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Archiv "Mitglied werden" (21.09.2001)

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auf diese bestehenden Missstände aufmerk- sam zu machen und Ungleichheiten in Ge- sellschaft und Politik aufzudecken. Nur so könne die gesundheit- liche Versorgung – auch die von männli- chen Patienten – ver- bessert werden. Die Dortmunder Allge- meinmedizinerin Wal- traud Diekhaus wurde

dieses Jahr als ehrenamtliche General- sekretärin des Weltärztinnenbundes einstimmig wiedergewählt. Sie sieht sich als „Zentrale eines weltweiten Netzwerkes“. Ihre Hauptaufgabe be- stehe darin, Kommunikation der Ärz- tinnen über Grenzen hinweg zu för- dern. Ungeachtet der Landeszu- gehörigkeit, Religion oder politischen Einstellung sollen Kooperationen, Freundschaften und Verständnis der Ärztinnen füreinander aufgebaut wer- den. Darüber hinaus will der Weltärz- tinnenbund dabei helfen, sowohl ge- schlechtsabhängige Unterschiede be- züglich der Gesundheitsversorgung als auch geschlechtsbezogene Ungleich- heit im medizinischen Beruf zu über- winden. „Wir können als internationa- ler, finanziell aber schwacher Verband nicht die ganze Welt verändern. Doch können wir dazu beitragen, die Situati- on von Frauen zu verbessern und die Gewalt insgesamt zu vermindern.“

Waltraud Diekhaus ist sich indessen bewusst, „dass Europa und Amerika, die Vorreiter in der Gender-Forschung, eine ganz andere Diskussionsgrundla- ge haben als Länder, bei denen die Emanzipation von Frauen weniger weit fortgeschritten ist“.

In Entwicklungsländern werden Frauen bei Ernährung, Erziehung und Ausbildung häufig benachteiligt. Sie werden medizinisch schlechter betreut und haben daher eine erheblich gerin- gere Lebenserwartung. „Der Weltärz- tinnenbund sieht Gesundheit als grundlegendes menschliches Recht an und fordert von allen Ländern, die me- dizinische Grund- und Notversorgung ihrer Bürger und Bürgerinnen – ohne geschlechtsspezifische Benachteili- gung – zu sichern.“ Dies ist der Wort-

laut der ersten von 26 Resolutionen, die während der 25. Ge- neralversammlung im April 2001 in Sydney, Australien, angenom- men wurden. Alle drei Jahre wird die Gene- ralversammlung ein- berufen, um aktuelle Themen zu diskutie- ren und neue Hilfs- projekte zu planen.

Diese Projekte wer- den häufig mit Hilfe anderer Organisa- tionen, wie zum Beispiel der Weltge- sundheitsorganisation oder der Ver- einten Nationen, durchgeführt. Die angesprochenen Themen sind unter- schiedlich. Bereits 1929, zehn Jahre nach der Gründung des Weltärztinnen- bundes, wurde beispielsweise die Se- xualerziehung von Jugendlichen ange- sprochen – damals ein Tabuthema.

Frauengesundheit in einer multikulturellen Welt

Dieses Jahr stand die Veranstaltung un- ter der Überschrift „Frauengesundheit in einer multikulturellen Welt“. Das Diskussionsspektrum reichte von der HIV-Problematik über weibliche Geni- talverstümmelung (siehe DÄ, Heft 12/

2001) und Witwenmord bis hin zu Ge- walt innerhalb von Familien. Nach An- sicht des Weltärztinnenbundes wird be- sonders in Zusammenhang mit Aids deutlich, wo Hilfsprojekte ansetzen müssen: „Nur dann, wenn Frauen in ei- ner Region mit hoher HIV-Infektions- rate aufgeklärt sind, können sie sich ge- gen das Virus schützen. Armut und eine schlechte Ausbildung sind sowohl Ur- sache als auch Folge der Krankheit.“

Dementsprechend sollen Hilfsprojekte Frauen über ihre Situation aufklären, ihr Selbstbewusstsein stärken und sie bei dem Aufbau eines akzeptablen Le- bensstandards nicht nur finanziell, son- dern auch durch „Know-how“ unter- stützen. Die bestehenden Missstände verdeutlichen, „wie akut der Hand- lungsbedarf zur Bekämpfung der physi- schen, psychischen und sozialen Gewalt gegen Frauen ist“, betont der Weltärz- tinnenbund. Tanja Anheier

T H E M E N D E R Z E I T

A

A2412 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 38½½½½21. September 2001

Todesstrafe

Plädoyer für Abschaffung

Europarat und EU-Parlament:

Todesstrafe

verletzt Menschenrechte.

Der Europarat und das europäische Parlament appellieren an alle Länder der Welt, die Todestrafe endgültig abzu- schaffen. Während des ersten „Welt- kongresses gegen die Todestrafe“, der vom 21. bis 23. Juni in Straßburg statt- fand, erinnerten Politiker und Menschen- rechtsexperten aus aller Welt daran, dass die Todesstrafe die grundlegendsten Menschenrechte verletze und keineswegs abschreckender als andere Strafen sei.

Obwohl mehr als die Hälfte aller Staa- ten die Todesstrafe abgeschafft haben, wurden im letzten Jahr 3 058 Menschen zum Tode verurteilt und 1 457 hingerich- tet – darunter 1 000 in China, gefolgt von Iran, Saudi-Arabien und den USA. Be- sonders kritisiert wurden die USA und Japan, die „als moderne Demokratien auf diese Barbarei endlich verzichten sollten“. Um den Druck auf die USA zu verstärken, plant die Parlamentarische Versammlung des Europarates, deren

„Beobachterstatus“ im Europarat zu streichen. Der Kongress endete mit der Veröffentlichung des „Straßburger Ap- pels für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe“. Die Veranstalter planen, den 22. Juni weltweit zum Tag gegen die Todesstrafe zu machen. HK

Mit der Beteiligung von Ärzten an Hinrichtungen beschäftigte sich eine Reportage im Deutschen Ärzteblatt (Heft 18/1999).

Mitglied werden

Durch den Eintritt in einen nationa- len Ärztinnenbund, der der MWIA angeschlossen ist, wird man auto- matisch Mitglied der internatio- nalen Organisation. Auch Einzel- personen können Mitglied wer- den, sofern in ihrem Land kein Nationalverband vorhanden ist.

Mehr Informationen unter Telefon:

02 31/9 43 27 71 oder unter http://

members.aol.com/mwia/index.htm

Referenzen

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