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März 1987 statt.
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möglich.
Agrippa von Nettesheim, H. C. De occulta philosoph ia libri III. 1533. Ldr. d. Zt.
(Einband restaurierungsbe- dürftig). - Vgl. Ferguson 12. - Erste Ausgabe. Sehr selten. 5200,- Eulenburg, A. Real-Ency- klopädie der gesamten Heil- kunde. 2. Aufl., 22 Bände.
1885-90. Ohldrbde. m. rei- cher Rverg. 950,- Köhler, 7. D. Historische Münz-Belustigung. 22 Teile u. 2 Register-Bde in 12 Bän- de gebunden. Nbg.
1729-1765. Mit 69 Kupferta- feln u. sehr zahlr. Textkup- fern. Hldrbde. d. Zt. auf 5 Bünden. - Erste Ausgabe. - Vgl. Graesse IV, S. 38. - So vollständig selten. Dekorati- ve Reihe. 12800,- Karpfen, F. Gegenwarts- kunst II. Skandinavien und Holland. Wien, Literaria - 1922. Mit zahlr. Abb., Or- brosch. Selten. 100,- ParaceLms, Th. B. v. Hohen- heim. Opera Bücher und Schriften ... durch Joh.
Husserum. 2 Bde. Straßburg 1603. Fol. Mit 62 figürl.
Holzschn., Mod. Pgtbde. - Erste Straßburger Gesamt- ausgabe. - Vgl. Wellcome I, 4807-08. 7400,-
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Bayros - Dante Alighieri.
Die göttliche Komödie. 3 Bde. Deutsch von 0. Gilde- meister. Hrsg. v. K. Toth.
Zürich, Amalthea Vlg.
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1893-95. Ohldrbde. m. rei- cher Rverg. 720,- Meyers Konversations-Lexi- kon. 5. Aufl., 19 Bände, 1895-99. Ohldrbde. m. rei- cher Rverg. 920,- - dass. 4. Aufl., 17 Bände.
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Aufl., 6 Bände. 1908-10.
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Andreas-Paul Naef (Herausgeber)
Permanentes Lernen in der Medizin
Methoden und Wege der Fortbildung.
Mit Beiträgen von H.G. Pauli, H. Fischer, F.D. Burg, B. Schürch, H. Kerger,
B. Luban-Plozza, H.P. Rohr, M. Ostini, M.E. Johnson. Vorwort von W. Siegen- thaler. 1986, 145 Seiten, 15 Abbildungen, 2 Tabellen, gebunden Fr. 34.- / DM 39.-
«Die Systematik der lernwissenschaftlichen Methoden kann das wirksame Lernen wesentlich erleichtern. In dieser Hinsicht leistet das vorliegende Buch einen wertvollen Beitrag.» (Der Bund)
Biao.
Verlag Hans Huber
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87DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BUCHMAGAZIN
enhafte hindurch ihm die Sprache, war er ihr treu ge- blieben" (99), doch führte sie über Gespräche mit sich selbst nur selten hin- aus.
Parallel zu dem fortschrei- tenden Verlust, sich ande- ren Menschen mitteilen zu können, schien Celan auch seine Gedichte durch zu- nehmende Hermetik vor der Interpretierbarkeit schützen zu wollen. So richtete der Dichter auch seine Lyrik an sich selbst,
„um zu sprechen, um mich zu orientieren, um zu er- kunden, wo ich mich be- fand und wohin es mit mir wollte, um mir Wirklichkeit zu entwerfen". Denn
„Wirklichkeit ist nicht, Wirklichkeit soll gesucht und gefunden werden"
(Celan). Celan brach seine verzweifelte Suche nach ei- ner existentiellen Wahrheit und nach seiner eigenen Identität durch seinen Frei- tod im Jahre 1970 ab.
Zwar lösen die monologi- stischen Gedichte Celans mit ihren alogischen Wort- verbindungen bis hin zur Paradoxie und ihren durch- weg eigenwilligen Meta- phern und Assoziationsket- ten eine gewaltige ästheti- sche Faszination aus, doch das nicht zu entschlüsseln- de Geheimnis der privaten Erinnerungen Celans, das
Ich hörte sagen, es sei im Wasser ein Stein und ein Kreis
und über dem Wasser ein Wort,
das den Kreis um den Stein legt. Celan
in den Worten gespeichert ist, entläßt den Leser in Ratlosigkeit.
Der Celan-Forscher Beda Allemann warnt davor, nachträglich dort Wirklich- keit benennen zu wollen, wo nie eine poetische Be- schreibung, sondern allein die Suche nach Wahrheit stattgefunden hat.
Der Sprache Celans ist die Notwendigkeit des Ver- stummens immanent. Doch als Sprache des Schwei- gens verschafft sie sich er- neut Gehör.
Ursula Friedrichs
Leviathan
in der Kleinstadt
Julien Green: Leviathan, Roman, Aus dem Französi- schen von Eva Rechel-Mer- tens, Carl Hanser Verlag, München/Wien, 1986, 307 Seiten, gebunden, 39,80 DM Leviathan — der Drache, den das Alte Testament nennt; der dazu noch ge- mäß uralten Traditionen die Verkörperung alles Bö- sen ist. In der Bibel wird er überwunden durch die Bin- dung des Menschen im Glauben an Gott.
Unter diesem pretentiösen Titel führt der Autor den Leser in ein psychologisch motiviertes und dramatisch verlaufendes Geschehen in einer französischen Klein- stadt. Das Szenario der auf die Jahre 1928/29 festge- legten Handlung ist dem Leser aus thematisch ver- wandten Büchern nicht un- bekannt: da ist das Pro- vinznest mit seinen Randfi- guren, die den fatalen, aber nie zu beseitigenden Muff vieler Jahre nicht nur ertra- gen, sondern geradezu von ihm leben; eine alternde Restaurantsbesitzerin ver- sichert sich der Macht über ihre Stammgäste, die sie sich durch Informationen verschafft, da sie eine je- derzeit willige Landschön- heit auf zahlungsbereite und redselige Kunden an- setzt; natürlich fehlt auch nicht der alternde Kapita- list, dessen frustrierte Ehe- frau ihn, das gemeinsame Kind und wohl auch sich selbst haßt.
In diese grausige „Idylle"
platzt der Fremde. Selbst 3566 (72) Heft 50 vom 10. Dezember 1986 83. Jahrgang Ausgabe A
voller Ekel über sein bishe- riges Leben verfällt er in er- uptiver Leidenschaft derje- nigen, die bisher doch für alle da war: er verwundet, mordet, tötet auch seine Seele selbst — und er zer- stört das Mädchen, das ihn zur alles vernichtenden Liebe führte. Mit ihm zer- brechen auch alle anschei- nenden „Säulen der Ge- sellschaft" — die indirekt betroffenen Menschen — wie auch die von seiner hemmungslosen Leiden- schaftlichkeit existentiell befallene Frau.
Der „Leviathan" ist in Ju- lien Greens Roman in ein- facher Assoziierung an das, was der Bibelkundige mit diesem Wort anfangen kann, zunächst so leicht nicht auszumachen. Sind es die von der Gesellschaft unterdrückten Gefühle der Selbstverwirklichung, die ihr „Drachenwesen" dann offenbaren, wenn eine mehr oder weniger zufälli- ge Explosion erfolgt?
Schlummert in jedem Men- schen der „Drache", der sich deshalb irgendwann offenbaren muß, weil er im-
mer nur zu dem hin zen- triert ist, was als die unge- rechterweise verwehrte Er- füllung empfunden wird?
Sind Egomanie und äußere Zwänge natürliche Vorga- ben, die in Katastrophe und Verzweiflung enden müssen — oder folgt der Au- tor nicht doch einem Lite- ratur-Klischee, das schon manchen Roman (Madame Bovary) beziehungsweise Filmdrehbuch in einer fran- zösischen Kleinstadt ange- siedelt hat?
Die großen Draufgänger wa- ren Carrös Helden noch nie.
Sie hatten alle ihre weichen Stellen. Die Zugehörigkeit zur
„Firma" war ihnen auch Halt fürs Leben. In diesem Roman seziert Carrö gnadenlos und doch wieder liebevoll den Charakter des Spions. Der hier freilich ist dazu noch von besonderer Art: ein Verräter, geprägt vom überwältigen- den Vater, der ein erstklassi- ger Hochstapler war. Und Hochstapeln gehört zum Spion. Verrat ist in ihm ange- legt. Eine psychologisch her- vorragende Studie und dazu ein spannender, hintergründi- ger Roman. (John le Ein blendender Spion, 1986, 653 Seiten, 39,80 DM)
Den Leser fesselt ein span- nendes Buch, dessen Ak- teuren der Autor eine Alter- native zum „Drachen" ver- weigert. Wie weit Green der Macht des alten „Levia- than" nun unbegrenzt Di- mensionen zubilligt oder ob Erzählkunst sich eines inhaltsschwangeren Na- mens nur als „Aufhänger"
zu einem literarischen Psy- chodrama bedient, das sei hier nicht entschieden.
Rudolf Clade
John le Carrd
blendender Ein Spion
Erlebnisse mit einer kleinen „Tierperson"
Jutta Schutting: Hundege- schichte, Residenz-Verlag, Salzburg und Wien, 1986, 190 Seiten, Leinen, 32 DM Jutta Schutting, die ein Jahr lang Erfahrungen mit ihrem Pflegehund „Polly"
sammeln konnte, schildert eindrucksvoll die Gründe für die intensive Zuwen- dung zum Tier. Verglichen mit Thomas Manns Erzäh- lung „Herr und Hund" wer- den Unterschiede im Ver- hältnis zum Tier zwischen Beginn und Ende unseres Jahrhunderts bereits in den ersten Sätzen deutlich:
Beschränken sich die Kon- takte zum Hund in Thomas Manns Geschichte auf ge- meinsame Spaziergänge in der Natur, so beginnt Jutta Schuttings Erzählung mit einem Termin beim Tier- arzt. Pollys Genesung ver- sucht die Erzählerin durch besondere Zuneigung zu beschleunigen, und durch ihr nicht enden wollendes Verständnis für die charak- BUCHMAGAZIN
Dieter Holz Dieter Hoppe GmbH Richard Willert Görlitzer Straße 1 Oststraße 64 Sanddornstraße 21 Rheincenter • 4040 Neuss 1 2000 Norderstedt (Hamburg) 8070 Ingolstadt-Gerolfing Tel. (02101) 12 0767 + 17448 Tel. (040) 52220 76 Tel. (0841) 87321
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Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 50 vom 10. Dezember 1986 (73) 3567