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Archiv "Umweltthema im August: Seriöse medizinische Informationen im Internet" (15.08.1997)

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Das Internet bietet interessante und vor allem seriöse medizinische In- formationsquellen. Besonderer Wert soll hier auf eine einfache Hand- habung der dargebotenen Informa- tionen gelegt werden. Wichtiges, besonders über Themen zu Aller- gien, bietet das „Asthma

Information Center“ des GSF Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei Mün- chen (http://www.gsf.de/wjst/

asthmad.htm). In einem ei- genen Patientenforum wer- den wichtige allergologische Zusammenhänge einfach und in deutscher Sprache er- läutert. Ein neuer Service:

Hier können die aktuellen Luftbelastungskarten unent- geltlich abgerufen werden.

Daneben sollten sich Fremd- sprachenkundige vor allem mit der englischen Seite be- fassen. Diese bietet wesent- lich ausführlichere Informa- tionen und ist unter der Adresse http://www.gsf.de/

wjst/asthma.htm zu finden.

Neben einem „Schwarzen Brett“, auf dem Informa- tionen und Anfragen zu Kasuistiken oder einfachen Fachfragen zu finden sind, können die neuesten Fach- artikel gelesen und unent- geltlich heruntergeladen werden. Zudem kann man auf 45 000 Abstracts zurück- greifen.

Eine Vielzahl medizini- scher Informationen bietet die Seite der „Abteilung für Kinderheilkunde des Klinikums Großhadern“ in München. Neben einer pro- fessionellen Aufmachung der Seite zum Schwerpunkt- thema „Kinderkardiologie“

findet man interessante

„Links“ (automatische Weiterschal- tungen) für den Bereich Pädiatrie (http://www.med.uni-muenchen.de/

kindergh/). Um gerade den dermato- logisch tätigen Kollegen die Möglich- keit zu geben, sich über aktuelle UV- Belastungswerte aus Deutschland

und dem Ausland zu informieren, sollten sie sich mit der Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) auseinandersetzen. Hier findet man seit vorigem Jahr eine Ab- rufmöglichkeit des sogenannten „UV- Index“.

Auf Grund der komplexen Zu- sammenhänge zwischen UV-Bestrah- lung und möglichen Schädigungen der Haut gibt das BfS wöchentlich eine Information heraus, die den „Solaren UV-Index“ (UVI) für Deutschland, bezogen auf drei Regionen, darstellt.

Werte von eins bis zwölf zeigen die je- weilige Stärke der UV-Strahlung an.

Ein Sonnenbrand ist bei einem UVI von fünf bis sie- ben innerhalb von 20 bis 30 Minuten möglich. In unse- ren Regionen muß man zur Zeit an unbewölkten Tagen mit einem UVI von sieben bis acht rechnen. Das würde bedeuten, daß die unge- schützte und lichtempfindli- che Haut zur jetzigen Jah- reszeit eine Erythem- schwelle nach etwa 10 bis 20 Minuten erreicht. Zum Vergleich: In Mallorca liegt der UVI bei neun, in Los Angeles bei zehn und in Bangkok und Sri Lanka bei zwölf. Das BfS empfiehlt, daß der Schutzfaktor des Sonnenschutzmittels etwa den doppelten Wert des je- weiligen UVI haben sollte.

Auch der Deutsche Wetter- dienst und das Umweltbun- desamt veröffentlichen die- se UVI-Angaben. Ansehen kann man sich diesen Ser- vice unentgeltlich über T- Online unter dem Stichwort

„Bundesamt für Strahlen- schutz“ oder im Internet unter http://www.bfs.de.

Die neu etablierten Um- weltmediziner können zu- dem aktuelle Luftmeßwer- te der Landesumweltämter über T-Online unter „Bür- gerservice – Umwelt – Luftmeßwerte“ oder im Internet über das „Asthma Information Center“ auf der deutschen Seite unter der Rubrik „aktuelle Ozon- A-2108 (20) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 33, 15. August 1997

P O L I T I K AKTUELL

Umweltthema im August

Seriöse medizinische

Informationen im Internet

Häufige Niederschläge sorgten im Juli für erfreuliche Luftqualitätswerte. Doch die Luftschadstoffbelastung steigt in einigen Regionen deutlich an: Die Industrie und die Kraftwerksbetreiber verwenden neben Öl und Kohle zunehmend Abfall, bei- spielsweise Altöl, Kunststoffe, Lackreste oder Altholz, zur Energiegewinnung. Auf- grund fehlender müllspezifischer Abgasreinigungs- und Filtereinrichtungen kön- nen pro Abfall-Energieeinheit Schwefeldioxidemissionen 9fach höher, Salzsäure- gase 40fach höher liegen als in einer durchschnittlichen Müllverbrennungsanlage.

Eine erhöhte Luftbelastung trat zusätzlich durch Schwermetalle und Dioxine auf.

Luftqualitätskarte Deutschland von Juli 1997 (Datenbasis Monatsmaximalwerte)

keine Angaben deutlich belastet schwach belastet erheblich belastet

mäßig belastet Kraftwerke der öffentlichen Stromversorgung ab 1000 Megawatt

Copyright: GEORISK GmbH (Energieträger: Stein- und Braunkohle sowie Heizöl) Grafik

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werte“ abrufen. Von dort gelangt man in die Rechner der Landesumwelt- ämter und muß bei Erreichen der

„Ozonseite“ lediglich die Inhaltsan- gabe (HOME) anklicken, um auch die anderen Luftmeßwerte zu erhal- ten. Die für die Einschätzung bio- klimatologischer Auswirkungen so wichtigen „Wetterrechner“ sind in- zwischen in einer Vielzahl vorhanden.

Hier kann man auf das aktuelle Satellitenbild zurückgreifen sowie auf zeiliche Vorhersagen für bestimmte Regionen.

Eine der aufwendigsten Zusam- menstellungen der verschiedenen me- teorologischen oder geophysikali- schen Rechner bietet die FU Berlin unter der Adresse http://www.met.fu- berlin.de/deutsch/wetter/index.html an. Hier können unter anderem

„Links“ zur Analyse des Bioklimas über den Rechner des Deutschen Wetterdienstes oder die aktuellen Werte zur stratosphärischen Ozon- analyse abgerufen werden.

Hinweise zu

Umweltkrankheiten Praktisch tätige Ärzte, die hilfrei- che umweltmedizinische Hinweise zur Einschätzung möglicher umwelt- bedingter Krankheitsbilder benöti- gen, sollten den Rechner der „Univer- sity of Texas Center for Research on Environmental Disease“ anwählen.

Neben einer hervorragenden Darstel- lung der Inhalte werden seriöse um- weltmedizinische Zusammenhänge erklärt, die dort erforscht werden (http://sprd1.mdacc.tmc.edu/ cred/).

Interessiert man sich für die Wir- kung bestimmter toxikologischer Stoffe auf den Menschen, sollte man sich mit dem Informationsangebot der „Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR)“ in den USA beschäftigen (http://atsdr1.ats- dr.cdc. gov:8080/).

Dr. rer. nat. Claus Rink Prof. Dr. med. Heyo Eckel Prof. Dr. med. Ulrich Hüttemann

Rückfragen zur Karte: Georisk GmbH, Schloß Türnich, 50169 Kerpen, Tel 0 22 37/6 12 22 Rückfragen zum Text: Dr. Claus Rink, Fax 0 22 38/45 01 40, e-mail: RINK@compuserve.com oder Rink.UDS.enviroreport@t-online.de

A-2109

P O L I T I K AKTUELL

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 33, 15. August 1997 (21) Das Bundeskabinett hat am

23. Juli einen „Gesetzentwurf zur Än- derung des Gesetzes über befristete Arbeitsverträge mit Ärzten in der Weiterbildung“ gebilligt, nach wel- chem das ursprünglich bis zum 31. De- zember 1997 auslaufende Gesetz unbe- fristet verlängert werden soll. Ziel ist es, nach Angaben des Bundesgesund- heitsministeriums, eine ausreichende Zahl an Weiterbildungsstellen in der Medizin zu sichern. Für die Ärzte sei dies von großer Bedeutung, weil eine Weiterbildung seit 1994 für die ver- tragsärztliche Tätigkeit zwingend vor- ausgesetzt werde. Befristete Arbeits- verträge dürfen, so die Ankündigung des Ministeriums, künftig die Zeit nicht unterschreiten, für die der weiter- bildende Arzt die Weiterbildungsbe- fugnis besitzt. Umfang und Inhalt müßten im Arbeitsvertrag festgelegt sein. Damit solle eine Befristung, die nicht dem Zweck einer Weiterbildung dient, verhindert werden. Auf die Ver- längerung des Gesetzes haben insbe- sondere die Bundesländer gedrängt.

Während die Deutsche Kranken- hausgesellschaft e.V. (DKG), Düssel- dorf, prinzipiell die unbefristete Ver- längerung dieses Gesetzes befürwor- tet und als eine „angemessene Lö- sung“ zur Flexibilisierung des Ar- beitsmarktes für Ärzte bezeichnet hat, knüpft die Ärzteschaft (insbeson- dere die Bundesärztekammer, der Marburger Bund und der NAV- Virchowbund) an die Gesetzesände-

rung einige wesentliche Auflagen. Na- mentlich die Bundesärztekammer legt Wert darauf, daß die Weiterbil- dungsverpflichtungen des Klinikar- beitgebers als „Bringschuld“ qua Ge- setz festgeschrieben werden. Das Ge- setz dürfe von den Krankenhausträ- gern nicht dazu mißbraucht werden, möglichst viele Arbeitsverträge zeit- lich zu befristen und in die Weiterbil- dungsbefugnisse der zur Weiterbil- dung ermächtigten Ärzte direkt ein- zugreifen.

Dagegen führt die DKG kritisch an, die im Entwurf vorgesehenen Strukturvorgaben würden in die Re- gelungsbefugnisse der Krankenhäu- ser und in die Trägerautonomie ein- greifen und mithin zu unklaren Recht- verhältnissen führen. Hingegen sei das Ziel des Gesetzes richtig, die Möglichkeiten einer kontinuierlichen Weiterbildung von Studienabsolven- ten in der Medizin zu verbessern und eine Rotation und einen Klinikwech- sel während der Weiterbildungszeit im Krankenhausbereich sicherzustel- len. Nur so könne einer möglichst großen Zahl von Ärzten die Weiter- bildung ermöglicht werden.

Die Bundesärztekammer drängt darauf, die Klinikarbeitgeber per Ge- setz zu verpflichten, daß eine geregel- te, inhaltlich und zeitlich strukturierte Weiterbildung zum Facharzt ermög- licht wird. Dies sollte auf der Basis der Beschlüsse des 100. Deutschen Ärzte- tages (Mai 1997) geschehen. HC/SG

Befristete Arbeitsverträge

„Bringschuld“

für die Weiterbildung

Beschluß des 100. Deutschen Ärztetages 1997

Befristete Arbeitsverträge: Der Deutsche Ärztetag fordert den Bundesgesundheitsminister auf, das Gesetz zur Befristung von Arbeitsverträgen mit Ärzten in der Weiterbildung nach seinem Auslaufen nicht zu verlängern.

Sollte eine parlamentarische Mehrheit dieses Gesetz gleichwohl verlängern, so fordert der Deutsche Ärzte- tag, daß mindestens drei Bedingungen mit diesem Gesetz erfüllt werden:

1. Es muß einen rechtlichen Zusammenhang zwischen der Befristungsdauer und der Gesamtzeit möglicher Weiterbildung geben.

2. Der Arbeitgeber muß auch Weiterbildung schulden.

3. Die Krankenhäuser müssen Strukturpläne erstellen, aus denen hervorgeht, welche Stellen Dauerstellen

sind und auf welchen Stellen Weiterbildung angeboten wird. N

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