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Schultheß von dem Buche des Herrn Dr

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630

Zu H. Duensing, Christlich-palästinisch-aramäische

Texte und Fragmente.

Von Agnes Smith Lewis.

Ich habe die Rezension des Herrn Professors Dr. Schultheß

von dem Buche des Herrn Dr. Hugo Duensing im ersten Hefte des

laufenden Jahrgangs dieser Zeitschrift mit sehr großem Interesse

gelesen, weil sie in drei Punkten mit meiner eignen Arbeit nahe

6 verwandt ist.

I. Erstens brauche ich kaum zu erwähnen, daß ich in der letzten

Schrifttafel in Dr. Duensing's Buche eine genaue Abbildung meines

kleinen Lektionars erkenne, imd freue mich sehr darüber, daß er

den Text von sieben unter den zwölf bis jetzt fehlenden Blättern

10 herausgegeben hat. Glücklicherweise ist das Buch kein Palimpsest.

Ich besitze aber noch fünf Blättchen, von denen zwei dem Hefte

angehören, eins dem Anfange des Heftes und eins den

Schluß der Handschrift bildet. Das fünfte ist fol. 80, das auf mir

unbegreifliche Weise früher in die Hände des Herrn Dr. Schultheß

15 gekommen ist, und welches er in ZDMG. 56, p. 257 schon heraus¬

gegeben hat. Die 11 Blättchen ordnen sich also folgendermaßen:

foil. 229—231 gehören mir,

foil. 232—238 sind von Dr. Duensing herausgegeben, fol. 239 gehört mir;

20 foil. 229—231 enthalten die Texte Jesaia XXV, 3—12 und

Joel II, 28—31»,

foil. 232—238 Joel II, 31»'— III, 8, Acta II, 1—21, Römer¬

brief XIII, 7 — 14 und Epheserbrief IV, 25 — 31, und

fol. 239 Epheserbrief IV, 32— V, 2.

25 Mit Herrn Dr. Duensing's und seines Verlegers gütiger Einwilligung beabsichtige ich den Text aller 12 Blätter in einer kleinen Beilage zu den Studia Sinaitica VI herauszugeben.

II. Dr. Duensing hat (S. 14, 15) die untrre Schrift von zwei

Blättern eines Palimpsests drucken lassen, wozu er bemerkt: „Mit

30 diesen Fragmenten gehören die von Schultheß ZDMG. 56, 257 f.

veröffentlichten Stücke (No. VI) zusammen". Ich besitze aber eine

(2)

A. Smith Lewis, Zu H. Duensing, Chr.-pal.-aram. Texte u. Fragm. 631

Handschrift von 80 Blättern , deren untere Sehrift Palästinisch-

Syrisch und deren obere sehr eng geschriebenes Arabisch ist. Seit

anderthalb Jahren habe ich gewußt, daß eins dieser 80 Blätter

o-enau dasselbe ist wie das von Dr. Schultheß herausgegebene. Mit

Hilfe eines Reagenten war die untere Schrift nicht sehr schwer 5

abzuschreiben ; doch konnte ich bis jetzt einen ähnlichen Text in

keiner mir bekannten Sprache finden. Ich bin deshalb dem Herrn

Duensing sehr dankbar, daß er mir eine weitere Mühe erspart hat.

Der syrische Text meiner Handschrift ist wohl der von Combetis

herausgegebene (Paris 1660) 'A^^aviov ^ova^ov koyog mgl r&v lo

avaiQi'&ivTav vnb tcov ßccgßdgcov ev rä Hlvü bqet Ka\ iv rij ' Pa'C&ov ayitov Ttuteqwv.

III. Auf Seite 208,42 sagt Herr Dr. Schultheß: „Und als

Paralleltext zu D. p. 9 f aus einer etwas abweichenden Rezension

stellt sich jetzt das verwahrloste Fragment in Lewis-Gibson's Pal. 15

Syr. Texts (1900), p. 77—80, heraus".

Herr Dr. Duensing ist sehr scharfsinnig gewesen, das heraus¬

zufinden. Doch ist die Verwandtschaft dieser Fragmente ein augen¬

fälliger Beweis , daß nicht die ganze von D. edierte Sammlung

vom Sinai stammt. „Das verwahrloste Fragment' gehört der 20

Taylor - Sohechter'schen Sammlung an, dieser ungeheuren Masse

hebräischer Fragmente, welche Jahrhunderte lang in der Genizah

(der Rumpelkammer) der Synagoge in Alt-Kairo verborgen lag, aus

welcher die ersten bekannten Blätter durch Herrn Dr. Lansing nach

Europa gebracht wurden, und welche nach jahrelanger Plünderung 26

von dem Ober-Rabbiner meinera Freunde Dr. Schechter geschenkt

und alsbald nach der Universitäts-Bibliothek in Cambridge gebracht

wurde. Meine Schwester, Frau Dr. Gibson, und ich haben einen

Teil der Auspackungs- und Einpackungsarbeiten mit eignen Augen

gesehen, und ich schäme mich nicht zu sagen, daß wir manches, 30

das während dieser Arbeit gestohlen wurde, in den Läden zu Kairo

gekauft haben. Eine altjüdische Synagoge und ein griechisches

Kloster verhalten sich zueinander wie Wasser und Ol.

Die sinaitische Bibliothek ist unter der jetzigen Verwaltung

sehr gut aufgehoben. Einige Handschiiften , die meine Schwester s.'i

im Jahre 1893 als «(prjQrjfieva bezeichnet hat, hat sie 1902 und

1906 ganz unverletzt an ihrem richtigen Platze vorgefunden; sie

waren vorher verlegt, aber nicht gestohlen.

IV. Mit den Emendationen des Herrn Dr. Schultheß zu dem

Texte Duensing's stimme ich meistens überein, wie ich ihm auch 40

zugestimmt habe, als er auf die Fehler des Abschreibers in meinem

kleinen Lektionare hinwies. Er wird aber )iO\«« als einen mög¬

lichen Eigennamen anerkennen müssen (s. S. 218, oben). Ich besitze

nämlich noch einen Palimpsest, dessen ersten Teil ich im Oktober

1905 aus Kairo (viä Berlin) und dessen zweiten Teil ich im März 45

1906 in Suez erworben habe. Er enthält 137 Blätter, von denen

Zeilsohrift der D. M. G. Bd. LXI. 42

4 ff

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632 A.Smith Lewis, Zu H.Duensing, Chr.-pal.-aram. Texteu.Fragm.

33 eine untere griechische Sehrift und 104 palästinisch- syrisehe

Texte, meist biblischen Inhalts, haben. Acht von ihnen sind aus

der apostolischen Mythologie. Wunderbarerweise gehört das Frag¬

ment, welches Frau Dr. Gibson und ich in Studia Sinaitica VI,

5 pp. CXXXVIII, CXXXIX herausgegeben haben, zu dieser Hand¬

schrift, und dort (I Sam. I, 1) wird Herr Dr. Schultheß )iq\«« finden.

Auch in meiner neu erworbenen Handschrift kommt der Name vor

(I Sam. II, 20). Diese Handschrift möchte ich den Climacus-

Palimpsest nennen, weil ihre obere Schrift die Scala Paradisi des

10 Johannes Climacus bietet. Diese obere Schrift weist Rev. G. Margoliouth

vom Britischen Museum dem Anfange des 9. Jahrhunderts zu. Die

untere, palästinisch-syrische, gehört wahrscheinlich dem 6. Jahr¬

hundert an.

Lehrreich ist es, da, wo Parallel-Lektionen in den zwei Hand¬

is scbriften existieren, zu finden, daß die Pehler der späteren in den

früheren nicht vorkommen. Mehrmals ist das l^OO A (z. B. Röm. V, 9)

|joo

Das kleine Lektionar habe ich vor zehn Jahren der Bibliothek

von Westminster College, Cambridge, geschenkt. Es hat uns dadurch

«0 gute Dienste geleistet, daß es uns die Aufgabe erleichtert hat, die

ältere Schrift der Palimpseste und ihre fortlaufenden Texte zu

entziffern.

Nach meinen Erkundigungen bei den sinaitischen Mönchen ist

diese kleine Handschrift nie im Sinaikloster gewesen.

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Bemerkungen zu einigen arabischen Fischnamen.

Von M. Streck.

Im letzten Jahrgange dieser Zeitschrift (s. S. 35) hat Hell ein

Gedicht Farazdak's (Diw. 528) behandelt, in welchem zwei Fisch-

iiamen vorkommen. Fische werden in der altarabischen Poesie im

allgemeinen recht selten erwähnt ; darauf hat schon Guidi ') auf¬

merksam gemacht. Diese Tatsache findet ihre befriedigende Er¬

klärung in der, durch die physikalischen Verhältnisse des arabischen

Binnenlandes bedingten, großen Fischarmut. Die Araber lernten

die wichtigsten Fischarten erst dann kennen, als sie sich über die

anstoßenden Kulturländer ergossen; die arabischen Bezeichnungen

für die gewöhnlichen Pische sind daher fast durchwegs Fremdwörter

(zumeist aus dem Aramäischen entlehnt)^). Als dann arabische

Stämme in Babylonien und Mesopotamien und in der Nähe so fisch¬

reicher Ströme, wie Euphrat und Tigris, ansässig waren, blieb ein

Vorurteil gegen die Beschäftigung mit Fischfang bestehen. Dieselbe

galt geradezu als entehrend und wurde z. B., wie Hell a. a. 0. S. 36

hervorhebt, den 'Umän-Azditen allgemein vorgeworfen.

Das Essen der Fische wird durch keine der im vordereren Oriente verbreiteten Religionen untersagt ^) ; aber es ist nicht Sitte ■•). Noch

1) In „Deila sede primitiva dei popoli Semitici", p. 28; vgl. auch Fraenicel, Aram. Fremdw. im Arab. 121; Jacob, Leben d. vorislam. Beduin.^ (1897), S. 25.

2) Vgl. die Zusammenstellung bei Fraenltel a. a. 0. 121 ff.

3) Der Kur'än betont z. B. ein paar Mal (Süra XVI, li; XXXV, 13), daÜ Gott „das frische Fleisch" des Meeres als Nahrung für die Menschen bestimmt habe. In späterer Zeit wurde allerdings der Genuß gewisser Fische fiir uner¬

laubt gebalten. Ein vom Chalifon al-Häkim erlassenes Verbot erstreckte sieli lediglich auf das Essen schuppenloser Fische, deren Fleisch, wohl mit Recht, als ungesund galt; vgl. Lnne, Sitten u. Gebräuche d. heut. Agypt. (deutsche Ausg.

V. Zenker) I, 92.

4) In der Abbäsidenzeit kamen Fische in ausgesuchter Zubereitung ab und zu als Delikatesse auf die Tafel der Vornehmen. So setzte der als Verfasser eines Kochbuches bekannte (s. Fihrist 116) abbasidische Prinz Ibrähim ibn Mahdi dem Chalifen ar-RasTd, als er die Ehre hatte, diesen zu bewirten, eine Fisch¬

marinade vor, die nur aus den Zungen von Fischeu bestand und die 1000 Dirhem kostete; vgl. Mas'iidi VI, 350.

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