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OPUS 4 | Die Einführung der Oberschule

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Academic year: 2022

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Warum wird die Oberschule eingeführt?

• Jeder brandenburgischen Schülerin und jedem brandenburgischen Schüler muss jeder Bildungsgang in erreichbarer Entfernung angeboten werden.

• Mit der Einführung der Oberschule wird die oftmals konfliktreiche Konkurrenzsituation zwischen Gesamtschulen ohne gymnasia- le Oberstufe und Realschulen aufgehoben.

Es entsteht eine einfache und klare Schulstruktur.

Bildungsexpertenhaben mehrfach die Einführung einer Schulform mit zwei Bildungsgängen empfohlen(letztmals die Schulstandort- kommission Brandenburg im September 2004).

1. Die Einführung der Oberschule

Die Einführung erfolgt durch Gesetz. Die Schülerinnen und Schüler, die sich im Schuljahr 2005/2006 in den Jahrgangstufen 8 bis 10 befinden, werden ihren Bildungsgang nach bisherigem Recht been- den. Alle Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe und Realschulen werden zum 1. August 2005durch Änderung der Schulform zur Ober- schule als einer Schulform mit zwei Bildungsgängen. Das gilt auch für Gesamtschulen und Realschulen, die nicht mehr in allen Jahrgangsstu- fen über Klassen verfügen.

Die Oberschule umfasst die Jahrgangsstufen 7 bis 10. Sie ersetzt die bisherigen Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe und die Real- schulen. An der Oberschule werden

– der Bildungsgang zum Erwerb des erweiterten Hauptschulabschlus- ses/erweiterte Berufsbildungsreife und

– der Bildungsgang zum Erwerb des Realschulabschlusses/Fachober- schulreife geführt.

Bei besonderen Leistungen wird an der Oberschule auch die Berechti- gung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben.

2. Die Oberschule als pädagogische Chance

Die Oberschule stellt eine Chance und Herausforderung dar, auf die Ergebnisse der PISA-Studie mit besseren pädagogischen Konzepten zu antworten. Bisher Bewährtes wird auch weiterhin an den Oberschulen umgesetzt werden. Der Unterricht in den Fächern und Lernbereichen erfolgt wie bisher auf der Grundlage der Rahmenlehrpläne. Auch die bis- her an den Gesamtschulen und Realschulen geltenden Stundentafeln und die Möglichkeit zum Erlernen einer zweiten Fremdsprache bleiben erhalten. Es wird großes Augenmerk auf die schulische Qualitätsent- wicklung gelegt.

Die Oberschule hat die Aufgabe, neben einer gesicherten Grundbildung Stärken und Begabungen der ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu fördern sowie Hilfe bei Lernschwierigkeiten zu gewähren.

Besondere Aufgabe der Oberschule ist die Vermittlung von Qualifikatio- nen und Kompetenzen, die in eine spätere berufliche Ausbildung mün- den können. Die wesentlichen pädagogischen Ziele der Oberschule sind:

• Anschlussfähigkeit des Wissens und Fähigkeit zum lebenslangen Lernen,

• Mitbestimmungsfähigkeit,

• Ausbildungsfähigkeit und

• Stärkung der Persönlichkeit

3. Die Oberschule – eine durchlässige Schule

Das System der Oberschule ermöglicht ein hohes Maß an Durchlässig- keit. Die Prämisse lautet: „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Je nach erreichtem Abschluss stehen allen Schülerinnen und Schülern neben den beruflichen Bildungsgängen auch die Fachoberschule oder der Ein- tritt in die gymnasiale Oberstufe offen. Auch der Übergang ans Gymna- sium an jedem Schuljahresende wird bei besonderen Leistungen und abhängig von der Aufnahmekapazität des Gymnasiums möglich sein.

4. Die Aufnahme beim Übergang in die Jahrgangsstufe 7

Für die Aufnahme in die Jahrgangsstufe 7 im kommenden Schuljahr wählen Sie durch einen Erst- und einen Zweitwunsch weiterführende all- gemein bildende Schulen, die den gewünschten Bildungsgang führen (Oberschule, Gymnasium oder Gesamtschule mit gymnasialer Oberstu- fe). Das Grundschulgutachten Ihres Kindes und das entsprechende Anmeldeformular erhalten Sie persönlich während der individuellen Elternberatung in der Grundschule im Zeitraum vom 28. Februar bis zum 17. März 2005 (Schulämter können auch 15.3. festlegen). Die Abgabe des ausgefüllten Anmeldeformulars mit den Kopien des Grundschulgut- achtens und des Halbjahreszeugnisses der Jahrgangsstufe 6 erfolgt am 18. März 2005 in Ihrer Grundschule (Schulämter können auch 16.3. fest- legen). Ihre Anmeldung wird dann von der Grundschule über das staat- liche Schulamt an die im Erstwunsch genannte Schule geschickt. Ein neues Auswahlverfahren gewährleistet für alle Oberschulen grundsätz- lich gleiche Ausgangsbedingungen. Damit wird einerseits die wohnort- nahe Beschulung für alle Schülerinnen und Schüler gewährleistet und anderseits können Schulen im Rahmen besonderer Gründe Schüler auf- nehmen, die weiter entfernt wohnen, aber beispielsweise für das spezi- elle schulische Angebot besonders geeignet sind.

5. Die Organisation der Oberschule

Die Unterrichtsorganisation kann auf Entscheidung der Schulkonferenz, also unter Mitwirkung der Eltern, integrativ oder kooperativvorgenom-

Die Oberschule – eine neue Schulform

Was erwartet mein Kind in der Oberschule?

ab dem kommenden Schuljahr 2005/2006 wird es im Land Brandenburg eine neue Schulform geben. Der Landtag hat Mitte Dezember 2004 die entsprechende Schulgesetzänderung dazu beschlossen. Die bisherigen Realschulen und Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe werden durch eine einheitliche Oberschule ersetzt. Es wird damit drei weiter- führende Schulformen nach der Grundschule geben: die Oberschule, das Gymnasium und die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Für Sie als Eltern wird das Schulsystem damit übersichtlicher. Die Schüle- rinnen und Schüler erhalten an der Oberschule die in ganz Deutschland anerkannten Bildungsabschlüsse erweiterter Hauptschulabschluss/

erweiterte Berufsbildungsreife und Realschulabschluss/Fachoberschul- reife. Bei entsprechenden Leistungen ist der Wechsel ans Gymnasium möglich. Die Oberschule wird eine durchlässige Schule sein. Für die vie- len Kinder in den dünner besiedelten Teilen unseres Landes bedeutet die neue Struktur die Sicherung eines wohnortnahen Schulangebots.

Der Hauptgrund für die Einführung der Oberschule liegt im dramatischen Schülerzahlenrückgang. Im bisherigen Schulsystem war ein flächen- deckendes Angebot aller Schulformen (Gymnasium, Gesamtschule, Realschule) zunehmend unmöglich. Die Oberschule ist eine Schulform, die in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Rhein- land-Pfalz und Saarland bereits erfolgreich eingeführt wurde. Sie hat sich dort bewährt. Eine Expertengruppe unter Vorsitz des Bildungsfor- schers Prof. Baumert hat dem Land die Einführung der Oberschule aus- drücklich empfohlen.

Die Oberschule wird eines der Kernstücke des brandenburgischen Bil- dungssystems sein. Deshalb legen wir bei der Einführung auch großen Wert darauf, dass sie eine qualitativ gute Schule wird.

Wir wollen Ihnen mit diesem Faltblatt eine Erstinformation an die Hand geben. Ich sichere Ihnen zu, dass Sie laufend über die Einführung der Oberschule informiert werden.

Holger Rupprecht

Minister für Bildung, Jugend und Sport

Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen

und Schüler,

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Antworten auf immer wieder zu hörende Vermutungen:

„Die Einführung wird übers Knie gebrochen und erfolgt viel zu kurzfristig“

Die Einführung zum kommenden Schuljahr ist machbar. Die Schulen werden bei der wichtigen Frage der Ausgestaltung der Unterrichtsorga- nisation mit ihren ganzen pädagogischen Konsequenzen durch die Schulaufsicht in den staatlichen Schulämtern und Mitarbeiter des Minis- teriums eng begleitet werden.

„Die neue Schulform rettet keinen einzigen bedrohten Schulstandort“

Die Oberschule ist kein Modell zum Erhalt von Schulstandorten. Die Zahl der zu schließenden Schulen liegt allein in der demografischen Entwick- lung begründet. Dennoch werden sich etwa 10 bis 15 Standorte durch die Oberschule retten lassen. Die Einführung der Oberschule ist aber ein Gebot der Stunde, um allen brandenburgischen Schülern ein chancen- gleiches Bildungsangebot zu geben und um die schulische Qualität zu sichern.

„Mit der Einführung der Oberschule sollen zusätzliche Lehrerstellen ein- gespart werden“

Der Landeshaushalt spart durch die Einführung der Oberschulen nichts.

Die Ausstattungsrichtlinien werden sich im Bundesschnitt der Ausstat- tung vergleichbarer Schulformen bewegen.

Hier erfahren Sie mehr über die Einführung der Oberschule:

Internet

Eine laufend aktualisierte Seite zur Oberschule im Internetangebot des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport sammelt alle Informationen zur Einführung der Oberschule:

www.mbjs.brandenburg.de

Auflage: 1. Auflage, Dezember 2004 197.000 Exemplare

Herausgeber: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Druck: sd:k Satz Druck GmbH Anfragen bitte an das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg,

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0331/ 866 35 23 Fax: 0331/ 866 35 24

Steinstraße 104–106, 14480 Potsdam E-Mail: martina.marx@mbjs.brandenburg.de Internet: www.mbjs.brandenburg.de

LAND

BRANDENBURG

M i n i s t e r i u m f ü r B i l d u n g , J u g e n d u n d S p o r t

Die Einführung der Oberschule

Informationen für Eltern und Schüler zur neuen Schulform

men werden. Dies wird erstmalig unmittelbar nach Beginn des Schuljah- res 2005/2006 erfolgen. In beiden Formen werden die Schülerinnen und Schüler in Klassen unterrichtet. Die kooperativ organisierten Ober- schulenbilden zum zweiten Schulhalbjahr der Jahrgangsstufe 7 bil- dungsgangbezogene Klassen. Jede Klasse ist damit grundsätzlich einem festgelegten Abschluss zugeordnet (EBR-Klasse führt zum erwei- terten Hauptschulabschluss/erweiterte Berufsbildungsreife, die FOR- Klasse führt zum Realschulabschluss/Fachoberschulreife). Bei entspre- chenden Leistungen ist auch ein Übertritt möglich. Die integrativ orga- nisierten Oberschulenbilden bildungsgangübergreifende Klassen, die in einzelnen Fächern (Mathematik und 1. Fremdsprache ab Jahrgangs- stufe 7, Deutsch spätestens ab Jahrgangsstufe 9, Physik oder Chemie nach Entscheidung der Schule ab Jahrgangsstufe 9) in fachleistungsdif- ferenzierte Kurse oder in klasseninterne Lerngruppen auf dem grundle- genden Niveau (A-Kurs) und erweiterten Niveau (B-Kurs) aufgegliedert werden. In einem dritten möglichen Modellwerden nach einer integra- tiven Phase in den Jahrgangsstufen 7 und 8 die bildungsgangbezoge- nen Klassen erst ab Jahrgangsstufe 9 eingerichtet.

Kooperativ organisierte Oberschule

Integrativ organisierte

Oberschule

Integrativ kooperative Oberschule

FOR-Klassen EBR-Klassen bildungsgangübergreifende Klassen bildungsgang- übergreifende Klassen

FOR-Klassen EBR-Klassen

FOREBR FORQ

EBR FOR

FOREBR FORQ

FOREBR FORQ

EBR FOR 7/ I

7/ II

8

9

10

bei besonderen Leistungen

Klassenverband

Abschlüsse am Ende der Jst. 10

7/I: 1. Schulhalbjahr, 7/II: 2. Schulhalbjahr

EBR: erweiterter Hauptschulabschluss/erweiterte Berufsbildungsreife FOR: Realschulabschluss/Fachoberschulreife

FORQ: Realschulabschluss/Fachoberschulreife mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

Referenzen

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