf das 1oka 1e Arbeitsplatzangebot und die kommunale Einkommenssituation:

- im Gefolge einer kleinbetrieblichen privaten Natursteingewinnung (1950 ein- gestellt) entstand im Jahre 1959 im alten Ortskernbereich ein Steinsetzbe- trieb mit heute 20 bis 25 Beschäftigten zur Endproduktion von Natur- und Kunststeinware;

- im Bruchareal eines heimi schen Werkbesitzers (bis 1945) war zunächst eine Maschinenfabrik und Reparaturwerkstätte angesiedelt (1947-1955), die Maschi- nen und Sägewerkzeuge für die plattenkalkgewinnende Steinindustrie fertigte;

- seit 1955 ist am selben Standort ein metallverarbeitender Betrieb mit heute rund 50 Beschäftigten ansässig und in der Fertigung von Diamantwerkzeugen, u.a. für die Natursteinbearbeitung, tätig.

Die Wirkungen des steinbaubestimmten Nachfolgegewerbes, wie Nutzung vorhande- ner Arbeitserfahrung und anteil ige Betri ebsübernahmen, wi rkten nicht nur als Agenzien eines störungsfreien Strukturwandels innerhalb der Erwerbs- und Orts- bevölkerung, sondern stabilisierten auch die originären Steuereinnahmen und ermöglichten dadurch kommunale Infrastrukturvorhaben wie Kanalisation, Wasser- versorgung und Wegebau, indem mehr als 60 % des kommunalen Grundsteueraufkom- mens auf den Gewerbesteueranteil sehr weniger Betriebe entfallen.

Nach den im Jahre 1961 bestehenden Struktur- und Funktionsmerkmalen, d.h. eine Bevöl kerungsdichte von 175 Ei nw./qkm, ei ne Agrarquote von 40 % und städti sch beeinfl ußte Verkehrsbezi ehungen (Pendlerquote 61 %, davon 81 % nach Würzburg orientiert), ist Rottenbauer integraler Bestandteil der verstädterten Umland- zone Würzburgs, jedoch ohne die typischen Merkmale einer "suburbanen Problem- gemeinde" (BOUSTEDT 1975,

s.

277).

Während in einer folgenden Phase beschleunigter Entwicklung die Bevölkerung von 1964 bis 1978 bei fast konstanten jährlichen Zuwachsraten um insgesamt 25 % gewachsen ist (vgl. Fig. 2), erweitert sich der bebaute Ortsbereich gegenüber dem Stand von 1945 bereits bis zum Jahre 1974 um rd. 60 % (vgl.

Fig. 1). Bei einem ausgeglichenen Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung beruht das demographische Wachstum fast ausschließlich auf dem Wanderungsge- winn zugezogener städtischer Bevölkerungsgruppen, während die Wohnflächenaus- weitung sowohl auf den Flächenbedarf der Neubürger wi_ auch auf innergemeind-

liche Umzüge zurückzuführen ist (KNORR 1980, 16 -20):

- der Wanderungsgewinn in den Jahren 1974 bis 1978 betrug durchschnittlich 20 Personen pro Jahr, bei einem Geburtenüberschuß von nur 4 Kindern für die gesamte Periode;

- die Wanderungsbewegungen innerhalb Rottenbauers belaufen sich auf durch- schnittlich 13 Personen, die von einer Mietwohnung in das neu errichtete Eigenheim an den Ortsrand umziehen;

- eine berufs- und altersspezifische Differenzierung für 1977/78 ergibt, daß es sich bei den Eigenheimnutzern vorwiegend um Arbeiter- und Angestelltenfa- milien handelt (30 bis 45 Jahre, meist 1 bis 2 Kinder), und zuziehende Alleinstehende meist eine Wohnung mieten.

Während in den 60er Jahren die Entwicklung des Individualverkehrs den Suburba- nisierungsprozeß wesentlich steuerte und Rottenbauer in die Sogwirkung der Stadt brachte, ist es mit den beginnenden 70er Jahren die aus dem Stadtgebiet ins Umland und auf die Gäufläche gerichtete, flächenhafte Expansion des städ- tischen Siedlungsareals (Anmerkung 5 und 6).

Mit dem Ausbau der Wohnkomplexe auf dem Heuchelhofgelände seit 1972 gerät der Grundstücksmarkt und das Wohnungswesen Rottenbauers zunehmend in Bewegung:

- die Baulandpreise entwickelten sich zunächst noch kontinuierlich von 0,50 DM/qm im Jahre 1950 auf 22,- DM/qm im Jahre 1972 und ermöglichten den Wohnflächenerwerb für Arbeiter- und Angestelltenfamilien;

- erst der Ausbau des Heuchelhofabschnittes I mit durchschnittlichen Bauland- kaufprei sen zwi schen 45,- und 62,- DM/qm führten zu einer merk 1ichen Stei- gerung und Anpassung der Bodenpreise.

Erfolgte der Baulandverkauf stets über die vermittelnde Funktion der Gemeinde in einer Art kommunaler Kontrolle und Selbstregulierung, so wurde er auch nach der Eingemeindung bis 1978 noch vom Stadtteilsprecher reguliert. Mit 61 % der abgegebenen Stimmen entschied sich die Ortsbevöl kerung 1974 für den Anschl uß an Würzburg. Damit setzten sich diejenigen Kräfte im Ort durch, die in der Eingemeindung nach Würzburg die größten Chancen sahen, einen Nachholbedarf an infrastrukturellen Einrichtungen infolge gestiegener Ansprüche der Wohnbevöl- kerung zu beheben. So enthält der Eingemei ndungsvertrag Verpfl ichtungen der Stadt Würzburg, wie sie gegenüber keiner weiteren eingemeindungswilligen Ort- schaft mehr gewährt wurden (Anmerkung 7).

Die in diesem Zeitraum ausgewiesenen und realisierten Neubaugebiete (vgl.

Abb. 1) weisen einen regelmäßigen Grundriß auf, die geradlinigen Straßenzüge verlaufen parallel zueinander, und die einzelnen Neubauareale sind durch Freiflächen voneinander abgegrenzt. Die freistehenden Einzelhäuser sind meist von Gärten umgeben, und es finden sich kaum Reihenhausan 1agen. Zwar vari iert der Hausbaustil in großer Breite, doch ist allen Häusern die in den Hauskom- plex integrierte Autogarage gemeinsam.

(8)

3.2 Städtischer Wandel (bis 1986)

Die Eingemeindung und Stadtteilwerdung markiert in der Ausprägung des bisher angelegten Struktur- und Wirkungsgefüges einen Wendepunkt, der sich - zeitlich verschleppt erst ab 1980 - in einem enormen Bevölkerungsanstieg dokumentiert (vgl. Fig. 2). Mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von rund 4 % erhöht sich die Bevölkerungszahl von 1229 Einwohnern (1980) in nur 6 Jahren um 25 % auf 1536 Einwohner (1986). Im wesentlichen handelt es sich hierbei um Wanderungsgewinne, die auf die Zuwanderung von Familien mit Eigenheimpräferen- zen zurückzuführen sind. Nahezu gleichsinnig folgt auf eine Phase der gemäßig- ten und regulierten Baukostenentwicklung (bis 1978/80) eine Phase explodieren- der Baulandpreise, vermittelt durch die Heuche1hoferweiterungen und wesentlich gesteuert durch private Baugesellschaften und Immobilienbüros. Die Struktur der Zuwanderer verändert sich so von Arbeiter- und Angestelltenfamilien zu höheren Einkommensgruppen, die mit dem Baulanderwerb in einem weitgehend noch ländlich geprägten Stadtteilgebiet ihre individuellen Baulandwünsche zu erfül- len suchen.

Die Ausweisung von Wohnbauflächen an den Ortsrändern und innerhalb des Orts- areals zielt auf eine städtebauliche Abrundung des bisher dispers entwickelten Wohnkörpers nach innen (vgl. Fig. 1).Im Vergleich zum Flächenstand des Jahres 1974 hat sich die Ortsfläche 1986 mit den Neubaugebieten im Westen und Osten um mehr als ein Drittel vergrößert. Die vorwiegende Bebauungsart umfaßt ein- bis zweigeschossige Einzel- und Doppelhäuser bei nur wenigen Hausgruppen und Reihenhausanlagen. Unter Einhaltung normierenden Bauvorschriften, z.B. die Anlage von Garagenbauten mit ausreichenden Stauräumen, sind die Einzelhäuser der höheren Einkommensgruppen baulich weitgehend individuell ausgeführt.

Durch den Zuzug orts- und sozialfremder Bevölkerungsteile entstehen Überlage- rungen zwi schen der alteingesessenen Ortsbevölkerung ("Altbürger") und den Zuwanderern ("Neubürger")mit merk1ichen Auswi rkungen auf Altersaufbau, Fami- lienstruktur und lokales "Heimat"-Bewußtsein (vg1. Tab. 2):

- die neuen Siedlungsgebiete der Zuwanderer sind gekennzeichnet durch eine größere Kinderzahl pro Familie und einen höheren Anteil der Lohnsteuer- pflichtigen (als Indikator für Erwerbstätigkeit);

- die Altersgruppe der Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren, das sind die Kinder der Neubürger, ist deutlich überrepräsentiert;

- das Geschlechterverhältnis zwischen der überwiegend weiblichen Bevölkerung im alten Ortskern und der überwiegend männlichen Bevölkerung in den Neu- siede1gebieten ist 1986 insgesamt annähernd ausgeglichen.

Einwohner Lohnsteuer- Kinder pro Altersstruktur (%) ges. mä./wei b1.pflichtige Famil ie -3 -18 -65 ;65

A 314 150 164 50,3% 0,9 7 14 67 13

B 860 417 436 55,6% 0,9 8 14 68 10

C 362 197 159 56,4% 1,1 5 24 64 6

--- ------

Total 1536 764 759 54,7% 0,9 7 16 67 10

--- A alter Ortskern mit gemischten Bauflächen und einer Bausub-

stanz älter als 1950

B ältere Wohngebiete mit Wohnbauflächen zwischen 1950 und 1970 C

=

neue Siedlungsgebiete mit Wohnbauflächen jünger als 1970

Tab. 2: Merkmale der generativen Struktur Rottenbauers nach Ortsteilen, 1986 (Anm.8)

Que 11e: Halbjahresstat istiken des Amts für Öffent 1ichkeitsarbeit und Statistik der Stadt Würzburg 1986; eigene Berechnung

Infolge der Überlagerung von Sozialgruppen mit jeweils spezifischen Wertvor- ste11ungen und Verha ltensweisen kommt es zu einem nicht mehr störungsfrei en sozialen Anpassungs- und Neuformungsprozeß, der zwischen den seit 1980 Zugezo- genen und der alteingesessenen Bevölkerung ein gewisses Spannungsfeld aufbaut (Anmerkung 9). Das Raumempfinden der Alteingessenen, für die Rotttenbauer Le- bens- und Wirtschaftsraum zugleich ist (oder war), trifft auf ein "ideales"

Raumkonstrukt der "gehobenen" Neubürger, die das privilegierte Wohnen im Milieu eines ländlich geprägten Stadtteilgebietes schätzen, ihre Versorgungs- bedürfnisse jedoch außerhalb Rottenbauers befriedigen und dort auch erwerbstä- tig sind. Während sich so vor allem mit der lokalen Landwirtschaft Reibungs- felder ergeben, gestaltet sich der Anpassungsprozeß im Rahmen des lokalen Vereinslebens weitgehend störungsfrei. Neubürger scheinen in die zahlreichen Vereine meist integriert bzw. haben dort bereits Vorstandfunktionen übernom- men.

Im Spannungsfeld zwischen der Bewahrung des eigenständigen Charakters und den individuell en ört1ichen Bauwün schen steht auch die städtebaul iche Entwi ck- lungsplanung mit der Konzeption, Rottenbauer als Stadtteil- und Wohngebiets- ze~trum auszugestalten (STADTPLANUNGSAMT 1985, S. 171 - 173; Fig. 4):

- ein den alten Orts kern umschließender und das gesamte Ortsareal durchgehend gliedernder Grünzug steht in Verbindung mit einer nach Norden gerichteten Wohnflächenentwicklung ("Leitbild");

221

(9)

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mit dem Ziel einer Bewahrung gewachsener Versorgungsqualitäten im alten Ortskern soll eine Vielfalt privater und öffentlicher Einrichtungen aufgrund bestehender Ladenflächen erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden;

das Ziel einer "optimalen Versorgung" besteht in der Etablierung eines Ein- zugsbereiches von Ladenzentren und wird durch das Ziel einer "optimalen Erschließung" durch die Heuchelhofsammelstraße und eine projektierte Stra- ßenbahnlinie ergänzt.

Die Konzentration und Vielfalt ökonomischer Funktionen im alten Orts kern ist im wesentlichen erhalten geblieben, da sich aufgrund der höheren Einkommens- lage vor allem für den örtlichen tertiären Bereich Entfaltungsmöglichkeiten ergeben haben (vgl. Fig. 3 u. 4). Jüngste Entwicklungen deuten jedoch auf eine Verlagerung von Tertiärfunktionen in die Wohngebiete der Neusiedler hin, wobei hier insbesondere die erstmalige Einrichtung einer Arztpraxis zum Jahresende 1986 ins Gewicht fällt. Lokale Produktionstätigkeit und örtliches Arbeits- platzangebot umfassen kleine Handels- und Dienstleistungsbetriebe sowie stein- und metallverarbeitende Gewerbebetriebe auf eigener Gemarkung wie auch die zahlreichen Gewerbe- und Tertiäreinrichtungen im Stadtteilgebiet Heuchelhof.

Das städtebauliche Ziel eines durchgehend gestalteten Grünzugs wird im wesent- lichen beeinträchtigt durch die Siedlungstätigkeit einflußreicher Neubürger am westlichen Ortskernrand (vgl.Fig. 1), und hinsichtlich der inneren Abrundung des Wohnbauflächen ergeben sich deutliche Spannungen mit der ortsansässigen Landwirtschaft, deren Funktionswandel und Problemsituation den suburban-städ- tischen Wandel am deutlichsten reflektiert.

3.3 Strukturwandel und Probleme der Landwirtschaft

Betrachtet man die Flächen- und BetriebsgröBenentwicklung der Getreide-Hack- fruchtbaubetriebe Rottenbauers mit ihren betriebsgrößenspezifisch jeweils unterschiedlichen Viehhaltungsanteilen, so bedeutete die Verdreifachung des geschlossen bebauten Ortsareals seit 1950 zunächst keinen gravierenden Flä- chenverlust für die lokale Agrarproduktion. Bei nur geringfügigen Änderungen blieb die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche mit rund 500 ha seit 1950 ebenso Konstant wie das Halm-/Blattfruchtverhältnis mit 75 % Halmfruchtantei- len (v.a. Gerste und Wei zen) und 25 % Blattfruchtanteil en (meist Zuckerrüben).

Erst die jüngeren Entwicklungen der 80er Jahre (Fig. 5) bedeuten einen erheb- lichen Flächenverlust für einzelne Landwirte und eine spürbare Einschränkung der agrarischen Produktionsgrundlage (Gewerbegebiet Heuchelhof, Wohnbauflächen in der nördlichen Gemarkung und damit verbundene Verkehrs-, Wall- und Auffor- stungsflächen mit einem Gesamtflächenbedarf von 109 ha auf Ackerböden höchster Bonität; Anmerkung 10).

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1986

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Quellen: Statistiken d.Bayer.Bauernverbandes 1980/1986· Besitzstands-und

Neuyerlel[ungskarten zur Flurbereinigung 1986' Entwurf:GeistISchenk 1986

Fig. 5: Rottenbauer - Wandel der Agrarstruktur 1980 bis 1986

224

1980

KG.

Die rückläufige Agrarquote (vg1. Tab. 1) ist zunächst also auf die allgemeine agrarwirtschaftliche Entwicklung und das günstige städtische Arbeitsplatzange- bot zurückzuführen. Der agrarstrukturelle Wandel dokumentiert sich dabei deut- lich in der Entwicklung der Anzahl und Flächengröße der landwirtschaftlichen Betriebe (Tab. 3 und Fig. 6):

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110 der agrarischen Wirtschafts~

Ifläche 1986

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üveüe .toncwrrtscbcttscmt 1971. Bayer gcuerrwerbcno 1980 und eigene ErhQbungen 1966

Geist ISchenk 1966

Fig. 6: Flächenentwicklung der Vollerwerbsbetriebe in Rottenbauer 1971-1986

die Kleinstellen bis 5 ha Größe verzeichnen in der nachkriegszeitlichenEnt- wicklung des stärksten Rückgang bis hin zur völligen Auflösung;

- kontinuierlich verringert hat sich auch Anzahl und Fläche der Betriebe mittlerer Größenklasse von 5 bis 20 ha, wobei hier der Wechsel von zwei Vollerwerbsbauern mit knapp 20 ha Betriebsfläche (1980) zu Nebenerwerbs- wirtschaften einen Schwellenwert rentabler Betriebsgröße in Höhe von rund 20 ha signalisiert;

- dagegen verzeichnen bäuerliche Betriebe mit mehr als 20 ha einen Zuwachs, der auf die positive Flächenentwicklung von Vollerwerbsbauern der höchsten Betriebsgrößenklasse (Flächenaufstockung) zurückzuführen ist.

225

(11)

Die F1ächen- und Betriebsgrößenentwicklung folgt damit der allgemeinen Tendenz zu wachsenden Betriebsflächen und betont seit etwa 197D die gänzliche Auflö- sung der Kleinbetriebe und eine Konzentration der Fläche auf wenige Großbe- triebe, di e im Jahre 1986 43 % bzw. 71 % der agrari schen Wi rtschaftsfl äche bearbeiteten (Fig. 6).Als differenzierendes Kriterium der Betriebsaufgaben tritt die Verfügbarkeit über Hof- und Wirtschaftsflächen zutage, d.h. es persistieren traditionelle Raumstrukturen wie der Guts- und Meierhof (A,B), die im Randbereich des alten Drtskerns gelegenen Betriebe mit ausreichenden Hofflächen und die Anfang der 60er Jahre ausgesiedelten Höfe mit der Möglich- keit zur F1ächenaufstockung (C-F).

Die anhaltende Reduktion der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Zeit- raum von 1980 bis 1986 auf 9 Vollerwerbs- und 4 Nebenerwerbsbetriebe sowie die Herausnahme und Verlagerung von ortsnah gelegenen, verkehrsmäßig und edaphisch begünstigten Flurteilen aus dem bis dahin geschlossenen Wirtschaftsflächenge- füge machen jedoch deutlich, daß die verbleibenden Agrarbetriebe in zunehmen- den Maße räumlich wie betriebswirtschaftlich an die Grenzen ihrer Existenz- und Entfaltungsmöglichkeiten stoßen.

Mit der Entwicklung zu wenigen Betrieben mit größerem Flächenumfang waren auch Umstellungen in der Bodennutzung und Viehhaltung bei zunehmender Spezialisie- rung verknüpft, wobei die hohe Bonität der Parabraunerden für Ackerbau stets ein Überwiegen der Ackerland- gegenüber der betriebswirtschaftlich belastende- ren Grünlandnutzung bedingte (60 : 1 im Jahre 1950, 125 : 1 im Jahre 1970).

Waren die landwirtschaftlichen Betriebe vor 1945 in Ackerbau und Viehhaltung noch vie1seit ig ausgeri chtet, so kommt es im Laufe der nachkriegszeit1ichen Entwicklung zu einer deutlichen Sortierung in

Schweinemastbetriebe mittlerer Betriebsgröße mit Tendenz zum Nebenerwerb, Rinder- und Schweinemastbetriebe mittlerer BetriebsgröBe und

Nebenerwerbswirtschaften und Großbetriebe ohne Viehhaltung.

Tierische Veredlung vollzieht sich nur mehr partiell in Milcherzeugungsbetrie- ben und meist in weniger arbeitsaufwendigen Schweine- und Rindermastbetrieben, und die flächenmäßig größten Betriebe (A,B)wirtschaften heute als Familienbe- triebe ohne jegliche Viehaltungsanteile, d.h. sie haben im Zuge rationellerer Bewirtschaftung und aufgrund mangelnder Arbeitskräfte völlig auf den rentablen Anbau von Verkaufsfrüchten umgestellt (Anmerkung 11).

Anzahl d.Agrarbetriebe 1andw.Nutzf1äche (in ha) 1950 1971 1980 1986 1971 1980 1986

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2 5 ha 11 6 3 0 22,4 11,0 0

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10 ha 7 2 1 50,5 13,0 8,0

10 - 20 ha 8 5 4 130,9 80,0 69,0

20 - 50 ha 4 6 5 5 175,8 162,0 162,0

über 50 ha 1 1 3 3 121,3 221,0 267,D

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69 30 18 13 503,6 487,0 506,0

Tab. 3: Agrarbetriebe Rottenbauers und Flächenentwicklung nach Betriebsgrößen- klassen, 1950 - 1986

Quelle: Landwirtschaftsamt 1971; Bayerischer Bauernverband 1980; Ge- meinde- und Kreisstatistiken 1950-1961 und eigene Erhebungen

Daß im Zuge des sozioökonomischen Strukturwandels viele Nebenerwerbswirtschaf- ten nicht mehr lebensfähig waren, und seit 1975 rund ein Dutzend Betriebe aus Altersgründen aufgegeben wurde, bedeutet für die Mehrzahl der verbleibenden Vollerwerbsbetriebe eine merkliche und nötige Verbesserung der Produktions- grundlage. Mit marktorientierter Spezialisierung und Flächenaufstockung durch Zukauf oder Parze 11 enpacht reagi eren di e Agrarbetri ebe auf di e angespannte Problemsituation.

Die vorwiegend nach Anerbensitte vergebenen Wirtschaftsflächen erfahren durch den Zwang zur rentableren Bewirtschaftung und den Ausbau der Pachtbeziehungen dahingehend eine Veränderung, daß die ursprüngl ich von Blockparze 11en (Guts- und Meierhof, Aussiedlerhöfe) durchsetzte Streifenflur sich in ein Nutzflä- chengefüge verwandelt, in dem große und einheitlich bewirtschaftete ("ma- schinengerechte") Felder dominieren. Dabei kommt es auf den intensiv ackerbau- lich genutzten Böden zu verstärktem Düngemittel- und Pestizideinsatz sowie beträchtlichem Bodenabtrag, der in der benachbarten Fuchsstadter Gemarkung mit 23t pro ha und Jahr ermittelt wurde (DEUTSCHE BODENKUNDLICHE GESELLSCHAFT 1980).

Die aus dem Landbedarf der Landwirte resultierende Nachfrage nach Pachtflächen und ~er fortschreitende Landentzug für nichtagrarische Zwecke haben eine Situation konkurrierender Flächenansprüche in der Flur geschaffen. Aber auch aus der Lage der Gehöfte im Siedlungsverband ergeben sich Probleme. Im Zuge der nordwärts zum Heuchelhof gerichteten Wohnflächenerschließung ist ein Aus- siedlerhof bereits von der jüngeren Wohnbebauung eingeholt und umschlossen worden. Das Spannungsverhältnis zwischen den Wohnansprüchen der Neusiedler und

(12)

der bei Rinder- und Schweinernast unvermeidlichen Geruchs- und Geräuschbelästi- gung drückt sich derzeit noch in einer räumlichen Aussparung der Hof- und Be- triebsfläche aufgrund baurechtlich einzuhaltender Mindestdistanzen aus (vgl.

Fig. 4).

Auch für die meist im Ortszentrum gelegenen Gehöfte ergeben sich teilweise ungünstige Verflechtungen hinsichtlich des schwerfälligen landwirtschaftlichen Verkehrs mit dem gestiegenen Ortsverkehr. Im Kontaktbereich von Wohn- zu Mischgebieten reibt sich der landwirtschaftliche Betriebsablauf im Hofareal mit dem "idealen" Wohnanspruch angrenzender Neusiedler nach Ruhe, Sauberkeit und guter Luft. Oagegen wirkt sich das Freizeitbedürfnis städtischer Familien aus höheren Einkommensschichten in dem Sinne positiv für die landwirtschaftli- che Einkommenssituation aus, daß vormals agrarisch genutzte Gebäude infolge suburban-städtischen Wandels einer neuen Nutzung zugeführt werden und Neben- einkünfte bieten (Nutzung der Vorwerkssiedlung durch Reitvereine, Stallmieten für Pferdebesitzer und Stellplatzmieten für Wohnwagen- und Schiffsbesitzer).

4. Zusammenfassung

Zu den wesentlichen Entwicklungsfaktoren, die die Gäusiedlung Rottenbauer trotz räumlicher Nähe zum Stadtgebiet Würzburgs bis zum Beginn des 20. Jahr- hunderts in einem stagnativ agrarischen Milieu verharren ließen, zählen raum- wirksame Lagemomente und die grundherrschaftlich angelegten Wirtschafts- und Sozialstrukturen. In einer langanhaltenden Phase bedächtigen demographischen Wachstums ermöglichten sie eine bedingte autozentrierte Subsistenz auf der Basis endogener Agrarressourcen.

Erst die exogen vermittelte Inwertsetzung der Natursteinvorkommen zu kommer- ziellen Zwecken leitete in Wechselwirkung mit dem Arbeitskräftebedarf der agrarischen Großbetriebe eine Phase beschleunigten demographischen Wachstums und Siedlungsausbaus ein. Die berufs- und sozialgruppenspezifischen Verflech- tungen zwischen Landbau und Steingewerbe (Typus des Steinbauern) milderten die Verwerfungen des Wirtschafts- und Sozial gefüges im Gefolge der Weltwirt- schaftskrise und zweier Weltkriege, und wirkten insgesamt als Agenzien eines störungsarmen Übergangs vom agrarischen zum industriell-gewerblichen Entwick- lungsstadium.

In der seit 1950 städtisch beeinflußten Entwicklung entflechten sich diese Persistenz- und Agensfaktoren, verstärkt mit dem Aufkommen des Pendlerwesens.

Im Übergangsraum zwi schen dem städti schen Kerngebi et von Würzburg und den

Agrargebieten des Gäulößlandes erfährt vor allem die Landwirtschaft einen merkl ichen Bedeutungswandel, mit dem Zwang zur Umstell ung und Aufgabe bishe- riger Wirtschafts- und Lebensformen. Dagegen wirken steinbaubestimmte Nachfol- genutzungen mildernd und stabilisierend in Richtung auf einen kommunalen Strukturwandel, so daß noch Anfang der 70er Jahre alle Merkmale einen nur verhaltenen Suburbanisierungsprozeß kennzeichnen.

Mit der Heuchelhoferschließung und Stadtteilwerdung seit Mitte der 70er Jahre wird Rottenbauer strukturell und funktional in das städtische Prozeßfeld Würzburgs eingeschlossen. Das beträchtliche demographische Wachstum und der soziale Umformungsprozeß mit einem ihm eigenen siedlungsstrukturellen Ausdruck führen Rottenbauer in das Spannu~gsfeld, auf dem Entwicklungsweg zum Wohnge- biets- und Stadtteilversorgungszentrum einen eigenständigen und historisch gewachsenen Charakter zu bewahren.

ANMERKUNGEN

Um 1840 zählte Rottenbauer 84 Familien mit insgesamt 411 Einwohnern, davon 250 Katholiken, 110 Protestanten, 25 Mennoniten und 50 Juden (HEBERLEIN 1974, S. 4). Nach den letzten vor der Eingemeindung verfügbaren Daten zur Sozi alstruktur der Ortsbevöl kerung (1972) 1ag der Antei 1 der kathol ischen Einwohnerschaft bei 72 %.

2 Nach Eintragungen in das Gesindebuch der Familie Herbolsheimer für den Zeitraum von 1900 bis 1961 stammten die Mägde häufig aus Premich in der Rhön und die Gespannknechte vorwiegend aus Ränkam bei Cham in der Oberpfalz.

3 Trendsetzend kam Muschelkalk erstmalig in Berlin am "Anbau Gebrüder Wert- heim" zur Verwendung (HOHES 1967, S. 160)und wurde zum modegängi gen Mate- rial für Grabdenkmäler (JÄGER 1972, S. 295).

4 Die anfängliche Erschließung durch ein Postauto (1911 - 1939) und die Eisen- bahn im Maintal (Haltepunkt Rottenbauer an der Bahnlinie Würzburg - Ochsen- furt 1903 - 1966) wird heute wesentlich getragen vom Individualverkehr (B 19-Anschluß im Jahre 1972) und vom öffentlichen Personennahverkehr (An- schluß an das städtische Verbundnetz 1974). Der Anteil des individuellen bzw.öffentlichen Verkehrs im Jahre 1984 lag bei 79 % bzw. 21 %, mit gleich- lautenden Prognosen für das Jahr 1990 (MESTER 1985, S. 49).

5 Vgl. dazu auch die ausführlichere Darstellung bei GEIST / SCHENK (1987).

6 Vergleiche dazu den Beitrag von SCHLIEPHAKE in diesem Band.

(13)

7 So durften in Rottenbauer die gegenüber der Stadt günstigeren Realsteuer- sätze und Gebühren für fünf Jahre nicht erhöht werden, umfangreiche örtliche Infrastrukturverbesserungen wie z.B. die Teerung der Ortsstraßen, der An- schluß an das Würzburger Abwassersystem und ein Kindergartenneubau wurden ebenso vereinbart wie eine verbesserte Anbindung an die City mit der Option eines Straßenbahnanschlusses.

8 Die amtlichen statistischen Angaben zur Ortsbevölkerung sind kumuliert nach Straßenzügen erfaßt, so daß einzelne Straßen je unterschiedlich strukturier- te Wohngebiete tangieren und somit eine klare sozialgruppenspezifische Dif- ferenzierung nur in Annäherung zum Ausdruck kommt.

9 Alteingesessene Bürger kommentieren diesen Anpassungsprozeß mit Bemerkungen wie: "Die Gesellschaft ist immer gehobener geworden", "••• lauter Fremde, die kennt man zum großen Teil gar nicht", "Rottenbauer wäre besser ein Dorf mit 400 Einwohnern geb 1ieben".

10 Nach statistischen Unterlagen des Bayerischen Bauernverbandes (1980).

11 So wirtschaftete der im vormaligen Schloß ansässige Gutsbetrieb vor 1945 noch als Mastbetrieb mit 80 Bullen und 900 Schweinen, mit mehreren Ochsen- gespannen und einem Gesinde, das sich aus rund einem Dutzend Gespannknechte und ebenso vielen Mägden zusammensetzte.

Literaturverzeichnis

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GEIST, H. & W. SCHENK (1987): Strukturmerkmale und Funktionswandel in Würz- burg-Rottenbauer - Landwirtschaft und Steinindustrie als retardierende Momente im suburban-städtischen Prozeßfeld. - In: SCHLlEPHAKE, K.& E.

KITZ (Hrsg.): Urbanisierung und Suburbanisierung am Südrand der Stadt Würzburg - Strukturen und Mobilitäten in den neuen Stadtteilen Heuchelhof und Rottenbauer. - Würzburger Geograpische Manuskripte 18: 89-133.

GERLlNG, W. (1957): Die Gewi nnung und Verarbeitung von Naturstei n bei Kirch- heim/Ufr. - Würzburger Geogr. Arb. 4/5: 90-124.

HEBERLEIN, W. (1974):Aus der Geschichte Rottenbauers. - Würzburg.

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SCHÄFFER, F. (1986): Kirchheim 1929-1945. Das Leben in einer industriell geprägten Landgemeinde unter dem Einfluß der politischen und wirtschaft- lichen Entwicklung im Deutschen Reich. - Mainfränkisches Jahrb.f.Ge- schichte u.Kunst 38: 142-167, Würzburg-Vol kach.

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Referenzen

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