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Archiv "Möglichkeiten und Grenzen der Phytotherapie: Einsatz in der Gynäkologie" (07.07.1988)

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Academic year: 2022

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stanz zu einer nachhaltigen Vermin- derung der krankhaften Produktion von Pleuraflüssigkeit führen. Die in- trapleurale Applikation von Tetra- cyclin ist besonders gut untersucht und in ihrer Wirksamkeit etabliert.

Die intrapleurale Gabe von Mistel- extraten mag ebenfalls hilfreich sein, obwohl ein Vorteil gegenüber dem Tetracyclin kaum erkennbar ist, da ebenfalls Schmerzen und Fieber der intrapleuralen Anwendung folgen können. Die Empfehlung, die lokale intrapleurale Mistelgabe mit syste-

Einsatz

in der Gynäkologie

Ergänzend zu Ihrem Beitrag über Phytotherapeutika möchte ich erwähnen, daß auch in der Gynäko- logie/Endokrinologie pflanzliche Mittel eingesetzt werden können.

Ich weise auf den Mönchspfeffer hin, der schon im Altertum bekannt war und den unter anderen Hippo- krates , Plinius , Dioskurides , auch Galenus erwähnen.

Der Mönchspfeffer (Agnus ca- stus) beeinflußt den Hypophysen- vorderlappen. Er bremst die Aus- schüttung des Follikelstimulieren- den Hormons (FSH) und fördert die Produktion des Luteinisierungshor- mons (LH). Beim Mann wird die Produktion des interstitial cell sti- mulating hormone (ICSH) angeregt.

Die Folge ist eine verminderte Östrogenproduktion und eine ver- mehrte Produktion von Progeste- ron, beim Mann Testosteron. Agnus castus regt ferner die Produktion des luteotropen Hormons (LTH) an.

Agnus castus kann somit bei al- len Symptomen und Krankheitser- scheinungen eingesetzt werden, die durch ein absolutes oder relatives

mischer Medikation zu kombinie- ren, um damit eine Verlängerung der Überlebenszeit der Karzinompa- tienten zu erreichen, beruht nach unseren Erfahrungen mehr auf the- rapeutischem Wunschdenken als auf gesichertem Wissen.

Prof. Dr. med. Helgo Magnussen Krankenhaus Großhansdorf Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, LVA Hamburg Wöhrendamm 80

2070 Großhansdorf

Überwiegen der Östrogene verur- sacht werden. Das Indikationsgebiet ist groß. In der Gynäkologie kann es bei Blutungsstörungen verwendet werden, die durch ein Progesteron- defizit verursacht werden (wie Poly- menorrhoe, Hypermenorrhoe, glan- dulär-zystische Hyperplasie). Es kann bei allen Symptomen des Prä- menstruellen Syndroms, auch des Präovulatorischen Syndroms (Ovu- lationssyndroms) gegeben werden.

Man kann es bei Amenorrhoe und funktioneller Sterilität, bei unausge- reiftem Zyklus heranwachsender Mädchen und im Präklimakterium anwenden. Ferner kann es bei Pu- bertätsgynäkomastie, Akne und Ro- sacea, in der postkontrazeptiven und postgestativen Phase gegeben wer- den (bei den letzten beiden Indika- tionen zur schnelleren Einregulie- rung des Zyklus). Es kann auch ein Versuch bei intramuralen und subse- rösen Myomen und bei Endometrio- se gemacht werden. Wegen der an- regenden Wirkung auf das Luteotro- pe Hormon kann Agnus castus auch zur Förderung der Stilleistung einge- setzt werden.

Agnus castus (etwa in Form von Agnolyt, Madaus/Köln) ist beson- ders für die Allgemeinpraxis interes-

sant, wenn man nicht oder nicht gleich mit Hormonen einsteigen will. Es handelt sich aber um ein Langzeitmittel. Es muß über Mona- te hinweg gegeben werden. Als pflanzliches Mittel enthält es jedoch selbst keine Hormone.

Dr. med. Walter Amann

Tassilostraße 5 • 8443 Bogen/Ndby.

Schlußwort

Das Editorial erhebt keineswegs Anspruch auf eine vollständige Dar- stellung der Indikationen für den Einsatz von Phytopharmaka, viel- mehr sollten einige mehr grundsätz- liche Probleme der pflanzlichen Arz- neimittel diskutiert werden. Der Verfasser ist jedoch dankbar für den Hinweis auf eine sicherlich wichtige Einsatzmöglichkeit für pflanzliche Arzneimittel im Bereich Gynäkolo- gie/Endokrinologie. Der Vollstän- digkeit halber sei noch auf einige an- dere Pflanzen beziehungsweise ihre Wirkstoffe hingewiesen. So enthält Cimicifuga racemosa (Actaea race- mosa), das nordamerikanische Wan- zenkraut, östrogene Substanzen. Ei- ne besondere Wirkung scheint die Cimicifuga bei klimakterischen De- pressionen zu haben. Auch Rheum rhaponticum, der sibirische oder tür- kische Rhabarber, enthält östrogene Substanzen, von denen dem Rha- ponticin (3 ,5 ,3-Trioxy-4-methoxy- stilben) die stärkste Aktivität zu- kommt. Neben seiner sedierenden Wirkung hat interessanterweise auch der Hopfen östrogene Eigen- schaften. Schließlich enthalten die Samen von Lithospermum officinale (Steinsamen oder Steinhirse) Ver- bindungen mit antigonadotropen Ei- genschaften. Aus Blättern und Wur- zeln von Lithospermum konnte die die gonadotropen Hormone des Hy- pophysenvorderlappens hemmende Lithospermsäure isoliert werden, die auch in Lycopus-Extrakten vor- kommt.

Professor Dr. phil.

Hans D. Reuter

Medizinische Universitätsklinik I Joseph-Stelzmann-Straße 9 5000 Köln 41

Möglichkeiten und Grenzen der Phytotherapie

Zu dem Editorial von

Professor Dr. phil. Hans D. Reuter in Heft 9 vom 3. März 1988

A-2016 (64) Dt. Ärztebl. 85, Heft 27, 7. Juli 1988

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