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Das Sandmännchen ist da

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ro Minute werden etwa ein bis zwei Mi- kroliter Tränenflüs- sigkeit gebildet. Die Tränen drüsen werden über den Para sympathikus und außerdem hormonal gesteuert. Aber auch mechanische, chemische oder Kältereize sowie Emotionen können die Tränenproduktion deutlich vermehren. Beim Tro- ckenen Auge wird durchaus noch Tränenflüssigkeit gebildet.

Es ist aber entweder nicht genug oder der Tränenfilm ist falsch zusammengesetzt. Manchmal setzt auch einfach der Lidschlag nicht oft genug ein.

Der Tränenfilm Er hat eine Dicke von etwa 20 Mikrometern und ist nicht homogen, sondern aus verschiedenen Schichten aufgebaut. Direkt auf der Horn- haut befindet sich eine wässrige Schicht. Sie besteht aus der von

den Tränendrüsen sezernierten Flüssigkeit und in der Binde- haut gebildeten Muzinen. Dies sind Glykoproteide, die durch ihre schleimige Konsistenz die Viskosität des Tränenfilms er- höhen und die Hornhaut schüt- zen. Darüber schwimmt ein dünner Lipidfilm, der als Ver- dunstungsschutz für die wäss- rige Schicht dient. Die Lipid- komponenten werden von Talgdrüsen (Meibom’sche Drü- sen) im Ober- und Unterlid ge- bildet.

Der Lidschlag Ohne ihn geht gar nichts. Er wird unwillkür- lich ausgelöst und findet etwa 5 bis 20 Mal pro Minute statt. Da- durch werden die Augen feucht und sauber gehalten. Die Trä- nenflüssigkeit verteilt sich bei jedem Schlag gleichmäßig über die Hornhaut und transpor- tiert Staub und andere Fremd- partikel zum inneren Lidwin- kel. Dies ist möglich, weil der Lidschluss von außen beginnt und sich das Auge zuletzt innen schließt. Im inneren Augen- winkel sammelt sich dann die Flüssigkeit. Sie wird über den Tränenkanal durch den Trä- nennasengang in die Nasen- höhle geführt.

Das Trockene Auge Die Ke- ratokonjunktivitis sicca, auch Sicca-Syndrom genannt, ist nach den Sehschwächen die häufigste Augenerkrankung.

Der Tränenfilm kann seiner Aufgabe, das Auge zu schützen, nicht mehr richtig nachkom- men. Dadurch wird die Au- genoberfläche mit der Zeit wund und es kommt zu Reizer- scheinungen. Das Auge kann dabei dauerhaft Schaden neh- men. Bekannte Ursachen sind unter anderem ein alters- oder hormonbedingter Tränenman- gel, häufiges Arbeiten am Bild- schirm oder langes Lesen, der Aufenthalt in klimatisierten Räumen und allgemein tro- ckene Raumluft oder Zugluft, aber auch Rauchen, Stoffwech- selerkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Gicht sowie einige Medikamente.

Vor allem der starre Blick bei der Bildschirmarbeit wird für die Zunahme der Erkrankung verantwortlich gemacht. Wäh- rend des konzentrierten Arbei- tens am Computer nimmt die Lidschlagfrequenz ab. Dadurch werden Horn- und Bindehaut ungleichmäßig und unvollstän- dig befeuchtet. Hinzu kommt, dass in vielen Büros durch Kli-

© auremar / stock.adobe.com

Die meisten, die viel am Bildschirm arbeiten oder sich in beheizten oder klimatisierten Räumen aufhalten, kennen das Problem. Die Augen jucken, reiben und schmerzen, als wäre Sand hineingeraten.

PRAXIS TROCKENES AUGE

Das Sandmännchen ist da

54 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2018 | www.diepta.de

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maanlagen die Luftfeuchtigkeit zu gering ist.

Die Beschwerden sind vielfältig.

Die Augen brennen, jucken und sind lichtempfindlich. Binde- haut und Lidrand sind gerötet, die Augenlider sind schwer und am Morgen häufig verklebt. Bei manchen Menschen tränen die Augen, obwohl sie ja eigentlich trocken sind. Man nennt dies paradoxes Tränen. Einige Sic- ca-Patienten klagen auch über Blendungsempfinden und Schmerzen beim Lidschlag sowie verschwommenes Sehen beim Lesen. Auch ein plötzlich einschießender stechender Au- genschmerz ist möglich.

Die Therapie Wenn zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet wird und das Auge nicht optimal benetzt werden kann, spricht man von der hypovolämischen

Form. Dies führt zu den ty- pischen Rötungen und zum Brennen des Auges. Bei der hy- perevaporativen Form ist der Lipidanteil bei normaler oder sogar erhöhter Tränenproduk- tion zu gering. Dadurch ver- dunstet die Tränenflüssigkeit zu schnell. Die Lidränder wer- den wund und es kommt zu starker Tränenbildung. Der Arzt kann die Zusammenset- zung und auch die Schwere der Erkrankung bestimmen, wes- halb Sie den Gang zum Augen- arzt empfehlen sollten. Wurde bereits ein Trockenes Auge di- agnostiziert, so muss bei der hypovolämischen Form durch einen Tränenersatz die wäss- rige Phase der Tränenflüs- sigkeit ergänzt werden. Diese

„künstlichen Tränen” sind wäss rige Lösungen, denen Ver- dickungsmittel zugesetzt sind.

Für milde Formen des Trocke- nen Auges eignen sich Augen- tropfen mit verschiedenen Po- lymeren, wie PVA und PVP, für etwas stärkere Beschwerden mit Cellulosen, wie Hydroxyp- ropylmethylcellulose oder Car- boxymethylcellulose, aber auch mit Hyaluronsäure.

Gele und Augensalben mit Car- bomer als Gelbildner werden bei schwereren Formen des tro- ckenen Auges eingesetzt. Bei der hyperevaporativen Form werden zur Ergänzung der oberflächlichen Lipidschicht des Tränenfilms lipidhaltige Tränenersatzmittel oder liposo- male Augensprays verwendet.

Letzteres sind mikroskopisch kleine Kügelchen aus Phospho- lipiden, die in ihrem Inneren eine wässrige Lösung enthalten.

Sie werden auf das geschlossene Auge gesprüht und wandern

dann über die Lidkante ins Auge. Kontraindiziert sind so- genannte Weißmacher, also Augentropfen, die die erweiter- ten Gefäße verengen. Auch wenn sie die störende Augenrö- tung beseitigen, auf Dauer ver- stärken sie das Problem, weil sie die Tränenmenge weiter redu- zieren.

Auch Augensalben, genauer O/W-Emulsionen können beim trockenen Auge hilfreich sein.

Sie dienen der Verringerung der Scherkräfte zwischen Au- genoberfläche und Augenlid und werden wegen der Sichtbe- einträchtigung meist über Nacht eingesetzt. ■

Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion

lindert Brennen und Schmerzen

1, 2

löst die Blasenkrämpfe

1, 3

unterstützt die Ausspülung der Bakterien

4

Mit der einzigartigen pfl anzlichen Dreierkombination

Canephron® N Canephron® N Blasenentzündung?*

* Canephron® N ist ein traditionelles pfl anzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifi scher Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege.

1 Gemeint sind leichte Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen und Krämpfe im Unterleib wie sie typischerweise im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege auftreten.

2 Antiphlogistische Eigenschaften von Canephron® N wurden in vitro und antiphlogistische und antinozizeptive Eigenschaften in vivo nachgewiesen.

3 Spasmolytische Eigenschaften von Canephron® N wurden ex vivo an Blasenstreifen des Menschen belegt.

4 Einzelkomponenten von Canephron® N wirken antibakteriell und zeigen einen leicht diuretischen Effekt, welcher die antibakterielle Wirkung durch Ausspülung der Bakterien aus den Harnwegen unterstützt.

Canephron® N Dragees • Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Tausendgüldenkraut-Pulver 18 mg, Liebstöckelwurzel-Pulver 18 mg, Rosmarinblätter-Pulver 18 mg. Sonstige Bestandteile: Calciumcarbo- nat, Dextrin, sprühgetrockneter Glucose-Sirup, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (pfl anzlich), Maisstärke, Montanglycolwachs, Povidon (25, 30), Natives Rizinusöl, Sucrose (Saccharose), Schellack (wachsfrei), hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Farbstoffe: Eisen-(III)-oxid (E 172), Ribofl avin (E 101), Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifi scher Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege; zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung von Nierengrieß.

Hinweis: Canephron® N Dragees ist ein traditionelles pfl anzliches Arzneimittel, das ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist. Gegenanzeigen: Keine Anwendung bei Magengeschwüren, Überempfi ndlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen andere Apiaceen (Umbelliferen, z. B. Anis, Fenchel), gegen Anethol (Bestandteil von ätherischen Ölen von z. B. Anis, Fenchel) oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels; Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion und/oder wenn eine reduzierte Flüssigkeitsaufnahme empfohlen wurde.

Keine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren. Canephron® N Dragees soll während der Stillzeit nicht angewendet werden. Falls notwendig, kann eine Anwendung während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel, Galactose-Intoleranz oder Lactase-Mangel sollten Canephron® N Drage- es nicht einnehmen. Nebenwirkungen: Häufi g können Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) auftreten. Allergische Reaktionen können auftreten. Die Häufi gkeit ist nicht bekannt. Stand: 02|17 BIONORICA SE | 92308 Neumarkt

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