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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Pflanzenwachstum ohne Lichtsteuerung

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Presseinformation

Nr. 077 | kes | 14.05.2012

Der Keimling rechts wurde mit synthetischem Photorezeptor gefüttert und öffnet seine Keimblätter. In der Dunkelkontrolle (linker Keimling) bleiben sie geschlossen.

(Bild: P. Lamparter, KIT)

Pflanzen sind von der Sonne abhängig. Aber Sonnenlicht ver- sorgt sie nicht nur mit Energie, sondern steuert auch viele Ent- wicklungsschritte. So genannte Photorezeptoren stoßen diese Prozesse in den Zellen an: Vom Keimen, über die Blattentwick- lung bis hin zur Knospenbildung und dem Blühen. Die lichtab- sorbierende Komponente eines Photorezeptors lässt sich durch eine chemisch ähnliche, synthetische Substanz ersetzen.

Die Effekte auf komplette Pflanzen werden nun erstmals in der Fachzeitschrift The Plant Cell beschrieben. (DOI:

10.1105/tpc.111.094656)

„Die Pflanzen haben sich quasi im Dunkeln so entwickelt, als ob sie im Licht wären“, sagt Studienleiter Tilman Lamparter vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Den Samen und Setzlingen der Ackerschmalwand wurde ein synthetischer Stoff namens "15Ea- Phycocyanobilin" gegeben. Dieser Stoff ersetzt nun in der Pflanzen- zelle den natürlichen, photoaktiven Baustein des Photorezeptors, das "Phytochromobilin". Durch den Einbau von 15Ea-PCB wird der Photorezeptor in die aktive Form überführt und der Pflanze wird vorgegaukelt, sie wäre im Licht. Trotz Dunkelheit keimten und

Pflanzenwachstum ohne Lichtsteuerung

Synthetischer Photorezeptor stößt Keimen und Entwicklung unabhängig vom Lichteinfall an / For- schungsergebnisse japanischer und Karlsruher Forscher in der Fachzeitschrift The Plant Cell

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Presseinformation Nr. 077 | kes | 14.05.2012

www.kit.edu Seite 2 / 2

wuchsen die Modellfpflanzen in ähnlicher Weise wie die Kontroll- gruppe unter Licht. „Damit wurde erstmals gezeigt, dass syntheti- sche Stoffe in ganzen Pflanzen Lichteffekte hervorrufen können.“

Synthetische Photorezeptoren könnten ein wertvolles Werkzeug für die Forschung werden, weil sich viele chemische Pflanzenprozesse mit ihnen leichter untersuchen lassen, als bisher mit gentechnischen Methoden. Dazu könnte neben dem Wachstum auch die Photosyn- these gehören. „Vielleicht ließen sich in Zukunft auch das Blühen von Blumen oder die Ausbildung des Photosynthese-Apparats bes- ser steuern“, blickt Lamparter in die Zukunft. „Diese Erkenntnisse wären sicherlich wertvoll für die Agrarindustrie von der Blumenzucht bis zur Biomasseproduktion.“ In kommenden Studien sollen weiter- führende Aspekte untersucht werden.

Die Veröffentlichung bei The Plant Cell:

http://www.plantcell.org/content/early/2012/05/10/tpc.111.094656 Nähere Informationen über die Arbeitsgruppe Lamparter .

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körper- schaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Uni- versität als auch die Mission eines nationalen Forschungszent- rums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Inno- vation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

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