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Notizen, Correspondenzen und Vermischtes.

Neuere MittheiluDgen Ober die Samaritaner,

besprochen von Dr. Geiger.

n.

Die Erwartdng, welche ich am Ende des ersten Artikels (Bd. XVI, S. 728) ausgesprochen, ist erfüllt worden ; die weiteren vier Hefte , welche unterdessen von der „deutschen Vierte^ahrsschrift für englisch-theologische Forschung und Kritik« (H. 2—4, S. 183 —601, H. 5, S. 122) erschienen sind, beuten die Schätze des British Museum weiter aus. Zuerst wird uns im zweiten Hefle (S. 279 89) unter der Aufschrift: „Die Literatur der Samaritaner" über mehrere zusammen¬

gehörige liturgische Codices Nachricht gegeben , und dieser Aufsatz im dritten Hefte (S. 408—20) fortgesetzt. Bios Ueberschriften und Nachschriften der einzelnen Theile finden wir hier mitgetheilt; leider siud aber auch diese oft gar arg verkannt. Das Wort T""!!!}, das H. mit „seine Gesänge'' übersetzt, heisst:

Anfang des, ^1©: , bei H. : mein Adler , heisst : wir wollen beginnen , ebenso

■"nci und 1"nO'''l: und er beginne, sie beginnen, nicht: singen wie bei H.

Was dieser S. 406 ff. nur theilweise nachgebend, zur Rechtfertigung seiner Uebersetzung vorbringt, hat gar keinen Werth. Damit hängt zusammen, dass Hr. H. eine Stelle gänzlich niissversteht, wo von der Liturgie des Pesachabends

gesagt wird (S. 282) Oi"iaN ]mN3 nibliri mU! , was bei H. lautet

(S. 283): Lieder Jehova's. Das Gebet gleicht den Gedern; es muss vielmehr übersetzt werden« Den Anfang (bildet) das Gebet (welches beginnt mit den Worten): wie Cedern Worte (vgl. S. 413). So wird auch in einer Festhymne, welche S. 422 ff. mitgetheilt wird, sogleich auf der ersten Seite eine Stelle desshalb falsch übersetzt. Der Dichter preist die sieben Feste, uud uachdem er einleitend über sie im Allgemeinen gesprochen, geht er sie einzeln durch, beginnt mit Pesach und sagt: lüNn.-! ]n3T3 ■»liü«! „und ich beginne mit der Erwähnung des ersten"; daraus wird bei H. : Heil dem Andenken des ersten! Auch eine andere sehr häufige Phrase in diesen Aufschriften missver¬

stcht Hr. H. ; B''3n3n ^TJ'O JO heisst nämlich nicht: was die Priester sagen, sondern : nach Vorschrift der Priester.

Allein ausser dieser allgemeinen Inhaltsangabe theilt Hr. H. im Verfolge .dieses Aufsatzes selbst einzelne Bruchstücke aus den Gebeten mit, dann aber

noch in besonderen Aufsätzen: Eine samaritanische Hymne (2. S. 290—304), Samaritanische Hymnen (3. S. 421—42), der Traum des Priesters Abischa (5. S. 80—100) gauze Stücke. Das hat für die genauere Kenntniss der Samari-

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Geiger, neuere Miuheilungen über die Samaritaner. 59 J taner Werth , und verdient Hr. H. dafür wahrhaften Danlc. Wenn er freilich manchem StUcke ein sehr hohes Alter zuweisen möchte, so haben wir auf diese Lust Hm. H's., für die von ihm durchforschten Handschriften entweder wegen ihres eignen Alters oder wegen des Alters der darin enthaltenen Schriften eine höhere Beachtung anzusprechen, Nichts zu geben, und ist die Annahme von einem hohen Alter dieser samaritanischen Dichtungen ebenso fabelhaft wie die Ver¬

setzung eines ziemlich gewöhnlichen Bibelcodex mit werthlosen Varianten in das 6 8. Jahrhundert, von welchem Hr. H, mit ermüdender Ausführlichkeit spricht. Doch wird unsere Kenntniss des samaritanischen Geistes und des samaritanischen Dialektes befestigt, freilich wenn wir die Stücke richtiger ver¬

stehen als Hr. H.

Wir geben einzelne Beispiele. So ist schon von Luzzatto zn mehreren Stellen der von Gesenius herausgegebenen samaritanischen Gedichte nachge¬

wiesen, dass die Samaritaner für das Tetragrammaton HO IC setzen, was dann einfach mit „Gott" zu übersetzen ist oder auch dass sie zwar mn'' schreiben,

aber dasselbe doch aussprechen und jenes daher in alphabetischen Ge¬

dichten an den Anfang der mit Schin beginnenden Verszeile setzen oder es zum RSme gebrauchen, als wenn «73 IC stünde (vgl. Urschrift S. 262). Dies zeigen uns auch die Stellen im Gedichte S. 297, XI, wo in der vierten, und in dem andem Gedichte S. 424, Z. 7, wo in der dritten Verszeile tlirt' mit den Wörtern der früheren Verse, welche auf flO enden, reimt; vielleicht soll auch

n-nS« rrri« auf S. 294, IV in der vierten Verszeile — DIDn mit

Wörtern reimen, die auf 0 enden.' — Den biblischen Ausdruck ^0

On'byn 4 Mos. 14, 9 fassen die Samaritaner nicht nach unserer Punctation:

es weicht ihr Schatten von ihnen , sie lesen vielmehr OlbJt , fassen es als gött¬

liches Ebenbild, die menschliche Bevorzugung, daher behält der samaritanisch- aramäische Uebersetzer das Wort bei: p'lbi»» dbJt ^DO, und Abu-Said (in

cod. Berol.) giebt es wieder mit gerade wie er IJObSa (1 Mos. 1, 27)

Lji^i^Jb übersetzt. Ausdrücklich führt zu dieser Stelle der Genesis der mehr¬

fach von mir genannte Commentator Ibrahim aus dem Stamme Jakab für die Bed. von ühX als ti^iXS die Stelle ans Numeri an mit der Uebersetznng :

^JUc 'iyXHi\ (1. v^j) SJj. Nun verstehn wir auch den Vers in Hefl 5, S. 88:

oäitn 10 mn nico mm nt« Nb ibi

Dbn mn obiMi maiaic bsa

Was uns H. dafür auf 8. 89 als Uebersetzung giebt, ist sinnlos: „Und bist du nicht, o Moses, der Fürst des Antlitzes von seiner Herrlichkeit und fürwahr auch hier?" Was uns in Anm. 18 (S. 99 f.) aus kabbalistischen Schriften zur Erklärung des „Pürsten des Antlitzes" geboten wird, wäre mit allen übrigen kabbälistischen Parallelen, die Hr. H. verschwenderisch anführt, besser zurückgeblieben. Es ist zu übersetzen: und wärest du nicht (jtblb), 0 Moses, so wäre gewieben die Ebenbildlicbkeit von den Bewohnern (der Erde).

Die letzten Worte Ob.T mri DbiMI sind etwas dnnkel; sie bedenten ent¬

weder: ja fürwahr sie (die Ebenbildlichkeit) wäre dahin, oder OblR ist Schreib¬

oder Druckfehler für ÜbV — wie wir hier sehr häufig derartigen Irrthümern begegnen — und Dbn ist gleich DbH , also : die Welt wäre eiii Tramn. Die hohe Stellung, welche hier Moses eingeräumt wird, finden wir in der ganzen

3 9 39*

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Geiger, neuere Mittheilungen iiher die Samaritaner.

samaritanischen Literatur wieder. So sagt auch der Commentator Ibrahim a. a. 0., Adam sei blos vorbildlich für Moses , wie die Alten von diesem

sagten: nn^n» Nör •)» ITWQ n^M "im, qL_3'^3>^

(jiOLoJIj er war vorherbestimmt vom sechsten (Schöpfungs-) Tage an, ein

Anderer sage von ihm: rTOT" nnTitt) Nar ]« in»» VD« IT'b'T m^n

nab»3 nioö 703» m oban din n^bi, ^JL^'^i►^ irw^^^J! jyi.i\

^^LLL. cXJ'b ^Ld( ^[ ^JJ! Lr*>L-J! ,.^J! ^ j^ju.^

^Jljtil J, j^^jw^y«^ ein Vers, der einige ündeutlichkeiten enthält, der aber jedenfalls entschieden das göttlich-menschliche „Zelem" auf Moses überträgt, und

ebenso wiederum ein anderer Dichter : ib Obltm mm!Tl DT« ]ai SOln IM

m-ay, !^iiJL> n^a^o ^LäJIj J-^^jÜ^ |.'.>I er v^^' lkj*-^ j^, er ist das Vorzüglichste von Adam (uuter den Menschen) , das „Demuth" und das

„Zelem" (arab.: der Gottestempel und die Krone) sind für ihn geschaffen.

Wird ja in diesem Traumgesichte Abischa's schon früher auf diese Weise von Moses 80 gesprochen, den die Engel in hohem Grade verehren wie z. B. S. 86 Z. 11 niD niL-a l«": nr D-'iajS» C-axbam , was nicht mit H. übersetzt werden darf: Und die Engel standen, bis (Hr. H. will IT st. DT lesen) sie Moses sich neigen sahen, vielmehr: Und die Engel stehend zur Zeit da sie Moses sahen, bückten sich (vor ihm).

Ich habe oben erwähnt, dass die Aufmerksamkeit auf den Reim uns be¬

lehrt, wie die Samaritaner das Tetragrammfiton ausgesprochen haben ; sie giebt uns auch Berichtigungen an die Hand , ohne welche die Verse ganz unver¬

ständlich sind. So lesen wir in der zweiten Strophe auf S. 424 vom Wochen¬

feste: ima ,pm"i,T inb« bip laisaa ,n-'nan ■'bin« ia ••©■"bffim lO'TDbl ]:51 "Jiena lü«a .mSDn niCttia Das heisst bei H.: Und das dritte Fasten werde ich wunderbar erzählen (berichtigt in H. 4: und daa dritte (Pest) davon will ich schönes erzählen) , woselbst der ferne Gott seine Stimme hören liess etc. Der erste Vers wird sich einem jeden genauer Zusehenden leicht richtiger ergeben: und das dritte (Fest) an ihm offenbarte er sich wun¬

derbar mit Vcmehmenlassen der Stimme; dass aber dann Gott ,, der Gott der Feme" genannt werden solle, klingt unwahrscheinlich. Betrachten wir jedoch die Reimverschlingung in sämmtliehen Strophen dieses Gedichtes, so finden wir, dass der Reim des vierten Verses , als Schlussreim , mit 0^1 durch das ganze Gedicht geht, die drei früheren Verse jedoch unter sich reimen, uud so reimt

auch mit rVHan und niNCn in V. 2 nnnn, nicht pmin, also: der

Gott der Geister. Die zweite Strophe auf S. 426 lautet vom Herbstfeste:

13 pl, ip'« ba 13 ]aTT« ,"ttt5« PjONn an ma ,1®* «Jana pa

: pT39na D^lpS S3*1« was nach H. heisst: So am fünfzehnten, woselbst das Erntefest ist, da alle Hauptsachen zusammentreffen, woselbst alle vier Dinge zusammengebunden werden.- Bevor wir das letzte falsch gelesene Wort be¬

richtigen , wollen wir noch zuerst andere Wortbedeutungen ins Klare bringen, pa heisst nicht: so, sondern gleich dem spätbibl. und thargumischen pS soviel wie t« , dann , ferner. So lesen wir S. 424 am Anfange der vierten Strophe, nachdem das Wochenfest beendet ist und auf die Feste des siebenten

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Geiger, neuere Miuheilungen über die Samaritaner. 593 Monats fibergegangen wird: d'löinn*yaU) pS , nun, der siebente der Mo¬

nate. So auch S. 428. Nachdem dort früher das Hüttenfest besprochen war, geht der Vf. auf den achten Tag über , der ein besonderes Fest , das Schluss¬

fest, bildet (vgl. Ztschr. Bd. XVI S. 727), und er sagt von ihm: y250

D'iajna ronijna vmoi .mba ujaaa vanp ,n"E5ip lunpi »n-wa

: o-'nas d'^ip-N ''^ P^"" jTopno niopa .nica Das be¬

zieht H. auf alle Feste und übersetzt: sieben sind ihre Festtage, übersetzt alle Suffixa Singul. , als seien sie pluralisch , und begeht noch andere Irrthümer.

Die richtige Uebersetzung ist: Das siebente der Feste, Heiligthum der Heilig¬

thümer (allerheiligstes) , seine Heiligthümer sind offenbarer als die Sonne , und seine Güter strömen dahin (nicht: sind einander gegenüber!), strömen dahin in Geradheit, verknüpft im Bunde, und demnach sind an ihm geordnet grosse Würden. "1p''4* heisst Würde, Herrlichkeit, nicht Gründe, wie H. übersetzt, der das Wort überall (vgl. noch z. B. S. 422: Sie bereiteten das Pesach 1p''i<a in Würde, nicht: hauptsächlich) mit dem rabb. Ip^y zu verwechseln scheint. Auch S. 439 am Ende begegnen wir dem ]a3, wo gleichfalls die Strophen völlig verfehlt aufgefasst sind. Sie lauten: ,"^0 ^DSI ,^bj '31*

.•■>:t«-'xsbN ,nK-\n bt« »-sa ^:a1 ,->sss '[b •.•<:^u-' b»i ,">bNaB bs Das ist zu übersetzen: Meine Sünde ist offenbar, und ferner (auch) die ver¬

borgene zu meiner Linken oder zu meiner Rechten •), von Dir (o Gott) wird sie durchschaut, und so bitte ich von Dir etc. "»bD heisst nämlich, wie auch im Hebr. das Verborgene, nicht, wie H. übersetzt: bemerkbar; so heisst es auch S. 295 VII: ttboi t«b 1003 bS ^»01, und Dir ist aUes Verborgene nicht verhohlen (nicht, wie Heid.: zu wunderbar), und dann: D'{«1!l yO Hn«

t«bD3, Du bist den Sehenden verborgen (nicht, wie H. : ausgezeichnet unter den Sehenden). ^J>DS fasse ich gleich ^ISS , durchschaut, erkannt ; wie Heid, zu „erflehn" kommt, weiss ich nicht. — Wenden wir nun die richtige Bedeu¬

tung von ^33 für unsere Strophe an, so ist sie zu übersetzen: dann am fünf¬

zehnten von ihm (nämlich dem siebenten Monate) ist das Erntefest, an welchem zusammentrifft alle Würde (">p'K wie eben bemerkt); für den Schlnss haben wir piasna , weiche monströse Form H. als Hithpael (richtiger Ithpaal) von pai betrachtet, gemäss dem durchgehenden Reime in D^1370a zu verwan¬

deln, nnd ist zu übersetzen : und so werden an ihm die vier Wurzeln (Pflanzen- gattungen) gemacht, d. h. verwendet — Die Beachtung des Reimes zeigt auch, dass S. 426 am Schlüsse, der ersten Zeile der vierten Strophe nicht ^313>

„mein Eden", sondem n313>, Eden, zn lesen ist, umgekehrt S. 435 Ende der fünften Strophe '3y*ttin st. n3-, und 8. 442 Str. 5 Z. 2 -nn st. IHtl und glänzend. Dass nriT in den aramäischen Dialekten and so auch im Sa¬

maritanischen glänzen bedeutet, ist bereits in dieser Ztschr. Bd. XU S. 140 nachgewiesen, nnd so finden wir anch in dem Tränme Abischa's (Hft 5 S. 84):

nnd so schritt ich und Aaron in das Stiftszelt iniMta „mit seinem Olinze", was nicht mit Heid. (vgl. 8. 94 A. 12) in inlinra geändert und mit „eilig"

fibersetzt werden darf.

1) So beisst es 8. 419: DeiAe Rechte nnd deine Linke ersehenen alt Zengen wider dich; B. missversteht in Anm. a aach diese SteUe.

(5)

Der Zwang des Reimes, besonders in Itürzeren Versen, bewirkt auch einige Unregelmässigkeiten, welche wiederum zu Missverständnissen führen. Mit dem Ende der Strophe schliesst nämlich nicht immer der Sinn, vielmehr gehört zu¬

weilen das Ende der einen und der Anfang der andern eng zusammen ; wird Dies nicht beachtet, so wird der Sinn verfehlt. So heisst es S. 432: O Gott, der (Du) Herr des Fleisches (bist), verzeihe 'SD TOS ICNb; hier schliesst die Strophe,

eine neue beginnt: «bitl *jnDm I^IO ; das übersetzt H. : dem der

vor Dir steht. (Durch) Deine Güte und Deine Gnade betet er vor Dir, dem Sinne und der Sprache nach falsch, es muss heissen: dem welcher steht vor Deiner Güte und Gnade und vor Dir betet. Bei Beachtung dieses Gesetzes wäre H. auch die Stelle 8. 434 oben nicht auffallend gewesen, wo blos die Verse, nicht die Strophen zu verbinden sind : Verzeihe und erbarme Dich , heisst es dort, •'33 aba, bam lab, ba3 lajxa, dessen dem das Herz beschnitten ist urid erbarme Dich des gebeugten Herzens. Oder gar S. 303, XXVHI, wo blos die Halbverse zusammenzulesen sind: b« ']bli "IÜH ÜpZ DT'31 ... (1. nny) nnt« 1t«"l '1U3, „und am Tage der Rache spricht Deine Grösse, 0 allmächtiger Gott: Sehet" etc. (Deut. 32, 39). Auch S. 438 ist hienach der Sinn herzustellen. Da heisst es in der dritten Strophe: O barmherziger Gott, vergieb und tröste Deinen Diener, welcher steht '3D 11301, dann die folgende Strophe: ^niöin "^nliaj. Das letzte Wort ist doppelt falsch; Sinn und Reim weist darauf hin, dass in zwei Worten und zwar '^n'' lülil zu lesen ist, beide Strophen aber sind verbunden und zu übersetzen ; und sich bückend vor Deiner Macht, Dich suchend.

Wie hier zwei Worte zu einem geworden sind und dadurch Verwirrung entsteht, so umgekehrt anderswo, wo ein Wort in zwei zertheilt ist. So lesen wir S. 424 in der vierten Strophe vom siebenten Monate; D''1I3 ]na t«b V31B, was H. übersetzt: Seine Herrliclikeit kann nicht bestimmt werden; das ist in's Blaue hinein geredet. Lies jedoch D''tt}3na in einem Worte: „Seine Güter werden nicht vergessen." S. 426 oben heisst es vom Versöbnungstage: und an ihm wird das Gebet erhört nniTLllS la'ip' T3a , von denen, welche (ihn) er¬

halten in der Hut, d. h. welclie ihn treu hüten (H. sinnlos: von einem Jeden, der in seiner Versammlung ist), und der Dichter fährt fort : ]VmiBD. ]b 13n'1

Ö'iaiyn la^Om, nmsy. wie H. zu seiner uebersetzung gelangt: Er er¬

hält Vergebung seiner Sünden , und die Betenden erlangen Gnade , mag man theilweise in Anm. g nachsehen ; sie ist jedoch lexikalisch und grammatisch unmöglich. Es ist in einem Worte zu lesen 11''nll2)D35 und in Verbindung mit dem Vorhergehenden zu übersetzen, dass das Gebet derer, welche ihn treu hüten, erhört werde „und die da ihren Seelen Peinigung geben (lasten) und die Handlungen verbessern."

Das Samaritanische ist allerdings ein vulgärer Dialekt, und vorzugsweise in Dichtungen geht die Licenz des Sprachgebrauchs etwas weit; aber auch der Verdorbenste Dialekt bewahrt gewisse Regeln der Grammatik und der Construe¬

tion, die nicht unbeachtet bleiben können. Hr. H. geht mit einer Gleichgültig¬

keit darüber hinweg, die die Willkür der Samaritaner weit übersteigt. So wird in dem Festgedichte S. 422 Strophe 3 gesagt: Sie werden heilige Verkündigungen genannt TCIDnt« ]13a bS; das ist Ethpaal, also Passiv, und kann nicht

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Geiger, neuere Mittheilungen über die Samaritaner. 595 ubersetzt werden: alle will ich sie erklären, sondern muss heissen; ein jedes von ihnen ist erklärt, deutlich bestimmt. So heisst es bald darauf: sieben ist

ihre Zahl DlülCM unser Herr hat sie genau angegeben (Afel), Hr. H. :

aus Freude will ich sie erklären 1 Ebenso vorher: Auf den Grund sind sie gebaut 0''3311)n OlOp IH , das ist natürlich \3 zu lesen: von der Wahrheit der Rechnungen, nach richtiger Kalenderrechnung; Hr. H. geht auch hier irre.

Von dem Wochen feste beisst es dann S. 424 Str. 3: ünd die Stimme gieng aus

von der Höhe HÖ'Sp MbiD' yO. Das kann nicht heissen: Wer konnte da

stehen? rtblS' und nO'^yp sind Adjective im Zustande der Determination und mu.ss Ubersetzt werden : von dem Allmächtigen , dem Beständigen (Ewigen).

Ebenso kann, wenn später vom siebenten Mooate gesprochen und gesagt wird:

Itnp ]10'T niD'l, dies nicht heissen: „das erste" ist ein heiliges Fest, sondem : sein Aufang , d. h. der erste Tag des Monats. Wenn zum Schlüsse S. 430 der Dichter den Segen über die Gemeinde spricht: Es schaue hernieder Gott euer Herr aus seiner heiligen Wohnung IIS^NDD 'J'S , ]13n'' ""ID^I D'3i:a TTT'■)1D"'a01pn ,'13''3mi so ist in H's. Uebersetzung: und euch fruchtbar machen , eure Feinde und Hasser und eure Widersacher , ipögen sie zerstreut werden, das Wörtchen \0 ganz unbeachtet geblieben. Es ist vielmehr

^nS'l zu lesen und zu Übersetzern und er erlöse euch von euren Feinden und Hassern, und eure etc. In dem folgenden Bussgebete kann S. 433 Str. 5 Ende nicht übersetzt werden : Vergieb Deinem Diener, ,,diesem" armen und niedrigen, denn IT heisst nicht dieser, ist vielmehr zusammengezogen aus im, denn er ist arm und niedrig. Wonn dann S. 434 Str. 3 gelesen wird: ÖIH '7''3S, D123N ib 'O und dies bedeuten soll: Dein Angesicht ist unschuldig, wer sündigt nicht, indem DI = DH sein soll: so ist, abgesehn von der ganz unpassenden Anrede an Gott, der Art. bei ÖlM überflüssig, und wird nicht beachtet, dass O'ID auch das Attribut im Plural verlangt, und ib wird kurzweg mit ,, nicht"

übersetzt. Es muss wohl DTp gelesen «erden, und der Sinn ist: vor Dieh hin tritt der welcher Sünden hat (sündig ist). S. 440 Str. 6 wird a'iN ^lOna, 3'D''N1 nbf* übersetzt: Mit Deiner Gnade umgieb mich, Gott, und mir ist's wohl. Da wird zuerst das ächtaramäische (auch arab.) 3'J« missverstanden, dies bedeutet hier wie unmittelbar vorher '33''a' , sowie Heft 5 S. 82 Ende '333N und S. 90 IHN ^n33N : antworten ; dass H. es an allen diesen Orten verkennt, ist um so aufl'allender , als er selbst S. 438 Str. 2 Ende ''33''a!*1 richtig übersetzt: und antworte mir. Allein aueh das Afel 3'C3'i< kann nicht intransitiv übersetzt werden , sondern es ist Imperativ und heisst : und thue (mir) wohl. Wenn Abischa in seinem Traumgesichte nach den Himmelshöhen steigt und es da heisst (H. 5, S. 86 Str. 3) Dbon ajS3ne«1, so kann Dies nicht bedeuten : Als er die Leiter bestieg, vielmehr muss das Ithpaal passivisch übersetzt werden : und die Leiter wurde aufgestellt. Dann erst heisst es : Dnd es stieg Moses znm Himmel, und ich stieg mit ihm zum Himmel nnnOn, was grammatisch nicht bedenten kann: dem nntern, sondern dem ausgespannten (Jes. 40, 22).

Wir haben schon mehrfach hier erkannt, wie Hr. H. die aramäische ue- dentung der Wörter verkennt. Es mag noch Einiges hier beispielsweise ange¬

führt werden. In dem Gebete für die Verstorbenen S. 417 heisst es, indem die Ausfüllung der Namen natürlich dem Einzelnen überlassen ist, ManO ^ib, 3 9 *

(7)

diesem Alten, es wird Allen zu jeder Stunde np'pT bSl Trost erfleht, das heisst jede Minute , kleiner Zeittheil wie im Rabb. rtpT , und ferner : Nbi npIlS lOSn 1"lt?n , das ist nach der so häuflgen Verwechslung der Kehl¬

buchstaben im Samaritanischen soviel wie IQnr IITTin, dass ihr nicht wieder Leiden sehet. Alles Dies übersetzt Hr. H. entweder gar nicht oder falsch.

S. 440 Str. 2 heisst es Slflll nbO , das zweite Wort heisst nicht: erweitere, wie es H., es mit am combinirend, übersetzt, sondem: sei gnädig, wie auch im Syr. Für u&m'i in dieser Bed. bietet zwar Castellus nur in den Derivaten Belege, allein auch das Verbum kommt so vor Jes. 27, 11 in Peschito und Hexapla für oixxei^da), auch 30, 18. Das Gedicht schliesst mit dem Wunsche,

Gott möge dem Volke Tage geben !n53niS31 MOblüa ; mit welchem Recht

Hr. H. dem zweiten Worte die Bed. Glück beilegt, weiss ich nicht. Es muss sicher mit Khaf gelesen werden und {<33T1D heisst aram. Ruhe. In seinem Traumgesichte sieht Abischa zuerst Aaron , der sich ihm zu erkennen giebt und er fährt fort (H. 5, S. 84 Str. 2) II»''» TiyaiO nON, fiel ich vor ihm nieder; rBN betrachtet H. wohl als DON Wahrheit, wenn er übersetzt-

■'" 4

Sobald ich wirklich" seine Worte vernahm; allein es ist ^AiOj , sobald als.

Als Abischa dann mit Moses durch die Himmelsraume zieht, fragen diesen die Engel (S. 88 Str. 2): Wer ist denn der Mann, welcher bei Dir 13 ']inrT'n.

H. denkt an IT'T und übersetzt: denn er hat deinen Geruch! Allein Nmm (und wahrscheinlich muss a;jch hier Waw vor Thav stehn) ist = t»ni3>1, Wohlgefallen, also: an dem Dein Wohlgefallen ist, Du Wohlgefallen hast.

Moses rühmt Abischa in seiner Antwort und nennt ihn 1337 TlD; das heisst, uach mir unbekannten Wortdeutungen, bei H. : Seine Excellenz ist eigner Art.

Allein es heisst: ein Ausgezeichneter seiner Zeit. Endlich sagt Abischa zum Schlüsse S. 90: Und ich gieng in den Garten Eden inSDÖ na ''3N1; auch hier bleibt es unklar, wie so Dies bedeuten kann: und ich war dort entzückt.

Sicher muss innoa gelesen werden, also: ich gieng dort umher und sah dort Wunderbares (1. d'^nön st. 'ON), das ich nicht erzählen kann.

Jedoch Zeile für Zeile zu corrigiren kann hier nicht meine Aufgabe sein, und ich will nur noch auf einen Umstand aufmerksam machen. Es ist natür¬

lich, dass man bei samaritanischen Arbeiten stets die Rücksichtnahme auf den Pentateucb erwarten muss. Seltsamer Weise gedenkt auch dessen Hr. H. nicht.

So wird am Ende des Liedes über die Feste auch noch 5 Mos. 26 von der Darbringung der ersten reifen Früchte, dem dabei auszusprechenden Danke, dauu auch von der Schlussverzehntimg mit dem daran sich knüpfenden Gebete gesprochen. Dies scheinen die Samaritaner in Verbindung zu setzen mit Cap. 31, 11, und diese Feier auf das Ende des Hüttenfestes zu verlegen, während die Rabbinen deu letzten Tag des Pesachfestes dafür bestimmen (Maaser scheni 5, 10 vgl. 6). Das Gebet wird nun S. 428 Ende nach 5 Mos.

26, 13 ff. gegeben, nur etwas geändert, also DlpOn lülpn 'nsa

St. des bibl. IVan. Wenn nun H. dies übersetzt: Das Heilige habe ich dem Orte gewidmet, so sieht man bald, dass er den Sinn der ganzen Stelle miss¬

versteht. In der Litanei 8. 437 wird unter Anderem Str. 4 Gott auch angefleht, er möge verzeihen n3B' jai 3>tt)in'3 um Josua's nnd um des Sohnes Jefune's willen, d. h. um Kaleb's willen; wenn H. ,,und" zurücklässt, so wird gar Josna

(8)

Geiger, einige Bemerkungen zu Bd. XVIII S. bSff. 597 als ein Sohn Jefune's hingestellt. Später wird Josua sogar einmal ganz ver¬

kannt. Nachdem nämlich abermals alle Erzväter, Joseph, Moses, Aaron, Elasar, Ithamar, Pinehas als Fürbittende aufgeführt worden , heisst es S. 442 oben :

no« N^ai, rrnil! niBNai. Nach h's. üebersetzung: Und weil da diente

ein wahrer Prophet, giebt die Stelle keinen Sinn. Allein es heisst: Und um dessen willen, welcher dem Propheten der Wahrheit diente, nämlich Josua's, des Dieners Mosis. —

Von besonderem Interesse ist, dass uns hier mehrere Namen von Dichtern geboten werden, von denen zwei sogar ihre Namen durch Akrosticha bezeichnet haben (S. 409). Auch bei den von Gesenius mitgetheilten Gedichten sind für das vierte und fünfte die Verfasser genannt. Bei der Dürftigkeit der samarita¬

nischen Literatur wissen wir natürlich über alle diese Männer nichts Näheres.

Auch der Commentator Ibrahim citirt häufig Dichter und einzelne Verse von ihnen, die meistens anch Schrifterklärer waren, und unter anderen kommen auch einige der hier genannten vor. So wird Abischa (Heft 5, S. 80 ff.) häufig als einer der ausgezeichnetsten Dichter genannt, gewöhnlich als Abischa ben Pinehas , und dennoch glaube ich nicht , dass er verschieden von unserm ist, wenn auch dieser nach Heid, ein ben Joseph sein soll; sein arab. Name ist j^joXa vi)^«Jl (vgl. meine jüd. Zeitschrift für Wissenschaft und Leben, Bd. I, S. 180. Anm.). Den Dichter Nanah b. Marakah (S. 432) fand ich bei Ibrahim zwar nicht, um so häufiger aber seinen Vater ' Marakah , welcher auoh dadurch als Verfasser des ersten Gedichtes bei Gesenius erkannt wird , indem ein Vers aus demselben unter seinem Namen angeführt wird. Auch den Vf.

des zweiten Gedichtes bei Gesenius erfahren wir dort; es ist fTll D"10y, arab. ^^l^tXJi wA^I^ o'^^-^" o'j*^- — einzelnen Verse, welche sich bei Ibrahim zerstreut finden , verdienen wohl eine Veröffentlichung ; vielleicht findet sich später eine passende Gelegenheit dazu.

Breslau, 12. Juni 1863.

EiDige BemerkuDgen zu Bd. XVIII, S. 53 ff.

Von Rabb. Dr. Gelger.

Die Abhandlungen Levy's „über eine lat,-griech.-phöniz. Inschrift aus Sardinien" und ,,die palmyrenischen Inschriften" orientiren wieder in trefflicher Weise auf einem Gebiete, das in entlegenen Schriften angebaut wird, und er führt mit sicherm Tacte, vieles Willkürliche in diesem der Conjectur so weiten Spielraum öffnenden Felde beseitigend, zu befriedigenden Besultaten. Mögen ' die folgenden Bemerkungen ein kleiner Beitrag zu weiterem Ausbau sein !

Wenn es 8. 60 heisst, die Mischnah kenne das Wort NlD'b noch nicht, wohl aber die jerusalemische Gemara, so sind dem Vf. einige Stellen der M.

entgangen, die gerade den Gebrauch des Wortes nach den beiden Bedeutungen des lat. libra, sowohl als bestimmtes Münzgewicht: Pfund, wie auch als Wage, Gewicht im Allgemeinen auch fiir die Mischnah bezeugen. So wird Schebnotb

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Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft mit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft lädt Sie herzlich ein zur folgenden Veranstaltung, die gemeinsam mit der Messe Berlin im Rahmen

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin 14:45 Uhr

Wir bitten aber um Berücksichtigung, dass der Zugang zum Messegelände nur mit einem gültigen Messeticket möglich ist, welches Sie vorab im Online Ticket Shop