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Meyer, K. A. (1959). Über Wald- und Wasserprobleme von ältesten Sickerungen zum vollen Strom. In A. Kurth (Ed.), Mitteilungen / Schweizerische Anstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 35/1. Festschrift. Zum siebzigsten Geburtstag von Prof. Dr. sc.

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Über Wald- und Wasserprobleme von ältesten Sickerungen zum voll~n Strom

Von Karl Alfons Meyer, Kilchberg, Zürich

Weit gefaßt, hätte das Problem eines Zusammenhangs von Wald und Wasser immer bestanden und wäre auch stets sogar Laien aufgefallen. Es muß uralt sein; denn auch dem ungeschulten, naiven Beobachter konnte von je etwa der Gegensatz von Wald und Trocken wüste nicht entgehen. Wo Wald stockt, läßt sich Wasser finden; an feuchten

· Stellen wachsen Gebüsch und Bäume. So erwachte die primitivste Frage nach einer Be- ziehung zwischen Wald und Wasser. Welch ungeheurer Gang aber durch Jahrtausende war zurückzulegen von solchen Ahnungen zum Bewußtwerden, von da in einem weitern Jahrhundert zum Wunsch wissenschaftlicher Prüfung und vom Tasten nach solcher zu n·rmeintlicher Erfassung - die ihrerseits erst den Blick auf neue Probleme eröffn~t und alle Fragestellungen vertieft und verschiebt. Welcher Weg allein nur von jenen noch zu erwähnenden ersten Fragen Oberförsters Zürcher in zwei Jahrzehnten zum großen Werk Arnold Englers, dem berühmten XII. Band dieser «Mitteilungen». Es schien Abschluß und Gipfel. Doch von diesem wurde ein weiter Blick auf neue Probleme frei: ihnen war ein bedeutender Teil der großen, wahrhaft unvergänglichen Lebensarbeit Hans Burg er s gewidmet. Neue Höhen tauchten aus dem Nebel unbestimmter Vermutungen auf - noch ist nicht jeder Gipfel des Versuchsgebirges erstiegen. Bald sind sechs Jahrzehnte ver- flossen, seitdem die Wasser- und Regenmeßstationen im Sperbel- und Rappengraben be- gründet wurden. Neue Stationen wurden errichtet und stehen in Beobachtung. Um 1900 war an der Anstalt ein Pfad betreten worden, der zur Lösung der Wald- und Wasser- fragen führen würde; er erweiterte sich zum Weg, wurde fahrbare Straße und schließ- lich zu einer Allee stets neuer Aussichten und Entdeckungen. Möge es Direktor Professor Dr.Kurt h beschieden sein, einmal aufatmend festzustellen: das uralte Problem ist gelöst.

Unsere Aufgabe hier wäre, Keime des Problems möglichst weit zurück zu verfolgen, dann aber auf die Entstehung der Emmentaler Stationen einzutreten und den Anteil Englers an ihren Ergebnissen, im besondern aber ihre Auswertung und Weitergestal- tung durch Hans Burger anzudeuten. Wir möchten uns bestreben, solchem Rückblick möglichst vielseitig, auch geschichtlich und literarisch beizukommen. Zwar ist uns nur zu sehr bewußt, daß tatkräftig wirkende und daher heute auf ganz spezielle Forschungs- aufgaben sich beschränkende Naturwissenschafter und Techniker diesem andern Welt- bild skeptisch gegenüberstehen und bibliographische Hinweise unnötig finden, die ja in der Tat oft nur Steine statt Brot geben. Trotzdem halten wir es mit dem französischen Physiologen Charles Richet: «On a le droit de ne pas faire de grandes decouvertes, mais

«Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Bd. 35, Heft l»

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on n'a pas le droit d'ignorer ce que l'on a dit avant nous.» Der Römer Cicero hat ge- radezu gesagt, nicht zu wissen, was sich vor unserer Geburt ereignet habe, sei gerade so, als ob man immer Knabe bleibe ( «nescire quid antea, quam natus sis, acciderit, id est, semper esse puerum»). Und der Basler Jakob Burckhardt meinte, es sei durchaus mög- lich, daß ein aufmerksamer Leser im vor 24.00 Jahren verfaßten Buch des Thukydides über den peloponnesischen Krieg noch auf eine bisher übersehene Mitteilung von welt- geschichtlicher Bedeutung stoßen könnte.

Unser Nachsuchen nach einstigen Bemerkungen über uns heule beschäftigende forst- liche Probleme ist freilich leider nur höchst bescheiden geblieben. Doch uns wenigstens freut es, ganz wie der Fund einer seltenen Blume, wenn in ganz abgelegenem Felde sich etwas entdecken läßt, was den Fachgelehrten nicht auffallen konnte.

Man lese z.B. eine Stelle in den Geschichten Herodots (VI, 37). Da heißt es, der Lydierkönig Krösos habe den Lampsakenern, die seinen Freund Miltiades gefangen ge- nommen hatten, gedroht, sie sollten ihn freilassen; wo nicht, so «würde er sie wie eine Fichte vertilgen». Die Lampsakener wurden ängstlich und unsicher und wußten nicht, was dieses Wort bedeuten solle. Doch kaum halle einer ihrer Ältesten die seltsame Dro- hung gehört, als er ihnen erklärte, «die Fichte wäre der einzige von allen Bäumen, die abgehauen keinen Sproß mehr treibt, sondern für immer abstirbt». - Für uns ist die Stelle ein Beweis, daß Lydier und Lampsakcncr nur Laubhölzer kannten, die Stock- ausschläge bilden. Nadelholz fehlte. Ja, wir könnten noch weiteres schließen: jene Leute in Jonicn und Kleinasien waren gewohnt, nur niederwaldartige Baumschläge zu sehen.

An Englers Forschungen über Geotropismus mahnt uns eine Bemerkung im «Jugur- thinischen Krieg» von Sallust (Kap. 93), geschrieben um 40 v. Chr. Geb. Marius be- lagert erfolglos eine numidische Felsenfestung. Da kommt einer seiner ligurischen Sol- daten beim Suchen von Wasser und Schnecken an eine scheinbar unersteigliche und da- her unbeobachtete Stelle des Berges: «Gerade hier war eine große Eiche zwischen den Felsen hervorgewachsen, die ein wenig niederhing, dann aber wieder mit einer Biegung sich in die Höhe erhob, wohin alle Gewächse ihrer Natur nach treiben.»

In seiner Lebensbeschreibung des Aemilius Paulus heißt es bei Plutarch ( um 100 n. Chr. Geb.): «Als nun Aemilius wahrnahm, daß der dahinterliegende Berg Olympus sehr hoch und mit Waldungen bedeckt war und aus dem frischen Wuchse der Bäume schloß, daß der Berg in seinen Tiefen gutes Quellwasser enthalten müßte, so ließ er am Fuße desselben viele Öffnungen und Brunnen graben, und diese füllten sich denn auch sogleich 'mit reinem Wasser an . . . » Dann folgen allerdings über Wasserführung und Wald noch antik-naive Hypothesen und Vergleiche (Frauen brüste!). fmmerhin aher zeigt wohl das kaum je in solchem Zusammenhang erwähnte Zitat, daß an den Stand der Gewässer schon gedacht wurde, bevor man von Wasserstoffionen und pH sprach.

Bei Platon finpel sich um 380 v. Chr. Geb. folgende Stelle: «Einst, als es noch Wäl- der auf den Bergen Auikas gab, nahm eine reichliche Erdschicht das Wasser auf und be- wahrte es in einer Umschließung von Ton, die dafür sorgte, daß die eingesogene Menge ganz allmählich von den Höhen aus sich verteilte, Quellen speiste, für deren einstiges Bestehen noch erhalten gebliebene Weihestätten Zeugnis ablegen. Aber nun ist die fette und weiche Erde herausgeschwemmt und allein das magere Gerippe des Landes noch

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vorhanden. So ist denn, was übrig geblieben, wie bei den kleinen Inseln, gleichsam nur

noch das Knochengerüst eines durch Krankheit angegriffenen Leibes.»

Herodot, Sallust, Plutarch sind berühmte Historiker, Platon ist einer der größten Weisen. Doch sogar eine mythische Überlieferung scheint uns phänologisch bemerkens- wert. Nach der Ilias (II, 700) wurde von allen nach Troja ziehenden Griechen als erster Protesilaos getötet, als er bei der Landung ans Ufer sprang. Er wurde auf dem thraki- schen Strand bestattet. m den Hügel des Grabmals haben Nymphen Ulmen gepflanzt und ihnen als ihr inneres Gesetz auferlegt, daß die gegen Ilium (Troja) gerichteten Zweige immer früh austreiben, schnell aber die Blätter wieder fallen lassen und vorzeitig entlaubt und kahl seien und tot erscheinen, als Sinnbild des Schicksals von Protesilaos;

auf der andern, gegen sein hellenisches Vaterland gerichteten Seite aber grünen und blü- hen die Bäume und sind ganz gesund. - Jene «Nymphen» würden unserem Hans Burger nicht «imponieren», aber gern würde er jene Ulmen mit den früh- und spättreibenden Eichen und Buchen auf dem Käferberg vergleichen, wo wir für ihn und vorher für Engler jahrzehntelang bei bestimmten Bäumen vorzeitiges bzw. verspätetes Ergrünen wie Vergilben und Fallen der Blätter beobachten konnten. Was dort in Thrakien oder Make- donien vor drei Jahrtausenden auffiel und mythisch erklärt zu werden suchte, ist noch heute ein pflanzenphysiologisches Problem. Vom Käferberg her wissen wir, daß sich jene Eigenschaft der frühen oder späten Laubabwerfer ihren Nachkommen auf Gene- rationen hinaus vererbt. Hätte vielleicht Schliemann, der bewunderungswürdig das alte Troja ausgrub, noch Nachkommen jener Ulmen beobachten können? - Wie selbstver- ständlich wird mythologisch auch ein Zusammenhang zwischen Wald- und Quellnymphen vorausgesetzt; die Mägde der Kirke z.B. heißen «Töchter der Urquellen und der Ge- hölze, auch der heiligen Ströme». Als Erichthonios eine heilige Eiche gefällt hat, klagen die Dryaden und bitten Ceres, die Göttin des Wachstums und der Landwirtschaft, um Bestrafung des Frevlers; dieser vermag sich nicht mehr zu sättigen und wird von Hun- ger verzehrt; die betreffende Metamorphose bei Ovid will zeigen, daß auf Entwaldung auch Dürre und Unfruchtbarkeit in Feld und Flur folge.

«Phänologie» war im 19.Jahrhundert zu einem Modewort forstlicher Botanik gewor- den. Zwar hatte schon Linne 1751 in seiner Philosophia Botanica phänologische Beob- achtungen angeregt, die dann später von vielen Forschern namentlich in Deutschland, Belgien und der Schweiz gepflegt wurden. Bei uns sammelte solche Angaben z. B. Forst- meister Franz Fankhauser (I) von 1869 bis 1882 auf seinen forstlich-meteorologischen Stationen im Kanton Bern - in bescheidenem Sinn auch eine Art Vorläuferinnen der Emmentaler W assermeßstationen. Eine Verwertung reicher und kritischer phänologi- scher Beobacht~ngen gab 1911 Engler in seiner Arbeit «Untersuchungen über den Blatt- ausbruch und das sonstige Verhalten von Schatten- und Lichtpflanzen der Buche und einiger anderer Laubhölzer». Auch seine Nachfolger pflegten noch solche Beobachtun- gen, wenn auch unter ganz neuen Gesichtspunkten. Das Wort «Phänologie» aber begann zu verschwinden. Ernst Furrer brauchte es noch in seiner «Kleinen Pflanzengeographie», und 1952 untersuchen Leibundgut und Kunz die Phänologie der Laubbäume, inbeson- dere die der Buche. Und doch sollten uralte Beobachtungen nicht vergessen werden.

Waren uns nicht einstige Zimmermeister, Schreiner, Wagner in der Beurteilung gün-

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stigster Holzverwendung überlegen? Konnte nicht längst jeder Bauer schon aus der Ent- fernung moorige, feuchte, trockene Stellen erkennen, ohne daß er die typischen Leit- pflanzen gekannt hätte? Daß Erscheinungen wie Blattausbruch und Laubfall in unsern Breiten jedem auffielen, scheint uns selbstverständlich. Es sei nur an die berühmte Stelle in der «Ilias» erinnert, wo Homer vor fast drei Jahrtausenden den Diomedes das Schick- sal der Völker mit den ergrünenden, im Herbst aber fallenden Blättern vergleichen läßt.

Wie viele vortreffliche Bemerkungen ließen sich z.B. schon in Vergils Georgicon Liber, dem Buch vom Landbau finden! Daß im geschlossenen Bestand fruchttragende Bäume wie die Eichen und Buchen geringeren Mastertrag ansetzen und erzeugen als freiste- hende ( densitas Iacit sterilitatem), wußte schon Plinius.

Aus dem Mittelalter wüßten wir weniger Stimmen zu nennen, die sich zu unsern Waldfragen äußerten. Immerhin seien einige erwähnt.

Alexander von Humboldt berichtet im II. Band seines «Kosmos», daß Columbus der Ausdehnung und der Dichtigkeit der Wälder auf allen Bergen die vielen erfrischenden, die Luft abkühlenden Regengüsse zuschrieb, denen er ausgesetzt war, so lange er längs der Küste von Jamaica hinsegelte. Er bemerkt dazu noch in seinem Schiffsjournal, daß

«vormals die Wassermenge ebenso groß war auf Madeira, auf den canarischen und azorischen Inseln; daß aber seit der Zeit, da man die Wälder gefällt hat, die Schatten verbreiteten, die Regenfälle daselbst viel seltener geworden sind». Humboldt fügt bei:

«Diese Warnung ist drei und ein halbes Jahrhundert fast unbeachtet geblieben.»

Zu meiner höchsten Überraschung fand ich im großen Schweinslederband der be- rühmten, von Wagenseil 1697 unter dem Titel «Von der Meistersinger holdseliger Kunst» herausgegebenen Nürnberger Chronik allerlei sehr Merkwürdiges beigeheftet oder mitenthalten, so z. B. eine Abhandlung über das mittelalterliche Zeidlerwesen und einen Abschnitt «Forestale Judicium». Ganz auffallend aber ist eine lange, in lateini- schen Versen verfaßte Beschreibung des großen Stadtwaldes: «Sylva Urbi circumfusa.»

Nachdem zuerst ein Blick auf ursprünglichen Urwald mit «immensis horrendos cornibus Uros» und «stupidas praelongis cruribus Alces», die jetzt ( 1697) noch in den Sarma-

tischen Wäldern leben, geworfen wird, geht der Verfasser zu einer Schilderung des anzu- strebenden Waldes über, die buchstäblich fast einen Ammon'schen ldeal-Plenterwald mit natürlicher Verjüngung beschreibt . . . «ipsam se reparans, semperque nova sibi prole renascens» ! - Auch schon etwas früher als die Herren Bazin, Thompson, Engler über- legte sich Voltaires bekannter Zadig, «wieviel Unzen Wasser in einer Sekunde unter ei- nem Brückenbogen durchfließen, oder oh im Mausmonat ein Kubikmeter mehr Regen fallt als im Hammelmonat».

Der Gedanke an günslige Wirkungen des Waldes auf die Wasserführung ließe sich sehr weit zurückverfolgen. Es wurde nur zuviel behauptet, indem dem Wald auch Ein- fluß auf alle denkbaren klimatischen Zustände zugeschrieben wurde. Doch wirkliche B,f'- weise für einige der alten Vermutungen kennt man erst seit Engler und Burger.

In manchen Gebirgsgegenden hatten schon sehr früh Lawinen, Erdrutsche, Wild- bäche für Einsicht in die Notwendigkeit des Forstschutzes gesorgt, was ja in Bannlegun- gen, z.B. 1339 im Muotatal, 1387 in Altdorf, 1397 für das Urserental u. a. zum Aus- druck kam. Zürich darf sich rühmen, im 1309 als Eigentum erhaltenen Sihlwald zu aller-

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erst eine wirkliche Forstverwaltung mit geregelter Flößerei, einem auf nachhaltige Nut- zung bedachten Wirtschaftsplan, mit Durchforstungen und einer Holzpreispolitik einge- führt zu haben. Freilich mußte 170 Jahre später die Regierung durch ihren Obristzunft- meister und späteren Bürgermeister Hans Waldmann anordnen, daß der Sihlwald <<nit verwüst sunder in er gepracht werd». Im Jahr 1483 erließ Waldmann ein zürcherisches Forstgesetz zur Erhaltung der Gemeindewälder, Regelung der Nutzungen und mit Be- stimmungen, die geradezu den erst nach mehr als vier weiteren J arhunderten in einzel- nen Kantonen eingeführten Forstreservekassen entsprachen. Das Gesetz ist wohl das älteste Denkmal zielbewußter staatlicher Forstpolitik. Mit Recht betont aber Leo Weisz, daß das Zürich des 15. Jahrhunderts nicht den Ehrgeiz hatte, für vorsorgliche Gedan- ken Bahn zu brechen, die noch im 20. auf Widerstand stießen. Wut erhob sich gegen Waldmann. Das Gesetz war ein Hauptanlaß seines grausamen Falls. Noch bis in unsere Zeit hinein wurden Rodungs- und Kahlschlagsverbote, Aufforstung von Weiden, Ab- schaffung waldschädlicher Nutzungen, wie Ziegenweide, Streurechen und dergleichen als verhaßte Einmischung oder Beschränkung von Privatrechten empfunden. Wie kaum auf einem andern Felde wurden die für das Wohl der Gesamtheit wirkenden Bahnbre- cher immer wieder als «Volksfeinde» (im Sinn jenes allzu ehrlichen Arztes bei lbsen) geächtet. Noch Kasthofer wurde aus seinem Heimatkanton verbannt.

Von Forstwissenschaft kann in Mitteleuropa seit etwa 1760 gesprochen werden. Da- mals wurde .zugleich mit dem Aufkommen der physiokratischen Schätzung von Land- und Forstwirtschaft und dem Tasten nach naturwissenschaftlichen Erkenntnissen fast plötzlich auch das beklemmende Bild verwüsteter Wälder bewußt; auf einmal erfaßte die durch seitherige Ersatzstoffe noch nicht gemilderte Furcht vor Holznot die Völker, beinahe wie einst die Angst vor dem Jahr 1000, in dem man den Jüngsten Tag erwartet hatte. Man sah die Waldzerstörung, das Fehlen natürlicher Verjüngung, das Absterben überalter Fruchtmastbäume, die Verderbnis durch ungehemmten Weidebetrieb, die Entartung der verbissenen, zertretenen, übernutzten Niederwälder, ja man ahnte schon die Degenerierung mißhandelter Böden, den verhängnisvollen Einfluß der Entwaldung YOn Gebirgen. So begann sich in den aufklärerischen Jahrzehnten vor der Französischen Revolution rasch ein forstliches Schrifttum zu entfalten. Aus Reaktion gegen die bis- herige Vernachlässigung traten nun übertriebene Erwartungen auf. Man hoffte, durch quacksalberische Düngemittel - für die damals z.B. in England und Preußen an Nobel- preise erinnernde Belohnungen ausgesetzt wurden - die Bäume rasch fast in den Him- mel wachsen machen zu können; je fremder die Holzart, desto maßloser das Vertrauen auf sie; auf monatelanger Segelschiffahrt längst taub gewordene Samen wurden unter kühnsten Verheißungen ausg«;sät; die lange vernachläßigte Natur sollte nun überlistet werden: Obstbäume sollten im Wald den Ertrag vervielfachen, auf Tannen wurden Arven gepfropft, auf Birnbäume Fichten, von fremden Ziegenrassen erhoffte man Wolle, von Schafen dagegen Milch. Doch sehr bald kehrte der so mit tausend Masten ausge- segelte forstliche Jüngling heim, nicht als Greis und nicht gebrochen zwar, aber mit der Erkenntnis, daß mühsam und langwierig vorerst die Natur erforscht werden müsse. Noch eine Erscheinung ist für jene Anfänge der Forstwirtschaft bezeichnend: ihre enge Ver- bundenheit mit der Landwirtschaft. Die Hecke, der Niederwald, Eichenweidewald waren

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verbreitetste Waldformen; gerade die Eiche galt als landwirtschaftEcher Fruchtbaum, auf dem nach Grimmelshausen im Speßart die besten Schinken wuchsen; sie verlor Iür den Bauer ihre damalige Hauptbedeutung, Acherum zu liefern, sobald die Eicheln mit der Verbreitung des Kartoffelanbaus entbehrlich wurden. Noch für die sogenannten ökonomischen Gesellschaften (H. Großmann haL ihnen rine Schrift gewidmet) war Forst- wesen ein Anhängsel der Landwirtschaft. Im ersten Band der «Abhandlungen der Natur- forschenden Gesellschaft in Zürich» erschien 1761 Hirzels in ganz Europa beachtete Schilderung «Die Wirtschaft eines philosophischen Bauers» ( des Jakob Guyer, genannt Kleinjogg), im dritten Band 1766 die von Leonhard Usteri nach namentlich von Hein- rich Göttschi, Bannwart und Küfer in Oberrieden, vortrefflich beantworteten Preisfragen der Physikalischen Gesellschaft zusammengestellte «Anleitung für die Landleute in Ab- sicht auf die Pflanzung der Wälder». Ein anderes Mitglied der Zürcher Gesellschaft, der Schaffhauser Christof J etzler, gab 1769 seine «Freye Gedanken über Beschaffenheit unseres Waldwesens, samt den Mittlen, dasselbe in eine bessere Ordnung zu bringen», heraus. L. Meyer von Knonau bearbeitete schweizerdeutsch des Deutschen Beckmann

«Gegründete Versuche und Erfahrungen von der zu unsern Zeiten höchst nötigen Holz- saat», 1760, während der andere Zürcher, J. J. Ott, ein Werk des Franzosen Duhamel de Monceau unLer dem Titel «Dendrologia Europae mediae» herausgab. Rührig waren in den gleichen Jahren auch Bern und W aadt: Samuel Engel, Albrecht von Haller, Tschif- feli, Tscharner

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Arner in Pestalozzis «Lienhard und GerLrud», Seigneux de Correvon, Wagnon u. a. Eine besonders bemerkenswerte Erfassung damaligen forstlichen Wissens und Erfahrens brachte 1756 die in Pruntrut von FürsLbischof Rink von Baldenstein er- lassene «Hochfürstlich-Baselische Wald- und Forst-Polizey-Ordnung». - Doch alle wohl- gemeinten, manchmal sogar im heutigen Sinn vortrefflichen AnsLrengungen blieben troLz Androhung schwerster Strafen meistenorts nur auf dem Papier. Auch das Gute, ja ge- rade dieses, bedarf einer Keimruhe, ja sozusagen einer lncubationsfrist.

Das uns heute hier vor allem beschäftigende Problem lag schon längst manchen forst- lichen Forschern nahe. Aber es verbarg sich noch unter z. T. weit verallgemeinernden Schlagworten wie anderseits unter den größeren Zusammenhang übersehenden Einzel- untersuchungen. Zu jenen zählen wir die noch ganz unkritischen, von wissenschaftlicher Prüfung fernen Behauptungen vom Einfluß der Bewaldung auf alle möglichen klimati- schen Erscheinungen. Namentlich zwei vielgcnannle Werke suchten solche Erwähnungen zusammen zu f asscn: Moreau de Jonnes: «Memoires sur le deboisement des forets», 1825, und F. v. Löffelholz:Colberg, 1872: «Die Bedeutung und Wichtigkeit des Waldes, Ursa- chen und Folgen der Entwaldung, die Wiederbewaldung mit Rücksicht auf Pflanzen- physiologie, Klimatologie, Meteorologie, Forststatistik, Forstgeographie und die forst- lichen Verhältnisse aller Länder ... » (Der Titel ist noch länger.) Dieser Verfasser beur- teilt das Buch von de Jonnes so: «Er versucht, Manches ohne Beweis und mit großen Übertreibungen verbunden als bewiesen und unbedingt feststehend darzustellen. Die hier niedergelegten Zahlenangaben erweisen sich oft als unrichLig und die Vergleiche, aus denen bewiesen werden soll, sind oft sehr ungeeignet und ohne Berücksichtigung der Ein- fluß habenden Lokalitäten aufgestellt. Die zahlreich gebrachten historischen Zeugnisse sind vielfach als Täuschung zu bezeichnen.» - Diese scharfe Kritik ist zwar verständ-

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lieh und weithin berechtigt, stand aber dem Freiherrn v. Löffelholz kaum zu, da er selbst sehr oft in gleiche Fehler verfällt. Da schreibt erz. B. vom Splügen als «einem Gebirgs- paß im Kanton Tessin», und nach ihm hätten die Franzosen im Jahre 1833 einen Weg- bau auf dem Pilatusberg bei Alpnach unternommen . . . Viele der von v. Löffelholz angeführten oder in andern Quellen gefundenen Arbeiten suchten wir nachzuprüfen. Es zeigte sich, daß um 1845 sehr zahlreiche Abhandlungen, namentlich in Frankreich, über Entwaldungen erschienen. Wir beschränken uns darauf, nur zwei Schweizer zu nennen.

Lardys Denkschrift über die Zerstörung der Wälder in den Bergkantonen, welche die Ungewitter in den Jahren 1834 und 1839 daselbst angerichtet haben. (Deutsche Aus- gabe 1842 in Zürich). Marchand schrieb 1849 über die Entwaldung der Gebirge, wobei er sich u. a. auch auf Berichte französischer Präfekten um die Jahrhundertwende von 1800 stützte, die den Einfluß der Entwaldung auf die Geschiebeführung der Flüsse und auf die Unbeständigkeit ihrer Wassermassen schon ganz im heutigen Sinn auffaßten.

Sehr wichtig und solche Fosrchungen weithin anregend wurden besonders auch die 1841 erschienenen «Etudes sur les torrents des Hautes-Alpes» des französischen Ingenieurs Alexandre Surell.

Von gewaltiger Bedeutung wurden-dann die auf Veranlassung des Bundesrates 1858 verfaßten Berichte der Professoren Culmann und Landolt über ihre Untersuchungen der schweizerischen Wildbäche und Hochgebirgswaldungen. Auch der Geologe Arnold Escher von der Linth hatte mitgewirkt. Seit 1834 waren sich Überschwemmungskata- strophen gefolgt; die große von 1868 mahnte schließlich deutlich an die verhängnisvol- len Folgen der Abholzungen im Einzugsgebiet der Bergflüsse. All das bahnte dem am 24.März 1876 von der Bundesversammlung beschlossenen ersten eidgenössischen Forst- gesetz den Weg.

überall entstanden in jenen Jahren Untersuchungen; es seien nur einige Titel erwähnt.

In Landshut erschien 1857 das vom bayrischen Ingenieur Franz Müller verfaßte Büch- lein «Die Gebirgsbäche und ihre Verheerungen», verursacht durch Kahlschläge. In den Jahren 1859 und 1860 haben die französischen Forstinspektoren Contegril und Bellot oft wiederholte Messungen der Regenmenge auf bewaldetem und auf nicht bewaldetem Boden im Gebiet von N ancy ausgeführt und festgestellt, daß das Wasser vom unbewalde- ten Terrain rasch abfließe, während es im bewaldeten in den Boden sickere. Zur gleichen Zeit hatte auch die bayerische Abgeordnetenkammer sich mit der Entwaldung und ihren Folgen befaßt; namentlich der Vortrag des Freiherrn von Thüngen wies auf die Pflicht des Staates hin, Gesetze gegen die Waldverwüstungen zu erlassen; der humusreiche Wald sei Bewahrer der Niederschläge und gebe sie nur allmählich ab. Ähnlich sprach sich der württembergische Oberförster Karl Fischbach in seinem 1864 zu Frankfurt a. M. er- schienenen Büchlein aus: an unbewaldeten Hängen fließe das Wasser rasch ab und verur- sache Überschwemmungen, während die Bodendecke des Waldes ~s zurückhalte und damit nachhaltig die Quellen speise. Ausführlich behandelte das 1866 in Paris heraus- gekommene Buch «Memoire sur les forets et leur influence climaterique» von A. C. Bec- querel das Problem. 1867 veröffentlichte der preußische Oberforstmeister Steffens eine

«Zusammenstellung der von mehreren berühmten Naturforschern gemachten Beobach- tungen über die Einwirkungen der Wälder auf die Temperatur und auf das Wasser-

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regime». Von 1868 wären eine Denkschrift des Oberförsters Josef Keel an den Großen Rat des Kantons St. Gallen und eine Betrachtung der klimatischen Bedeutung der Wal- dungen von Prof. Ernst Ebermayer zu erwähnen. Dieser hat 1869 auch die Aufgabe der in Bayern zu forstlichen Zwecken errichteten meteorologischen Versuchsstationen gewür- digt. Er hat ferner ein bedeutsames Buch über die Waldstreu verfaßt, das in jenen Jahren die Aufmerksamkeit auf ein Problem lenkte, das in gewissem Sinn Gedanken der späte- ren Bodenuntersuchungen vorwegnahm. Von Eduard Ney erschien 1869 das Buch «Die natürliche Bestimmung des Waldes und die Streunutzung», von Heiß 1866 «Die Wald- streufrage ... », von Böhm 1871 eine Abhandlung über die Folgen der Streunutzung im damals österreichischen Galizien, von Franz Baur 1869 eine Schrift über die Nachteile der Waldstreuentnahme in den Waldungen Württembergs, usw. Baur hat 1869 auch in einem Aufsatz über den Einfluß des Waldes schon darauf hingewiesen, daß in geschonten Wäldern das Wasser langsam einsickere, während es auf den verhärteten Böden entwal- deter Hänge rasch abfließe. Gleiche Beobachtungen teilte 1871 der österreichische Mete- orologe Wodrich mit.

Alle diese Anschauungen erhielten starken Auftrieb durch die großen Erfolge, die Prosper Demontzey durch seine Aufforstungs- und Berasungsarbeiten in entwaldeten Gebirgen Frankreichs erzielte und die er 1878 in seinem berühmt gewordenen Werk

«Etudc sur lcs travaux de reboisement et de gazonnement des montagnes» schilderte. Es wurde von v. Seckendorf ins Deutsche übertragen und regte die Verbauung und Auf- forstung von Wildbachgebieten mächtig an. Freilich vergingen noch zwei Jahrzehnte, bis bei uns Franz Fankhauser (II) sich kraftvoll für solche Arbeiten einsetzte; 1897 hat er seine in jenen klassischen Aufforstungsgebieten gewonnenen Erfahrungen packend geschildert und auf alle sich aufdrängenden Folgerungen tatkräftig hingewiesen. Auf Antrag des Bernischen Forstvereins gab der Schweizerische Forstverein 1898 eine Pro- pagandaschrift heraus: «Die Wasserverheerungen und die Ergänzung der Bewaldung unserer Gebirgsgegenden.»

Wir wollen hier nun nicht die ausgezeichneten Rückblicke wiederholen, die Engler und Burger auf Vorgeschichte und Entstehung unserer W assermeßstationen warfen.

Nichts läge uns ferner, als etwa die gewaltige, ja grundlegende Arbeit dieser beiden For- scher mit sogenannten Priorilätsüberlegungen zu vermengen. Es beeinträchtigt ihre Lei- stungen nicht im mindesten, wenn gezeigt wird, wie das Problem in der Luft lag und wie nach seiner Aufklärung getastet wurde. Dic-se ist nur ihnen zu verdanken.

Wie tief die Überzeugung von der Notwendigkeit der Walderhaltung allmählich auch ins Volk drang, mögen aber auch noch wenige herausgegriffene Beispiele zeigen, die wir außer den ja überzeugten Forstleuten - Dichtern schulden. Oft sind eben sie die wahren Seher. Wie viele solcher Erkenntnisse verdanken wir unserem Zürcher Gottfried Keller! Allbekannt ist seine Geschichte der Wolfhartsgeereneiche im « Verlorenen La- chen». Aber man lese auch, wie erbittert Martin Salander feststellt, daß eine alte, schöne Baumallee gefällt wurde, um - es könnte heute geschrieben sein! - Bauplätze zu erhalten und den Bau jener unnötigen Straße durchzusetzen: «Das sind ja wahre Lumpen, die sich selbst das Klima verhunzen.» - Bei Otto Ludwig erwächst aus der Forderung des

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Waldbesitzers: «Es wird durchforstet!» und der schroffen Weigerung des Försters: «Es wird nicht durchforstet!» das Verhängnis seines furchtbaren Trauerspiels «Der Erb- förster>>. - Doch kaum hält man es für möglich, daß z. B. Thomas Mann schon um 1909, da seine «Königliche Hoheit» erschien, tatsächlich schreiben konnte: «Das Volk sah ein, daß sein Wald auf die Witterungsbeschaffenheit und gesundheitlichen Verhältnis!\e des Landes vom entscheidendsten günstigen Einfluß war; es wußte wohl, daß ohne den prächtigen Wald in der Umgebung der Residenz der Quellengarten dort draußen sich nie mit zahlenden Fremden füllen würde.» Ja, daß er Gründe der falschen Ausbeutung der Wälder erkannte, um deren Aufklärung sich damals die Forstwissenschaft noch sehr bemühte! Da schrieb nämlich Mann z. B. noch: «Man hatte große Flächen des Wald- bodens in ihrer Fruchtbarkeit erschöpft, indem man sie beständig in übertriebener und planloser Weise ihres Streudüngers beraubt hatte ... Es gab viele Forsten, die von aller Fruchterde entblößt waren; es gab solche, die infolge Streurechens zu Krüppelbeständen entartet waren.» Beinahe könnte man vermuten, Thomas Mann habe außer Medizin und Bibel und Richard Wagner und was ailes noch vielleicht auch forstwissenschaftliche Bü- cher studiert ... Daß ferner schon um 1900 Wilhelm von Polenz in seiner ergreifenden Novelle «Wald» Seiten wie die folgenden schreiben konnte, wäre noch erstaunlicher, wenn dieser Dichter nicht als Landedelmann unter Bauern. und in Wäldern praktisch gearbeitet hätte. Da heißt es z.B.: «Da war einmal zu erklären, warum hier Fichten an- geschont worden waren und dort Lärchen, weshalb man hier Fichte und Kiefer in schach- brettartigem Verbande gepflanzt oder in welchen Fällen Hügelpflanzung der Reihensaat vorzuziehen sei. Das wichtige Gebiet der Bodenklassen gab unerschöpflichen Stoff zu Bemerkungen. Frost und Eis verhinderten zwar in dieser Jahreszeit, in den Boden zu dringen und Proben des Erdreichs zu entnehmen, und auch die Flora: Blumen, Stauden und Gräser, die bei Beurteilung der Bodenklasse so wichtig ist, war durch die Schnee- decke dem Auge entzogen, aber doch konnte der Neuling unter kundiger Führung lernen, allein aus dem Äußern des Stammes, seinem Umfang, seiner Länge, der Färbung seiner Rinde, dem Moos daran und manchen andern Kennzeichen auf die Güte des Mutter- bodens zu schließen, aus dem er seine Nahrung sog. Und was gab es da noch alles über die Bonitierung, den Umtrieb, die Verjüngung zu sagen! Warum man hier Kahlschlag machte und dort Plenterschlag; weshalb hier umgewandelt, da durchforstet wurde. Wie alte Fehler sich rächten; wie zum Beispiel noch nach fünfzig Jahren die Entnahme voo Streu in dem kümmerlichen Stande des Holzes sich deutlich abzeichnete. Oder dort das kernfaule Holz deutete auf ungenügende Durchforstung in der Jugend zurück. Und dann die vielen kleinen Handwerkskniffe, mit denen eine geregelte Forstkultur der Natur unter die Arme greift: die Umsäumungen und Loshiebe, damit sich ein Bestand an die Freiheit gewöhnen soll, die Windmäntel, damit ein anderer vor dem Sturm geschützt werde. Das Unterbauen, auf daß der Boden stets unter Schatten bleibe, die Läuterung, damit Luft und Licht an den jungen Baum herandringe.»

Wir glauben, der heutige Forstmann ist ebenso überrascht, wenn er diese Zeilen liest, wie es der Dichter wäre, wenn er von den jetzigen forstlichen Zielen hören würde. Die angeführten Proben aus Novellen des Wilhelm von Polenz und Thomas Mann mögen uns hier auch· den damals überall lebendigen Drang nach forstlicher Erkenntnis beweisen.

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Im folgenden soll nun versucht werden, Entstehung und Entwicklungsgang der Emmentaler W assenneßstationen festzuhalten, wobei wir uns auf größtenteils unver- öffentlichte BerichLe, Protokolle, Gutachten und ähnliche Akten stützen.

Engler begann seinen Überblick auf die Vorgeschichte der Stationen mit den Namen Zürcher und von Wattenwyl, 1894. Schon 1891 aber veröffentlichte der damalige Vor- stand der forstlichen Versuchsanstalt im ersten Band ihrer «Mitteilungen» seine «Unter- suchungen über Sickerwassermengen»; darin schreibt Prof. Anton Bühler: «Ob der Wald einen Einfluß auf den Wasserstand der Quellen und Bäche ausübt, ob er bei Über- schwemmungen und anderseits in Trockenperioden einen günstigen Einfluß äußert, läßt sich nur durch quantitative Untersuchungen entscheiden.» Im II. Band sagt Bühler in seinem Aufsatz «Die Niederschläge im Wald»: «Durch solche Untersuchungen wird gleichzeitig das tatsächliche Material gewonnen für die Lösung der Frage, ob der Wald einen Einfluß auf den Wasserstand der Bäche und Flüsse ausübt.»

1894 stand die Subventionierung der Ilfiskorrektion durch den Bund in Frage; er machte sie von Aufforstungen in den Quellgebieten durch den Kanton Bern abhängig;

dieser beauftragte seinen Oberförster Gottfried Zürcher in Sumiswald mit der Pro- jcktierung dieser Arbeiten. Zürcher empfand den Mangel an Grundlagen, zugleich aber auch den Drang, solche zu beschaffen. Sein Brief vom 8. September 1894 an Forstdirek- tor Regierungsrat F. von Watten w y l in Bern darf als Geburtstag der Emmentaler Versuche aufgefaßt werden. Es hieß darin u. a.: «Wenn für das Ilfisgebiet eine ver- mehrte Bestockung gefordert wird, so will man dadurch den Abflußfaktor herabsetzen.

Man sollte daher über die Veränderungen desselben bei wechselnder Bestockung aufge- klärt sein. Nun will es mir scheinen, man könnte ohne allzu große Opfer diesbezügliche Beobachtungen anstellen. Man würde z. B. in dem Gebiet, das in Frage steht, die Ein- zugsgebiete zweier Rinnen wählen, von denen die eine stark, die andere schlecht bestockt ist. In jedes Tälchen kämen zwei oder auch mehr Regenmesser ... Der Abflußkanal des kleinen Wildbaches würde an einer Stelle so hergerichtet, daß Geschwindigkeit und Ab- flußmenge leicht bestimmt werden könnten ... Schon die Beobachtungen während eini- ger Gewitter müßten wertvolle Anhaltspunkte für den Einfluß des Waldes auf die Wild- bäche der Gegend geben. Vielleicht würde es in einigen Jahren gelingen, für die Frage der Mehrbewaldung im Ilfisgebiet eine Grundlage zu schaffen, auf welcher die Projekte und Vorlagen aufgebaut werden könnten ... Würde sich die schweizerische forstliche Versuchsanstalt zu einem derartigen Experiment im Emmental entschließen, so würden sich geeignete Objekte im Ursprungsgebiet der Grünen, deren Verhältnisse denen der Ilfis analoge sind, finden. Auf dem rechten Ufer des Kurzeneigrabens sind mehrere Rin- nen bis zu 90 und mehr Prozenten bewaldet, auf dem rechten Ufer des Hornbaches dage- gen sind einige ganz oder fast kahle Tälchen. In der Gegend wohnen mehrere geschulte Bannwarte, die sich wohl als Beobachter eignen dürften.»

Diese Überlegungen teilte Zürcher mit Schreiben vom 22. September 1894 auch dem Vorstand der forstlichen Versuchsanstalt mit, damals Prof.Bühler. Zürchers Vorschläge wurden sofort von Regierungsrat von W attenwyl warm unterstützt, der von 1893 bis 1911 Mitglied der Aufsichtskommission war. Ihm verdankt die Anstalt, wie es nach sei-

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nem Rücktritt 1911 von Engler betont wurde, zu einem großen Teil die Errichtung der beiden Stationen hinter Wasen i. E.

Inzwischen erschien in Band IV der «Mitteilungen» eine Fortsetzung der Sicker- versuche von Bühler, die u. a. feststellten, daß von den jährlichen Niederschlägen im Durchschnitt von 36 Monaten 58

%

als Sickerwassermengen abflossen und daß diese durch Vegetation um 33

%

vermindert würden. Waren die Anregungen Zürchers in sei- nen beiden Briefen vom September 1894, öffentlich bekannt geworden? - Es scheint uns bemerkenswert, daß sich am 20.November 1894, der Große Rat des Kantons Neuenburg mit dem Problem beschäftigte. Kahlschläge im Val de Travers und im Val de Ruz wer- den als Ursache schwerer Schädigungen des Wasserhaushalts der Areuse und des Seyon bezeichnet. Wir greifen nur einige Stichworte der Verhandlungen heraus, die Leo Jean- jaquet 1895 in seinem Büchlein «La loi forestiere et le bassin hydrographique de la Reuse» festhielt: ... «axiome devenu banal que le deboisemeqt des forets modifie pro- fondement et fächeusement le regime des cours d'eau ... » «Le Seyon, de cours d'eau nor- mal qu'il etait originairement, est devenu torrent, et il s'est venge ... par de terribles inondations.» «Le sol forestier a deux qualites physiques excessivernent precieuses: une puissance d'absorption tres grande et une conductibilite calorifique tres faible.» - Fer- ner erschien, während man über unsere Wassermeßstationen verhandelte, in der Schwei- zerischen Zeitschrift für Forstwesen, 1898, ein Aufsatz von Rothenbach: «Einfluß des Waldes auf die Ergiebigkeit und Nachhaltigkeit der Quellen.» Als Ergebnis wird u. a festgestellt: Große freiliegende Terrainflächen werden bei eintretendem Regenwetter das Wasser viel rascher bis zu den Quellen dringen lassen, als dies in den Wäldern der Fall ist; dagegen gehen die Quellen aus den letztem bei anhaltender Tröckne viel langsamer zurück als diejenigen aus freiliegendem Terrain.

In den Akten der Eidg. forstlichen Versuchsanstalt erscheinen die Emmentaler Sta- tionen zum erstenmal 1899. Im jedenfalls vom Vorstand Prof. Bourgeois geschriebenen (nicht unterzeichneten) Jahresbericht steht: «Das kantonale Vermessungsbureau Bern lieferte die Pläne von 2 auf ihren Wasserabfluß zu untersuchenden ,Gräben' im Forst- amte Emmental, die meteorologische Centralanstalt gab ihr Gutachten über die Auf- stellung von Regenmessern in dem gleichen Gebiete, während das eidg. Oberbauinspek- torat, hydrometrisches Bureau, die Pläne für die zur Wassermessung notwendigen Con- structionen ausarbeitete.» Im Bericht über den Geschäftsgang der Anstalt 1899 fügte Assistent Pulfer bei: «Im August sind die Einzugsgebiete zweier Wildbäche, von denen das eine bewaldet, das andere unbewaldet ist, im bernischen Forstkreis Sumiswald geo- metrisch aufgenommen und, nach Culturarten und Höhenzonen getrennt, berechnet"

worden. Das Copieren der Pläne, das Einzeichnen der Culturgrenzen, die Aufnahme der Höhencurven und endlich die Flächenberechnung mit dem Planimeter hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen.» Erst im folgenden Jahr, 1900, wurden die Stationen am 1. August in Betrieb genommen, worauf schon am 8. September eine Inspektion dersel- ben erfolgte, mit einer Besichtigung durch den damals in der Schweiz tagenden inter- nationalen Verband forstlicher Versuchsanstalten. In jenem Herbst erst begann man sich auch ernstlich mit der so notwendigen Beobachterfrage zu beschäftigen. Für die «hydro- metrischen Beobachtungen», so heißt es, «konnten gewonnen werden die Staatsbann-

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warte Oppliger für den Rappengraben, Alchenberger für den Sperbelgraben. Die Regen- beobachtungen wurden übertragen für den Rappengraben an Johann Wißler, Riedbad;

Frau Strahm, Badschwendi; Johann Weiler im Kraibeli. Für den Sperbelgraben an Frau Kohler, Kurzeneialp; Frau Schöni, Kuttelbad; Frau Hügli, Bisegg». Es wurde beige- fügt, daß die Beobachter im Berichtsjahr noch nicht bezahlt wurden, da ihre Arbeiten erst kurz vor Jahresschluß begannen, und eine definitive Abmachung mit ihnen noch nicht erfolgte. - Eine Bemerkung, die uns rückblickend melancholisch berührt, da sie uns an jahrzehntelange Schwierigkeiten erinnert, die Beobachter fiir ihre viel Präsenz- zeit erfordernden Aufzeichnungen, deren Genauigkeit und Zuverlässigkeit hohe An- sprüche befriedigen muß, geziemend entschädigen zu können. Die Namen Alchenberger und Wißler begegnen uns dort in Nachkommen der ursprünglichen Beobachter noch nach fast sechszig Jahren. Das «Kraibeli» aber verschwand; 1909 wurde das dortige, jenseits des Kammes gelegene Gebiet durch den Kanton Luzern aufgeforstet; die bis- herigen Pächter und Beobachter dieser Regenmeßstation mußten wegziehen, das kleine Pächterhaus verschwand. Die Beobachtungen wurden auf die Obere Badschwendi ver- legt; als auch dort das Haus nach manchen W ancllungen unbewohnt blieb, wurden von der Untern aus die beidrn Badschwendistatioricn besorgt. Bei Engler erscheint «Krai- beli» unter dem Namen «Krähenbühl».

Die Ende 1900 begonnenen Beobachtungen in beiden Griiben wurden 1901 weiter- geführt, doch zeigte sich folgendes: «Die Bearbeitung der bisherigen Beobachtungen hat ergeben, daß die Messungen der Abflußmengen keine einwandfrei völlig zuverläs- sige Resultate geben, was hauptsächlich auf die ungleichzeitige Beobachtung an beiden Stationen und die zu geringe Zahl der Messungen zurückzuführen ist. Aus praktischen Gründen lassen sich diese Übelstände bei Beibehaltung der jetzigen Beobachtungsmetho- den nicht beseitigen, und es sollten daher die W asserständc durch selbsttätige Pegel auf- gezeichnet werden können. - Das eidg. hydrometrische Bureau in Bern hat der Anstalt bereits diesbezügliche Vorschläge gemacht. - überdies wäre in jedem Graben die Auf- stellung eines selbstregistrierenden Regenmessers sehr angezeigt, wodurch die persön- lichen Beobachtungen einer sicheren Controlle unterworfen würden.»

Am Jahrestag jener ersten Besichtigung, am 8.September 1901, starb Prof. Bour- g eo i s, von dem sein Nachfolger in bezug auf die W assermeßstationen im Nachruf 1903

(Band VII der «Mitteilungen») sagte: ... «Ferner sind seine einläßlichen Studien über den Einfluß des Waldes auf das Regime der Gewässer zu erwähnen. Bourgeois war der erste, der diese hochwichtige Frage durch exakte Experimente zu lösen suchte. Im Jahre '1900 errichtete er mit Unterstützung des eidg. hydrometrischen Bureaus in zwei Bach-

gebieten des Emmentals, von denen das eine bewaldet, das andere unbewaldet ist, Was- sermeßstationen mit ständigem Beobachtungsdienst. Genau ein Jahr vor seinem Tode zeigte er der Versammlung des intC'rnationalen Verbandes der forstlichen Versuchsanstal- ten, die er zu präsidieren die Ehre hatte, die Versuche, welche großes Interesse erweck- ten und allgemeine Anerkennung fanden. Leider war es dem rastlos tätigen Manne nicht mehr vergönnt, sich an den Früchten dieser Arbeit zu erfreuen.» Im Jahr 1901 hatte das

«Journal forestier suisse» von Bourgeois den Aufsatz gebracht: «La foret et le regime des eaux.»

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Es berührt seltsam, auf damalige Abmachungen und Entschädigungsbeträge zurück- zublicken. Da uns noch Originale allererster Verträge in die Hand fielen, mag es gestat- tet sein, ihren Wortlaut hier festzuhalten. Die Ausfertigung erfolgte in jener noch schreib- maschinenlosen Zeit ohne Doppel und sehr primitiv.

Zürich-Fluntern, den 31.August 1901.

Vertrag,

zwischen der Eidg. Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen in Zürich und Herrn Jakob Meister, Gutsbesitzer in Baumen bei Sumiswald.

Zwischen der eidg. Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen einerseits und Herrn Meister in Baumen andererseits ist heute folgender V ertrag abgeschlossen worden:

Herr Jakob Meister gestattet der eidg. Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen die Errichtung einer Wassermeßstation auf seinem Eigentum am Kraiengraben (Rap- pengräbli) und deren Benutzung auf unbestimmte Zeit.

Die eidg. forstliche Centralanstalt zahlt Herrn Jakob Meister für die Einriiumung die- ses Rechtes eine einmalige Entschädigung von fünfzehn Franken (frs. 15.-) und ver- verpflichtet sich, demselben allfällige Schädigungen, die durch die Wassermeßstation auf seinem Eigentum entstehen, zu vergüten.

Also vereinbart am 21. September 1901.

per Eidg. Centralanstalt

Jakob Meister für das forstl. Versuchswesen

Ph. Flury NB. 1 Doppel besitzt Jakob Meister.

Ein inhaltlich genau gleicher Vertrag wurde unterm 15. August 1901 mit Christian Wißler im Riedbad abgeschlossen. Die Verschiedenheit der Daten läßt sich vielleicht so erklären, daß das Schreiben am 31.August in Fluntern vorbereitet wurde, dann aber auf die persönliche Übergabe in Baumen am 21. September zu warten hatte.

Am 8.Juli 1909 erfolgte eine Vertragsergänzung: Die seit 31.August 1901 am Kraien- oder Rappengräbli gemachten Schuttmessungsanlagen werden in den damaligen Ver- trag einbezogen. Die Anstalt bezahlt für diese Ergänzung dem Christian Wißler eine ein- malige Entschädigung von frs. 8.-. Für die in sein Land gesetzten 6 Telegraphenstan- gen bezahlt die Anstalt dem Wißler eine einmalige Entschädigung von frs. 18.-. Chri- stian Wißler behält sich das Recht vor, bei einer eventuellen Weganlage (Ausfahrt aus seinem Land) die Stange bei der obern Brücke 2-3 m versetzen zu dürfen. - Auch dem Jakob Meister in Baumen wird eine einmalige Entschädigung von frs. 8.- für die Schutt- messungsanlage im Rappengraben entrichtet, Für die Anstalt unterzeichnete diese Ver- tragsergänzungen der damalige Forstadjunkt H. Wyß.

Man beachte auch die Diminutive Kraibeli und Rappengräbli für die später so be- rühmt gewordenen Stationen.

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Da 1902 der Kredit zur Anschaffung selbstregistrierender Pegel und Regenmesser fehlte, mußten die Beobachtungen noch in bisheriger Weise fortgesetzt·werden. Im Jahr 1903 traten dann Änderungen ein, indem Ende März und Anfang April die Wasscrmeß- stationen mit selbstregistrierenden Pegeln (Limnigraphen) und Regenmessern, sowie sämtliche Regenmeßstationen mit Schneepegeln versehen wurden. Die täglichen Beobach- tungen der Abflußmengen wurden·nun nicht mehr von den zwei Staatsbannwarten be- sorgt, sondern von in der Nähe wohnenden Leuten. Den Bannwarten obliegt noch die Kontrolle der Beobachter und die Beaufsichtigung der Stationen, sowie die Messung des Geschiebes. Der Bericht sagt: Fortwährende scharfe Kontrolle ist absolut erforderlich, um Störungen sofort zu entdecken und die Wachsamkeit und den Eifer der Beobachter zu erhalten.

Am 5. August 1903 trat die Aufsichtskommission in La'ngnau zusammen und hörte abends in Sumiswald ein Referat von Ing. Epper, Chef des eidg. hydrometrischen Bu- reaus, über die bisherigen Ergebnisse der Wassermessungen. - An der Verarbeitung des Beobachtungsmaterials wurde eifrig geschafft; schon wird beklagt, daß hiefür «beinahe eine ganze Arbeitskraft erforderlich sei». Mit welchen Zahlen damals noch zu rechnen war, zeigt sich aus dem außerordentlichen Kredit von Fr. 3300.- zur Anschaffung .und Einrichtung der Instrumente, der um Fr. 200.90 überschritten wurde. Und der neue Vorstand - es war seit Januar 1902 Prof.Engler - seufzt, seine Arbeiten hätten in der Besorgung der Kassageschäfte und der zahlreichen Korrespondenzen bestanden ... Es stellte sich jetzt auch heraus, daß infolge der ziemlich starken Bewaldung des als «unbe- waldet» bezeichneten Rappengrabens die Differenzen in den Abflußverhältnissen der beiden Gräben nicht in der gewünschten Schärfe hervortraten. «Es sollte daher notwen- dig im Rappengraben eine vorübergehende Entwaldung vorgenommen werden können.»

Tatsächlich wurden dann im folgenden Jahr 1904 die Alpenerlen im Rappengraben weggehauen; er war damals noch zu 30

%

seiner Fläche mit Hochwald bestockt, über- dies noch zu 15-20

%

mit Alpenerlen. Die Alpgenossenschaft Kraibühl hat das Abmähen der Erlen bewilligt und sogar 1/3 der Kosten übernommen. Trotzdem sei der Anstalt «der nicht unbedeutende Kostenaufwand von rund 400 Franken erwachsen». Das Mähen der Erlen müsse während einiger Jahre wiederholt werden. «Unterlassen durfte diese Arbeit nicht werden, nachdem schon so große Opfer für die Installation der Stationen und den Beobachtungsdienst auf denselben gebracht worden sind, und nachdem man in weiteren Kreisen in nächster Zeit zuverwssige Resultate dieses Versuchs erwartet.» «In nächster Zeit!» Diese weiteren Kreise waren äußerst optimistisch, oder vielmehr fehlte ihnen noch jede Einsicht in die Kompliziertheit des Problems. Schon machten sich auch die äußern Hindernisse sehr unliebsam geltend, indem infolge Versagens der Lirnnigraphenuhren Parallelbeobachtungen vom 24. März bis 5. Juni unterbrochen waren.

Der Abhieb der Erlen wurde 1905 beendet. Oberhalb jeder Station wurden Depot- plätze für die Aufnahme des Geschiebes angelegt, «die es nun ermöglichen, die Masse desselben ganz genau zu ermitteln». In diesem Jahr wurde das nur spärlich gewonnene Beobachtungsmaterial mit dem Ausbleiben starker Gewitter entschuldigt, während sonst sich fast ständig die Klage wiederholt, Naturereignisse hätten die Stationen beschädigt, Instrumente zerstört und Beobachtungen verunmöglicht. So hat z. B. am 25. Mai 1909 im

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Rappengraben ein Wolkenbruch einen Muhr gang verursacht, der den Limnigraphen außer Betrieb setzte. Am 13. Juni 1912 ganz gleiches Ereignis im Sperbelgraben. Ebenso starke Muhrgänge 1915 infolge außerordentlich heftiger Gewitter usw.

Im September 1906 berichtete der Vorstand an der 5. Versammlung des internationa- len Verbandes forstlicher Versuchsanstalten in Württemberg über den Einfluß des Wal- des auf den Stand der Gewässer. Im Jahresbericht wurde dann zwar gesagt, daß die kri- tische Vergleichung des bisher gewonnenen Beobachtungsmaterials die Vornahme wei- terer eingehender Untersuchungen über die geologischen, orographischen und hydrogra- phischen Verhältnisse der beiden Gebiete notwendig mache. Aber es ist rückblickend kaum glaublich, daß dann noch beigefügt wird: «Diese Untersuchungen sind, wenn mög- lich, nächstes Jahr zu vollenden, damit zu einer ersten Publikation der Ergebnisse ge- schritten werden kann.»

Im Jahr 1907 gestattete ein regenarmer Sommer genaue periodis~he Messungen jeder Quelle in den Gräben. Da durch diese systematisch durchgeführten Messungen bei nie- dem Wasserständen festgestellt wurde, daß im untersten Lauf des Rappengrabens ein Teil des Wassers versickerte, wurde zur Abklärung etwa 300 Meter oberhalb der Sta- tion aus Beton ein Kanal mit Überfall erstellt ( 1908).

Der Jahresbericht 1910 gab die Verheißung: «Das Beobachtungsmaterial ist nun ein so reichliches, daß ohne Bedenken zur ersten Publikation geschritten werden kann.»

1912 begann Entnahme von Bodenproben; es wurden 71 solcher untersucht. Wieder fand eine Besichtigung der Stationen durch die Aufsichtskommission statt, am 16. Juli 1913. Am 1. Mai 1914 erfolgte der Amtsantritt des zum provisorischen Hilfsassistenten gewählten Hans Burg er. Die Begehungen, lnspekt~onen, Arbeiten in den Stationen mehrten sich nun trotz des Krieges. Im Winter 1915/16 führte Burger die ersten Win- terbeobachtungen in den Gräben durch. Im August 1916 wurde auch in beiden Gebie- ten die lebende Bodenvegetation festgestellt, nach freilich heute längst veralteter Methode, durch K. A. Meyer. 1917 viele Bodenuntersuchungen und Sickerversuche, ferner Bege- hung des Katzen- und Spichergrabens im Hornbach-, des Wasser- und Kuttelgrabens im Kurzeneigebiet. Die im Oktober begonnenen Abflußmessungen bei kleinen W asserstän- den in zwei benachbarten Einzugsgebieten wurden im Februar 1918 wiederholt.

1919 erschien der grundlegende XII. Band der «Mitteilungen» mit Arnold En gle rs:

«Untersuchungen über den Einfluß des Waldes au,f den Stand der Gewässer.» Obwohl Engler glauben durfte, mit seiner gewaltigen Leistung das Problem, so wie es sich da- mals stellte, erschöpfend behandelt zu haben, stand ihm doch die Illusion fern, es wären nun alle Fragen gelöst. Vor allem war klar, daß die Stationen beibehalten und verbessert und die Beobachtungen weitergeführt würden. Er forderte ihre Fortsetzung und wies auf Mängel der Abflußmessung und die Schwäche der Untersuchungen in der Bestim- mung der Niederschläge hin. Der Abflußmessung im Winter sei größte Aufmerksamkeit zu schenken. Abschließend erklärte Engler:« Von großem Werte wäre die Vornahme glei- cher Parallelversuche in andern Gebieten unseres Landes mit andern geologischen und klimatischen Verhältnissen und mit andern Bestandesarten. Man darf indessen die Er- wartungen nicht zu hoch spannen; denn es ist ungemein schwierig, zwei wirklich ver- gleichbare Gebiete zu finden. Leichter ließen sich Versuche in Gebieten anstellen, die

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später zur Aufforstung gelangen, nur müßte dann mit sehr langen Beobachtungszeiten gerechnet werden.» - Auch hat Engler noch im Oktober 1920 in den Gräben die Stellen ausgewählt, die er als geeignet für die Aufstellung von Totalisatoren in Aussicht nahm.

Und im Sommer 1922, da schon die schwere Erkrankung auf Engler lastete, wurden bei großer Trockenheit sämtliche Quellen beider Gebiete genau gemessen.

Der 15. Juli 1923, an dem Arnold Engler erst 54jährig starb, ist ein dunkler Tag in der Geschichte der Emmentaler Stationen. Mit: Recht nennt Richard B. Hilf in seiner Forstgeschichte das Werk Englers über Wald und Wasser «einzigartig».

Seither hat Hans Burger unermüdlich und zielbewußt seine große und unbeirrbare Arbeitskraft, inmitten anderer bedeutender Forschungsaufgaben und vielseitigster Be- anspruchung weiterhin dem Problem gewidmet. Er hat es auch maßgebend erweitert und vertieft durch seine Untersuchungen der physikalischen Eigenschaften von Wald- und Freilandböden. Diese Arbeiten wurden zur unentbehrlichen Ergänzung, die es erst erlaubte, auch die Wasserabflußmessungen richtig zu beurteilen. (Die niederländische Versuchsanstalt in Buitenzorg ging soweit, auf die Einrichtung von W assermeßstationen zu verzichten, um rein nur durch Bodenuntersuchungen die Frage zu klären.)

Eine erste Fortsetzung zum Thema «Einfluß des Waldes auf den Stand der Gewäs- ser», also als II. Mitteilung hierüber, gab Rurger 1934, heraus ( «Mitteilungen», XVIII, 2). Sie behandelte den Wasserhaushalt im Spcrhcl- und Rappengraben von 1915/16 bis 1926/27 und verwertet zum erstenmal die von ihm seit 1915/] 6 durchgeführten Winter- beobachtungen. Als wichtigstes Ergebni.s sei (estgehalten, daß der Wald außerordentlich günstig au( die Milderung der Hochwassergefahr und au( die Verminderung der Ge- schiebeführung wirkt. Sollen die Hochwasserschäden unserer Bäche un<l Flüsse auf ein Minimum reduziert werden, so jst es freilich nötig, daß Forstwirte und Ingenieure zu- sammenarbeiten.

Im Jahre 1927 waren die beiden Abflußstationen vom Bazin-zum Thompson-Über- fall umgebaut worden. Auch war die Station Rappengraben beim Riedbad um 300 Meter grabenaufwärts verlegt worden.

Die Emmentaler Stationen regten zahlreiche ähnliche Untersuchungen an. Es folgten sich Veröffentlichungen in US, Japan, Indien, Java, der Tschechoslowakei.

Am 25. Juli 1925 fand, zum erstenmal nach Englers Tod, wieder eine Besichtigung des Rappengrabens durch die Aufsichtskommission statt. Es wurde der Umbau der Limni- graphenstation beschlossen und tatkräftige weitere Ausgestaltung der Versuche vorge- schlagen. Im besondern regte Oberforstinspeklor Petitmermet an, es seien noch andere Stationen zu begründen: «Faire des essais ailleurs. Le H.appengraben ne suCfit pas. Choi- sir une region nue qu'on reboiserait.»

Auch an der Sitzung vom 14,.Juli 1926 wurde beschlossen, die Versuche im Sperbel- und Rappengraben fortzusrtzen. Am 15. Juli des folgenden Jahres 1927 prüft die Kom- mission verschiedene Vorschläge von Örtlichkeiten, die für die Errichtung einer oder sogar mehrerer neuer Meßslationen in Frage kämen. Burger ist in all jenen Jahren vollauf mit der Prüfung und Ausarbeitung von Projekten beschäftigt. Am 14,.Juli 1928 prüft die Aufsichtskommission das inzwischen aufgestellte Projekt einer Anlage in Cusello am Tamaro im Tessin. Zugleich aber taucht jetzt eine noch mehr versprechende Möglich-

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keit auf: die Baye de Montreux. Dort haben die Gemeinden die Aufforstung von 180 Hek- taren im Einzugsgebiet der Baye beschlossen; hier also wäre vielleicht eine ausgezeich- nete Möglichkeit gegeben. Es wird daher beschlossen, einen Beschluß betreffend Cusello zu verschieben und unterdessen die Frage in Montreux zu studieren. Gleichzeitig aber soll die Prüfung auch noch anderer Vorschläge erfolgen und es wären dann der Kommis- sion vorläufige Pläne zu unterbreiten. Der Präsident der Aufsichtskommission, Prof.

Dr. Rohn, regt auch an, die Anstalt möge sich mit Prof. Meyer-Peter vom Wasserbau- Laboratorium in Verbindung setzen

Während des Jahres 1929 befaßt sich also die Anstalt mit dem Studium zahlreicher vorgeschlagener Örtlichkeiten. Burg er gab darüber ausführlich Rechenschaft in sei- nem 64 großformatige Maschinenseiten umfassenden Bericht von Anfang August 1929.

Er arbeitete zu dem früheren Gutachten Cusello noch weitere fünf aus, nämlich Melera, Melirolo, Val Nan im Misox, Beaucul und Jor. Besichtigt wurden außerdem noch Monte Bre, Lumbrein und Pont Bridel. Am 4. Oktober kam die Aufsichtskommission in Les, Avants zusammen und gab, wie man glaubte: endgültig, der do~tigen Örtlichkeit Beau- cul, später Jorettes genannt, den Vorzug. Die Errichtung der Station Jorettes wird be- schlossen und als »solution ideale» begrüßt. Sie soll 1930 in Angriff genommen werden, worauf etappenweise auch noch Melera und Melirolo gebaut werden sollen, falls die Be- sichtigung sie als geeignet erweise. Diese fand schon kaum zwei Wochen später statt, nach der Sitzung vom 17. Oktober in Bellinzona.

Während vieler Jahre blieb dann aber die Stationsangelegenheit in alle Instanzen aufreibender Weise stecken. Für das Gebiet der Baye de Montreux waren neue Vor- schläge seitens der Herren Muret und Dr. Lütschg aufgetaucht, und schließlich stellte sich auch die Örtlichkeit Jorettes als lawinengefährdet heraus.

Wir möchten auf jene Jahre nicht näher eintreten, aber noch einige grundsätzliche Bemerkungen Burgers erwähnen. Er erklärte in seinem Bericht von 1929, daß die Ab- flußmessungen im Emmental schon vor dem Umba~ recht hohen Ansprüchen an Ge- nauigkeit genügen konnten, jedenfalls waren sie viel zuverlässiger als die Messungen des Niederschlags. Doch sind Ergebnisse aus den Emmentaler Bergen mit ozeanischem Klima und auf bunter Nagelfluh nicht direkt auf andere Gebiete zu übertragen, was eben beweist, wie notwendig es wäre, auch in andern Gegenden ähnliche Versuche anzustellen.

Burger sagt ferner, es seien mit weiser Vorsicht immer zwei Vergleichsgebiete zu glei- cher Zeit beobachtet worden. Mit den zahlreichen Vorschlägen sei von diesem Grund- satz abgewichen worden. Darin bestehe eine gewisse Gefahr. In den Zahlen aus den 25jährigen Beobachtungen im Emmental war es z. B. für den Rappengraben nicht mög- lich, zwei in jeder Beziehung absolut gleicha.rtige Gewitter oder Schneeschmelzen oder Landregen herauszufinden. Jedes Gewitter hat seinen eigenen Charakter, bedingt durch zufällige klimatische und namentlich auch Bodenverhältnisse. Wenn wir also ein kahles Gebiet zur Anlage einer Station wählen, während einiger Jahre beobachten, dann auf- forsten und neuerdings b~obachten, so gelingt es uns wahrscheiniich, eine Veränderung der Wasserbilanz der ganzen Jahre festzustellen. Es ist aber viel unwahrscheinlicher, daß wir die Änderung des Charakters ein~elner Abflußers~heinungen mit Sicherheit nach- zuweisen vermögen. Der Versuch ist es wohl wert, einmal unternommen zu werden, doch

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sollte man nicht alles auf ihn setzen; wir sollten vielmehr versuchen, auch in Zukunft mit zwei Vergleichsgebieten zu arbeiten.

Seither wurde die Station Melera (mit Verzicht auf die Parallelstation Melirolo) be- gründet. Und wie es zur Anlage der beiden Stationen im freiburgischen Schwarzsee- gebiet kam - das zu schildern ist Herrn Dr. Werner Nägeli vorbehalten. Ernst Cas- paris wird auch den Gang der Untersuchungen im Emmental weiterverfolgen, so daß wir uns hier damit begnügen dürfen, nur noch die weiteren Veröffentlichungen Hans Burgers über jenes Gebi.et zu erwähnen.

Seine III. Mitteilung (Band XXIII, 1, 1943) behandelte den Wasserhaushalt im Sper- bel- und Rappengraben von 1927/28 bis 1941/42. Die Ergebnisse zeigten wiederum ein- dringlich, daß es für unsere Volkswirtschaft nicht gleichgültig sein kann, ob die Ein- zugsgebiele unserer Gewässer bewaldet seien oder nicht, und welcher Art diese Bestok- kung sei.

Burgers IV. MiLteilung (Band XXIV, 1, 1945) ist der neuen Station Melera gewidmet.

In der V. Mitteilung (Band XXXI, 1, 1954,) kehrt Burger nochmals ins alte, liebe Emmental zurück und untersucht den Wasserhaushalt in den dortigen beiden Gräben von 1942/43 bis 1951/52. Als besonders wichLiges Ergebnis sei erwähnt, daß in diesen zehn Jahren der voll bewaldete Sperbelgraben rund 50 m3 Geschiebe pro Jahr und Qua- dratkilometer lieferte, der nur zu 1/3 bewaldelc und slark beweidete Rappengraben aber rund 160 m3 oder dreimal mehr. Da durch das Freiland bedingte Hochwasserwellen noch nirgends durch Ausgleichsbecken regulierbar sind, wird eine genügende Waldbestok- kung auch in Zukunft immer noch die Aufgabe haben, den Obcrflächenabfluß und da- durch die Hochwasser und die Erosion herabzusetzen, damit die Ausgleirhsbecken nicht schon allzubald mit Schutt gefüllt und unwirksam werden.

Nochmals behandelt Burger den Wasserhaushalt in der Valle di Melera, in den Jahren 1944/45 bis 1953/54. (Band XXXI, 2, 1955.)

In hervorragender Weise hat aber Burger das Problem Wald und Wasser nicht nur durch obige sechs Veröffentlichungen, seine Gutachten und Projektierungen und durch die Mithilfe an Englers Werk ausgezeichnet gefördert, sondern auch, wie oben schon erwähnt, dµrch seine geradezu grundlegenden Untersuchungen der physikalischen Eigen- schaften der Wald- und Freilandböden. Ihnen wie auch der Frage des Waldklimas sind weitere wertvolle Veröffentlichungen zu verdanken.

Hans Burg er darf wie selten einer auf ein reiches, pflichtgetreu erfülltes Lebens- werk zurückblicken. Möge seine Gesundheit ihm - und uns - die Hoffnung erlauben, es sei noch durchaus nichl abgeschlossen.

Wir glauben, unsern Rückblick nicht pietälvoller schließen zu können, als indem wir dem Siebzigjährigen das Worl geben. Er beendigte seinen Aufsatz «Wald und Wasser in der Schweiz» in der «Allgemeinen Forstzeitschrift», 9. Jahrgang, Nummer 2, Januar 1954, mit folgendem warmem Ausblick:

«Man könnte sich bei der heutigen Entwicklung der Technik immerhin vorstellen, daß es in nicht allzu ferner Zukunft gelingen werde, unsere Wasserkraftwerke durch Atomkraftwerke und das Holz durch billigere, einfacher zu verwendende Stoffe zu er- setzen. Was man aber weder aus dem Ausland einführen, noch als Ersatz V<?n der Tech-

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nik bekommen könnte, das ist die Wohlfahrtswirkung des Waldes, seine Belebung der Landschaften, sein Schutz gegen Lawinen, Erdrutsche, Erosion, rauhe Winde, sein Ein- fluß auf die Milderung der Klima- und Abflußextreme, seine Wirkung als hervorragende Erholungsstätte und als Brücke zur Natur und zum Heimatgefühl. Wir müßten den Wald auch dann hegen und pflegen, wenn in ferner Zukunft keine Holzbedürfnisse mehr zu befriedigen sein sollten, um ihn unsern Kindern und Kindeskindern möglichst unver- dorben zu überliefern, damit auch sie mit der :{Ieimaterde verwachsene, bodenständige Menschen bleiben.»

La foret et les problemes hydrologiques (Des sources les plus anciennes

a

nos jours)

(Resume)

S' appuyant sur des textes historiques et litteraires, qui s' etendent de la mythologie grecque aux temps actuels, en passant par l' epoqa,e romaine, l' aa,teur montre dans une premiere partie de sa communication

a

quel point l'homme s'est preocuppe depuis les temps les plus anciens de la correlation existant entre la foret et l' eau. Cet interet a cree finalement le besoin d' entreprendre

a

ce sujet des recherches sur une base scientifique.

Dans la deuxieme partie l' auteur decri t l' origine et le developpement des stations hydrologiques, creees dans l' Emmental par l' Institut federal de recherches forestieres.

Dei problemi forestali ed idrologici, dalle prime trapelazioni agli odierni sviluppi

( Riassunto)

Sulla scorta di diverse citazioni, daile apere mitologiche greche alla cultura romana, fino ai tempi piu moderni, l' Autore ci dice nella prima parte come le relazioni tra foresta ed acqua abbiano occupato fuomo fin dai tempi remotissi"}i e come ultimamente sia nato il desiderio di intraprendere ricerche scientifiche sulla interdipendenza esistente tra il bosco e l' acqua. La seconda parte racchiude una dettagliata descrizione della creazione e degli ulteriori sviluppi delle stazioni idrometriche dell' I stituto di ricerche f orestali nel- l' Emmental.

On the development of the knowledge concerning the forest-water relationship

(Summary)

By means of historical and literary quotations from Creek mythology via Roman cul- ture to modern times the author shows in the first part of the paper how the relationship

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between forest and water occupied man's mind during the ages, and how finally the desire developed to investigate this relationship scientifically.

T he second part consists of a detailed description o/ fozmdation and development of the water meas1J,rement stations in thc Emmental.

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