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Academic year: 2022

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Leben & Gesundheit Krankenhaus Wien

m Vormittag herrscht im Labor Hochbe- trieb – ständig läutet eines der Telefone, die Maschinen surren, zischen und summen.

Die MitarbeiterInnen lassen sich dadurch nicht stören, konzentriert gehen sie ihrer Ar- beit nach. Tagtäglich, auch am Wochenende, werden hier Analysen durchgeführt. Von 7 bis 14.30 Uhr ist das Labor mit neun Mitarbeite- rInnen voll besetzt, danach arbeiten bis 16 Uhr zwei und bis 20 Uhr eine Mitarbeiterin, in der Nacht führen in dringenden Fällen Turnusärzte Analysen durch oder die Proben gehen außer Haus. „Pro Jahr führen wir rund 1,8 Millio- nen Analysen durch, pro Tag können es über 10.000 sein“, betont Ing. Dr. Mario Veitl, der Leiter des Labors. „In Notfällen dauert die Ana- lyse weniger als eine Stunde, in eiligen Fällen maximal zwei Stunden, die restlichen werden meist innerhalb eines Tages bearbeitet.“

Analysiert wird im Labor vor allem Blut, da- rüber hinaus Harn und Stuhl. Die Proben wer- den auf den Stationen abgenommen. Dort wird

auch elektronisch der Auftrag erstellt, und die Proben werden automatisch mit einem Strich- code versehen. „Da es keine Umetikettierung mehr gibt, sind Verwechslungen der Proben so gut wie ausgeschlossen“, betont Dr. Veitl.

Im Labor werden die Proben von einer Mitarbeiterin übernommen und kontrolliert.

Ein Großteil der klinisch-chemischen und im- munologischen Analysen wie Blutzucker, Le- berwerte, Nierenwerte, Hepatitis usw. werden vollautomatisch auf zwei integrierten Geräten durchgeführt. „Hier können bis zu 1.800 Ana- lysen in der Stunde durchgeführt werden. Die Probenröhrchen kommen in einen Roboter, der sie auf die zwei Geräte verteilt“, erklärt Dr. Veitl. Die Geräte lesen den Strichcode und fragen dann beim Laborinformationssystem nach, welche Werte bei der jeweiligen Probe analysiert werden sollen. Das Ergebnis liefern die Geräte wieder an das Laborinformations- system. Danach wird jede Analyse von einer Labormitarbeiterin geprüft. Bei unplausiblen Werten wird der Test wiederholt, bei auffälligen Werten wird der Befund einem der ärztlichen Mitarbeiter des Labors, Dr. Veitl oder Dr. I-Fei Fang, zur medizinischen Begutachtung vorge- legt. Bei gefährlichen Werten wird sofort ein zuständiger Arzt oder die Station kontaktiert.

Blutgerinnung, Protein und mehr

Neben den routinemäßigen klinisch-chemi- schen und immunologischen Analysen werden noch weitere Untersuchungen durchgeführt.

Ein Beispiel ist die Blutgerinnungsdiagnostik – da gibt es basisdiagnostische Analysen, aber auch Spezialuntersuchungen hinsichtlich der Funktion der Blutplättchen.

Neben der maschinellen Zählung der Blut- zellen ist die mikroskopische Untersuchung ein wichtiger Bestandteil der hämatologischen Diagnostik. „Wenn eine Erkrankung des Blu- tes vermutet wird oder die maschinelle Zäh-

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granat apfel 3|2013

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Menschen und Maschinen

Patientinnen bekommen sie fast nie zu Gesicht – sie arbeiten im hintergrund und liefern doch in den meisten Fällen die Grundlagen für behandlung und therapie – die MitarbeiterInnen des Labors im Krankenhaus der barmherzigen brüder in Wien.

text: bRiGitte VeinFuRteR

An diesem Gerät wird der Harn der PatientInnen untersucht.

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lung ein pathologisches Ergebnis ergibt, wird die Probe noch von einer Mitarbeiterin optisch durch das Mikroskop angeschaut“, erklärt Dr.

Veitl, „denn das Gerät kann die Zellen nicht so gut differenzieren wie das menschliche Auge.“

An einem weiteren Arbeitsplatz führt eine Mitarbeiterin die Proteindiagnostik des Blutes durch. Hier werden alle Ergebnisse ärztlich be- fundet und, sofern notwendig, zusätzliche Un- tersuchungen angeordnet.

Neben der Erstellung von Befunden ist das Labor auch für die Versorgung mit Blut- produkten verantwortlich. Dies geschieht im Blutdepot. Die Arbeiten umfassen 4.100 Blut- gruppenbestimmungen pro Jahr, die aus Si- cherheitsgründen doppelt – maschinell und manuell – durchgeführt werden. Auch hier gibt es zusätzlich zu den routinemäßigen Blutun- tersuchungen noch zahlreiche weitere Analy- sen. Diese haben ein Ziel: Die Verabreichung der Blutkonserven so sicher wie möglich zu machen. Pro Jahr werden im Krankenhaus Wien 2.500 Blutkonserven transfundiert.

Labor-Kooperation

Um noch effizienter arbeiten zu können, haben sich die Laboratorien der Barmher- zigen Brüder und der Vinzenz-Gruppe zur

Fotos: barmherzige brüder Wien/Aleksandra Pawloff

Lab_Group zusammengeschlossen. „Jedes Labor setzt Schwerpunkte, sodass wir in der Gruppe auch seltenere Untersuchungen kos- teneffizient und qualitativ hochwertig anbie- ten können. Wir machen zum Beispiel die Immuntypisierung der Serumproteine für die Krankenhäuser der Vinzenz-Gruppe in Wien“, erklärt Dr. Veitl. „Durch das gemeinsame Qua- litätssicherungssystem und gemeinsame Si- cherheitsüberprüfungen können wir für die Qualität der Analysen, die in der Lab_Group gemacht werden, garantieren.“ 2009 wurde die qualitätsgesicherte Zusammenarbeit durch die Zertifizierung nach EN ISO 9001 bestätigt.

Derzeit wird an der elektronischen Vernet- zung der Labore gearbeitet, damit alle Anfor- derungen und Befundergebnisse elektronisch verschickt werden können.

In der Gruppe arbeiten zehn ÄrztInnen (La- bor- und TransfusionsmedizinerInnen), 154 Biomedizinische AnalytikerInnen, BiologInnen und ChemikerInnen. Von diesen werden über 5.200 Krankenhausbetten mit über zehn Milli- onen Analysen jährlich versorgt.

Im Wiener Labor der Barmherzigen Brü- der arbeiten insgesamt zwölf MitarbeiterIn- nen – alle ausgebildete Biomedizinische Ana- lytikerInnen (BMA) und Medizintechnische Fachkräfte (MTF), darüber hinaus umfasst das Team zwei Ärzte. Trotz permanentem Ge- räuschpegel und Stress arbeiten die Labormit- arbeiterInnen ruhig und konzentriert. Auch die Zusammenarbeit funktioniert, sie arbeiten arbeitsplatzübergreifend und helfen einander.

Und da und dort ist auch schon einmal ein La- chen zu hören.

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In Notfällen dauert die Analyse weniger als eine Stunde, in eiligen Fällen maximal zwei Stunden, die restlichen werden meist innerhalb eines Tages bearbeitet.

Krankenhaus Wien

Ing. Dr. Mario Veitl ist Leiter des Labors und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien.

Die Blutgruppe wird maschinell und manuell bestimmt, um jeden Irrtum auszuschließen.

Referenzen

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