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Rituximab, Abatacept und Tocilizumabim Vergleich

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Academic year: 2022

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STUDIE REFERIERT

ARS MEDICI 7 | 2019

241

Obwohl sich die Lebensqualität von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) seit Beginn der Behandlung mit TNF-(Tumornekrosefaktor-)α-Inhibi- toren wesentlich verbessert hat, spre- chen nur zwei Drittel der Patienten überhaupt auf diese Therapie an. Alter- nativ kommen deshalb neuere und mit- hilfe von Gentechnik hergestellte Biolo- gika zum Einsatz: Rituximab (Mab- Thera®, Rixathon®), ein monoklonaler Antikörper, führt über die Bindung an das CD20-Antigen zu einer Zerstörung der B-Lymphozyten, Abatacept (Oren- cia®) hemmt durch Bindung an CD80 und CD86 selektiv die T-Zell-Aktivie- rung, und Tocilizumab (Actemra®) ist ein monoklonaler Immunglobulin-(Ig-) G1-Antikörper gegen den humanen In- terleukin-(IL-)6-Rezeptor. Für alle drei Medikamente konnte die Wirksamkeit gegenüber Plazebo mittels randomisier- ter, kontrollierter Studien (RCT) nach- gewiesen werden, untereinander wur- den diese Biopharmaka bisher jedoch nie miteinander verglichen.

Register

ermöglichen Datenvergleich

Der Franzose Jacques-Eric Gottenberg und sein Team führten vom September 2005 bis August 2013 erstmals eine prospektive Kohortenstudie durch, ba- sierend auf den Untersuchungsergeb- nissen der französischen Gesellschaft für Rheumatologie, welche die drei Da- tenregister Autoimmunity and Rituxi- mab (AIR), Orenica and Rheumatoid Arthritis (ORA) und REGistryR- bAcTEmra (REGATE) betreut. Aus 107 Kliniken wurden 3162 Patienten im Alter über 18 Jahre rekrutiert, wel- che die Diagnosekriterien einer RA des

American College of Rheumatology (ACR) von 1987 erfüllten und wäh- rend mindestens 24 Monaten eine i.v.- Behandlung mit einem der drei Studi- enmedikamente erhielten. Ausgeschlos- sen wurden Patienten mit einer Kontraindikation gegen eines der Bio- logika wie beispielsweise eine schwere kardiovaskuläre Erkrankung, aktive Infekte oder eine schwere Immun- schwäche. Primärer Endpunkt war die Beibehaltung der medikamentösen Be- handlung über 24 Monate ohne ein Therapieversagen. Zu Letzterem zähl- ten Eintritt des Todes, Abbruch der Therapie oder Notwendigkeit einer Be- handlung mit einem konventionellen krankheitsmodifizierenden Antirheu- matikum (disease- modifying anti-rheu- matic drug, DMARD), einem anderen Biotherapeutikum oder höheren Korti- sondosen. Zu den sekundären End- punkten zählten unter anderem die Re- duktion des DAS28 (Disease Activity Score, 28 definierte Gelenke) bezie- hungsweise die Abnahme der Anzahl schmerzhafter, geschwollener Gelenke und der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ge mäss der European League Against Rheumatism (EULAR).

Mit Rituximab und Tocilizumab längere Behandlung möglich

Nach 24 Monaten wurden 86,6 Pro- zent der Patienten noch mit Rituximab behandelt, mit Abatacept 39,3 Prozent beziehungsweise 63,4 Prozent mit To- cilizumab. Die durchschnittliche Ein- nahmedauer war bei Rituximab und Tocilizumab länger (19,8 resp. 19,1 Monate) als bei Abatacept (15,6 Mo- nate). Die positive Ansprechrate ge- mäss EULAR-Kriterien war 2 Jahre

nach Behandlungsbeginn bei Rituxi- mab und Tocilizumab besser als bei Abatacept. Schwere Nebenwirkungen (Infektionen, kardiale Komplikatio- nen, Krebs, Tod) traten unter allen drei Biologika gleichermassen auf, jedoch häufiger unter Abatacept. Die längere Behandlungsdauer unter Rituximab und Tocilizumab ist laut Autoren nicht auf das bessere Sicherheitsprofil, son- dern auf die bessere Wirksamkeit dieser beiden Medikamente zurückzuführen.

Als grösste Schwäche der Studie wer- den von den Autoren die bei Beobach- tungsstudien naturgemäss fehlende Randomisierung und ein Verordnungs- Bias angesehen. Hingegen bilden die Registerdaten viel eher ein «real-life setting» ab, als dies mit einer RCT möglich wäre, und sie liefern zudem eine hohe Zahl von Studienteilneh- mern.

Erstmals konnte eine Studie anhand von realen Daten aus der Praxis aufzei- gen, dass bei erwachsenen Patienten mit RA und fehlendem Ansprechen auf TNF-α-Inhibitoren Rituximab und Tocilizumab nach 2-jähriger Behand- lung trotz ähnlicher Nebenwirkungen offenbar häufiger zu einer Verbesse- rung der Symptome führen als Abata- cept. MIK s Quelle: Gottenberg JE et al.: Comparative effec- tiveness of rituximab, abatacept, and tocili - zumab in adults with rheumatoid arthritis and inadequate response to TNF inhibitors: prospec- tive cohort study. BMJ 2019; 364: I67.

Interessenlage: Die Autoren der referierten Ori- ginalstudie haben keine Interessenkonflikte deklariert.

Biologika bei rheumatoider Arthritis

Rituximab, Abatacept und Tocilizumab im Vergleich

Patienten mit therapierefraktärer rheumatoider Arthritis profitieren seit einigen Jahren von neuen, gentechnologisch hergestellten Biologika. Eine Beobachtungsstudie vergleicht erstmals Wirksamkeit und Nebenwirkungen und findet eine Verbesserung der Symptome vor allem unter Rituximab und Tocilizumab, weniger unter Abatacept.

British Medical Journal

Referenzen

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