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(28) Da zogen sie ihre Schwerter aus den Scheiden

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620 Blau, Of oral =

in voller Höhe aufloderte. (28) Da zogen sie ihre Schwerter aus den Scheiden ; wer hat es gesehen ohne sich vor Lust zu krümmen ? ■) (29) Endlich rief mich plötzlich die Braut der Herrschaft zu sich , wodurch ich ehenso über¬

rascht wurde wie Moses im Thale Tuwfl*) durch die Berufung zum Propheten¬

amte. (30) Eine Jungfrau mit strotzender Brust, wurde sie mein Weib, und ich zähmte sie, die früher Unbezähmte, mit gewaltiger Kraft. (31) Ich wandelte unter ihnen gleich einem andem Omar, und ging mit hochgehobenen Schritten Mnher '), Blutrache zu nehmen für sein Geschlecht. (32) Fürwahr , ich hoffe ler zu sein, durch welchen die Verdunklung der Religion sich wieder in volles jicht verwandeln wird , (33) dnrch die mächtige Hülfe Muhammeds, dem und lessen Geschlechte wir Segen wünscben so lange man noch Saumthiereu zur ieise das Leitseil anlegen wird.

Eude der „Zielpunkte der Glückssterne, enthaltend das

V 0 n H ägg ' A b dalk äd ir inmitten ei n e r Wal 1 f ah r er- schaar Gedichtete"*).

» >

'OgotaX = Jxjjc .

Von Dr. 0. Blan.

Nach allen Auslegungen, welche Herodots (3, 8) Angabe über die Gott¬

beiten der Araber Orotal uud Alilat gefunden hat, hat neuerdings Krehl in seiner Schrift Uber die Religion der vorislamischen Araber einen absonderlichen Weg der Erklärung eingeschlagen , indem er annimmt, statt 'O^otaX habe

Herodot ursprünglich NOTPAAAA geschrieben imd dies bedeute sUt jjj

„Licht Gottes" d. h. den Sonnengott; das 'AhXdz aber nach dem Vorgange Anderer für die Mondgöttin hält.

So allgemein die letztere Annahme aucb verbreitet ist und so nahe sie zu liegen scheint , so wenig vermag icb schon das zuzugeben , dass Herodot, indem er das arabische Alilat mit der Urania gleichstellt, dabei an die Urania als Moudgöttin gedacht habe. Vielmehr spricht in der andern Stelle, wo er von derselben Gottheit handelt (1, 131), Herodot selbst es iu den klarsten Worten aus , dass diese Gottheit eben nicht die Mondgöttin sei. Denn dort sagt er, dass die Perser ausser dem Monddienst auch die göttliche Ver-

1) Ich verstehe den zweiten Halbvers nicht. Um ihm einen Sinn

abzugewinnen, liabe icb in verwandelt ^<t^ bekannte dicbterische s.

Form statt und die Worte als negative Frage genommen. - 2) Sur.

• b . f C

20 V. 12. 3) [jyias> wieder für jia»-* vgl. die Anm. zn V. 26.

Abdelkader bekennt sicb durch obige Worte als guten Sunniten. 4) Dies iat der eigentliche Titel der Kaside.

(2)

Blau, Orotal =1 621 ehrung der Urania Itennen und diese von den Arabern überliommen haben, welche sie Alitta nennen. Die an gleicher Stelle von Herodot bezeugte Identität mit dem persischen Mithra weist ebenfalls nicht auf Monddienst hin, sondern Mithra ist, wie Roth (Ztschr. VI, S. 70) nachgewiesen, in der älteren vedischen Anschauung „das himmlische Licht in der Tageszeit", gerade wie Urania in ihrer älteren Fassung als ,, Tochter des Himmels und der Tageshelle", ,, Göttin

der Atmosphäre, des Wetters, der himmlischen Frscheinungen

und ihrer Gesetze, welche über Mond und Sterne , Blitz uud Regen ge¬

bietet' dargestellt wird (Preller gr. Mythol. I, S. 266 ff.). Dass die arabische Gottheit , welche Herodot dem Dionysos zur Seite stellt und Urania nennt, also uicht die Mondgöttin , sondern jene kosmische Urania sein muss , deren Macht zugleich den Himmel, die Erde und das Meer umschliesst, erhellt ferner daraus, dass andere von ihm unabhängige Berichterstatter, wo sie von der ältesten Religion der Araber sprechen und deren zwei Götter mit griechischen vergleichen, die eine Gottheit zwar beständig Dionysos uennen, statt der audern aber , der Urania Herodots , bald den Uranos (Arrian. exp. Alex. 7, 20), bald den Zeus (Strabo p. 1033 M.), also in beideu Fällen den Gott der himmlischeu Erscheinungeu und ihrer Gesetze , substituiren (Krehl a. a. 0. S. 29 ff.).

<.)siander selbst , dem Krehl zunächst folgt , begründet seiue Annahme , dass Orotal und Alilat als Sonne und Mond gegolten haben, nur sehr matt mit den Worten : „dass die Hervorhebung von OvQotdX und 'AXiXdr als der einzigen Gottheiten es wahrscheinlich mache , dass damit Sonne und Mond gemeint sind" , und dann mit dem Hinweis auf die Stammnamen Badr und Hilal , die aber nichts irgendwie zwingendes haben (Zeitsehr. VII, S. 483).

Um die herodoteische Stelle und insbesondere ihre schwierigere Hälfte, die den Orotal-Dionysos betrifft , recht zu verstehen , wird man Uberhaupt das unhaltbare Vorurtheil fallen lassen mUsseu , dass die älteste arabische Religion derselbe Sterndienst gewesen sei , den wir in den letzten Jahrhunderten vor Muhammed , ungefähr 1000 Jahre nach Herodot , ausgebildet finden. Dieser Sabäismus mit seinen guten und bösen Gestirnen , Mondphasen und Planeten¬

dienst u. s. w. erinnert vielmehr zu vielfach an die babylonische Astrologie, als dass er nicht für einen jüngeren Ausläufer der letzteren gelten dürfte. Die Nachrichten über die älteren Araber aber, die die Griechen des fünften und vierten Jahrhundorts v. Chr. kenneu, scbliessen diesen Sterndienst geradezu aus und vindiciren den Arabern nur einen dualistischen Naturcultus , desseu Grundgedanken mir weder der Gegensatz des männlichen und des weiblichen Princips (wie später Origenes raissverständlich deutelte), noch der Doppelcult von Sonne und Mond als des befruchtenden und des empfangenden , zu bilden scheint, souderu der Dualismus zweier kosmischer, wenu mau will physika¬

lischer Principe, einerseits nämlich der über den himmlischen Erscheinungen waltenden und die Gesetze der Natur gütig regeluden Macbt, und andrerseits eines diese Gesetze störenden, die wohlthätige Ordnuug der Dinge und ihren heiteren Verlauf verwirrenden Dämous. Das eine , über Himmel , Erde und Heer waltende, Licht und Segeu spendende, Winde nud Wogen beschwichtigende Wesen , das unter den Griechen die eineu mit ihrer Urania , mit dem arischen Mitbra , audere mit ihrem Zeus , noch audere mit dem Urauos vergleichen

durften, ist jenes AiiXdr, jenes Abstraktum , dessen grammatische

Bd. XVIII. 41

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622 Blau, O^lOTa^zr:

Form schon nach einem wichtigen, auch von Kiehl zu wenig ausgenutzten Winlie Fleischers (Zeitschr. X, S. 60) zunächst weder einen sexuellen Gegensatz gegen ein männliches Wesen, noch überhaupt eineu concreten Gegenstand der Verehrung bezeichnet, sondern schlechthin to aeßae bedeutet.

Im Gegensatz zu diesem Alilat ist nun natürlich der Dionysos-Orotal nicht die Sonne, wie denu ohnehin leicht einzusehen ist, dass Herodot, wenu er den Orotal für seine griechischeu Leser als Sonnengott hätte kenntlich machen wollen , sicher eine audere Parallele herbeigezogen hätte , als gerade deu Dionysos der in der altgriechiscben Mythologie diesen Charakter durchaus nicht trägt. Massgebend für die Beantwortung der Frage , was Herodot hier durch die Vergleichung mit Dionysos habe andeuten wollen , muss vielmehr von vom herein die Vergegenwärtiguug solcher griechischer Culte seiu , in denen ebenfalls ein Dionysos neben der Urania verehrt wurde. Dies war z. B. in Argos der Fall, und wir wissen, dass unter den vielgestaltigen Formen des Dionysoscultus gerade jener argivische dem kretischen entsprach (Pausan.

2, 23, 8), und dass iu diesem kretisch-argivischen Culte insbesondere Dionysos als eiue „Allegorie der Wandelbarkeit des Naturlebens, als ein Bild der tödtlichen Wirkungen des Winters und der bösen Jahreszeit"

verehrt wurde, als der „wilde tobende Gott, dessen orgiastischer Dienst den tiefsten Erdeu- und Naturschmerz, die wildeste Verzweiflung des von den Agoirien des Winters beängstigten Gemüthes" ausdrückte; daher auch sein dortiges Fest (tv(i/S;/ =: turba) mit Sühnungen, Menschenopfern und Todten- dieust verbunden war (Preller gr. Myth. I, S. 533. 537. 541. 544).

Diese Seite des Diouysoscultes musste dem Herodot, als er neben der Ürania-Alilat den Orotal als Dionysos zu cbarakterisiren versuchte, um so raehr vorschweben, als er kurz vorher im 11. Buche (cap. 48. 49. 145) von eben diesem argivischeu Dionysos und seiuer Herkunft vom Osten geredet hatte und also uicht missverstanden zu werdeu befürchten konnte.

Movers (Phön. I, 338) hat daher nicht allzuweit vom Ziele getroffen, wenn er (freilich auf anderem Wege und in anderem Zusammenhange) zu dem Schlüsse gelangt, dass der arabische Dionysos identisch mit dem mythischen Lykurgos sei, der (um wieder mit Preller a. a. 0. S. 539 zu reden) ein „Bild des Winters ist, wie er aus dem Gebirge in wilden Stürmen und Wettem daherfährt und allen Naturjubel des Jahres zerstört ", und dass derselbe Dionysos jeuem ,, Mars-Bacchus vergleichbar sei, der die Wanderer an den Dreiwegen raubt, sie opfert, ihr Fleisch schmauset und die Köpfe an den Thoren seiner Hallen aufpfählt." Movers' etymologischen Versuchen vermag ich jedoch ebenso wenig beizutreten, als mir Krehls Conjectur eiu Fortschritt zum Verständnisse zu sein scheint.

Denn in Krehls Versuche, jenen Dionysos als Sonnengott zu interpretiren und den Namen damit in Einklang zu setzen, ist nicht nur die vorgeschlagene

Conjektur NOTPAAAA statt OPOTAA bei allem aufgewendeten Scharfsinn

zu gewaltsam, indem sie vou der beglaubigtsten Lesart nicht mehr als 2 Buch¬

staben an ihrer Stelle lässt, sondern es wäre auch eiu Göttemame Nur-Allah, der in seiner Composition selbst die gemeinte Gottheit als eiue Emanation Allahs bezeichnen würde, dem ganzen Geiste der altarabiscben Religion und speciell den Angaben Herodots zuwider, viel zu speculativ, und ohne alle

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Blau, OpoTo^ = jAijC. 623 Analogie innerhalb der altarabischen Mythologie, da die Theorie der secundären Manifestationen des höchsten Gottes in untergeordneten Gottheiten, wie sie in einigen componirten phönikischen und syrischen Götternamen erscheint, die ich Zeitschr. XIV, 651 besprochen habe, wesentlich nicht arabisch ist.

Um vielmehr auch den von Herodot überlieferten Namen 'Oporä^ richtig zu deuten, ist davon auszugehen, dass die Verschiedenheit der überlieferten Lesarten in der That so gering ist, dass kein kritischer Grund geltend gemacht werden kann, von der der besten Handschriften 'O^oraX abzugehen. Lässt sich dieser Name als arabisch, als arabische Benennung einer Gottheit, nnd einer Gottheit, die ihrem Wesen nach das ist, was Herodot durch seine Ver¬

gleichung mit dem Dionysos hat andeuten wollen, nachweisen, so ist das Maass aller Anforderungen erfüllt und der alte Vater Herodot triumphirt wieder einmal über seine unkritischen Ausleger.

Das Gesuchte, das heisst eine in ihrem Wesen und in ihrem Namen dem Orotal entsprechende arabische Gottheit finde ich nun in dem Götzen , den Ibn Aijas bei Tuch (Zeitschr. IH, S. 170) JaXJj£ nennt, ein Name, der in griechischem Munde zu einer Zeit, wo die Verdickung des ^ aus ^ noch nicht

erfolgt war, etwa OPONJAA lauten mochte. Denn dass die ältere Porm

des Wortes wirklich mit anlautete , wie schon Tuch (a. a. O. S. 147) ver¬

muthete, erhellt sowohl aus der Schreibung des gleichlautenden Stadtnamens JjÖjC in Marasid(II, 251 in ^), als dessen Transscription AQivSij/.n (Steph.

Byz. p. 118 M.). Von diesem Orondal nun berichtet Ibn Aijas: „Bei der Bai von Ghurundul liegt eine Stadt, mit Namen Faran; dabei ist ein Berg, von welchem kein Fahrzeug auf dem Meere entkommt wegen der Gewalt der con- trären Winde daselbst und der Heftigkeit ihres Durchfahrens durch die Wogen.

Dort ist im Meere ein Riff, an welches die Scbifi'e geworfen werden, so dass sie daran zerschellen. Man sagt, die Bai sei genannt nach Al-Ghurundul, welches der Name eines Götzenbildes ist, das hier auf einem Berge im Salz¬

meer stand. Zum Wesen dieses Götzen gehörte es , dass er, wenn jemand aus dem Lande Aegypten dem Könige entäoh , ihn erfasste und gefangen hielt, bis man ihn wieder ergriff." Aus dieser leider zu kurzen Nachricht, zusammen¬

gehalten mit anderen Schilderungen derselben Localität, wo Wasserwirbel, heftige Wogen und conträre Winde den Schiffer bedrohen, hat schon Tuch gefolgert , dass das Walten dieser unsichtbaren , Verderben bringenden Natur¬

kräfte, welche alles, was in ihren Zauberkreis kam, festzuhalten schienen, für die Einwohner der Anlass zur Errichtung jenes Götzenbildes wurde. Ich glanbe indess nicht , dass dasselbe als deus averruncus verehrt wurde ; vielmehr weist die Beschreibung des Ibn Aijas darauf hin, dass Orondal die Personifica¬

tion dieser unheimlichen tobenden Naturkräfte ist, gerade wie

jener Skiron der griechischen Mythe , der die Schiffe und Schiffer an seinem Felsen zerschellt, eine Personification der heftigen Stürme war, die am skiro- niscbeu Felsen deu Wauderer in die See hinuuterstiessen (Preller a. a. O. II, 290, der nebenbei Sxiqiov von oxiföe trocken, felsig ableitet, gerade wie Tncb JvXi^ von lXJjC durus, rigidus, als der Natur der Oertlichkeit entsprechend a. a. O. S, 147).

> I

l 41*

(5)

624 Blau, OQOraX=::Sj<j.c-,

Es bedarf nur eines Wortes der Erinnerung an das Obengesagte , um in diesem Orondal einen Abglanz des Orotal-Dionysos zu erkennen , einen Rest jenes Cultus nämlich, der den Dionysos als Personification der bösen Jahreszeit und der tobenden Naturkräfte fasste. Wesentlich sind beide dieselben; auch die Sühne durch Menschenleben beiden gemeinsam ; auch der Name ist derselbe.

Von Orondal zu Orotal ist der Ueliergang sehr leicht zu finden , da die von Herodot gebrauchte Form nur die ältere Gestalt desselben Wortes ist , welches Ibn Aijas jAiji geschrieben hat, und die eine zu der andern sich nicht anders verhält, als viele andere arabische Quinquelitterae zu den Quadrilitteris, aus denen sie herausgebildet sind. So ist beispielsweise durch Einschiebung der nasalen Liquida jiJXc aus j^lc , (j»JH.ä£ aus j (jwJUis aus (josäJÜ , yji^XSLc aus JwÜe entstanden. Das Mittelglied zwischen JiAjyC und Ooo-

Tri) wäre also zunächst ) noch näher an die herodoteische Form aber

tritt die gleichfalls im Arabischen wirklich vorhandene Wurzel J»t)jC , die nur als eine Nebenform jener, wie y.loj*.i^ neben betrachtet werden kann.

Was die Vocalisation des gefundenen Wortes anlaugt , so verhält sich in der b ) > > C ) )

Reihe iAJjC, jAijC, 'OQOxnl, das gebotene znm gesuchten, wie in der

Go..' ' 'O' ' , tJr

parallelen Reihe iXjjCj JiXj^j J^^c, und wir dürfen daher unbedenklich jenes 'OootoX durch arabisches ^^Ja^c umschreiben, indem das zweite Omikron

nur eiue Füllung des öezm uuter Assimilirung an das erste O ist , wie sie auch sonst bei Umschreibung semitischer Namen in griechische Laute beliebt

' u 1 wird, vgl. h'&y'ipv — ro^ovirik , 12£5"1S133 = A^a/Sovjro^ovöoop , iiA->.r

' b >

'OßoSa u. aa. Das so gewonnene Jw-Is^ ist aber anch in der Bedeutung

b . -Ol

nicht von dem gegebenen Ju^jC verschieden, wie ^O^iü>o uicht verschieden von

ü' 10>> 'ü-'

^i\äj!Oy und i3>AJjC einerlei mit JvXi^ ist. Die Bedeutung uun, welche

. o . . o ' -

die arabischen Lexicographen für S^j^ , wie für jiXljC anfuhren uud welche

auch in den verwandten JLb^j yjay/i^ Jybj**«j J-bj*^ zu Tage tritt,

ist: „unförmlich lang, dick und stark", mit einem Worte ,, ungeschlacht"

von körperlicher Gestalt; die Beziehung auf Terrainbeschaffenheit, die Tuch darin finden wollte, gehört nicht unmittelbar hierher. Weuu nun schliesslich sich die Frage aufwirft, wie dies Epitheton als Name des Dionysos zu fassen sei, so bietet sich die doppelte Möglichkeit, dass es entweder das Wesen des Gottes bezeichnen soll , oder dass es eine von der Gestalt des Götzenbildes entlehnte Benennung ist. Au Analogien für beide Möglichkeiten fehlt es in

i« ,

der arabischen Mythologie nicht: ^J*Jt und Xaßäg , Beinamen der Urania, sind beides Epitheta, die das Wesen der Gottheit treffen; andrerseits sind Na-

o-> -O'

men wie ^taxiH^ der Knirps , J^^Ä^I der Blauäugige , ^;^^Jl^I ji der Zwei-

(6)

625

händige , J»^^l S'^ <ler Eiulüssige u. a. sichtlich Beiwörter, die von Eigen¬

heiten der Götzenbilder entnommen sind. Es wäre also an und für sich dem Geiste der arabischen Mythologie nicht zuwider, wenn der Gott der tobenden, ungestümen Naturkräfte zur Bezeichnung seiner Wesenheit den Namen ,, der Ungeschlachte" erhalten hätte. Dennoch neige ich mich mehr zu der Annahme , dass die Gewährsmänner Herodots den Namen von dem Bilde ent¬

lehnten , uuter dem der Gott verehrt wurde , weil eben die Angabe Herodots, dass die Araber eine Haartracht nach Art ihres Orotal trugen, bestimmt daranf hinweist, dass hier au eine Statue oder einen Felsblock in Gestalt eines Mannes

bei Ihn Aijas ebenfalls als ein Fels in Menschengestalt, der die Vorüberfahreu- den mit den Händen festhält , gedacht werden muss. Man erinnere sich , dass auch ein anderer arabischer Götze, Fuls , ein einer Menschengestalt gleichender Felsen war, und man wird die natürlichste Erklärung des Namens dariu finden, dass der Gott der tobenden Wogen und Stürme in der Gestalt eines menschen¬

ähnlichen, grossen, langen uud dicken Felsblockcs verehrt wurde. Es geht überdies aus der Vergleichung der Stelleu Herodots und Ibn Aijas hervor, dass der Name mit einem bestimmten Localculte in Verbindung zu bringen ist;

denn wie die Araber, von denen Herodot dort spricht, die Bewohner des Grenz¬

gebietes zwischen Palästiua und Aegypten sind, so spielt auch in der Mythe bei Ibn Aijas die ägyptische Grenze auf dem Wege nach Palästina mit ihren Erinnerungen an den Auszug Moses und den Untergang Pharaos eine Haupt¬

rolle, und es liegt sonach die Vermuthung nahe, dass das Idol, von welchem Herodots Gewährsmänner den Namen 'OfOiäk kannten, ebenderselbe Felsblock war, den Ihn Aijas als al-Ghorondol neunt.

Wie dem auch sei, das Hauptergebniss unserer Untersuchung ist, kurz zusammengefasst, folgendes: AXiXdr ist die Gottheit der himmlischeu Erschei¬

nungen und der Gesetze des Naturlebens ; 'Ofoxdl ist die Verkörperung der dämonischen Gewalten , die diese Gesetze stören ; 0 r o n d a 1 ist gleichfalls eine

* o > j >

Personification dieser Verderben bringenden Naturkräfte ; und JijC und J Jö^c sind etymologisch ein und dasselbe Wort.

Die Folgerungen, die sich aus dieser AufiTassung für die Erkenntniss der ältesten religiösen Auschauuugen der Araber ergeben , die nun nicht als vom Sonnen-, Mond- imd Sternendienst ausgehend erscheint, souderu auf der Unter- scheiduug einer schaffenden und einer zerstörenden Gottheit, eines wohlthätigen und eines Verderben bringenden, eines guten und eines bösen Princips in der Schöpfung beruht , überlasse ich jedem selbst zu ziehen , uud verweise uur auf die trefflichen Darlegungen über diesen Gegenstaud, die Schlottmann im vierten Capitel seiner Einleituug zum Hiob gegebeu hat.

mit rings geschomem Haupte zu denken ist. Dazu stimmt.

(7)

626

ErkläruDg

zweier Beisciiriften auf mubammedanischeo Münzen.

Von Ernst Meier.

1.

Auf der Bückseite mehrer in Afrika geprägter Münzen aus den Jahren 174—186 findet sich hinter dem zweiten Glaubenssymbol folgender Zusatz :

iy^j i-X*-^

^ ^1

^)

So auf einem Dirhem aus Mubäraka v. J. 174, mit dem Namen des Statthalters Nasr; ein anderes Stück ebendaher v. J. 180 hat den Namen |*Xmi ^ ||

Dann aus Ifrikija v. 175—177 theils mit dem Namen y»^, theils mit J»^aiJI

V. J. 176. Ferner aus den Jahren 180, 182 u. 183 rnit dem Namen des

Statthalters Muhammed al-'Akki. Endlich haben auch einige Edrisiden, ge¬

prägt zu Berdaa in den .lahren 178, 179, 183, 185 u. 186 jene Beischrift;

vgl. Frähn, Rec. p. 14»-17*. 19*-21*. 23*. 12**"* f.

Ich glaube , dass die beiden Worte , die man immer noch für räthselhaft hfilt (vgl. Frähn, Sammlung kl. Abhh. p. 75) uur gelesen werdeu können:

.u.t.

%^S-j und den Sinn haben: „Muhammed, der Gesandte Gottes,

ein Gnadenprophet", d. h. ein Prophet, durch den Gott den Menschen Gnade erwiesen hat ; nach Sur. 21 V. 107, wo Gott selbst zu Muhammed sagt :

^ ^ O 4*0' ^ ^.»(J'CE

(jNy*JLjiJLI j^i-^j ^' lilLilw^l L«j, d. h. nach der Erklärung der Muhamme-

" - - 6

daner: ünd wir haben dich nur als eiue Gnade (d. h. als ein

Gnadenmittel) für die Menschen gesandt. Eben so concret persönlich,

*U.) O.O'

aber im Sinne von jJj Gna d en er z e i ger , steht 'l>'i«'S»j hach der ge¬

wöhnlichen Lesart und Erklärung Sur. 9 V. 62.

2.

Ueber einen Dirhem Kähirs.

Die Münzen des Chalifen Kähir (reg. 320—322) gehören überhaupt zu den sehr seltenen. Vom Jahr 320, d. h. aus den zwei letzten Monaten dieses Jahres, befindet sich, so viel ich weiss, nur in Stockholm und iu meiner Sammlung ein Exemplar. Die meisteu bekannten gehören dem Jahre 321 an.

Im folgendeu Jahre 322 regierte Kähir nur noch vier Monate, weshalb Stücke aus dieser Zeit ebenfalls sehr selten sind. Am merkwürdigsten jedoch ist eine

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