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ist die Bezeichnimg für die Sprache der semitischen, nicht-akkadi schen Personermamen und Lehnwörter in sumerischen und akkadischen, in Keilschrift abgefaßten Texten des dritten und zweiten Jahrtausends

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Academic year: 2022

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Von Michael P. Streck, München

"Amurritisch" ist die Bezeichnimg für die Sprache der semitischen, nicht-akkadi schen

Personermamen und Lehnwörter in sumerischen und akkadischen, in Keilschrift

abgefaßten Texten des dritten und zweiten Jahrtausends. Texte in amurritischer Sprache

gibt es nicht. Die friihesten sicheren Belege für Personermamen stammen aus

Südbabylonien und datieren in die Ur-III-Zeit (ca. 2100-2000). Die altbabylonische Zeit

(ca. 2000-1500) bezeugt den weitaus bedeutendsten Teil der Dokumentation. Diese

erstreckt sich von ihrem zentralen Verbreitungsgebiet in Syrien und Nordmesopotamien über das osttigridische Gebiet und Südbabylonien bis nach Bahrayn, das alte Tilmun.

Die Quellen der mittelbabylonischen Zeit (ca. 1500-1200) beschränken sich dagegen

weitgehend auf Syrien.

Die folgende Untersuchung des amurritischen Kasussystems konzentriert sich auf

die zentrale Dokumentation aus der altbabylonischen Zeit. Sie stützt sich auf die aus über 6000 verschiedenen Personennamen bestehende, bisher noch nicht systematisch

ausgewertete Sammlung in I. J. Gelbs Computer Aided Analysis of Amorite', welche

heute durch zahlreiche Neupublikationen ergänzt werden karm. Wir zitieren die Belege nach Gelbs "Index of Names" und fügen mit den Kürzeln B für Babylonien, M für

Mari (am syrischen Euphrat dicht an der Grenze zum Iraq), C für Sägir-Bäzär (im

Häbür-Gebiet) und A für Alalah (in Nordwestsyrien) die Herkunft der Belege an. Die

besonders in den Texten aus Mari auftretenden amurritischen Lehnwörter werden voll

in das akkadische Kasussystem integriert und fallen deshalb für eine Analyse aus.

Unser Vorgehen ist folgendes: An den Anfang unserer Untersuchung stellen wir das

Flexionsverhalten der amurritischen Personermamen im akkadischen Kontext. Darm

folgt der Singular im Status rectus und zum Schluß der Singular im Status constructus vor Genitiv. Unberücksichtigt lassen wir den Status constructus vor Pronominalsuffix und den Plural - ersteren, weil er einen umfangreichen Exkurs zur Orthographie und zur Analyse des Suffixes der dritten Person Singular erfordem würde, letzteren, da er nur

sehr schwach bezeugt ist. Zur Mimation sei nur so viel angemerkt, daß sie nicht

obligatorisch ist, sie im Namensauslaut als Akkadismus viel häufiger vorkommt als im Namensirmeren und ihr keine Funktion im Bereich Determination/Indetermination

Der Aufsatz folgt weitgehend dem Wortlaut des Vortrags. Eine ausführliche Darstellung mit Diskussion und umfangreicher Belegsammlung ist im Rahmen einer in Vorbereitung befindlichen größeren Studie zum Amurritischen vorgesehen.

' I. J. Gelb: Computer Aided Analysis of Amorite. Chicago 1980 (Assyriological Studies. 21.)

(2)

zukommt.

Zunächst zmn Flexionsverhalten der Namen im akkadischen Kontext:

Mehr- imd eingliedrige amurritische Personermamen werden fakultativ im akkadischen

Kontext flektiert. Bei mehrgliedrigen Personeimamen heißt diese Erscheinung

Gruppenflexion: das Kasussuffix am Namensende markiert nicht die syntaktische

Funktion des letzten Namenselementes im Namen, sondem des gesamten Namens im

akkadischen Kontext. Voraussetzung der Gmppenflexion ist, daß das letzte Namens¬

element durch ein Nomen repräsentiert wird; ist das letzte Namenselement dagegen ein Verbum, ein Pronomen oder eine Partikel, bleibt der Personenname stets unflektiert.

Die Kasusendungen von der Gmppenflexion unterliegenden Namen sind somit formal

als amurritisch zu klassifizieren, werden jedoch im akkadischen Kontext sekundär als

akkadisch interpretiert und syntaktisch entsprechend gebraucht. Ihre unkritische

Verwendung flir die Rekonstmktion des amurritischen Kasussystems, wie in der

Vergangenheit in der Regel geschehen, ist daher problematisch. Im folgenden werden deshalb Kasussuffixe im Namensauslaut niu dann zitiert, werm sie der vom akkadischen Kontext geforderten Syntax eindeutig widersprechen. Beispiele fiir Gmppenflexion

finden sich in Genitiv- und Nominalsatznamen. Für Genitivnamen steht das Beispiel 1:

1 ffa-ab-du-a-mu-um 1836M : ffa-ab-du-a-mi-im 1835M 'Abdu-yammumlim

"Diener des Yamm".

Beispiel 2 ist ein Beleg fur Nominalsatznamen:

2 A-bu-ha-lum 155B : A-bu-lja-lim (Gen.) 154M ^Abu-hälumlim "der Mutter-

bmder ist Vater", mit \}älum als theophorem Element und ^abum als Ausdmck des Vertrauens der Gottheit gegenüber.

Beleg 3 schließlich bietet einen flektierten Einwortnamen:

3 Za-bi-hu-um 6336M, syntaktisch im Genifiv Za-bi-hi-im (Gen.) 6335M

SäbPum/im "Krieger".

Wenden wir uns nun dem Status rectus des Singulars zu. Im Status rectus des Singulars differenzieren wir vier Kasus: 10/-, lui-, Iii- und /a/-Kasus. Alle Kasus finden sich

sowohl bei Substantiven als auch bei Adjektiven, zum Teil aber mit signifikant

unterschiedlicher Häufigkeit bei der einen oder anderen Wortart. Der -/-Kasus ist nach

Nomina im Status constmctus und nach Präpositionen bezeugt, s. die Belege 4-5:

4 Ab-du-ma-li-ki 636B 'Abdu-maliki "Diener des Fürsten". Mit einem femininen Namenselement: (Ia-ab-du-ba-al}-la-ti 1839M '^MM-6a7a;/"Diener der Herrin".

5 Ka-zu-ri-ha-la 4007M Ka-süri-häla "wie ein Fels ist der Mutterbmder".

-0- und -a-Kasus decken sich fiinktionell und kommen nebeneinander in der

Funktion des Subjekts, des substantivischen oder adjektivischen Prädikats und des

Genitivs vor, wofür die Belege 6-15 stehen:

Subjekt, Substantiv

/0/-Kasus 6 la-äs-ma-ayi-el 3>\09B Yasmd-'el "Gott hat erhört".

/a/-Kasus 7 Ir-l}a-mi-la 3749A Urham=ila "Gott hat sich erbarmt" mit Ausfall

(3)

von */V wegen Sandhi.

Adjektiv

/0/-Kasus 8 Ia-su-ub-ia-l}a-ad 351 IM Yasüb-yahad "der Einzigartige ist

zurückgekehrt", was "der Einzigartige hat sich (dem Namensträger) wieder zugewandt" bedeutet. Einen entsprechenden Beleg für den /a/-Kasus habe ich nicht fmden können.

Prädikat, Substantiv

/OZ-Kasus 9 Zi-me-ir^mv 6563B Dimir-samas "Warnas ist Schutz".

/a/-Kasus 10 Ri-ip-a-ma-lik 5288M Rip^a-malik "der König ist Heil".

Adjektiv

/ÖZ-Kasus 11 la-tar-li-im 3543M Yatar-lim "Lim ist hervorragend". Mit einem femininen Adjektiv: An-nu-ia-at-ra 816M ^Annu-yatra "'Annu ist hervorragend".

Bei letzterem Beispiel liegt nicht der ZaZ-Kasus, sondem der ZOZ-Kasus der

Femininendung vor. 'Annu ist eine verkürzte Namensform von 'Annunitum.

ZaZ-Kasus 12 Am-mi-za-du-ga 753B ' Ammi-saduqa "mein Vaterbmder ist

gerecht".

Genitiv, Substantiv

ZOZ-Kasus 13 Su-mu-ia-ma-am 5665M ^umu-yamam "Nachkomme des Yamm".

ZaZ-Kasus 14 Su-mu-ha-la 5655B ,$umu-l}äla "Nachkomme des Mutterbmders".

Vokativ, Substantiv

ZaZ-Kasus 15 Su-ub-^i-la 5956M /süb-"ilal "wende dich (dem Namensträger) wieder zu, o Gott!" Ein Beleg für den ZOZ-Kasus fehlt, doch ist der Vokativ im ganzen nicht sehr häufig belegbar.

Abschließend ist zum ZaZ-Kasus festzuhalten, daß er in der Funktion zur Bezeichnung des direkten Objekts nicht bezeugt ist, da amiuritische Personeimamen entsprechender Struktur nicht vorkommen.

Der ZwZ-Kasus ist in der Funktion des Subjekts imd des substantivischen, ganz

vereinzelt auch des adjektivischen Prädikats belegt.

Subjekt, Substantiv

16 ffa-mu-e-pu-ul} (F.) 2130C 'Ammu-yPepu' "der Vaterbmder ist herrlich".

Prädikat, Substantiv

17 ya-am-mu-'^da-gan 1906M 'Ammu-dagan "Dagan ist Vaterbmder".

Adjektiv

18 /a-a^-ruwj-DlNGlR 3043B yaqrum-'el "Gott ist wirklich kostbar". Der ZmZ- Kasus ist hier vor der zu ZffiZ verkürzten Asservativpartikel ma (nicht Mimation!) obligatorisch.

Die sprachhistorische Deutung des im Vorangehenden dargestellten Befundes ist

umstritten. Generell akzeptiert ist nur, daß das Kasussystem des Amurritischen eine

exakte Parallele in den Onomastika von Ebla und des Altakkadischen besitzt, wie Beleg 19 für den ZaZ-Kasus darlegt:

(4)

19 Ab-ba-i-lum Archivi ReaU di Ebla Testi 8, 521: 13 "Gott ist Vater" und A-ha-du-ra ib 4, 15 r. x 5 "der Bruder ist eine Biu-g".

Dagegen konnte bisher über die Analyse des von uns als Kasussuffix lal inter¬

pretierten Morphems keine Einigkeit erzielt werden. Altemative Interpretationen gehen von der Existenz eines Status f emphaticus läl, eines finiten Iqatal-al, eines diptotischen Kasussystems oder, wie E. Knudsen fur lal in nicht prädikativer Funktion vorschlug,' eines Derivationssuffixes läl aus.

Den Ausgangspunkt für eine Analyse von lal als mit dem späteren Akkusativ formal

identischem Kasusmorphem stellt dessen prädikative Verwendung dar. So wies schon

GELB auf die prädikative Funktion des Akkusativs im Arabischen hin,' z.B.

20 käna mälikan "er war König" oder lä "iläh-a "es gibt keinen Gott".

Spuren dieser Fimktion im Kuschitischen dürften sie als altes afro-asiatisches Erbe erweisen, denn H.-J. Sasse" beschreibt im Ostkuschitischen einen "absolute case" mit

dem morphologischen Exponenten lal, dem ein Subjektskasus auf Hl gegenüber steht.

Der Kasus absolutus bezeichnet nach Sasse nicht nur das Objekt, sondem ist auch die

Zitierform und prädikative Form des Nomens und besitzt schließlich neben anderen

Funktionen auch die des Vokativs. Für die sogenarmte "independent form" des

Berberischen erschließt Sasse eine ähnliche Funktionsbreite.

Daß der /a/-Kasus eine alte Zitierform des Semitischen ist, zeigen zwei

Beweislinien aus Ebla bzw. dem Altakkadischen. So finden sich zum einen in

sumerisch-eblaitischen lexikalischen Listen nominale Formen auf lal neben solchen auf lumI, wie in Beispiel 21:

21 i-kü = a-gul-la Vocabulario di Ebla 0122 neben [a-k]ä-lu-um ib 896 "Essen".

Zum anderen werden vor der Ur-III-Zeit akkadische Lehnwörter in einer auf lal

auslautenden Form ins Sumerische entlehnt wie in Beispiel 22:

22 MA-DA "Land" (akkadisch mätum) oder dam-HA-RA "Schlacht" (akkadisch tamhärum).

Zusammenfassend dürfte die hier vorgetragene Evidenz den Schluß Sasses stützen,

daß das Semitische ursprünglich ein Absolutus-Subjektskasus-System besaß, welches

zum Zeitpunkt der Aufspaltung in die Einzelsprachen durch ein Nominativ-Akkusativ- System ersetzt wurde. Daß die ältesten semitischen Personennamen im /a/-Kasus einen

Rest dieses alten Kasussystems bewahrt haben, ist bei der wohlbekarmten archai-

^ E. Knudsen: Amorite Grammar: A Comparative Statement. In: A.S. Kaye (Hrsg.): Semitic Studies in Honor of Wolf Leslau on the Occasion of his Eighty-Fifth Birthday November 14th Wiesbaden 1991, Volume 1, S. 878.

' I. J. Gelb: The Origin of the West Semitic QATALA Morpheme. In: Symbolae Linguisticae in Honorem Georgii Kurylowicz. Wroclaw-Warszawa- Kraköw-Gdansk 1965 (Polska Akademia Nauk.

Komitet J^zykoznawstwa. 5.).

" H. J. Sasse: Case in Cushitic, Semitic and Berber. In: J. Bynon (ed.): Current Progress in Afro- Asiatic Linguistics: Papers of the Third Intemational Hamito-Semitic Congress Amsterdam/

Philadelphia 1984 (Amsterdam Studies in the Theory and History of Lmguistic Science. 4; Current Issues in Linguistic Theory. 28.), S. 111-126.

(5)

sierenden Tendenz von Namen durchaus plausibel. Fraglich ist allerdings, ob der lal-

Kasus, wie bisher meist angenommen, noch eine produktive Bildung darstellt oder ob

nicht vielmehr nur ein erstarrter Rest des alten Kasus vorliegt. Einen Fingerzeig für die

Richtigkeit der zweiten Aimahme dürfen wir wohl darin sehen, daß der /«/-Kasus, wie

vorhin dargelegt, syntaktisch jegliche Funktion einschließlich der des Subjekts und des Genitivs, die aus der alten Absolutus-Funktion nur über eine Erstarrung der Zitier- und

Vokativverwendung ableitbar sind, wahmehmen kann und sich somit funktionell mit

dem /0/-Kasus deckt. Ob der IOI- Kasus derselben sprachlichen Schicht wie der lal-

Kasus angehört oder Repräsentant einer noch älteren Sprachschicht ist, läßt sich noch nicht sicher entscheiden.

Wenden wir ims schließlich dem Status constractus vor Genitiv zu. Die Bildung des

amurritischen Status constractus ist in der Forschungsgeschichte stark umstritten.

T. Bauer stellte lapidar fest: "der status constr. endigt vokalisch"^ M. Noth meinte, daß u und ; ohne Unterschied als Hilfsvokale gebraucht würden und wir es "nicht mit Elementen eigentlicher Nominalflexion" zu tun hätten.' Gelb jedoch nahm aufgrand dieses scheinbar willkürlichen Wechsels von lui und Iii noch in seiner Computer Aided Analysis of Amorite für auf zwei Konsonanten auslautende Stämme generell eine Status-

constmctus-Endung IOI an. Die stets geschriebenen Vokale hätten nach ihm keine

phonologische Relevanz. Im folgenden wollen wir zeigen, daß, wie schon H. B.

Huffmon vermutete'', der Status constmctus Kasusvokale aufweist und der Wechsel

zwischen u-, i- a- und 0-Graphien in fast allen Fällen phonologisch bedingt ist.

In der Regel endet der Status constmctus vor Genitiv auf lui:

23 Ha-ab-du-^da-gan 1840M 'Abdu-dagan "Diener des Dagan".

Dieses lui wird auch dann nicht flektiert, wenn der Name im akkadischen Kontext

Genitivfunktion besitzt. Vor etymologischem oder nach Reduktion eines glottalen

Phonems als Gleitlaut* entstandenem lyl wird lui fakultativ zu Iii assimiliert:

24 Ha-ab-di-e-ra-ah 1828M 'Abdi-yPerah < *'Abdu-yarah "Diener des Yarah".

Ab-ti-a-na-ti 646B ' Abdi-yanati < *'Abdu-'anati "Diener der 'Anaf .

Dabei freien freie Namensvarianten auf So erscheint der Name des Königs von Mari als

25 Su-mu-ia-ma-am 5665M ^mu-yamam und als Su-mi-ia-ma-am 5598M :§umi-

yamam "Nachkomme des Yamm"

Selten findet sich /// auch vor anderen Phonemen:

' T. Bauer: Die Ostkanaanäer. Leipzig 1926, S. 65.

' M. Noth: Mari und Israel. Eine Personennamenstudie In: Gesehiehte und Altes Testament Tübingen 1953 (Beiträge zur historischen Theologie. 16.), S. 136 f.

' H. B. Huffmon: Amorite Personal Names in the Mari Texts: A Structural and Lexical Study.

Baltimore 1965, S. 105-107 und 124f.

* Vgl. für die explizite Notiemng des Gleitlautes etwa Ha-ab-di-ia-an-du 18311amhad ^Abdi-yandu <

*'Abdu-haddu "Diener des Hadad".

(6)

26 A/M-//-HUR-SAG 4791B Muti-^^ursäni "Mann aus dem Hochland (= der Gazira)".

Schon das zweite Namenselement zeigt, daß hier ein Akkadismus vorliegt.

Die bei Stämmen mit kurzem Konsonantenauslaut belegte Endung IOI ist phonolo¬

gisch durch Elision des Kurzvokals in zweiter von zwei aufeinander folgenden offenen Silben bedingt:'

27 Mu-ut-bi-si-ir 4846M Mut-bisir "Mann aus dem Gabal Biäii".

Besitzt das Rectum den etymologischen oder aus einem anderen glottalen Phonem

reduzierten Anlaut /V, sind nicht obligatorische Sandhiphänomene zu beobachten, bei

welchen der Auslautvokal des Regens imd das anlautende /V des Rectums elidiert

werden.'" Scheinbare Status-constructus-Formen auf/// und lal lassen sich so erklären.

28 Ha-ab-di-el 1829B 'Abd=el "Diener Gottes".

Bi-na-am-mi 1261B Bin=ammi < * Bin-'ammi "Sohn des Vaterbruders".

Eine gebrochene Graphie a-e, deren phonetische Realisiemng nicht ganz klar ist,

kommt mit Rectum 'e/vor; sie ist jedenfalls kein Zeugnis für eine Status-constmctus- Endung lal, wie die Belege in 29 zeigen:

29 Ab-da-el 608D 'Abd=äl? "Diener Gottes". Vgl. Ia-al}-zi-ba-ell 2878M Yalä'zib=än "der Gott hat gerettet".

Die flir den im Vorangehenden dargestellten Befund zeitlich nächstgelegenen

Parallelen finden sich in Ebla, im Altakkadischen und in der archaisierenden

Literatursprache des Altbabylonischen, dem sogenarmten "hymnisch-epischen Dialekt".

In Ebla, im Altakkadischen und im "hymnisch-epischen Dialekt" weist der Status

constmctus des Nominativs innerhalb und außerhalb von Personeimamen oft ein lui auf

Im "hymnisch-epischen Dialekt" erscheint lui bisweilen auch im Genitiv und

Akkusativ:

30 musarbi zikru Babili Kodex Hammurapi ii 5-6 "der den Ruf Babylons

wachsen läßt".

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das Kasussystem des Amurritischen

archaische Züge aufweist und dem ältesten Akkadischen und der Sprache von Ebla

nahesteht. Für die Stellung des Amurritischen innerhalb der semitischen Sprachen

erhalten wir lediglich ein negatives Kriterium des Inhalts, daß das Kasussystem nicht

gegen eine Klassifizierung des Amurritischen als Bündel archaischer, nordwest- oder

- noch vorsichtiger - westsemitischer Dialekte spricht.

' Vgl. für die fakultative Elision eines Kurzvokals etwila-at-ra-tum (M.) 3123M Yatratum (Kurzform von yator-GN "GN ist hervorragend") neben la-ta-ra-tum (M.) 3527B Yataratum.

Vgl. für Sandhierscheinungen etwa/a-a/i-ri-ni'-DINGIR 2994B Yantin=el "der Gott hat gegeben"

und Ab-ta-na-ti 643 Aspät 'Abd=anati "Diener der 'Anat".

(7)

Leitung: JÜRGEN TUBACH (Halle)

Folgende Vorträge wurden in der Fachgruppe gehalten:

JÜRGEN Horn (Halle): Die Überlieferung des alttestamentlichen Ezechiel-Buches im kopti¬

schen Ägypten.

Alexander Böhlig (Tübingen): Lexikon der griechischen Wörter im Koptischen [wurde

verlesen].

Veronika Six (Hamburg): Die äthiopischen Handschriften des Völkerkundemuseums der

Universität Zürich.

Manfred Kropp (Mainz): Thesaurus linguae aethiopicae - das Projekt eines maschinenles¬

baren Korpus der äthiopischen Literatur, dargestellt am Beispiel der altamharischen Kaiser¬

lieder. 1: Probleme der Kodierung.

Renate Richter (Mainz):Thesaurus linguae aethiopicae - das Projekt eines maschinenles¬

baren Korpus der äthiopischen Literatur, dargestellt am Beispiel der Altamharischen Kaiser¬

lieder. 2: Sprachliche Besonderheiten.

Michael Kleiner (Hamburg): Zum äthiopischen Mashafa faws manfasäwi.

Siegbert Uhlig (Hamburg): Die europäische Äthiopienkenntnis im 16. und 17. Jh.

Jürgen Tubach (Halle): Die Königin von Saba. Die Wanderung einer Legende nach Äthio¬

pien und ihre Rezeption.

Ralf-Peter Ritter (Frankfurt a.M.): Zu einigen christlichen Termini iranischer Provenienz im Armenischen.

Armenuhi Drost-Abgarjan imd Hermann Goltz (Halle): Information zum Projekt

Saraknoc ': Armenisch-Deutsche Edition des Altarmenischen Hymnariums.

Hermann Goltz und Axel Meissner (Halle): Information zum Stand der Katalogisierung des Johannes-Lepsius-Archivs Halle (Deutschland und Armenien im 19./20. Jh.).

Werner Strothmann (Göttingen): Ertrag und Probleme einer kritischen Edition der Versio Heraclensis des NT [vorgetragen von Kurt Johannes, Göttingen].

Rainer Voigt (Berlin): Die metrische Struktur im "Buch der Strahlen".

Referenzen

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