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Fachprüfung für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Angaben zur betriebswirtschaftlichen Klausurarbeit (WTBG 1999)

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Academic year: 2021

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(1)

Fachprüfung für

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

Angaben

zur betriebswirtschaftlichen Klausurarbeit (WTBG 1999)

Juli 2019

(2)

2

Betriebswirtschaftliche Klausurarbeit Juli 2019 (WTBG 1999)

Geschäftszahl der Prüfungsarbeit: ………

Punkte maximal

1. Erstellung von Jahresabschlüssen/Bilanzierung

98

2. Jahresabschlussanalyse

66

3. Kosten- und Leistungsrechnung

54

4. Planungsrechnung und Finanzierung

52

5. Investitionsrechnung einschl. Unternehmensbew.

60

6. Organisation und allg. Betriebswirtschaftslehre

30

Summe 360

Notenspiegel 0 – 215 Nicht bestanden

216 – 360 Bestanden

(3)

3

1. Erstellen von Jahresabschlüssen/Bilanzierung 98 Punkte

Beispiel 1.1 (Einzelabschluss gem UGB): Leasing 20 Punkte

Die X-GmbH (mit Bilanzstichtag 31.12.) hat am 01.05.2012 eine Produktionsmaschine zu nachfolgen- den Konditionen geleast:

Art des Vertrags: Vollamortisationsleasingvertrag

Grundmietzeit: 6 Jahre (unkündbar)

Lieferung: 01.05.2012

Inbetriebnahme: 06.05.2012 (bei geschätzten 8 Jahren Nutzungsdauer)

Leasingrate: € 10 000 (netto) jährlich im Voraus, fällig jeweils zum 01.05.

Kalkulationszinssatz: 7,5 % p.a.

Kaufoption: € 7 000 (netto) am Ende der Grundmietzeit

marktüblicher Verkehrswert: € 12 000 (netto) am Ende der Grundmietzeit

Umsatzsteuer: Überweisung der gesamten USt (20 %) per 31.05.2012 an den Leasinggeber (die X-GmbH überweist vereinbarungsgemäß)

Das Kreditgeschäft wird gesondert abgerechnet.

Aufgrund eines anderen äußerst attraktiven Angebots zum Kauf einer Maschine übt die X-GmbH die Kaufoption für die geleaste Produktionsmaschine am Ende der Grundmietzeit überraschenderweise nicht aus.

Aufgabenstellung:

1. Welche Form des Leasingvertrags liegt vor? Begründen Sie Ihre Ansicht. (3 Punkte) 2. Nehmen Sie alle für obigen Sachverhalt erforderlichen Buchungen (inkl Saldierungsbuchungen) aus

Sicht der X-GmbH im Jahr 2018 vor. (17 Punkte)

(4)

4 Beispiel 1.2 (Einzelabschluss gem UGB): Latente Steuern 18 Punkte Die X-GmbH, welche seit Jahren die Prämisse der Gewinnmaximierung verfolgt, ist ein Handelsunter- nehmen mit Sitz in Linz.

Bei der X-GmbH wird zum 01.01.2018 von folgenden Parametern ausgegangen:

 Ein Bürogebäude, das vor zwei Jahren um € 1 200 000 angeschafft wurde (Inbetriebnahme erste Jahreshälfte) wird gemäß UGB über 30 Jahre abgeschrieben, ein entsprechendes Gut- achten liegt nicht vor.

 Die Abfertigungsrückstellungen betrugen gemäß UGB € 125 000 und gemäß EStG € 97 000.

Im Jahr 2018 sind zusätzlich folgende Sachverhalte zu beachten:

Die X-GmbH hat in der ersten Jahreshälfte einen PKW um insgesamt € 55 000 (inkl NoVA und USt) erworben; der PKW wird sowohl im UGB als auch im EStG auf acht Jahre abgeschrieben.

Die X-GmbH hat mit der Fertigung eines langfristigen Auftrags begonnen, für den gemäß

§ 206 Abs 3 UGB Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten iHv € 180 000 aktiviert wurden.

 Die Dotierung der Abfertigungsrückstellung beträgt gemäß UGB € 12 000 und gemäß EStG

€ 15 000.

Die X-GmbH erleidet im Jahr 2018 einen steuerlichen Verlust iHv € 95 000. Ein Sanierungskon- zept liegt vor, ausreichend substanzielle Hinweise auf die Realisierung zukünftiger steuer- pflichtiger Gewinne sind jedoch nicht gegeben, es werden lediglich steuerfreie Beteiligungser- träge erzielt.

Hinweis: Die 75%-Vortragsgrenze iSd § 8 Abs 4 Z 2 lit a KStG ist zwecks Vereinfachung zu vernachlässi- gen.

Aufgabenstellung 1: (16 Punkte)

Zusatzinformation: Die X-GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft iSd § 221 UGB.

Welche latenten Steuern hat die X-GmbH als große Kapitalgesellschaft in ihrer Bilanz zum 31.12.2018 in welcher Höhe anzusetzen? Nehmen Sie die diesbezüglich erforderliche Buchung vor.

Aufgabenstellung 2: (2 Punkte)

Zusatzinformation: Die X-GmbH ist eine kleine Kapitalgesellschaft iSd § 221 UGB.

Welche latenten Steuern hat die X-GmbH als kleine Kapitalgesellschaft in ihrer Bilanz zum 31.12.2018 in welcher Höhe anzusetzen?

(5)

5

Beispiel 1.3 (Einzelabschluss gem UGB): Produktion 35 Punkte

Aufgabenstellung:

Lösungshinweise:

Runden Sie Ihre Ergebnisse jeweils kaufmännisch auf ganze Zahlen.

1. Nehmen Sie sowohl die Aktivierung der Anlage als auch alle zum 31.12.2018 erforderlichen Bu-

chungen vor und begründen Sie Ihr Vorgehen. (12 Punkte)

2. Nehmen Sie die Bewertung des Lagerbestands des auf dieser Produktionsanlage erzeugten Pro- dukts zum 31.12.2019 vor und begründen Sie Ihr Vorgehen.

Erstellen Sie auch die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2019 gemäß Gesamtkostenver- fahren bis zum Betriebsergebnis (§ 231 Abs 2 Z 1 - 9 UGB). (16 Punkte) 3. Stellen Sie die Entwicklung der Bilanzansätze dieser Produktionsanlage vom 31.12.2018 bis zum 31.12.2021 dar. Begründen Sie Ihr Vorgehen in den Jahren 2020 und 2021. (7 Punkte)

Jahr 2018

Die Innovation-AG erwirbt am 02.01.2018 (= Tag der Lieferung) eine Produktionsanlage von einem deutschen Lieferanten zu einem Kaufpreis von € 220 000 (netto), wobei folgende Ratenzahlung ver- einbart wurde:

o Die erste Rate iHv € 100 000 ist unmittelbar zu entrichten,

o die beiden folgenden Raten iHv jeweils € 60 000 zum 02.01.2019 bzw zum 02.01.2020.

Alternativ hätte die Innovation-AG einen Kredit bei ihrer Hausbank mit einer Laufzeit von zwei Jahren und einem fixen Zinssatz von 1,2 % p.a. zur Finanzierung der Produktionsanlage aufnehmen können.

Weiters sind bei der Innovation-AG im Zuge der Inbetriebnahme dieser Produktionsanlage folgende Installationskosten angefallen:

o Personalkosten iHv € 2 000 und Materialkosten iHv € 4 126 (jeweils direkt der Erstellung des Fundaments zurechenbar)

o Schulungskosten (vom Hersteller der Anlage in Rechnung gestellt) für die schnellere Einarbei- tung der Mitarbeiter der Innovation-AG in die Bedienung der Anlage iHv € 3 500 netto (diese Schulungskosten wurden bereits als „sonstiger betrieblicher Aufwand“ erfasst).

Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgt am 09.01.2018.

Deren Abschreibung erfolgt linear über die (planmäßige wirtschaftliche) Nutzungsdauer von 7 Jahren.

Die Anlage hat eine monatliche Produktionskapazität von 1 100 Stück (Normalauslastung 1 000).

Bisheriger Buchungsstand:

Die laufenden Aufwendungen im Jahr 2018 wurden bereits ordnungsgemäß verbucht.

(6)

6 Jahr 2019

Im Laufe des Jahres 2019 ist ein Nachfragerückgang für das auf der Anlage hergestellte Produkt zu verzeichnen. Die quartalsmäßigen Produktionsvolumina sowie die damit in Verbindung stehenden Fer- tigungsmaterial- und Personalkosten entwickeln sich wie folgt:

2019 Jan - März April - Juni Juli - Sept Okt - Dez Summe Produktionsmenge

(in Stück) 2 400 1 950 1 860 1 950 8 160

Fertigungsmaterial

(Einzelkosten) 1 200 000 975 000 930 000 975 000 4 080 000 Personalaufwand

(Gemeinkosten) 120 000 120 000 120 000 120 000 480 000

Die planmäßigen Abschreibungen auf die Anlage sind als Fertigungsgemeinkosten zu erfassen.

Der Lagerbestand lt Eröffnungsbilanz zum 01.01.2019 beträgt 200 Stück (à € 522/Stück).

Im Jahr 2019 hat die Innovation-AG zum Preis von € 575/Stück (netto) 6 300 Stück des auf dieser Anlage erzeugten Produkts verkauft (dabei wurden zuerst die zum 01.01.2019 auf Lager liegenden Produkte verkauft; die Bewertung der Lagerbestände erfolgt mit dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren auf Jahresbasis).

Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass sich die Nachfrage in 2020 wieder erholt und die An- lage dann wieder normal ausgelastet werden kann.

Jahr 2020

Im Jahr 2020 geht die Nachfrage entgegen den Erwartungen weiter zurück, da die Konkurrenz ein bes- seres Produkt auf den Markt gebracht hat. Da diese Produktionsanlage technisch bedingt nicht für die Herstellung anderer Produkte verwendet werden kann, wird sie in 2020 wiederum nicht ausgelastet.

Im Juni 2020 beschließt die Innovation-AG, die Produktion dauerhaft erheblich zu drosseln und diese Anlage nur mehr mit einer Auslastung von 40 % (linear mit dem gesunkenen Auslastungsgrad nimmt auch der Wert der Anlage ab) bis zum Ende des Jahres 2022 zu betreiben.

Die Innovation-AG baut bereits ab Juni 2020 entsprechend Personal ab bzw setzt es in anderen Pro- duktionslinien ein.

(7)

7

Beispiel 1.4 (Einzelabschluss gem UGB): Darlehen 25 Punkte

Die Produktions-AG mit Sitz in Salzburg verfolgt seit Jahren zwecks Steuerreduktion die Prämisse der Gewinnminimierung (die Erstellung des Jahresabschlusses mit Bilanzstichtag 31.12. erfolgt jeweils im März des Folgejahres). Gleichzeitig möchte die Produktions-AG ein möglichst hohes Anlagevermögen ausweisen.

Ein Lieferant der Produktions-AG ist in einer angespannten finanziellen Lage. Zwecks Vermeidung von Lieferverzögerungen gewährt die Produktions-AG diesem Lieferanten am 01.10.2018 ein Darlehen zu folgenden Konditionen:

 Darlehenssumme: € 500 000 (endfällig)

 Laufzeit: 4 Jahre

 Zinssatz: 8 % (fällig jeweils am 30.09. für ein Jahr im Nachhinein) Angesichts der finanziellen Lage des Lieferanten wird der Zinssatz iHv 8 % als marktkonform angesehen.

Zum 31.12.2019 haben sich die Schwierigkeiten bei diesem Lieferanten vergrößert und es ist absehbar, dass der Lieferant seinen Verpflichtungen nicht zur Gänze nachkommen wird.

Im Februar 2020 stimmt die Produktions-AG nach längeren Verhandlungen (Verhandlungsbeginn:

Mitte November 2019) endgültig zu, das bestehende Darlehen in ein unverzinstes Darlehen umzuwan- deln. Die Rückzahlung am Ende der Laufzeit wird trotz der Schwierigkeiten mit überwiegender Wahr- scheinlichkeit erwartet.

Am 01. Dezember 2021 wird der Lieferant mehrheitlich von einem finanzstarken ausländischen Inves- tor übernommen, der mit der Übernahme auch zusätzliches Eigenkapital einbringt, um die kurz- und mittelfristige Zahlungsfähigkeit sicherzustellen. Für den Fall einer mehrheitlichen Übernahme ist der vertraglich vereinbarte Zinsverzicht für die Zukunft unwirksam, sodass ab 01.12.2021 wiederum 8 % Zinsen zu zahlen sind. Aufgrund der nunmehr zufriedenstellenden Finanzlage des Lieferanten wäre ein Zinssatz von 5 % marktkonform.

Aufgabenstellung:

Nehmen Sie sämtliche für obigen Sachverhalt erforderlichen Buchungen – von der Gewährung bis zur Rückzahlung des gewährten Darlehens – aus Sicht der Produktions-AG vor.

Hinweis: Runden Sie Ihre Ergebnisse stets kaufmännisch auf ganze Zahlen.

(8)

8

2. Jahresabschlussanalyse 66 Punkte

(Basis-)Definitionen Kennzahlen:

𝑼𝒎𝒔𝒄𝒉𝒍𝒂𝒈𝒔𝒉ä𝒖𝒇𝒊𝒈𝒌𝒆𝒊𝒕 (𝑼𝑯) 𝒅𝒆𝒓 𝑫𝒆𝒃𝒊𝒕𝒐𝒓𝒆𝒏 = 𝑈𝑚𝑠𝑎𝑡𝑧𝑒𝑟𝑙ö𝑠𝑒 + 𝑈𝑆𝑡 (𝐼𝑛𝑙𝑎𝑛𝑑𝑠𝑢𝑚𝑠ä𝑡𝑧𝑒)

∅ 𝐹𝑜𝑟𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 𝑎𝑢𝑠 𝐿 + 𝐿

𝑼𝒎𝒔𝒄𝒉𝒍𝒂𝒈𝒔𝒅𝒂𝒖𝒆𝒓 (𝑼𝑫) = 365 𝑈𝐻

𝑼𝒎𝒔𝒄𝒉𝒍𝒂𝒈𝒔𝒉ä𝒖𝒇𝒊𝒈𝒌𝒆𝒊𝒕 𝒅𝒆𝒓 𝑲𝒓𝒆𝒅𝒊𝒕𝒐𝒓𝒆𝒏 = 𝑊𝑎𝑟𝑒𝑛- 𝑢𝑛𝑑 𝑀𝑎𝑡𝑒𝑟𝑖𝑎𝑙𝑒𝑖𝑛𝑘𝑎𝑢𝑓 + 𝑈𝑆𝑡

𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 𝑎𝑢𝑠 𝐿 + 𝐿

𝑼𝒎𝒔𝒄𝒉𝒍𝒂𝒈𝒔𝒉ä𝒖𝒇𝒊𝒈𝒌𝒆𝒊𝒕 𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒐𝒓𝒓ä𝒕𝒆 = 𝑊𝑎𝑟𝑒𝑛𝑒𝑖𝑛𝑠𝑎𝑡𝑧

∅ 𝑉𝑜𝑟𝑟ä𝑡𝑒

𝑭𝒆𝒓𝒕𝒊𝒈𝒖𝒏𝒈𝒔𝒕𝒊𝒆𝒇𝒆 = 𝑊𝑒𝑟𝑡𝑠𝑐ℎö𝑝𝑓𝑢𝑛𝑔 𝑈𝑛𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒ℎ𝑚𝑒𝑛𝑠𝑙𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔

(9)

9

Beispiel 2.1: Rechenbeispiel 66 Punkte

Die Easy Clean-GmbH ist ein Produktionsunternehmen, das qualitativ hochwertige und biologisch ab- baubare Reinigungsmittel herstellt. Auf Basis des (nachstehend angeführten) Jahresabschlusses der Easy Clean-GmbH sind folgende Aufgabenstellungen zu lösen:

Hinweis: Sämtliche (Zwischen-)Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkommastellen zu runden.

Aufgabenstellung A:

1. Berechnen Sie folgende Kennzahlen der Easy Clean-GmbH für das Jahr 2018 und erläutern Sie auch jeweils deren Aussagekraft:

 die Umschlagsdauer der Debitoren,

 die Umschlagsdauer der Kreditoren sowie

 die Umschlagsdauer der Vorräte. (21 Punkte)

2. Besteht – unter Berücksichtigung der ermittelten Kennzahlenwerte – eine Finanzierungslücke?

Begründen Sie ihre Ansicht. (4 Punkte)

Aufgabenstellung B:

1. Erläutern Sie verbal die Funktion der Wertschöpfungsrechnung, insbesondere auch dahingehend, wie sie die Gewinn- und Verlustrechnung gem UGB ergänzen kann. (3 Punkte) 2. Führen Sie für die Easy Clean-GmbH die Wertschöpfungsentstehungs- und -verteilungsrechnung

für 2018 durch. (12 Punkte)

3. Berechnen und interpretieren Sie die Fertigungstiefe der Easy Clean-GmbH für das Jahr 2018. Er- läutern Sie zudem, welche Unternehmen typischerweise eine im Vergleich zu anderen Unterneh-

men höhere Fertigungstiefe aufweisen. (4 Punkte)

Aufgabenstellung C:

Ermitteln Sie den Cash Flow gemäß KFS BW 2 der Easy Clean-GmbH für das Jahr 2018. (22 Punkte)

(10)

10

vereinfachte Bilanz zum 31. Dezember 2018

A K T I V A (in T€) 2018 2017

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

Li zenzen 10 000 4 000

II. Sachanlagen

1. Grunds tücke, grunds tücks gl ei che Rechte und Ba uten,

ei ns chl i eßl i ch Ba uten a uf fremdem Grund 4 680 9 000

davon Grundwert 2 000 6 000

2. Techni s che Anl a gen und Ma s chi nen 12 900 12 150 17 580

21 150 III. Finanzanlagen

1. Antei l e a n verbundenen Unternehmen 13 000 10 500 2. Wertpa pi ere des Anl a gevermögens 5 000 6 900

18 000

17 400 Summe Anlagevermögen 45 580 42 550 B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. Roh-, Hi l fs - und Betri ebs s toffe 6 920 1 750 2. Unferti ge Erzeugni s s e 4 631 4 700 3. Ferti ge Erzeugni s s e und Wa ren 7 401 7 194

18 952

13 644 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen a us Li eferungen und Lei s tungen 1 150 2 150 davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 100 80 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 875 998 davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 175 140 3. Sons ti ge Forderungen und

Vermögens gegens tä nde 1 440 983 davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 220 89

3 465

4 131 III. Wertpapiere und Anteile

s ons ti ge Wertpa pi ere und Antei l e 600 500 IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 14 564 8 756 Summe Umlaufvermögen 37 581 27 031 C. Rechnungsabgrenzungsposten

1. Di s a gi o 1 503 1 500

2. s ons ti ge Rechnungs a bgrenzungs pos ten 1 625 1 185 Summe Rechnungsabgrenzungsposten 3 128 2 685 D. Aktive latente Steuern 142 32

Bilanzsumme 86 431 72 298

Easy Clean-GmbH Sauberstraße 1, 8020 Graz

(11)

11

vereinfachte Bilanz zum 31. Dezember 2018

P A S S I V A (in T€) 2018 2017

A. Eigenkapital

I. Stammkapital 10 000 10 000

II. Kapitalrücklagen

ni cht ge bunde ne 3 000 1 000

III. Gewinnrücklagen

1. ge s e tzl i che Rückl a ge 1 000 1 000

2. a nde re Rückl a ge n (fre i e Rückl a ge n) 10 500 8 000

11 500 9 000

IV. Bilanzgewinn 32 117 13 472

davon Gewinnvortrag 0 1 512

Summe Eigenkapital 56 617 33 472

B. Rückstellungen

1. Rücks te l l unge n für Abfe rti gunge n 8 430 7 760

2. Rücks te l l unge n für Pe ns i one n 1 120 789

3. Ste ue rrücks te l l unge n 1 830 1 452

4. Sons ti ge Rücks te l l unge n 2 425 8 577

Summe Rückstellungen 13 805 18 578

C. Verbindlichkeiten

1. Ve rbi ndl i chke i te n ge ge nübe r Kre di ti ns ti tute n 5 576 4 850

davon mit Restlaufzeit < 1 Jahr 100 100

davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 5 476 4 750

2. Ve rbi ndl i chke i te n a us Li e fe runge n und Le i s tunge n 1 869 2 942

davon mit Restlaufzeit < 1 Jahr 1 719 2 822

davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 150 120

3. Ve rbi ndl i chke i te n ge ge nübe r ve rbunde ne n

Unte rne hme n 1 456 5 400

davon mit Restlaufzeit < 1 Jahr 600 400

davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 856 5 000

4. Sons ti ge Ve rbi ndl i chke i te n 4 155 3 833

davon mit Restlaufzeit < 1 Jahr 1 900 2 400

davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr 2 255 1 433

Summe Verbindlichkeiten 13 056 17 025

D. Rechnungsabgrenzungsposten 2 953 3 223

Bilanzsumme 86 431 72 298

Easy Clean-GmbH Sauberstraße 1, 8020

(12)

12

vereinfachte Gewinn- und Verlustrechnung für 2018 2018 (T€) 2017 (T€)

1. Umsatzerlöse 132 387 92 409

2. Veränderungen des Bestandes an fertigen und

unfertigen Erzeugnissen 400 320

3. Sonstige betriebliche Erträge

a) Erträge aus dem Abgang von SAV (Grund) 1 000 0

b) übrige 10 563 7 862

11 563 7 862

4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

a) Materialaufwand -29 812 -32 522

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -3 152 -2 155

-32 964 -34 677

5. Personalaufwand

a) Löhne -18 013 -10 400

b) Gehälter -13 433 -13 653

c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an

betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -670 -550

d) Aufwendungen für Altersversorgung -432 -360

e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige

Abgaben und Pflichtbeiträge -15 980 -12 500

-48 528 -37 463

6. Abschreibungen

auf immaterielle Gegenstände des Anlage-

vermögens und Sachanlagen -4 070 -3 980

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen

a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 17 fallen -268 0

b) übrige -14 983 -5 188

-15 251 -5 188

8. Zwischensumme aus Z 1 bis 7 43 537 19 283

9. Erträge aus Beteiligungen 1 950 1 330

davon aus verbundenen Unternehmen 1 100 950

10. Erträge aus anderen Wertpapieren 142 201

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 69 54

12. Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen 500 0

13. Aufwendungen aus Finanzanlagen -200 -100

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -480 -980

15. Zwischensumme aus Z 9 bis 14 1 981 505

16. Ergebnis vor Steuern 45 518 19 788

17. Steuern vom Einkommen -10 901 -5 828

18. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 34 617 13 960

19. Zuweisung zu Gewinnrücklagen -2 500 -2 000

20. Gewinnvortrag 0 1 512

21. Bilanzgewinn 32 117 13 472

Easy Clean-GmbH Sauberstraße 1, 8020 Graz

(13)

13 Auszug aus dem Anhang der Easy Clean-GmbH und zusätzliche Informationen

vereinfachter Anlagenspiegel 2018 (in T€) Easy Clean-GmbH

Sauberstraße 1, 8020 Graz AK/HK

01.01.2018

Zugänge AK/HK 2018

Abgänge AK/HK 2018

AK/HK 31.12.2018

kum.

Abschreib.

2017

Abschreib.

2018

Abgänge Abschreib.

2018

Zuschrei- bungen

2018

kum.

Abschreib.

2018

Buchwert 31.12.2017

Buchwert 31.12.2018 I. Immaterielle

Vermögensgegenstände

Lizenzen 6 000 7 000 - 13 000 2 000 1 000 - - 3 000 4 000 10 000

II. Sachanlagen 1. Grundstücke,…

Gebäude 8 000 - - 8 000 5 000 320 - - 5 320 3 000 2 680

Grund 6 000 - 4 000 2 000 - - - - - 6 000 2 000

2. Techn. Anlagen,… 19 500 5 000 2 100 22 400 7 350 2 750 600 - 9 500 12 150 12 900

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verb. U.en 11 000 2 000 - 13 000 500 - - 500 - 10 500 13 000

2. Wertpapiere des AV 8 000 - 2 000 6 000 1 100 200 300 - 1 000 6 900 5 000

Summe 58 500 14 000 8 100 64 400 15 950 4 270 900 500 18 820 42 550 45 580

(14)

14 Folgende weitere Informationen stehen zur Verfügung:

o Alle Forderungen/Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen zu jeweils einem Fünftel aus Lieferungen und Leistungen, der Rest aus gewährten/erhaltenen Darlehen.

o Die pauschale Forderungswertberichtigung beläuft sich im Jahr 2018 auf T€ 200 (Vorjahrswert:

T€ 150).

o Im Laufe des Geschäftsjahrs 2018 tätigte ein Gesellschafter eine Einlage in die Gesellschaft in Form einer technischen Anlage. Weitere Einlagen erfolgten im Geschäftsjahr 2018 nicht.

o Alle Ein- und Verkäufe der Easy Clean-GmbH werden ausschließlich im Inland getätigt und unter- liegen 20 % USt.

o Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen ausschließlich auf Energie-, Post- so- wie Rechts- und Beratungskosten.

(15)

15

3. Kosten- und Leistungsrechnung 54 Punkte

Beispiel 3.1: Produktionsprogramm 30 Punkte

Ein Unternehmen erzeugt die Produkte A, B, C und D. Zur Erzeugung dieser vier Produkte wird ein Rohstoff R benötigt – dieser kostet € 3 pro kg (dieser Betrag ist in untenstehenden variablen Selbst- kosten enthalten), allerdings können pro Periode nur 7 600 kg des Rohstoffs R beschafft werden.

Produkt A B C D

Nettoerlös/Stück 25 28 22 17

variable Selbstkosten/Stück 19 18 16 14

kg R/Stück 6 5 4 4

Absatzobergrenze in Stück 500 800 600 400

Hinweis: Sämtliche (Zwischen-)Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkommastellen zu runden.

Aufgabenstellung:

1. Ermitteln Sie das deckungsbeitragsmaximale Produktionsprogramm und den dabei erzielten De- ckungsbeitrag. Ermitteln Sie weiters den Grenznutzensatz der Beschaffung und interpretieren Sie

ihn. (10 Punkte)

2. Hinweis: Die Aufgabenstellungen 2a, 2b und 2c sind jeweils unabhängig voneinander zu lösen, dh es ist immer vom Ergebnis aus Aufgabenstellung 1 auszugehen.

a) Ermitteln Sie jeweils die Preisobergrenze für zusätzliche

 1 500 kg des Rohstoffs R. (3 Punkte)

 3 000 kg des Rohstoffs R. (5 Punkte)

b) Zusatzinformation: Es besteht die Möglichkeit, zusätzliche 150 Stück C um € 21 pro Stück ab- zusetzen.

Wie wirkt sich die Inanspruchnahme dieser Möglichkeit auf den Deckungsbeitrag aus?

(6 Punkte) c) Zusatzinformation: Für das Produkt A können nur € 21 pro Stück erzielt werden.

Wie ändern sich dadurch das optimale Produktionsprogramm und der zugehörige Deckungs-

beitrag? (6 Punkte)

(16)

16

Beispiel 3.2: Kostenauflösung 16 Punkte

In den letzten vier Monaten sind bei der Produktion untenstehender Stückzahlen folgende Gesamt- kosten angefallen:

i x(i) K(i)

Stück Gesamtkosten

1 250 € 6 850

2 180 € 5 000

3 260 € 7 050

4 310 € 7 600

Hinweis: Sämtliche (Zwischen-)Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkommastellen zu runden.

Aufgabenstellung:

1. Berechnen sie die variablen Kosten pro Stück und die Fixkosten mit Hilfe der statistischen Kosten-

auflösung (Methode der kleinsten Quadrate). (8 Punkte)

2. Berechnen sie die variablen Kosten pro Stück und die Fixkosten mit Hilfe der High-Point-Low-Point-

Methode. (4 Punkte)

3. Zusatzinformation: Es wird eine Produktion von 280 Stück im Folgemonat geplant.

Planen Sie unter Berücksichtigung der Zusatzinformation die Kosten für den kommenden Monat und zwar sowohl mit den Ergebnissen der statistischen Kostenauflösung als auch mit den Ergeb-

nissen der High-Point-Low-Point-Methode. (4 Punkte)

(17)

17

Beispiel 3.3: Theorie 8 Punkte

Aufgabenstellung:

Führen Sie zwei Kriterien an, die als Basis für die Gliederung von Kostenstellen dienen können und erläutern Sie diese beispielhaft im Hinblick auf ein Produktionsunternehmen.

(18)

18

4. Planungsrechnung und Finanzierung 52 Punkte

Beispiel 4.1: Leistungsbudget 40 Punkte

Die Plauderer-GmbH hat aus dem Vorjahr folgende Anfangsbestände an Vorräten:

Fertigerzeugnisse Rohstoffe Handelswaren

Anfangsbestand 2 700 Stück 5 600 kg 3 800 Stück

Die Bewertung des Anfangsbestands in der Schlussbilanz der Vorperiode erfolgte zu folgenden unter- nehmensrechtlich und steuerrechtlich identischen Werten:

Fertigerzeugnisse Rohstoffe Handelswaren

€ 76 / Stück € 3,40 / kg € 23 / Stück

Die Standardkosten der Planperiode ergeben im Planjahr folgende Werte:

Fertigerzeugnisse € 45 variable Kosten pro Stück (inkl Rohstoffe) Rohstoffe € 3 Standardeinstandspreis pro kg

Handelswaren € 25 Standardeinstandspreis pro Stück

Die variablen Kosten der Fertigerzeugnisse setzen sich wie folgt zusammen:

Fertigungsmaterial 28 %

Fertigungslöhne 36 %

Fertigungsgemeinkosten 25 %

Sonderkosten der Fertigung 11 %

Die geplanten Fixkosten entsprechen den geplanten fixen Aufwendungen:

Fertigungsgemeinkosten (fix) € 640 000 Verwaltungsgemeinkosten (fix) € 176 000 Vertriebsgemeinkosten (fix) € 248 000 Summe Gemeinkosten (fix) € 1 064 000

In den Fixkosten sind die unternehmensrechtlich notwendigen Dotierungen von Rückstellungen iHv

€ 56 000 enthalten, die diesbezüglich steuerrechtlich anerkannte Zuführung beträgt € 47 800.

Die geplanten mengenmäßigen Endbestände betragen:

Fertigerzeugnisse Rohstoffe Handelswaren

Endbestand 1 500 Stück 8 290 kg 1 360 Stück

(19)

19 In der Planperiode sollen von den Fertigerzeugnissen 20 000 Stück hergestellt werden. Der Verkauf von Handelswaren ist mit 41 000 Stück geplant.

Die Standardverkaufspreise sollen bei den Fertigerzeugnissen € 87 pro Stück und bei den Handelswa- ren € 36 pro Stück betragen.

Hinweise:

Als Verbrauchsfolge ist das FIFO-Verfahren zu unterstellen.

Der Körperschaftsteuersatz beträgt im Planungsjahr 25%.

Sämtliche (Zwischen-)Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkommastellen zu runden.

Aufgabenstellung:

1. Erstellen Sie unter Verwendung des im Lösungsheft abgedruckten Formulars das Leistungsbudget

nach dem Umsatzkostenverfahren. (25 Punkte)

2. Wie hoch ist bei gleichbleibendem Umsatzmix der Break-Even-Umsatz? (5 Punkte) 3. Berechnen Sie die Preisspanne und die Sicherheitsspanne und interpretieren Sie die Werte.

(10 Punkte)

(20)

20

Beispiel 4.2: Skontokredit 12 Punkte

Die Vindobona-KG bietet ihren Kunden folgende Zahlungskonditionen an:

Zahlung binnen 10 Tagen mit 2 % Skonto oder 60 Tage netto.

Aufgabenstellung:

Hinweis: Sämtliche Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkommastellen zu runden.

1. Berechnen Sie den Effektivzinssatz dieses Skontokredits:

a) ohne Berücksichtigung von Zinseszinsen.

b) mit Berücksichtigung von Zinseszinsen. (5 Punkte)

2. Zusatzinformation: Der Kunde Xaver hat ein Kontokorrentkonto zu Zinskosten von 12 % p.a.

Ist es sinnvoll, dass der Kunde Xaver unter Ausnutzung seines Kontokorrentkontos innerhalb der

Skontofrist bezahlt? (1 Punkt)

3. Zusatzinformation: Der Effektivzinssatz des Skontokredits soll auch ca 12 % pro Jahr kosten.

Wie viele Tage müsste demzufolge das Nettozahlungsziel sein:

a) ohne Berücksichtigung von Zinseszinsen.

b) mit Berücksichtigung von Zinseszinsen. (6 Punkte)

(21)

21

5. Investitionsrechnung einschl. Unternehmensbewertung 60 Punkte

Beispiel 5.1: Optimales Investitions- und Finanzierungsprogramm 20 Punkte

Die X-GmbH hat für das kommende Quartal die möglichen Investitionsprojekte und die angebotenen Fremdfinanzierungen nach dem Kapitalvolumen bzw dem Kreditbetrag erfasst.

Für sämtliche Investitionsprojekte wurde bereits die Rendite errechnet, für die Kredite wurde die je- weilige Effektivverzinsung ermittelt:

Investitionsprojekt Kapitalbedarf Rendite

1 € 120 000 4 %

2 € 85 000 15 %

3 € 65 000 13 %

4 € 60 000 5 %

5 € 50 000 9 %

6 € 40 000 10 %

7 € 30 000 22 %

8 € 20 000 19 %

9 € 10 000 17 %

Finanzierung Kapitalangebot Effektivzinssatz

1 € 135 000 8 %

2 € 105 000 5 %

3 € 95 000 11 %

4 € 60 000 9 %

5 € 40 000 6 %

6 € 30 000 7 %

Aufgabenstellung:

1. Zusatzinformation: Gehen Sie von beliebiger Teilbarkeit der Kredite, aber Unteilbarkeit der Investi- tionsprojekte aus.

Erstellen Sie das optimale Investitions- und Finanzierungsprogramm (= Dean-Modell) und den da-

bei erzielbaren Gesamtgewinn. (17 Punkte)

2. Ändert sich der Gesamtgewinn, wenn auch die Investitionsprojekte beliebig teilbar wären? Be-

gründen Sie Ihre Entscheidung. (3 Punkte)

(22)

22

Beispiel 5.2: Kapitalwertermittlung 30 Punkte

Die auf die Herstellung und den Verkauf von gerolltem Speiseeis spezialisierte Cool Roll-GmbH über- legt, eine weitere Filiale zu eröffnen.

Es stehen zwei Alternativen zur Wahl:

1. Entweder könnte in gut frequentierter Universitätsnähe ein einfacher Pop Up Store errichtet werden oder

2. es könnte eine mit besonderem Design versehene Eisdiele mitten in der Fußgängerzone und in unmittelbarer Nähe zu vielen Einkaufsmöglichkeiten betrieben werden.

Da von einem 5-jährigen Produktlebenszyklus ausgegangen wird, wurden die Plandaten für diesen Zeitraum wie folgt erhoben:

Pop Up Store

Investitions-

zeitpunkt Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5 Investitionsauszahlung € 50 000

Kundenfrequenz

(Anzahl der Kunden) 30 000 + 15 % gg1

Vorjahr

+ 10 % gg Vorjahr

wie im Vorjahr

wie im Vorjahr

Umsatz je Kunde € 4 € 5 + 5 % gg

Vorjahr

+ 5 % gg Vorjahr

+ 5 % gg Vorjahr laufende Auszahlungen

in % des Umsatzes 70 % 75 % 80 % 80 % 80 %

Die Umsätze ergeben sich aus der Anzahl der Kunden und ihrem durchschnittlichen Verzehr. Alle Pop- Up-Store-Umsätze sind – ob des hohen Anteils an Bargeschäften – als zahlungswirksame Zuflüsse an- zusehen.

Eisdiele

Investitions-

zeitpunkt Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5 Investitionsauszahlung € 200 000

Kundenfrequenz

(Anzahl der Kunden) 25 000 + 10 % gg

Vorjahr

+ 5 % gg Vorjahr

wie im Vorjahr

wie im Vorjahr

Umsatz je Kunde € 10 + 10 % gg

Vorjahr

+ 5 % gg Vorjahr

+ 5 % gg Vorjahr

+ 5 % gg Vorjahr laufende Auszahlungen

in % des Umsatzes 75 % 80 % 85 % 85 % 85 %

Im Gegensatz zum Pop Up Store sollen von der Eisdiele auch Gastronomiebetriebe in der Umgebung beliefert werden, nicht alle Umsätze sind daher sofort zahlungswirksam. Die Umschlagshäufigkeit der Forderungen soll – bezogen auf den Endbestand am 31.12. des jeweiligen Jahres – konstant 5,00 be- tragen. (Umsatzsteuerliche Aspekte in Bezug auf die Umschlagshäufigkeit sind zu vernachlässigen.) Der Kalkulationszinssatz vor Steuern beträgt jeweils 5 % pa.

1 gg = Abkürzung für „gegenüber“

(23)

23 Aufgabenstellung 1: Theoriefragen

a) Erläutern Sie verbal die Bedeutung eines positiven Kapitalwerts. Gehen Sie dabei auch darauf ein, auf welchen Zeitpunkt sich der Kapitalwert bezieht. (5 Punkte) b) Bei Ermittlung eines internen Zinsfußes: Wie wäre der ermittelte Prozentsatz zu interpretie-

ren? (5 Punkte)

Aufgabenstellung 2: Berechnung

Entscheiden Sie auf Basis des Kapitalwertkalküls ohne Berücksichtigung von Steuern, welche der bei- den Alternativen (Pop Up Store oder Eisdiele) gewählt werden sollte. (20 Punkte)

Hinweise:

Die Investitionsauszahlung erfolgt annahmegemäß am Anfang, die anderen Ein- und Auszahlungen hingegen am Periodenende. Sämtliche (Zwischen-)Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkomma- stellen zu runden.

(24)

24

Beispiel 5.3: Unternehmensbewertung 10 Punkte

Für die Bewertung einer inländischen Kapitalgesellschaft stehen Ihnen folgende Informationen zur Verfügung:

1. Geplante Free Cash Flows (FCF) der Detailphase:

X1 X2 X3 ab X4

FCF (in T€) 500,00 490,00 510,00 500,00

2. Entwicklung der verzinslichen Fremdkapitalbestände, die vereinfachend dem jeweiligen Marktwert entsprechen:

31.12.X0 X1 X2 X3 ab X4

verzinsliches FK

(in T€) 1 620,00 1 620,00 1 605,00 1 635,00 1 635,00

Für die Ermittlung des Diskontierungsfaktors ist weiters bekannt:

- Fremdkapitalzinssatz 3,2 %

- Marktrendite 9,50 %

- risikolose Rendite 1,3 %

- Beta-Faktor des unverschuldeten Unternehmens 0,8 - Verschuldungsgrad auf Marktwertbasis: vereinfachend konstant 1/3 - Steuersatz über den gesamten Planungszeitraum 25%

Die Zinsen sind jeweils vom Endbestand der Verbindlichkeiten der jeweiligen Vorperiode zu berech- nen.

Einzahlungsüberschüsse sowohl in der Detailphase als auch in der Rentenphase werden zu 100 % am Ende der jeweiligen Planjahre ausgeschüttet. (Allfällige unternehmensrechtliche Ausschüttungsbe- schränkungen sind zu vernachlässigen.)

Aufgabenstellung:

Führen Sie die Bewertung dieses Unternehmens auf Basis eines Equity Approachs zum Stichtag 31.12.X0 durch.

Hinweis: Sämtliche (Zwischen-)Ergebnisse sind kaufmännisch auf 2 Nachkommastellen zu runden.

Formeln:

𝛽𝑣 = 𝛽𝑢∙ [1 + (1 − 𝑠) ∙𝐹𝐾 𝐸𝐾] 𝑟(𝐸𝐾)𝑣 = 𝑖 + 𝛽𝑣∙ (𝑟𝑀− 𝑖)

(25)

25

6. Organisation und allgemeine Betriebswirtschaftslehre 30 Punkte

Beispiel 6.1: Produktlebenszyklus 10 Punkte

Aufgabenstellung:

Nennen Sie die Phasen eines typischen Produktlebenszyklus und führen Sie an, welche absatzpoliti- schen Instrumente in den einzelnen Zeitabschnitten üblicherweise zur Anwendung gelangen.

Beispiel 6.2: Branchenstrukturanalyse nach Porter 20 Punkte

Aufgabenstellung: Ausgehend von der Branchenstrukturanalyse nach Porter (Fünf-Kräfte-Modell):

1. Auf welchen fünf wesentlichen Wettbewerbskräften basiert dieses Modell? (5 Punkte) 2. Beschreiben Sie drei dieser fünf Wettbewerbskräfte ausführlich und gehen sie dabei auch jeweils auf drei entscheidende wettbewerbsprägende Faktoren je beschriebener Wettbewerbskraft ein.

(15 Punkte)

(26)

Fachprüfung für

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

Lösungen

zur betriebswirtschaftlichen Klausurarbeit (WTBG 1999)

Juli 2019

(27)

2

Betriebswirtschaftliche Klausurarbeit Juli 2019 (WTBG 1999)

Geschäftszahl der Prüfungsarbeit: ………

Punkte maximal

Punkte erreicht

1. Erstellung von Jahresabschlüssen, Bilanzierung

98

2. Jahresabschlussanalyse

66

3. Kosten- und Leistungsrechnung

54

4. Planungsrechnung und Finanzierung

52

5. Investitionsrechnung einschl. Unternehmensbew.

60

6. Organisation und allg. Betriebswirtschaftslehre

30

Summe 360

Notenspiegel 0 – 215 Nicht bestanden

216 – 360 Bestanden

Beurteilung:………

Datum:……… Unterschrift:………

(28)

3

1. Erstellen von Jahresabschlüssen/Bilanzierung 98 Punkte

Lösung Beispiel 1.1 (Einzelabschluss gem UGB): Leasing 20 Punkte

1. Finanzierungs- oder Operate Leasing (Punkte: 3)

Gegeben ist Vollamortisationsleasing und eine unkündbare Grundmietzeit von 6 Jahren, die 75 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer entspricht. Nach UGB bestehen keine spezifischen Bilanzie- rungsvorschriften, weswegen insbesondere die Vorschriften der EStR in Betracht kommen. Nachdem eine günstige Kaufoption am Ende der 6-jährigen Leasingdauer (8 Jahre gesamte ND) am Ende der Grundmietzeit auch die Chance auf Wertsteigerung bietet, ist der Vertrag als Finanzierungsleasing zu bilanzieren.

2. Verbuchung

Anschaffungskosten = Barwert (inkl Kaufoption) iHv 54 994,58

(6 Leasingraten iHv 10 000, vorschüssig, Kaufoption am Ende des 6. Jahres iHv 7 000, 7,5 %)

½ pAvA 2018: 54 994,58 / 8 / 2 = 3 437,16

30.04.2018: (7) pAvA 3 437,16

an (0) Maschine 3 437,16

(Punkte: 4)

Anschaffungskosten 54 994,58

– pAvA (2012 bis Mitte 2018, dh 6,5 Jahre) − 44 683,10

= Restbuchwert zum 01.05.2018 10 311,48

(7) Buchwert abgegangener Anlagen 10 311,48

an (0) Maschine 10 311,48

(Punkte: 2) Stand Konto ‚Leasingverbindlichkeit‘:

per 01.05.2017: Barwert Kaufoption iHv € 6 511,63 (= 7 000,00 / 1,075) per 01.01.2018: Barwert Kaufoption iHv € 6 833,27 [= 7 000,00 / 1,075^(1/3)]

(29)

4 Zinsabgrenzung 01-04/2018: 7 000 – 6 833,27

(8) Zinsaufwand 166,73

an (3) sonstige Verbindlichkeit (Leasinggeber) 166,73

(Punkte: 4)

USt: USt-pflichtige Rücklieferung, BmGl = Nennwert Kaufoption zum Zeitpunkt der Rückübertragung:

7 000 * 20 % = 1 400

(2) sonstige Forderung (Leasinggeber) 1 400,00

an (3) Umsatzsteuer 1 400,00

(Punkte: 2) Mangels Ausübung der Kaufoption: Erfolgswirksame Ausbuchung der ‚sonstigen Verbindlichkeit (Lea- singgeber)‘ aus der noch aktivierten Kaufoption.

(3) sonstige Verbindlichkeit (Leasinggeber) 7 000,00

an (4) sonstiger betrieblicher Ertrag 7 000,00

(7) Verluste aus dem Abgang von Anlagen 10 311,48

an (7) Buchwert abgegangener Anlagen 10 311,48

(4) sonstiger betrieblicher Ertrag 7 000,00

an (7) Verluste aus dem Abgang von Anlagen 7 000,00

(Punkte: 5)

(gesamt: 20)

(30)

5 Lösung Beispiel 1.2 (Einzelabschluss gem UGB): Latente Steuern 18 Punkte

Aufgabenstellung 1:

Entwicklung Differenzen und Verlustvorträge:

01.01.2018 Änderung 31.12.2018

Gebäude 20 000 10 000 30 000 (Punkte: 2)

Abfertigungsrückstellung 28 000 -3 000 25 000 (Punkte: 2)

PKW1) - 0 0 (Punkte: 2)

Langfristfertigung - - 180 000 - 180 000 (Punkte: 2)

Summe temporäre Differenzen 48 000 - 173 000 - 125 000

1) Für die Luxustangente ist keine latente Steuer zu bilden.

Soweit passive latente Steuern bestehen, kann der Verlustvortrag angesetzt werden:

125 000 – 95 000 = 30 000 * 25 % = 7 500.

In der Bilanz der X-GmbH ist daher eine Rückstellung für latente Steuern iHv € 7 500 anzusetzen.

(Punkte: 4)

(8) KSt-Aufwand (latent) 19 500

an (2) aktive latente Steuern 12 000

an (3) RSt für passive latente Steuern 7 500 (Punkte: 4)

Aufgabenstellung 2:

Bei der kleinen GmbH ergibt sich hier kein Unterschied (vgl dazu § 198 Abs 9 UGB) – es ist ebenfalls eine Rückstellung für latente Steuern iHv € 7 500 anzusetzen. (Punkte: 2)

(gesamt: 18)

(31)

6 Lösung Beispiel 1.3 (Einzelabschluss gem UGB): Produktion 35 Punkte

Aufgabenstellung 1: Verbuchung Produktionsanlage 2018 + Begründung

Die Anschaffungskosten der Produktionsanlage bestehen gemäß § 203 Abs 2 UGB aus dem Kaufpreis und den einzeln zugeordneten Aufwendungen, die für die Versetzung der Produktionsanlage in den betriebsbereiten Zustand erforderlich waren; letztere Aufwendungen setzen sich aus den jeweils di- rekt zurechenbaren Personalaufwendungen von € 2 000 sowie den direkt zurechenbaren Materialauf- wendungen von € 4 126 zusammen. Die Schulungskosten der Mitarbeiter hingegen sind laufender Auf- wand des Jahres 2018 und verbleiben somit im sonstigen betrieblichen Aufwand.

Aufgrund der Ratenvereinbarung enthält der Kaufpreis eine Finanzierungskomponente. Die Zinsen sind nicht Bestandteil der Anschaffungskosten und deshalb gesondert als Zinsaufwand zu erfassen.

(Punkte: 2) Ermittlung Anschaffungskosten (Zinssatz von 1,2 %):

Zeitpunkt Rate Betrag Barwert

02.01.2018 1 100 000 100 000,00

02.01.2019 2 60 000 59 288,54

02.01.2020 3 60 000 58 585,51

Summe Barwert Kaufpreis 220 000 217 874,05

Aufwendungen betriebsbereiter Zustand 6 126,00

Anschaffungskosten (gerundet) 224 000

(Punkte: 3) 02.01.2018:

(0) Produktionsanlage 224 000

an (2) Bank 100 000

an (3) Verb L+L 117 874

an (4) aktivierte Eigenleistungen 6 126 (Punkte: 3)

31.12.2018

(7) pAvA (224 000 / 7 Jahre) 32 000

an (0) Produktionsanlage 32 000

(8) Zinsaufwand (117 874 * 0,012) 1 414

an (3) sonst Verbindlichkeiten 1 414 (Punkte: 4)

(32)

7 Aufgabenstellung 2: Bewertung Lagerbestand 31.12.2019 + Begründung; GuV Betriebsergebnis

Zu prüfen ist, ob bzgl des auf dieser Anlage erzeugten Produkts eine offenbare Unterbeschäftigung gem § 203 Abs 3 UGB vorliegt. Insofern Gemeinkosten durch eine offenbare Unterbeschäftigung (≤ 80 % der Normalauslastung) erhöht sind, dürfen gem § 203 Abs 3 UGB nur die einer durchschnittli- chen Beschäftigung entsprechenden Teile dieser Kosten in die Berechnung der Herstellungskosten ein-

gerechnet werden. (Punkte: 2)

 Auslastungsgrad der Anlage Jan - März April - Juni Juli - Sept Okt - Dez Summe

Produktionsmenge 2 400 1 950 1 860 1 950 8 160

Kapazität (Normalauslastung) 3 000 3 000 3 000 3 000 12 000

Auslastung (IST) 68 %

Der durchschnittliche Auslastungsgrad dieser Anlage im Jahr 2019 beläuft sich auf 68 %, somit liegt

jedenfalls eine offenbare Unterbeschäftigung vor. (Punkte: 2)

Stück Anfangsbestand 01.01.2019

+ Produktionsmenge - Verkäufe

200 + 8 160 - 6 300 Endbestand Lager 31.12.2019 = 2 060

Nachdem zuerst die zum 01.01.2019 auf Lager liegenden Produkte verkauft werden, besteht der La- gerbestand zum 31.12.2019 ausschließlich aus im Jahr 2019 erzeugten Produkten. Die Bewertung die- ses Lagerendbestands erfolgt lt Angabe mit dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren (auf Jahres- basis), wobei die Gemeinkosten (hier: Personalaufwendungen und Abschreibungen) um die Leerkos- ten zu reduzieren sind:

Fertigungsmaterial Personalaufwand Abschreibungen

4 080 000 326 400 21 760

(= Einzelkosten) (= 0,68 * 480 000) (= 0,68 * 32 000) Herstellungskosten 2019 gesamt 4 428 160

Produktionsmenge 2019 (in Stück) 8 160

Herstellungskosten/Stück 542,67

Endbestand Lager (in Stück) 2 060

Endbestand Lager (in €) 1 117 893 (Punkte: 7)

Anfangsbestand Lager (in €) - 104 400 (= 200 * 522)

Bestandsveränderung 1 013 493

(33)

8 Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2019 stellt sich wie folgt dar:

GuV 2019

(= 575 Verkaufspreis/Stück * 6 300 Stk Verkaufsmenge)

(Punkte: 5)

Umsatzerlöse

Bestandsveränderung Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen

3 622 500 1 013 493 - 4 080 000 - 480 000 -32 000

Betriebsergebnis 43 993

Aufgabenstellung 3: dauerhafte Wertminderung Produktionsanlage

Im Jahr 2020 ergibt sich durch die Verkürzung der Restnutzungsdauer eine geänderte planmäßige Ab- schreibung dieser Produktionsanlage. Darüber hinaus ist im Jahr 2020 nicht mehr davon auszugehen, dass die Anlage wieder mit Normalauslastung betrieben werden kann, damit ist eine dauerhafte Wert- minderung und folglich eine zwingende außerplanmäßige Abschreibung gem § 204 Abs 2 UGB gege- ben. Aufgrund des geänderten Restbuchwerts ergibt sich für 2021 wiederum eine geänderte planmä-

ßige Abschreibung. (Punkte: 2)

Die Bilanzwerte der Produktionsanlage ergeben sich wie folgt:

Anschaffungskosten 01.01.2018 - pAvA 2018

224 000 - 32 000

= Bilanzwert 31.12.2018 - pAvA 2019

= 192 000 - 32 000

= Bilanzwert 31.12.2019

- pAvA neu 2020 (neue Rest-ND von 3 Jahren)

= 160 000 - 53 333

= Zwischensumme

- apAvA (Wertminderung 60 %)

= 106 667 - 64 000

= Bilanzwert 31.12.2020 - pAvA neu 2021 (= 42 667 / 2)

= 42 667 - 21 334

= Bilanzwert 31.12.2021 = 21 333

(Punkte: 5)

(gesamt: 35)

(34)

9 Lösung Beispiel 1.4 (Einzelabschluss gem UGB): Darlehen 25 Punkte

01.10.2018:

(0) Ausleihung 500 000

an (2) Bank 500 000 (Punkte: 3)

31.12.2018:

(Hinweis: Für bilanzielle Zwecke können die Zinsen sowohl linear [wie im Folgenden dargestellt] als auch finanzmathematisch korrekt errechnet werden – beide Rechenvarianten sind als richtig zu werten.) 500 000 x 8 % * 3/12

(0) Ausleihung 10 000

an (8) Zinserträge 10 000 (Punkte: 2)

30.09.2019:

(2) Bank 40 000

an (0) Ausleihung 10 000

an (8) Zinserträge 30 000 (Punkte: 2)

31.12.2019

Berücksichtigung der Umwandlung des bestehenden Darlehens in ein unverzinstes Darlehen, da wert- erhellend vor Abschlusserstellung, daher kein Zinsertrag ab 01.10.2019

Bewertung Darlehen ohne Zinsen: 500 000 : 1,08^2,75 = 404 627 (8) sonstiger Aufwand Finanzanlagen 95 373

an (0) Ausleihung 95 373 (Punkte: 6)

31.12.2020

404 627 x 8 % = 32 370

(0) Ausleihung 32 370

an (8) Zinserträge 32 370 (Punkte: 2)

(35)

10 31.12.2021

Zinsertrag für 11 Monate und Zuschreibung im Ausmaß der auf € 500 000 noch fehlenden Differenz oder alternativ Zuschreibung (bis zu den Anschaffungskosten)

(0) Ausleihung 63 003

an (8) Zinserträge 36 667

an (8) sonstige finanzielle Erträge 26 336 (Punkte: 6)

oder alternativ:

(0) Ausleihung 63 003

an (8) sonstige finanzielle Erträge 63 003

500 000 x 8 % x 1/12 = 3 333

(0) Ausleihung 3 333

an (8) Zinserträge 3 333 (Punkte: 2)

30.09.2022:

(2) Bank 533 333

an (2) Ausleihung 503 333

an (8) Zinserträge 30 000 (Punkte: 2)

(gesamt: 25)

(36)

11

2. Jahresabschlussanalyse 66 Punkte

Lösung Beispiel 2.1: Rechenbeispiel 66 Punkte

Aufgabenstellung A:

1. Berechnen Sie folgende Kennzahlen der Easy Clean-GmbH für das Jahr 2018 und erläutern Sie auch jeweils deren Aussagekraft:

Umschlagsdauer der Debitoren: (Punkte: 7)

Umsatzerlöse 132 387,00

+ 20 % USt 26 477,40

= Bruttoumsätze 158 864,40

AB Ford L+L 2 150,00

EB Ford L+L 1 150,00

AB Ford gg verb Unternehmen 199,60

EB Ford gg verb Unternehmen 175,00

AB pauschale Wertberichtigung 200,00 EB pauschale Wertberichtigung 150,00

 Ford L+L 2 012,30

Umschlagshäufigkeit Ford L+L = Umsätze + USt

= 78,95 x

 Ford L+L

Umschlagsdauer Ford L+L = 365

= 4,62 Tage UH Ford L+L

Die Umschlagshäufigkeit der Forderungen aus L+L gibt an, wie oft die Forderungen über den Umsatz umgeschlagen werden. Die Umschlagsdauer der Forderungen aus L+L ist die Umschlagshäufigkeit in Tagen und umfasst die Zeitspanne von der Realisierung der Umsatzerlöse bis zum Eingang der entspre- chenden Zahlung. Mangels Information über die in den Umsatzerlösen enthaltenen Barerlöse ist hier nur eine näherungsweise Berechnung möglich.

Die Umschlagshäufigkeit der Forderungen kann durch konsequentes Forderungsmanagement (Verkür- zung der Zahlungsziele, striktes Mahnwesen,…) verbessert werden, um die Kapitalbindung in den For- derungen entsprechend zu verringern.

Die Kunden der Easy Clean-GmbH begleichen offene Forderungen aus L+L durchschnittlich in 4,62 Ta- gen, was (insbesondere im B2B-Bereich) sehr kurz ist.

(37)

12

Umschlagsdauer der Kreditoren: (Punkte: 9)

Bestandsveränderungen lt GuV 400,00

Veränderung unfertige Erzeugnisse lt Bilanz -69,00

Veränderung fertige Erzeugnisse 331,00

Veränderung Fertigerzeugnisse + HW lt Bilanz 207,00

Veränderungen Fertigerzeugnisse - 331,00

Verminderung Bestand HW - 124,00

Materialaufwand lt GuV 29 812,00 Aufwendungen für bezogene Leistungen lt GuV 3 152,00 Veränderung Bestand RHB 5 170,00

Veränderung Bestand HW - 124,00

Zwischensumme 38 010,00

USt 7 602,00

Materialzugang inkl USt 45 612,00

AB Verb aus L+L 2 942,00

EB Verb aus L+L 1 869,00

AB Verb gg verb Unternehmen L+L 1 080,00

EB Verb gg verb Unternehmen L+L 291,20

 Verb L+L 3 091,10

Umschlagshäufigkeit Verb L+L = Materialzugang + USt

= 14,76 x

 Verb L+L

Umschlagsdauer Verb L+L = 365

= 24,74 Tage UH Verb L+L

Die Umschlagshäufigkeit der Verbindlichkeiten gibt an, wie oft die Verbindlichkeiten aus Lieferungen über den Materialaufwand bzw Wareneinsatz umgeschlagen werden. Die Umschlagsdauer der Ver- bindlichkeiten stellt die durchschnittliche Zeit in Tagen, bis Lieferantenrechnungen bezahlt werden, dar.

Aus einer fallenden Umschlagshäufigkeit kann geschlossen werden, dass das Unternehmen andere (günstigere) Finanzierungsquellen nicht mehr in Anspruch nehmen kann und auf Lieferantenfinanzie- rung ausweicht.

Die Easy Clean-GmbH begleicht offene Rechnungen der Lieferungen durchschnittlich in 24,74 Tagen, was im Vergleich zur Umschlagsdauer der Ford L+L lange erscheint.

(38)

13

Umschlagsdauer der Vorräte: (Punkte: 5)

AB RHB 1 750,00

EB RHB 6 920,00

durchschnittlicher Bestand RHB 4 335,00

Wareneinsatz 29 812,00

Umschlagshäufigkeit Vorräte = Wareneinsatz

= 6,88 x

 (RHB + HW)

Umschlagsdauer Vorräte = 365

= 53,08 Tage UH Vorräte

Die Umschlagshäufigkeit der Vorräte gibt Aufschluss über die Mittelbindung der Vorräte. Sie stellt die umsatznahen Vorräte als Bilanzgröße in Zusammenhang mit deren Verbrauch aus Aufwandsposten der GuV.

Grundsätzlich gilt ein höherer Wert der Umschlagshäufigkeit als positiv, da dies auf ein höheres Liqui- ditätspotential hindeutet. Umgekehrt ist zu beachten, dass niedrige Vorratsbestände häufige Ersatz- beschaffungen mit sich bringen, was zum einen Unsicherheit mit sich bringt und zum anderen auch tendenziell höhere Beschaffungspreise.

Bei der Easy Clean-GmbH liegen die Vorräte durchschnittlich 53,08 Tage auf Lager.

2. Finanzierungslücke (4 Punkte)

Grundsätzlich lässt sich die Finanzierungslücke wie folgt ermitteln:

Lagerdauer + Debitorenlaufzeit – Kreditorenlaufzeit = 53,08 + 4,62 – 24,74 = 32,96 Tage.

Im Hinblick auf die Easy Clean-GmbH würde daraus eine Finanzierungslücke von 32,96 Tagen resultie- ren, allerdings ist dabei die Zeit, die für die Produktion benötigt wird, noch nicht berücksichtigt.

(39)

14 Aufgabenstellung B:

1. Erläutern Sie verbal die Funktion der Wertschöpfungsrechnung, insbesondere auch dahingehend, wie sie die Gewinn- und Verlustrechnung gem UGB ergänzen kann. (Punkte: 3) Die Ergebnisermittlung der GuV stellt ein Rechnungsinstrument dar, das den an die Anteilseigner ausschüttungsfähigen Gewinn widerspiegelt.

Die Wertschöpfungsrechnung hingegen bedient sich eines wesentlich umfassenderen Erfolgsbe- griffs. Sie bildet auch das ‚Einkommen‘ anderer Stakeholder ab. Schließlich werden von Unterneh- men auch an Fremdkapitalgeber Zinszahlungen bzw an den Staat Steuerzahlungen entrichtet.

Dieser Gesamtstrom von Zahlungen an Eigentümer, Fremdkapitalgeber und den Staat wird als Wertschöpfung bezeichnet und kann sowohl von der Entstehungsseite als auch von der Vertei- lungsseite ausgehend ermittelt werden.

Quelle: Egger/Samer/Bertl, Jahresabschluss UGB, Band 3, 2. Auflage, Wien 2019, Kapitel 3.5.

2. Führen Sie anhand des Jahresabschlusses der Easy Clean-GmbH die Wertschöpfungsentstehungs- und -verteilungsrechnung für 2018 durch.

Wertschöpfungsentstehungsrechnung (Punkte: 6)

Materialaufwand + sonstige bez Leistungen 32 964

Abschreibungen 4 070

übrige sonstige betriebl Aufwendungen 14 983

Vorleistungen 52 017

Umsatzerlöse 132 387

Bestandsveränderungen 400

sonstige betriebliche Erträge 11 563

Erträge aus Beteiligungen 1 950

Erträge aus anderen Wertpapieren 142

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 69

Erträge aus der Zuschreibung FAV 500

Aufwendungen aus Finanzanlagen -200

Unternehmensleistung 146 811

Unternehmensleistung 146 811

Vorleistungen -52 017

Wertschöpfung 94 794

(40)

15

Wertschöpfungsverteilungsrechnung (Punkte: 6)

Personalaufwand 48 528,00

Kommunalsteuer 3 % -943,38

Anteil der Arbeitnehmer 47 584,62

Steuer (sonstiger betriebl Aufwand) 268,00

Steuern vom Einkommen 10 901,00

Kommunalsteuer 3 % 943,38

Anteil der öffentlichen Hand 12 112,38

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 480,00

Anteil der Fremdkapitalgeber 480,00

Jahresüberschuss 34 617,00

Anteil der Gesellschafter 34 617,00

3. Berechnen und interpretieren Sie die Fertigungstiefe der Easy Clean-GmbH in 2018. Erläutern Sie zudem, welche Unternehmen typischerweise eine im Vergleich zu anderen Unternehmen höhere Fertigungstiefe aufweisen.

(Punkte: 4) 𝐹𝑒𝑟𝑡𝑖𝑔𝑢𝑛𝑔𝑠𝑡𝑖𝑒𝑓𝑒 = 𝑊𝑒𝑟𝑡𝑠𝑐ℎö𝑝𝑓𝑢𝑛𝑔

𝑈𝑛𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒ℎ𝑚𝑒𝑛𝑠𝑙𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔= 94 794

146 811= 64,57 %

Die Fertigungstiefe gibt an, welcher Anteil des Produktionswertes im Unternehmen selbst erwirt- schaftet wurde. Je höher die Fertigungstiefe ist, desto weniger Vorleistungen hat ein Unterneh- men bezogen.

In Produktionsunternehmen fällt die Fertigungstiefe regelmäßig höher (als zB in Handelsunter- nehmen) aus.

Eine niedrige Fertigungstiefe lässt Risiken erkennen, da eine höhere Abhängigkeit von Zulieferern gegeben ist. Eine sehr hohe Fertigungstiefe kann hingegen ein Indiz für eine geringe Flexibilität sein, da bei hohem Eigenproduktionsanteil Nachfrageschwankungen unternehmensintern getra- gen werden müssen.

Quelle: Egger/Samer/Bertl, Jahresabschluss UGB, Band 3, 2. Auflage, Wien 2019, Kapitel 3.55.

(41)

16 Aufgabenstellung C: Ermitteln Sie den Cash Flow gemäß KFS/BW 2 der Easy Clean-GmbH für 2018.

1 Ergebnis vor Steuern 45 518,00

2 Abschreibung Anlagevermögen 4 270,00

Zuschreibung Anlagevermögen - 500,00

3 Gewinne aus dem Abgang von SAV (Grund) - 1 000,00

4 Geldfluss aus dem Ergebnis 48 288,00

5 Vorräte - 5 308,00

Forderungen L+L 1 000,00

Forderungen L+L gg verb. U. (1/5) 24,60

sonstige Forderungen - 457,00

ARA (sonstige Rechnungsabgrenzungsposten) - 440,00

6 Rückstellung (außer SteuerRSt) - 5 151,00

7 Verbindlichkeiten aus L+L - 1 073,00

Verbindlichkeiten L+L gg verb U.en (1/5) - 788,80

sonstige Verbindlichkeiten 322,00

PRA - 270,00

8 Netto-Geldfluss aus dem Ergebnis vor Steuern 36 146,80

9 Steuern vom Einkommen - 10 901,00

aktive Steuerlatenz - 110,00

Steuerrückstellung 378,00

10 Netto-Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit 25 513,80 (Punkte: 12)

11 Gewinne aus dem Abgang von SAV (Grund) 1 000,00

Buchwertabgang SAV 5 500,00

12 Buchwertabgang FAV 1 700,00

Forderung gg verb U.en (Darlehen, 4/5) 98,40

13 Investitionen IVG/SAV (ohne Sacheinlage) - 10 000,00

14 Investitionen FAV - 2 000,00

Wertpapiere UV - 100,00

15 Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit - 3 801,60 (Punkte: 7)

16 Einzahlungen von Eigenkapital (ohne Sacheinlage) -

17 Gewinnausschüttung - 13 472,00

18 Verbindlichkeiten gg Kreditinstituten (abzüglich Disagio) 723,00 19 Verbindlichkeiten gg verb U.en (Darlehen, 4/5) - 3 155,20 20 Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit - 15 904,20

(Punkte: 3)

Veränderung des Finanzmittelbestandes 5 808,00

Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 8 756,00 21 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 14 564,00

(gesamt: 66)

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