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Ansiedlung von Möbelhäusern in der Stadt Goch, Gocher Grenzweg/ Kevelaerer Straße

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Academic year: 2022

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Auswirkungsanalyse

Ansiedlung von Möbelhäusern in der Stadt Goch, Gocher Grenzweg/ Kevelaerer Straße

für

Kleinpoppen Projekte e.K.

Neuenhofer Straße 39 42657 Solingen

Ihre Ansprechpartner Dipl.-Kaufm. Jörg Lehnerdt

(Projektleitung, Niederlassungsleitung) Lena Terpelle, M. Sc. Geogr.

(Projektbearbeitung)

BBE Handelsberatung GmbH Goltsteinstraße 87a

50968 Köln Deutschland

Tel +49 221 789 41 160 Fax +49 221 789 41 169 E-Mail lehnerdt@bbe.de

© BBE Handelsberatung GmbH

Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage für Druck und Verbreitung innerhalb seiner Organisation verwenden; jegliche – vor allem gewerbliche – Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet.

Diese Entwurfsvorlagen und Ausarbeitungen usw. fallen unter § 2 Abs. 2 sowie § 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte.

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Wissen schafft Zukunft.

München - Hamburg - Köln - Leipzig - Münster - Erfurt

Köln, im Januar 2018

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Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangslage, Aufgabenstellung und methodische Vorgehensweise ... 4

1.1 Ausgangslage und Aufgabenstellung ... 4

1.2 Methodische Vorgehensweise ... 4

2 Standortbewertung und Projektbeschreibung ... 8

2.1 Makrostandort ... 8

2.2 Mikrostandort ... 11

2.3 Projektskizze ... 15

3 Wettbewerbssituation ... 19

3.1 Methodische Vorgehensweise ... 19

3.2 Strukturprägende Möbelanbieter in der Region ... 21

3.3 Zentrale Versorgungsbereiche ... 28

3.3.1 Zentrale Versorgungsbereiche Goch ... 28

3.3.2 Haupt- und Nebenzentren der umliegenden Kommunen ... 34

3.3.3 Fazit ... 36

4 Einzugsgebiet des Planvorhabens und Nachfragevolumen ... 38

4.1 Einzugsgebiet ... 38

4.2 Projektrelevantes Nachfragevolumen im prognostizierten Einzugsgebiet ... 42

5 Absatzwirtschaftliche und städtebauliche Auswirkungen ... 45

5.1 Umsatzerwartung und Umsatzherkunft ... 45

5.2 Absatzwirtschaftliche Auswirkungen ... 50

5.3 Bewertung der raumordnerischen und städtebaulichen Auswirkungen des Planvorhabens ... 59

5.4 Bewertung der Übereinstimmung mit den Vorgaben der Landesplanung ... 63

5.5 Bewertung des Planvorhabens nach den Grundsätzen und Zielen des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes der Stadt Goch ... 65

6 Fazit... 66

7 Anhang ... 68

(3)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Zentralörtliche Gliederung der Region ... 9

Abbildung 2 Zentren- und Standortstruktur der Stadt Goch ... 10

Abbildung 3 Luftbild zum Standortumfeld des Planvorhabens ... 12

Abbildung 4 Regionalplan Düsseldorf ... 13

Abbildung 5 Flächennutzungsplan der Stadt Goch ... 14

Abbildung 6 Ausschnitte aus dem Planentwurf (drei Varianten) ... 15

Abbildung 7 Sortiments- und Verkaufsflächenkonzept des geplanten Möbelhauses und Möbel-Mitnahmemarktes ... 17

Abbildung 8 Wettbewerbsrelevante Möbelanbieter im Untersuchungsraum ... 25

Abbildung 9 Möbelanbieter ab 5.000 m² Verkaufsfläche im Untersuchungsraum ... 26

Abbildung 10 Untersuchungsrelevante zentrale Versorgungsbereiche ... 29

Abbildung 11 Projektrelevanter Einzelhandel in den Haupt- und Nebenzentren der Region ... 31

Abbildung 12 Einzugsgebiet ... 41

Abbildung 13 Projektrelevantes Nachfragevolumen im Einzugsgebiet ... 43

Abbildung 14 Projektrelevantes Nachfragevolumen nach Sortimenten ... 44

Abbildung 15 Kaufkraftpotenzial, erwartete Kundenstruktur und Kaufkraftbindung des Planvorhabens ... 46

Abbildung 16 Einordnung der Planumsätze in den Vergleich der Flächenleistungen ausgewählter Möbelhändler in Deutschland ... 47

Abbildung 17 Umsatzerwartung nach Sortimenten ... 49

Abbildung 18 Prognostizierte Umsatzumverteilungseffekte... 53

Abbildung 19 Zentrenrelevanz der untersuchten Sortimente in den Umlandkommunen (gem. Einzugsgebietszonen 1 und 2) ... 68

Abbildung 20 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Sonsbeck ... 70

Abbildung 21 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Bergen (Limburg) (NL) ... 70

Abbildung 22 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Boxmeer (NL) ... 71

Abbildung 23 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Gennep (NL) ... 71

Abbildung 24 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Groesbeek in der Gemeinde Berg en Dal (NL) ... 72

Abbildung 25 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Cuijk (NL) ... 72

Abbildung 26 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Grave (NL) ... 73

Abbildung 27 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Malden in der Gemeinde Heumen (NL) ... 73

Abbildung 28 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Mill en Sint Hubert (NL) ... 74

Abbildung 29 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Mook en Middelaar (NL) ... 74

Abbildung 30 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Sint Anthonis (NL) ... 75

Abbildung 31 Faktischer zentraler Versorgungsbereich: Venray (NL) ... 75

(4)

1 Ausgangslage, Aufgabenstellung und methodische Vorgehensweise

1.1 Ausgangslage und Aufgabenstellung

Die Firma Kleinpoppen Projekte e. K. plant die Errichtung eines Möbel- und Einrichtungshauses („XXXL“) mit voraussichtlich ca. 21.000 m² Verkaufsfläche sowie eines ergänzenden Möbel-Mit- nahmemarktes („Mömax“) mit ca. 8.000 m² Verkaufsfläche am Standort Gocher Grenzweg/

Kevelaerer Str. in Goch. Das betreffende Grundstück liegt im Süden des Stadtgebietes an der Bundesstraße 67 und grenzt südlich an den Baumarkt Hagebau Swertz.

Im Entwurf des Regionalplans Düsseldorf ist das Areal als Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB)1 definiert, sodass die Ansiedlung von großflächigen Möbel- und Einrichtungshäusern grundsätzlich möglich ist. Aufgrund der regionalen Bedeutung eines solchen Einzelhandelsgroßprojektes ist ein umfangreiches Genehmigungsverfahren erforderlich, zu dem der Vorhabenträger u. a. eine Aus- wirkungsanalyse zum Einzelhandel als Fachgutachten vorzulegen hat.

Auf Basis einer Standort- und Marktanalyse sollen dabei zunächst der Makro- und Mikrostandort, das Verkaufsflächen- und Sortimentskonzept, die Wettbewerbssituation, das potenzielle Einzugs- gebiet und die erzielbare Umsatzleistung untersucht werden.

Weiterhin ist auf Basis einer Prognose der zu erwartenden Umsatzumverteilungen gegenüber Wettbewerbsstandorten zu beurteilen, ob die Innenstädte und Nebenzentren (zentralen Versor- gungsbereiche) der Städte und Gemeinden in der Region von nicht nur unwesentlichen Auswir- kungen i. S. von § 11 Abs. 3 BauNVO betroffen sein werden. Auf dieser Basis ist auch zu bewer- ten, ob das Vorhaben hinsichtlich seiner Dimension und seiner regionalen Ausstrahlung mit den Vorgaben der Regional- und Landesplanung kompatibel ist.

1.2 Methodische Vorgehensweise

Die vorliegende Auswirkungsanalyse basiert auf der Aufbereitung von sekundärstatistischen Daten und auf Vor-Ort-Recherchen in der Stadt Goch sowie den umliegenden Städten und Gemeinden in Deutschland sowie im niederländischen Grenzraum. Im Einzelnen wurden folgende Erhebungen durchgeführt bzw. Quellen verwendet:

1 Der Entwurf des Regionalplanes wurde am 14.12.2017 durch den Regionalrat beschlossen. Nach Durchführung des Anzeigeverfahrens beim Wirtschaftsministerium als Landesplanungsbehörde wird der Plan Anfang 2018 in Kraft treten.

(5)

Vor-Ort-Recherchen zur Bewertung des Projektstandortes,

Erhebung der projektrelevanten Sortimente in den zentralen Versorgungsbereichen des Kerneinzugsgebietes (Zonen 1 und 2),

Erhebung der größeren Möbelanbieter im Einzugsgebiet sowie der regional bedeutsamen Möbelanbieter in einem größeren Untersuchungsraum (vor allem Rhein-Ruhr-Region, Woonboulevards im niederländischen Grenzraum),

Umsatzschätzung für die erfassten Einzelhandelsbetriebe unter Berücksichtigung der standortbezogenen Rahmenbedingungen sowie branchen- und betriebsformenspezifischer Leistungskennziffern,

Aufbereitung relevanter sekundärstatistischer Daten und Informationsquellen (u. a. Einzel- handelskonzepte der untersuchungsrelevanten Städte und Gemeinden, soziodemografi- sche Kennzahlen),

Verwendung von aktuellen Datenmaterialien der BBE Marktforschung (z. B. gemeindebe- zogene Kaufkraftkennziffern und sortimentsspezifische Pro-Kopf-Ausgaben).

Die Untersuchung basiert auf einer Markt- und Standortanalyse, die im Wesentlichen folgende As- pekte beleuchtet:

Bewertung der makro- und mikroräumlichen Standortsituation,

Darstellung und Bewertung der projektrelevanten Angebotssituation im Untersuchungs- raum unter quantitativen und qualitativen Aspekten,

Ermittlung des Einzugsgebietes des Planvorhabens und Berechnung des Nachfragevolu- mens

Prognose der erreichbaren Marktanteile im Einzugsgebiet und Ableitung des Planumsat- zes.

Darauf aufbauend werden folgende gutachterlichen Bewertungsschritte im Rahmen der Auswir- kungsanalyse vorgenommen:

Bewertung des Vorhabens in Bezug auf die zu erwartenden absatzwirtschaftlichen und städtebaulichen Auswirkungen,

Prüfung der landesplanerischen Rahmenbedingungen sowie der Aussagen der kommuna- len Einzelhandelskonzepte.

(6)

In Anlehnung an eine wissenschaftliche Arbeit von Huff ("Defining and Estimating a Trading Area"2) werden die derzeitigen und die durch das Planvorhaben beeinflussten zukünftigen Kaufkraftbewe- gungen für die jeweiligen projektrelevanten Warengruppen prognostiziert.

Dabei werden folgende Faktoren berücksichtigt:

Zeitdistanzen zwischen den Wohnortstandorten im Einzugsbereich und den projektrelevan- ten Einzelhandelsstandorten,

Einwohnerzahlen im Untersuchungsgebiet,

Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau der Kommunen im Untersuchungsgebiet, Attraktivität der überörtlich relevanten Einkaufsziele im Untersuchungsgebiet ausgedrückt durch das Verkaufsflächenangebot, die Angebotsstruktur und die Erreichbarkeit,

Bereitschaft der Konsumenten zur „Raumüberwindung“ beim Einkauf bestimmter Waren- gruppen.3

Die Modellberechnung ermittelt für jeden der betrachteten Wohnortbereiche im Einzugsgebiet die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Konsument die relevanten Einkaufsziele in seiner Umgebung auf- sucht bzw. welche Verteilung seines „Budgets“ für die betrachteten Sortimente auf die verschiede- nen Einkaufsorte zu erwarten ist. Je nach Entfernung der potenziellen Einkaufsorte zu seiner Woh- nung und in Abhängigkeit von deren Attraktivität wird er möglicherweise an einem Standort einen Großteil seines Budgets ausgeben oder aber es auf mehrere Standorte aufteilen. Werden die ei- nem Einkaufsstandort aus allen Wohnortbereichen potenziell zufließenden Budgetanteile zusam- mengezählt, ergibt sich der insgesamt dort zu erwartende Umsatz.

In einem zweiten Schritt wird der in der dargestellten Weise modellhaft abgebildeten Realität die Situation nach Veränderung der Angebotsstruktur durch Realisierung des Planvorhabens gegen- übergestellt. Die sonstigen Rahmenbedingungen werden als unverändert betrachtet, um den Effekt der Wettbewerbsbeeinflussung durch das Planvorhaben isoliert bewerten zu können. Selbstver- ständlich muss in der Realität im Lauf der Zeit auch mit Reaktionen der Marktteilnehmer und mit

2 In: Journal of Marketing, Vol. 28 (1964), No. 3, S. 34 - 38

3 Während beispielsweise bei Artikeln des täglichen Bedarfes (v. a. Lebensmittel, Getränke) das Krite- rium der räumlichen Nähe des Einkaufszieles gegenüber dem Kriterium der Attraktivität gewichtiger ist, dominiert bei Artikeln des längerfristigen oder gehobenen Bedarfes (z. B. Oberbekleidung, Schu- he, Elektrogeräte, Möbel) das Kriterium der (vermuteten) Attraktivität.

(7)

Änderungen sonstiger Rahmenbedingungen (Einwohnerzahlen, Kaufkraftniveau, Konsumenten- verhalten, Bereitschaft zur Raumüberwindung etc.) gerechnet werden.

Bei Gegenüberstellung der Situation vor und nach Realisierung des Planvorhabens ergibt sich für jede Relation zwischen Wohnortbereichen (Kaufkraftherkunft) und Einkaufszielen (Kaufkraftbin- dung) eine Aussage zu möglichen Veränderungen. Je stärker ein neuer Wettbewerber Kaufkraft auf sich ziehen kann, die zuvor bestehenden Einkaufszielen zugeflossen ist, desto stärker sind Letztere absolut und relativ von der „Umverteilung“ betroffen.

Das eingesetzte Prognosemodell wurde bereits in zahlreichen Praxissituationen erprobt, sodass es zur Abschätzung der Auswirkungen von Einzelhandelsansiedlungen auf die Kaufkraftbindung und die Wettbewerbssituation im Einzugsgebiet geeignet ist.

(8)

2 Standortbewertung und Projektbeschreibung 2.1 Makrostandort

Lage, Verkehrsanbindung und Siedlungsstruktur

Die Stadt Goch liegt im ländlichen Raum des nordwestlichen Niederrheins. Nach den Vorgaben des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen übernimmt die dem Kreis Kleve angehörige Stadt Versorgungsfunktionen eines Mittelzentrums. Damit kommt der Einkaufsstadt auch eine Ver- sorgungsfunktion im Bereich des spezialisierten Bedarfes zu.

Im Norden grenzt Goch an die Kreisstadt Kleve sowie die Gemeinden Kranenburg und Bedburg- Hau, im Südosten an die Gemeinde Uedem sowie im Süden an die Gemeinde Weeze (alle Kreis Kleve). Die nächstgelegenen Mittelzentren sind die Kreisstadt Kleve im Norden sowie die Städte Kevelaer im Süden und Xanten im Südosten (vgl. Abbildung 1). Die Stadt grenzt im Westen an die niederländische Provinz Limburg mit Venlo als nächster Großstadt. Nördlich schließt sich die Pro- vinz Gelderland mit Nijmegen und Arnheim als wichtige Einkaufsstädte an. Die nächsten deut- schen Oberzentren Duisburg und Krefeld sind ca. 60 km entfernt.

Goch verfügt über eine günstige Einbindung in das regionale Verkehrsnetz. So besteht ein direkter Anschluss an die Bundesautobahn A 57, die nach Süden die Anbindung des Rhein-Ruhr-Raumes und nach Norden an das niederländische Autobahnnetz herstellt. Parallel verläuft die Bundesstra- ße B 9, die die Relation Nijmegen – Kleve – Krefeld bedient. Auch die B 504 bindet Goch an die benachbarten Gemeinden in Richtung Nijmegen an. Die B 67 stellt den Anschluss über den Rhein an das Münsterland her. Das Verkehrsnetz ist geeignet, eine unmittelbare Erreichbarkeit der be- nachbarten Grund- und Mittelzentren herzustellen.

Mit dem Bahnhaltepunkt Goch Bahnhof besteht eine Einbindung in das Schienenverkehrsnetz. Die Regionalbahnlinie verkehrt zwischen Düsseldorf und Kleve. Neben den innerörtlichen Buslinien stellen Regionalbuslinien die Anbindung an die umliegenden Städte und Gemeinden her.

Das Stadtgebiet von Goch setzt sich aus den Ortsteilen Asperden, Hassum, Hommersum, Hülm, Kessel, Nierswalde, Pfalzdorf sowie der Kernstadt zusammen. Die Stadt weist im Jahr 2016 rd.

34.800 Einwohner mit einer starken Konzentration auf die Kernstadt (rd. 60 % der Einwohner) auf.4 Bei einer Fläche von ca. 115 km² liegt die Einwohnerdichte in Goch bei etwa 302 Einwohner/ km², sodass der NRW-Landeswert von ca. 524 Einwohnern/ km² deutlich unterschritten wird.

4 Einwohnerstatistik der Stadt Goch, Stand: 31.12.2016 (nur Hauptwohnsitz)

(9)

Prognostiziert wird für Goch in der Perspektive bis 2040 entgegen dem allgemeinen demografi- schen Trend eine leicht positive Bevölkerungsentwicklung (+ 1,9 %). Auch für den Kreis Kleve wird ein Einwohnerzuwachs prognostiziert (+ 3,4 %), sodass insgesamt mit einer stabilen Bevölke- rungsentwicklung gerechnet werden kann.5

Abbildung 1 Zentralörtliche Gliederung der Region

Quelle: BBE-Darstellung

5 IT.NRW Kommunalprofil der Stadt Goch; Zum Vergleich: NRW 2014 – 2040 -0,5

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Einzelhandelsstrukturen

Im Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Goch aus dem Jahr 2017 (Ratsbeschluss Oktober 2017) wurden neben dem Hauptzentrum Innenstadt das Nebenzentrum Pfalzdorf sowie zwei Nah- versorgungszentren und die Sondergebietsstandorte „GE/ SO Gewerbepark Goch-Süd“ sowie „GI Goch-West“ abgegrenzt (vgl. Abbildung 2).6

Abbildung 2 Zentren- und Standortstruktur der Stadt Goch

Quelle: BBE Handelsberatung GmbH: Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Goch 2017

6 Vgl. BBE Handelsberatung GmbH, Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Goch 2017, S. 47 ff.

P

(11)

Der Gocher Innenstadt kommt eine gesamtstädtische bzw. teilweise übergemeindliche Versor- gungsfunktion zu. Das Nebenzentrum ist vor allem auf die Versorgung des eigenständigen Sied- lungsbereiches Pfalzdorf ausgerichtet, während die Nahversorgungszentren vor allem der woh- nungsnahen Versorgung mit Artikeln des kurzfristigen Bedarfs innerhalb des Siedlungskerns die- nen. Die Sondergebietsstandorte übernehmen die Funktion, als Agglomerationsstandorte des nicht-zentrenrelevanten Einzelhandels eine ergänzende gesamtstädtische und mittelzentrale Ver- sorgung sicherzustellen.

Der Planstandort ist dem ausgewiesenen Sonder- und Fachmarktstandort „GE/ SO Gewerbepark Goch-Süd“ zugeordnet und damit unter Berücksichtigung der Ziele und Grundsätze des LEP NRW als Entwicklungsstandort für den nicht-zentrenrelevanten Einzelhandel vorgesehen.

2.2 Mikrostandort

Das Projektareal nimmt eine Lage in der südlichen Kernstadt von Goch – ca. 1,5 km von der In- nenstadt entfernt – im Bereich östlich der Kevelaerer Straße ein. Das Standortumfeld ist durch großflächige Einzelhandelbetriebe am „Sonderstandort GE/ SO Gewerbepark Goch-Süd“ geprägt, der den Bereich Kevelaerer Straße, Am Bössershof, Am Sandhof, Tichelweg, Hörsterweg umfasst und im Süden durch den Gocher Grenzweg begrenzt wird.

Das Standortumfeld ist durch großflächige Einzelhandelbetriebe im Gewerbepark Goch-Süd ge- prägt. Nach dem aktuellen Einzelhandelskonzept der Stadt Goch sind in dem abgegrenzten Son- derstandort 13 Einzelhandelsbetriebe mit einer Gesamtverkaufsfläche von rd. 19.800 m² ansässig.

Der Schwerpunkt des Einzelhandelsangebotes liegt im langfristigen Bedarf, insbesondere in den Segmenten Bau-/ Heimwerkerbedarf und Möbel. Zu den standortprägenden Anbietern zählen der Baumarkt Hagebau Swertz sowie der Möbel-Mitnahmemarkt Poco. Das Einzelhandelsangebot wird u. a. durch einen leistungsfähigen Edeka-Markt, einen trinkgut-Getränkemarkt sowie einen Fress- napf-Tierfachmarkt ergänzt. Das weitere nördliche Standortumfeld weist Gewerbebetriebe auf.

Südlich grenzt ein Naturraum/ eine landwirtschaftlich genutzte Fläche an den Standort an (vgl. Ab- bildung 3).

Die Verkehrserschließung des Projektstandortes erfolgt über die Kevelaerer Straße (B 67), die in Richtung Norden in die Innenstadt und weiter nach Kalkar sowie Richtung Süden zur Anschluss- stelle der A 57 und als B 9 nach Kevelaer führt. Insgesamt stellt die B 67 eine wichtige regionale, hoch frequentierte Verkehrsachse dar. Die nächstgelegenen Bushaltestellen „Uedemer Straße“

und „Gymnasium“ liegen ca. 1 km entfernt.

(12)

Der Sonderstandort GE/ SO Gewerbepark Goch-Süd stellt einen Ergänzungsstandort der Stadt Goch dar, dem im Einzelhandels- und Zentrenkonzept die Funktion als Vorrangstandort für groß- flächige Betriebe mit nicht-zentrenrelevantem Einzelhandel zugewiesen wird.

Abbildung 3 Luftbild zum Standortumfeld des Planvorhabens

Quelle: Esri Basemaps, BBE-Darstellung

(13)

Der Entwurf des Regionalplans für den Regierungsbezirk Düsseldorf7 weist für den Planstandort einen Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) aus (vgl. Abbildung 4), sodass die Ansiedlung von großflächigen Möbel- und Einrichtungshäusern grundsätzlich landesplanerisch zulässig ist.

Abbildung 4 Regionalplan Düsseldorf

Quelle: Bezirksregierung Düsseldorf, Regionalplan, Blatt 06, 2. Entwurf Stand Juni 2016

7 Der Entwurf des Regionalplanes wurde am 14.12.2017 durch den Regionalrat beschlossen. Nach Durchführung des Anzeigeverfahrens beim Wirtschaftsministerium als Landesplanungsbehörde wird der Plan Anfang 2018 in Kraft treten.

P

(14)

Im Flächennutzungsplan (Stand: 2015) ist der Projektstandort als Landwirtschaftsfläche dargestellt (vgl. Abbildung 5). Damit wird für die Genehmigung von großflächigem Einzelhandel mit überwie- gend nicht-zentrenrelevanten Sortimenten eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes gemäß § 11 Abs. 3 Baunutzungsverordnung erforderlich.

Abbildung 5 Flächennutzungsplan der Stadt Goch

Quelle: Stadt Goch, Stand 2015

P

(15)

2.3 Projektskizze

Am Planstandort Kevelaerer Straße/ Gocher Grenzweg ist die Errichtung von zwei Möbeleinzel- handelsbetrieben mit einer Gesamtverkaufsfläche von 29.000 m² vorgesehen. Es sollen ein Mö- belhaus mit einer Verkaufsfläche von 21.000 m² sowie ein Möbel-Mitnahmemarkt mit 8.000 m² Verkaufsfläche realisiert werden. Den Kunden werden insgesamt – abgängig von der endgültigen Planung – bis zu über 1.000 Stellplätze zur Verfügung stehen.

Abbildung 6 Ausschnitte aus dem Planentwurf (drei Varianten)

Quelle: Unterlagen Auftraggeber, Stand 20.09.2017

Basierend auf den vorliegenden Einzelhandelsstrukturen wurde die Gocher Sortimentsliste im Ein- zelhandels- und Zentrenkonzept im Jahr 2017 fortgeschrieben. Zentrenrelevante Sortimente zeich- nen sich dadurch aus, dass sie für das Einzelhandelsangebot von Innenstädten und Nebenzentren prägend und daher für ein starkes und intaktes Versorgungszentrum bedeutsam sind. Dagegen sind als nicht-zentrenrelevant solche Sortimente einzustufen, die nicht oder nur in geringem Um- fang in den zentralen Versorgungsbereichen vertreten sind und für das Angebotsspektrum der Versorgungszentren keine bzw. nur geringe Synergieeffekte hervorrufen. Vielfach können diese Sortimente aufgrund ihrer Beschaffenheit und der besonderen Standortanforderungen der auf sie spezialisierten Betriebe (z. B. großer ebenerdiger Flächenbedarf, starke Pkw-Orientierung, Sper- rigkeit der Waren) kaum in innerstädtische bzw. zentrale Bereiche integriert werden.

Folgende projektrelevanten Sortimente werden unter Berücksichtigung der Gocher Sortimentslis- te als nicht-zentrenrelevant berücksichtigt:

(16)

Dagegen sind folgende projektrelevante Sortimente gemäß Gocher Sortimentsliste als zentrenre- levant zu bewerten:

Zu untersuchende Sortimente Details gem. Gocher Sortimentsliste 2017 Möbel, Küchen Wohnmöbel (inkl. Büro-/ Küchen-/ Badmöbel)

Garten- und Campingmöbel (inkl. Polsterauflagen)

Bettwaren (inkl. Matratzen, Lattenroste) Matratzen und Lattenroste Bettwaren (ohne Bettwäsche)

Teppiche, Fußbodenbeläge, Tapeten, Anstrichmittel

Teppiche (Einzelware), Brücken, Läufer Fußbodenbeläge, Tapeten

Anstrichmittel

Haus- und Heimtextilien

(inkl. Gardinen, Rollos, Markisen)

Heim- und Haushaltstextilien (inkl. Kurzwaren, Haus- und Tisch- wäsche/ Bettwäsche, Schneidereibedarf, Handarbeitswaren, Stoffe, Dekorations-/ Möbelstoffe, Meterwaren, Wolle) Vorhänge und Gardinen

Rolläden, Rollos, Markisen Lampen, Leuchten Lampen, Leuchten, Leuchtmittel

Bilder/ Rahmen, Kunstgegenstände, Wohneinrichtungsartikel

Bilder und Bilderrahmen, Kunstgegenstände/ kunstgewerbliche Erzeugnisse

Wohneinrichtungsartikel (inkl. Kerzen, Aufbewahrungsutensilien, Spiegel)

Kinderwagen Kinderwagen

Quelle: BBE-Darstellung unter Verwendung der Gocher Sortimentsliste

Zu untersuchende Sortimente Details gem. Gocher Sortimentsliste 2017

Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Kera- mik

Keramische Erzeugnisse und Glaswaren (Glas, Porzellan, Ke- ramik, inkl. Zimmerkeramik)

Hausrat, Haushaltswaren und -artikel, Schneidwaren, Bestecke Holz-, Kork-, Flecht- und Korbwaren

Babyerstausstattung (inkl. Hygiene, Spielwaren)

Kosmetische Erzeugnisse und Körperpflegemittel, Drogerie- und Parfümerieartikel, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel

Kinderoberbekleidung und -wäsche

Spielwaren (inkl. Spiele, Bastelsätze für den Modellbau; ohne Videospielkonsolen)

Quelle: BBE-Darstellung unter Verwendung der Gocher Sortimentsliste

(17)

Das Sortiments- und Verkaufsflächenkonzept des Planvorhabens im Bereich Wohnen und Einrich- ten stellt sich unter Berücksichtigung der Gocher Sortimentsliste der zentren- bzw. nicht-zentren- relevanten Sortimente wie folgt dar:

Abbildung 7 Sortiments- und Verkaufsflächenkonzept des geplanten Möbelhauses und Möbel-Mitnahmemarktes

Sortimente Möbelhaus

Möbel- Mitnahme-

markt

Planvorhaben gesamt

Verkaufsfläche in m² in %

Möbel, Küchen 14.450 6.130 20.580 71

Bettwaren (inkl. Matratzen, Lattenroste) 950 200 1.150 4

Teppiche, Fußbodenbeläge, Tapeten,

Anstrichmittel 1.150 510 1.660 5

Haus- und Heimtextilien

(inkl. Gardinen, Rollos, Markisen) 1.120 275 1.395 5

Lampen, Leuchten 950 300 1.250 4

Bilder/ Rahmen, Kunstgegenstände,

Wohneinrichtungsartikel 150 75 225 1

Kinderwagen 240 - 240 1

Nicht-zentrenrelevante Sortimente

gesamt 19.010 7.490 26.500 91

Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik 1.720 500 2.220 8

Babyerstausstattung

(inkl. Hygiene, Spielwaren) 150 10 160 1

Weitere Servicebereiche (Bäcker, Kiosk) 120 - 120 (*)

Zentrenrelevante Sortimente gesamt 1.990 510 2.500 9

Gesamt 21.000 8.000 29.000 100

- nicht geplant; (*) marginal (< 1 %)

Quelle: BBE-Berechnungen unter Berücksichtigung der Angaben des Auftraggebers und der Gocher Sortimentsliste (Werte gerundet)

Die projektierte Gesamtverkaufsfläche beider Möbelmärkte beträgt 29.000 m². Den Schwerpunkt des Planvorhabens bilden mit rd. 71 % bzw. rd. 20.580 m² Verkaufsfläche die Möbel- und Küchen- sortimente (vgl. Abbildung 7). Die Möbelbetriebe werden neben dem Möbelkernsortiment weitere einrichtungsbezogene Sortimente führen. Die sonstigen nicht-zentrenrelevanten Sortimente (Bett- waren, Teppiche, Farben/ Tapeten/ Bodenbeläge, Haus- und Heimtextilien, Lampen/ Leuchten, Bilder/ Rahmen, Kunstgegenstände, Wohneinrichtungsartikel und Kinderwagen) nehmen hierbei eine Verkaufsfläche von rd. 5.920 m² ein, dies entspricht einem Verkaufsflächenanteil von rd.

20 %. Auf die zentrenrelevanten Sortimente entfallen nach dem vorgelegten Sortimentskonzept ca.

(18)

9 % der projektierten Gesamtverkaufsfläche (ca. 2.500 m² Verkaufsfläche). Dabei liegen die Ange- botsschwerpunkte bei Glas/ Porzellan/ Keramik, Haushaltswaren sowie Babyausstattung. Darüber hinaus ist ein weiterer Servicebereich (Bäckerei, Kiosk) auf einer untergeordneten Verkaufsfläche von ca. 120 m² projektiert.

Im Folgenden werden die einzelnen Sortimente des Planvorhabens – unabhängig von der Zentren- relevanz gemäß Gocher Sortimentsliste – bezüglich ihrer wettbewerblichen Auswirkungen unter- sucht.8 Somit können die durch die geplanten Ansiedlungen induzierten Umverteilungseffekte und die zu erwartenden städtebaulichen Auswirkungen für jedes untersuchungsrelevante Sortiment aufgezeigt werden.

8 Die Einstufung der Sortimente hinsichtlich der Zentrenrelevanz unterscheidet sich zwischen den Ge- meinden. Vgl. zur Bewertung der Zentrenrelevanz der Projektsortimente in den untersuchungsrele- vanten Kommunen (vgl. Abb. 19 im Anhang)

(19)

3 Wettbewerbssituation

3.1 Methodische Vorgehensweise

Im Hinblick auf die Abgrenzung des perspektivischen Einzugsgebietes des Planvorhabens und die Ableitung der zu untersuchenden absatzwirtschaftlichen Auswirkungen ist der Wettbewerbsbesatz im räumlichen Umfeld des Projektstandortes von maßgeblicher Bedeutung. Denn die räumliche Ausstrahlung und damit die Ausdehnung des Einzugsgebietes des Planvorhabens hängen in ho- hem Maße von der Attraktivität und der Ausstrahlung der typgleichen Mitbewerber ab. Damit ist zunächst die Wettbewerbssituation zu analysieren, um im Anschluss aufbauend auf der Angebots- und Nachfragesituation das betriebliche Einzugsgebiet abgrenzen zu können (vgl. Kapitel 4.1).

Nachstehend wird der Fokus zunächst auf die größeren Möbelanbieter als Hauptwettbewerber der geplanten Möbelhäuser gelegt. Anschließend erfolgt eine Betrachtung der zentralen Versorgungs- bereiche im näheren Umfeld. Bei der Erhebung der zentralen Versorgungsbereiche stehen die In- nenstädte und Ortsteilzentren im Vordergrund, da bei den Haupt- und Nebenzenten die größten Angebotsüberschneidungen mit dem Planvorhaben zu erwarten sind.9

Die Bestimmung des Untersuchungsraums für die Wettbewerbsanalyse orientiert sich an Fahrzeit- zonen, die aus der Ausstrahlung der geplanten Möbelanbieter (= langfristiger Bedarf), der geplan- ten Dimensionierung (Gesamtgröße von ca. 29.000 m² Verkaufsfläche) und den Standortrahmen- bedingungen (u. a. gute Verkehrserreichbarkeit) resultieren.

Auf Basis zahlreicher eigener empirischer Studien für den Möbeleinzelhandel kann festgestellt werden, dass abhängig von der Wettbewerbssituation mit systemgleichen Betrieben (größeren Möbel- und Einrichtungshäusern) die höchsten Wettbewerbswirkungen für die nächstgelegenen vergleichbaren Angebotsstrukturen eintreten. Die größte Marktbedeutung kann ein Möbelanbieter innerhalb des engeren Einzugsgebietes bei einer Fahrzeit von bis zu 30 Minuten entfalten. Dem- gemäß wird dieser Nahbereich einer differenzierten Analyse unterzogen, während für den weiteren Umlandbereich nur deutlich geringere Marktwirkungen zu erwarten sind, die sich im Wesentlichen auf die systemgleichen Anbieter beziehen.10

Die Wettbewerbsanalyse bezieht sich somit auf die Stadt Goch und die umliegenden Städte und Gemeinden Bedburg-Hau, Kevelaer, Uedem, Weeze, Sonsbeck, Geldern, Issum, Kalkar, Kleve,

9 Die Nahversorgungszentren können grundsätzlich bei der Betrachtung ausgeklammert werden, da aufgrund der zugewiesenen Versorgungsfunktionen (= Nahversorgung) nur geringe Angebotsüber- schneidungen mit den projektieren Möbelmärkten gegeben sind.

10 Der Untersuchungsraum orientiert sich an Fahrzeitentfernungszonen von 15-/ 30- und 45-Minuten.

(20)

Kranenburg, Alpen, Xanten sowie auf niederländischer Seite die Gemeinden Bergen (Limburg), Boxmeer, Gennep, Berg en Dal, Cuijk, Grave, Heumen, Mill en Sint Hubert, Mook en Middelaar, Sint Anthonis und Venray. Hier wurden der gesamte projektrelevante Einzelhandel (d. h., auch die untersuchungsrelevanten Teilsortimente von Betrieben mit einem anderen Umsatz- und Verkaufs- flächenschwerpunkt) in den zentralen Versorgungsbereichen (Innenstädten und Nebenzentren), die Möbelanbieter und Warengruppenspezialisten (z. B. Teppich-Fachmärkte, Matratzen-Fach- märkte) sowie die sonstigen Anbieter mit größeren Sortimentsüberschneidungen (z. B. Warenhäu- ser, Sonderpostenmärkte) außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche erfasst.

Außerhalb des genannten Marktgebietes bezieht die Erhebung die größeren Möbelhäuser und Möbel-Mitnahmemärkte sowie andere relevante Fachmärkte (z. B. Teppich, Lampen) mit mind.

1.000 m² Verkaufsfläche in der Region ein, da für diese Betriebe trotz der relativ großen Distanz mögliche Überschneidungen der Marktgebiete eintreten können.

Mit Blick auf einen größeren Verflechtungsraum, der vermutlich nicht mehr das perspektivische Einzugsgebiet der Vorhaben abdecken wird, wurden außerdem große Möbelhäuser (ab 10.000 m² Verkaufsfläche) sowie die Woonboulevards in den Niederlanden erhoben. Hierzu wurden insbe- sondere das westliche Ruhrgebiet (Dinslaken, Duisburg, Oberhausen, Bottrop), die niederrheini- schen Großstädte (Krefeld, Mönchengladbach, Düsseldorf, Neuss und Kaarst) sowie die nieder- ländischer Grenzregion (Großraum Arnhem/ Nijmegen/ Venlo) betrachtet.11

Die Größe des Untersuchungsraumes erlaubt es somit auch, die Fernwirkungen der Vorhaben in der Analyse darzustellen. Dabei wird berücksichtigt, dass sich – im Sinne einer Worst-Case- Betrachtung – die größten Auswirkungen auf das engere Umfeld beziehen. Über den Untersu- chungsraum hinausreichende Auswirkungen werden im Rahmen von Streuumsätzen einbezogen.

Aufbauend auf der Erhebung der projektrelevanten Betriebe und Verkaufsflächen erfolgt eine be- triebsbezogene Umsatzschätzung (vgl. Abbildung 9 und Abbildung 11).

11 Da der größte Möbelanbieter in Bocholt – Möbel Van Oepen (ca. 16.000 m² Verkaufsfläche) - die Be- triebsschließung zum Sommer 2018 angekündigt hat, wurde Bocholt nicht in den Untersuchungs- raum aufgenommen.

(21)

3.2 Strukturprägende Möbelanbieter in der Region

Die großen Möbelanbieter in der Region sind sowohl im Hinblick auf die Abgrenzung des Einzugs- gebietes als auch hinsichtlich der zu untersuchenden städtebaulichen Auswirkungen des geplanten Möbelmarktes von maßgeblicher Bedeutung (vgl. Abbildung 8 und Abbildung 9).

Die nächstgelegenen regional bedeutsamen Möbelhäuser ab 10.000 m² Verkaufsfläche sind in der Rhein-Ruhr-Region vorzufinden. Zu den größten Anbietern im Untersuchungsraum zählen die Einrichtungshäuser Möbel Ostermann (mit Trends, ca. 40.000 m²) in Bottrop, XXXLutz (ca.

32.000 m²) in Oberhausen, Möbel Schaffrath in Mönchengladbach (ca. 35.000 m²), Krefeld (ca.

29.300 m²) und Düsseldorf (ca. 24.300 m²) und Möbel Höffner (ca. 46.000 m²) in Neuss. Diese An- bieter besitzen aufgrund ihrer Größe und ihrer Bekanntheit eine große regionale Ausstrahlungs- kraft, sodass sie aktuell trotz der großen räumlichen Entfernung auch eine wichtige Versorgungs- bedeutung für die Bevölkerung am nördlichen Niederrhein einnehmen.

Weitere Wettbewerber in der Region sind die Möbelhäuser Knuffmann in Krefeld (ca. 19.700 m²) und Neuss (ca. 10.600 m²) und Möbel Rüsen (ca. 12.200 m²) in Duisburg.

Ferner stellen im Angebotssegment der Möbel-Mitnahmemärkte vor allem die Ikea-Einrichtungs- häuser in Duisburg (ca. 24.600 m²) und Düsseldorf (ca. 24.000 m²), die erst im Herbst 2017 neu eröffnete Filiale in Kaarst (24.400 m²) sowie die nächstgelegene Filiale in den Niederlanden (Du- iven, ca. 21.600 m²) wichtige Wettbewerber in der Region dar. Das preisorientierte Wettbewerbs- angebot wird u. a. durch die Möbeldiscountmärkte Roller in Krefeld (ca. 9.000 m²) und Dinslaken (ca. 8.300 m²), SB Möbel Boss in Moers (ca. 4.000 m²), Poco in Wesel (7.000 m²) und Bottrop (5.500 m²) sowie durch den dem Projektstandort benachbarten Möbelanbieter Poco (6.800 m²) be- stimmt.

In der Region des nördlichen Niederrheins wird das Möbelangebot durch kleinere, zumeist inha- bergeführte Möbelgeschäfte geprägt. Großformatige Einrichtungshäuser – wie die genannten Anbieter in der Rhein-Ruhr-Region – sind bisher am nördlichen Niederrhein nicht ansässig. So übernehmen neben dem Poco-Markt im Umfeld des Planstandortes u. a. die in Goch ansässigen Möbelanbieter Traumpolster, Wohntrend Goch, Küchen-Designstudio, Schryvers Welt der Küche, Einrichtungshaus Kracht-Hübbers und Dänisches Bettenlager eine spezialisierte Möbelversorgung der örtlichen Bevölkerung.

Auch in den Umlandkommunen sichern die wenigen Möbelgeschäfte nur eine ausschnittweise Mö- belversorgung. Von Bedeutung sind u. a. die Anbieter Home Design, Teak 24 und Meyer Exklusive Möbel in Bedburg-Hau, Self Möbel- und Küchenmarkt sowie der Schaffrath Küchenmarkt in Keve- laer, das Möbelzentrum Geldern, Möbel Bruckwilder und Küchenstudio Mali in Geldern, Meda Gute Küchen, Möbel/ Küchen Kleinmanns, Deco Center, Colli Möbel Outlet, Küchentreff 6000 und das Einrichtungshaus Rexing in Kleve sowie der im Herbst 2017 eröffnete Anbieter Möbelpiraten, Mö-

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bel Kempkes und Möbel Olfen in Xanten. In weiterer Entfernung befinden sich darüber hinaus u. a.

die Anbieter Möbel Dahlmann in Straelen, Gottwald der Wohnfuchs in Rheinberg, Möbel Rüsen in Neukirchen-Vluyn, das Drifte Wohnforum, der Küchenmarkt Schaffrath und Möbel Kleier in Moers, Polster Aktuell in Wesel sowie die Wohnwelt Fahnenbruck und Möbel Mai in Voerde.

Die größten Angebotsüberschneidungen sind dabei für die drei größten Möbelanbieter der Region – das Möbelzentrum Geldern, Möbel Dahlmann und die Wohnwelt Fahnenbruck – zu erwarten.

Das Möbelzentrum Geldern befindet sich 20 km südlich von Goch in der Stadt Geldern. Aufgrund der Lage am Siedlungsrandbereich nahe der B 9 kann der Anbieter ein räumlich ausgedehntes Marktgebiet erreichen. Der offene, ebenerdige Verkaufsraum umfasst eine Verkaufsfläche von über 10.000 m² und weist ein umfassendes Möbelsortiment in unterschiedlichen Preislagen und mit verschiedenen Zielgruppenbezügen auf.

Gleiches gilt auch für das an der B 58 in Straelen ansässige Möbelhaus Dahlmann, das einen Ver- bundstandort mit dem Self-Baumarkt einnimmt. Die Verkaufsfläche des Möbelhauses umfasst rd.

8.100 m² auf zwei Etagen und bietet neben einem differenzierten Möbelsortiment auch Gartenmö- bel an.

In der Stadt Voerde östlich des Rheins nimmt die Wohnwelt Fahnenbruck eine regionale Versor- gungsbedeutung ein. Dies resultiert aus der Verkaufsflächengröße von 8.400 m² der auf den zwei Etagen angebotenen hochwertigen Möbel, dem attraktiven Erscheinungsbild und insbesondere aus der verkehrsgünstigen Lage an der B 8 (Richtung Wesel).

Die genannten drei Anbieter sind in der Region des nördlichen Niederrheins die größten Möbelan- bieter mit einem umfassenden Möbelsortiment in den Bereichen Wohnen, Essen, Schlafen und Ar- beiten sowie Küchen. Ergänzt wird das Angebot durch die üblichen Randsortimente Hausrat, GPK, Wohneinrichtungsartikel und Heimtextilien. Entsprechend ihrer Größe und des Sortimentsaufbaus sowie der Zielgruppenansprache lassen sich große Wettbewerbsüberschneidungen mit dem Plan- vorhaben erwarten.

Weitere wichtige Wettbewerber im nördlichen Kreis Kleve sind die Anbieter Möbel/ Küchen Klein- manns (ca. 2.500 m²) an der B 9 sowie der Küchenfachmarkt Meda Gute Küchen (ca. 5.000 m²) im Nebenzentrum EOC/ Hoffmannallee in der Nachbarstadt Kleve.

Dagegen ist eine eingeschränkte Wettbewerbsrelevanz für die Möbelanbieter in der Region zu er- warten, die hinsichtlich Attraktivität, Sortimentsausrichtung und Zielgruppenansprache deutlich vom Planvorhaben abweichen. So bieten u. a. der im Herbst 2017 eröffnete Anbieter Die Möbelpiraten (ca. 6.000 m²) in Xanten sowie der Self-Möbel- und Küchenmarkt (ca. 4.500 m²) in Kevelaer ein deutlich preisorientiertes Sortiment an, während sich das Einrichtungshaus Rexing (ca. 650 m²) in

(23)

Kleve, Gottwald der Wohnfuchs (ca. 4.800 m²) in Rheinberg sowie das Drifte Wohnforum (ca.

5.000 m²) in Moers auf exklusive, eher hochpreisige Sortimente spezialisiert haben.

Die Anbieter Möbel Mai in Voerde (ca. 8.100 m²) und Möbel Rüsen in Neukirchen-Vluyn (7.300 m²) weisen keinen marktüblichen Marktauftritt mehr auf und übernehmen damit nur eine lokale Versor- gungsbedeutung.

Auf Grund der Grenznähe des Planstandortes zählen auch die benachbarten Siedlungsbereiche der Niederlande zum Untersuchungsraum. In diesem Zusammenhang sind auch die Ergebnisse von Untersuchungen zu den Einkaufsverflechtungen im Kreis Kleve und den benachbarten nieder- ländischen Siedlungsräumen von Bedeutung, die aufzeigen,12 dass die deutschen Verbraucher ei- ne hohe Affinität für das Einrichtungsangebot in den Niederlanden haben, während nur wenige niederländische Kunden das entsprechende deutsche Einzelhandelsangebot aufsuchen.

Grundsätzlich sind die einrichtungsbezogenen Angebotsstrukturen in den Niederlanden weniger durch großformatige Möbelhäuser, als vielmehr durch Woonboulevards geprägt, die spezialisierte Anbieter aus verschiedenen Sortimentsbereichen und Preissegmenten zum Thema Wohnen und Einrichten an einem Verbundstandort aufweisen und dadurch eine große räumliche Ausstrahlungs- kraft entfalten.

Entsprechend ihrer Lage, Größe und Sortimentsvielfalt stellen die Woonboulevards in den Städten Duiven (ca. 40.000 m², inkl. Ikea), Wijchen (ca. 39.000 m²), Uden (ca. 33.000 m²), Venlo (ca.

31.000 m²), Helmond (ca. 30.000 m²), Nijmegen (ca. 22.000 m²), Arnhem (ca. 26.000 m²), Oss (ca.

23.000 m²), Lingewaard (ca. 21.000 m²), Zevenaar (ca. 15.000 m²), Doetinchem (ca. 10.000 m²) und Horst aan de Maas (ca. 8.000 m²) relevante Wettbewerbsstandorte in den Niederlanden dar.

Die Woonboulevards befinden sich allesamt in einer Entfernung von ca. 40 bis 60 km zum Plan- standort.

Aufgrund der regionalen Ausstrahlungskraft der nahegelegenen, niederländischen Großstädte Venlo, Nijmegen und Arnhem sind die Angebotsstrukturen von besonderer Bedeutung.

So stellt der Woonboulevard Nijmeegseweg in Venlo einen attraktiven Möbelstandort dar, da er aufgrund seiner Nähe zu den niederländischen Autobahnen A 73, A 67 und A 40 eine sehr gute Anbindung auch aus Deutschland (insb. zum Kreis Kleve, Ruhrgebiet) aufweist. Das Angebot um- fasst Anbieter in den Sortimenten Möbel/ Küchen (u. a. Montel, Berden Wonen, Rofra Home, Keu- kenConcurrent), Bettwaren (u. a. JYSK, Beter Bed, Swiss Sense), Wohneinrichtungsartikel (u. a.

12 Euregionale Kaufstromanalyse 2009, Goudappel Coffeng BV und Intomart GfK im Auftrag der Stadt- region Arnhem-Nijmegen, der Gemeinden Arnhem und Nijmegen, der Industrie- und Handelskammer für Zentral-Gelderland und der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve

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Leen Bakker, Kwantum), Heimtextilien (Eurogardijn), Tapeten/ Bodenbeläge (Tapijtcentrum, Car- petright) und Babyausstattung (Prenatal). Damit handelt es überwiegend um Filialbetriebe, die auch in anderen Woonboulevards ansässig sind. Der Standort am Nijmeegseweg ist als Fach- marktzentrum mit einer gemeinsamen Stellplatzanlage konzipiert, das auch durch Anbieter mit an- deren Sortimentsschwerpunkten (u. a. Sportfachmarkt und Supermarkt) ergänzt wird.

Eine vergleichbare Standortkonzeption mit einem z. T. hochwertigen Angebot bietet der Woonbou- levard in Nijmegen am Wijchenseweg nahe der (niederländischen) A 73, wenngleich hier aus- schließlich einrichtungsbezogene Angebotsstrukturen ansässig sind. Im Woonboulevard am Stand- ort Venlosingel in Arnhem sind überwiegend filialisierte Anbieter im ergänzenden Einrichtungsseg- ment, jedoch keine klassischen Möbelgeschäfte ansässig.

Wettbewerbsbeziehungen sind darüber hinaus für die Woonboulevards in den Städten Duiven, Wijchen und Uden zu erwarten. Trotz der im Vergleich geringen Stadtgröße verfügen diese Stand- orte – wie es in vielen niederländischen Mittelstädten üblich ist – über ausgeprägte Angebotsstruk- turen im Segment Wohnen und Einrichten. Anders als die vorgenannten, räumlich stark kon- zentrierten Fachmarktzentren umfassen die Woonboulevards in Duiven, Wijchen und Uden mehre- re Straßenzüge in gewerblich geprägter Lage, sodass die fußläufige Erlebbarkeit z. T. einge- schränkt ist. Besonders hervorzuheben ist der Woonboulevard in Duiven bei Arnhem nahe der A 12 (NL) / A 3, da hier ein Ikea-Einrichtungshaus eine regional ausstrahlende Magnetfunktion be- sitzt. Wijchen nimmt die Großraum Nijmegen ebenfalls eine verkehrszentrale Lage (A 73/ NL) ein.

Auch der Standort in Uden weist eine gute Erreichbarkeit aus dem Kreis Kleve auf.

Die Woonboulevards in Helmond, Oss, Lingewaard, Zevenaar, Doetinchem sowie Horst aan de Maas weisen aufgrund ihrer Größe nur eine geringe Ausstrahlungskraft auf, sodass auch aufgrund der räumlichen Entfernung nur eingeschränkte Wettbewerbsbeziehungen zum Planstandort ausge- löst werden.

Neben den klassischen Möbel- und Küchenanbietern sind im Untersuchungsraum auch zahlreiche spezialisierte Anbieter zu berücksichtigen, die einzelne Einrichtungssortimente (z. B. Bettwaren, Heimtextilien) als Hauptsortiment führen. Hier sind in erster Linie die filialisierten Fachmärkte z. B.

Hagebaumarkt, Tedox, Hammer, Dänisches Bettenlager, Kodi, Tedi sowie Baby One zu nennen.

Jedoch lassen sich auch inhabergeführte Fachgeschäfte identifizieren, die sich auf die typischen Randsortimente spezialisiert haben, z. B. Lampen Lukassen (Lampen/Leuchten) in Bedburg-Hau, Lichtpark Xanten und Lampen Udo in Kleve; Tappert Schönes Wohnen und Betten Griesbert in Geldern, pssst – Das Bettenhaus in Kleve, Haushaltswaren Kotters in Kleve und Peters Haus der Geschenke in Goch.

(25)

In der folgenden Abbildung werden die wichtigsten Wettbewerber und Wettbewerbsstandorte kar- tografisch dargestellt:

Abbildung 8 Wettbewerbsrelevante Möbelanbieter im Untersuchungsraum

Quelle: BBE-Erhebung 2017

(26)

Eine Übersicht der strukturprägenden Wettbewerber im Untersuchungsraum stellt Abbildung 9 dar.

Abbildung 9 Möbelanbieter ab 5.000 m² Verkaufsfläche im Untersuchungsraum

Wettbewerber Erreichbarkeit Verkaufsfläche Umsatz

(Prognose 2018) in Fahrzeit-

minuten in m² in Mio. €

Poco, Goch < 15 6.000 12,3

Möbelzentrum Geldern, Geldern 15 - 30 10.100 13,7

Die Möbelpiraten, Xanten 15 - 30 6.000 8,1

Meda Gute Küchen, Kleve 15 - 30 5.200 13,0

Wohnwelt Fahnenbruck, Voerde 30 - 45 8.400 12,7

Möbel Dahlmann, Straelen 30 - 45 8.100 10,4

Möbel Mai, Voerde 30 - 45 8.100 7,5

Möbel Rüsen, Neukirchen-Vluyn 30 - 45 7.300 9,9

Poco, Wesel 30 - 45 6.800 7,0

Drifte Wohnforum, Moers 30 - 45 5.000 7,5

Höffner, Neuss > 45 46.000 91,6

Möbel Ostermann (inkl. Trends), Bottrop > 45 40.000 79,0

Schaffrath, Mönchengladbach > 45 35.000 70,1

XXXLutz, Oberhausen > 45 32.000 62,7

Schaffrath, Krefeld > 45 29.300 58,6

Ikea, Duisburg > 45 24.600 82,5

Ikea, Kaarst > 45 24.400 81,5

Schaffrath, Düsseldorf > 45 24.200 48,7

Ikea, Düsseldorf > 45 24.000 81,0

Ikea, Duiven (NL) > 45 21.600 74,0

Knuffmann, Krefeld > 45 19.700 30,7

Möbel Rüsen, Duisburg > 45 12.200 16,3

Zen Lifestyle Living, Wijchen (NL) > 45 11.500 17,4

Knuffmann, Neuss > 45 10.600 15,4

* außerhalb 45-minütiger Fahrzeit nur Möbelhäuser ab 10.000 m² Verkaufsfläche Quelle: BBE-Erhebung 2017 (Werte gerundet)

Zusammenfassend ist festzustellen, dass am nördlichen Niederrhein mit den überwiegend kleine- ren, inhabergeführten Möbelanbietern kein bedarfsgerechtes Angebot im Bereich Möbel und Ein- richtungsbedarf vorhanden ist, sodass insbesondere den großen Einrichtungshäusern in der

(27)

Rhein-Ruhr-Region und den Woonboulevards in den benachbarten Bereichen der Niederlande ei- ne ergänzende Versorgungsbedeutung beizumessen ist.

Die großen Einrichtungshäuser im Rhein-Ruhr-Raum mit ihrer regionalen Ausstrahlungskraft wer- den das Marktgebiet der Planvorhaben auf den Kernraum des nördlichen Niederrheins begrenzen.

Diese strukturprägenden Anbieter befinden sich überwiegend in verkehrszentraler Lage in der Nä- he zu Bundesstraßen und Autobahnen, sodass eine gute Erreichbarkeit und damit auch eine regi- onale Attraktivität gegeben sind. In den Niederlanden verfügen neben den größeren Städten wie Nijmegen und Venlo auch viele kleinere Kommunen über ein differenziertes Angebot in Form der Woonboulevards. Das Angebot an Einrichtungssortimenten ist dementsprechend im niederländi- schen Untersuchungsraum sehr ausgeprägt. Darüber hinaus bestehen deutliche Unterschiede in der zielgruppenspezifischen Ausgestaltung der Angebote. Demgemäß weisen die deutschen Ver- braucher eine relativ hohe Affinität für das niederländische Einrichtungsangebot auf, während die niederländischen Verbraucher bislang nur eine geringe Einkaufsorientierung nach Deutschland beim Möbelkauf entwickelt haben.

Untersuchungsrelevante Planvorhaben/ Schließungen von Möbelanbietern in der Region

Neben den bestehenden Wettbewerbern sind weitere Planvorhaben sowie geplante Betriebs- schließungen im Untersuchungsraum zu berücksichtigen.

In Bottrop sowie in weiteren Städten des Ruhrgebietes bestehen Planungen für die Neuansiedlung weiterer Ikea-Einrichtungshäuser. Eine Konkretisierung der Planungen für den Standort in Bottrop ist noch nicht bekannt. 13

In Oberhausen-Sterkrade ist die Ansiedlung eines Segmüller Einrichtungshauses am Standort des ehemaligen Möbelhaus Finke (bis 2016) geplant. Ob ein Neubau entstehen oder die bestehende Immobilie im Hauptzentrum nachgenutzt werden soll, ist noch nicht abschließend entschieden.14 Da sich die Vorhaben noch in der Planungsphase befinden, sind diese noch nicht konkret genug, um sie bei der Wettbewerbsbetrachtung zu berücksichtigen.

Daneben zeigen sich mit den aktuell geplanten Schließungen z. B. des Wohnparks Xanten sowie des Möbelhaus Möbel van Oepen mit drei Standorten in Bocholt Geschäftsaufgaben von Möbelan- bietern in der Region.

13 Quelle: Ruhr Nachrichten: http://www.ruhrnachrichten.de/Nachrichten/Wie-viele-Ikea-braucht-das- Ruhrgebiet-10566.html, 31.07.2017

14 Quelle: https://www.waz.de/staedte/oberhausen/segmueller-bekennt-sich-zum-standort-oberhausen- sterkrade-id211974443.html, 20.09.2017

(28)

3.3 Zentrale Versorgungsbereiche

Die Betrachtung der zentralen Versorgungsbereiche bezieht sich auf die Innenstädte/ Ortskerne der Städte und Gemeinden im Umland (vgl. Abbildung 10). Dabei wurde Bezug auf die vorliegen- den kommunalen Einzelhandelskonzepte genommen.15 In Gemeinden, in denen kein Einzelhan- delskonzept vorliegt, wurde der faktische zentrale Versorgungsbereich zugrunde gelegt.16

Im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung wurde innerhalb der Innenstädte/ Ortskerne bzw. Stadtteilzen- tren (zentralen Versorgungsbereiche) der Städte/ Gemeinden in der Region der gesamte projektre- levante Einzelhandel erhoben, sodass auch untersuchungsrelevante Teilsortimente von Betrieben mit anderem Umsatz- und Verkaufsflächenschwerpunkt Berücksichtigung finden. Die Betrachtung der projektrelevanten Angebotssituation nach Sortimenten stellt die Grundlage zur Ermittlung der möglichen Umverteilungseffekte in den zentralen Versorgungsbereichen dar.

3.3.1 Zentrale Versorgungsbereiche Goch

Das Hauptzentrum Goch umfasst den gewachsenen Stadtkern und erstreckt sich südlich des Fluss- laufes der Niers im Wesentlichen auf die Voßstraße, den Markt, die Steinstraße sowie die angrenzen- den Nebenlagen. Im Osten begrenzt die Adolph-Kolping-Straße, im Westen die Weezer Straße/

Voßheider Straße sowie im Süden der Südring das Zentrum. Der zentrale Versorgungsbereich er- streckt sich Richtung Norden über die Niers und umfasst dort Bereiche der Bahnhof- und Brücken- straße. Der Verlauf der Gartenstraße zeichnet die nördliche Begrenzung des Hauptzentrums.

Die Voßstraße sowie der Markt bildet die Haupteinkaufslage innerhalb der Gocher Innenstadt. Die an diese Hauptlage angrenzenden Lagebereiche sowie der Bereich nördlich der Niers sind als Ne- benlage einzuordnen. Entlang der Hauptlage besteht ein dichter Einzelhandelsbesatz mit einer Mi- schung aus filialisierten und inhabergeführten Einzelhandelsbetrieben. Der Standortbereich am Südring mit Kaufland17 und Medimax ist als weiterer Angebotsschwerpunkt ebenfalls Bestandteil des Zentrums. Der Hauptgeschäftsbereich ist gekennzeichnet durch ein größtenteils verdichtetes Nutzungs- und Angebotsgefüge nicht nur im Einzelhandel, sondern auch bei weiteren bedeutenden

15 Quelle: Einzelhandelskonzepte der Städte und Gemeinden Alpen, Bedburg-Hau, Goch, Issum, Kalkar, Kevelaer, Kleve, Kranenburg, Uedem, Weeze und Xanten

16 Wenn kein räumlich abgegrenzter zentraler Versorgungsbereich vorliegt, werden bei der Abgrenzung des zu untersuchenden zentralen Versorgungsbereiches die tatsächlichen örtlichen Verhältnisse (Hauptgeschäftsbereiche) zugrunde gelegen. Die Abgrenzungen der berücksichtigten zentralen Ver- sorgungsbereiche sind dem Anhang zu entnehmen.

17 Kaufland hat eine Betriebsschließung zum Sommer 2018 angekündigt.

(29)

Zentrenfunktionen wie Dienstleistungen, Gastronomie sowie öffentlichen Einrichtungen bzw. Ein- richtungen des Gemeinbedarfs (u. a. Kirche, Rathaus).

Abbildung 10 Untersuchungsrelevante zentrale Versorgungsbereiche

Quelle: BBE-Darstellung

Das Hauptzentrum übernimmt mittelzentrale Versorgungsfunktionen mit einem guten Betriebs- typenmix und Angeboten aller Fristigkeitsstufen bzw. aller Bereiche der Bedarfsdeckung. Der Schwerpunkt des Einzelhandelsangebotes liegt gemessen an der Gesamtverkaufsfläche von rd.

21.300 m² Verkaufsfläche (Stand: EHK 2017) im Bereich persönliche Ausstattung (Bekleidung, Schuhe) sowie Unterhaltungselektronik. Wesentliche Magnetbetriebe für die Innenstadt sind die

(30)

Anbieter Müller, dm, Netto und C&A, die sich in zentraler Lage an der Voßstraße befinden. Auch der Verbrauchermarkt Kaufland18 und der Elektronikfachmarkt Medimax am Südring-Standort so- wie Aldi nördlich der Niers, die sich eher in den Randbereichen befinden, übernehmen eine wichti- ge Magnet- und Frequenzfunktion. Insgesamt sind etwas über 100 Einzelhandelsbetriebe in der Innenstadt ansässig, wovon lediglich vier großflächiger Art sind.

Bei den projektrelevanten Sortimenten des Möbel- und Einrichtungsbedarfs besteht nur ein ver- gleichsweise geringes Angebote in der Gocher Innenstadt. Das Kernsegment Möbel wird lediglich als deutlich untergeordnetes Randsortiment bei einzelnen kleineren Fachgeschäften geführt. Das baumarktspezifische Segment Fußbodenbeläge, Tapeten und Anstrichmittel wird in einem Fachgeschäft nördlich der Niers angeboten. Im Sortiment Bettwaren (inkl. Matratzen und Latten- roste) verfügt die Gocher Innenstadt mit dem Fachgeschäft Betten Peters und dem Discounter Matratzen Concord über zwei Anbieter. Bei Lampen/ Leuchten, Teppiche, Bilder/ Rahmen und Wohneinrichtungsartikel sind lediglich vereinzelte Randsortimente vorzufinden. Das ebenfalls nicht-zentrenrelevante Sortiment Haus- und Heimtextilien findet sich bei Raumausstattern sowie als Randsortiment bei weiteren Fachanbietern wieder. Bei Kinderwagen ist innerhalb der Innen- stadt von Goch kein Besatz festzustellen.

Bei den zentrenrelevanten Sortimenten stellt sich das Angebot der Gocher Innenstadt deutlich umfangreicher dar. Glas/ Porzellan/ Keramik (GPK) und Haushaltswaren sind insgesamt auf ca.

1.600 m² Verkaufsfläche vorhanden. Angebote bestehen insbesondere bei Fachgeschäften (u. a.

Glashaus Theissen, Geschenkehaus Peters, Palette), bei discountorientierten Fachmärkten für Haushaltsbedarf (u. a. Tedi, Kodi) sowie als Randsortiment (u. a. Kaufland).

Insgesamt beläuft sich die Verkaufsfläche der projektrelevanten Einrichtungssortimente in der Go- cher Innenstadt auf ca. 2.400 m² und nimmt mit ca. 11 % der innerstädtischen Gesamtverkaufsflä- che nur eine deutlich untergeordnete Stellung ein. Lediglich bei den zentrenrelevanten Sortimenten GPK/ Haushaltswaren ist erwartungsgemäß ein größeres Angebot in der Innenstadt vorhanden, das sich auf eine Mehrzahl von Geschäften mit unterschiedlichem Qualitäts- und Preisniveau be- zieht. Bei den nicht-zentrenrelevanten Sortimenten sind hingegen die Angebotsstrukturen außer- halb der Innenstadt prägend.

Im Nebenzentrum Pfalzdorf der Stadt Goch ist kein projektrelevantes Angebot vorhanden.

18 Kaufland hat eine Betriebsschließung zum Sommer 2018 angekündigt.

(31)

Innenstadt/ Ortskern (ZVB) Hauptzentrum Goch

Nebenzentrum Pfalzdorf

Hauptzentrum Bedburg-Hau

Hauptzentrum Kevelaer

Nebenzentrum Winnekendonk

Hauptzentrum Uedem

Hauptzentrum Weeze

Hauptzentrum Sonsbeck

Hauptzentrum Geldern

Projektrelevante Sortimente

VKF in m²

Ums.

in Mio. €

VKF in m²

Ums.

in Mio. €

VKF in m²

Ums.

in Mio. €

VKF in m²

Ums.

in Mio. €

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in Mio. €

VKF in m²

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in Mio. €

VKF in m²

Ums.

in Mio. €

VKF in m²

Ums.

in Mio. €

Möbel, Küchen 90 0,2 - - 130 0,1 30 (*) - - 140 0,2 200 0,2 - - 2.040 3,9

Bettwaren1 200 0,3 - - 90 0,1 10 (*) - - - - - - - - 1.080 2,0

Fußbodenbeläge,

Tapeten, Anstrichmittel2 30 (*) - - 20 (*) 110 0,3 - - - - - - - - 1.420 2,1

Haus- und Heimtextilien3 420 1,9 10 (*) 10 (*) 390 0,7 - - - - 100 0,2 30 0,1 840 1,5

Lampen, Leuchten 10 (*) (*) (*) (*) (*) 10 0,1 - - - - 10 (*) 30 0,2 80 0,3

Wohneinrichtungsartikel4 50 0,1 - - 10 (*) 260 0,6 - - - - 90 0,1 (*) (*) 190 0,4

Kinderwagen - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Nicht-zentrenrelevante

Sortimente gesamt 800 2,6 10 (*) 260 0,3 810 1,6 - - 140 0,2 400 0,5 60 0,2 5.650 10,2

Haushaltswaren, GPK 1.550 1,5 10 (*) 60 0,1 1.360 2,8 40 0,1 40 0,1 390 0,5 130 0,3 810 1,3

Babyerstausstattung5 - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Zentrenrelevante

Sortimente gesamt 1.550 1,5 10 (*) 60 0,1 1.360 2,8 40 0,1 40 0,1 390 0,5 130 0,3 810 1,3

Gesamt 2.350 4,1 20 (*) 320 0,4 2.170 4,4 40 0,1 180 0,3 790 1,0 190 0,5 6.460 11,5

1 inkl. Kissen, Bettdecken, Matratzen, Lattenroste 2 inkl. Teppiche

3 inkl. Gardinen, Rollos, Markisen 4 inkl. Bilder/ Rahmen, Kunstgegenstände 5 inkl. Hygiene, Spielwaren

- kein Besatz; (*) marginal; Rundungsdifferenzen möglich

Quelle: BBE-Erhebung 2017 (Werte gerundet, ggf. Rundungsdifferenzen), Grundlage projektrelevante Sortimente, Gliederung der Zentrenrelevanz nach Gocher Sortimentsliste (vgl. Kapitel 2.3)

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