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Hilfestellungen zum Thema Beichte für die Eltern der Kommunionkinder

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Academic year: 2022

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Hilfestellungen zum Thema „Beichte“

für die Eltern der Kommunionkinder

Zentrale Fragestellungen:

- Welche Erinnerungen haben sie an die Beichte?

- Welches Bußverständnis liegt dieser Kommunionvorbereitung zugrunde?

- Welche Hilfen brauchen die Kinder auf dem Weg zur Beichte von ihren Eltern?

I. Einführung

Welche Assoziationen haben sie bei folgenden Sätzen …

»Wenn ich Beichte/Buße höre, denke ich an ...«

„Die häufigsten Anlässe für Streit, Konflikte in unseren Familien sind…“

„Wenn sich zwei in der Familie streiten, dann….“

„Schlimmer als die anderen, die alle nicht beichten gehen, bin ich auch nicht! Ich brauche keine Beichte, weil….“

Ich vermute, dass bei den meisten die letzte Beichte schon ziemlich lange her ist (Erstkommunion, Firmung) und das Thema nicht wirklich zu den Alltagsfragen gehört.

Und doch gehe ich davon aus, dass Streit und Konflikte in den Familien vorkommen.

Es gehört zum Leben dazu, dass wir Fehler machen, sie uns eingestehen müssen und sie wieder gut machen wollen. Nun können Sie jetzt sagen, dass klären wir in der Familie oder mache ich mit mir selbst aus und damit ist es gut. Dafür brauche ich keine Beichte! Das stimmt aber nicht ganz. Es gibt Dinge, da ist es mit einer

Entschuldigung nicht getan. Immer wieder werden sie an diese Situationen erinnert.

Sie sind belastend, wie Steine auf dem Herzen. Es tut gut, es einfach mal

aussprechen zu können und mit jemanden Außenstehenden darüber zu reden. Und genau das geschieht in der Beichte: Sie reden durch den Priester mit Jesus Christus, und nur er kann sie von der Last der Schuld befreien. Durch die Lossprechung wird ihnen ein Neuanfang ermöglicht, ein Geschenk der Liebe Gottes.

Jetzt höre ich sie sagen: „Aber was haben unsere Kinder schon Böses getan, das gebeichtet werden müsste.“ Darauf kann ich nur sagen, dass es schon kleine Dinge sind, die unsere Kinder nicht mehr schlafen lassen. Aber das sind hoffentlich nur Einzelfälle. Vielmehr sollen die Kinder eine positive, liebevolle Erfahrung mit der Beichte machen. Vielleicht erinnern sie sich beim Heranwachsen daran und nutzen dieses Geschenk öfter.

II. Grundlage im Unterricht

Zunächst haben die Kinder die zehn Gebote kennengelernt. Alle Gebote sind in einem, dem wichtigsten Gebot zusammengefasst:

Jesus sagt:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Ebenso wichtig ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie

dich selbst.“ (Mt 22,37-39)

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Als Hilfestellung wird den Kindern im Unterricht der „Gewissenskompass“ erklärt. Er zeigt die vier Richtungen an, auf die wir im Leben achten müssen: Gott,

Mitmenschen, Schöpfung und ich selbst:

Folgende Fragen können zur Betrachtung der vier Richtungen hilfreich sein:

Gott

Glaube ich an Gott?

Rede ich schlecht über ihn?

Spreche ich zu ihm im Gebet?

Bemühe ich mich, die Gottesdienste aufmerksam mitzufeiern?

Mitmenschen

Bin ich dankbar, dass meine Eltern da sind und für mich sorgen?

Vertrage ich mich mit meinen Geschwistern?

Helfe ich freiwillig zu Hause, damit das Zusammenleben in der Familie besser gelingen kann?

Bin ich freundlich und hilfsbereit gegenüber Mitschülern/Lehrerinnen und Lehrern, Freundinnen und Freunden?

Bemühe ich mich, die Wahrheit zu sagen?

Teile ich mit anderen?

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Ich

Sorge ich durch genügend Sport und Spiel dafür, dass es mir gut geht?

Achte ich auf meine Ernährung?

Bin ich im Unterricht aufmerksam?

Kann ich freiwillig auf etwas verzichten?

Gibt es Zeiten, in denen ich mich nicht mag?

Schöpfung

Freue ich mich an der Schönheit der Natur?

Gehe ich mit Pflanzen, Tieren und Bäumen behutsam um?

Wenn ich Tiere habe, sorge ich mich richtig um sie?

Pflege ich meine eigenen Pflanzen?

Bin ich dankbar, dass ich genug zu essen habe?

Unser Gewissen ist wie eine Kompassnadel. Sie zeigt uns, in welche Richtung wir richtig oder falsch handeln. Es sind dabei nicht nur die Situationen gemeint, in denen wir etwas falsch machen, sondern auch Dinge, die wir hätten tun müssen, aber nicht getan haben (z.B. zugesehen und nicht geholfen, weiter gegangen, weggeschaut…) III. Biblischer Hintergrund

Das Gleichnis vom Barmherzigen Vater / verlorener Sohn zeigt wie gütig und liebevoll Gott zu uns ist:

Jesus sagte einmal: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter ihnen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße! Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie

begannen, ein Fest zu feiern.

„So wie dieser Vater ist Gott“, sagt Jesus. „Immer dürfen wir wieder zu ihm kommen.“

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IV. Das Sakrament der Versöhnung

Verhalten Der verlorene Sohn Die Beichte

Besinnen Er ging in sich. Er dachte über alles nach, was er Unrecht getan hatte

Ich denke über mich und mein Verhalten ehrlich nach. Ich beschönige nichts. Ich erkenne mein unrechtes Verhalten. Ich halte Gewissenserforschung.

Bereuen / Umkehr Er bereute sein Verhalten Er kehrte um

Es tut mir leid, dass ich dies oder jenes getan und anderes nicht getan habe.

Ich fühle mich schuldig.

Ich bin schuldig.

Bekennen Er ging zu seinem Vater. Er sagte: Ich habe vor dir gesündigt. Er bekannte seine Schuld. Sein Vater nahm ihn auf

Ich gehe zum Priester. Ich bekenne meine Schuld vor Gott. Ich sage: So bin ich. Das Gespräch mit dem Priester hilft mir, die Dinge deutlich zu sehen.

Vergebung und Buße Sein Verhalten brachte ihn ins Elend. Sein Vater nahm ihn wieder auf. Er machte ihn wieder zu seinem Sohn.

Er ver - söhn - te ihn.

Gott nimmt mich an, trotz meiner Schuld. Ich erhalte Vergebung. Im Auftrag der Kirche spricht mich der Priester los von meiner Schuld. Gott vergibt mir.

Bessern / Bemühen Er hat sich bemüht, sich zu ändern. Er blieb bei seinem Vater.

Ich darf neu anfangen. Immer wieder.

Der Ablauf der Beichte ist anhand des Gleichnisses gut zu vergleichen.

Die fünf B-Wörter helfen dabei, sich dies zu merken. Die Kinder haben ein kleines Heft bekommen, in dem der genaue Ablauf beschrieben ist: wann, was zu sagen ist.

V. Was brauchen die Kinder auf dem Weg zur Beichte?!

Ein offenes Ohr, wenn Schuldgefühle zwicken Eine sichere Hand, wenn Versagensängste quälen Augen für andere: spüren, was anderen wehtut Zeit zum Nachdenken über sich und andere Mut zur Umkehr

Wachsenden Glauben an den alles verzeihenden Gott

 dazu die Unterstützung der Eltern

Beichte ist ein Geschenk.

Beichte ist Kurskorrektur auf meinem Lebensweg.

Beichte ist die Zusage Gottes: Ich liebe dich

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VI. Einige Gedanken zum Schluss

(Gedanken, die am Elternabend in einem meditativen Gottesdienst gekommen wären)

Jesus fragt jeden einzelnen von uns: Liebst du mich?

Sünde ist... zu wenig Liebe

Nicht, dass mir Menschen unsympathisch sind, ist Sünde, sondern wenn ich deswegen ungerecht über sie urteile, wenn ich sie diskriminiere oder verachte.

Nicht, dass ich Kritik an anderen Menschen übe, ist Sünde, sondern wenn ich es vorschnell oder lieblos tue, wenn ich andere herabsetze oder verletze.

Nicht, dass Neid, Schadenfreude oder Zorn in mir hochkommen, ist Sünde, sondern wenn ich mich diesen Gefühlen nicht widersetze, wenn ich sie nicht zu überwinden versuche, wenn ich mich in meinem Handeln davon leiten lasse.

Nicht, dass ich auf meine Rechte bestehe, ist Sünde, sondern wenn ich dabei die Rechte anderer missachte, wenn ich rücksichtslos und hartherzig bin.

Nicht, dass ich über andere rede, ist Sünde, sondern wenn ich gedankenlos oder gehässig Schlechtes von anderen erzähle und so ihrem Ruf schade.

Nicht, dass ich die schönen Dinge dieses Lebens genieße, ist Sünde, sondern wenn ich dabei meine Pflichten vernachlässige, wenn ich unersättlich, unmäßig und

undankbar bin.

Nicht, dass ich in Wohlstand lebe, ist Sünde, sondern wenn er zu meinem Ein und Alles wird, wenn ich nicht mehr teilen kann, wenn ich kein Herz mehr für andere habe.

Nicht, dass ich in manchen Situationen schweige, ist Sünde, sondern wenn ich dort schweige, wo andere erniedrigt, verleumdet oder Opfer von Lügen werden.

Nicht, dass ich in Konflikte und Auseinandersetzungen gerate, ist Sünde, sondern wenn ich ständig Streit vom Zaun breche, wenn ich nicht auf andere höre und nicht auf sie eingehe, wenn ich unversöhnlich bin.

Nicht, dass mir das Beten nicht immer gelingt, ist Sünde, sondern wenn ich es gar nicht mehr versuche, wenn mir für Gebet und Gottesdienst die Zeit zu schade ist.

Nicht, dass mich manchmal Glaubenszweifel überkommen, ist Sünde, sondern wenn ich mich nicht ernsthaft über den Glauben informiere, wenn mir Gott gleichgültig ist.

Nicht, dass ich mich darum bemühe, meine Zukunft zu sichern, ist Sünde, sondern wenn ich ohne Gott auszukommen meine, wenn ich nicht mehr glaube, dass mein Leben in der Hand Gottes liegt.

Ja: Sünde ist ... zu wenig Liebe

Ich glaube, der Hauptgrund, warum viele nicht mehr zur Beichte gehen, ist neben vielen anderen folgender: Die Verkennung, was Beichte ist, und dass sie wirklich heilen und glücklich machen kann.

Viele Menschen sind verstrickt in Abhängigkeiten, in nie aufgearbeitete Schuld. Sie gehen zu Ärzten, Psychotherapeuten, greifen zu Medikamenten. Aber oftmals umsonst. Vom Schweizer Psychotherapeuten Carl Gustav Jung, Sohn eines ev.

Pfarrers wird berichtet, er habe seine Patienten zuerst gefragt, ob sie katholisch seien.

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Wurde diese Frage bejaht, lautete sein Rat: Dann gehen Sie zunächst einmal beichten.

Dann kommen Sie wieder, falls Sie es dann noch nötig haben.

Unsere Seelen kann nur Gott heilen. Verzeihen, Neuanfang schenken, das kann nur Er, der uns geschaffen hat, der unser Vater ist und der uns mit all seiner Liebe sagt:

"Deine Sünden sind dir vergeben!

Gott schenkt uns seine Barmherzigkeit durch den Dienst der Kirche, ganz menschlich.

Christus übertrug dem Priester in der Weihe die Vollmacht zur Lossprechung. Ein Geschenk, das jeder Gläubige in Anspruch nehmen kann, und das doch so viele von uns links liegen lassen. Es ist, wenn wir im Gleichnis bleiben wollen, als ob wir kurz vor der Umarmung durch den Vater doch noch mal die Biege machen und wieder zurück zum Schweinetrog gehen. Keine gute Idee, keine wirkliche Alternative.

Jederzeit können Sie einen Priester in Ihrer Nähe oder auch anderswo fragen, ob er ein paar Minuten Zeit für Sie hat. Manche bevorzugen den Beichtstuhl, um die Anonymität zu bewahren oder dem Priester nicht in die Augen sehen zu müssen. Doch einigen ist das Gespräch in einem Raum, wo man sich gegenüber sitzt, doch, lieber.

Ein Gespräch und kein Runterleiern von Sätzen, die man loswerden möchte.

So sehr eine ehrliche Beichte auch heilend wirkt, natürlich braucht es eine gewisse Überwindung, aber: Die Früchte einer guten Beichte sind so reichhaltig - sie können Befreiung, Trost, Frieden, Gesundheit, Versöhnung, neue Kraft zur Lebensgestaltung sein - dass niemand den Segen dieses Sakramentes an sich vorbeigehen lassen sollte.

Nur Mut!

Auch nach längerer Beichtabstinenz:

Wagen Sie den Schritt!

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