Aus unserer Schriftenreihe
III
Prof. Dr. Friedrich August von Hayek
«Evolution und spontane Ordnung»
III
Dr. Otto von Habsburg Mitglied des Europäischen Parlaments
«Europa und die weltpolitische Lage»
111 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. J. M. Bochenski Philosoph
«Zur Philosophie der industriellen Unternehmung»
111
Prof. Dr. Drs. h.c. Herbert Giersch Universität Kiel
«Zur Ethik der Wirtschaftsfreiheit»
❑
Frau Prof. Dr., Dr. h.c. Elisabeth Noelle-Neumann:
«Der Prozess der öffentlichen Meinung»
❑
Dokumentation über die Bank und ihre Dienstleistungen
Von den Sonderdrucken der im Rahmen des Zyklus der Bank Hofmann AG gehaltenen Vorträge sind nur die oben aufgeführten erhältlich.
(Die Zusammenfassungen der Vorträge von Walther Leisler Kiep, Ralph Dahrendorf usw. sowie die Privatdrucke von Wilhelm Röpke, Salvador de Madariaga, Friedrich A. von Hayek und Milton Friedman sind vergriffen.)
Gewünschte Publikationen bitte bezeichnen und ganzes Inserat an eine der untenstehenden Adressen senden. Bitte Absender eintragen oder Visitenkarte anheften.
Name/Vorname
Strasse PLZ/Ort
BANK HOFMANN AG ZU ICH
Talstrasse 27,CH-8022 Zürich Bank Hofmann AG
Repräsentanz München Prinzregentenstrasse 54 D-8000 München 22
Bank Hofmann AG Repräsentanz Düsseldorf Cecilienallee 54
D-4000 Düsseldorf 30
BUCHMAGAZIN
Celan — Sprache des Schweigens
Gerhart Baumann: Erinne- rungen an Paul Celan, Suhrkamp Verlag, Frank- furt/M., 1986, 143 Seiten, Leinen, 32 DM
Der außerordentliche Lei- densweg während des Drit- ten Reiches hat die Lyrik des jüdischen Schriftstel- lers Paul Celan entschei- dend geprägt. Bis heute gibt sie trotz vielfältiger Forschungsansätze Rätsel auf. Nicht nur, weil die mei- sten der Gedichte hermeti- schen Charakter haben und sich daher oft nicht auf einen eindeutigen Aussa- gekern reduzieren lassen, sondern auch, weil über die Person Paul Celans bis- her wenig bekannt war.
Doch sind die wenigen bio- graphischen Daten sowie eine Jugendbiographie von
Brach sich ein Strahl herüber zu mir?
Oder war es der Stab, den man brach überuns, der so leuchtet? Celan
Israel Chalfen nun mit Ger- hart Baumanns „Erinne- rungen an Paul Celan" um einen wesentlichen Be- standteil ergänzt worden, da sie sich hauptsächlich auf Celans Verhältnis zur Sprache beziehen. Denn
„erreichbar, nah und un- verloren blieb inmitten der Verluste dies eine: die Sprache" (Celan). Der ho- he Stellenwert, den Celan der Sprache einräumte, wurde häufig zur Interpre- tationsgrundlage seiner Gedichte herangezogen.
Baumann aber gelingt es, dem Leser aufzuzeigen, in welcher Weise das Schick- sal des Dichters selbst zu Einbußen seiner Sprache geführt hat: „Zwar war durch das unsäglich Grau-
Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 50 vom 10. Dezember 1986 (71) 3565
Wir übernehmen wertvolle Bücher und
Graphik für unsere zweimal im Jahr
stattfindenden
BUCH- UND GRAPHIK- AUKTIONEN
Unsere nächste Auktion findet im
März 1987 statt.
Bei größeren Beiträgen Besichtigung und Übernahme am Ort
möglich.
Agrippa von Nettesheim, H. C. De occulta philosoph ia libri III. 1533. Ldr. d. Zt.
(Einband restaurierungsbe- dürftig). - Vgl. Ferguson 12. - Erste Ausgabe. Sehr selten. 5200,- Eulenburg, A. Real-Ency- klopädie der gesamten Heil- kunde. 2. Aufl., 22 Bände.
1885-90. Ohldrbde. m. rei- cher Rverg. 950,- Köhler, 7. D. Historische Münz-Belustigung. 22 Teile u. 2 Register-Bde in 12 Bän- de gebunden. Nbg.
1729-1765. Mit 69 Kupferta- feln u. sehr zahlr. Textkup- fern. Hldrbde. d. Zt. auf 5 Bünden. - Erste Ausgabe. - Vgl. Graesse IV, S. 38. - So vollständig selten. Dekorati- ve Reihe. 12800,- Karpfen, F. Gegenwarts- kunst II. Skandinavien und Holland. Wien, Literaria - 1922. Mit zahlr. Abb., Or- brosch. Selten. 100,- ParaceLms, Th. B. v. Hohen- heim. Opera Bücher und Schriften ... durch Joh.
Husserum. 2 Bde. Straßburg 1603. Fol. Mit 62 figürl.
Holzschn., Mod. Pgtbde. - Erste Straßburger Gesamt- ausgabe. - Vgl. Wellcome I, 4807-08. 7400,-
Wir bieten an:
Antiquariat
Peter Kiefer
Ebersteinstr. 14 7530 Pforzheim
Telefon (0 72 31) 172 72
Bayros - Dante Alighieri.
Die göttliche Komödie. 3 Bde. Deutsch von 0. Gilde- meister. Hrsg. v. K. Toth.
Zürich, Amalthea Vlg.
(1921). 4°. Mit 60 farb. u.
mont. Taf. von Bayros.
Ohprgtbde, m. goldgeprägt.
Wappensubralibros a. d.
Vorderdeckeln u. Kopfgold- schnitt. (Geringfüg. best. u.
fleckig). 950,- DM Brehms Tierleben, 4. Aufl., 13 Bande. 1930. Ohldrbde.
m. Asch. 700,-
Brockhaus, Der große. 15.
Aufl., 20 Bände. 1928-32.
Ohldrbde. m. Rsch. 920,- Brockhaus Konversationsle- xikon, 14. Aufl., 16 Bände.
1893-95. Ohldrbde. m. rei- cher Rverg. 720,- Meyers Konversations-Lexi- kon. 5. Aufl., 19 Bände, 1895-99. Ohldrbde. m. rei- cher Rverg. 920,- - dass. 4. Aufl., 17 Bände.
1890. Ohldrbde. m. reicher
Rverg. 750,-
- dass. Kleine Ausgabe. 7.
Aufl., 6 Bände. 1908-10.
Ohldrbde. m. Rsch. 280,-
Brot für die Welt
Postgiroamt Köln 500500-500
Andreas-Paul Naef (Herausgeber)
Permanentes Lernen in der Medizin
Methoden und Wege der Fortbildung.
Mit Beiträgen von H.G. Pauli, H. Fischer, F.D. Burg, B. Schürch, H. Kerger,
B. Luban-Plozza, H.P. Rohr, M. Ostini, M.E. Johnson. Vorwort von W. Siegen- thaler. 1986, 145 Seiten, 15 Abbildungen, 2 Tabellen, gebunden Fr. 34.- / DM 39.-
«Die Systematik der lernwissenschaftlichen Methoden kann das wirksame Lernen wesentlich erleichtern. In dieser Hinsicht leistet das vorliegende Buch einen wertvollen Beitrag.» (Der Bund)
Biao.
Verlag Hans Huber
Bern Stuttgart Toronto
87DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BUCHMAGAZIN
enhafte hindurch ihm die Sprache, war er ihr treu ge- blieben" (99), doch führte sie über Gespräche mit sich selbst nur selten hin- aus.
Parallel zu dem fortschrei- tenden Verlust, sich ande- ren Menschen mitteilen zu können, schien Celan auch seine Gedichte durch zu- nehmende Hermetik vor der Interpretierbarkeit schützen zu wollen. So richtete der Dichter auch seine Lyrik an sich selbst,
„um zu sprechen, um mich zu orientieren, um zu er- kunden, wo ich mich be- fand und wohin es mit mir wollte, um mir Wirklichkeit zu entwerfen". Denn
„Wirklichkeit ist nicht, Wirklichkeit soll gesucht und gefunden werden"
(Celan). Celan brach seine verzweifelte Suche nach ei- ner existentiellen Wahrheit und nach seiner eigenen Identität durch seinen Frei- tod im Jahre 1970 ab.
Zwar lösen die monologi- stischen Gedichte Celans mit ihren alogischen Wort- verbindungen bis hin zur Paradoxie und ihren durch- weg eigenwilligen Meta- phern und Assoziationsket- ten eine gewaltige ästheti- sche Faszination aus, doch das nicht zu entschlüsseln- de Geheimnis der privaten Erinnerungen Celans, das
Ich hörte sagen, es sei im Wasser ein Stein und ein Kreis
und über dem Wasser ein Wort,
das den Kreis um den Stein legt. Celan
in den Worten gespeichert ist, entläßt den Leser in Ratlosigkeit.
Der Celan-Forscher Beda Allemann warnt davor, nachträglich dort Wirklich- keit benennen zu wollen, wo nie eine poetische Be- schreibung, sondern allein die Suche nach Wahrheit stattgefunden hat.
Der Sprache Celans ist die Notwendigkeit des Ver- stummens immanent. Doch als Sprache des Schwei- gens verschafft sie sich er- neut Gehör.
Ursula Friedrichs
Leviathan
in der Kleinstadt
Julien Green: Leviathan, Roman, Aus dem Französi- schen von Eva Rechel-Mer- tens, Carl Hanser Verlag, München/Wien, 1986, 307 Seiten, gebunden, 39,80 DM Leviathan — der Drache, den das Alte Testament nennt; der dazu noch ge- mäß uralten Traditionen die Verkörperung alles Bö- sen ist. In der Bibel wird er überwunden durch die Bin- dung des Menschen im Glauben an Gott.
Unter diesem pretentiösen Titel führt der Autor den Leser in ein psychologisch motiviertes und dramatisch verlaufendes Geschehen in einer französischen Klein- stadt. Das Szenario der auf die Jahre 1928/29 festge- legten Handlung ist dem Leser aus thematisch ver- wandten Büchern nicht un- bekannt: da ist das Pro- vinznest mit seinen Randfi- guren, die den fatalen, aber nie zu beseitigenden Muff vieler Jahre nicht nur ertra- gen, sondern geradezu von ihm leben; eine alternde Restaurantsbesitzerin ver- sichert sich der Macht über ihre Stammgäste, die sie sich durch Informationen verschafft, da sie eine je- derzeit willige Landschön- heit auf zahlungsbereite und redselige Kunden an- setzt; natürlich fehlt auch nicht der alternde Kapita- list, dessen frustrierte Ehe- frau ihn, das gemeinsame Kind und wohl auch sich selbst haßt.
In diese grausige „Idylle"
platzt der Fremde. Selbst 3566 (72) Heft 50 vom 10. Dezember 1986 83. Jahrgang Ausgabe A