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Konzepte zur zweiten Phase der Lehrerinnenbildung - zur Optimierung der Ausbildung durch informatikdidaktisch gestalteten CSCL-Einsatz

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Academic year: 2022

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Konzepte zur zweiten Phase der Lehrerinnenbildung - zur Optimierung der Ausbildung durch informatik-didaktisch

gestalteten CSCL-Einsatz

Christian Görlich, Ludger Humbert

Studienseminar für das Lehramt für die Sekundarstufe II D-59065 Hamm

Die Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen1 im Referendariat, der zweiten Phase ihrer Ausbildung, erfolgt im Kontext verschiedener Bezugsgruppen. Dabei kommt der Veror- tung an einem Studienseminar und an einer Ausbildungschule vor allem in Flächensemi- naren wie dem Studienseminar Hamm eine grosse Bedeutung zu.2 Jede Referendarin ist vier Gruppen zugeordnet: einem Hauptseminar, zwei Fachseminaren und einer Schule.

In der Arbeit der Gruppen werden unterschiedliche allgemeinpädagogische/-didaktische, fachdidaktische, psychologische/soziologische, schultheoretische, rechtliche und organi- satorische Fragestellungen akzentuiert. Die Fachzusammenarbeit muss - vor allem in Nischenfächern wie Informatik, Russisch oder auch Spanisch - mit räumlich z. Tl. weit verstreuten Personen realisiert werden. Im Übergang zu projektbezogenen Arbeiten verwischen sich die Konturen dieser gruppenbezogenen Arbeit. Sinnvoll gestaltbare (d. h. änderbare) CSCL-Systeme und ihr Einsatz zur qualitativen Verbesserung der Aus- bildung sind komplementär zu konventionellen Ausbildungsformen auszuwählen und zu erproben. Damit sollen ausbildungsintegriert Funktionalitäten zur Verfügung gestellt werden, die ausbildungsförderlich sind, aber auch die Ausbildungsorganisation erleich- tern. Zur Zeit kann noch nicht davon gesprochen werden, dass die drei Phasen der Leh- rerbildung hinreichend sinnvoll aufeinander bezogen sind. Die äußerst heterogene Aus- gangslage der informatischen Bildung macht die Einbeziehung ausbildungsbegleitender qualifizierender Elemente notwendig.3 Dazu wurde in Kooperation der Informatik- Didaktikgruppe der Universität Dortmund mit dem Studienseminar Hamm der Aus- tausch informatischen und allgemein erziehungswissenschaftlichen Orientierungswis- sens erreicht. Folgende Elemente wurden von der Informatikdidaktikgruppe zielgrup- penbezogen ausgeschrieben und umgesetzt: Identifikation und Diskussion von Anwendungsfällen für Informatiklernumgebungen, E-Mail effizient organisieren, Infor- mation aus dem Internet - Suchstrategien und Bewertung im Kontext, Klassifikation von Software und Einarbeitungsstrategien, Interdisziplinärer Dialog.4 Von Seiten des Stu- dienseminars wurden das Verhältnis der Allgemeinen Didaktik zur Fachdidaktik, Lern-

1In diesem Beitrag wird das generische Femininum verwendet.

2Der Seminarbezirk wird durch das Städtepolygon Geseke, Unna, Selm und Lünen begrenzt.

3Dabei ist eine Vielzahl ausbildungsdidaktisch erforderlicher Basiselemente zu berücksichtigen. Sowohl die Referendarinnen, aber auch die Ausbilderinnen sollen eine Optimierung ihrer Prozesse durch technische Unterstützung erreichen.

4Ethische und rechtliche Dimension aus Sicht der unterrrichtlichen Umsetzung im Schulfach Informatik.

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psychologische Grundlagen entdeckenden Lernens, Systemtheoretische Analyse der Wissensgesellschaft zur Diskussion gestellt. Ab 1997 wurde im Fachseminar Informatik prototypisch die Gruppenarbeit durch Netzdienste unterstützt. Ergebnisse dieser explora- tiven, pragmatisch orientierten Studien wurden auf den Gesamtseminarrahmen übertra- gen. Die konzeptionellen und infrastrukturellen Vorarbeiten wurden zu einer ausbil- dungsdidaktisch orientierten Grundlage verdichtet, die anderen Studienseminaren zur Gestaltung empfohlen wurde. Im Bereich neuer didaktischer Konzepte (Bildungsgangdi- dakitk) konnten Überlegungen formuliert werden, die das Ziel einer gestalteten Einbin- dung deutlich machen. Die Bandbreite der Wechselbeziehungen zwischen der Lehrerbil- dung und veränderten Rahmenbedingungen führt häufig zu einer Vernachlässigung der historischen Dimension, und zu einer gewissen Ignoranz gegenüber grundlegenden Fra- gestellungen, die in der philosophischen Tradition bedeutsame Ergebnisse provoziert haben, aber unter aktuellen Gestaltungsbedingungen kaum berücksichtigt werden.

Nach bisherigen Erfahrungen kann auf der evaluativen Begleitung der geplanten Weiter- entwicklung und Reformulierung der Einbindung konkreter CSCL-Systeme im Ausbil- dungskonzept keinesfalls verzichtet werden. Dies ist in zwei Dimensionen notwendig, wie die Erfahrungen der zurückliegenden Ausbildungsdurchgänge deutlich machen. Die Lernkurve zur Aneignung konkreter Handlungskompetenzen muss mit der pädagogisch- didaktischen Dimension auf dem Hintergrund einer für diesen Bereich zu entwickelnden Bildungsgangdidaktik verflochten werden. Die für die Fachwissenschaft Informatik zentrale Fragestellung besteht darin, die Notwendigkeit der Verdeutlichung zentraler Konzepte in den Mittelpunkt zu rücken. Damit wird eine Benutzerinnenorientierung neuer Art möglich: es muss deutlich werden, welche Modelle hinter der Modellierung der konkret zur Verfügung gestellten Unterstützung durch Informatiksysteme stehen. Die Benutzerinnen müssen in die Lage versetzt werden, Änderungen an der Modellierung vorzunehmen, um die Informatiksysteme den eigenen Bedarfen gerecht werden zu las- sen. Dazu bedarf es einer anderen Form der Erstellung der Software, soll sie anschlies- send durch Benutzerinnen während der Nutzung erweitert oder weiterentwickelt und damit angepasst werden können. Die heute vorherrschende Trennung zwischen Nutzung und Entwicklung ist nach unserer Meinung damit neu zu diskutieren.

Neben den o. a. impliziten Herausforderungen sind zwei Punkte von Bedeutung. In ei- nem zu erstellenden Kerncurriculum sind mit Blick auf die erste, aber auch dritte Phase jene Ausbildungselemente zu bestimmen und zu erproben, die sich für CSCL eignen.5 Eine zweite Dringlichkeit liegt darin, ein überzeugendes medienpädagogisches Konzept zu entwickeln. Die aktuellen Konzepte greifen u. E. angesichts der „Neuen Medien“

nicht tief genug. Richtungsweisend erscheint hier Herbert MARSHALL MCLUHAN, der eigentlich erst jetzt in Deutschland, durch die französische Diskussion dafür aufge- schlossen, rezipiert wird. Wenn nach ihm Medien eine „Ausweitung des menschlichen Körpers“, insbesondere seine Wahrnehmungsfähigkeit verändern, wird der alte pädago- gische Grundsatz des Lernens mit Kopf, Herz und Hand ganz neu zu interpretieren sein.

5Erfahrungen mit dem Aufbau virtueller Lernstationen gründeten organisatorisch auf den Hauptseminar- bzw. Schulgruppen. Dies erwies sich im Nachhinein als Fehlentscheidung. Kollegen, die sich täglich im Lehrerzimmer face-to-face gegenüberstehen, sehen keine sachliche Notwendigkeit für CSCL. Dyslokal und asynchron miteinander arbeiten und kommunizieren wird damit eher für fachseminarbezogene bzw. projektbezogene Arbeit als Vorteil wahrgenommen.

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