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Verhältnis C18:1 zu C16:0

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(1)

Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP

Steuerung der

Milchfettzusammensetzung bei der Kuh durch die Fütterung

Fredy Schori

Info Milchproduzenten Landiswil, Nesselgraben und Schwanden 12. September 2007

(2)

Inhalt

• Einleitung

• Einflussfaktoren auf die Milchinhaltstoffe

• Milchfettzusammensetzung und Stoffwechsel

• Einfluss der Fütterung auf die Milchfettzusammensetzung

• Raufutter und deren Konserven

• Hackfrüchte (Rüben, Kartoffeln)

• Ölsaaten (Rapssamen, Sonnenblumenkerne, Leinsamen)

• Grundregeln beim Verfüttern von Ölsaaten

• Diverses

• Kosten

• Einfluss auf die Fruchtbarkeit

• Schlussfolgerungen

• Fragen

(3)

Milchfettgehalt – Schwankungen übers Jahr

(4)

Milchinhaltsstoffe

Genetik

Alter

Ration

Umwelt

Fütterungs- technik Laktationsstadium

Milchinhaltsstoffe: Einflussfaktoren

Milchinhaltsstoffe werden schwergewichtig durch tierspezifische Faktoren beeinflusst.

(5)

Begriffserklärung (1)

Fettsäure (FS) Triglyceride:

• Triglyceride ist ein Verbund von 3 Fettsäuren

• 98% des Milchfettes besteht aus Triglyceriden.

• Kohlenstoffketten

• Mehr als 400 FS findet man im Milchfett

(6)

Ungesättigte FS

Mindestens eine Doppelbindung

Gesättigte FS

keine Doppelbindung

Fettsäuren (FS)

einfach - ungesättigte mehrfach - ungesättigte

Begriffserklärung (2)

Ungesättigte Fettsäuren haben in der Regel einen

tieferen Schmelzpunkt.

(7)

60%

Fettsäuren

Neuaufbau 40%

Abbau

ungesättigte Fettsäuren

gesättigte Fettsäuren Sättigung

Fettstoffwechsel

(8)

Milchfettzusammensetzung mit Gras- oder Heurationen

(Morel 2005)

0 10 20 30 40 50 60 70

gesättigte FS ungesättigte FS

einfach ungesättigt

mehrfach ungesättigt

kurzkettige mittelkettige langkettige

%

Gras Heu

(Morel 2005)

(9)

0 10 20 30 40 50

Gras Heu

%

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

Verhältnis C18:1 zu C16:0

C18:1 C16:0 Verhältnis

Milchfettzusammensetzung mit Gras- oder Heurationen

(Morel 2005)

• Die Ölsäure (C18.1) führt zu einem weicheren Käseteig.

• Die Palmitinsäure (C16:0) führt zu einem härteren Käseteig.

• Ein Verhältnis C18:1 zu C16:0 über 0.8 ist für eine optimale Käseteigkonsistenz erwünscht.

(10)

0 10 20 30 40 50

Gras Grassilage

%

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

Verhältnis C18:1 zu C16:0

C18:1 C16:0 Verhältnis

Milchfettzusammensetzung mit Gras- oder Silagerationen

(Morel 2006)

• Mit der Konservierung nimmt der Fettanteil und der Anteil an mehrfach ungesättigten im Futter ab.

(11)

Versuch von H. Sollberger und F. Jans

1995 Fütterungsversuch an der ALP

• Je 400 g Sonnenblumenkerne und Leinsamen verfüttert

• Milch zu Emmentaler verarbeitet Mit Ölsaaten weicherer Käseteig

1997 Praxisversuch in 5 Käsereien

• Mit Ölsaaten bessere Käsequalität

(12)

Grundregeln beim Verfüttern von Ölsaaten

Einsatzgrenze: max. 5 - 6% Fett in der Trockensubstanz der Gesamtration

• Herabgesetzte Verdaulichkeit

Fett ist keine Energiequelle für Pansenbakterien

Antinutritive Inhaltsstoffe

• z.B. Blausäure bei Leinsamen

Höchstmengen pro Kuh (650 kg) und Tag

• 1 kg Rapsamen oder Sonnenblumenkerne

• 1,2 kg Leinsamen

(13)

Einsatz von Ölsaaten beim Milchvieh:

Verarbeitung von Ölsaaten

• Verarbeitung ist notwendig (siehe Beispiel)

• Verarbeitung ist nicht ganz einfach

Trocken-gewalzte Leinsamen Unverarbeitete

Leinsamen

62.4 48.6

Fettverdaulichkeit [%]

129 259

ALS* im Kot [g/Tag]

393 400

Aufnahme ALS* [g/Tag]

(Thangavelu et al. 2006)

* ALS: alpha – Linolensäure (C 18:3 Fettsäure)

(14)

Milchleistung und Verzehr

(Stoll 2002)

Kontrolle Rapssamen 1.5 kg

Leinsamen 0.8 kg

Milch [kg/Tag] 25.9a 28.9b 27.3ab

ECM [kg/Tag] 27.7 30.2 29.1

Milchfett [%] 4.49 4.35 4.45

Milchprotein [%] 3.68a 3.40b 3.51b

Verzehr

Grundration* [kg TS/Tag] 16.29 16.6 16.90

Total** [kg TS/Tag] 20.71 21.20 21.12

* Grundration bestand aus Dürrfutter und 25 kg Futterrüben

** Ergänzt wurde die Grundration mit einer Getreidemischung, einem Proteinkonzentrat und einer Mineralstoffmischung

(15)

Milchfettzusammensetzung

(Stoll 2002)

(% Gesamtfettsäuren) Kontrolle Rapssamen 1.5 kg

Leinsamen 0.8 kg

Verhältnis (C18:1/C16:0) 0.35a 0.88b 0.53c

Summe CLA 0.49ab 0.53a 0.49b

Summe Omega 3 0.99a 1.05a 1.5b

• Mit 1.5 kg Rapsamen konnte das erwünschte Verhältnis C18:1 zu C16:0 von 0.8 erreicht werden.

• Mit 0.8 kg Leinsamen wurde das erwünschte Verhältnis C18:1 zu C16:0 von 0.8 nicht erreicht.

• Rapsamen erhöhten den Gehalt an konjugierter Linolsäure (CLA) nur geringfügig.

• Leinsamen erhöhten den Gehalt an Omega-3 Fettsäuren deutlich.

(16)

Verzehr

(Stoll 2003)

Rapssamen Sonnen-

blumenkerne Leinsamen

Verzehr

Grundration* [kg TS] (VP1) 16.6 16.8 15.8

Grundration* [kg TS] (VP2) 16.4 16.4 15.1

Gesamtverzehr** [kg TS] (VP1) 20.8 20.9 19.7

Gesamtverzehr** [kg TS] (VP2) 20.1a 20.4a 18.7b

* Grundration bestand aus Dürrfutter und 15 kg Futterrüben

** Ergänzt wurde die Grundration mit einer Getreidemischung, einem Proteinkonzentrat und einer Mineralstoffmischung VP1 je 1 kg der entsprechenden Ölsaat, VP2 1 kg Rapsamen und je 1,5 kg Sonnenblumenkerne bzw. Leinsamen.

• Erhöhte Mengen an Leinsamen (1,5 kg) können sich negativ auf den Futterverzehr auswirken.

(17)

Milchleistung

(Stoll 2003)

Rapssamen Sonnen-

blumenkerne Leinsamen

ECM [kg/Tag] (VP1) 31.0 29.6 29.9

ECM [kg/Tag] (VP2) 29.4 27.7 28.5

Milchfett [%] (VP1) 4.05 4.13 4.19

Milchfett [%] (VP2) 3.94 3.69 4.18

Milchprotein [%] (VP1) 3.39 3.38 3.37

Milchprotein [%] (VP2) 3.33 3.26 3.29

* Grundration bestand aus Dürrfutter und 15 kg Futterrüben

** Ergänzt wurde die Grundration mit einer Getreidemischung, einem Proteinkonzentrat und einer Mineralstoffmischung VP1 je 1 kg der entsprechenden Ölsaat, VP2 1 kg Rapsamen und je 1,5 kg Sonnenblumenkerne bzw. Leinsamen.

• Erhöhte Mengen an Sonnenblumenkerne (1,5 kg) wirken sich negativ auf den prozentualen Milchfettgehalt aus. .

(18)

Milchfettkonsistenz

(Stoll 2003)

Verhältnis Ölsäure zu Palmitinsäure

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4

Ohne Ölsaaten 1 kg Ölsaaten 1 bzw. 1.5 kg Ölsaaten

Rapssamen

Sonnenblumenkerne Leinsamen

450 g 450 g

350 g

450 g

650 g

480 g

0 g 0 g 0 g

(19)

CLA 0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

poly ungesättigt Summe CLA Transtotal ohne Omega 3 Omega 6

g Fettsäuren / 100 g Fett

ohne Ölsaaten 1 kg Raps 1 kg S-Blume 1 kg Lein 1 kg Raps 1.5 kg S-Blume 1.5 kg Lein

Milchfettzusammensetzung

(Stoll 2003)

Sonnenblumenkerne und Leinsamen verbessern nicht nur die Milchfettkonsistenz, sondern

Sonnenblumenkerne erhöhen den CLA-Gehalt

und Leinsamen den Gehalt an Omega-3 Fettsäuren.

(20)

Sonnen- blumenkerne

(500g Fett)

Leinsamen

(500g Fett)

Leinsamen extrudiert

(500g Fett)

Grundration* [kg TS] 18.0 17.6 18.4

Ölsaaten [kg TS] 0.9 1.0 1.1

Gesamtverzehr** [kg TS] 22.0 21.8 22.5

Verzehrsresultate

(Schori 2005)

* Grundration bestand aus Dürrfutter und 15 kg Futterrüben

** Ergänzt wurde die Grundration mit einer Getreidemischung, einem Proteinkonzentrat und einer Mineralstoffmischung Ziel: 500 g Öl pro Kuh und Tag über die entsprechende Ölsaat zu verfüttern

• 1,1 kg Leinsamen pro Kuh und Tag wirken sich nicht negativ auf den Futterverzehr aus.

(21)

Sonnen-

blumenkerne Leinsamen Leinsamen extrudiert

Milch [kg/Tag] 31.1 30.0 29.9

ECM [kg/Tag] 32.1 32.0 31.9

Milchfett [%] 4.34 4.54 4.52

Milchfett [g/Tag] 1343 1347 1339

Milchprotein [%] 3.16 3.32 3.36

Milchprotein [g/Tag] 977 980 998

Verhältnis C18:1 / C16:0 0.89 0.8 0.9

Milchleistung und -gehalte

(Schori 2005)

(22)

Fettsäuremuster: Tilsiter und Emmentaler

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5

CLA Omega 3 Omega 6

% Gesamtfettsäuren

Tilsiter Uettligen

Emmentaler Sonnenblumenkerne Tilsiter Sonnenblumenkerne Emmentaler Leinsamen Tilsiter Leinsamen

Emmentaler Leinsamen extrudiert Tilsiter Leinsamen extrudiert

(23)

Ölsaateneinsatz und die Wirkung auf das Verhältnis Ölsäure (C18:1) zu Palmitinsäure (C16:0)

Für eine Zunahme des Verhältnisses von 0.1 benötigt es 150 g Öl.

Pro Kuh und Tag könnte dies mit 340 g Rapssamen oder

Sonnenblumensamen bzw. 420 g Leinsamen erreicht werden.

y = 0.001x - 0.0428 R2 = 0.7171

0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0

0 100 200 300 400 500 600 700

Öl über Ölsaaten in g pro Tag

Zunahme Verhältnis C18:1 / C16:0

(24)

Überlegungen zu den Kosten

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

1

Franken pro 100 kg

Rapssamen Sonnenblumenkerne Leinsamen Gerste Sojaschrot

Wertigkeit von Rapssamen, Sonnenblumenkerne und

Leinsamen geschätzt anhand des Gerstenpreises (46.50 Fr./100 kg) und des

Sojaextraktionschrotpreises (61.50 Fr./100kg)

Die Ölsaaten haben pro 100 kg einen Wert von Fr. 78.- für Leinsamen bis Fr. 87.- für Rapssamen. Werden die Ölsaaten zu diesem Preis eingekauft, verteuert sich die Kraftfuttermischung nicht.

• Zu bedenken ist:

• Ölsaaten sind alleine nicht einfach zu verarbeiten

• Spezialbehandlungen (Expansion, Extrusion) sind nicht unbedingt notwendig und kosten viel Geld.

(25)

Überlegungen zur Fruchtbarkeit

• ALP hat keine Versuche zum Thema „Einsatz von Ölsaaten und Fruchtbarkeit“ durchgeführt.

• Unter Berücksichtigung der Höchstmengen an Ölsaaten und Fett in der Ration sind keine Fruchtbarkeitsprobleme zu erwarten.

• Mit den Einsatz von Ölsaaten wird die Energieversorgung verbessert, was sich zu Beginn positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken sollte.

• Kanadische Untersuchungen zeigten eine bessere

Konzeptionsrate mit dem Einsatz von Leinsamen (Petit et al. 2001)

• Im Vergleich mit Sonnenblumenkernen schnitten Leinsamen bezüglich Konzeptionsrate und Frühaborten besser ab. (Ambrose et al. 2006)

(26)

Dürrfutter macht das Milchfett „härter“ im Vergleich zu Frischgras.

Futterrüben und Kartoffeln sowie stärkereiche Futtermittel (Getreide) führen zu einem härteren Milchfett.

Ölsaaten verbessern die

Milchfettzusammensetzung!

• In technologischer Hinsicht (Verhältnis C18:1 zu C16:0)

• In physiologischer Hinsicht (Omega-3, CLA)

Schlussfolgerungen

(27)

Gewisse Regeln müssen bei der Verfütterung von Ölsaaten eingehalten werden.

• Höchstmengen an Ölsaaten und Fett in der Ration

• Verarbeitung

Unter Beachtung der Höchstmengen wurde der Verzehr, die Milchleistung und die

Milchgehalte durch die Ölsaaten nicht beeinflusst.

Futterkosten sollte durch den Einsatz von Ölsaaten nicht extrem ansteigen.

Schlussfolgerungen

(28)

Danke für die Aufmerksamkeit!

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