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Vermeidung einer Hyperkaliämie bei trans- fusionspflichtigen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz

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Academic year: 2022

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© Anästhesiologie & Intensivmedizin 2003, 44: 309

DIOmed-Verlags GmbH. 309

Problem

Bei der Lagerung von Erythrozytenkonzentraten (EK) kommt es in Abhängigkeit von der Lagerungs- dauer zur Hämolyse mit konsekutivem Austritt von Kalium aus den Erythrozyten.

Dies ist problematisch, wenn bereits vor der Trans- fusion eine Niereninsuffizienz mit Hyperkaliämie besteht. Die Transfusion älterer EKs führt insbesonde- re bei terminaler Niereninsuffizienz zu erheblichem Anstieg des Serum-Kaliums (1). Dies gilt es zu ver- meiden.

Lösung

Primär sollten möglichst "junge" EKs zur Anwendung kommen. Kann dies aus logistischen Gründen nicht gewährleistet werden (z.B. bei seltener Blutgruppe), dann sollten die zu transfundierenden EKs unmittel- bar vor der Transfusion gewaschen werden, um so das Kalium zu eliminieren. In Häusern mit eigener trans- fusionsmedizinischer Abteilung kann dies durch die Transfusionsmedizin erfolgen. Ansonsten besteht die Möglichkeit, die EKs mit Hilfe eines Autotransfusions- gerätes im OP unmittelbar vor der Transfusion zu waschen. Dabei wird über 90% des Kaliums eliminiert (1, 2). Ferner ist bei modernen Autotransfusions- geräten sichergestellt, daß durch den Waschvorgang nur verschwindend wenige der vitalen, nicht lysierten Erythrozyten verlorengehen (= hohe Erythrozyten- Rückgewinnungsrate). Auch wenn mit diesem Ver- fahren eine Hyperkaliämie effektiv verhindert wer- den kann (3), so muß bedacht werden, daß es sich bei

EKs um Arzneimittel handelt und somit das Arznei- mittelgesetz greift. Wird das Arzneimittel durch den Anwender verändert, so haftet der Hersteller (hier:

Blutbank) nicht mehr für das gelieferte Produkt.

Ferner sollte sowohl die Indikation als auch die Wir- kung dieser Maßnahme aus mediko-legalen Gründen sorgfältig dokumentiert werden.

Literatur

1. Booke M, Ahlke C, Wirtz S, Hinder:Intraoperative auto- transfusion - influence of technique, speed and hematocrit on quality: Infusion Therapy and Transfusion Medicine 2000, 27:

307-310

2. Booke M, Hagemann O, Erren M, Wüllenweber J, Van Aken H:lntraoperative autotransfusion in small children: an in vitro investigation to study its feasability. Anesth Analg 1999; 88: 763-765

3. Knichwitz G, Zahl M, Van Aken H, Semjonov A, Booke M:Intraoperative washing of long-stored packed red blood cells by using an autotransfusion device prevents hyperkale- mia. Anesth Analg 2002; 95: 324-325.

Korrespondenzadresse:

M. Westphal / M. Booke

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin

Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Straße 33 D-48129 Münster.

Vermeidung einer Hyperkaliämie bei trans- fusionspflichtigen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz

M. Westphal und M. Booke

AUS DER PRAXIS

309 Beitrag Westphal 13.10.2003 14:27 Uhr Seite 309

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