Angst und Mut

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Norbert Berens, Marguerite Koob

Miteinander leben -

mit Gefühlen umgehen

Angst und Mut

Grundschule Norbert Berens Marguerite Koob

Komplett ausgearbeitete Unterrichtseinheiten mit Kopiervorlagen

1./2. Klasse

Die Reihe mit Praxismaterialien zu allen wich tigen

Themen des Ethikunterrichts in der Grundschule!

Das Fach Ethik ist oft nicht einfach zu unterrichten! Für alle, die sich hier für

Unterstützung wünschen

, bietet die Reihe „Themenhefte Ethik“ komplett

ausgearbeitete Unterrichtseinheiten mit allen notw

endigen Materialien.

Die Kapitel jedes Bandes sind einheitlich auf

gebaut. Unterrichtsziel, Zeit-

rahmen, notwendige Materialien und der Verlauf der Unterrichtseinheit sind immer genau angegeben.

Mit den Materialien des vorliegenden Bandes helf

en Sie Ihren Schülern dabei,

sich die Bedeutung

von Gemeinschaft und Gefühlen bewusst zu machen. Dank der fünf komplett vorbereiteten Unterrichtseinheiten mit allen notw

endigen

Lehrerinformationen ist es ein L

eichtes, den Themenkomplex „Miteinander

leben – mit Gefühlen umg

ehen“ im Unterricht umzusetzen.

Die Themen:

Rücksichtnahme – Angst und Mut – Gefühle – F

rage nach dem eigenen Ich –

Zuneigung und Liebe Der Band enthält:

5 ausgearbeitete Un

terrichtseinheiten

über 25 Kopiervorlagen Die Autoren:

Norbert Berens – ^unterrich^{tete Ethik}

an der Grundschule, zahlreiche Veröffentlichungen Marguerite Koob –^unterrich

tete Ethik an der Grundschule, zahlreiche Veröffentlichungen

Weitere Titel aus dieser Reihe:

�^Rhythm^{en, Ritual}^{e und Ord}

nungen schätzen �^Zueinan^{der finde}^{n – mitein}

ander arbeiten

Bestell-Nr. 06822

Bestell-Nr. 06824

� Kultur in ihrer Vielfalt entdecken und achten � Frei sein und Verantwortung übernehmen Bestell-Nr. 06825

Bestell.-Nr. 06828

�^{Mit Kon}^{flikten um}^gehen

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www.auer-verlag.de

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Miteinan der leben – mit Gefü hlen umg ehen

ISBN 978-3-403-06821-1

Auer macht Schule

06821_Miteinander leben.indd 1

29.10.12 11:33

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Miteinander leben - mit Gefühlen

umgehen

Angst und Mut

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Komplett ausgearbeitete Unterrichtseinheiten mit Kopiervorlagen

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Norbert Berens/Marguerite Koob: Miteinander leben – mit Gefühlen umgehen Herstellung: Herr Bauer – 22.10.12 – Druckdaten

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Unterrichtseinheit 2: Angst und Mut

Norbert Berens/Marguerite Koob: Miteinander leben – mit Gefühlen umgehen © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth

Unterrichtseinheit 2: Angst und Mut

■

■ Unterrichtsplanung und -vorbereitung

Unterrichtsziel:

„Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Fantasien“, meinte der deutsche Schriftsteller Erich Kästner (1899–1974).

„Der Mut ist wie ein Regenschirm: Wenn man ihn am dringendsten braucht, fehlt er einem“, äußerte sich einmal der französische Schauspieler Fernandel (1903–1973) (Don Camillo).

In dieser Unterrichtseinheit sollen die Kinder sich zuerst bewusst werden, dass die Angst ein lebens- und gesundheitserhaltender Alarmmechanismus ist und es nicht angebracht ist, diesen Mechanismus zu unterdrücken oder sich seiner zu schämen. Man muss lediglich lernen, richtig mit ihm umzugehen.

In der zweiten Unterrichtsstunde lernen die Kinder, die Angst bewusst zu erfahren, die ein Lebewesen spürt, wenn es nicht konform mit der Gruppe geht. Manchmal erfordert es viel Mut, Nein zu sagen, und dennoch ist dieses Nein-Sagen im Leben sehr wichtig.

Zeitrahmen:

2 Unterrichtsstunden

Hilfsmittel:

Vorbereitete Kopiervorlagen:

• Arbeitsblatt AB 1: Sam fürchtet sich

• Arbeitsblatt AB 2: Begründete und unbegründete Angst

• Arbeitsblatt AB 3: Karls Mutprobe Weiteres Material:

–

■

■ Erste Unterrichtsstunde

Einstieg:

Der Lehrer liest den Arbeitstext „Sam fürchtet sich“ (AB 1) vor.

Verlauf:

Nachdem der Text kurz auf das Verständnis geprüft wurde, werden folgende Fragen gemeinsam besprochen:

• War Sams Verhalten richtig?

• In welche Gefahren hat sich Sam durch seine Angst gebracht?

• Was wird Sams Vater wohl sagen? Die Kinder denken die Geschichte zu Ende.

Anschließend halten sie ihre Gedanken auf AB 1 fest.

Zum zweiten Teil dieser Unterrichtsstunde werden gemeinsam Antworten auf folgende Fragen gesucht:

• Hat jeder Mensch Angst?

• Warum hat man Angst?

• Ist es also richtig und wichtig, Angst zu haben?

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Norbert Berens/Marguerite Koob: Miteinander leben – mit Gefühlen umgehen Herstellung: Herr Grethen – 22.10.12 – Druckdaten

Norbert Berens/Marguerite Koob: Miteinander leben – mit Gefühlen umgehen © Auer Verlag - AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth

Anmerkung: Zu den letzten zwei Fragen ist es wichtig, den Kindern zu erklären, dass die Angst in ihrer ursprünglichen Funktion eine lebensschützende Aufgabe erfüllt, also eine wertvolle und wichtige Warn- und Schutzfunktion darstellt.

• Welche der Ängste von Sam sind nach Meinung der Kinder begründet und welche Ängste sind unbegründet?

• Wovor haben die Kinder Angst?

• Welche ihrer Ängste sind begründet?

• Welche ihrer Ängste sind unbegründet?

AB 2 dient abschließend der individuellen Arbeit.

■

■ Zweite Unterrichtsstunde

Einstieg:

Der Lehrer liest den Text „Karls Mutprobe“ (AB 3) vor.

Verlauf:

Nachdem der Text auf das Verständnis geprüft wurde, wird das Wort „Mut“ definiert und schriftlich festgehalten.

Dann werden folgende Fragen gemeinsam besprochen:

• Waren die Jungs schon lange gute Kumpels?

• Warum wohl wollen sie eine Mutprobe machen?

• Aus was soll die Mutprobe bestehen?

• Was hält Karl von der Idee?

• Wie ist die Reaktion der Kumpel auf Karls Einwände?

• Warum hat Karl Angst, bevor er seinen Freunden sagt, er mache nicht mit? Was befürchtet er?

• Was geht nach dem Moment der Angst wohl in Karl vor?

• Wie denken die Kinder über Karls Reaktion?

• War es schwieriger, mitzumachen oder Nein zu sagen?

• Warum ist so viel Mut erforderlich, den Freunden oder Kumpels Nein zu sagen?

• Wie hätten die Kinder in Karls Situation reagiert? Hätten sie es fertiggebracht, Nein zu sagen?

• Was halten die Kinder im Allgemeinen von Mutproben? Brauchen mutige Menschen Mutproben?

Warum nicht?

• Wie wird die Geschichte wohl weitergehen?

Der zweite Teil des Arbeitsblattes (AB 3) dient abschließend der individuellen Arbeit.

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Name:

Datum:

AB

1 Sam fürchtet sich (1)

Als Sam noch klein war, fürchtete er sich vor fast allem.

Sam hatte Angst vor Gespenstern. Sam hatte Angst vor Monstern.

Sam hatte auch Angst vor bösen Hexen

und Rittern. Sam fürchtete sich ganz besonders vor Krokodilen.

Sam hatte Angst vor Schlangen. Sam hatte auch Angst vor großen Hunden.

Und Sam fürchtete sich vor Spinnen.

Eines Tages sah Sam eine dicke, fette, haarige Spinne auf der Gartenmauer sitzen. Sam starrte die Spinne an, schrie auf und rannte los, rannte aus dem Garten hinaus und über die Straße.

Rannte weiter, bog um die Ecke und – da stand ein riesiger Hund.

Der Hund blickte Sam an, Sam starrte den Hund an, stieß einen gellenden Schrei aus und rannte zurück, die Straße hinunter, über die Straße und zurück in den Garten.

Dort wartete Sams Vater.

Keuchend sah Sam den Vater an und rief: „Papa, da sitzt eine ganz schreckliche Spinne!

Da schau, auf der Mauer!“

Papa blickte zur Mauer. Die Spinne war weg.

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12

Name:

Datum:

AB

Sam fürchtet sich (2)

War Sams Verhalten richtig? Warum denkst du so?

1

Was, denkst du, wird Sams Vater sagen?

Hier darfst du die Geschichte zu Ende malen oder schreiben.

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13

Name:

Datum:

AB AB

Warum hat man Angst?

Warum ist es richtig und wichtig, Angst zu haben?

Male oder schreibe, wovor du Angst hast.

Ich habe Angst vor:

Wovor hast du Angst, obwohl du eigentlich keine Angst zu haben bräuchtest? Du darfst malen oder schreiben.

Begründete und unbegründete Angst

2 zur Vollversion

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Name:

Datum:

AB

Karl hatte ein paar gute Kumpels. Da war Jens mit seinen immer neuen Ideen, der kleine, lustige Toni und Sasha, der Junge mit den Sommersprossen.

Die Jungs verbrachten viele Nachmittage zusammen und waren im Sommer oft an der frischen Luft. Sie fuhren Rad, gingen ins Schwimmbad und spielten Fußball. Manchmal bauten sie ganz tolle, komplizierte Dämme unten am kleinen Bach. Wenn es regnete, gingen sie zu einem der Jungen nach Hause.

Eines Tages, es war in den Sommerferien, beschlossen Jens, Toni und Sasha, eine Mutprobe zu machen. Jens hatte das am Tag zuvor im Fernsehen gesehen und er hatte auch schon eine Idee, wie die Mutprobe aussehen sollte. Sie würden dem alten Herrn Schmit die Hausschlüssel aus der Hosentasche ziehen, während dieser, wie immer laut schnarchend, sein Mittagsschläf- chen unter der alten Eiche hielt. Dann würden sie schnell in sein Haus gehen, dem Papagei den Käfigboden voller Erd nüsse schütten und wieder aus dem Haus hinauseilen.

Karl kam erst hinzu, als alles schon beschlossene Sache war.

Ganz aufgeregt erzählte Sasha Karl von der Idee mit der Mutprobe.

„Und was dann?“, fragte Karl. „Wie kommt der Schlüssel wieder zurück in die Hosentasche?“

Zurück mit dem Schlüssel in die Hosentasche? Soweit hatten die Jungs noch nicht gedacht.

Man könnte ihn ja einfach auf den Fenstersims legen, den ollen Schlüssel, oder neben die alte Eiche werfen. Das würde man dann schon noch sehen. Jedenfalls würde der Herr Schmit, der ziemlich wunderlich war, sich dann für ganz verrückt halten. Die Jungs lachten.

Karl fand die Idee ziemlich doof.

Das sagte er seinen Freunden auch.

Jens war beleidigt. Wie konnte man seine Idee, seine tolle, seine geniale Idee, einfach nur doof finden. Mit verschränkten Armen meinte er: „Wenn du nicht mitmachst, bist du keiner mehr von uns.“

Toni nickte zustimmend.

Karl stutzte, er hatte wohl nicht richtig gehört. Er lachte ein bisschen unsicher.

„Dann gehörst du nicht mehr zu uns und du darfst nicht mehr zu mir nach Hause kommen“, plus- terte Jens sich auf.

In Karls Gesicht war etwas wie Angst zu lesen.

Doch dann erwachte ein Gefühl in Karl, das er noch nicht kannte.

Und nun ging ein leises, sehr feines Lächeln über Karls Gesicht. Ganz ruhig, jedes Wort beto- nend, sagte er: „Ich mache meine eigene Mutprobe und die ist viel größer und schwieriger als euer doofes Zeug.“

Die anderen lauschten gespannt.

3 Karls Mutprobe (1)

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Name:

Datum:

AB

„Ich“, sagte Karl, „ich sage NEIN. Ihr seid meine besten Kumpels und ich gehe das Risiko ein, nicht mehr zu euch zu gehören. Und ich sage: Nein, ich mache euer doofes Zeug nicht mit.“

Dann drehte Karl sich um und ging zur Tür hinaus.

Zum Nachdenken:

Was ist Mut?

Was hältst du von Karls Reaktion?

Ist es schwieriger, mitzumachen oder Nein zu sagen?

Hättest du es fertiggebracht, Nein zu sagen?

Wie geht die Geschichte wohl weiter?

Du darfst schreiben oder malen.

4 Karls Mutprobe (2)

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Impressum

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