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Schädliche Spinnerraupen

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Academic year: 2022

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Schädliche Spinnerraupen

Goldafter (Euproctis chrysorrhoea L.)

Abb. 6: Nest mit auswandernden Raupen Abb. 7: Kahlfraß an Bergahorn Abb. 5: Eigelege

Abb. 3: Falter Abb. 4: Raupe

Eichenprozessionsspinner

(Thaumetopoea processionea L.)

Goldafter

(Euproctis chrysorrhoea L.)

Herausgeber: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt Strenzfelder Allee 22, 06406 Bernburg (Saale)

Redaktion: Dr. Annette Kusterer

Bildnachweis: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt Stand: August 2016

Druck: WirmachenDruck GmbH, Mühlbachstr. 7, 71522 Backnang Auflage: 500

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Abb. 1: Eigelege in Reihe Abb. 2: Nest mit Häutungen

Spinnerarten, besonders aus der Familie der Trägspinner (Lymantriidae), neigen unter günstigen Bedingungen zur Massenvermehrung und werden zu gefürchteten Schädlingen. In den letzten Jahren kam es zu vermehrtem Auftreten des Eichen- prozessionsspinners (Thaumetopoea processionea L.) und des Goldafters (Eupro- ctis chrysorrhoea L.).

Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.)

Der Eichenprozessionsspinner ist ein kleiner unscheinbarer Schmetterling, welcher für Menschen ungefährlich ist. Die Weibchen legen bis zu 300 Eier im Kronenbe- reich der Eichen ab und tarnen sie mit grauer Afterwolle. Die Raupen schlüpfen zur Zeit des Blattaustriebes und durchlaufen 6 Stadien. Ab dem 3. Larvenstadium sind Brennhaare ausgebildet, welche das Nesselgift Thaumetopein enthalten. Dieses ist allergieauslösend. Die Raupen sind am Anfang grau und zeigen später eine breite dunkle Rückenlinie. Die jungen Raupen fressen zunächst an austreibenden Knospen, später kommt es zum Lochfraß der Blätter. Ab dem 5. Larvenstadium ent- stehen an Astgabelungen und am Stamm die typischen Nester, die bis zu 1 Meter lang werden und den Raupen als Übernachtungsplatz dienen. Von hier ziehen die Raupen in Prozessionen, zu Beginn einzeln hintereinander, später auch nebenei- nander, auf Nahrungssuche. Die Verpuppung erfolgt in den Raupennestern und dauert 3-6 Wochen. Die Brennhaare können mit dem Wind verbreitet werden und verbleiben auch am Baum, wenn die Falter bereits geschlüpft sind.

 

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Ei Larve Puppe Falter

       

Gegenmaßnahmen

Eine chemische Bekämpfung ist bis zum 2. Larvenstadium mit den zum jeweiligen Zeitpunkt zugelassenen Mitteln möglich.

Eine mechanische Bekämpfung (durch Absaugen der Nester) ist möglich, sollte aber von entsprechenden Spezialfirmen durchgeführt werden.

Goldafter (Euproctis chrysorrhoea L.)

Der Goldafter ist ein schneeweißer Falter mit rund 3 cm Flügelspannweite, welcher in den Abend- und Nachtstunden fliegt. Der Kopf und Vorderleib ist dicht mit wei- ßen, der Hinterleib mit dunkel bis goldbraunen Härchen bedeckt.

Die Eier werden auf die Blätter haufenweise abgelegt und mit der goldbraunen Afterwolle des Weibchens bedeckt. Der Goldafter tritt an fast allen Obstbäumen, vornehmlich an Birne, Apfel und Pflaume, aber auch an Weißdorn, Schlehen, Ei- chen u. a. Gehölzen auf. Aus den Eiern schlüpfen ab Mitte August schwarzgraue, behaarte Raupen, um sich an den Triebenden ein Gespinst zum Schutz vor Wit- terungseinflüssen anzufertigen. Bei sonnigem Wetter verlassen die Räupchen das Gespinst, um in der Umgebung gesellig die Blätter zu benagen. In der Regel richten die Raupen im Herbst keinen großen wirtschaftlichen Schaden an. Das Gespinst wird bis Oktober erweitert und verdichtet und dient der Überwinterung der Raupen bis in den April. Die Gespinste werden auch als Raupennester bezeichnet. Mit Be- ginn des Laubaustriebes im Frühjahr verlassen die Raupen die Gespinste und fres- sen. Mit zunehmender Raupengröße wird der Fraß stärker, so dass nur noch mit feinen Gespinstfäden überzogene Blattstiele zu finden sind. Im letzten Raupensta- dium kann es zum Kahlfraß an den Bäumen kommen. Ab Ende Juni verpuppen sich die Raupen zwischen Astgabeln, Rindenrissen oder am Boden in einem schmutzig gelben bis grauen Kokon. Nach ca. 2 Wochen schlüpft der Falter.

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

in Ruhe im Winternest Larve Larve in Ruhe im W.-nest

Puppe Falter Ei

Gegenmaßnahmen

Die wirkungsvollste, umweltschonendste und billigste Bekämpfung des Goldafters ist das Herausschneiden und Verbrennen der Raupennester während der Winter- monate. Beim Schnitt sollte entsprechende Schutzausrüstung getragen werden, da der Kontakt mit Raupenhaaren zu Hautreizungen und Allergien führen kann.

Der Termin für den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist vom Beginn der Fraßaktivität abhängig und sollte so früh wie möglich gewählt werden.

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