Henrik Samuel Nyberg 28. 12. 1889 — 9. 2. 1974
Henrik Samuel Nyberg (1889—1974)
Von Wilhelm Eilees, Würzbing
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Mit Henbik Samuel Nybeeg ist einer der großen Orientalisten
unserer Zeit dahingegangen. Am 28. Dezember 1889 in Süd-Dalekarhen
als Sohn eines schwedischen Pfarrvikars in ärmlichen Verhältnissen ge¬
boren, erfuhr er bis zum 14. Lebensjahre, als sein Vater starb, die häus¬
liche Erziehung, absolvierte — immer mit der Not seines Elternhauses
kämpfend — das humanistische Gymnasium in Västeräs und beschloß
zunächst wie sein Vater Geisthcher zu werden. Allein sein kränkelnder
Vater, an dem er bis zuletzt mit inniger Liebe hing, hatte in ihm nicht
nur das rehgiös-historische Interesse, sondern zugleieh die Neigung zu
klassischen Studien im weitesten Sinne geweckt.
So begann er sein selbstfinanziertes Studium an der Universität
Uppsala mit den antiken Sprachen und Geschichte bei Adolf Ljuno-
DAHL, Pee Peesson, Danielsson und Ebland Lageelöf. Sanskrit und
Vergleichende Sprachwissenschaft hörte er bei K. F. Johansson. Mit
dieser Grundlage wandte sich Nybeeg, bereits mit dem Hebräischen des
Alten Testaments vertraut, sehr bald den Semitica zu und studierte
unter K. V. Zettebsteen, dessen Nachfolger er 1931 auf dem semitisti¬
schen Lehrstuhl in Uppsala werden soUte, zunächst Arabistik und Islam¬
wissenschaft, womit er schon in den letzten Schuljahren begonnen hatte.
Seine Dissertation behandelt Die kleineren Schriften des Ibn al-'Arabi.
Eine Reihe wertvoUer Artikel in der Enzyklopädie des Islam und anderen
Handbüchern entstammt seiner Feder. Die Pubhkation des Kitäb al-
intisär von al-Hayyät unter dem Titel Le Livre du triomphe et de la
r&futation d'Ibn er-Rawendi l'fiiretique par Abou l-Hosein Abderrahim
Ibn Mohammed Ibn Osman el-Khayyat, Kairo 1925, hat noch im Jahre
1957 eine Neuauflage (durch A. N. Nadeb) erfahren. Ein ägyptischer
Aufenthalt in den Jahren 1924/25 trug wesenthch zur Vertiefung dieser
islamischen Studien bei.
In vielen Untersuchungen hat Nybeeg zum Alten Testament kritisch
Stellung genommen. Am berühmtesten wurden seine Studien zum Hosea¬
buche, Uppsala 1925, da sie zugleich eine feste Grundlage für die schwie¬
rigen Probleme der alttestamenthchen Textkritik überhaupt abgeben.
1 ZDMG 127/1
2 Wilhelm Eilebs
Schweden verdankt dem versierten Philologen und Didaktiker eine aus¬
gezeichnete Darstellung der hebräischen Sprache ingestalt seiner
Hebreisk grammatik, Uppsala 1952; 2. Aufl. Stockhohn 1972. Auf
Nybeegs Semitistischem Lehrstuhl sitzt seit 1964 sein bedeutender
Schüler Feithiof Rundgeen^.
Indes griff sein sprachhches Interesse weit über das Arabische und
Hebräische hinaus. Dafür zeugt seine rein hnguistische Studie über Die
Wortbildung mit Präfixen in den semitischen Sprachen. In: MO 14 (1920),
S. 177 ff. Diese Freude am semitischen Sprachtyp mag wohl eine der
Mitursachen gewesen sein, daß sich Nybeeg bis ins hohe Alter mit den
aramäischen Ideogrammen des Pehlewi beschäftigt hat. Ein weit¬
gediehenes Manuskript über den Frahang-i-pahlavik befindet sich in
seinem Nachlaß und harrt des Herausgebers.
Wenn man sich fragt, wie es gekommen ist, daß der Inhaber des
schwedischen Lehrstuhles für Semitistik gerade zu einem führenden
Iranisten seiner Zeit geworden ist, so mag man indes auch auf andere
Gründe stoßen. Allein die Beschäftigung mit dem islamischen Schrifttum
und seiner Theologie lenkt den forschenden Sinn immer wieder auf den
mächtigen Einfiuß des Sassanidenreiches und seines Bildungsgutes hin,
dessen Erbe in vieler Beziehung das Kalifenreich werden mußte. Dazu
kam bei Nybeeg noch ein anderes. In Schultagen schon hatte der heran¬
reifende Jünghng begierig die geographischen Berichte seines großen
Landsmannes Sven Hedin gelesen, der seine Forschungsreisen mit
Iran begann (Hallenser Dissertation über den Demäwend, 1892) und
immer wieder nach dorthin fortsetzte. Um das toponymische Material
der beiden Bände Eine Routenaufnahme durch Ostpersien, Stockholm
1918—27 hatte sich seinerzeit Nybeegs Lehrer ZetteestjSen redlich
bemüht. Endlich dürfte vor allem die Faszination, die vom religiös¬
philosophischem Weltbild der alten Iranier und dem neuen Ethos des
Achämenidenreiches unter Kyros und Dareios ausgeht, auch den für
alle religionshistorischen Fragen offenen Sinn Nybeegs in ihren Bann
geschlagen haben.
Nybeeg hat, wie eigenthch nicht weiter auszuführen ist. Unschätz¬
bares auf iranistischem Gebiete geleistet. Seine Arbeiten zur Iranistik
beginnen mit der Aufhellung der Pehlewi-Urkunden von Aurömän in
MO 17 (1923), S. 182fr. und gipfeln schließlich in dem Standardwerk,
das sein Verfasser damals bescheiden Hilfsbuch des Pehlevi nannte
(Uppsala, I: 1928, II: 1931). Es war ja so viel mehr als nur eine längst
^ Rundgrens Nachruf auf Henrik Samuel Nybebg, d.h. seine Rede vor
der Kgl. Schwedischen Akademie, findet der Leser in französischer Uber¬
setzung von J. Duchesne-Guillemin in: Monumentum H.S. Nyberg,!
(= Acta Iranica 4 [1975]) S. Iff.
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fällig gewesene Einführung ins Mittelpersische. Das macht vor allem das
Glossar deutlich, welches zugleich die Fortführung der von de Laqab.de,
von Paul Hoen und Hübschmann eingeleiteten etymologischen Unter¬
suchungen darstellt. Die Gnade des Schicksals hat Nybeeg beschert,
daß er das damals erschienene Werk noch in den letzten Tagen seines
Lebens in völliger Neugestaltung der Mitwelt übergeben konnte ; es liegt
nunmehr in englischer Fassung als Manual of Pahlavi vor (Wiesbaden,
I: 1964,11:1974). Dieser erste große Wurf ist — trotz zahlreichen Unzu¬
länglichkeiten — umso mehr zu bewundern, als Nybebg die aus Turfan
stammenden Fragmente des Manichäismus in mitteliranischer Sprache
damals noch verschlossen waren. Sie kamen endhch nach dem Tode von
F. C. Andbeas in den dreißiger Jahren durch W. B. Henning heraus.
Ähnliches gilt von dem durch Kaj Baeb herausgegebenen Pehlewi-
Psalter. Erst diese Texte, ideogrammlos bzw. in älterer Schrift geschrieben,
rissen dem suchenden Pehlewi-Philologen die Binde von den Augen.
Eine Gesamtwürdigung von Nybeegs iranistischem Lebenswerk über¬
steigt fast die Fähigkeit eines einzehien Referenten^. Man kann hier nur
herausgreifen; das Meiste, besonders die Detailarbeit muß beiseite
bleiben. Es sei mir aber erlaubt, noch auf Nybeegs Texte zum mazdayas¬
nischen Kalender, Uppsala 1934, eigens hinzuweisen, die mich seinerzeit
in der Einsamkeit Irans lange beschäftigten.
So hat Nybeeg gerade als Humanist und Griechenfreund den Haupt¬
gegner des antiken Hellas, das Großreich der Iranier, in seiner geistig¬
sittlichen Größe voU zu erfassen gewußt, nicht anders als der Christ in
Nybebg den hohen Wert sittlich-religiöser Bildung im Islam nie ver¬
kannt hat. Im Gegensatz zu manchem Orientalisten, der sich vom klassi¬
schen Altertum abgewandt und ganz der östlichen Welt hingegeben hat,
vermochte Nybebg stets die Dinge in ihren Proportionen zu sehen.
Rationahsmus imd Nüchternheit zeichneten seinen klaren, immer wachen
Verstand aus. Das hinderte nicht und förderte sogar seine Freude an
der Spekulation. Der Drang zu geistiger Verbindung überlieferter Formen
und erkannter Fakten entwickelte in ihm eine unwiderstehliche Lust zu
Konstruktion und Rekonstruktion. Das gilt sowohl für den sprachlichen
wie für den rehgionshistorischen Bereich. Nicht alle seiner geistreichen
Kombinationen konnten und können wir indes akzeptieren. Sie standen
auch, wie sich durch Vergleiche älterer mit jüngeren Äußerungen zeigt,
für den Verfasser selbst nicht immer mibedingt fest. Er hat sich oft
revidiert, wie das bei einem umsichtigen Kopf und bei der Schwierigkeit der Materie gar nicht anders sein konnte, und wir erleben bei der Lektüre
2 Geo Widengben konnte eine solche Würdigung unternehmen: Henrik
Samuel Nyberg and Iranian Studies, in the light of personal reminiscences.
In: Monumentum H. 8. Nyberg. 2 (= Acta Iranica 5 [1975]) S. 419ff.
1«
4 WiT.TTFiLM Eilbes
seiner Schriften wirkliche lebendige Wissenschaft, die in steter Ausein¬
andersetzung mit anderen und mit sich selbst begriffen ist. Phantasie
rmd Kritik halten sich bei Nybeeg wunderbar die Waage.
Einen überragenden Einfluß hat Nybeeg mit seinen religionshisto¬
rischen Konzeptionen ausgeübt, auch hier keineswegs unwidersprochen
vmd doch als der große Anreger am Ende überall willkommen. Seine
Religionen des alten Iran, wie sie in H. H. Schaedebs Verdeutschung
heißen (Leipzig 1938), haben Epoche gemacht. Zuerst schwedisch als
Irans fomtida religioner erschienen (Stockholm 1937) hat der deutsche
Nachdruck später noch ein eigenes Begleitwort des Verfassers erfahren
(Osnabrück 1966). Religionswissenschaft ist immer eine gern gepflegte
Domäne skandinavischer Forschung gewesen, und auch Nybebg erweist
sich in dieser seiner Neigung als echter Sohn des Nordens. Die tiefe
Wirkung auf seine engeren Landsleute bezeugen diesbezügliche Arbeiten
so schöpferischer Schüler wie Geo Widengben und Stig Wikandee,
die das Werk ihres Lehrers auf eigenen Bahnen weiter verfolgt haben.
An Anerkennung seiner wissenschafthchen Verdienste hat es Nybebg
nicht gefehlt. Er saß in vielen nationalen und internationalen Gremien
und war ein fleißiger Rezensent vor allem in der Zeitschrift Le Monde
Oriental, die er redigierte. Seit 1948 war Nybeeg Mitghed der Schwedi¬
schen Akademie. Der 24. Internationale Orientalistenkongreß 1957 in
München verheh ihm die goldene Lidzbarski-MedaiUe. Freihch die letzte
Ehrung erreichte ihn nicht mehr unter den Lebenden : Kurz vor seinem
Tode hatte ihn die Universität Teheran mit der Doktorwürde ausge¬
zeichnet. Nybeeg ist Ehrenmitglied unserer Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Trotz der hohen Anerkennung, die ihm von aUen Seiten zuteil wurde,
hatte Nybebg stets mit den Widrigkeiten des Lebens zu kämpfen. Zwei
Frauen starben ihm dahin, und die finanzieUe Lage seines Lehrstuhles
war gar nicht rosig. Er hatte weder Sekretärin noch Hilfskräfte und
mußte aUes, Briefe und Abhandlungen, mit der Hand schreiben. Reise¬
möghehkeiten wie in Deutschland waren ihm in Schweden versagt.
Iran, das Land seiner Studien und Zuneigung, sah er 1970 zum ersten
Male. Nybeeg hat über diese Verhältnisse nicht selten geklagt, aber
Bitternis und Resignation waren seinem Wesen fremd.
Als Semitist dem Lehrstuhl nach, als Iranist und Rehgionshistoriker
nach individueUer Neigung und wissenschaftlichem Erfolg, so steht das
Bild des Forschers H. S. Nybebg heute vor unseren Augen. Vergessen
wn ihn nicht als den großen Lehrer und Schulmeister, der Generationen
von Studenten ausgebüdet und zu neuen Wegbereitern ihrer Wissenschaft
angeregt und erzogen hat. Nybebgs geschickte, wohl auch gelegentlich
massive Didaktik erweist sich auch in zahlreichen Populärwissenschaft-
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liehen Darstellungen, in Artikeln, die er für ein schwedisches Publikum in Zeitungen und Zeitschriften geschrieben hat. Als guter Patriot liebte er
seine Heimat und ihre schwedische Sprache und hat oft im Gespräch
zum Ausdruck gebracht, wie traurig es eigentlich sei, seine besten und
innersten Gedanken und Empfindungen meist nicht in der Muttersprache
zum Ausdruck bringen zu dürfen. Sein Deutsch war hervorragend, aber
auch das elegante und klare Französisch liebte er. Zur deutschen Wissen¬
schaft und ihren Vertretern — das zeigen schon die vielen deutschen Titel
seiner Veröffentlichungen — fühlte er sich im besonderen Maße hinge¬
zogen. Enno Littmann stand ihm persönlich nahe, Paul Kahle (dem
er sonst nicht ähnelte) wurde der Schwiegervater seiner Tochter Sigeid.
Einen Schatten warf die pohtische Entwicklung auf die Freundschaft mit
H. H. Schaedee, dem Jüngeren, der ihn, in vieler Hinsicht kongenial,
tief verehrte.
In der ganzen Welt hatte Nybebg seine Freunde, freilich auch seine
Gegner. Er war ein streitbarer Gelehrter, streng gegen sich wie gegen
andere. Dabei hatte er einen gemütvollen, bisweilen grimmigen Humor
und wirkte schon durch seine hünenhafte Gestalt sehr ,, nordgermanisch" :
in jedem Sinne für seine Umgebung ,,eine Nummer zu groß", so daß er
ÜberaU auffiel, bei den Seinen eine geliebte, zugleich aber auch gefürchtete Autorität. Seine körperlich-geistige Kraft und Stärke (er war bis ins hohe
Alter ein schneidiger Automobihst) verdankte Nybeeg wohl der länd¬
hchen Herkunft und seiner heimatlichen Gegend, der er sich zeitlebens
verbunden wußte. Dem schöpferischen Genius stand ein ungewöhnlicher
Mut zur Seite, der sein ganzes —• mitunter polterndes — Auftreten be¬
gleitete; Vorsicht und Rücksicht zeigten sich wohl erst in späteren
Jahren. Sein Mut auch zur Hypothese hat kleinere Geister oft verstört,
die aber seinesgleichen waren, begeistert mitgerissen. Er war ein ganzer
Mann, nicht nur ein Schreibtischgelehrter. Und so lebt er noch immer
mitten unter uns. —
Außer den bereits zitierten Nachrufen von Fbithiof Rundgben rmd
Geo Widengben sei auf Bo Utas Henrik Samuel Nyberg, in : Acta Orientalia
36 (1974), S. 5f. hingewiesen, wieder abgedruekt in Monumentum H. S. Ny¬
berg, I (= Acta Iranica 4 [1975]) S. Iff., sowie auf die sorgfältige Bibliographie
H. S. Nyberg von Chbistopheb Toll (Acta Iranica 4, S. IXff.), wo noch
weitere Naehrufe verbucht sind (p. XXXf). Für freundliche Überlassung der
Photographie und persönliche Mitteilungen aus dem Leben H. S. Nybebgs
ist Verf. dessen Tochter, Frau Sigrid Kahle geb. Nyberg, zu herzlichem
Danke verpflichtet.
Murad Kamil (1907—1975)
Von K. S. KoLTA, Münehen
Am 16. Januar 1975 verstarb in Kairo der bekannte Semitist Mubad
Kamil. AJs Wissenschaftler und Mensch stand er bei den Orientalisten
in Europa ebenso wie in seinem Heimatland in hohem Ansehen. Mit
Nachdruck und Erfolg hat er sich für die arabisch-deutsche Verständi¬
gung eingesetzt. Er hat im Jahre 1952 die von Muhammad 'All in Kairo
gegründete Sprachschide wieder ins Leben gerufen und als ihr Direktor
den deutsch-ägyptischen Kulturaustausch gefördert.
Kamils Leben stand unter dem Einfluß seines religiösen Bekenntnisses.
Als Kopte war er in mancher Hinsicht gegenüber seinen mushmischen
Kollegen benachteiligt. Im Jahre 1907 wurde er als Sohn eines wohl¬
habenden Christen in Kairo geboren, wo er im Jahre 1926 im Gymnasium
at-Taufiqiya die Reifeprüfung ablegte. Er studierte an der Philosophi¬
schen Fakultät der Universität Kairo arabische Literatur und semitische
Philologie. Im Jahre 1930 schloß er das Studium mit dem Grad eines B.A.
ab und setzte im darauf folgenden Jahr seine Studien an den Universi¬
täten Berlin und Tübingen fort. Er promovierte 1935 bei Enno Littmann
in Tübingen mit der Arbeit über die Zenä Aihüd. Im Anschluß daran
begann er seine Lehrtätigkeit an der Philosophischen Fakultät der
Kairener Universität auf dem Gebiet der arabischen Literatur, des
Aramäischen und der äthiopischen Sprachen.
Im Jahre 1943 erfüllte sich für Kamil ein Kindheitstraum. Die
ägyptische Regierung beauftragte ihn, mit einer Abordnung ägyptischer
Lehrer in Äthiopien Schulen aufzubauen. Die wissenschaftlichen Voraus¬
setzungen für diese Aufgaben hatte er während seines Studiums in
Deutschland durch seinen Lehrer Littmann erhalten. Kamils Expedition
gelang es, Volks- und Mittelschulen, eine Handelsschule und ein theolo¬
gisches koptisch-orthodoxes Seminar zu errichten. Die äthiopische
Regierung ernannte ihn alsbald zum technischen Unterstaatssekretär
im Unterrichtsministerium mit der Amtsbezeichnung ,, Vorstand der
Gelehrten" [liqa ma'merän). In den zwei Jahren seines Aufenthaltes in
Äthiopien gründete I^mil eine Akademie, deren Aufgabe darin bestand,
den Gebrauch der Fachausdrücke im Amharischen zu vereinheitlichen.
Er veranlaßte Übersetzungen äthiopischer Geschichtswerke ins Amha¬
rische, zum Teil übersetzte er auch selbst. Nach dieser erfolgreichen
Tätigkeit kehrte er im Jahre 1945 nach Kairo zurück. Nach dem Zweiten
Weltkrieg erhielt er den Lehrstuhl für arabische Literatur und semitische Philologie in Kairo.