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Archiv "Buchmarkt online: Lesestoff aus dem Internet" (09.03.2001)

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A622 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 10½½9. März 2001

Ü

ber das Internet wurden im Jahr 2000 für weit mehr als 200 Millionen DM (1999: rund 165 Millionen DM) Bücher verkauft. In drei bis vier Jah- ren soll der Umsatz bereits die Milliarden-DM-Grenze über- schreiten – Schätzungen zufol- ge werden dann fünf Prozent des gesamten Umsatzes der Branche über das Internet ab- gewickelt. Von einer „Kanni- balisierung“ durch den On- line-Handel ist jedoch keine Rede mehr, denn es hat sich herausgestellt, dass ein großer Teil der online georderten Bücher, darunter vor allem Fachliteratur, zusätzlich zum stationären Umsatz verkauft wird.

Das gedruckte Buch wird seine wichtige Funktion als permanenter „Wissensspei- cher“ auf absehbare Zeit nicht verlieren. Elektronische Pu- blikationen erweitern jedoch das Angebot für den Leser.

Experten erwarten eine Zu- nahme von ausschließlich in elektronischer Form veröf- fentlichten Produkten insbe- sondere in der Fachinformati- on. Deshalb bereiten die Ver- lage ihre Publikationen zu- nehmend „medienneutral“

vor, sodass sie sowohl ge- druckt als auch in elektroni- scher Form veröffentlicht wer- den können. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich:

Der Springer Verlag, Heidel- berg, Berlin, New York, veröf- fentlicht wichtige, zunächst ausschließlich online erschie- nene Produkte aus dem Zeit- schriftensektor nachträglich noch gedruckt.

Mehrfachverwertung

Content Syndication – die Mehrfachverwertung und Bün- delung von Inhalten, beispiels- weise von Nachrichten, Doku- menten, Bildern, Musik und

Videos im Internet – ist ein neues Schlagwort in der Medienbranche. Nachrichten- agenturen, Verlage und Rund- funkanstalten als „Content- Produzenten“ sehen den „Be- darf nach einer wirtschaftli- chen und urheberrechtlich ab-

gesicherten Geschäftsgrund- lage für die Übernahme von Qualitätsinhalten“, so Volker Scheuren vom Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP; www.akep.de) auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr. Eine Studie der Unternehmensbe- ratung Forrester ergab, dass sich trotz vorhandener Kon- zepte des Digital Rights Man- agement (DRM) urheber- rechtlich abgesicherte Inhalte

im Internet nicht schützen las- sen. Deshalb vermarkten sich die Verlage immer stärker selbst, schützen ihre Inhalte durch Verschlüsselung vor Raubkopien und suchen nach Wegen, sich als „Qualitätsfil- ter“ für hochwertige Inhalte zu profilieren. Was bislang jedoch fehlt, sind präzise Regel- werke, nach denen der Handel mit In- halten funktioniert.

E-Books:

Zukunftsfantasien Während das In- ternet-Geschäft mit Printmedien bereits Marktbedeutung er- langt hat, steckt der Online-Handel mit elektronischen Bü- chern noch in den Anfängen: „Elektro- nische Bücher haben eine große Zukunft – aber niemand weiß, wann sie beginnt“, zitierte Hans Kreutz- feld vom AKEP eine Headline aus dem Wall Street Journal.

Vor zweieinhalb Jahren kamen die er- sten E-Books – spe- zielle Lesegeräte für elektronische Bücher – auf den Markt. In- zwischen hat die technologische Entwicklung einen großen Sprung nach vorn gemacht. Die Geräte sind handlich und funktionell, teilweise mit Farbdisplay und integriertem Modem ausge- stattet, sodass für das Herun- terladen kein Internet-An- schluss benötigt wird. Doch konkurrierende Standards und die immer noch hohen Preise der Geräte schrecken zurzeit noch manchen Käufer ab.

Zwar sind sämtliche E- Books kompatibel zum Indu- striestandard Open-E-Book (OEB; www.openebook.org).

Dennoch lassen sich zwei un- terschiedliche Ansätze unter- scheiden: Während Firmen wie Gemstar, Franklin und Cytale darauf setzen, dass die einmal geladenen Inhalte über eine individuelle Ver- schlüsselung fest an das Lese- gerät gebunden sind, bieten die Firmen Microsoft und Adobe kostenfreie Lesesoft- ware für PCs und mobile Computer, die geräteunab- hängig ist.

Das erste Verfahren kommt den Verlagen entge- gen; es hat den Vorteil, dass die Urheberrechte gewahrt bleiben: Die Texte lassen sich nicht kopieren und aus- drucken, weil keine Schnitt- stelle zum PC vorhanden ist.

Solche Sicherungsfunktionen sind bei mobilen Endgeräten wie dem Palm Pilot oder dem Pocket PC nicht möglich. Hier hat der Anwender allerdings den Vorteil einer plattform- übergreifenden Lesesoftware, da sich die im OEB-Format gespeicherten Inhalte pro- blemlos in die bekannten, mit- einander konkurrierenden Formate Microsoft Reader und PDF (Adobe) konvertie- ren lassen.

PDF-kompatibel ist bislang keines der proprietären E- Book-Lesegeräte, obwohl das technisch kein Problem wäre.

Inzwischen hat Adobe eine ei- gene Lösung für den Vertrieb und die Nutzung von E-Books im PDF-Format entwickelt, die auch Sicherheitsfunktio- nen beinhaltet.

Rund 600 E-Books sind bislang in Deutschland er- hältlich. In zehn Jahren sol- len circa zehn Prozent aller Bücher als E-Books veröf- fentlicht werden. Erwartet wird eine breite Nutzung der E-Books im Bereich von Fachzeitschriften, Fachbü- chern, Wörterbüchern und Lexika. Der Online-Shop DIBI (www.dibi.de) verkauft gegenwärtig allerdings vor allem Krimis und Science- Fiction als elektronische Lek- türe. Heike E. Krüger-Brand

Buchmarkt online

Lesestoff aus dem Internet

Die Verlage arbeiten mit Hochdruck an elektronischen Ausgaben und neuen Vermarktungsmöglichkeiten ihrer Produkte.

In das „E-Bookman“ der US-amerikanischen Firma Franklin Electronic Publishers sind auch Organizer-Funktionen integriert. So lassen sich zum Beispiel Sprachnachrichten aufzeich- nen und Adressen und Termine verwalten.

(Preis: unter 500 DM) Bücher

Die US-amerikanische Firma GemStar hat mit dem Reb 1100 (200 US-Dollar) und dem bes- ser ausgestatteten Reb 1200 (700 US-Dollar) zwei Nachfolgemodelle des Rocket-E-Book vorgestellt.

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