• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Vor 80 Jahren: Aufarbeitung erfolgt?" (19.08.2013)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Vor 80 Jahren: Aufarbeitung erfolgt?" (19.08.2013)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Fortbildungsmöglichkeiten, dafür aber jede Menge arztfremder Tätig- keiten wie Kodierung der DRGs, das Suchen nach Reha- und Pflege- plätzen etc. . . . Diese Liste nicht- ärztlicher Tätigkeiten ließe sich be- liebig fortführen.

Deutschland muss nicht mehr Ärzte ausbilden. Stattdessen müssen die geleisteten Stunden korrekt abge- rechnet und die Belastungen in Kli- nik (und Praxis) auf typisch ärztli- che Tätigkeiten zurückgeführt wer- den . . .

Australien ködert seine aus aller Welt angeworbenen Ärzte unter an- derem damit, dass für alle nichtärzt- lichen Tätigkeiten in der Klink aus- reichend Hilfskräfte vorgehalten werden. Fragt man diese ausgewan- derten Kollegen, dann haben sie wieder Freude an ihrem ärztlichen Beruf. Prof. Lauterbach sollte sich einmal mit ausgewanderten deut- schen Ärzten unterhalten . . .

Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Klaus E. v. Olshausen, 69118 Heidelberg

VOR 80 J A HREN

Ärzten, die im Ver- dacht kommunisti- scher Betätigung standen, wurde die Kassenzulassung entzogen (DÄ 16/

2013: „Vor 80 Jah- ren: Ausschluss jüdischer Ärzte aus der Kassenpraxis“ von Thomas Gerst).

Aufarbeitung erfolgt?

Dass jüdische Ärzte während des Nationalsozialismus Berufsverbot hatten und aus der kassenärztlichen Versorgung ausgeschlossen wurden, ist mir bereits aus meinem Ge- schichtsunterricht bekannt. Dass der Ausschluss jüdischer Ärzte ak- tiv von den Kassenärztlichen Verei- nigungen und Hartmannbund be- trieben wurde, mag auch nicht son- derlich verwundern. Interessant für die Gegenwart ist aber die Frage:

Wurde diese widerwärtige Kollabo- ration zwischen KV, Landes- und Reichsärztekammer sowie Hart- mannbund nach dem Krieg aufgear- beitet? Wurden die Nazi-Kollabora-

O 80 J

Ä d s s K e 2 ren: Ausschlussjüdis

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 33–34

|

19. August 2013 A 1567

B R I E F E

(2)

A 1568 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 33–34

|

19. August 2013 teure nach dem Krieg zur Verant-

wortung gezogen? Muss man davon ausgehen, dass man beim Besuch der KV an der Wand noch Fotos dieser Nazischergen hängen sieht?

Womöglich noch mit der Aufschrift

„Für besondere Verdienste“! Dar - über sollte das DÄ mal schreiben.

Dr. med. Elio Torremante, 88416 Ochsenhausen

BÜROKR A TIEPROJEKT

Die Bundesregie- rung will die Büro- kratie in Arztpraxen reduzieren und hat dazu ein interdiszip- linäres Projekt ge- startet (DÄ 16/2013:

„Sprechstunde statt Papierkram“ von Eva Richter-Kuhlmann).

Eine strategische Ursache

Die Bürokratie in der Arztpraxis auf die Arbeit einer nachgeordneten Formularkommission zurückzufüh- ren ist naiv.

Die Entstehung von Bürokratie hat auch eine strategische Ursache. Der Arzt dient der Krankenkasse als Er- füllungsgehilfe für das Leistungs- versprechen gegenüber ihren Versi- cherten. Er hat mit dem Ausstellen von Formularen den Schlüssel zum Tresor der Krankenkassen auf der Ausgabenseite. Mit dem Ausfüllen von Dokumentationen ist er zu- gleich Garant, für die Krankenkas- sen auf der Einnahmenseite Gut- schriften aus dem Risikostruktur- ausgleich zu sichern. In beiden Funktionen dient der Arzt da- mit primär auch ökonomischen In- teressen der Krankenkassen. For- mulare helfen dabei den Kranken- kassen zur Feinsteuerung ihrer Pro- zesse von Kostenmanagement und Einnahmenoptimierung. Die For- mularkommission ist dabei das letz- te Glied in der Strategie von Kran- kenkassen. Als Beweis mag gelten, dass die Entscheidung über die künftige bürokratiearme Gestaltung von sogenannten formfreien Anfra- gen durch Krankenkassen dem Bundesschiedsamt vorbehalten bleiben muss.

Dr. Lothar Lieschke, 14169 Berlin

Ü O

D r k r d l s Sprechstundestatt

Der kürzlich verstorbene Dr. Theo- dore E. Keats, Vorreiter der Ab - bildung der normalen Anatomie in Röntgenbildern, veröffentlichte mehr als 200 wissenschaftliche Ar- tikel, 53 Buchbeiträge und neun Bücher. Darunter auch der in Zu- sammenarbeit mit drei jungen Ra- diologen entstandene Bildatlas

„Normalbefunde in der Skelettrei- fung“.

Die erste Auflage umfasst 2 304 geschlechtsspezifisch sortierte und kontinuierlich dokumentierte Nor- malbefunde des Skeletts vom Schä-

del bis zum Fuß jeweils vom Klein- kindalter bis zum Erwachsenen alter (in Dreimonatsabständen in den ersten beiden Lebensjahren und an- schließend einmal jährlich bis zum 21. Lebensjahr). Im Anhang befin- det sich eine Wachstumstabelle nach Sontag, Snell und Anderson, die eine Übersicht über die durch- schnittliche Anzahl von Ossifika - tionszentren bei Jungen und Mäd- chen aufzeigt.

Die Enzyklopädie richtet sich an alle, die eine verlässliche Diagnose RADIOLOGIE

Sinnvolle und empfehlenswerte Investition

bei der Beurteilung kindlicher Röntgenaufnahmen stellen wollen.

Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn die Röntgenaufnahme eines Notfallpatienten in der Notaufnah- me unverzüglich begutachtet wer- den muss. Außerdem kann in unkla- ren Fällen das ungefähre Lebensal- ter des Patienten anhand der Refe- renzbilder geschätzt werden.

Das Highlight ist die mitgeliefer- te DVD, die alle Abbildungen aus dem Atlas enthält und durch eine einfache Menüführung überzeugt.

Im Gegensatz zum Bildatlas, in dem viele Bilder zu klein abgebil- det sind (so dass man zum Erken- nen von relevanten Details manch- mal eine Lupe benötigt), lassen sich die digitalen Bilder bequem indivi- duell optimieren. Besonders lo- benswert ist, dass der Benutzer ex- terne Bilder beispielsweise als DI- COM-Datei einfügen und bearbei- ten kann – so können einzigartige Fallsammlungen entstehen. Kurze Kommentare, die zum Beispiel das Wachstum der langen Röhrenkno- chen oder die Entstehung von Ossi- fikationszentren dokumentieren, wären eine sinnvolle Ergänzung.

Zusammenfassend ist die Samm- lung eine sinnvolle und empfeh- lenswerte Investition, weil nur der- jenige, der den Normalbefund kennt, in der Lage ist, das Patho - logische davon abzugrenzen. Vor allem können diejenigen von dem Atlas profitieren, die nicht täglich das wachsende Skelett im Röntgen- bild beurteilen müssen. Murat Karul S. Lowell Kahn,

Cree M. Gaskin, Victoria L. Sharp, Theodore E. Keats:

Normalbefunde in der Skelettreifung.

Thieme, Stuttgart 2012, 608 Seiten, gebunden, 199,99 Euro

Medizin/Naturwissenschaft

S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms“. Herausgegeben vom Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe. Zuckschwerdt, Germe- ring/München 2013, 264 Seiten, kartoniert, 19,90 Euro

Dennis Bösch, Carl-Peter Criée: Lungen- funktionsprüfung. 3. Auflage, Springer, Berlin 2013, 195 Seiten, gebunden, 59,99 Euro

Stefan Endres (Hrsg.): Facharztprüfung In- nere Medizin. 4. Auflage, Urban & Fischer, El- sevier, München 2013, 558 Seiten, kartoniert, 99,99 Euro

Hermann Plötz: Kleine Arzneimittellehre für Fachberufe im Gesundheitswesen. 6. Auflage, Springer, Berlin 2013, 415 Seiten, kartoniert, 22,95 Euro

Endokrine Tumoren. Herausgegeben vom Tumorzentrum München. 3. Auflage, Zuck- schwerdt, Germering/München 2013, 248 Seiten, kartoniert, 24,90 Euro

NEUEINGÄNGE

B R I E F E / M E D I E N

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

zur

[r]

Im Gegensatz zum Bildatlas, in dem viele Bilder zu klein abgebil- det sind (so dass man zum Erken- nen von relevanten Details manch- mal eine Lupe benötigt), lassen sich die

Eine individuelle Beratung und Aufklärung durch Ärzte oder Fachanwälte beim Ver- fassen einer Verfügung hält Spaet- gens grundsätzlich für sinnvoll, räumt aber zugleich ein:

Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen, sind zum einen die (auch wirtschaftliche, demographische) Größe des Landes, seine Kapitalabhängigkeit, Art und Umfang

Der Bun- deskongreß der Freien Berufe in Berlin hat unmißverständ- lich erklärt: „Die Freien Beru- fe wünschen weder Steuerpri- vilegien, noch fordern sie Subventionen; sie fordern

schaft zur vibrierenden Farbenenergie. Die Horizontlinie ist weit unten angesetzt. Mit wenigen Pinselstrichen sind beide Inseln umrissen. Die Wasserspiegelungen der Inseln

Um eine Ausbreitung der Vogelgrippe und damit des auch für Menschen ge- fährlichen Virus H5N1 zu verhindern, hat die Stadt Ettlingen einen Vorkeh- rungsplan zum Schutze der