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Pressemitteilung aus Hildesheim

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Academic year: 2022

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PM: „Die Toten kommen.“

Gedenkgrabstätte für Flüchtlinge an der Sedan-Allee geschaffen

(Ganz oder auszugsweise frei verwendbar)

In der Nacht auf Sonntag, den 21.06. haben Aktivist*innen den Gedenkstein am nördlichen Ende der Hildesheimer Sedan-Allee – ehemals Sockel einer Reiterstatue – dem Gedenken an die vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge gewidmet.

Auch an anderen Orten der Hildesheimer Innenstadt wurden kurzerhand Gräber und Mahnmale errichtet. So etwa am Angoulême-Platz und auf der Lilie.

Die Aktivist*innen schufen ein symbolisches Grab mit Blumen und Kerzen und verteilten Schilder mit der Aufschrift „In Gedenken an die Grenztoten des abgeschotteten Europas“.

Außerdem war auf Kreuzen „Angeschwemmter Flüchtling Nr. 1308“,

„Lampedusa ist überall!“ und „Grenzen töten!“ zu lesen.

Eine Beteiligte meint

„Es ist ein Verbrechen an der Menschheit, dass in südeuropäischen Staaten teilweise sogar Massengräber toter Flüchtlinge entstehen und nicht einmal versucht wird, die Identitäten der Toten festzustellen, geschweige denn Angehörige zu informieren.

Die Opfer des Grenzregimes Europa sind am Ende nicht mehr als Nummern...“

Das Recht der Angehörigen auf Totenfürsorge hat in Deutschland Verfassungsrang.

Erst 2008 urteilte ein Oberverwaltungsgericht1, dass das Bestatten Verstorbener ohne Benachrichtigung der Angehörigen ein schwerer Verstoß gegen die Menschenwürde sei. Um auf die katastrophale Situation der „namenlosen“ verstorbenen Flüchtlinge aufmerksam zu machen, startete das „Zentrum für politische Schönheit“2 die

Kunstaktion „Die Toten kommen“.

Im Zuge dessen soll der Vorplatz des Bundeskanzleramts in Berlin Grab und

Gedenkstätte zugleich werden. Am Sonntag, den 21.6. sollen dort in einem „Marsch der Entschlossenen“ friedlich und würdevoll tote Flüchtlinge bestattet werden.

Auch in Hildesheim gibt es nun mehrere solcher 'Gräber', die mahnend an die vor den Toren Europas verendeten Menschen erinnern sollen.

„Das massenhafte Sterben an den europäischen Grenzen ist ein organisiertes Verbrechen an der Menschheit! Die bürokratischen Täter*innen dieser

Massenmorde sitzen in Berlin und Europa. Bereiten wir dem ein Ende!“

129.4.2008 (NRW, 19 A 3665/06)

2www.political-beauty.de / www.die-toten-kommen.de

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ergänzte ein weiterer Aktivist.

Er fügte noch hinzu:

„Wir wollen mit unserer Aktion auch alle Hildesheimer*innen einladen, ebenfalls Kerzen, Blumen und andere würdevolle Dinge an den Gräbern niederzulegen oder selbst neue Gedenkstätten zu schaffen.“

Bilder der verschiedenen Grab- und Gedenkstätten finden sie online unter folgendem Link:

https://www.dropbox.com/sh/c4xoes0508itn6g/AABERGxAnAcpuKJczfpKuhyga?dl

=0

Für Rückfragen und mehr stehen wir unter folgender Adresse gerne zur Verfügung:

Abschiebealarm-hi@riseup.net

Mit antirassistischen Grüßen, Gruppe Abschiebealarm

Grabmahl an der Lilie

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Gedenkgrabstätte an der Sedan-Allee

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Referenzen

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