• Keine Ergebnisse gefunden

Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Forschung wider den Verschleiß

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Forschung wider den Verschleiß"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

www.kit.edu

Monika Landgraf Pressesprecherin

Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

Weiterer Kontakt:

Margarete Lehné Pressereferentin

Tel.: +49 721 608-48121 Fax: +49 721 608-43658

E-Mail: margarete.lehne@kit.edu

KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

Seite 1 / 3

Kupferprobe unter dem Zweistrahl-Ionenmikroskop: Die Graustufen zeigen die unter- schiedliche Ausrichtung der Kristallite im Material und damit dessen Mikrostruktur (Aufnahme: Dr. Christian Greiner, KIT)

Wie sich die Mikrostruktur von Werkstoffen durch Reibung ändert, untersucht eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Angewandte Materialien des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Forscher um Dr. Christian Greiner ermitteln die Strukturänderungen beim Reibkontakt anhand von Modellmaterialien wie Kupfer und Stahl. Eine gezielte Einstellung der Mikrostruktur könnte es ermöglichen, die Reibung und damit den Materialverschleiß und den Energieverbrauch zu minimieren – wichtig für viele Anwendungen von Verbrennungsmotoren bis Windkraftanlagen.

Wann immer Bauteile in Kontakt miteinander stehen und sich relativ zueinander bewegen, spielt Reibung eine Rolle. Diese sogenannte tribologische Beanspruchung betrifft Lager, Führungen, Dichtungen und Getriebe in Pumpen, Motoren, Generatoren und anderen Ma-

Forschung wider den Verschleiß

Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zum Zusammenhang zwischen Reibung und Mikrostruktur – Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit 1,4 Millionen Euro

Presseinformation

Nr. 169 | or | 08.11.2012

(2)

Presseinformation Nr. 169 | or | 08.11.2012

www.kit.edu Seite 2 / 3

schinen. Reibung führt zu Materialverschleiß und erhöht den Ener- gieverbrauch. „Um Reibung und Verschleiß zu minimieren, kommt es wesentlich auf die richtige Einstellung der strukturellen Beson- derheiten des Werkstoffs an“, erklärt der Materialwissenschaftler Dr.

Christian Greiner vom Institut für Angewandte Materialien – Zuver- lässigkeit von Bauteilen und Systemen (IAM-ZBS) des KIT.

Christian Greiner leitet die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Ska- leneffekte und Mikrostrukturentwicklung texturierter Metalloberflä- chen im reversierenden Reibkontakt“, die am 1. Januar 2013 startet.

Mit dem Emmy Noether-Programm ebnet die Deutsche For- schungsgemeinschaft (DFG) herausragenden jungen Forschern den Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit. Die DFG fördert die Gruppe über fünf Jahre mit insgesamt 1,4 Millionen Euro.

Wie Greiner erklärt, bestimmt die mikroskopische Beschaffenheit eines Materials dessen Eigenschaften entscheidend mit. Für Fest- körper im Reibkontakt ist noch wenig über diesen Zusammenhang bekannt. Die Nachwuchsgruppe am IAM-ZBS des KIT untersucht die Entwicklung der inneren Werkstoffstruktur unter tribologischer Belastung aus der Perspektive der Grundlagenforschung. In Modell- versuchen ermitteln die Wissenschaftler anhand von Materialien wie hochreinem Kupfer und C85 Stahl, also Stahl, der neben Eisen 0,85 Prozent Kohlenstoff enthält, wie sich die Mikrostruktur in der hoch- beanspruchten Kontaktzone ändert und wie sich diese Änderungen wiederum auf die tribologischen Eigenschaften auswirken.

Dabei konzentrieren sich die KIT-Forscher auf den reversierenden Reibkontakt, der durch eine Bewegung in Vorwärts- und Rückwärts- richtung entsteht. An den Totpunkten – da, wo die Richtung wech- selt – ist die Gleitgeschwindigkeit temporär null, sodass selbst bei Kontakten mit Schmierstoff kein Schmierfilm mehr vorliegt und es zu einem direkten Kontakt zwischen den Festkörpern kommt. „Diese Totpunkte sind nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch aus industrieller Sicht äußerst interessant“, erklärt Christian Greiner.

„An Zylinderlaufbahnen von Verbrennungsmotoren beispielsweise tritt dort der höchste Verschleiß auf.“ Wie Greiner weiter erläutert, treten vor dem Verschleiß aber bereits Strukturänderungen im Werkstoff unter der Oberfläche auf. „Diese müssen wir verstehen, um den Verschleiß fassen zu können. Dazu haben wir Ende Okto- ber ein speziell dafür konzipiertes neues hochauflösendes Zwei- strahl-Ionenmikroskop in Betrieb genommen.“

(3)

Presseinformation Nr. 169 | or | 08.11.2012

www.kit.edu Seite 3 / 3

Die Wissenschaftler strukturieren die Kontaktoberflächen durch 3-D- Texturierung mit Laser, um die Reibleistungsdichte zu variieren und deren Einfluss auf die Mikrostruktur zu untersuchen. Ausgehend von den Ergebnissen ihrer Versuche erstellen sie ein Modell für tribolo- gische Belastungen. Dabei arbeitet die Emmy Noether- Nachwuchsgruppe mit dem MikroTribologie Centrum µTC zusam- men, einer gemeinsamen Initiative des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM und KIT.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wissen und Handeln: Unter Federführung des KIT wird in Karls- ruhe in den kommenden zwei Jahren das „Transformationszent- rum für nachhaltige Zukünfte und Kulturwandel“

Sie sind damit hervorragend für die Datenübertragung in zukünftigen Ethernet-Verbindungen geeignet, mit denen Datenraten von 400 bis 1000 Gigabit pro Sekunde möglich

Dass die enge Schuppenstruktur sowohl im geölten als auch im nicht-geölten Zustand größere Reibung erzeugt, war für die For- scher unerwartet: „Wir sind davon

„,DemocraCITIES‘ spielt auf ein bei der New Yorker Weltausstellung von 1939/40 präsentiertes Diorama an, das eine utopische Stadt der Zukunft darstellte: die ‚Democracity‘“,

In der Wettkampfgemeinschaft Karlsruhe starten unter der Leitung des KIT auch Sportlerinnen und Sportler der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft,

„Natürlich war für mich nicht abzusehen, dass Alexander zwölf Jahre später zu einer Mission in den Weltraum aufbrechen wird.. Was ich aber sehen konnte war, dass er

„Durch diese ‚Chipkarten-Föderation‘ können die Kunden der beiden größten Karlsruher Bibliotheken alle Dienstleistungen beider Einrich- tungen in vollem Umfang nutzen“, so

Das Karlsruher Kooperationsmodell geht davon aus, dass die Um- stellung der Lehrerbildung auf Bachelor- und Masterstudiengänge polyvalente Studienangebote ermöglicht,