KREIS KLEVE. Es war ein lan- ger Weg, bis der Bewilligungs- bescheid schließlich die Kreisjä- gerschaft erreichte. „Wir erhalten vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Förderung über die An- schaffung von zwei Drohnen für die Wildtierrettung,“ ist Dr.
Andreas Lohmann, Stellvertre- tender Vorsitzender, froh, dass es jetzt geklappt hat. Konzepte hat er in der Zeit bis zur Bewilligung genügend gemacht, so dass nun alles sehr schnell gehen kann.
Nach einer Videokonferenz mit dem Vorstand und einigen E-Mails standen die Anforde- rung für die Wildretterbeauf- tragten der Kreisjägerschaft fest.
Aus allen Hegeringen konnten
sich Mitglieder bewerben. Für den Umkreis Kerken wird Bernd Engelen zuständig sein, für den Umkreis Kranenburg Christian Natrop. Zusammen befliegen
sie rund 2.000 Hektar. Die ers- ten Testflüge wurden vor zwei Wochen durchgeführt. Die tech- nische Einweisung, Betreuung und Schulung der Piloten über-
nimmt Thorsten Keil von der Firma Copterworld.
Die Wildtierrettung ist jedes Jahr aufs Neue ein Mammut- projekt für die Mitglieder der Kreisjägerschaft. Zwischen An- fang Mai und Ende Juni findet die Wiesenmahd zur Heu- und Silageernte statt. In diesen Zeit- rahmen fällt auch die Brut- und Setzzeit von Rehwild, Hasen und vielen Bodenbrütern. Die Kit- ze werden durch die Ricke im hohen Gras abgelegt. Sie haben keinen Fluchtinstinkt und folgen dem Muttertier erst nach vier bis sechs Wochen. Für die Landwirte ist es schwierig, die Kitze im ho- hen Gras zu entdecken. Bislang wurden unzählige Wiesen und Felder vor der Mahd zu Fuß und
mit Hunden abgelaufen. Diese Methode der Wildrettung wird nun durch technische Hilfsmit- tel verstärkt. Zwei Drohnen mit Wärmebildkamera wurden mit Hilfe der Fördermittel ange- schafft. Mit diesen Drohnen wer- den nun die zu mähenden Wie- sen rechtzeitig abgeflogen. Ein gefundenes Kitz wird fachmän- nisch geborgen und an den Rand der zu mähenden Fläche gelegt.
Oftmals verbleibt ein Beob achter vor Ort, um aus sicherer Entfer- nung die Familienzusammen- führung sicherzustellen.
Die Drohnenflüge werden durch den Vorstand der KJS ko- ordiniert. Landwirte können ihre zu mähenden Flächen anmelden unter https://app.uaveditor.com/
feldanmeldung/IyNaerbsm0I2 oder per E-Mail unter drohnen- service@mailbox.org. Pro Droh- neneinsatz wird eine Fahrtkos- tenpauschale erhoben und eine Spende für die Wildtierrettung der KJS Kleve erbeten. Mit den Spenden werden die Betriebs- kosten gedeckt, neue Drohnen angeschafft und Drohnenpiloten ausgebildet.
Allgemein gilt: Wer ein Rehkitz oder ein anderes Jungtier findet, sollte die Jungtiere nicht direkt berühren. Dies kann dazu füh- ren, dass die Ricke ihr Kitz nicht wiederfindet oder es nicht wieder annimmt, da es anders riecht. Es ist also wichtig, Abstand zu hal- ten – und die zuständige Kreisjä- gerschaft zu informieren.
20. WOCHE
Z E I T U N G F Ü R K L E v E , K a L K a R , B E d B U R G - H a U U N d K R a N E N B U R G
MITTWOCH 19. MaI 2021video-Wettbewerb: Hier geht es um die Freiheit!
Jugendliche und junge Erwachsene können
Beiträge zum Thema einreichen.
Rhein-Maas
Seite 2Lesekönig Theresa gewinnt das knappe duell um den Lesekönig-Titel
Startschuss für Wettbewerb von Sparkasse, Hintzen und NN fiel in Appeldorn. Seite 7
aus dem dornröschenschlaf geweckt und mit viel Liebe zum detail erneuert
Vor 25 Jahren hat in Keeken das Café im Gärtchen
Eröffnung gefeiert. Seite 16
WETTER �������������
do. Fr.
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An Pfingsten die Maiblüte genießen
An Pfingsten können Garten- freunde in drei Privatgärten im Kleverland die Maiblüte erleben.
So sind am 23. und 24. Mai der Kräuter- und Bienengarten in Pfalzdorf (Anmeldung: info@
kräuterundbienengarten.de), Garten Lucenz-Bender in Bed- burg-Hau (mail@lucenz-bender.
de) sowie Viller the Garden in Goch (frankfritschy@t-online.
de) von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Eintritt kostet drei Euro, Hygiene- und Abstandsregeln müssen eingehalten werden.
NATUR ��������������
KLEVE. Die Lockerung der Co- ronamaßnahmen machen sich auch im Tiergarten Kleve be- merkbar: Seit Sonntag entfällt die Testpflicht für Gäste. Wer den Tiergarten besuchen möch- te, muss sich aber weiterhin vor- her online über die Tiergarten- Homepage registrieren. Mit der Reservierungsbestätigung kann dann vor Ort an der Kasse ganz normal ein Ticket gekauft wer- den oder der Tiergarten mit der Jahreskarte besucht werden.
„Die Testpflicht haben wir im Tiergarten deutlich zu spüren be- kommen“, berichtet Tiergarten- leiter Martin Polotzek. „Durch diese Beschränkung hatten wir einen Besucherrückgang um rund 90 Prozent. Eine erste Er- leichterung schaffte die Errich- tung einer Teststation direkt an unserem Eingang. Doch auch mit der eigenen Teststation hat- ten wir kaum einen Tag, an dem wir unsere täglichen Betriebs- kosten im unteren vierstelligen Bereich einnehmen konnten.“
Trotz dieser herausfordernden Zeiten blickt man im Tiergar- ten optimistisch in die Zukunft und hofft, dass mit Abschaffung der Testpflicht für Zoos im Kreis Kleve wieder mehr Menschen den Weg zu Panda, Seehund und Co. finden. Polotzek: „Unsere Ziegen und Schafe haben derzeit zahlreiche Jungtiere und auch die neue Außenanlage der Erdmänn- chen ist definitiv ein Blickfang geworden. Außerdem haben wir mit Strauß und Mara dieses Jahr schon zwei faszinierende neue Tierarten an den Niederrhein geholt – und die Planungen für neue tierische Highlights laufen weiterhin auf Hochtouren.“
Wer die zahlreichen Jungtiere bewundern, die Lamas füttern oder die Erdmännchen in der neuen Anlage erleben will, kann das täglich von 9 bis 18 Uhr tun. Anmeldung unter www.
tiergarten-kleve.de, telefonisch dienstags zwischen 9 und 11 Uhr unter 02821/ 26785. Es gilt Mas- kenpflicht.
Mit Drohnenflügen die Jungtiere schützen
Kreisjägerschaft: das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert die anschaffung von zwei drohnen mit Wärmebildkameras
Viel von der Pracht ist nach den Gewittern am Wochenende nicht geblieben. Dabei diente die Kulis- se in den letzten Wochen als beliebtes Fotomotiv. In Japan gilt die Kirschblüte (Sakura) als ein Symbol für Erneuerung, Vitalität und Schönheit. Jedes Jahr im Frühling reisen Tausende von Menschen nach Japan, um das wundersame Schauspiel der weißen und rosa Blumen zu erleben. In Corona-Zeiten ist es mit dem Reisen kompliziert – aber zum Glück blüht die Kirsche auch hierzulande. NN-Foto: R.dehnen
Ohne Test zu den Tieren
Pflicht zur Online-Reservierung bleibt bestehen
Thorsten Keil erklärt Bernd Engelen und Christian Natrop (v.l.) wie es
funktioniert. Foto: KJS
Die gesunkene Inzidenzzahl ermöglicht auch die Öffnung des Verlages der Niederrhein Nachrichten, Marktweg 40c in Geldern, und der Geschäftsstelle Kleve, Hagsche Straße 45, für Kunden. Für den Besuch gelten die aktuellen Hygieneregeln. Das Tragen einer Maske (FFP2 oder OP) ist verpflichtend. Außerdem muss man einen tagesaktuellen negativen Coronatest oder die Bescheinigung einer vollständi- gen Impfung vorweisen.
NN-Geschäftsstellen sind wieder geöffnet IN EIGENER SACHE ����
Sicher im Netz unterwegs
KLEVE. Aufgrund des Erfolgs der beiden vorherigen Telefon- aktionen informiert Kriminal- hauptkommissar Stefan Hellwig von der Kriminalprävention der Kreispolizeibehörde Kleve auch am morgigen Donnerstag, 20.
Mai, wieder darüber, wie man sich im Internet sicher bewegt und seine Accounts vor einem Zugriff durch Unberechtigte schützt. In der Zeit von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr steht er unter der Telefonnum- mer 02821/ 5045000 bei Fragen rund ums sichere Surfen im Netz zur Verfügung. Das Informati- onsangebot ist Bestandteil der Kampagne „Mach dein Passwort stark“, die das Landeskriminal- amt NRW für mehr Sicherheit im Umgang mit digitalen Endgerä- ten ins Leben gerufen. (siehe: ht- tps://www.mach-dein-passwort- stark.de/) Als Experte für Inter- net Prävention beantwortet KHK Stefan Hellwig aber auch Fragen rund um Phänomene wie Cyber Grooming, Cyber Mobbing oder Sexting.
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Geänderter Anzeigenschluss
Für Mittwoch, 26. Mai:
Freitag, 21.5., bis 13.00 Uhr Kleinanzeigen bis 14.00 Uhr
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hagebaumärkte sind geöffnet
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Kein Termin + kein Corona-Test erforderlich!
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Teststation auf dem hag ebau- markt-Parkplatz in Goch.
Goch - Kleve - Xanten - Emmerich - Alpen - Rheinberg - Geldern - Straelen - Moers
Mittwoch 19. Mai 2021 NiEDERRhEiN NachRichtEN
02
So stehen Ihre Sterne
KW 20 2021Widder 21.03.-20.04.
Bleiben Sie bei klaren Lösungen. Je kompli- zierter Ihre Pläne sind, desto eher könnten Sie sich verstri- cken und Kleinigkeiten übersehen.
Vermeiden Sie Stress und gönnen Sie sich mehr Annehmlichkeiten.
Stier 21.04.-21.05.
Befi nden sich Verstand und Gefühl im Zwiespalt, ist der Rat eines Freundes mehr Wert als all Ihre Überlegungen. Beugen Sie Miss- verständnissen am Arbeitsplatz vor, indem Sie noch einmal nachfragen.
Zwilling 22.05.-21.06.
Falls Ihre Gedanken in die Ferne schweifen, ist es vielleicht wirk- lich mal Zeit, den nächsten Urlaub ins Auge zu fassen. Auch wenn Sie den jetzt nur planen können, wird Sie das befl ügeln.
Krebs 22.06.-22.07.
Sie dürfen stolz sein auf das, was Sie er- reicht haben. Nehmen Sie ein Kompliment ruhig an, auch wenn Sie meinen, dass es Ihnen gar nicht zusteht. Sie würden sich in den Augen Ihres Gegenübers nur abwerten.
Löwe23.07.-.23.08.
Wenn Ihnen der Er- folg sicher ist, dürfte es in Ordnung sein, Ihre Ansprüche mal etwas höher zu schrauben. Auch in der Liebe sollten Sie sich nicht zu reserviert geben.
Jungfrau 24.08.-23.09.
Jetzt gibt es keinen Grund mehr, noch länger zu zögern. Ih- nen stehen einige Türen off en. Gehen Sie nicht zu überstürzt vor, dürfte es Ihnen gelingen, auch andere von Ihren Plänen zu überzeugen.
Waage 24.09.-23.10.
Es lohnt sich ganz sicher nicht, wegen ei- ner nebensächlichen Kritik auf die Barrikaden zu gehen.
Ignorieren Sie die Sache lieber. Ihre Erfahrungen und Ihre Intuition wer- den Ihnen den richtigen Weg weisen.
Skorpion 24.10.-22.11.
Eine günstige Zeit, um Dinge ins Reine zu bringen.
Vielleicht möchten Sie eine längst fällige Aussprache mit Ihrem Partner oder Ihrem Vorgesetzten halten.
Schütze 23.11.-21.12.
Berufl ich gelingt es Ihnen, die Erwartungen anderer zu übertreff en und Kom- petenz zu beweisen. Finden Sie heraus, was weiteren Erfolgen mehr im Wege steht: ein früher eingeschlagener Kurs, der geändert werden sollte oder Ihre eigene Einstellung.
Steinbock 22.12.-20.01.
Es kann sein, dass Sie jetzt in einer wichtigen Ange- legenheit etwas ins Schwimmen geraten. Verzichten Sie einfach für eine Weile darauf, sich festzu- legen.
Wassermann 21.01.-19.02.
Da Sie mit Ihren Kräf- ten haushalten müs- sen, erkennen Sie, von welchen Vorhaben Sie sich langsam trennen möchten. Zugeständnisse zu machen, fällt Ihnen jetzt leichter als sich durchzusetzen.
Fische 20.02.-20.03.
Was Ihnen vor dem Wo- chenende noch Kopfzer- brechen bereitet, dürfte sich spätestens am Sonntag klären.
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Das nennt man Bürgernähe?
Ein NN-Leser ärgert sich:
Ich habe einen Brief an den Bürgermeister der Stadt Kleve gesendet, seitdem sind einige Wochen vergangen, es war der 15. März 2021. Habe leider bis jetzt keine Antwort erhalten, we
der schriftlich noch telefonisch.
Im Schreiben selbst geht es über eine dringende aufkom
mende Frage. Mit sieben weite
ren Kollegen sind wir als Sargträ
ger in Kleve tätig. Wir alle sind im Laufe der Jahre entsprechend älter geworden. Von der Kapelle
zur Grabstätte, müssen wir mit dem Wagen eine entsprechende Steigung überwinden. Es mag sein ,dass es jüngeren Männern leichter fällt, unsere Altersgruppe ist damit auf Dauer überfordert.
Jüngere Kollegen sind nicht, oder schlecht, zu finden.
Das Problem im Moment ist auch noch, das tragen der Mas
ken, da wird die Luft knapp!
Unsere Bitte an den Herrn Bür
germeister war also, das am Sargwagen eine elektrische Hilfe installiert wird, damit wir auch weiterhin diese Arbeiten verrich
ten können. Im Namen meiner Kollegen, habe ich im Einschrei
bebrief mitgeteilt dass wenn kei
ne Erleichterung kommt, wir un
sere Arbeiten nur noch bis Ende Mai dieses Jahres durchführen werden. Die Kollegen sprechen mich jeden Tag an und erwarten
von mir eine Antwort.Da mir be
kannt geworden ist. Das der Bür
germeister mit einigen Leuten sich mit dem Thema am 7. Mai befasst haben, finde ich es sehr traurig, dass es denen nach acht Wochen zu viel, ist uns ein paar Zeilen zu schreiben wie es weiter geht . Das nennt man Bürgernä
he! Wir werden dann Ende Mai unsere Aufgabe nicht mehr wei
ter ausführen! So habe ich keine Perspektive meine Männer zu motivieren. Schade.
Gerd Barten, Kleve Leserzuschriften werden unabhän
gig davon veröffentlicht, ob die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung mit der Meinung der Redaktion über
einstimmt. Sinnwahrende Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Anony
me Zuschriften werden nicht veröf
fentlicht.
Das B.C. KoekkoekHaus in Kleve schreibt einen Videowettbewerb zum Thema „Freiheit“ aus. Mit im Boot sind der Freundeskreis Museums Kurhaus und Koekko
ekHaus Kleve, die ZevensStif
tung, die VHS Wilhelm Frede
Kleve und die TichelparkKinos.
Gefragt sind filmische Beiträge von maximal zwei Minuten, von Jugendlichen und jungen Er
wachsenen im Alter von 13 bis 25 Jahren, aufgenommen mit einer SmartphoneKamera. Möglich sind: Bewegte Bilder und / oder Wortbeiträge, Poetry Comedy,
Rap, Song, Pantomime, Tanz etc.
In Deutsch oder Englisch oder auch ohne Sprache.
Eine mehrköpfige Jury entschei
det im Sommer über die besten Beiträge. Im Herbst werden diese auf dem YouTubeKanal des Museums, in der VHS Kleve sowie als Vorfilm in den Tichel
parkKinos gezeigt. Sponsoren
preise für die besten Beiträge sind bereitgestellt. Die Teilnah
meInfos findet man unter www.
koekkoekhaus.de/aktuell. Ein
sendeschluss für die Beiträge ist der 1. Juli. Foto:privat
Hier geht es um die Freiheit!
Solidarität mit Israel
KLEVE. Die AfDFraktion im Rat der Stadt Kleve stellt den auch von den Mitgliedern des Ortsverbands mitgetragenen Antrag, die Verwaltung der Stadt Kleve möge eine Woche lang die Nationalflagge Israels als Zei
chen der Solidarität der Klever Bevölkerung hissen. Dazu der stellvertretende Fraktionsvorsit
zende Tim Görtz: „Mit großer Sorge sehen wir aktuell Bilder aus Jerusalem und dem Gaza Streifen. Das Geschehen in der Region spitzt sich dramatisch zu und der Konflikt zwischen Juden und Muslimen überträgt sich in erschreckender Weise auch auf unsere Städte. Der wachsende Antisemitismus zeigt aktuell vor vielen Synagogen in unserem Land, wie zum Beispiel zuletzt in Gelsenkirchen, Münster, Bonn, Düsseldorf, Solingen und vielen anderen Städten, wie sehr Juden in unserem Land wieder verfolgt und bedroht werden.“
Mit dem Hissen der Regenbogel
fahne zum 17. Mai geben Bürger
meister Stephan Reinders (Mitte) und die Vertreter der Parteien (HansGerd Perau, Heinz Seitz, Stephan Haupt und Wilhelm van Beek, v.l.) in BedburgHau ein klares Signal für Vielfalt und To
leranz. Sie erklären: „Es ist uns wichtig zum Ausdruck zu brin
gen, dass alle Menschen, unab
hängig von ihrer sexuellen Ori
entierung, den gleichen Respekt verdienen und hier willkommen sind. Sie sind ein ganz selbstver
ständlicher Teil der Gemeinde.
Wir sind froh und stolz, dass Be
dburgHau eine vielfältige und bunte Gemeinde ist.“
Foto: Gemeinde Bedburg-hau
KRANENBURG. Der 45-jährige Georg Cluse, der für die FDP im Kreis Kleve im September für den Deutschen Bundestag kan- didiert, hat sich mit den Ver- antwortlichen des Tierheims im Kranenburger Ortsteil Mehr ausgetauscht.
Dort werden jährlich 700 bis 1.000 Hunde von fünf ausgebil
deten Tierpflegern in gute Hän
de vermittelt. „Im Gegensatz zu vielen anderen Tierheimen hat man sich in Kranenburg zur Gruppenhaltung der Hunde ent
schieden. Das hat sich bewährt:
So bleiben die Tiere sozialisiert.
„Deshalb wird das Tierheim auch weit über die Kreisgrenzen hi
naus geschätzt“, sagt Cluse. Er sei allerdings froh darüber, dass das Tierheim aktuell vergleichsweise leer ist. Schließlich ist die Nach
frage nach tierischen Begleitern in der CoronaZeit deutlich ge
wachsen. Cluse will sich nun dafür einsetzen, dass im Tier
heim eine kleine Überdachung eingerichtet wird, wo die Hunde ein und ausgecheckt werden.
Außerdem denkt er an eine Ring
leitung für Wasser. Dafür gelte es nun, entsprechende Sponsoren zu finden. Cluse selbst übergab den Verantwortlichen als Gastge
schenk einen großen Futtersack.
„Ich kann jeden nur zum Spen
den aufrufen. Im Tierheim wird großartige Arbeit geleistet“, sagt Cluse.
or Ort erfuhr er zudem davon, dass der Schwarzhandel mit Wel
pen ein immer größer werdendes Problem darstellt. „Wir müssen klare Kante gegen die Welpenma
fia zeigen. Tiere dürfen rechtlich nicht weiter als Sache betrachtet werden. Vergehen gegen Tiere dürfen auch nicht weiter nur Ordnungswidrigkeiten sein. Es braucht ein Umdenken. Genau dafür werde ich mich im Bun
destag in Berlin einsetzen“, sagt Georg Cluse.
„Klare Kante gegen
die Welpenmafia zeigen“
Georg cluse besucht Kranenburger tierheim
Für Toleranz und Vielfalt
KURZ & KNAPP
Verschoben: Die Veranstal
tung mit Olaf Schubert & seine Freunde, die am 9. Juni in der Stadthalle stattfinden sollte,
muss wegen der CoronaKrise verschoben werden – der neue Termin ist der 11. Mai 2022. Alle
Karten behalten ihre Gültigkeit.
Seminar für Fortgeschrittene
KLEVE. Vom 14. bis 18. Juni bietet die VHS Kleve ein fünftä
giges Kompaktseminar (jeweils ganztags) an, das fortgeschrit
tene Techniken im OfficePaket von Microsoft vermittelt. Dieses Intensivseminar zeigt Möglich
keiten auf, im Zusammenspiel der einzelnen OfficeAnwen
dungen die Arbeiten effizient er
ledigen zu können. Für dieses Se
minar ist Bildungsurlaub sowie eine Förderung über den Prämi
engutschein des Bundes oder den Bildungsscheck NRW möglich.
InfoTelefon 02821/ 84716.
Das Ziel ist greifbar nah: Am 1. August 2021, pünktlich zum neuen KitaJahr, soll der An
bau der Kranenburger AwoKita
„Kinderburg“ fertig gestellt sein.
Dann können die Kinder und Er
zieherinnen aus der Übergangs
lösung in der EuregioSchule endlich umziehen. „Das wird ein tolles Gefühl sein, endlich alle
Kinder und Mitarbeitenden un
ter einem Dach zu haben“, freut sich Leiterin Isabel Beermann schon heute. In der „Kinderburg“
ist dann Platz für 75 Kinder. „Das Besondere ist, dass es auch eine Nestgruppe geben wird, in der zehn Kinder ab sechs Monaten betreut werden können“, betont Beermann. Die Fachkräfte dieser
Gruppe hätten bereits an zusätz
lichen Schulungen teilgenom
men, um sich mit den Bedürf
nissen der ganz Kleinen vertraut zu machen. Die Kinder können es kaum erwarten, die neuen Räumlichkeiten mit Leben zu füllen, und das 16köpfige Team fiebert motiviert dem „Neustart“
entgegen. Foto: awo
Platz für die ganz Kleinen Wenn süße Kids
sauer werden
KALKAR. Das Kind trotzt, es brüllt, es schreit, es kreischt, manchmal beißt es – für alle be
teiligten Personen eine anstren
gende Phase. Eltern erhalten in diesem OnlineKurs der Famili
enbildungsstätte Informationen und Anregungen zur Bewälti
gung der Trotzphase. Er findet online am 1. Juni von 19.45 bis 21.15 Uhr statt. Dozentin ist Ant
je Freudenberg, die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Infos und An
meldungen auf der Homepage www.fbskalkar.de oder telefo
nisch bei der FBS Kalkar unter 02824/ 97660.
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mit Kroketten und Lauch-Ananas-Salat
DONNERSTAG, 20.05. Portion
7.
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mit Reis, Erbsen und Möhren
MITTWOCH, 26.05. Portion
6.
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mit Sauce, Salzkartoffeln und Blumenkohl
Portion
7.
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MITTWOCH, 09.11.
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mit Remouladensauce,
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6. 6. 6.
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SONNTAG, 06.11.
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mit Salzkartoffeln und gemischtem Salat
6. 6. 6.
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29Der Countdown läuft: Nur noch zwei Wochen, in denen Unter- schriften für die Unterstützung der Volksinitiative Artenvielfalt geleistet werden können. Am Montag ist die Nabu-Landes- vorsitzende Dr. Heide Naderer zum zweiten Teil dieser letzten Unterschriften-Runde per Rad aufgebrochen, um noch einmal in der Region auf diese schon jetzt erfolgreiche Volksinitiati- ve hinzuweisen und die letzten Unterschriftenlisten vor Ort ein- zusammeln. Start war diesmal an der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein in Kleve, wo Na- derer Dietrich Cerff und Dr.
Volkhard Wille für das Engage-
ment dankte. Insgesamt sind in der Station 1.151 Unterschriften gesammelt worden – viele weitere vom Kreisverband gesammelte Unterschriften kommen hinzu.
Dietrich Cerff (l.), Vorsitzender der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein: „Das gute Ergeb- nis freut uns besonders vor dem Hintergrund, dass Unterschrif- tenaktionen an Ständen während der Laufzeit der Aktion selten möglich waren. In unserem Kreis gibt es eine Vielzahl drängender Probleme im Bereich Arten- schutz. Die Volksinitiative Arten- vielfalt geht diese mit ihren acht Kernforderungen – etwa Wald, Landwirtschaft, Gewässer oder
Flächenfraß – an. Wer sich also jetzt noch beteiligen will, sollte sich beeilen.“
Naderers Tour führte von Kle- ve über Xanten und Wesel nach Haltern am See. „Wir haben be- reits fast 95.000 Unterschriften gesammelt. Jetzt ist unser Ziel die 100.000 zu knacken“, erklärt Na- derer. Alle bis zum 1. Juni beim Nabu NRW eingegangenen Un- terschriftenlisten zählten für die Volksinitiative. „Der Countdown läuft. Also: Jetzt noch mitma- chen und für mehr Artenvielfalt stimmen!“, appelliert die Nabu- Landeschefin noch einmal an alle Menschen in Nordrhein-Westfa- len. NN-Foto: Rüdiger Dehnen
Artenvielfalt: Der Countdown läuft
KRANENBURG. „Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit.“
Das war früher auf Zigaret- tenschachteln zu lesen. Heu- te findet man Hinweise wie:
„Raucher sterben früher“ oder
„Rauchen kann tödlich sein“.
Zur folgenden Geschichte passt vielleicht dies hier am besten:
„Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihren Umgebung erheblichen Schaden zu.“
Es ist aber nicht nur das Rau- chen – manchmal geht es um die illegale Herstellung von Zigaret- ten. Schäden entstehen also nicht so sehr an der Gesundheit, eher vielleicht bei den Steuereinah- men, denn es geht – unter an- derem um Steuerhinterziehung, Steuerhehlerei und Verstoß ge- gen das Markengesetz. Zwei Jah- re, sechs Monate – wie bespro- chen – für den Angeklagten in einer „Abspaltung“ des Kranen- burger Zigaretten-Prozesses. Der Reihe nach ...
Zwölf Angeklagte (manche nannten sie scherzhaft die zwölf Apostel) waren es ursprünglich in dem Verfahren, das aus Platz- gründen in Düsseldorf stattfand.
Elf von ihnen: bereits verurteilt.
Jetzt also: der zwölfte Apostel.
Notwendig geworden war das Verfahren durch eine Covid- Erkrankung nebst dreiwöchige Quarantäne des jetzt Angeklag- ten. Die 9. große Strafkammer des Klever Landgerichts verhan- delt quasi „im Nachschlag“. Das Verfahren: ein wenig anders als sonst üblich. Die Anklageverle- sung fand nicht statt, denn der Angeklagte hatte ja den Anfang des Prozesses noch auf der An- klagebank miterlebt.
Was die Staatsanwältin zwi- schendurch als „Deal“ bezeich- nete, wurde vom Vorsitzenden schnell korrigiert. Es handele sich „um eine Verständigung“.
Zur Disposition standen – sie- he oben – zwei Jahre und sechs Monate. Voraussetzung: Der An-
geklagte gesteht, was die Anklage ihm vorwirft und die Verteidi- gung verzichtet auf neue Beweis- anträge. Man denkt an den Paten:
Da also ist das Angebot, das man nicht ablehnen sollte. Aussagen zur Person und zur Sache: eben- so erforderlich wie Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidi- gung. Für den Außenstehenden wirkt all das wie Spiegelfechte- rei. Alexander Lembke, einer der Pressesprecher des Landgerichts:
„Zu einer Verständigung gehört natürlich, dass alle Beteiligten die Modalitäten akzeptieren. Ein An- geklagter, der sich für unschuldig hält, würde das natürlich nicht tun.“
Letztlich dient eine Verständi- gung – in diesem Fall – der Ver- fahrensverkürzung. Es ist ja – im Zuge der Düsseldorfer Haupt- verhandlung – alles bereits fest- gestellt. Die Tat des heute Ange- klagten ist – folgert man – nicht anders zu bewerten.
„Strafverhandlung gegen noch einen 29-jährigen Ukrainer im sogenannten Zigarettenprozess wegen bandenmäßiger Steuer- hinterziehung großen Ausmaßes, banden- und gewerbsmäßiger Steuerhehlerei sowie banden- und gewerbsmäßigen Verstoßes gegen das Markengesetz. Laut Staatsan- waltschaft sollen die ursprünglich zwölf Angeklagten in dem Zeit- raum vom 16. Juli bis zum 18. Au- gust 2020 in Kranenburg Zigaret- ten hergestellt haben, ohne dies der Finanzbehörde gemeldet zu haben und die Ware – ohne Erlaubnis der jeweiligen Rechtsinhaber – mit Schriftzügen und Aufmachungen der geschützten Marken Rich- mond, Regal und Mayfair verse- hen haben, um diese verkaufen zu können. Darüber hinaus sollen sie dabei bewusst unversteuerten Ta- bak in Besitz genommen haben.
Laut Staatsanwaltschaft seien ins- gesamt mindestens 28.464.850 Zi- garetten produziert worden. Dabei sollen im Tatzeitraum Tabaksteu-
ern in Höhe von 4.656.849,49 Eu- ro verkürzt worden sein. Zudem sollen in der Halle etwa 17.360 Kilogramm unversteuerter Fein- schnitt eingelagert worden sein, für welchen die nicht abgeführte Tabaksteuer bei einem Wert von 1.232.039,20 Euro gelegen haben soll.“
Der Angeklagte: unbescholten.
In der Ukraine hat er ein Studi- um abgeschlossen, wurde dann arbeitslos und fand per Inter- net-Inserat den Job in der Kra- nenburger „Zigarettenfabrik“.
Zuhause in der Ukraine habe er einen Monatsverdienst von 300 bis 400 Euro – für den Job in Kra- nenburg hat man ihm 3.000 Euro geboten. 3.000 Euro pro Monat.
Erst später ist ihm klar geworden, dass „etwas nicht in Ordnung“
gewesen ist. Andererseits habe er gedacht, etwas Derartiges sei in Deutschland doch wohl nicht möglich. So kann man sich täu- schen.
Das Geständnis des Angeklag- ten nennt die Staatsanwältin ein
„Schmalspurgeständnis“. In der Urteilsbegründung macht der Vorsitzende deutlich, „dass Sie uns weit mehr hätten sagen kön- nen“. Der Angeklagte – wie auch seine Kollegen: kleine Lichter in einer auf riesige Gewinne ausge- legten Hierarchie. Basis des Han- delns: ein hohes Maß am krimi- neller Energie.
Vielleicht, denkt man, könnte der Angeklagte tatsächlich mehr erzählen über Hintermänner und Hintergründe. Vielleicht, denkt man, ist seine „Zurückhal- tung“ angstgesteuert. Antrag der Staatsanwaltschaft: Zwei Jahre, sechs Monate. Antrag der Vertei- digung: Eine mildere als die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe. Am Ende bekam der An- geklagte verständigungsgemäß eine Gesamtstrafe von zwei Jah- ren und sechs Monaten. Der Haftbefehl: weiterhin aufrecht, aber außer Vollzug. Klartext:
Der Mann kann – er muss nur eine feste Adresse ang eben – die Heimreise antreten.
Es sei, so heißt es im Plädoyer der Staatsanwaltschaft, ein hoher volkswirtschaftlicher Schaden entstanden. Das gehe zu Lasten aller ehrlichen Steuerzahler. In- wiefern durch die mangelhaften hygienischen Zustände in der Fa- brik auch gesundheitliche Schä- den für die Käufer (also Raucher) entstanden seien, lasse sich nicht feststellen. „Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit.“ „Rauchen kann tödlich sein.“ Wie auch immer: Steuern müssen gezahlt werden. Wenn nicht – aber das hatten wir ja schon ... Heiner Frost
Der zwölfte Apostel
Urteil für einen weiteren Beschuldigten im Kranenburger Zigarettenprozess
Alle Lockerungen auf einen Blick
NIEDERRHEIN. Die Infektions- zahlen sinken, die Coronaschutz- verordnung NRW lässt wieder Lockerungen der bisherigen Einschränkungen in den Krei- sen Viersen, Kleve und Wesel zu.
Aber was genau bedeutet das für Hotels, Gaststätten und Restau- rants und die Tourismusbranche am Niederrhein? Eine detaillierte Übersicht zu den aktuellen Be- stimmungen und zu den Öff- nungen der Betriebe liefert der Niederrhein Tourismus unter https://niederrhein-tourismus.
de/. Auf der Internetseite von Niederrhein Tourismus sind die Lockerungen zusammengetra- gen, die laut der neuen Corona- schutzverordnung des Landes NRW in den Kreises Viersen, Kle- ve und Wesel seit dem 16. Mai er- folgen können. Dazu gehört, dass in Hotels, Ferienwohnungen, auf Camping- und Wohnmobilplät- zen wieder private Übernach- tungen erlaubt sind. Der Zutritt ist allerdings nur erlaubt für ne- gativ getestete, geimpfte oder ge- nesene Personen.
Diese Einschränkung gilt auch für die Außengastronomie, die mit begrenzter Personenzahl wie- der öffnen darf, und für den Ein- zelhandel. Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen, shoppen ist ohne Termin und Kontaktnachverfol- gung erlaubt. Einschränkung: ein Kunde auf 20 Quadratmeter. Im Bereich Kultur ist unter anderem die Öffnung von Museen wieder möglich. Hier muss für den Be- such allerdings ein Termin ver- einbart werden und es gilt eine Beschränkung der Besucherzahl.
Im Freizeitbereich dürfen kleine Außeneinrichtungen wie Mini- golfanlagen, Hochseilgärten oder Kletterparks wieder öffnen. Und auch in den Freibädern ist die Sportausübung mit negativem Testergebnis wieder erlaubt Ge- sperrt bleiben allerdings die Lie- gewiesen.
Die Internetseite bietet einen Gesamtüberblick für ein mög- lichst stressfreies Urlaubs und Freizeiterlebnis. Hier kann man sich informieren, welche Betriebe wieder geöffnet haben. Zudem gibt es die detaillierten Hinwei- se zur Coronaschutzverordnung versehen mit einer Übersicht über die Testzentren der Region.
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SPAZIERSTOCK GOCH. Es ist wie in der Histo-
rie. Napoleon ist klein, aber er ist der Boss. Besser, man weiß das. Aber: Kein Boss ohne Volk.
Zu berichten wäre von Socra- tes, Ragnar, Masca, Herman und Goliath – jeder einzelne ein Charakterdarsteller. Die meis- ten kommen im Eselgrau daher.
Schwer zu unterscheiden.
Frank Noppert begrüßt uns vom Fenster aus. „Ich zieh‘ mir eben die Eselklamotten an“, sagt der ‚Eselbauer‘, der im wirklichen Leben im Straßenbau unterwegs ist und die Esel zum „Runter- kommen“ braucht. „Schau dir die Tiere an: total ruhig. Das strahlt ab.“
Graue Ruhe
Warum also nicht auch ande- ren das wunderbare Gefühl der
„grauen Ruhe“ zuteil werden las- sen? Eselwandern? Alles beginnt mit der Theorie, die Frank („Lass uns Du sagen – das ist einfa- cher“) gern auch Esologie nennt.
Hierarchien
„Esel sind Herdentiere. Du bist neu in der Herde. Die geben dir zehn Minuten, dann steht fest, wer von euch oben und wer un- ten in der Hierarchie ist.“ Verge- ben werden die Esel nach Franks Bauchgefühl. Nicht jeder Mensch passt zu jedem Esel. Was, wenn‘s so gar nicht passt? „Dann muss der Esel-ADAC kommen“, sagt Frank. Spricht: Wenn nichts mehr geht, kommt Frank.
Setz dich durch
Die Ansage: „Setz dich durch.“
Es ist ja wie im wirklichen Leben, denke ich: Am besten klare An- sagen. „Wenn der Esel nicht will, dreh‘ eine Runde – dann geht‘s meistens.“ Füttern? Nein. Die Angestellten werden nach einer Wanderung entlohnt. Zwischen- drin höchstens Gras auf der Wie- se. „Wenn der Esel von sich aus frisst, sagst du ‚Nein‘. Wenn du
‚lecker‘ sagst, weiß er: Jetzt darf er grasen.“ Hou, hou – dazu die Scheibenwischerhand vorm Esel- sauge (Abstand circa 20 Zenti- meter) bedeutet: Halt.
30 Meter Anhalteweg
Und das Wichtigste: „Wenn der Esel abhaut, lass die Leine los.
Lass ihn laufen. Nach spätestens 30 Metern hält der an.“ Ich denke an Conny: Conny war mit Ragnar unterwegs. Ragnar scheute und wollte weg. Conny ließ die Leine nicht los und hatte anschließend zwei wunderschönblaugescheck- te Füße. Ich bin trotzdem ohne Stahlkappenschuhe angereist. Es wird auch so gehen.
Packsattel
Frank legt meinem Esel das Geschirr an. „Ich werde mit ei- nem zweiten Esel ein Stück mit- kommen“, sagt er und legt dem Zweit-Esel einen mexikanischen
Packsattel auf. Nein – geritten wird nicht, „aber manche Leu- te nehmen sich Picknicksachen mit.“ (Das macht Sinn, wenn man die Acht-Stunden-Tour vor sich hat. Aber auch bei zwei Stunden hilft ja ein Snack zwi- schendurch.) Die Regel: Heiß darf nicht. „Wir hatten mal ein Paar, die hatten eine Thermos- kanne dabei mit heißem Kaffee drin. Der ist dann ausgelaufen und der Esel hat sich den Rücken verbrannt. Seitdem kontrolliere ich das.“
Windsorknoten
Während Frank mit dem Sat- tel zu tun hat, fragt er: „Trägst du schon mal Krawatte?“ „Nö.“ „Ich befestige den Sattel mit einem doppelten Windsorknoten“, sagt Frank. Ach so. Vor dem Auflegen von Sattel und -decke hat er das Fell kontrolliert. „Es soll nichts im Fell festsitzen. Das würde ja dann beim Tragen scheuern.
Frank achtet auch darauf, dass die Satteldecke so aufliegt, dass alle Haare „in Fließrichtung“
bleiben. Das Personal soll es gut haben.
Dreitagewoche
Napoleon und die anderen ar- beiten an drei Tagen in der Wo- che: Freitag, Samstag, Sonntag.
Danach: Freizeit. In Ferienzeiten kommt noch der Mittwoch da- zu. Wer mit ihnen loszieht, hat die Wahl: Verschiedene Strecken sind im Angebot. Zwei Stunden dauert die kleine Runde – acht die große. Mittlerweile ist mein Esel reisefertig.
„Normalerweise habe ich den Leuten jetzt eine Karte ausge- händigt, auf der die verschiede- nen Strecken eingezeichnet sind,
aber wir drehen ja nur eine kurze Runde.“ Kommando von Frank an den potentiellen Eselführer:
„Leine kurz halten.“ „Jawohl.“
Auf geht‘s. Wie hieß noch mal mein Esel? Ich glaube, es war Masca.
Eselohren
Ich habe jetzt also meine Zehn- minutenherdenprobezeit. Bloß nicht versemmeln. Ach ja: „Wenn der Esel die Ohren anlegt, fühlt er sich wohl“, sagt Frank. Gut zu wissen. Noch ragen Mascas Ohren eher senkrecht himmel- wärts. Merke: Man ahnt nichts Gutes. Ich versuche es mit einem Halsklaps. Es staubt aus Mascas Fell. Ein Zungenschnalzen: Ab die Post.
Lecker
Nach 100 Metern hält Frank den Zweit-Esel an. „Lecker“, sagt Frank. Das Kommando zum Es- senfassen. Kann nicht schaden, denke ich und sage: „Lecker.“ Das lässt Masca sich nicht zwei Mal sagen. Vom Wiesengrund dringt ein zufriedenes Schmatzen an mein Ohr. Wir sind ein Topteam, denke ich. Dann ziehe ich an der Leine. Zungeschnalzen. Weiter geht‘s.
Konversation
Beim Weitergehen versuche ich es mit ein bisschen Konver- sation. Ich erzähle Masca von meinem Hund und bilde mir si- cherheitshalber ein, Mascas Blick signalisiert Interesse.
„Dürfte ich meinen Hund ei- gentlich mitbringen?“, frage ich Frank. „Kein Problem. So lange der Hund vorne läuft, ist alles gut.“ Wieso vorne? „Na ja, wenn der Hund hinter dem Esel läuft
und zu nahe an den Beinen ist, kann er was abbekommen“, erklärt Frank. Plötzlich bleibt Masca stehen. Nichts geht mehr.
Ich ziehe sanft an der Leine. Wie war doch das Eselgebot: Runde drehen – weiter gehen. Es funk- tioniert. Ich bilde mir ein, dass Mascas Ohren nun schon ein bisschen nach hinten geklappt sind. Also: Anhalten. „Lecker.“
Es gibt ja viele Eselleckereien am Wegrand.
Konkurrenz
Ja, jetzt würde ich mir auch zutrauen, mit Masca allein die Wildnis von Goch-Kessel zu er- kunden. An einer Pferdekoppel schaut die Konkurrenz interes- siert zu, wie ich mit Masca vor- beiziehe. Hunde sind keine un- terwegs. Alles bestens. Die „Lass- Los-Optin“ muss nicht gezogen werden. Nach einer Viertelstunde drehen wir um. Es geht zurück Richtung Stall und niemand kann mir erzählen, dass Masca das nicht merkt.
Belohnung
Zurück beim Stall weiß Masca aber sowas von genau, was jetzt kommt ... „Am Ende einer Tour bekommen die Esel immer ei- ne Belohnung“, sagt Eselbauer Frank, „und die meisten Kunden bürsten den Eseln dann noch das Fell.“ Masca ist längst unruhig geworden. Frank soll nicht reden – Frank soll mit der Belohnung rausrücken. Jetzt sofort. Gesagt, getan. Lecker, lecker. Ich nehme die Bürste und drücke meine Hochachtung aus.
Zehn Jahre
„In diesem Jahr haben wir Zehnjähriges“, sagt Frank. Ein Eselfrühstück ist geplant. „Wir decken dann hier auf der Wiese einen Tisch mit lauter leckeren Sachen für die Esel“, sagt Frank.
Wenn Corona es zulässt, soll das im Juni stattfinden. Aber wer weiß das schon? Auf Franks In- ternetseite „Der Eselbauer“ lese ich anschließend, dass er einen Nachfolger sucht. „Wir möchten gern wieder reisen, bevor wir zu alt sind“, steht da. Heiner Frost
Lauter Charakterdarsteller
Schon mal mit einem Esel gewandert? Ein Selbsttest mit grauer Ruhe und Eselohren
Es kann losgehen: Frank Noppert hat einen Esel reisefertig gemacht. Der Packsattel ist aufgelegt. Letzte Stärkung: Lecker, lecker.
NN-Fotos: Rüdiger Dehnen
NIEDERRHEIN. Die Wirtschaft am Niederrhein beweist imLock- down einen langen Atem. Dabei erlebt die Industrie einen über- raschenden Frühjahrsauf- schwung. Gleichzeitig treten viele Händler und Dienstleister weiter auf der Stelle. Impffort- schritt und sinkende Inzidenzen machen Hoffnung, dass die neuen Öffnungspläne für NRW bald greifen. Das zeigen die aktu- ellen Ergebnisse der Konjunktu- rumfrage der Niederrheinischen IHK.
337 Betriebe mit rund 47.000 Be-schäftigten haben sich daran beteiligt. „Die zwei Gesichter un- serer Wirtschaft könnten kaum gegensätzlicher sein: Die Indus- trie boomt und blickt erwar- tungsvoll in die Zukunft. Dane- ben fiebern Tourismusbetriebe, Eventbranche und Einzelhänd- ler schnell sinkendenInfekti- onszahlen entgegen, um wieder durchstarten zu können“, so IHK-Haupt-geschäftsführer Dr.
Stefan Dietzfelbinger.
Der IHK-Konjunktur-klima- index steigt um elf Punkte auf 106 Punkte. Der Index fasst Lage
und Erwartungen der Unterneh- men zusammen. Vor einem Jahr hatte die beginnende Pandemie den Index von 112 auf 71 Punkte einbrechen lassen.
In der Industrie laufen die Ge- schäfte so gut wie zuletzt vor drei Jahren. Befeuert wird die Lage vor allem aus dem Ausland: Die Aufträge nehmen deutlich zu, der Absatz steigt. Rohstoffe, Materi- alien und Vorprodukte wie Spe- zialkunststoffe, Holz oder Mi- krochips werden jedoch knapp.
Das gefährdet den Aufschwung.
Durch die Engpässe steigen die Preise deutlich, zum Teil steht die Produktion bereits still. Noch nie haben so viele Industriebetriebe die Energie-und Rohstoffkosten als Risiko für ihre Geschäftsent- wicklung benannt.
Große Teile des stationären Handels und viele Dienstleister, insbesondere im Freizeit- und Gastronomiebereich, befinden sich in einer schwierigen La- ge. Hier hatte sich die Situation nach zähen Monaten und ohne Perspektive immer weiter ver- schlechtert. Die nun möglichen Öffnungsphasen geben die Aus-
sicht auf einen Neustart. In der Logistik zeigt sich ebenfalls die Mehrheit unzufrieden. Hier wirkt etwa die Sperrung des Su- ezkanals vom Ende März nach.
Das Kurzarbeitergeld und der hohe Bedarf an Fachkräften ha- ben den Arbeitsmarkt im ver- gangenen Jahr stabilisiert. Die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen bleiben insge- samt zurückhaltend. Der Fach- kräftemangel ist dennoch für 39 Prozent der Betriebe ein wieder steigendes Geschäftsrisiko.
Be-sorgniserregend ist die La- ge auf dem Ausbildungsmarkt:
Noch nie waren im Mai so viele Lehrstellen für das Ausbildungs- jahr 2021/2022 frei. „Bewährte Formate wie Schulbesuche und Ausbildungsmessen sind nicht möglich. Die Jugendlichen sind daher deutlich schlechter infor- miert als in der Vergangenheit“, so Dietzfelbinger.
Ein Einstieg in die Ausbildung sei auch kurzfristig möglich. Of- fene Stellen gibt es in der IHK- Lehrstellenbörse. Der komplette Bericht steht unter www.ihk-nie- derrhein.de.
Dienstleistungen und Handel hoffen auf den Sommer
ihK-Konjunkturumfrage zeigt auch Frühjahrsaufschwung
Fellpflege und Futter: Nach dem Ausflug gibt‘s eine Belohnung.
KREIS KLEVE. Seit fast einem Jahr gehen die Menschen in Belarus für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie auf die Straßen.
Die Jungsozialisten (Jusos) im Kreis Kleve werden am Freitag, 21. Mai, ab 18.30 Uhr via Zoom gemeinsam mit der aus Belarus
stammenden Polina Gordienko, der Kreis Klever SPD-Bundes- tagsabgeordneten Dr. Barbara Hendricks und dem Bundes- tagskandidaten der Kreis Klever SPD Bodo Wißen über die Lage in Belarus informieren. „Alexan- der Lukaschenko ist der letzte Diktator Europas. Der Mut, ins-
besondere der jungen Frauen, im Kampf für Freiheit und Gerech- tigkeit für ihr Land verdient un- seren Respekt“, so Bodo Wißen.
Anmeldungen zu dieser Veran- staltung sind bitte per E-Mail an marek.tietjen@gmx.de zu rich- ten. Im Anschluss wird der Teil- nahmelink perE-Mail verschickt.