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Thomas Jung · Maria Rauhe

Lesen und

Schreiben lernen:

Lautverbindung Au / au

Übungsmaterialien für Schüler mit dem Förderschwerpunkt

geistige Entwicklung

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

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Bergedorfer Unterrichtsideen

Thomas Jung, Maria Rauhe

Bergedorfer Unterrichtsideen1.–6. Klasse

Ein Lehrgang für Schüler mit geistiger Behinderung

Lesen und

Schreiben lernen

Sonderpädagogische

Förderung

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seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte

(einschließlich, aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch.

Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages.

Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt.

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Allgemeine Einführung zur Erarbeitung der Buchstaben

Sinnbezug

Jedes Kapitel steht in einem das Kapitel über- greifenden Sinnbezug und bietet, um an die Le- benswelt der Schüler anzuknüpfen, ein Rah- menthema an. Betrachtet man das Lesen als Decodierung von Zeichen und Sinnentnahme, so erscheint es sehr wichtig, im Prozess des Lesenlernens auf die Sinnhaftigkeit der Lesein- halte für die Schüler zu achten. Bei den Blättern zur Vorstellung des Großbuchstabens (später im Kapitel auch des Kleinbuchstabens) sowie bei den Leseblättern kommt in der Regel das Rah- menthema der jeweiligen Kapitel zum Ausdruck.

Ein Beispiel:

Im Kapitel „1_W“ lautet das Rahmenthema

„Wetter“. Über das Lernwort „Wetter“ wird der Großbuchstabe eingeführt, über das Wort „be- wölkt“ der Kleinbuchstabe. Im Leseteil wird der Text „Gewitter“ angeboten. Auf dem Text beru- hen die Übungen zu den Lernwörtern.

Lehrgangsübergreifend erscheinen immer wieder die Kinder „Lola“, „Ali“ und „Uli“ als Identifikati- onsfiguren. Sie werden früh in Bild und Wort vorgestellt und sind die Akteure vieler Kapitel.

Das Rahmenthema wird jeweils in den Anmer- kungen zur Arbeit mit den Materialien (s. Ordner der jeweiligen Buchstaben) kurz vorgestellt.

Im Folgenden sind die wichtigsten Erarbei- tungsschritte für alle Groß- und Kleinbuchsta- ben bzw. Buchstabenverbindungen allgemein erläutert.

Erarbeitung der Großbuchstaben

Vorstellung des Großbuchstabens

Auf dem Einstiegsblatt der jeweiligen Kapitel wird zunächst der Großbuchstabe in Hohlform dargestellt. Ein Bild stellt ein Wort mit einem

entsprechenden Anlaut dar. Es steht im thema- tischen Zusammenhang des jeweiligen Kapitels.

Das passende Lesehandzeichen sollte hier ein- geführt werden.

Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 2

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

1_L

L L

„L“ erkennen und nachspuren

Ziel: Die Schüler sollen die Beziehung des vor- gestellten Buchstabens zum Anlaut des bildhaft dargestellten jeweiligen Wortes (Phonem-Gra- phem-Korrespondenz) nachvollziehen.

Aktivitäten und Lernmöglichkeiten:

z Die Schüler sollen vermuten und möglichst ohne Hilfe benennen, was bildhaft dargestellt ist.

z Sie sollen den Buchstaben in lautierter Weise benennen.

z Die Schüler sollen das passende Lesehandzei- chen lernen und möglichst synchron mit dem gesprochenen Laut ausführen.

z Die Hohlform des Buchstabens kann, ähnlich wie bei der Erarbeitung der Gestalt der Namen- wörter, mit einem Stift oder Fingerfarbe nachge- spurt werden.

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Im weiteren Verlauf des Lehrgangs wird der Großbuchstabe meist nicht mehr isoliert darge- stellt sondern im Zusammenhang eines ge- schriebenen Wortes. Lesefreudige Schüler kön- nen dieses im Verlauf des Lernprozesses nach Möglichkeit selbst erlesen, da ausschließlich be- reits erarbeitete Buchstaben verwendet werden.

Das Erlesen steht hier aber noch nicht im Vor- dergrund.

Übungen zur optischen Differenzierung

Hier geht es um eine optische Differenzierung (differenzieren von anderen, auch ähnlichen Buchstaben) und eine optische Analyse (Ana- lyse grafischer Merkmale) der Buchstaben. Bei beiden eng zusammenhängenden Aspekten spielt auch das Erkennen von Raumlagemerk- malen eine wichtige Rolle.

Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 3

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

2_L_1

L

„L“ erkennen und differenzieren

L S Q U O F L H J V D Y L A

L Ö L E U O L L R F D L A B

Ä L R T F

Ziel: Unter vielen verschiedenen dargestellten Buchstaben soll immer der gesuchte Großbuch- stabe erkannt werden.

Zum Umgang mit den Arbeitsblättern

Die Schüler sollen den mittig im Kästchen ab- gebildeten, gesuchten Buchstaben in der Buch- stabenauswahl auf dem Blatt so oft wie möglich wiedererkennen und markieren, d. h. mit einem Stift einkreisen. Bei einigen Blättern sollen Käst- chen mit dem gesuchten Buchstaben ausgemalt werden.

Manche Arbeitsblätter zum „Sehen“ zeigen Si- gnalwörter aus der Umwelt, in denen bestimmte Buchstaben entdeckt werden sollen. Signalwör- ter aus der Umwelt sind wichtige Leseinhalte in einem auf alltagspraktische Handlungskompe- tenz hin orientierten Unterricht mit geistigbehin- derten Schülern.

Vor allem bei jüngeren Schülern und den ersten Kapiteln bieten sich Vorübungen an:

z Verschiedene Großbuchstaben des Alphabets werden aus Pappe ausgeschnitten oder auf Pappkärtchen gedruckt im Klassenraum verteilt.

Der Arbeitsauftrag lautet z. B.: „Findet alle M.“

z Die Pappbuchstaben oder Buchstabenkärtchen werden in der Turnhalle (im Schulhofgelände oder auch im Gelände außerhalb) verteilt. Der Lehrer ruft immer laut, welcher Buchstabe (von den bereits bekannten) als nächstes gesucht werden soll.

Mit etwas Fantasie sind variierte Spielformen denkbar:

z Lassen Sie die Schüler selbst die gesuchten Buchstaben benennen oder vorlesen.

z Zeigen Sie den gesuchten Buchstaben nur kurze Zeit und geben Sie dann bei leiser Musik- untermalung zwei Minuten Zeit zum Suchen.

z Geben Sie Gruppen- oder Partneraufträge.

Übungen zur akustischen Differenzierung Hierbei geht es um die akustische Analyse bzw.

Differenzierung eines Anlautes. Da es sich bei dem im Lehrgang für diese Seiten verwendeten Wortmaterial ausschließlich um Substantive han- delt, wird das Hören des Anlautes der Erarbei- tung des Großbuchstabens zugeordnet.

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Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 6

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

3_L_2

L

„L“ als Anlaut hören

Ziel: Der Anlaut eines selbst und/oder von der Lehrperson gesprochenen Wortes soll erkannt und von anderen, auch ähnlichen Anlauten, un- terschieden werden.

Erfahrungsgemäß fällt vielen Schülern das „Hö- ren“ der Laute am Wortanfang oder später auch im Wort wesentlich schwerer als das „Sehen“

der Buchstaben. Der Lernprozess, der zur soge- nannten „Phonematischen Bewusstheit“ führt, dauert gerade an unserer Schulform oft sehr lange. Deshalb ist es nur wenigen Schülern

möglich, gleich mit den angebotenen Arbeits- blättern zu beginnen. Oft sind flankierend allge- meine Übungen im Bereich der akustischen Wahrnehmungsverarbeitung und viele Vor- übungen zum speziellen Hören der Anlaute not- wendig.

Zum Umgang mit den Arbeitsblättern

Die Schüler sollen die Bilder betrachten und nach Möglichkeit selbst benennen. Sie sollen diejenigen Bilder markieren (mit Bleistift umkrei- sen oder bunt ausmalen), bei denen das ent- sprechende Wort den gesuchten Anlaut (Buch- stabe im Kästchen) hat.

Da das Hören so schwer fällt, wird in den ersten Kapiteln zunächst eine weitere Vorübung ange- boten. Hier sind den Bildern noch die sichtbaren Buchstaben zugeordnet, so dass das leichtere

„Sehen“ als Hilfestellung dient. Erst auf dem fol- genden Arbeitsblatt soll die Leistung ausschließ- lich über das „Hören“ erbracht werden.

Vorübungen

z Nach einem spielerischer Einstieg, in dem kon- krete Gegenstände vorgestellt und von den Schülern benannt wurden, sollen die Schüler nur diejenigen Gegenstände auswählen, die mit dem jeweils gesuchten Anlaut beginnen. („Gebt mir alle Sachen, die vorne mit einem „M“ anfan- gen!“)

z Im nächsten Schritt kann man ähnlich vorgehen und statt der konkreten Gegenstände Anlaut- kärtchen verwenden: („Gebt mir alle Kärtchen, auf denen ihr etwas seht, das vorne mit einem

„M“ anfängt.“)

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Anregungen für eine Stationenarbeit

Ziel: Hier soll die grafische Gestalt des Buch- stabens handlungsorientiert erarbeitet werden.

Über das Wiedererkennen und Differenzieren („Sehen“, „Hören“) hinaus sollen die Schüler die Gestalt des Buchstabens konstruieren und inter- nalisieren.

Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 7

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

4_L

L

Zum Ausgesstalten und Erarbeiten der Buchstabengestalt

Mögliche Übungsformen

Die Hohlform des Buchstabens auf dem Arbeits- blatt kann auf verschiedene Arten gestaltet wer- den:

z Korkendruck

z Nachspuren mit Fingerfarbe oder Stift

z mit Kleber ausfüllen und Spielsand darauf streuen

z mit Farbe tupfen

z mit Knetwürsten auslegen Weitere Übungsvorschläge

z Staubsaugerübung: Die Schüler können den In- halt von Bleistiftspitzern sammeln. Der Buch- stabe kann damit auf den Boden gestreut wer- den und von den Schülern mit dem Staubsau- ger aufgesaugt werden.

z Als weitere Übung kann der Buchstabe mit dem Finger in eine Sandwanne gespurt werden.

Übungen aus dem Bereich Psychomotorik z Den Buchstaben kann man großflächig als Weg

auf dem Boden abbilden (mit Kreppband kle- ben, mit Seilen oder Bierdeckeln legen). Die Schüler sollen ihn zunächst „sehend“, dann

„blind“ und möglichst ohne (!) Turnschuhe er- laufen. Nach Möglichkeit kann man hier schon die spätere „Schreibrichtung“ vorgeben.

z Die Buchstaben können mit Seilen in der Turn- halle großflächig als Rollbrettbahn vorbereitet werden. Die Schüler sollen sie in Sitz- oder Lie- geposition (auch „blind“) mit dem Rollbrett ab- fahren.

z Die Schüler können den Buchstaben mit Schnur (noch besser: Bleiband) auf dem Boden kon- struieren. Bei manchen Buchstaben benötigen die Schüler zwei Schnüre mit ungefähr vorge- schnittener Länge (z. B. beim A).

z Körperbuchstaben: Manche Buchstaben wie L oder U können die Schüler leicht mit ihrem Kör- per darstellen.

Alle Buchstaben werden bis zum Ende des Lehrgangs in Großformat angeboten, um in ei- ner Stationenarbeit ihre graphische Gestalt zu erarbeiten. Entscheiden Sie, ob Ihre Schüler diesen Schritt bei Neubuchstaben noch benöti- gen. Möglicherweise reicht einfaches Nachfah- ren oder ein Schreibblatt zum Schreiben des Buchstabens.

Erarbeitung der Kleinbuchstaben

Vorstellung des Kleinbuchstabens

Meistens wird der Kleinbuchstabe als Inlaut eines möglichst im Sinnbezug des Rahmenthe- mas stehenden Wortes vorgestellt (im Verlauf des Lehrgangs auch mehrerer Wörter).

In manchen Kapiteln (z. B. „R/r“) wird er aus thematischen Gründen als Anlaut eines Adjek- tivs oder Verbs vorgestellt.

Die Bilder sollen möglichst vom Schüler be- nannt werden. Die Aufmerksamkeit muss auf den Kleinbuchstaben als Inlaut (in Ausnahmen auch Anlaut) gelenkt werden.

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Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 8

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

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„l“ als Inlaut hören und nachspuren

l

l

Übungen zur optischen Differenzierung

Die allgemeinen Erläuterungen zum Großbuch- staben gelten entsprechend auch hier.

Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 9

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

6_L

l

„l“ erkennen und differenzieren

l t t l l t f t l l t t f f f l t f l t f t l l l t t f l t f l t l t f t t l l t f

t t l

Übungen zu akustischen DIfferenzierung (Inlaut)

Beim Hören spielt es keine Rolle, ob es sich um den Groß- oder den Kleinbuchstaben han- delt. Gehört werden die Laute (als An- oder In- laut). Da Inlaute aber in der Regel als Klein- buchstaben auftreten, folgt diese Übung der Vorstellung des Kleinbuchstabens.

Prinzipiell gelten die Erläuterungen wie beim Hören des Anlautes. Auch hier wird dem Übungsblatt zum Hören in den ersten Kapiteln ein Blatt mit einer Vorübung vorangestellt, auf welchem den Bildern noch die sichtbaren Buch- staben zugeordnet sind.

Das Hören der Inlaute fällt in der Regel noch schwerer als das Hören der Anlaute und kann si- cher nicht von allen Schülern geleistet werden.

Name:

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Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

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l

l s

l

l

l

f

„l“ als Inlaut hören, Vorübung

Ziel:

z Es soll erkannt werden, ob ein selbst und/oder von der Lehrperson gesprochenes Wort einen bestimmten Inlaut hat.

z In den Vorübungen zum Hören von Inlauten können entsprechend „Inlautkärtchen“ verwen- det werden.

z Ist (wie in den Kapiteln „R/r“, „K/k“, „B/b“, „G/g“,

„H/h“, „J/j“, „V/v“) der Kleinbuchstabe als Anlaut

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vorgestellt worden, muss seine Position als In- laut durch ein Beispiel erst bewusst werden.

Anregungen für eine Stationenarbeit

Die allgemeinen Erläuterungen zum Großbuch- staben gelten entsprechend auch hier.

Übungen zum Lesen und Schreiben

Übungen zum Schreiben Ziel:

z Die Schüler sollen Buchstaben, Lernwörter und schließlich Sätze nach- bzw. abschreiben und dabei vorgegebene Schreibrichtungen und Schreiblinien einhalten.

z In den letzten Kapiteln können unter „Schrei- ben“ auch weitergehende Aufgaben (z. B. Lück- entexte) formuliert sein.

z Zunächst bieten die Kapitel Übungsblätter zum Schreiben der Einzelbuchstaben. Die angefan- genen Reihen sollen vom Schüler fortgesetzt werden. Auf dem ersten Blatt ohne Linien kann der Buchstabe zunächst noch einmal nachge- spurt werden (mit Stift oder mit Fingerfarben).

Als Hilfe zur Einhaltung der Schreibrichtung und -abfolge kann man wieder Pfeile und Men- genpunkte einzeichnen.

Name:

Thomas Jung/Maria Rauhe: Lesen und Schreiben lernen 13

© Persen Verlag GmbH, Buxtehude

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„L/l“ schreiben üben

L L l l

Wenn nötig kann man noch weitere Buchstaben

„vorpunkten“.

Verwenden Sie am Anfang dicke Bleistifte.

Weitere Arbeitsblätter in den Kapiteln bieten Schreibübungen bezogen auf die Lernwörter aus dem Leseteil.

Grundsätzlich kann dem Schreiben der Lernwör- ter das Stempeln vorausgehen. Dabei sollten Buchstabenkästchen vorgegeben werden. Viele Arbeitsblätter bieten diesbezügliche Kästchen.

Wo sie darüber hinaus benötigt werden, können sie eingezeichnet oder auf einem Zusatzblatt angeboten werden. Schüler, die nur sehr lang- sam zum Schreiben geführt werden können, werden die Lernwörter in der ersten Zeit nur stempeln.

Übungen zum Lesen

Hier geht es über das Erkennen von Bildern, Si- gnalwörtern und Ganzwörtern hinaus um das Lesen von Schriftsprache im engeren Sinne.

Ziel: Die Schüler sollen Lernwörter, Sätze oder schließlich Texte synthetisierend und sinnent- nehmend erlesen.

Der dahin führende Lernprozess braucht Zeit und das Ziel kann bei einigen Schülern oft erst nach einigen Jahren erreicht werden, weil ge- rade der Syntheseprozess kognitiv anspruchs- voll ist. Dennoch können diese Schüler erfolg- reich mit den Materialien arbeiten und sich viele Lernwörter zunächst als Ganzwörter einprägen.

Das Synthetisieren von zwei Lauten zu einer ge- sprochenen Silbe ist der erste „Baustein“ im Syntheseprozess.

Stark unterstützend wirken hier die Lesehand- zeichen. Die „Mitbewegungen“ gehen ineinander über, ebenso wie die Laute ineinander überge- hen sollen. Die Verwendung von Lesehandzei- chen ist nach unserer Erfahrung auch später in einem fortgeschritteneren Stadium des Schrift- spracherwerbs oft noch hilfreich, denn einigen Schülern bereitet die Synthese beim Erlesen neuer Wörter noch lange Zeit große Schwierig- keiten.

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Als psychomotorische Vor- und Zusatzübung gedacht ist das „Silbenrutschen“:

Die Schüler rutschen eine Bank herunter. Am oberen Ende ist beispielsweise ein „P“, am un- teren Ende ein „i“ angebracht. Die Schüler rut- schen also von „P“ nach „i“ und rufen die Silbe beim Rutschen.

Empfehlenswert ist auch der zusätzliche Ein- satz von „Silbenschleifern“, die leicht aus einem farbigen Bogen Pappe und laminierten Buchstabenstreifen gebastelt werden können.

Der Pappbogen muss so einge- schnitten werden, dass man die Buchstabenstrei- fen wie abgebil- det durchziehen und bewegen kann.

Zunächst ein- zelne Silben und danach die Lese- wörter können damit eingestellt und erlesen wer- den. Je nach Bedarf benutzt man 2 oder mehr

„Buchstabenfenster“. Oft macht es Spaß, Fanta- siesilben oder -wörter einzustellen und zu lesen.

In den ersten Kapiteln sind die Lesewörter mit Silbenklammern versehen, die visuell verdeutli- chen sollen, welche Laute zusammengezogen werden müssen und welche nicht.

Beim Erlesen der ersten Lernwörter gibt es zwei Vorgehensweisen:

1. Lesen und zusammensetzen von Einzel- silben

Hier sollten zunächst die Einzelsilben erlesen werden. Diese sollten in einem zweiten Schritt erst zum Wort als ganzes zusammengesetzt werden. Hilfreich ist es, mit einer oder zwei Ab- deckpappen zu arbeiten und immer nur die Buchstaben bzw. Silben aufzudecken, die ge- rade gelesen werden sollen.

Ein Beispiel:

z Decken Sie das „ma“ zunächst ab. Der Schüler liest „O“.

z Decken sie „O“ und „a“ ab. Der Schüler liest

„m“

z Decken sie das „ma“ auf. Der Schüler soll die Silbe lesen.

z Decken sie das Wort ganz auf. Der Schüler soll

„O – ma“ lesen.

Eine ähnliche Vorgehensweise ist, das Wort groß in Querformat auf ein Blatt zu schreiben und dieses in der Mitte zwischen beiden Silben zu falten, so dass zunächst immer nur eine Silbe aufgedeckt und gelesen werden kann.

Schließlich entfaltet man das ganze Blatt und die Silben können zum ganzen Wort zusammen- gesetzt werden.

2. Wortaufbau

In den ersten Kapiteln finden Sie Übungen zum Wortaufbau der Lernwörter:

z. B. M Ma Ma m Ma ma

Bei dieser Übung soll nicht zuerst jede Silbe für sich geübt werden, sondern das Wort soll im- mer wieder von vorne ansetzend unter Berück- sichtigung der Silbenstruktur sukzessiv aufge- baut werden. Dies fällt in der Regel schwerer, entspricht aber vom Ablauf eher dem späteren Lesevorgang.

Die ersten Lese-Sätze sind Pfeilsätze (bekannt aus dem Kapitel „Schülernamen“, s. S. 6).

Der Pfeil soll im Zusammenhang „interpretiert“

werden.

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Prinzipiell gilt: Nicht jeder Schüler muss alles lesen können. Für viele Schüler bedeutet es schon sehr viel, ein Repertoire an Lesewörtern aufzubauen und einfache Pfeilsätze zu lesen.

Im weiteren Verlauf des Lehrgangs wird von der Satzebene auf die Textebene übergegan- gen. Aufgrund der Heterogenität der Klassen oder Lesekurse ist es erforderlich, die Schwie- rigkeitsgrade individuell zu reduzieren, zu variie- ren und anzupassen. Es ist möglich, die Texte teilweise, einzelne Sätze oder auch lediglich eine Auswahl an Lernwörtern anzubieten. Soll- ten Schüler weiterhin Silbenklammern benöti- gen, so müssen diese eingezeichnet werden.

Auch Abdeckpappen können weiterhin als indivi- duelle Hilfestellung eingesetzt werden.

Im Verlauf des Lehrgangs werden verschie- dene Textarten angeboten.

Es gibt lustige Texte („D/d“), Texte, die mit einem Arbeitsauftrag verbunden sind, der erlesen wer- den soll („B/b“, „H/h“), Sachtexte aus der Erfah- rungswelt der Schüler („W/w“, „G/g“) oder Texte, die persönliche Themen aufgreifen („J/j“).

Für die fortgeschrittenen Schüler eignen sich erste grammatische Übungen (z. B. „11_G_2“) oder das schriftliche Beantworten von Textver- ständnisfragen (z. B. „8_Z“).

Vorschläge zu Zusatzübungen und Übungsva- riationen bezüglich der Leseblätter finden Sie im Abschnitt „Übungsvorschläge zum Umgang mit Lernwörtern und Lesetexten“.

Anmerkungen zur Arbeit mit den Materialien

Für den Umgang mit den Materialien in den Ka- piteln 2 bis 35 auf der CD-Rom gelten die allge- meinen Erläuterungen zur Erarbeitung der Buch- staben (s. S. 7–14), wie sie im vorherigen Ab- schnitt dargestellt sind. Auf der CD finden Sie in

den Ordnern mit den Materialien zu den Buch- staben jeweiIs auch ein Dokument mit Anmer- kungen zur Arbeit mit den Materialien. Ist kein derartiges Dokument beigefügt, gelten die allge- meinen Anmerkungen im Heft auf Seite 1–8.

Übungsvorschläge zum Umgang mit Lernwörtern und Lesetexten

Folgende Übungsvorschläge bieten eine Aus- wahl an Übungsmöglichkeiten und sollen zu weiteren Ideen anregen.

Wortebene

Wortbaustelle

Material: konkret gegenständliche Groß- und Kleinbuchstaben aus Holz (können selbst herge- stellt oder im Handel bezogen werden) oder Buchstabenkärtchen.

Ziel:

z Nachbauen oder Bauen der Lernwörter aus Einzelbuchstaben

Ablauf:

z Ein als Vorbild vorgegebenes Wort kann nach- gebaut werden.

z Das Lernwort kann teilweise aufgebaut vorge- geben werden und muss nur richtig zu Ende ge- baut werden. Als Lücken können Einzelbuch- staben oder ganze Silben fehlen.

z Ein Lernwort kann aus dem Gedächtnis nach- gebaut werden. Die benötigten Buchstaben werden vorgegeben. Das kann mehrmals geübt werden, in dem die Buchstaben des nachge- bauten Wortes immer wieder zu einem „Buch- stabensalat“ vermischt werden.

z Ein Lernwort kann aus dem Gedächtnis nach- gebaut werden. Die benötigten Buchstaben werden jedoch nicht mehr vorgegeben. Der Schüler muss sie in einer größeren Buchsta- benauswahl suchen.

z Variation: Mehrere Lernwörter müssen nach Vorgabe aller benötigten Buchstaben nachge- baut werden.

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Lernwörter-Diktate

Laufdiktat

Das Original hängt irgendwo im Klassenraum, der Schüler läuft dorthin, versucht sich mög- lichst viele Buchstaben zu merken, läuft zu sei- nem Arbeitsplatz und schreibt sie auf (bzw.

stempelt sie oder baut sie aus Holzbuchstaben).

Dosendiktat als Partnerarbeit Ziel:

z Kooperatives Üben der Lernwörter Material:

z verschiedene zu übende Lernwörter sind auf Wortkärtchen geschrieben und werden zusam- mengefaltet in eine Dose gegeben

z linierte Schreibblätter für beide Schüler Ablauf:

z Je zwei Schüler kooperieren. Ein Schüler „zieht“

ein Lernwort, diktiert es dem Partner und be- wahrt das Kärtchen gefaltet für die spätere ge- genseitige Kontrolle auf. Der Partner schreibt das Wort auf. Das gleiche geschieht dann um- gekehrt und im Wechsel, so dass gegenseitig mehrere Lernwörter diktiert werden. Am Ende kontrolliert (und ggf. korrigiert) jeder Schüler mit Hilfe seiner aufbewahrten Kärtchen die ge- schriebenen Wörter des Partners.

Wort-Bild-Übungen Material:

z laminierte Wort- und dazu passende Bildkärt- chen zu Lernwörtern aus den Materialien Ziel:

z ständiges Üben und Wiederholen des aufge- bauten Repertoires an Lernwörtern

Übungsmöglichkeiten:

z Ausgewählte Wortkärtchen sollen den pas- senden Bildkärtchen zugeordnet werden. Auf diese Weise kann nach und nach ein wachsen- des Repertoire an Lernwörtern immer wieder geübt werden. Der Schwierigkeitsgrad (Menge, Komplexität der Wörter) kann je nach Bedarf variiert werden.

z Partner oder eine Kleingruppe können mit einer Auswahl an Kärtchen Wort-Bild-Memory spie- len.

Wortfindungsübungen/Grammatik

Hierzu lassen sich einfache Übungsblätter ent- werfen.

Beispiele:

z Geben sie auf einem Arbeitsblatt Hauptwörter vor. Der Schüler soll die passenden Begleiter (bestimmte oder unbestimmte Artikel) dazu fin- den.

z In gleicher Weise können Übungen zur Plural- bildung angeboten werden. (siehe Arbeitsblatt 11_G_2_Schreiben in den Materialien).

Wortgitter Ziel:

z Bestimmte Lernwörter (eines Kapitels oder zu einem Thema) sind in einem Wortgitter ver- steckt und sollen gefunden und markiert wer- den. Beispiel : „Tiere“

Q R T U I

H F Z S N

V A F F E

B J K T M

N H E K U

Lückenwörter

Die Schüler sollen die jeweils passenden Buch- staben in eine Lücke, die am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes sein kann, schreiben.

Beispiele für den Entwurf eines Arbeitsblattes:

_ a r o t t e

_ u r k e

usw.

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Satzebene

Satzbaustelle Ziel:

z Förderung der Kompetenz, aus Lernwörtern sinnvolle Sätze zu bilden

Beispiel:

z Übung der Kompetenz, Sätze mit „kauft“ zu bil- den

Material:

z ein Blanko-Arbeitsblatt mit 3 leeren Kästchen (jeweils für Subjekt, Prädikat, Objekt)

z eine genau überlegte Auswahl an Wortkarten (Namenwörter, Tätigkeitswort „kauft“, Wörter für Produkte (Lebensmittel…)

Ablauf:

z Der Schüler soll auf seinem Blanko-Arbeitsblatt immer 3 Wortkärtchen in die leeren Kästchen legen und so zu einem sinnvollen Satz nach dem Muster zusammenbauen. Er soll den Satz lesen und auf ein Blatt schreiben.

Name – „kauft“ – Produkt

Entsprechend diesem Beispiel sind Übungs- variationen (Sätze aus nur zwei oder aus mehreren Wörtern) und viele Abstufungen im Schwierigkeitsgrad denkbar.

Weitere Muster könnten sein:

Artikel – Ding – „ist“ – Adjektiv („Der Roller ist rot“)

„Wortsalat“

Ziel:

z Die durcheinander geratenen Wörter eines be- kannten Satzes sollen wieder in die richtige Rei- henfolge gebracht werden.

Material:

z ausgesuchte Wortkärtchen, aus denen die zu übenden Sätze gebildet werden können

Laufdiktat (s. S. 9) Partnerdiktat

Fortgeschrittene Schüler können sich gegensei- tig jeweils verschiede Sätze eines Lesetextes diktieren und die Ergebnisse gegenseitig korri- gieren.

Textebene

Die Texte in den Materialien sind zunächst Le- setexte und sollten laut erlesen werden. Häufig sind in den Materialien aber schon bestimmte Zusatzaufträge vorgesehen, die beispielhaft Möglichkeiten zum Umgang mit den Lesetexten aufzeigen sollen:

z Die Texte können abgeschrieben werden.

z Die Texte können mit einem Malauftrag verbun- den werden (vgl. 10_H). Aus der Zeichnung geht dann das Textverständnis hervor.

z Lückentext: Arbeitsblatt „9_W“ gibt hier ein Bei- spiel.

Als Steigerung des Schwierigkeitsgrades könnte auf die Unterstriche in den Lücken ver- zichtet werden oder darauf, Lösungswörter auf dem Blatt anzubieten.

z Zum Text können Verständnisfragen gestellt und von Schülern beantwortet werden. Dies kann zunächst verbal in einem Unterrichtsge- spräch geschehen. Nach und nach sollen ei- nige Schüler aber auch in die Lage gebracht werden, schriftlich formulierte Fragen in eige- nen Formulierungen schriftlich zu beantworten (vgl. 8_Z).

Da dies sehr anspruchsvoll ist, kann es in Teil- schritten vorbereitet werden:

– Für eine Frage zu einem bestimmten Text sind verschiedene Antworten vorformuliert.

Die passende Antwort soll ausgewählt und geschrieben werden.

– Bei einer vorformulierten Antwort wird eine Lücke gelassen. Das hier passende Wort soll aus verschiedenen Antwortalternativen ausgewählt und in die Lücke geschrieben werden.

– Der Anfang eines Antwortsatzes wird vorge- geben. Der Schüler soll ihn zu Ende schrei- ben.

z Zu einem Text können Arbeitsaufträge formu- liert werden, die einige Schüler nach Möglich- keit teilweise oder ganz erlesen sollen.

Beispiel:

„Finde alle Wörter mit J !“

“Schreibe die Wörter auf ein Blatt !“

„Übe sie als Laufdiktat !“

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Illustrationen: Barbara Gerth

Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth Bestellnr.: 3211DA15

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