Theoretische Chemie I
Prof. Martin Sch¨utzWichtige Grundlagen der linearen Algebra
Uni RegensburgUbungen (Teil 2) ¨
WS 2013/14Mathematik ist das Alphabet, mit dessen Hilfe Gott das Universum beschrieben hat Galileo Galilei
Aufgabe 1: Eigenwerte und Eigenvektoren Gegeben sei die folgende symmetrische Matrix:
F=
3 1 1 3
(1) a) Finden Sie die Eigenwerte und Eigenvektoren von F.
Man kann generell eine hermitesche Matrix durch eine Unit¨artransformation diagonal- isieren. Die Diagonalelemente sind dann die Eigenwerte der Matrix.
Im Falle einer reellen hermiteschen Matrix kann man sie als symmetrisch bezeichnen.
Die diagonalisierende Transformation heißt dannorthogonal.
Den Diagonalisierungsvorgang k¨onnen wir i.A. folgendermaßen darstellen:
U11 U21 U12 U22
| {z }
U†
O11 O12 O12 O22
| {z }
O
U11 U12 U21 U22
| {z }
U
=
ω1 0 0 ω2
| {z }
o
(2)
In unserem Fall habe dieU-Matrix folgende Form:
U=
cosθ sinθ sinθ −cosθ
(3) Sie wird auch “Rotationsmatrix” genannt.
b) Bilden Sie das Produkt U†OU.
c) Zeigen Sie nun, dass die MatrixO nur dann durchUdiagonalisiert werden kann, wenn gilt:
1
2(O11−O22) sin(2θ)−O12 cos 2θ = 0 (4) d) Berechnen Sie θ0, die L¨osung der Gleichung (4), als Funktion von O11,O12 und
O22.
e) Benutzen Sie dieses Ergebnis um die Matrix Fzu diagonalisieren.
Wir wollen die somit diagonalisierte Matrix analog f nennen.
f) Zeigen Sie, dass man aus f2 durch unit¨are Transformation F2 erh¨alt.
Tipp: Beachten Sie Gleichung (12) aus dem ersten ¨Ubungsblatt.
Aufgabe 2: Inhomogenes lineares Gleichungsystem
Ziel: Man m¨ochte das (inhomogene) lineare Gleichungssystem,
Qω ~x=~c (5)
mit Qω = (A−ω1),~x= L¨osung,~c= Inhomogenit¨at und vorgegebenem ω l¨osen.
Um dies zu erreichen, kann man das Gleichungssystem von links mit
Gω = (Qω)−1 = (A−ω1)−1 (6) multiplizieren, und kann die Komponenten xi der L¨osung leicht aus dem Produkt
xi =X
j
Gωijcj (7)
bestimmen.
• Zeigen Sie, dass gilt:
(Gω)ij =X
k
UikUjk∗
ak−ω (8)
Dabei sind ak die Eigenwerte der Matrix A und U ist die (unit¨are) Matrix der Eigenvektoren von Qω.
Hinweis: UmGω zu erhalten diagonalisieren Sie zuerstQω := (Gω)−1 mit Hilfe vonU.
Die so erhaltene Matrix k¨onnen Sie dann invertieren und anschließend wieder mit U r¨ucktransformieren (s. dazu auch Aufgabe 6, Blatt 1).
Aufgabe 3: Taylorreihe
Eine ∞-fach differenzierbare Funktion f(x) l¨asst sich durch eine Taylorreihe, f(x) =f(a) + (x−a) d
dxf(x)
x=a+ (x−a)2 2!
d2 dx2f(x)
x=a+· · · (9)
⇒f(x) =
∞
X
n=0
(x−a)n n!
dn dxnf(x)
x=a, (10)
um x=a entwickeln.
Entwickeln Sie folgenden Funktion bis zur 4.Ordnung um a= 0:
a) f(x) = cos(x) um a= 0 b) f(x) = exp(−x) uma = 0
Aufgabe 4: Lagrange Multiplikatoren (Optimierung mit Nebenbedingungen)
Mit Hilfe der Methode der Lagrange Multiplikatoren kann das Extremum einer Funk- tion bestimmt werden, deren Variablen durch Nebenbedingungen voneinander abh¨angen.
Dies findet z.B. sp¨ater in der Vorlesung bei der Hartree-Fock Methode Anwendung.
Hier wird die Energie unter der Nebenbedingung der Orthogonalit¨at der Orbitale min- imiert.
Die Extremwerte der Funktionu=f(x, y) mit der Nebenbedingungφ(x, y) = 0 werden aus den drei Gleichungen
∂
∂x[f(x, y) +λφ(x, y)] = 0, (11)
∂
∂y[f(x, y) +λφ(x, y)] = 0, (12)
∂
∂λ[f(x, y) +λφ(x, y)] =φ(x, y) = 0, (13) mit den Unbekannten x, y, λ bestimmt (λ sind die Lagrange Multiplikatoren).
Optimieren Sie nun die Funktion
f(x, y) = x2+ 2y2 (14)
unter der Nebenbedingung
x+y= 3. (15)