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Uni-Report : Jg. 19 Nr. 10 vom 22. Oktober 1986

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

22. Oktober 1986 . Jahrgang 19 . Nr.10

Nobelpreisträger Gerd Binnig

Ein Wissenschaftler aus der Johann Wolfgang Goethe-Universität

Gerd Binnig, einer der drei Nobelpreisträger für Physik in diesem Jahr, hat seine wissenschaftliche Ausbildung an der Johann Wolfgang Goethe-Univer- sität Frankfurt am Main erhalten. Der Frankfurter Binnig (geboren 1947) studierte von 1968 bis 1973 im Fachbereich Physik und hat im Oktober 1973 im Physikalischen Institut seine Diplomarbeit abgeschlossen. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft bzw. wiss. Mitarbeiter im gleichen Institut promovierte er im. Oktober 1978 bei Professor Dr. Werner Mar- tienssen mit der mit "sehr gut" bewerteten Dissertation" Tunnelspektrosko- pie am supraleitenden Polymer (SN)x." Seine Arbeit war Teil eines von Dr.

Hans Eckhardt Hoenig geleiteten "high risk Projektes" in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Darmstadt/Frankfurter Sonderforschungsbereich "Festkörperspektroskopie" . . Bereits während der Anfertigung der Universität Frankfurt. Dr.

seiner Doktorarbeit ist Gerd Heinrich Rohrer vom IBM For- Binnig durch unkonventionelle schungslaboratorium Rüschlikon physikalische Ideen und herausra- bei Zürich besuchte das Institut, gendes experimentelles Geschick um einen neuen Mitarbeiter für das' aufgefallen. Das ihm erteilte Bun- Züricher Labor zu gewinnen.

despatent für einen von ihm wäh-

rend dieser Zeit "ganz nebenbei" Seit November 1978 ist Gerd Bin- entwickelten neuen Typus von nig wissenschaftlicher Mitarbeiter Kryostaten für die Tiefsttempera- des genannten Schweizer IBM La- tur-Technologie (mK-Bereich) boratoriums. Dort entwickelten er spricht für sich selbst. Seine Erfin-

dung beinhaltet eine drastische Vereinfachung damals bestehender vergleichbarer Systeme. Ein erstes Exemplar wurde in den Werkstät- ten des Physikalischen Instituts er- stellt.

Die grundlegende Idee zu dem' jetzt preisgekrönten Mikroskop entstand bereits 1978 in ersten Ge-·

sprächen zwischen den Preisträ- gern. Zu dieser Zeit war Gerd Bin- nig noch wissenschaftlicher Mitar- beiter im Physikalischen Institut

Verdienstkreuz für Prof. Wilhelm Doden

Der geschäftsführende Direktor"

des ZeQtrums der Augenheilkunde am Klinikum der Johann Wolf- gang Goethe-Universität, Profes- sor Dr. Wilhelm Doden, wurde für seine Verdienste im Bereich der Augenheilkunde mit dem Ver- dienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Wil- helm Doden, Jahrgang 1919, gilt aufgrund seines besonderen Ein- satzes in Forschung und Lehre als allseits anerkannter Spezialist der Ophthalmologie. Er entwickelte neue erfolgreiche Operationsme- thoden der Augenchirurgie. Als Ehrenmitglied zahlreicher Fachge- seIlschaften des In- und Auslands und I. Vorsitzender der Deut- schen Ophthalmologischen Ge- sellschaft ist Professor Dr. Doden außerdem der Augenheilkunde verbunden.

Gesundheitsdezernent Stadtrat Professor Dr. Peter Rhein über- reichte die Auszeichnung am 2. Oktober im Kaisersaal des Rat- hauses Römer.

Gerd Binnig (Repro: Ungarisch) und der Schweizer Heinrich Roh- rer gemeinsam das "Raster-Tun- nel-Mikroskop", für das jetzt beide eine Hälfte des Physik-Nobelprei- ses erhalten haben. Die andere Hälfte des Preises geht an den deutschen Physiker Ernst Ruska für seine bahnbrechenden Leistun- gen bei der Konstruktion und Ver- wirklichung des ersten Elektronen- mikroskops.

Bei dem Raster-Tunnel-Mikroskop wird eine feine Metallspitze so nahe an eine Probenoberfläche herangeführt, daß ein Tunneln der Festkörperelektronen durch das isolierende Vakuum hindurch be- obachtbar wird. Dieser Tunnel- strom wird zur Regulierung des Abstandes (wenige Atomdurch- messer) zwischen Metallspitze und Oberfläche benutzt. Beim seitli- chen Verschieben der Metallspitze

folgt diese den Unebenheiten der Oberfläche und erlaubt auf diese Weise, die Struktur und die physi- kalisch-chemische Beschaffenheit der Oberfläche bis in den atomaren Bereich hinein schrittweise abzuta- sten.

Die experimentelle Verwirklichung dieser neuen Mikroskop-Idee ge- lang Binnig und Rohrer bereits im März 1981; sie löste weltweit größte Beachtung aus.

Schon vor Verleihung des Nobel- preises hat Gerd Binnig eine Reihe anderer hochangesehener Preise erhalten:

Physik-Preis des Jahres 1983 verliehen an G. Binnig von der Deutschen Physikalischen Gesell- schaft.

Otto-K1ung-Preis 1983

verliehen an G. Binnig für die Re- alisierung und Anwendung des Ra- ster-Tunnel- Mikroskops. Höchst- dotierter Preis, der in der Bundes- republik auf dem Gebiet der Physik verliehen wird.

Hew1ett-Packard-Preis /984 verliehen an G. Binnig und H.

~Rohrer für die Entwicklung des Raster-Tunnel- Mikroskops.

König-Faisal-Preis für Wissen- schaft 1984

verliehen an G. Binnig und H.

Rohrer für die gemeinsame Ent- wicklung einer revolutionierenden wissenschaftlichen Methode für die Beobachtung und die detail- lierte Erforschung einzelner Ober- flächenatome.

In der Begründung des Nobel-Ko- mitees für die Verleihung des Prei- ses an die Wissenschaftler Binnig und Rohrer heißt es, das Raster- Tunnel-Mikroskop gehöre zu den

"wichtigsten Erfindungen dieses Jahrhunderts" .

Die Johann Wolfgang Goethe- Universität gratuliert ihrem ehe- maligen studenten und Mitarbeiter zu dieser Ehrung und wünscht ihm weiterhin viel Glück und Erfolg.

Das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) der Johann Wolfgang Goethe-Universität ist im September offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Der Vorsitzende der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Universität, Intendant Prof. Dr. Hart- wig Keim, und der Präsident der Universität, Prof. Dr. Klaus Ring, begrüß- ten die Gäste in der ehemaligen Generalsvilla an der Ditmarstraße. "Ein Instrument der Wissenschaftsförderung" nannte Ministerin Dr. Vera Rüdi- ger das IBZ und fügte hinzu: "Die Vorstellung vom Wissenschaftler, der beim matten Schein einer Fünfzehn-Watt-Birne in seiner Studierstube sitzt und forscht, neben sich seine Frau, die auf einem umgedrehten Bügeleisen Kaffee kocht, gehört auch an der Johann Wolfgang Goetbe-Universität der . Vergangenheit an." Daß die Villa mit Tagungs- und Aufenthaltsräumen sowie neun Appartements für Gastwissenschaftler und -studenten ihr jetziges Ambiente erhalten hat, ist auch den vielen Spendern zu verdanken, die im Gegenwert von 330 000 Mark das IBZ eingerichtet haben. (Bericht im näch-

sten Uni-Report) Foto: Heisig

Franz Kafka und das Judentum

Deutsch-israelisches Colloquium im Dezember in

Frankfu~

Israelische und deutsche Wissen- schaftler, Germanisten und Ju- daisten, werden erstmals gemein- sam ein Colloquium über einen der bedeutendsten deutschspra- chigen Autoren veranstalten: über den jüdischen Schriftsteller Franz Kafka. Kafkas Verhältnis zum Ju- dentum, zum jüdischen Volk und zur jüdischen Religion wird denn

~l' 1.0:' - -des Collo-

qUiU~S d~t~~as

'Ibm 15. bis Stadt- u. Univ.~Bibl.

Frankfut:t/Main

-

17. Dezember in Frankfurt a. M.

stattfindet - als gemeinsame Ver- anstaltung der Partner- Universitä- ten Frankfurt und Jerusalem und unterstützt von der Stadt Frank- furt und der Lufthansa.

Aus Israel werden u. a. der Ger- manist Stephane Moses und der Judaist Joseph Dan teilnehmen, aus der Bundesrepublik u. a. Beda Allemann, Jürgen Born, Julius H.

Schoeps und Marcel Reich-Ranik- ki, aus England Eduard Goldstük- ker, aus den USA Ernst Pawel.

Organisiert wird das Colloquium von Stephane Moses, Jerusalem, und von Kar! Erich Grözinger und Hans Dieter Zimmermann, Frankfurt a. M., Anmeldungen zur Teilnahme an das Institut für deutsche Sprache und Literatur II der Johann Wolfgang Goe- the-Universität Frankfurt.

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Seite 2

Mittwoch, 22. Oktober 1986

Musikpädagogik International zu Gast in Frankfurt

Nur selten wird bewußt: daU Mu- sikpädagügen in aller Welt eine grüße internatiünale Organisatiün besitzen: die Internatiünal Süciety für Music Educatiün, kurz ISME genannt. Die Ursprünge dieses Verbandes lassen sich bis in die dreißiger Jahre zurückverfülgen, wo. der damals bereits im Prager Exil lebende Leü Kestenberg, be- deutender musikpädagügischer Refürmer und Kulturpülitiker der Weimarer Zeit, nach ersten inter- natiünalen Verbindungen suchte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er es, der mithalf, die ISME neu Zu beleben, was sich seitdem in den alle zwei Jahre in einem an- deren Land der Welt stattfinden- den Künferenzen niederschlug. So.

fand das jüngste Treffen diesen Sümmer in Innsbruck statt. Am Rande dieser Mammutveranstal- tungen, zu denen sich jeweils etwa 3000 bis 5000 Musikerzieher aller Schattierungen treffen, haben sich bereits seit mehreren Jahren klei- nere Einzelseminare eingebürgert, in denen speziellere Belange üder thematisch eingegrenzte Fragen behandelt werden. Die älteste'die- ser Spezialkümmissiünen ist die für musikpädagügische Für- schung, die sügenannte Research Cümmissiün.

Zu eher auf interkulturellen Ver- gleich üder auf altersspezifische Merkmale zielenden Untersu- chungen (Rübert Walker, Kana- da; Randall Müüre, USA; Olive Mc Mahan, Australien) reihten sich Erarbeitungen, Anwendungen und Erprübungen übjektiver mu- sik-spezifischer Testverfahren (Richard Cülwell, USA; Zültan Lacz6, Ungarn; Silvia Malbran, Argentmieri; Jarief MiITs~ -Eng- land). Andere Ansätze wiederum galten visuellen üder sprachlichen Faktüren im Zusammenhang der Vermittlung bzw. Rezeptiün musi- kalischer Künzepte (Amal Sadek, Ägypten; Harriet Hair, USA; Ka- rül Bula, Pülen). Eine weitere Un- tersuchung galt dem Zusammen- hang frühkindlicher musikalischer Kreativität und Merkmalen der . musikalischen "M uttersprache"

(Magda Kalmar, Ungarn). Zu die- sen, in glübale ästhetische Berei- che weisenden Arbeiten gesellten sich Studien, die direkt auf die äs- thetische Urteilsfähigkeit in bezug auf Musik ganz allgemein (David Heargraves, England) üder im be- sünderen Fall der Präferenzen und Einstellungen vün Schülern zielten (Maria Luise Schulten, Bundesrepublik Deutschland;

Siegfried Bimberg, DDR; Rainer Herberger, DDR). Eine weitere Gruppe vün Fürschungsarbeiten beschäftigte sich mit verschiede- nen Aspekten der Lehrerausbil- dung, die vün der instrumental- praktischen Lehrbefähigung bis hin zu den Auswirkungen musik- pädagügischer Fürschung auf künkrete Unterrichtspraxis reich- ten (Richard-Sang, USA; Dina Grätzer, Argentinien; Cliffürd Madsen, USA; Jühn Geringer, USA).

wissenschaftlicher Auseinander- setzung, vün der eine Disziplin ja schließlich lebt, verdiente es si- cherlich, auch in den heimischen einschlägigen Tagungen Schule zu machen. (Die in Bad Süden vürge- stellten Arbeiten werden in Kürze in einem Sünderheft des angese- henen Bulletin üf the Cüuncil für Research in Music Educatiün, hrsg. vün Richard Cülwell, er- scheinen.)

Unbestritten bedarf wissenschaft- liche Intensität auch eines Gegen- gewichtes. Mit einem kleinen Bei- programm war auch hier für gute Laune gesürgt. U. a. gab es einen Empfang der Stadt Frankfurt im Kaisersaal des Römer. Vün nach- haltigster Wirkung erwies sich die Begegnung mit dem jungen Nach- wuchsensemble "Grüneburg- Triü", das mit einem eigens vüm .- .Deutschen Musikrat in Verbin-

dung mit dem ·Hessischen Rund- . funk zu . Ehren des ISME-Semi- nars veranstalteten Künzert beste- chend musizierte und durch über- wältigende kammermusikalische Intensität beeindruckte.

Michael Roske.

Neues Programm der KHG

Zahlreiche Angebüte vün Infür- matiün und Kümmunikatiün ent- hält das neue Semesterprogramm- heft der Kathülischen Hüchschul- gemeinde. Neben Arbeitskreisen zu Themen wie Frieden, Dritte Welt, Ökülügie und Arbeitlüsig- keit gibt es viele Möglichkeiten zum lückeren Gespräch süwie zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten.

Einzelheiten sind dem neuen Prü- gramm zu entnehmen, das in vie- len Instituten der Universität aus- liegt. Es wird auf Wunsch auch verschickt; Interessenten wenden sich an die Kathülische Hüch- schulgemeinde, Beethüvenstraße 28, 6000 Frankfurt 1, Tel.:

748077.

UNI-REPORT

Stiftungsgastdozentur für Poetik

HANSMAYER

hält im Wintersemester 1986/87 fünf Vürlesungen zum Thema

ERINNERTE LITERATUR

Lebenserfahrungen seit dem Expressionismus Die Vürlesungen finden statt jeweils dienstags, 18 - 19 Uhr:

20.,27. Januar, 3.,10. und 17. Februar 1987 im Hörsaal VI des Hauptgebäudes, Bauteil D.

Ab 20. Januar 1987 hält Hans Mayer auch ein Seminar zur Vürlesung:

Die Teilnehmerzahl für das Seminar ist begrenzt. Schriftliche An- meldungen mit einer Begründung des Interesses, aus der auch die vürhandene Kenntnis des Werks vün Hans Mayer hervürgehen süllte, sind bis 20. Dezember 1986 an Prüf. Dr. H.-D. Zimmermann, Institut fQ! Deutsche Sprache und Literatur I I, Gräfstr. 76, zu richten. Uber die Aufnahme ergeht eine schriftliche Mitteilung.

Vürlesung und Seminar sind ürdnungsgemäß zu belegen (siehe Vürlesungsverzeichnis).

Am 20. Januar 1987 um 17 Uhr wird in der Stadt- und Universitäts- bibliüthek, Bückenheimer Landstr. 134-138, eine Ausstellung zu

Leben und Werk vün Hans Mayer eröffnet.

Alte Musik

Ab WS 86/87 können an Alter Musik interessierte Mitglieder der Universität nicht nur am Cünsür- tium für Alte Musik (Mo.. 14-16 Uhr) mitwirken, sündern auch das Spiel auf Krummhörnern erler- nen. Das Institut für Musikpäd- , agügik verfügt nun über ein Quar- tett dieser der Familie der Obüen angehörenden Instrum.ente. Die zwischen 1450 und 1650 ge- bräuchlichen Krummhörner sind nach dem Erlernen des richtigen Ansatzes und der Atemtechnik mit Grundkenntnissen des Blück- flotenspiels

leiCht- zu

beherrschen:

GRUPODE CONVERSACION

(Espaiiol)

Mittwüch, 10 - 11 Uhr, Turm, Raum 236b.

Sprachlabür Didaktisches Zentrum

Trütz ihres sehr begrenzten Tün- umfangs (eine Nüne bzw. Dezime) sind sie für die Ausführung sü- Wühl leichter Tänze wie auch an- spruchsvüllerer Instrumentalmu- sik der Renaissance und des Früh- barück gut geei'gnet, auch im Zu- sammenspiel mit anderen Instru- mentenfamilien.

Anmeldungen für das Cünsürtium für Alte Musik und den Krumm- hürn- Kurs im Sekretariat der Hochschulöffentlichen Musik, So- phienstraße 1-3, R 415, Tel.

798-3775, üder beim Kursleiter Wülfgang Rehmert, Tel.

069/812336.

Vorgestellt werden die Instrumen- te in einem Künzert des Ensem- bles "ORPHARION" am Müntag, 3. Nüvember 1986, 17 Uhr, im In- stitut für Musikpädagügik, Sü- phienstr. 1-3. Das aus 4 Musi- kern bestehende Ensemble singt und spielt Lieder und Instrumen- talstücke aus Shakespeares Dra- men. Zur Aufführung dieser M,u- sik des Frühbarock werden neben Düppelrührblattinstrumenten auch Radleier, Flöten, Bandurria und Gambe verwendet.

Zum 11. Male veranstaltete nun diese Fürschungskümmissiün der ISME ihr Seminar mit Teilneh- mer(inne)n aus aller Welt. Der gastgebenden Professürin für Mu- sikpädagügik an der Frankfurter Universität, Dr. Sigrid Abel- Struth, war es zu danken, daß 1986 die Tagung in der Bundesre- publik Deutschland stattfinden künnte. Als ürganisierende Vürsit- zende und Vertreterin für Westeu- ropa in der Fürschungskümmis- siün hatte sie über manchen Fall- strick hinweg die Kraft, aber auch die Mittel und Wege gefunden, die Durchführung der Veranstal- tung im Frankfurter Raum zu er- möglichen. Das Bundesministe- rium für Wissenschaft und Bil- dung süwie das hessische Wissen- schaftsministerium sürgten' in dan- kenswerter Weise für die finan- zielle Sicherung.

Während das Gros der Beiträge die vür allem in der anglüameri- kanischen Fürschung streng aus- geprägte, neuerdings gleichwühl zunehmend müdifizierte und er- gänzte statistisch-psychülügische Fürschungsmethüdik repräsentier- ten, fielen zwei histürisch ürien- tierte Beiträge aus der Bundesre- publik (Eckhard Nülte; Michael Rüske) gleichsam etwas aus dem Rahmen. Die unerwartet lebhafte Resünanz auf diese Arbeiten ließ indessen erkennen, daß das Feld inteniatiünaler musikpädagügi- scher Fürschung histürischen Fra- gen und Strukturierungen überra- schend üffen und interessiert ge- genübersteht. Dies süllte vün Hi- stürikern des -Faches durchaus als ermutigendes und stimulierendes Signal bewertet werden. (Auch dies gewiß ein Verdienst der Gast- geberin, die sich gerade um die Einbringung histürischer Für- schung in die Fürschungsseminare der ISME stets besünders bemüht hat.)

Schulbildung und Gleichberechtigung

So. durften die musikpädagügi- sehen Fürscher(innen) diesen Sümmer vüm 15. bis 22. Juli in der ausgesprüchen kümfürtablen Umgebung eines Bad Südener Ta·

gungshütels die Verbindung vün Arbeit und gediegener Atmüsphä- re genießen und ausko.sten. Für den angestrebten internatiünalen Erfahrungsaustausch in Sachen musikpädagügischer Fürschung waren dies zweifellüs günstige Ausgangsbedingungen. Die Stra- pazen eines anspruchsvüllen, dicht gefügten Prügrammes ließen sich so. gewiß leichter bewältigen·

und ertragen. Und anstrengend - Tagungssprache war ausschließ- lich Englisch - war es allemal, was da an knapp acht Tagen an musikpädagügischer Einzelfür- schung auf einen zukam. Musik- pädagügische Forschung erweist sich gerade auf der internatiüna- len Bühne als ein Unterfangen mit höchst unterschiedlichen und spe- ziellen Fragestellungen und vür allem als eine Unternehmung vün ausgeprägter methüdischer Band- breite.

Die

wIe immer nach strengen Kri- terien ausgewählten Forschungs- arbeiten (vün 26 eingeladenen Re- ferenten), die während des Frank- furt/Bad Südener Seminars vürge- stellt und diskutiert wurden, kön- nen an dieser Stelle in ihrer The- menvielfalt nur kurz umrissen werden. Beiträge psychüakustisch bzw. psychüm usikülügisch/kügni- tionspsychülogisch ürientierter Grundlagenfürschung (Janina Fyk, Pülen; David Büyle, USA;

Harold Fiske, England ; Tadahirü Muraü, Japan) standen neben dem Ansatz ergünümisch-psychü- lügischer Grundlagenfürschqng (Jühn Büüth Davies, Schüttland).

Bei aller Infürmatiün über welt- weit betriebene musikpädagügi- sehe Forschung wurden in Bad Süden aber auch Erfahrungsaus- tausch und Verständigung über' allgegenwärtige Prübleme musik- pädagügischer Praxis und Theü- riebildung ganz grüß geschrieben.

Der Einblick in andere musikali- sche und erzieherische Traditiü- nen, in andere Weisen des päd- agügischen Umgangs mit Musik (vüm Kindesalter bis zur Schule und Lehrerausbildung), aber auch der Zugang zu anderen Für- schungstraditiünen erscheint gera- de für den musikpädagügischen Fürschungszweig ungemein wich- tig und besünders belebend. Hilf- reich war hier die großzügig ange- setzte Zeit für Plenu-ms- und Kleingruppenaussprachen. Das Verfahren der Kurzpräsentatiün der Beiträge (bei übligatürischer Vürauslektüre) erübrigte immerhin pro Referent rund I Y2 Stunden re- guiäre Diskussionszeit (teils im Plenum, teils mit wenigen speziell Interessierten). Alle Beteiligten empfanden die Disputatiünen als ungewöhnlich anregend und lehr,- reich. Diese Fürm intensivster

Symposium am Fachbereich Erziehungswissenschaften

. Am 20. und 21. Juni 1986 fand in der Johann Wülfgang-Güthe-Uni- versität ein internatiünales Sym- püsium "Schulbildung und.

Gleichberechtigung" statt. Veran- stalter war der Fachbereich Erzie- hungswissenschaften in Zusam- menarbeit mit dem Arbeitskreis Frauenstudien in den Erziehungs- wissenschaften.

In ca. 25 Vürträgen und Arbeits- gruppen stellten Wissenschaft- lerinnen deutscher, englischer, schwedischer und griechischer Universitäten neue Fürschungser- gebnisse zur Mädchen- und Jun- generziehung in den Schulen vür.

Lehrerinnen berichteten vün ihren Ansätzen, die Erziehung zur Gleichberechtigung in der Schul- klasse zu praktizieren.

In interdisziplinären Gastvürträ- gen wurden neue Erkenntnisse zur frühkindlichen Süzialisatiün, zur Auswirkung süziüökünümischer Veränderungen auf das Ge- schlechterverhältnis und zur Ge- schichte der herrschenden instru- mentellen Vernunft als Bildungs- künzept referiert.

Ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Exper- ten aus allen Bundesländern, ka- men an diesem Wüchenende in die Frankfurter Universität. Sie traten in einen intensiven fachli- chen Austausch in freundschaft- lich küllegialer Atmosphäre, in der auch offene Fragen und auf dem aktuellen internatiünalen Fürschungsstand nüch ungelöste Probleme durchdacht werden künnten. Das Sympüsium ermög- lichte die Auseinandersetzung mit Fragen der Geschlechterdifferenz

auf vielerlei Ebenen: die Schulsi- tuatiün vün Mädchen und Jungen, vün Lehrerinnen und Lehrern wurde analysiert auf psychüanaly- tischem, philüsüphischem, süziü- ökünümüschem und histürischem Hintergrund.

Vün den Ergebnissen des Sympo-' siums waren folgende bildungs- pülitisch besünders relevant:

- Alle internatiünalen Fürschun- gen zeigen, daß Mädchen und Jungen in Schulen ein völlig un- terschiedliche Süzialisatiün erfah-' ren.

Diese geschlechtsspezifische Sü- zialisatiün ereignet sich höchst wirksam auf der unbewußten Ebene heimlicher Lehrpläne.

- Mädchen zeigen zwar die bes- seren Leistungen, sie entwickeln dennüch kein püsitives Selbstbe- wußtsein und stellen anch wie vür zwei Drittel der arbeitslüsen Ju-

gendlichen. .

- Auf internatiünaler Ebene exi- stieren in den verschiedensten Tests, Schulleistungs- und Auf- nahmeprüfungen "Männerquü- ten", d. h. der Anteil von Mäd- chen in höheren Bildungsgängen wird niedrig gehalten, indem sie höhere Leistungen bringen müs- sen als Jungen, um die' gleichen Bewertungen zu erhalten.

- Die schulbezügene Frauenfor- schung bezieht auch die Jungen- süzialisatiün mit ein, da sich die Beziehungen zwischen den Ge- schlechtern im Sinne der Gleich- berechtigung ändern müssen.

Alle Beiträge des Sympüsiums machten deutlich, daß die Schule einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Benachtei-

ligung der Frau in der Gesell- schaft leistet. Um dem Verfas- sungsgebüt der Gleichberechti- gung endlich zu entsprechen, sind darum besündere Maßnahmen er-.

fürderlich.

Das Sympüsium schlüß mit einer bildungspülitischen Püdiumsdis- kussiün. Die Dekanin des Fach- bereichs Erziehungswissenschaf- ten, Prüf. Dr. Helga Deppe, stellte die Forderungen des Fachbereichs an die Hessische Landesregierung nach Einrichtung vün zusätzlichen SteHen vür. Die Konzeptiün des Fachbereichs beinhaltet die Insti- tutiünalisierung der schulbezoge- nen Frauenfürschung und den Ausbau eines Kontaktstudien- gangs an der Universität für Lehr- kräfte aus der Schulpraxis. Diese Fürderungen wurden nachdrück- lich unterstützt vün der Vertrete- rin der GEW, Annelüre Schönber- ger, der Dezernentin für Jugend, Schule und Weiterbildung der Stadt Kassel, Christine Schmar- süw, der Vorsitzenden der AG Frauen und Schule, Dr. Uta En- d.ers-Dragässer, süwie der Hessi- schen Staatssekretärin Maritta Haibach.

Der Arbeitskreis Frauenstudien in den Erziehungswissenschaften plant die Herausgabe eine~ Düku- mentatiün, um die Ergebnisse einem größeren Kreis vün Interes- sierten zugänglich zu machen.

Annedore Prengel Vorbestellungen der Dokumenta- tion sind zu richten an: Corinna

Willführ, c/o AK Frauenstlldien in den Erziehungs wissenschaften, Fachbereich 04, Senckenberganla- ge 13-15, 6000 Frankfurt am

Main.

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Ministerin Rüdiger am Buchmessestand der Universität

Von links nach rechts: Vizepräsident Prof. Dr. Richard Hauser; Ministerin Dr. Vera Rüdiger; die Mitarbeiterin der Frankfurter Neuen Presse, R. Breitkreuz; Johann Wolfgang von Goethe, der für die Zeit der Buchmesse dem Senatssaal der Universität den Rücken kellrte, und die Referentin für Wissenschaftsberichterstattung Gisela Riet-

brock. Foto: Jochen Keute

Wie bereits 1985 war die J. W. Goe-' the-Universitä auch in diesem Jahr auf der Buchmesse mit einem eige- nen Stand vertreten. War im ver- gangenen Jahr noch mancher Be- sucher überrascht, uns auf der Buchmesse zu finden, so kamen in diesem Jahr schon viele gezielt zum Universitätsstand, um sich über neue Veröffentlichungen aus der Frankfurter Universität zu informieren.

Begehrt war wieder das speziell zur Buchmesse vom Referat für Wis- senschaftsberichterstattung er- stellte FORSCHUNG FRANK- FURT extra, in dem aktuelle Bücher von Wissenschaftlern der Universität vorgestellt werden (s.

unten). Die Mitarbeiter am Stand hatten alle Hände voll zu tun, die vielen Fragen nach den 170 Titeln zu beantworten - bekommt man doch sonst nirgendwo so schnell einen Überblick über die Buchver- öffentlichungen, die aus der For- schungstätigkeit an der Frankfur- ter Universität innerhalb eines Jahres hervorgehen.

Ausgestellt wurde auch wieder das Wissenschafts magazin FO R:

SCHUNG FRANKFURT der Universität, das inzwischen im 4.

Jahrgang erscheint. Besonderes In- teresse fanden die Beiträge der Biophysiker Professor Dr. Wolf- gang Pohlit und Dr. Eckhard Wer- ner über Risikoabschätzungen, Messungen und Konsequenzen nach dem Reaktorunfall in Tscher- nobyl. Weitere zentrale Publikatio-

U-Ba _ hn-Bibliothek an· der

nen der Universität wie For- schungsbericht, Jahresbibliogra- phie, Rechenschaftsbericht des Präsidenten, Univetsitätsbro- schüre, Uni-Report, Studienführer und Vorlesungsverzeichnis wurden natürlich ebenfalls am Stand prä- sentiert, und mancher Besucher staunte über die Vielfalt der Publi- kationen, mit denen die Universität über ihre Forschung, Lehre und Geschichte und über aktuelle Ent- wicklungen informiert. Mit Inter- esse wurde auch die Initiative ein- zelner Institute der Universität registriert, im Selbstverlag Mono- graphien oder Reihen in kleinen Auflagen herauszugeben.

Die Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Dr. Vera Rüdiger, begrüßte bei ihrem Besuch an un- serem Stand die Buchmesse-Betei- ligung der Frankfurter Universität und betonte die Notwendigkeit, die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit über die engeren Fachkreise und die Universität hinaus bekannt und nutzbar zu machen. G.R.

Informations-Leitstelle

FREMDSPRACHEN

Turm, Raum 134, Tel. 37 97 zu (fast) allen Zeiten

(Dr. Kujaw) Didaktisches Zentrum

, Bockenheimer Warte eröffnet;

170 Buchtitel, die Frankfurter Wis- senschaftler 1985 und 1986 veröf- fentlicht haben, enthält dieses FORSCHUNG FRANKFURT ex- tra zur Buchmesse 1986. Die Bro- schüie schließt an die 85er Sonder- ausgabe von FORSCHUNG

FRANKFURT an; Neuerschei- nungen aus 1985, die damals be- reits vorgestellt wurden sind nicht noch einmal aufgeno~men wor- den. Wie im vergangenen Jahr wur- den die an der J. W. Goethe-Uni-, versität beschäftigten Professoren;

,und Hochschulassistenten um diel A.nga~e von Buchtiteln gebeten"

die sie oder ihre Mitarbeiter als

~utoren oder Herausgeber publi- ziert haben. Zeitschriften Zeit- schriftenaufsätze und Reprints mußten dabei wieder unberück- sichtigt bleiben. Einen vollständi- gen Nachweis aller Veröffentli-I chungen liefert die Jahresbiblio-:

graphie der Stadt- und Universi- '

tätsbibliothek für die Fachbereiche 1-18,20 und 21 bzw. der Jahresbe- richt des Klinikums für den Fach- bereich 19.

FORSCHUNG FRANKFURT ex- tra kann - wie alle Ausgaben von FORSCHUNG FRANKFURT - in den Bibliotheken innerhalb der Universität eingesehen werden.

Kostenlose Exemplare können beim Referat für Wissenschaftsbe- richterstattong der Universität, Senckenberganlage 31, 6000 Frankfurt am Main I, schriftlich angefordert oder abgeholt werden (Raum 1067, Mo. bis Fr. 9 bis 12:

Uhr, und Raum 1051). Auch die 8Ser Ausgabe ist noch in geringeml Umfang verfügbar. FORSCHUNG, FRANKFURT extra 1986 liegt au-:

ßerdem der Ausgabe FOR-;

SCHUNG FRANKFURT 3/1986i bei, die in Buch- und Zeitschriften-i handlungen in Uni-Nähe erhält-t lieh ist.

In einer gemeinsamen Pressekon-, ferenz übergaben der Kulturdezer-j nent der Stadt Frankfurt, Prof.'1 Hilmar Hoffmann, und die Wis- senschaXt~ministerin des !.-~ng~sl Hessen, Dr. Vera Rüdiger, im Bei-' sein des Vizepräsidenten der Uni-:

versität, Prof. Dr. Richard Hauser,1 und des Bibliotheksdirektors, Prof.1 Klaus- Dieter Lehmann, die neuet Studienbibliothek der Stadt- und~

Universitätsbibliothek an der Bok-!

kenheimer Warte am 2. Oktober ih-;

rer Bestimmung.

i

Frankfurt und das Buch sind einj Begriffspaar : die Buchmesse, die~

Buchverlage, aber auch die Bi-, bliotheken geben Frankfurt. einen: besonderen Stellenwert. Frankfurt:j bietet mit seinen wissenschaftli- chen Bibliotheken für Lehre undl Forschung, für Wirtschaft undl Verwaltung eine bemerkenswerte!

Voraussetzung. !

In unmittelbarer räumlicher Nähel zueinander liegen Stadt- und Uni- versitätsbibliothek (2,6 Mio. Bän- de), Senckenbergische Bibliothek' (1 Mio. Bände) - beide bildenl zusammen die Universitätsbiblio- thek - , die universitären Fachbe- reichsbibliotheken (2,4 Mio. Bän- de) und die Deutsche Bibliothek (3 Mio. Bände). Mit einigen weite- ren Spezialbibliotheken bieten sie ein Literaturpotential von insge-', samt ca. 10 Mio. Bänden an.

Während die Deutsche Bibliothek und die Fachbereichsbibliotheken Präsenzbibliotheken sind, zählt, die Stadt- und Universitätsbiblio- thek mit 1,13 Mio. Ausleihen jähr- lich zu den benutzungsstärksten wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik. 213 der 47 000 Leser sind universitäre Benutzer, YJ sind "Stadtbenutzer".

Die Stadt- und Universitätsbiblio-"

thek ist jedoch nicht nur Universi-, tätsbibliothek und wissenschaftli- che Stadtbibliothek, sondern Zen- trale Fachbibliothek im Bereich der Geisteswissenschaften, mit der Verpflichtung, in 12 Fachgebieten alle Neuerscheinungen weltweit möglichst vollständig zu kaufen, und sie bundesweit im Leihver- kehr zur Verfügung zu stellen. Da- zu steuert dIe Deutsche For- schungsgemeinschaft fast 20%' zum Etat bei.

Mit einem Buchetat von rund 3,6 Mio. DM konnten 1985 knapp

70 000 Bände und 11 600 laufende I Zeitschriften erworben werden. I

Das entspricht einem Zuwachs, von 2,5 Kilometer Stell fläche jähr-i lieh. Die Finanzierung erfolgt je:

zur Hälfte durch Stadt und Land.

Neben der modernen Literatur be-i

sitzt die Stadt- und Universitätsbi-! bliothek aufgrund ihrer SOOjähri-~

gen Geschichte einen wertvollen! historischen Buchbestand mit I

einem deutlichen Schwerpunkt im, 19. Jahrhundert, der sie heute zu) einem wichtigen Quellenzentrum ' . macht. Verschiedene Forschungs-l projekte sind deshalb hier ange-I.

siedelt. In der kürzlich publizier-: ten Studie der Volkswagenstiftung! Buch, Bibliothek und geisteswis-, senschaftliehe Forschung wird die! Bibliothek als das Nationalarchivi des 19. Jahrhunderts definiert. ' Hauptproblem der Stadt- undi Universitätsbibliothek ist seit Jah-I ren die mangelnde Raumkapazi-:

tät. Die Studienbibliothek in der' U-Bahn bringt erstmals eine ge- wisse Erleichterung. ' Die neue Bibliotheksfläche in der B-Ebene umfaßt ca. 2000 m2

Hiervon werden ca. 1100 m2 als Buchstellfläche für die Lehrbuch- sammlung und das Offene Maga- zin der Stadt- und Universitätsbi- bliothek und der Senckenbergi- sehen Bibliothek genutzt (Studien- bibliothek). Weitere 500 m2 sind vorgesehen für: Stell flächen der Katalogsehränke, M ikrofiche- Le- segeräte und weitere Informa- tionsmittel ; Regale für die Aus- stellung der Neuerwerbungen, Auslage von Tageszeitungen und Wochenschriften, Verbuchungs- plätze und interne Arbeitsräume.

400 m2 entfallen auf die neue Ausstellungsfläche im Eingangs- bereich der B-Ebene.

Die Studienbibliothek in der U- Bahn-Station Bockenheimer War- te umfaßt ca. 200 000 Bände. Die- ses Angebot wird eine erhebliche Serviceverbesserung für die uni- versitäre Literaturversorgung, ins- besondere für die Studenten, brin- gen.

Für den Ausbau und die Einrich- tung der Studienbibliothek in der U-Bahn-Station Bockenheimer Warte waren Gesamtausgaben in Höhe von ca. 5 586 000,- DM nö- tig. 50 % der Kosten wurden vom

Bund im Rahmen des Hochschul- bauförderungsgesetzes übernom- men. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main sind' zu je 25 % an der o. g. Baumaßnahme beteiligt.

Gleichzeitig betreibt die Stadt- und Universitätsbibliothek eine Speicherbibliothek in Fechen- heim, in die bereits 600000 Bände ausgelagert sind und die zur Zeit auf eine Kapazität von 1 Mio.

Bände ausgebaut wird. Für eine von der Benutzung he'r bestimmte Bibliothek ist das wegen der wei- ten Wege Notlösung. -

Die der Bedeutung und der Funk- tion der Bibliothek angemessene 'bauliche Lösung wird ~!st mit der Erweiterung durch Ubernahme des jetzigen Gebäudes der Deut- schen Bibliothek 1992 erreicht.

Dann kann die Doppelfunktion als Gebrauchsbibliothek und For- schungsbibliothek gleichermaßen erfüllt werden. Entsprechende Vereinbarungen zwischen Stadt und Land sind getroffen.

ASTA-PROJEKT

Die psychosoziale Beratungsstelle ist auch im Wintersemester 1986/87 für alle Studenten geöff- net: Montags: 19-22 Uhr, Diens- tags: 13-14 Uhr, Mittwochs:

12-14 Uhr, Donnerstags: 12-14 Uhr, Freitags: 11-13 Uhr, und nach Vereinbarung, im Raum 108 im Studentenhaus Jügelstr., - 1.

'Stock, telefonisch erreichbar unter 069/798-31 75.

Für dieses Projekt stehen wir, eine Gruppe von Studenten/innen, die eine an verschiedenen therapeuti- schen Richtungen orientierte psy- chologische Beratung anbieten (gesprächstherapeutisch nach RO- GERS, psychoanalytisch· - ALI- CE MILLER, verhaltens,. und fa- milientherapeutisch orientiert).

Wir befinden uns in einer regel- mäßigen Supervision durch einen erfahrenen Therapeuten.

Für die Studenten bieten wir an:

- Informationen über Therapien und Adressen von therapeutischen Einrichtungen

persönliche Beratung Selbsterfahrungsgruppen, andere selbstorganisierte Gesprächsgruppen.

(4)

Seite 4

Mittwoch, 22. Oktober 1986

Kooperationsabkommen mit der

Universität Southamptonuriterzeichnet

Wenn 1987 zum zwanzigsten Mal Hochschullehrer verschiedener Fachrichtungen aus den Universi- täten Southampton und Frankfurt zu einem ein wöchigen Symposium über ein aktuelles Thema zusam- menkommen, werden sie dies im Rahmen eines akademischen Ko- operationsabkommens tun, das.

am 3. September 1986 von Prof.

Dr. Gordon Higginson, dem Vice- Chancellor der Universität -South- ampton, und von Prof. Dr. Klaus Ring, dem Präsidenten unserer Universität, in Frankfurt unter- zeichnet wurde.

Zwanzig Jahre Gedankenaus- tausch, zwanzig Jahre interdiszi- plinare Beschäftigung mit großen gesellschaftspolitisch relevanten Themen wie "Fortschritt", "Reli- gion", "Europa" etc. und zwanzig Jahre Hochschullehreraustausch, der aus den durch die Symposien vermittelten Kontakten sich ent- wickelte, sind in der Tat eine soli- de Basis für eine universitäre Part- nerschaft.

Geschaffen und ausgebaut wurde diese Basis im wesentlichen von den Politologen Prof. Dr. Kurt Shell aus Frankfurt und dem Hi- storiker Dr. Edgar Feuchtwanger aus Southampton.

Nicht zuletzt wegen seines konti- nuierlichen Engagements für die- sen Austausch hat die Universität Southampton Prof. Dr. Kurt Shell j 985 die Ehrendoktorwürde ver- liehen.

Beide Universitäten haben über all die Jahre hinweg diesen Aus- tausch aber nicht nur ideell, son- dern auch finanziell unterstützt (Reisekosten, Aufenthaltskosten, Gastprofessuren), so daß inzwi- schen eine stabile Kooperation namentlich zwischen Politologen, Soziologen, Wirtschaftswissen- schaftlern, Pädagogen, Histori- kern und Anglisten mit vielen

"festen" und vielen sich immer wieder neu rekrutierenden .,frei- en" Mitarbeitern entstanden ist.

Die Anregung, diese Partnerschaft nun auch für Studierende beider Universitäten zu öffnen und die zahllosen Anregungen der Sympo-

Frankfurter Linguistische Forschungen

sien und Gastprofessuren in einem Studentenaustausch zu bündeln, wurde daher von bei den Seiten mit großem Interesse und Engagement aufgenommen. Noch während der Präsidentschaft von Prof. Dr. H. KeIm und Prof. Dr. J.

M. Roberts initiiert und durch einen von der EG finanzierten Be- such von Vertretern der Frankfur- ter Universität in Southampton im Frühjahr 1986 vorbereitet, wurde der Gedanke einer Hochschulleh- rer und Studierende umfassenden formellen Partnerschaft in einem Kooperationsabkommen konkreti-

siert. .

Neben der Bekräftigung des bei- derseitigen Willens, den bisheri- gen Austausch vermittels der in- terdisziplinären Symposien und der Gastprofessuren fortzusetzen, wurde darin ein Studentenaus- tausch vereinbart. Nach der Eme- ritierung von Prof. Shell fungiert Prof. Dr. Josef Esser (Fb 03) als Kontaktperson für den Southamp- ton-Austausch. Der neue Studen- tenaustausch sieht vor, daß ab 1987 drei Studierende der Wirt- schaftswissenschaften nach dem Vordiplom für zwei .,Terms" (Ok- tober bis März) in Southampton ein "Integriertes Auslandsstu- dium" betreiben und die gleiche Zahl von WiWi-Studierenden aus Southampton ab SS 1988 ein,-Se- mester in Frankfurt studiert. Für beide Gruppen sollen spezielle Stipendien des DAAD bzw. der Europäischen Gemeinschaft be- reitgestellt werden.

Die detaillierte Abstimmung der Studien pläne beider Universitä- ten, die durch Prof. Dr. J. Gäbler geleistet wurde, stellt sicher, daß die an der Gastuniversität er- brachten Studienleistungen von der Heimatuniversität voll aner- kannt werden.

Bereits im SS 1987 sollen drei Southamptoner Politologen und Soziologen ein Austauschsemester in Frankfurt und ab WS 87/88 drei Frankfurter Politologen und Soziologen zwei "Terms" in:

Southampton studieren können.

Diese Frankfurter Studenten wer- den in Southampton kostenlos wohnen und brauchen keine Stu- diengebühren zu zahlen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll diese Art des Austausches auch Studieren- den der Geisteswissenschaften of- fenstehen. Wie bei anderen Sti-

pendien auch werden von den Frankfurter Bewerbern gute Eng- lisch- und Landeskenntnisse so- wie überdurchschnittliche fachli- che Leistung erwartet.

Nähere Informationen über die Universität Southampton im allge- meinen und den Austausch im be- sonderen sind in der Akademi- schen Auslandsstelle erhältlich.

Psychotherapeutische Beratungsstelle

Als poliklinische Einrichtung des Universitäts-Klinikums gehört die Psychotherapeutische Beratungs- stelle zur Abteilung für Psycho- therapie und Psychosomatik (Lei- ter: Professor S. Mentzos). Sie bietet allen Studenten die Mög- lichkeit, über Probleme in der per- sönlichen Entwicklung, über Be- ziehungs- oder Arbeitsschwierig- keiten und über psychische oder psychosomatische Störungen mit einem der Mitarbeiter zu reden.

Nach persönlicher oder telefoni- scher Anmeldung findet in der Regel innerhalb von zwei Wochen ein erstes Gespräch statt, das der diagnostischen Klärung sowie der gemeinsamen Überlegung weiterer Schritte dient. Auch die Möglich- keiten für psychotherapeutische Behandlung können durchgespro- chen werden. In beschränktem Umfang kann Einzel-, Paar- und Gruppenberatung, Selbsterfah- rung in der Gruppe und Gruppen- therapie angeboten werden, wobei vorwiegend psychoanalytische Konzepte zugrundeliegen. Die Abrechnung erfolgt über die ge- setzliche Krankenversicherung.

Räume: Sozialzentrum, Bocken- heimer Landstr. 133, 5. Stock, Te- lefon 798-2964.

Anmeldung: Frau Zähter, Zim- mer 506.

Sprech- und Anmeldezeiten des Sekretariats: montags, dienstags, donnerstags, freitags, 10-11 Uhr, mittwochs 14-15 Uhr.

Mitarbeiter(innen): Dr. Wolfgang Dehe, Diplompsychologe und Psychoanalytiker; Beke Petersen, Diplompsychologin; Dr. Thomas Pollak, Arzt; Elisabeth Troje, Di- plompsychologin; Monika Zähter, Sekretärin.

UNI-REPORT

Der 8. Jahresband der Hessischen Bibliographie ist soeben im Saur-Verlag erschienen. Wer wissen will, was an landeskundlicher Literatur erschienen ist, erfährt hier, Wer? Was? Wo? publiziert hat - sachlich gegliedert mit umfangreichen Registern. Jährlich werden ca. 5000 bis 6000 Neuerscheinun- gen - Bücher und Aufsätze - nachgewiesen. Insgesamt sind es bereits ca.

40 000, recherchierbar in den gedruckten Verzeichnissen und über Bild- schirm in der Hessischen Datenbank. An der Erfassung und Auswertung sind die großen hessischen Universitätsbibliotheken und Landesbibliotheken be- teiligt; die Zentralredaktion liegt bei der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt a. M. Insgesamt ein leistungsstarker Verbund, der die Gewähr für zuverlässige und umfassende Informationen zu Land und Leuten bietet. - Die Wissenschaftsministerin des Landes Hessen, Dr. Vera Rüdiger (Mitte), der Direktor der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt, Prof. Klaus- Dieter Lehmann (rechts), und der Verleger Dr. K. G. Saur (links) stellten die 8. Hessische Bibliographie gemeinsam auf der Buchmesse der Presse vor.

Foto: Heisig

Amsterdamer Delegation in Frankfurt

Im Rahmen einer "Promotion- Tour" für die Stadt Amsterdam durch verschiedene Städte der BRD besuchten Vertreter der bei- den großen Amsterdamer Univer- sitäten (Universität Amsterdam und Freie Universität) auch die Johann Wolfgang Goethe-Univer- sität, um ihre Institutionen vorzu- stellen und um gemeinsame Inter- essen für eine mögliche Zusam- menarbeit zu identifizieren. Die Delegation wurde vom Kanzler der Universität, Dr. Wolfgang Busch, betreut.

Die Universität Amsterdam wurde 1632 gegründet, hat derzeit ca.

25 000 Studierende und 350 Pro-

fessoren für Theologie, Recht, Medizin, Mathematik und Natur- wissenschaften, Kunst, Wirt- schafts- und Sozialwissenschaften.

Das akademische Jahr erstreckt sich von September bis Juli. Dem dreijährigen Fachstudium ist in der Regel ein propädeutisches Jahr mit einem Abschlußexamen vorgeschaltet. Ab 1986 gibt es auch die Möglichkeit, nach dem Studienabschluß ("doktoraal") ein Postgraduierten-Studium zu be-

treiben. .

Besonders interessante For-

Im November 1986 wird die Frankfurter Universität um eine Zeitschrift bereichert - zum er- sten Mal erscheint FLF, Frankfur-

ter Linguistische Forschungen.

Studienabschluß und dann?

schungsleistungen werden auf den Gebieten der Biotechnologie, Um- weltstudien, Informationstheorie, Wirtschaftswissenschaften, Geolo- gie, S<;>zialgeographie und Kern- physik erbracht. Diese Gebiete werden zugleich auch von der eigens dafür eingerichteten Trans- fersteIle (TRANSFERPUNT AM- STERDAM) mit öffentlichen und privaten Interessenten aus Han- del, Industrie und Verwaltung ver- mittelt. Den vergleichsweise stark entwickelten Beziehungen zu aus- ländischen Partneruniversitäten in China (4), Ägypten, Peru (2), Ni- caragua, Nigeria und Vietnam ste- hen bisher drei Partnerschaften mit osteuropäischen Hochschulen und zwei mit US-Universitäten gegenüber.

FLF soll ein Forum für lingui- stisch interessierte Leser schaffen, die sich über die aktuelle For- schupg an der Universität infor- mieren, Ergebnisse und Erfahrun-. gen austauschen wollen.

Herausgeberin: Professor Dr. He- len Leuninger.

In halbjährigen Abständen soll über die Kernbereiche der Lingui- stik, Forschungsprojekte, Veröf- fentlichungen, Vorträge und die praktische Arbeit von Linguisten berichtet werden.

Aus dem Inhalt:

Theorie: N. Rüffer: Argument- struktur und Phrasenstruktur; H.

Leuninger: Neuere Entwicklungen der Psycholinguistik - Sprach- produktionsmodelle.

Projekte: Konfigurationalität;

Markiertheitstheorie; Zur bildhaf- ten und propositionalen Verarbei- tung bei Aphasien.

Buchbesprechungen: Agrammatis- mus; Logische Form.

Klinische Linguistik: Aphasiethe- rapie in Schwalbach; Berufsbild des klinischen Linguisten.

Damit es bis zum ersten Erschei- nungstermin nicht vergessen geht, am besten gleich notieren: Die er- ste Ausgabe von FLF ist Anfang November im Geschäftszimmer des Deutschen Instituts für Spra- che und Literatur 11, Gräfstraße 76, zum Preis von 2,50 DM erhält- lich.

Angebote für ausländische Studierende und Absolventen/innen

Auch für ausländische Studieren- de stellt sich während und nach dem Studienabschluß die Frage, wie es nun weitergehen soll.

Überlegungen in bezug auf eine Rückkehr ins Heimatland bzw.

über den weiteren Aufenthalt in Deutschland sind verbunden mit einer Reihe von Fragestellungen, die man oft nicht alleine und indi- viduell lösen kann, so z. B.:

- Hat man eigentlich das richtige Fach studiert oder wurde in bezug auf den Arbeitsmarkt "am Bedarf vorbeistudiert" ?

- Wird das Studium im Heimat- land anerkannt?

- Läßt sich das in Deutschland Gelernte sinnvoll im Heimatland anwenden?

- Wieviel Berufserfahrung wird von einem erwartet? Kann man diese noch in Deutschland erwer- ben?

- Ist die bisherige -Ausbildung ausreichend oder sollte man noch an einem Fortbildungslehrgang teilnehmen?

- Wie bekommt man schon jetzt Kontakt zu potentiellen Arbeitge- bern im Heimatland? Wie bewirbt man sich generell?

- Wer finanziert die Kosten der Heimreise und die Zeit bis zum ersten Gehalt?

- Welche politischen Probleme können zu Hause auftauchen?

- Kann man sich auf die Rück-· kehr vorbereiten?

- Welche Gründe sprechen für oder gegen einen Verbleib in Deutschland?

- Und vieles mehr.

Für viele der hier angesprochenen Fragen gibt es von seiten der Bun- desregierung, des Arbeitsamtes und verschiedenster Institutionen Angebote und Hilfestellungen.

Da dies und vieles andere den meisten Studierenden nicht aus- reichend bekannt ist und viele in- dividuelle Möglichkeiten dem ein- zelnen erst in einem Gespräch klarer werden, bietet die Zentrale Studienberatung der Universität (ZSB) ab dem Wintersemester einen zusätzlichen Termin für die- sen Bereich an.

Dieses Angebot richtet sich an ausländische Studierende aller Fachbereiche, insbesondere an a) Studierende, die sich im Über- gang von Grund- zum Hauptstu- dium befinden, u. a. mit Fragen in bezug auf Schwerpunktsetzung und Spezialisierung innerhalb des Faches, Ferienakademien etc.

b) Studierende im Hauptstudium, u. a. mit Fragen in bezug auf The- menwahl für ·die Abschlußarbeit,

Prüfungsordnungen, Professoren, Ferienakademien, Finanzierungs- möglichkeiten der Abschlußphase etc.

c) Studierende während und nach dem Abschluß, u. a. mit Fragen in bezug auf Fortbildungslehrgänge, Reintegrationsprogramme, Finan- zierungsmöglichkeiten, Aufent- halts- und Arbeitsrecht, Bewer- bungen etc.

Dieses Angebot der ZSB versteht sich nicht als Alternative zu den notwendigen allgemeinen Stu- dienberatungen oder den Bera- tungsangeboten der Prüfungsäm- ter, Fachbereiche,· Professoren und anderer Institutionen inner- halb und außerhalb der Universi- tät. Es versteht sich als zusätzliche Möglichkeit für Information, Orientierung und Gespräch.

HEIDI BOLAGHI JOHN SKILLEN STUDIENABSCHLUSS - und dann?

Informationen und Orientierung für ausländische Studierende, Ab- solventinnen und Absolventen.

Jeden Dienstag im Wintersemester 1986/87, 14.00-16.00 Uhr, Raum 520, 5. Stock, Sozialzentrum, Bok- kenheimer Landstr. 133. Beginn:

Dienstag, 4. 1/. 1986.

Um in Erfahrung zu bringen, ob das Interesse seitens der Amsterda- mer Universitäten an Kontakten

namentlich im Forschungsbereich eine Entsprechung an unserer Uni- versität hat, werden alle Hoch- schullehrer, die bereits Kontakte zu einer der Amsterdamer Hochschu- len haben und solche, die an der Etablierung von Kontakten interes- siert sind, gebeten, freundlicherwei- se die Akademische Auslandsstelle, Telefon 2307, zu informieren.

"IMPROVE YOUR CONVERSATIONAL

ENGLISH"

Mittwoch, 13 -14 Uhr, Turm, Raum 236b

Sprachlabor Didaktisches Zentrum

(5)

10 000. Promotion im Fb Humanmedizin

Der 10 000. Doktorand im Fach- bereich Humanmedizin seit GrÜn-·

dung der Universität Frankfurt im Jahre 1914 hat seine mündliche Doktorprüfung absolviert. Am 11.

September 1986 überreichte der Dekan des Fachbereichs Human- medizin, Prof. Dr. Hans Joachim Müller, Herrn Rainer Meub seine Promotionsurkunde. Herr Meub ist 35 Jahre alt, verheiratet, Vater von 3 Kindern und hat in der Zeit vom \. April 1974 bis zum 30. Ja- nuar 1980 an der Johann Wolf- gang Goethe-Universität Frank- furt Medizin studiert. Er war an- schließend als Assistenzarzt in verschiedenen Krankenhäusern tätig und ist seit dem 1. April 1986 als Weiterbildungsassistent für Ar- beitsmedizin beim betriebsärztli- chen Dienst der Flughafen AG in Frankfurt beschäftigt.

den zurückliegenden 10 Jahren vollzogenen Promotionen - von 1975 bis 1985 waren dies 2100 - fällt auf, daß in diesem Zeitraum

"nur" rund 62 Prozent der exami- nierten Mediziner überhaupt pro- moviert haben. Bemerkenswert ist auch, daß sich die Promotions- durchschnittsnote im Fachbereich Humanmedizin nicht wesentlich von der aller Fachbereiche unter- scheidet. Die häufig anzutreffende Meinung, die Promotion sei für den Mediziner obligat und der Ti- tel "Doktor der Medizin" dement- sprechend "leicht" zu erlangen, ist damit wiederlegt.

Die Promotionsordnung des Fachbereichs Humanmedizin sieht vor, daß das Doktordiplom auf Antrag nach 50 Jahren erneu- ert werden kann. Dem Jubilar wird dann zur 50. Wiederkehr des Tages, an dem er promoviert wur- de, eine "goldene Doktorurkun- de" übersandt.

Prof. Dr. Werner Mondorf führte die Vertreterinnen und Vertreter der Presse durch die erweiterte und neugestaltete

Liegendaufnahme der Inneren Medizin. (Foto: Heisig)

Die erste Promotion an der Medi- zinischen Fakultät der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt wurde am 8. April 1915 vollzogen, nachdem der Dokto- rand am 15. Dezember 1914 das Kolloquium zur Erlangung der Doktorwürde bestanden hatte.

Der Text der Promotionsurkunde lautete damals: Unter der Regie- rung seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilheim 11. und unter dem Rektorat des Professors der Physik Dr. Richard Wachsmuth verleiht die Medizinische Fakultät der Universität Frankfurt durch - ihren Dekan Dr. A1exander Ellin- ger, Professor der Arzneimittelleh- re, dem praktischen Arzt und Zahnarzt Herrn Eduard Franz Gründer aus Mannheim Titel und Würde eines Doktors der Medi- zin. Dem Gremium, das damals über die Zulassung von Herrn Grüner zur Promotion entschied, gehörten unter anderen auch Paul Ehrlich und Ludwig Edinger an.

Herr Grüner wurde unmittelbar

Neugestaltung und Erweiterung der

Liegendaufnahme der Inneren Medizin

. nach der Prüfung an die Kriegs- front gerufen; mit einer Felqpost- karte bat er den Dekan um Uber- sendung seines Diploms an die Heimatadresse.

An Promotionsgebühren warenl seinerzeit 360,- Reichsmark zU' entrichten, was sicherlich eine er, hebliche finanzielle Belastung füI1 den Doktoranden darstellte. HeuJ te betragen die Promotionsgebüh- ren 200,- Mark.

Erstaunlicherweise waren unter den ersten drei Promovierten schon zwei Frauen. Bis zum Mai 1920 handelte es sich ausschließ- lich um Promotionen zum Doktor der Medizin. Am 5. Mai 1920 er- folgte die erste Promotion zum Doktor der Zahnheilkunde. Der erste Doktor der Theoretischen Medizin (Dr. rer. med.) wurde am 20. Mai 1980 vom Fachbereich Humanmedizin promoviert. Insge- samt gab es bis einschließlich

1985 19 Promotionen zum Dr. rer.

med.

Interessant ist ein Überblick über die zeitliche Aufteilung der 10 000 Promotionen, wobei die unter- s~hie~lich langen Zeitspannen, die seit 1915 für jeweils 1000 Pro-

~oti?nen angefallen sind, auffäl- lIg SInd. Die Zeitspanne für die

e~sten 1000 Promotionen betrug ZIrka 10 Jahre, die tausendste Pro- motion wurde am 18. Dezember .1925 vollzogen. Bemerkenswert

~st, daß gerade in den Nachkriegs- Jahren (1947 bis 1952) für 1000 Promotionen die nur kurze Zeit von 4 Jahren und 2 Monaten ver- gangen ist, danach aber wieder eir,t Anstieg der Zeitspanne zu ver- . zeichnen ist. So wurden in der

Zeit von 1958 bis 1968 immerhin annähernd 10 Jahre für 1000 Pro- motionen gebraucht. . Bei näherer Betrachtung der in

v. I. n. r.: Dekan Prof. Dr. Hans J.

Müller, Dr. Rainer Meub und Prä- sident Prof. Dr. Klaus Ring. '

(Foto: Heller-Kaufmann)'

Mit einem Kostenaufwand von mehr als 800-000 DM wurde die Liegendaufnahme des Zentrums der Inneren Medizin umgebaut und erweitert. In den neu einge- richteten Räumen wurde jetzt der Betrieb wieder aufgenommen. Ein jahrelanges Provisorium ist damit beendet.

Jährlich werden im Universitäts- klinikum Frankfurt annähernd 35 000 Patienten zur stationären Behandlung aufgenommen. Ein Großteil der Patienten, die mit Krankenwagen, Notarztwagen oder auch dem Hubschrauber ins 'Klinikum gebracht werden, wer-

den in der Liegendaufnahme auf- genommen, und soweit erforder- lich erstversorgt oder notfallbe- handelt. Von den diensthabenden Ärzten. in der Liegendaufnahme wird dann entschieden, ob die Pa- tienten zur weiteren stationären Behandlung in eine der Allge- meinstationen oder in die Inten- sivstation aufgenommen werden.

Diese Aufgabe der Liegendauf- nahme, die sich mit "Kapazitäts- steuerur.g und Bettenkontrolle in den Stationen" umschreiben läßt, ist deshalb für die zuständigen Ärzte so schwierig, weil es freie Bettenkapazitäten in der inneren,

Medizin in den letzten Jahren kaum noch gibt. Das Zentrum ist gegenwärtig mit 276 Planbetten ausgestattet und müßte eigentlich über 30 Betten mehr verfügen, die derzeit jedoch wegen fehlender PersonalsteIlen im Pflegedien.st nicht betrieben werden können.

Der Liegendaufnahme kommen neben der beschriebenen Steue- rungsfunktion noch vielfältige an- dere Aufgaben zu, die sich aus der Benennung dieser Einrichtung nicht ohne weiteres ableiten las- sen. So werden der Liegendauf- nahme sehr häufig Patienten als Notfälle angeliefert, die stark al- koholisiert oder drogenabhängig sind oder andere Vergiftungser- scheinungen aufweisen. Diese Pa- tienten bedürfen neben der um- fangreichen medizinischen Erst-

~~rsorgung auch der permanenten Uberwachung. Viele dieser Patien- ten sind "Stammgäste" der Lie-I gendaufnahme und können nach ein paar Stunden Aufenthalt inl der Liegendaufnahme wieder ent-

lassen werden.

I

Nicht zuständig ist die Liegend- aufnahme für die ambulante ärzt- liche Versorgung von Patienten während der Abend- und Nacht- stunden sowie an Sonn- und Fei-

ertagen. Diese Aufgabe obliegt dem ärztlichen Notdienst, der Pa- tienten nur dann zur Behandlung in die Liegendaufnahme im Klini- kum weiterleiten sollte, wenn eine anschließende stationäre Behand- lung absehbar ist. Da jedoch vie- lerorts bekannt ist, daß im Univer- sitätsklinikum rund um die Uhr eine einsatzfähige Einheit bereit steht, ist die Beanspruchung der Liegendaufnahme auch durch am- bulante Patienten nicht immer zu vermeiden.

Die Liegendaufnahme des Zen- trums der Inneren Medizin, die sich in dem Untergeschoß des großen Zentralbaues des Klini- kums befindet, war bislang unter völlig unzureichenden Bedingun- gen untergebacht. Aufgrund der engen räumlichen Verhältnissse war es bislang nicht möglich, Al- kohol- und Rauschgiftabhängige, die oftmals durch die Polizei ein- geliefert werden, von anderen Pa- tienten zu trennen. Wiederholt kam es dadurch zu Belästigungen und Übergriffen. Zusätzlich wur- de durch die unübersichtliche An- ordnung der einzelnen RäuIIl:~ die notwendige kontinuierliche Uber- wachung schwerkranker Patienten erheblich erschwert.

Nach jahrelanger Diskussion über diese Unzulänglichkeiten, die ins- besondere für das in der Liegend- aufnahme tätige ärztliche und pflegerische Personal auch mit sehr schwierigen Arbeitsbedingun- gen verbunden waren, hat der Vorstand des Klinikums mit sei- ner Entscheidung, die Liegendauf- nahme zu sanieren, die Konse- quenz gezogen, nicht auf einen noch Jahre auf sich warten lassen- den Neubau zu setzen, sondern das Provisorium schnellst möglich zu beenden.

Durch die jetzt vorgenommene Erweiterung und die Neugestal- tung der bereits vorhandenen Räume wurde es möglich, die ein- zelnen Funktionen und Arbeitsbe- reiche zu entflechten und damit insgesamt bessere Arbeitsbedin- gungen für das Persor1;~1 und gleichfalls verbesserte Uberwa-I chungsmöglichkeiten und Aufent- haltsbedingungen für die Patien- ten zu schaffen. Als wesentliche Veränderungen sind zu nennen:

- der bislang nur durch einen Vorhang abgetrennte Raum für al-I koholisierte oder drogenabhängi- ge Patienten wurde als eigener, leicht zu reinigender und zu des- infizierender Raum mit unmittel- barem Zugang zum Bad herge- richtet.

- Für Infektionspatienten konnte' ein gesonderter Behandlungsbe-·

reich reserviert werden. Häufig, vor allem in der Urlaubszeit, wer- den im Universitätsklinikum direkt vom Flughafen Patienten mit teilweise schweren Infektions- krankheiten angeliefert. So sind in der letzten Zeit vermehrt Malaria- fälle aufgetreten bzw. ins Univer- sitätsklinikum eingeliefert worden.

Es ist auch zum Schutze der ande- ren Patienten in der Liegendauf- nahme ganz besonders wichtig, daß diese hochinfektiösen Patien- ten abgesondert werden k<?!1nen.

- Ein übersichtlicher Uberwa- chungsraum für sechs Betten mit unmittelbarem Zugang aus dem Behandlungsraum wurde einge- richtet. Die in dem alten Proviso- rium bislang notwendige Vertei- lung der Betten im Flurbereich 'der Liegendaufnahme, die neben entwürdigenden Situationen für die Patienten insbesondere erheb- liche medizinische Risiken durch die erschwerten Überwachungs- möglichkeiten zur Folge hatte, ist dadurch entfallen.

- Für Patienten wie Personal gleichermaßen wichtig war schließlich die Verbesserung der biilang unzureichenden Luftver- hältnisse in diesem Bereich. Für das in der Liegendaufnahme täti- ge Personal - neben fünf Pflege- kräften sind in der Liegendauf- nahme ständig zwei Ärzte einge- setzt - konnte außerdem endlich ein Aufenthaltsraum eingerichtet werden.

Die Gesamtkosten der Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen be- laufen sich auf ca. 820000 Mark, einschließlich der für den neuein- gerichteten Überwachungsraum benötigten Patientenüberwa- chungsanlage. Der Vorstand des Klinikums hofft, daß es mit die- sen Investitionen möglich wird, den hohen Standard der Kranken- versorgung im Zentrum der Inne- ren Medizin wie auch im Klini- kum insgesamt weiter zu festigen.

Didaktisches Zentrum

SPRACHLABOR

Freie Übungszeiten für alle und für (fast) alle Fremdspra-

chen

Montag 14.00-18.00 Uhr Mittwoch 14.00-19.00 Uhr Freitag 9.00-13.00 Uhr

Turm, Raum 240, Tel. HA 14232 Information: Turm,

Raum 134, Tel. 37 97 (Dr. Kujaw)

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