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Archiv "MS: Kein Zusannnenhang zwischen klinischem Bild und Strukturveränderungen" (04.10.1990)

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Tabelle 4: Radiotherapie bei 218 Protokollpatienten

Stadium

w

V

ohne Radiotherapie 74 34 1 4

mit Radiotherapie 0 50 24 17 14

keine Bestrahlung bei 113/218 = 52 Prozent der Patienten Nierentransplantationen für diese

Gruppe (7) ein ebenso erfreuliches Ergebnis wie die relativ gute Progno- se der histologischen Klarzelltypen, die nach internationalen Mitteilun- gen gegenwärtig noch extrem zu fürchten sind.

Die zukünftigen Bemühungen werden sich vor allem auf die derzeit noch nicht heilbaren Patienten der höheren Stadien (histologischer Standardtyp und hochgradig maligne Varianten) konzentrieren, es dürfte sich dabei bundesweit um maximal 14 (!) Kinder pro Jahr handeln.

Was den diagnostischen Bereich betrifft, so ergab sich in der vorgeleg- ten Studie das bislang einmalige Phänomen, daß 11 Prozent der Kin- der anläßlich von Vorsorgeuntersu- chungen (meist Säuglinge) auffielen,

was zweifellos im Sinne einer beson- ders frühen Diagnose zur günstigen Prognose beigetragen hat. Anson- sten bestätigen die Erstsymptome (vor allem Tumorschwellung, Häma- turie und Fieber) bekannte Daten aus der Literatur.

Unter den beobachteten assozi- ierten Fehlbildungen erstaunt das Fehlen von Aniridie-Patienten ge- genüber amerikanischen Untersu- chungen (6). Verschiedene Dyspla- sie-Syndrome (außerhalb des Wiede- mann-Beckwith-Komplexes) konn- ten bislang noch nicht definitiv ab- geklärt werden und bedürften wei- ter der Forschungsarbeit, die sich in den letzten Jahren zunehmend auf das Chromosom 11 konzentriert hat (5).

Verglichen mit den beiden bis- lang größten (internationalen bezie- hungsweise amerikanischen) Studien (1,4), zeigt unsere bundesweite Stu- die, daß in der Wilmstumor-Behand- lung die Prognose inzwischen so her-

vorragend geworden ist, daß nur we- nig Spielraum für weitere Verbesse- rungen bleibt. Er sollte durch Kon- zentration der wenigen Problempa- tienten auf besonders geeignete Zentren genutzt werden. Die Be- handlungsergebnisse, die angesichts der recht ungünstigen Heilungschan- cen noch Anfang der 70er Jahre gar nicht überschätzt werden können, ließen sich realisieren, während gleichzeitig die radiotherapeutische Intensität deutlich reduziert wurde oder eine Radiotherapie (50 Prozent der Fälle) gänzlich unterbleiben konnte, was hinsichtlich der Spätfol- gen (Wachstumsprobleme der Wir- belsäule, Weichteilschäden, gegebe- nenfalls Strahlennephritis, Sekun- därmalignome) ebenfalls von emi- nenter Bedeutung ist.

Literatur

1. D'Angio, G. J.; Breslow, N.; Beckwith J. B.;

Evans, A.; Baum, E.; deLorimier, A.; Fern- bach, D.; Hrabovsky, E.; Jones, B.; Kelalis, P.; Biemann Othersen, H.; Tefft, M.; Tho- mas, P. R. M.: The treatment of Wilms' tu- mor — results of the third National Wilms' tu- mor Study. Cancer 64 (1989) 349-360 2. Gutjahr, P.: Wilmstumor (Nephroblastom).

In: Krebs bei Kindern und Jugendlichen — Klinik und Praxis der pädiatrischen Onkolo- gie (Hrsg. P. Gutjahr) S. 160-178, Dtsch. Ärz- te-Verlag, 1987.

3. Gutjahr, P.: Wilmstumoren bei ICindern.

Dtsch. Ärztebl. 80 (1983) 25-33

Keating, M. A.; D'Angio, G. J.: Wilms' tumor update: Current issues in management. Dia- log. Pediat. Urol. 11 (1988) 1-8

5. Matsunaga, E.: Genitics of Wilms' tumor.

Hum. Genet. 57 (1981) 231-246

6. Pendergrass, T. W.: Congenital anomalies in children with Wilms' tumor, a new survey.

Cancer 37 (1976) 403-409

7. Penn, I.: Renal transplantation for Wilms' tu- mor: report of 20 cases. J. Urol. 122 (1979) 793-794

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Peter Gutjahr Oberarzt

Universitätskinderklinik Reisingerweg • 6500 Mainz

MS: Kein

Zusannnenhang zwischen

klinischem Bild und Struktur- veränderungen

41 Patienten mit bereits diagno- stizierter Multipler Sklerose wurden nach klinischen Gesichtspunkten in drei Gruppen unterteilt:

—oligosymptomatisch trotz Dauer der Krankheit länger als zehn Jahre,

—sekundär progressiv bei fortschrei- tendem Krankheitsbild mit Remis- sionen und Schüben, und

—primär progressiv seit Beginn der Krankheit.

Die oligosymptomatischen Pa- tienten haben mehr sensible Sympto- me und eine länger andauernde er- ste Remission gegenüber der primär progressiven Gruppe, deren Krank- heit in höherem Alter beginnt, bei häufig spastischer Paraparese. Die Kernspinresonanz-Tomografie zeig- te in dieser Studie Veränderungen am Nervensystem in allen Fällen, je- doch waren diese am geringsten in Anzahl und Ausdehnung in der pri- mär progressiven Gruppe.

Durch die Kernspinresonanz- Tomografie konnten auch häufiger neue Läsionen festgestellt werden, als klinische MS-Schübe auftraten.

Das klinische Bild wird jedoch auch durch Läsionen von einer Größe un- ter 1 mm beeinflußt, ebenso wie von schwer zu beurteilenden Faktoren wie der Fähigkeit der Remyelinisie- rung. Da sich kein Zusammenhang zvvischen der Schwere der Behinde- rung und der Ausdehnung der Ver- änderungen fand, kommen die Auto- ren zu dem Schluß, daß die Kern- spinresonanz-Tomografie wohl bei der Diagnosestellung und Erfor- schung der MS hilfreich ist, nicht aber bei der Prognosestellung. slü

Thompson, A. J. et al.: Patterns of disease activity in multiple sclerosis: clinical and magnetic resonance imaging study. BMJ 300 (1990) 631-643.

A. J. Thompson, Multiple Sclerosis NMR Research Group, Institute of Neurology, London WC1 3BG, England.

A-3000 (68) Dt. Ärztebl. 87, Heft 4.0, 4. Oktober 1990

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