DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT AUS DER INDUSTRIE
Erkrankungen des venö- sen Systems gehören zu den weit verbreiteten, gleichwohl weniger beachteten Phäno- menen in der Medizin. Große epidemiologische Studien der letzten Jahre ergaben, daß al- lein in der Bundesrepublik Deutschland ca. 5,3 Millio- nen Menschen, das heißt je- der achte Bundesbürger, an einer chronischen Venenin- suffizienz (CVI) leidet. Von diesen weisen wiederum rund eine Million ein Ulcus cruris in den unterschiedlichsten Schweregraden auf.
Diese Zahlen nannte Prof. N. Klüken, Essen, auf dem Kongreß der Internatio- nalen Union für Phlebologie, der zusammen mit der 27.
Jahrestagung der Gesell- schaft für Phlebologie und Proktologie 1987 in Essen stattfand. Gleichzeitig kriti- sierte Klüken die weitver- breitete Neigung, das Krank- heitsbild der CVI zu bagatel- lisieren und als eher kosmeti- sches Problem abzutun. Wie groß jedoch der Leidens- druck häufig ist, zeigte dage- gen die Tatsache, daß etwa fünf Prozent der Betroffenen im Berufsleben beeinträch- tigt sind, gar Arbeitsplatz- wechsel oder vorzeitige Be- rufsaufgabe hinnehmen müs- sen. Darüber hinaus steht die Veneninsuffizienz nicht sel- ten am Beginn einer verhäng- nisvollen pathogenetischen Kette, die bis zu bedroh- lichen thromboembolischen Komplikationen führen kann.
In der Therapie der CVI steht noch immer die Kom- pressionsbehandlung an er- ster Stelle. Die durch das Komprimieren hauptsächlich der großen Blutgefäße be- dingte Verbesserung des Blutflusses wirkt sich nach- weislich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Die klinische Praxis zeigt aller- dings, daß die Bereitschaft vieler Patienten, sich einer
solchen Therapie über einen längeren Zeitraum zu unter- ziehen, nur sehr gering ist.
Kompressionsstrümpfe wer- den zumeist als unattraktiv, während der warmen Jahres- zeit auch als belästigend emp- funden. So manche Korn- pressionstherapie wird daher von den Patienten schon frühzeitig — oftmals ohne Wissen des Arztes — abgebro- chen.
Auch aus diesem Grunde hat die Pharmakotherapie der Venenleiden während der letzten Jahre zunehmen- des Interesse gefunden. In den Augen einiger Pharma- kologen ist zwar der unzwei- deutige Nachweis einer Wirk- samkeit der zum Teil schon seit langem eingeführten Prä- parate noch immer nicht er- bracht, auf der anderen Seite versuchen eine ganze Reihe namhafter Phlebologen seit geraumer Zeit, der Pharma- kotherapie der chronischen Veneninsuffizienz einen hö- heren Stellenwert zu ver- schaffen.
Diesem Zweck diente auch ein mit Unterstützung der Firma Zyma, München, im Rahmen des Essener Phlebologen-Kongresses durchgeführter Workshop, auf dem neue Ergebnisse über die Vorteile einer The- rapie mit dem Venenmittel Venoruton® vorgelegt wur- den. Bei Venoruton handelt es sich um O-(13-Hydroxy- ethyl)-rutoside, ein standar- disiertes Gemisch von Hydro- xyethylrutosiden, das außer Troxerutin noch andere Hy- droxyethylrutoside enthält.
Während die klassische Kompressionstherapie im wesentlichen an den großen Gefäßen ansetzt, entfalten die Rutoside ihre Wirksam- keit in erster Linie im Be- reich der Mikrozirkulation, wo die Transportprozesse für niedermolekulare Verbin- dungen beeinflußt werden.
Die gesteigerte Kapillarresi- Dt. Ärztebl. 85, Heft 13
stenz bewirkt eine verbesser- te periphere Durchblutung, was den gewünschten anti- ödematösen und antithrom- botischen Effekt zur Folge hat.
Daß dieses theoretisch postulierte Wirkungsprinzip in der Praxis auch tatsächlich Erfolge zeigt, belegten meh- rere klinische Studien, die auf dem Venoruton®-Work- shop präsentiert wurden. So legte Prof. Ruckley, Edin- burgh, die Ergebnisse einer Untersuchung vor, bei der 344 Patienten mit chronischer Veneninsuffizienz und einem Ulcus cruris in der Vorge- schichte in eine Doppelblind- studie aufgenommen wur- den. Über einen Zeitraum von 23 Monaten wurde die Verum-Gruppe mit einer täg- lichen Dosis von 1,5 g behan- delt. Bei diesen Patienten nahm die ödematöse Schwel- lung von Unterschenkeln und Knöcheln deutlich ab, Ekze- me und Hyperpigmentatio- nen wurden seltener, außer- dem traten eindeutig weni- ger Ulcusrezidive auf. Alle Ergebnisse waren statistisch signifikant; unerwünschte Nebenwirkungen gab es nicht.
Die völlige Atoxizität der Substanz wurde auch von den anderen Referenten immer wieder hervorgehoben. Diese läßt die Rutoside als eine in- teressante Alternative in der Behandlung der Schwanger- schaftsvarikosis erscheinen.
Eine Gruppe australischer Chirurgen um Prof. Casley- Smith präsentierte eine ran- domisierte Doppelblindstu- die mit 26 Patienten, die nach Mastektomie ein Lymph- ödem des Arms entwickelt hatten. Unter einer Rutosi- de-Therapie ( 3 g pro Tag über 6 Monate) kam es auch hier zu einer statistisch signi- fikanten Abnahme des Arm- umfanges. Fast alle Patienten berichteten, ihr Beschwerde- bild (Schmerzen, Spannungs- gefühl, Bewegungseinschrän- kung des Arms) habe sich deutlich gebessert.
Dr. med.
Bernd Kleine-Gunk , 31. März 1988 (89) A-897
Wer bei der Praxis-
Planung
mit der Mark rechnet - sollte nicht
auf
60 Pfennig
schauen.
1
rCO UP"
für
Elenichts zuteuer.PRAXIS
/
Oststraße 64
2000 Norderstedt (Hamburg) Tel. 0 40-5 22 20 76 Görlitzer Str. 1 (Rheincenter) 4040 Neuss 1
Tel. 0 2101-12 07 67 + 174 48 Siedlerstraße 53
6057 Dietzenbach-Steinberg Tel. 0 60 74-2 70 39/ 2 70 30 Sanddomstraße 21
8070 Ingolstadt-Gerolfing Tel. 08 41-8 73 21
Pharmakotherapie der venösen Insuffizienz
Studienergebnisse mit Rutosiden
ineneuePragis
1 istnur schicken d ehre I mir lung n unteria-
komplette 1 gen über
❑ Praxisplanung 1 ❑ praxleunlbau
•nlichtung von 1 I Anmeldung
0 spredgew s 0 Eiehandlunge
räuMen Bios mim 101"
Coupon ausfüllen, ausschneiden und auf eine Postkarte kleben, mit 60 Pfg. frankieren (Absender nicht vergessen) und ab die Post an: