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Zuv südarabischen Alterthumskunde.
Von Dr. J. H. Mordtmann.
II.
Es ist bereits wiederholt an einzelnen Beispielen nachgewiesen
worden, dass Inschriften der Hal6vy'schen Sammlung, welche unter
mehreren Nummern getrennt aufgeführt werden, Pragmente eines
und desselben Steines sind. Die Zusammengehörigkeit von 1 u. 2
— vgl. ZDMG. XLIV, 195 —, 627 u. 626 — ib. XXX, 30 A. 1 —,
628C632, 630C631 — Prideaux bei Müller, Sab. Alterthümer
in den kgl. Mus. zu Berlin S. 6 f. — dürfte kaum emstlichen
Zweifeln begegnen. Ebenso ist in andern Pällen, wo dieselbe In¬
schrift in mehreren Exemplaren gesetzt war und uns ein Text
vollständig erhalten ist, möghch die Pragmente der Duplicate zu¬
sammenzusetzen. Hal. 50 = Fr. IX ist die vollständige Inschrift
vom Almaqah-Tempel zu Sirwäh, Hal. 54—60 sind Pragmente vou
zwei Duplicaten ; vier derselben finden sich um einige Buchstaben
vollständiger auch bei Arnaud, welcher ausserdem noch den Anfang
eines dritten Duplicats hat (Fr. X); letzteres Pragment ist auch
vou Dr. Mackel copirt wordeu (Joum. Bombay Brauch As. Soc.
Oct. 1844 Plate IV No. 3 zn Art. IV).
Hal. 50 lautet:
I rn I DT I npnbN | n-a | n55 | sair | a-iaw | -bn | mn | b^yn-
I Dinm I nbannn | airoi | obsn | üm \ ba | nitim | nNnnbüj | antt-in aa-isinny | an | B-nn | nn | ai | npnb« | ai | nnnya
Fr. X = Mackell No. 3:
... yn I or I npnbN | n-a | n:j | Naia | anan | -bynnä | la | mn | bNyn- Danach setze ich zusammeu:
Hal. 54 = Fr. V:
. . . smzx I la I nn
Hal. 56:
■i [] bNyn-
Hal. 60: Hal. 55 = Pr. IV:
. nan | -by n nis | p | nnn | bNyn-
398 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde.
Hal. 59 = Fr. V: Hal. 58 = Fr. VH:
I c-7:n I nn I m I npub [n | m | nnjnya | ai73m | obanni
Hal. 57:
awc-irn [y | a-]
Zu welchem Exemplare diese drei Bruchstücke gehören, lässt sich
natürlich nicht bestimmen.
Es ergiebt sich aus den Varianten der Duplicate (wie be¬
reits Ewald und ihm beistimmend D. H. Müller erkannt haben;
abweichend Prätorius Beitr. 123 Hal. Et. Sab. 206), dass -bn in
Fr. IX = Hal. 50 ein Pehler für 1 -b[ym:-a ] 1 niin ist. Wenn
Müller ein Versehen des Steinmetzen annimmt, so möchte ich noch
eine andere Vermuthung äussern. Der Streifen Marmor, auf welchem
die Inschrift angebracht ist, wird wohl aus mehreren Stücken be¬
stehen, von denen eines bei der Versetzung in das Mauerwerk ver¬
gessen wurde, bezw. bei einer späteren Restauration ausfiel. Ganz
dasselbe lässt sich bei den Bauinschriften der Seemauem in Kon¬
stantinopel beobachten. — In unserem Texte findet sicb ein zweiter
Fehler gleicher Art in dem Worte TNnnb'jj; wahrscheinlich folgte
in der Vorlage auf das Zahlwort nnbia der Plural eines Substantivs.
Aehnlich wie Hal. 50 war auch die Tempelinschrift von Ma'in
Hal. 257 mehrfach wiederholt, wie aus dem Fragmente Hal. 239
hervorgeht, welches ofi'enbar zu einem Duplicate gehört.
Weitere Beispiele bieten die Inschriften von den Stadtmauern
von Nascus, Hal. 280 ff. , sowie die von dem Damme von Marib:
die Zusammensetzung der Bruchstücke ist eine Art epigraphisches
Geduldspiel.
Viel wichtiger und auch interessanter erscheint mir die Unter¬
suchung, ob sich nicht unter den übrigen Halevy'schen Texten,
weicbe bekanntlich fast sämmtlich unvollständig sind , zusammen¬
gehörige Pragmente finden.
Zunächst halte ich Hal. 187, 188 und 191 (aus Ma'in) für
Theile derselben Inschrift. No. 187 bildet den Anfang; Z. 1 nennt
als Stifter den yn-uy, anaay, T'n, biaa und bNun-, Söhne des
j a/:y[n] | piiray, Väter des ia[ni*], i^SNas, rnyiaiN, yn-bti,
bsnm, bs-yb, bsnan- und bsynia-, Gebbaniten, Freunde der
beiden Könige von Ma'in Iljafa' Rijäm und Haufatt. Hal. 188 ist
die Portsetzung: 187 war der von den Stiftern der Inschrift auf¬
geführte Bau eines nann erwähnt, es folgt hier die Aufzählung
der von ihnen den verscbiedenen Göttern dargebrachten Opfer und
Geschenke. Z. 3 heisst es: , am Tage, da 'Ammijada' und
seine Brüder und ihre Söhne schenkten", womit offenbar
die 187 zu Anfang namentlich aufgeführten Verfasser der Inschrift
gemeint sind. Hal. 1913 (im Drucke Z. 5) wird der Schluss mit
den Worten eingeleitet „und es stellten 'Ammijada' und
seine Brüder und seine Söhne ihre Weihungen [in
den Schutz der Götter] vor jedem, der sie zerstören
will etc.
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 399
Die Uebereinstimmung der Namen ist unmöglich zufällig.
Ausserdem wird die Zusammengehörigkeit von 187 und 188 durch
die Gleichheit der Zeilenlängen bestätigt. 187 enthält drei lange
Zeilen, sämmtlich unverletzt, von denen jede im Drucke 2 '/a Zeilen füllt, 188 fünf Zeilen gleicher Länge, von denen die ersten gering¬
fügige Lücken an den Einden zu zeigen beginnen. Von Z. 3 ab
sind die Verletzungen stärker; Z. 3 und 4 füllen nur noch 2'/4,
Z. 5 1^/4 Druckzeilen; die drei Zeilen von 191 sind schon auf je
1^/2 Zeilen reducirt, und, wie es scheint, nicht nur an den Enden,
sondern auch an den Anfängen und in der Mitte stark beschädigt.
Ein Vergleich mit andern ähnlichen Texten lehrt, dass in der That
an diesen Stellen grössere Stücke fehlen.
Ganz ebenso verhält es sich mit H. 192 und 199.
H. 192 ist eine, abgesehen von einigen geringfügigen Be¬
schädigungen, gut erhaltene Insebrift von drei Zeilen, von denen
jede im Drucke 5 Zeilen füllt; der Schluss fehlt. Schon äusser¬
hch springt die Aehnhchkeit mit Hal. 199 in die Augen. Letztere
Inschrift besteht aus 3 Zeilen von demselben Umfange und ist
offenbar der Schluss eines längeren Textes. Als Stifter von Hal.
192 werden "nb» , Sohn des 'Ammikarib, Vater von fünf nament¬
lich aufgeführten Söhnen, vom Stamme der Gebbaniten, den Freunden
des Abijada' rn-, Königs von Ma'in, genannt. Hal. 199 Z. 11
des Druckes hebt der Schlusssatz an „und es stellten 'Almän
und seine Söhne ihre Weihungen, Geschenke und
Gaben in den Schutz des 'Attär etc. etc.
Durch die Beobachtung geleitet, dass in den langen minäischen
Weihschriften die Namen der Stifter meist im weiteren Verlaufe
der Inschrift wiederholt werden (vgl. z. B. Hal. 353, 465, 478, 535),
ist es vielleicht möglich den Anfang des Fragmentes No. 424 (une
ligne courant le long du mur) aufzufinden. Zum Schluss
dieses Bruchstückes, welches mitten in der Bescbreibung eines Baues anhebt, heisst es (Z. 4 des Druckes):
„und am Tage, da Abijada' Jati' und Waqahil Rijäm den
pna und .... nyia ehrten (anaia?)"
hier bricht der Text ab.
Unter den Inschriften von Beräqisch finden wir nun unter 509
(une ligne träs longue) den Anfang einer langen Weihinschrift,
beginnend mit der Aufzählung der Namen der Stifter: pna und
bsnri und bNnn- und ihre Söhne (folgen 14 Namen), Söhne
des y7:iD von . . . ., Gebbaniten haben geschenkt und
dargebracht dem 'Attär
509 wird die erste Zeile zu 424 sein; 509 enthält 150, 424
155 Zeichen. Aber am linken Ende beider Zeilen fehlt uoch eiu
grosses Stück. Täusche ich mich nicht, so liegt dies in den beiden
zusammengehörigen Fragmenten 435 und 437 wenigstens theilweise
vor; den stricten Beweis hierfür vermag ich indess nicht zu er¬
bringen. Es werden aber 435 O 437 Z. 2 dieselben beiden Könige
Bd. XLVII. 27
400 Mordtmann, Zur südarabischen AltertJmmslcunde.
Abjada' Jati' und Waqabll Rijäm und zwar ebenfalls ohne den
Zusatz, die zwei Könige von Ma'in genannt, und 4350437
schliesst gut an 509 + 424 an.
Es ist nun kaum glaublich, dass ein so langer Inschriftenstein,
wenn er nicht künstlich durchgesägt wird, der Länge nach in zwei
gleichgrosse Hälften zerfallen sollte, noch dazu, ohne dass diese
erheblichen Schaden nehmen. Ich vermuthe vielmehr, dass beide
Linien noch auf der Mauer von Beräqisch zusammenstehen und
erst in den Aufzeichnungen Halevy's getrennt worden sind. Die¬
selben Zweifel hege ich bezüglich 187 + 188 + 191 und 192 + 199.
Von 187 heisst es in den Vorbemerkungen (S. 77) „trois lignes
courant le long du mur oriental", von 188: cinq lignes,
m6me mur, von 191 lakonisch: „quatre lignes"; ähnhch von
199: „trois lignes courant le long du mur, prfes de la
porte ouest", von 192: „trois lignes trfes longues".
Unter No. 201 und 203 (Ma'in) finden sich zwei Bustrophedon- inschriften von je 2 Zeilen — beiläufig die einzigen Beispiele
dieser Schriftgattung im Gebiete der minäischen
Epigraphik'). Schon dieser ümstand macht die Zusammen¬
gehörigkeit beider Fragmente wahrscheinlich und in der That
sehliessen sie gut an einander an.
Hal. 201:
... I I PD y I n-:n[c ■<—«
»-*■ . . . ba I Jcisic I ip:""i; | t Hal. 203:
aa'i[3']5:T | aa-rp | anpm | assi | aniain | -(-m
»-> rri I 7:a5- | inäinn | 7:nEnr-) | infn
„. . . . erneuerte mit verziertem Erker, Holz und ipn,
„Fronte und Rückseite .... (Z. 2) und den Bau und die Be-
„festigungen dieser Thürme ; und es stellte .... Im seine Seele
„und sein Gesinde etc. [in den Schutz der Götter etc.
201 Z. 1 ist wohl n:[ni£ „Platform" zu ergänzen, 203 Z. 1
g E. mit D. H. Müller (Langer's Reiseberr. 25) annr?:! | amp zu
lesen. Die Schlussformel ist aus andem minäischen Texten (Hal.
353 14 ff., 418,, 465 in ff., 504, ff.) bekannt.
Hal. 225 scheint links an 229 zu sehliessen:
Hal. 225: Hal. 229:
-:piai I Nbo | o-'-i | ya-bNi [■ nnn | a:] an | nnm?: [ -pb DT I -(nbNbN I -mänui | m [ | nn] asa | "incnj: | -[ra«
1) Die sonstigen Bustropbedoninschriften (Hal. 335C3.S6; 342 u. 349, sämmtlich aus Ma'in) sind sabäisch; Hal. 432 soll nach den Vorbemerkungen
„boustrophedon" sein, ist aber nicht so gedruckt. — Der Umstand, dass die minäischen Inschriften , mit einer Ausnahme , linksläufig sind , ist für dns von Glaser und Hommel behauptete Alter dieser Inschriften nicht sehr günstig.
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumskunde. 401
Die erste Zeile entspricht dem formelhaften Eingang der
meisten Inschriften : ... X X vom Volke . . . s-k-j , geliebt von
Hafn Dirrih und Iljafa' Rijäm, hat dargebracht und geweiht ....
(Z. 2) den Bau dieser Platform auf Geheiss des Wadd und der
Lieblinge der Götter, am Tage, da
Mit Z. 1 des vereinigten Textes vergleiche ich
Hal. 246:
f
...na I a:an | r[nm73 = H. 264 . . . n | a:sn
? ?
K-b I nxübn I n = H. 265 . . . ii-b | näo | npnn | n-u | ...
woraus sich n]nn | aren ergiebt [vgl. unten S. 414]. — Die Pormel
m I nn;;N3 findet sich ebenso H. 2283, 483 2 uud — es bietet
dies Gelegenheit zwei andere Pragmente zu vereinigen —
Hal. 222: Hal. 247:
nnn]y | -minr-i | m [ ni:Na
B:y73 I nbsbsa [i | D]nna:T | Bn[i | ai nnn]» | aianaiaxT | aia« [bo]T | Bb-[:]a[)3]
iai I cia-Nc[-.u 1] \ Biana:b-[( nra
Ich muss indess bemerken, dass bei diesen beideu Zusammen¬
setzungen den Halevy'schen Copien insofern Zwang angethan ist,
als um die zwischen den Pragmenten fehlenden Buchstaben zu er¬
gänzen , die Zeilenränder von H. 229 und 247 verschoben werden
mussten. Ich glaube aber nicht, dass dies gegen die vorgeschlagenen
Zusammensetzungen zu sehr in Betracht kommt.
Von No. 335 bemerkt Halevy »Une ligne d'ecriture
courant de gaucbe ü droite, ce qui parait indiquer
qu'il manque au moins une ligne precedente". Wir
brauchen nicht lange nach der verlorenen Zeile zu suchen : sie folgt gleich unter No. 336:
Hal. 336: npTibti | ai | nnnya | apiara -t-m
„ 335: »-> ia I nn I n72]-B | lannami | ia
Denn dies ist die Reihenfolge, in welcher die Sabäische Götter¬
trias 'Attär, Almaqah und Schams (= dät Himaj und dät Ba'dän)
angerufen wird.
Unter den minäischen Inschriften von e s S 0 u d ist ein merk-
\\ürdiger Text, Hal. 372:
ipn-i I nnny | ^yna | njo Naiai 1 bsanai | rip7:bN | mfiNa | [p]b: | n
(Z. 2) ,. . . bei der Brüderschaft des Almaqah, Kariba'il uud Saba".
Eine ähnliche Anrafung stand auch Hal. 382 j , wo überhefert ist N31 I bsyn-1 I np7:bs<
nur ist statt N3i zu lesen N3iai; zu Anfang fehlt ninN3.
27*
402 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde.
Unser Blick fällt nun sofort auf H. 380, wo die 3. Zeile
mit mfiNS endet. Schieben wir 382 und 380 an eiuauder, so ge¬
winnen wir folgenden Text:
Hal. 382: Hal. 380:
•7lüT'|o[a]-ij'il-ipn3'|n[-'a|]fn[nn 'rjblnripi |-jn |
1 I T'I I IPT'^ I ^^^^ 1 üy-ia I y-a [pi j -inny | n-yln:: j anyn | om
Na[ia]i I b^yn-T | npwbN [|n]inNa|pcD| -inryi | naia |
Vielleicht liegt der Anfang in H. 381 vor:
... I p]E\Di:yi 1 in (i-n statt in ?)
. . I n]n I aap | na yi I . a-^-i I -:ai |
Denn der Anfang der 2. Zeile schliesst genau an das Ende von
382 Z. 1 an, doch kann dies täuschen. Ein dritter ähnlicher
Text war No. 379.
Zur Verbindung -inny | n-yrm ] aiy vgl. Sab. Denkra. 79.
Mehr Interesse bietet die Zusammensetzung von Hal. 439
und 440 (aus Beräqisch)
439: 440:
njnynn | •i[ü3] 5na[i] | a[-tany7a
npbai[|] osyi | d
Dm I o:y '3 | ■'obr | a
iiB:!i]ai 1 a-ia | inm
Hal. 451 und 453 gehören entschieden zusammen:
453:
r.ab73 1 D-i-i I b]t*npn | yn- | ym^at» | m[ni]72 | ■)Na[a | bns .. . pantt I -sa | Di- || " || iort-iänsa | p-in-i | mny
. aniaa ] "i-iti | nyn | yroi2 \ lO [ | ] ?. n | ensa | Ljaiia I yn-a« | ann | yvüw \ Di-i | ianys
451:
I Däa]pn I nniiy | -[:]p[ic]i | Nbo | ysa \ - B]pba I bii- I inan ] tibn | isyn | in
n I lirbn; ] n-ai | onN | ai-i nx I yT^iany | bn-[n]i | lyni | ■;
Z. 1. Der König Abjada' von Ma'in kommt mit seinem Sohne
Waqahil Rijäm nur in den Inschriften von Beräqisch vor: Hal. 424,
435C437, 462, 523C521, und vermuthlich 5214.
Z. 2 erzählt die dargebrachten Opfer und den Bau eines Mahfid
bei Jatäl.
Z. 3 ist die Rede von Wasserbauten und Anlagen von Palmen¬
pflanzungen.
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 403
In der Nähe stehen einige andere vierzeilige Fragmente, welche
vielleicht zu demselben Texte gehören, ohne dass sich dies mit
Sicherheit nachweisen lässt.
Von HaL 474 heisst es (S. 87 No. 51) ,six lignes inegales".
Dass die Inschrift nicht vollständig ist, liegt auf der Hand. Die
Ungleichheit der Zeilen ist ein Werk der Zerstörung. Wenn man
aber No. 473 von Z. 3 ab ausschliesst, gewinnen wir ein etwas
wahrscheinlicheres Bild von dem erhaltenen Theile der Inschrift.
Hal. 521, 523, 524 und 525 sind vier dreizeilige Fragmente,
sämmtlich Bruchstücke aus längeren Texten.
Ich setze zimächst 521 mit 523 zusammen:
523: 521:
nn I pnb | yapn | -mny | nn
I [n]iD73a I a;y[tt |]TiOM ya I ianiinsa | D[nai | ] pnn-«
[-a|]mbi£ I ia: | niss | nbi3aü[i<
1 I iyn I -abn | d-t | bsnpii | yn[-
■i I -inny | nam | D-iinxa | anan
Zu Z. 1 vergleiche man Hal. 520 ff. :
Dy:n"i I pnb | y-ap[T | ] -.ny | nn-a | n[ibj£ ] | nia» | aiaisauNi
uud 5411, wo y]apT | -inny | nn-'a[ | ]nn[ib]5£[ 1 . . zu
leseu ist.
Diese Parallelen dürften für die Richtigkeit der Zusammen¬
setzung entscheidend seiu.
Des weiteren schliesst 524 au 525 an:
525: 524:
-[i] I iy72[|]nbN[bN
nann | nbn« | D[ya?
I ai I yapn | n[nn n I icnanai | iH:; | panja | bn
I pbn I nniai | aia | lansi | in
I p]nn-n | mny | ai | annaD | ai | a
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass 5250524 die linke Fort¬
setzung von 5233521 bilden; aber bei dem Zustande, in dem die
Copien vorliegen , und mangels anderer Parallelstellen , lässt sich
der stricte Nachweis nicht erbringen.
Hal. 5563563 ergeben folgenden zusammenhängenden Text:
563: 556:
[| najian | •,nB[n3:
apn I nnfiy | nnns'
onpm I Dsy
nnaDi | in | V
. . . icay-jj 1 1ianbNa 1 nn« 1 nn
Zu Z. 3 vgl. Hal. 192,4:
isayiai | ianabm | iann-bi | lanbio | nn« | nna
An 564 setze ich rechts 574:
. . I a II anan« | ian naa | -jyc-n | bsnn n I lai I Dic-NDTC-n 3 I
nänsa j pirv^i \ nnny | nan | d[i-' 1 I ai I iyn I -abü | pns | oran [|l]3i I Dianonin | p | bh- | ii
404 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumskunde.
Zu Z. 2 vergleiche man Hal. 567 und 568, zwei einzeilige,
vielleicht zusammengehörige Fragmente:
ia[3] I lyci I bwxnm | ai | a [rjan i i2;[2a] | ai | a-i [} bnn-pi Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass 571 ursprünglich
rechts von 5640574 stand, so dass der Anfang der zweiten Zeile
der ganzen Inschrift lautete:
" I pw I -abn I pns ] asan [| isiai | 3»-i-a]N | p | a--i | bNnp[i
Aehnlich steht es mit den drei Fragmenten Hal. 565, 572
nnd 569. Ich bin überzeugt, dass sie in dieser Reihenfolge zu¬
sammengehören und die erste Zeile vollständig lautete :
565: 572: 569:
pna I Drjan j iasai j 3>n- [as | p | D-n | bsfipji | nnmn j [■]«] as | bns | ^b ...
Da yn- ... zu Auf von 565 nur die zweite Hälfte eines
Hanptnamens seiu kann, und in den Inschriften, wo der König und
sein mitregierender Sohn vorkommen , abgesehen von den FäUen,
wo es heisst "Di-a ,iu den Tagen des X nnd Y" (und so
einige Male mit mn „geliebt*) und beide Namen meist ohne
ihre Beinamen erscheinen, der König stets mit seinem Epitheton
genannt wird, so kann yn-[at« nicht der Name des Königs sein.
Wenn dagegen ein König sich als Sohn des X bezeichnet, so fehlt
wiederholt der Beiname des letzteren. So nennt sich pns | bsnpi,
der Sohn des Iljafa Waqih, H. 255 Sohn des ya-bN, Chällkarib,
der Erbauer des 'Attärtempels in Ma'Iu, H. 257 Sohn des yn-as,
aas I yh-ny, der Sohn des Abükarib yii-, Hal. 484 Sohn des
Abükarib. Es ist somit anzunehmen, dass yn-[aN hier in gleicher
Weise in Verbindung mit dem vorangegangeneu Namen des re¬
gierenden Königs steht, wie sicher 571 Z. 2. Hieraus erklärt sich
dann der Zusatz iura vor dem Namen des Sohnes, bezw. Enkels,
welcher sonst nicht üblich ist. — Selbstredend aber nehme ich
für die vorstehenden Ausführungen eine absolute Gewissheit nicht
in Anspruch.
Vergleicht man die Angaben Hal6vy's über seine Nummern 370
und 371 ') mit dem jetzt in London befindhchen Original Glaser
Nr. 301 -) — es ist ein kleiner Räucheraltar, keine Stele,
welcher beide Inschriften enthält — so kanu man sich nicht einiger
Besorgnisse betreffend die Zuverlässigkeit ähnlicher Angaben er¬
wehren. Hal. 349 soUen „treize lignes boustrophedon"
sein ; die Herrn Dc'renbourg und ihnen folgend D. H. Müller haben
schlagend nachgewiesen, dass es vielmehr eine Inschrift von 3X3
und 1X4 Zeilen ist, welche um die vier Seiten einer Stele lanfen ;
1) S. 83 Nr. 18 „trois lignes. Pierre transposöe et renversfe". Nr. 19 Neuf lignes. Fragment de stfele transposee et renversfe.
2) The Babyl. a Or. Rec. Vol. I S. 198 = WZKM. II, 205 ff.
3 I
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 405
in der Abschrift stehen die Inschriften der vier Seiten unter¬
einander anstatt nebeneinander. In diesen beiden Fällen
hat also offeubar Halövy die Angaben über die Anordnung uud
Beschaffenheit der Inschriften nicht vor dem Steine selbst, sondern erst später nach dem Gedächtnisse niedergeschrieben.
Ich glaube aber, dass dies an manchen andern Beispielen sich
wiederholt.
Die Inschrift 534, welche im Drucke zwölf ungleiche Zeilen
füUt, von denen anscheinend vier durch Brechen längerer Zeilen
entstanden sind, soll nach S. 88 aus 9 Zeilen bestehen, vielleicht
soll es 8 heissen. Auf dem Originale sind es sicher noch weniger.
Denn Z. 2 des Druckes schliesst mit einer Lücke von einem Buch¬
staben an Z. 3 an, Z. 5 ohne Lücke an Z. 6, Z. 8 an Z. 9.
Wirkliche Lücken sind nur zwischen" Z. 3 und 4, Z. 6 und 7,
Z. 9 und 10, Z. 11 und 12. Es bilden vielmehr
Z. 1—3 des Druckes, zusammen 65 Zeichen, Z. 1 des Originals
, 4-6 , . , 63 , , 2 ,
»7—9, , , 63, ,3„ a
,10u.ll , , , 52 , , 4 . .
„ 12,, , 28, ,5» »
Die Inschrift ist am rechten Rande unbeschädigt, links fehlt
ein erheblicher Theil des Textes, und zwar sind die Zeilen 10, 11
und 12 stärker beschädigt als der Anfang. Wäre die Halevy'sche
Angabe richtig, so müsste man annehmen, dass auf dem Originale
jedesmal die zweite Zeile (im Drucke Z. 3, 6, 9) durch Zufall oder
Absicht bis auf die Hälfte der besser erhaltenen zerstört seien, was
doch kaum glaublich ist.
Ebenso ist Hal. 474 — im Drucke 7, auf dem Steine au¬
geblich 6 Zeilen — sicherlich auf vier Zeilen zu reduciren, nämlich,
unter Anfügung von H. 473
Z. 1 = Z. 1 des Originals
, 2 n. 3 -f Z. 1 von Nr. 473 = , 2 ,
, 4 n. 5 -f Z. 2 von Nr. 473 = , 3 ,
.6U.7 = ,4,
Des Weiteren mache ich auf 478 (,dix'Sept lignes inegales,
prec6d6es d'un monogramme"; im Drucke 21 Zeilen) aufmerksam.
Von diesen 17 Zeilen, welche das Original bilden sollen, enthielte
z. 1 = Z. 1 n. 2 des Dmckes (ohne das Monogramm) 78
Jl 2 = n 3 u. 4 . » 48
II 3 n 5 tt fl 15
n 4 = « 6 fl fl 16
M 5 = 1) 7 u. 8 , B 47
1» 6 = II 9 , fl 14
1» 7 = II 10 fl fl 18
n 8 fl 11 u. 12 , tt 48
» 9 . — fl 13 fl tt 35
10 — 14 « 13
406 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde.
Z. 11 = Z. 15 des Druckes (ohne das Monogramm) 35 Zeichen
, 12 = , 16 „ , 35 ,
, 13 = , 17,18u.l9 . , 85 ,
, 14 = , 20 n. 21 , , 70 ,
Im Drucke lässt sich nicht immer erkennen, wo eine Zeile des
Originals gebrochen ist bezw. wo mit einer neuen Zeile im Drucke
auch eine neue Zeile des Originals beginnt; vielleicht sollen Z. 1,
2, 17, 18 (mit 19), 20 nnd 21 auch je eine Zeile des Originals
darsteUen, so dass dann obige 17 Zeilen herauskommen. Wie dem
auch sei, es kann nicht bezweifelt werden , dass Z. 2 des Dmckes
ohne Lücke an Z. 1, Z. 5 an 6 >), Z. 8 an 9, Z. 12 au 13, 14
an 15, 17 an 18, 18 an 19 und 20 an 21 ansehliessen; aueh
zwischen Z. 4 und 5 fehlt nichts am Zusammenhang. Ich glaube
daher, dass im Original diese Zeilen zusammenstehen, derart dass
Z. 1 u. 2 des Druckes mit zusammen 78 Zeichen = Z. 1
, 3, 4, 5, 6 , , , , 79 , = , 2
, 7,8,9, 10 , , , , 80 , = , 3
, 11,12,13 , , , , 83 , = , 4
, 14,15,16 , , „ „ 83 , = , 5
, 17,18,19 , , , , 85 , = , 6
, 20 u. 21 , . , , 70 , = , 7
bilden. Die Inschrift ist zu Anfang und am Ende vollständig und
nur am linken Rande beschädigt; naeh den mit ziemlicher Sicher¬
heit zu machenden Ergänzungen von Z. 1 = Z. 2 des Druckes
enthielt ursprünglich jede Zeile etwa 100 Zeichen.
Dieselbe Beobachtung lässt sieh bei Hal. 520, im Drucke 22
ungleiche Zeilen von 11—28 Zeichen, machen. Um kurz zu sein,
gehören immer zwei Zeilen zusammen, also Z. 1 und 2, Z. 3 und 4
u. s. w. ; so erklärt sich , dass nach jeder zweiten ZeUe eine Lücke im Texte ist, ohne dass die betreffende Zeile kürzer als die folgende
ist. Im Originale befindet sich diese Lücke am linken Rande der
ganzen Inschrift.
Ich mache den Beschluss mit Hal. 633—635, Pragmenten
aus der s. g. Katil™ Serie , d. h. Weihungen an die dät-Himaj,
welche mit einer Reihe von Anrufungen scbliessen, deren letzte
obpa ist: Ich setze die drei Bruchstücke hierher wie sie genau an
einander passen:
T I npnbN I ST I inm-3 ^ ^
13 I m ; n-nn I m I a j
Hal. 635 ss-> asb | ia | -nsNa | ia
Hal. 634 »-> I Nnaia | ia | anba
Sollten dies wirklieh Pragmente dreier verschiedener Steine
sein, oder nicht vielmehr von einer und derselben Stele herrühren ?
In letzterem PaUe wäre es auffällig, dass auf zwei linksläufige
1) Allerdings ist z. 5/6: nbuT | Tx'.^üi | iün:-a ] HT | pnyn zu lesen.
Mordtmann, Zur südarabischen AUerthumshunde. 407
Zeilen zwei rechtsläufige folgen. Ebenso aufföUig sind aber die
zwei linksläufigen Zeilen von Nr. 633. Denn sämmtliche Inschriften
der Katd Serie (H. 628+ 632, 630 + 631, ZDMG. XXVI, 431
VII und VIII, XXX, 291, Nr. 5) sind bustrophedon.
Das Original sah aber in Wirklichkeit so aus :
Hal 633
ID I ai I üvzn I rn \ ai | npnbN | ai | ihra -<•-«
Hal. 635C634
»->■ asb I ia I inj'Na | ia | snaia | ia | anba
Dass diese Vermuthung zutrifft, dafür glaube ich einen positiven
Beweis beibringen zu können. Der eben angeführte Stein ZDMG.
XXX, 291 Nr. 5, jetzt im Tschinilikiosk i73n I nn I 31 I np
M-^ -115X3 I 13 I Nü
ist, wie ein Blick auf den zusammengesetzten Stein zeigt, ein Frag¬
ment aus der Mitte des Steines , den man also inzwischen des
leichteren Transportes halber oder um des grösseren Gewinnstes
wiUen in mehrere Stücke zerschlagen hat. Aber auch das rechte
Ende des Steines ist noch da: es ist das von Prätorius ZDMG.
XXVI, 431 sub VII veröffentlichte Bruchstück. Beide Pragmente
sind von demselben Händler zusammen mit Hal. 629 (jetzt im
British Museum) und zwei andern Fragmenten von Katil Inschriften,
von denen eines, noch unedirt, ein Bruchstück von H. 631 ist,
zum Verkauf gebracht worden.
Der zuletzt erörterte Fall ist in mehr als einer Beziehung
lehrreich, und lässt es dringend wünschenswerth erscheinen, dass
endlich einmal die Originalcopien Halevy's ans Licht kommen.
Ich will hier noch nachtragen, dass vermuthlich auch Hal.
505 und 506 und 541 und 542 zusammengehörige Fragmente
bilden.
Wer mehr Zeit und Geduld als ich hat, wird vermuthlich
eine noch reichere Nachlese halten können , namentlich wenn uns
weitore Minäische Texte in gesicherter Ueberlieferung vorliegen.
HI.
Die Könige von Me'in.
In seinen Burgen und Schlössern H. II S. 60 ff. des SA. hat
Prof. D. H. Müller eine Untersuchung über die uns aus den In¬
schriften bekannten Könige von Me'in (0:^73, pn der Inschriften)
gegeben und 26 Könige gefunden , aus welchen er S. 67 drei
zusammenhängende grössere Gruppen von zusammen 14 Königen
ausscheidet; die übrigen 12 liessen sich nicht diesen Gruppen
einfügen.
3 0 "
408 Mordtmann, Zur südarabischen AltertJmmskunde.
Der Titel lautet -y?; | Tjbn (bezw. nsyn, mit der Mimation);
derselbe wird oft weggelassen, aber die Herrsebernamen sind als
solche trotzdem leicht zu erkennen, namentlich wenn sie in Ver¬
bindung mit Ausdrücken wie | üvn „in den Tagen des ... oder,
wie häufig zu Anfang mmi: , nn „geliebt von" stehen, ferner
an gewissen Beinamen, welehe nur ihnen zukommen, und aus¬
nahmsweise von hohen Würdenträgern (wie z. B. den Hohepriestern
des Wadd Agram Sadiq, Sohn des Nabatkarib Jadi' H. 169 Nabat¬
karib Sadiq H. 202 3) getragen werden.
Neben 1573 | "r^bi: findet sich anscheinend noch ein erweiterter
Titel yxi-\ \ | "rha König von Me'in und Maun, so 5533
?
Waqahil Rijäm und sein Sohn [ ] ... 1731 | p?: | -«Dbi:;
484 3 steht: " | bh-'i | "iTCi | pva | "fsis \ — sn^m , was möglicher¬
weise 'Ammljatl', König von Me'in, iilaun und bfr' heisst; vielleieht aber ist 1173 nicht abbängig von 'Tib73 und dafür •jy?; zu lesen, so
dass der Satz hiesse : 'Ammljatl, König vou Me'in und Me'in (nom.)
und bni etc.'); 199, Z. 9 ff. werden angerufeu alle Götter von
Me'in und b[n]", und Abjada' Jati', König von Me'in und der
Stamm Maun und bhv hier ist wohl nach Analogie ähnlicher
Stellen (535 59, 5882) -,173 in ■iy73 zu verwandeln. Zur Noth ist
dies auch an den übrigen Stellen, wo p73 überliefert wird (242,,
24316, 35319, 4302, 5163, 541 4) angängig; was beginnt man
aber mit dem Ausdrucke ii73 | Tibn | mxi | •)[y]73 | ■:;b73 ] mt? Hal.
480 äff.? Es ist also vorläufig die Möglichkeit zuzugeben, dass es
ein Volk Maun gegeben und dieses eigene Könige gehabt, bezw.
die Könige von Me'in, unter deren Herrschaft es stand, sich gelegent¬
lich neben ihres sonst feststehenden Titels auch des Titels Könige
von Me'In und Maun bedienten. Aber sehr wahrscheinlich ist
mir dies nicht. [Vgl. jetzt Hommel, Aufsätze S. 124 ff.]
Nach den Schriftstellern ist Carnau die Hauptstadt der
Minäer; weicbe von den drei Ruinenstädten Me'in, Es Sud (Glaser:
es Saudä) und Beräqisch Anspruch darauf hat, für das alte Carnau
zu gelten, lässt sich bis jetzt mit positiver Sicherheit nicht sagen.
Da aber in den Inschriften von Beräqisch öfter die Stadt Jatil,
(bfi"' I 115", die Ausspraehe ist unsicher) , und zwar ausschliesshch
in diesen erwähnt wird, so glaube ieh mit Müller, dass Beräqisch
das bh- der Inschriften repräsentirt, während Me'in das alte Qarnau
ist, welches als Hauptstadt der Minäer den Namen derselben auf¬
bewahrt hat. In den Inschriften ist ^73 nicht Stadt sondern nur
Name des Volkes *). bhi oder bh-i ist dagegen gleichzeitig
Name eines Stammes, und wird mit ]y73 in den Ausdrüeken „alle
1) Vgl. 451C45.S z. 3: I bh-[i] 1 | iy73i ] i[y731 '!ib73 j yh'] [ yi^aj«
2) Nur einmal Hal. 535,.3 in den Worteu Dn73yi11 D:y7: ! ^3 | NaiB'ia , die man „an dem Wege zwischen M. und Reghma" übersetzt, scheint 'iy73 Stadtname zu sein; aber N3"»;73 heisst wohl vielmehr „in dem Kriege zwischen Me'in und Keghma".
3 0 *
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 409
Götter von Me'in und Jatil" oder ,ihr Stamm Me'in und Jatil' ')
gebraucht. Endlich möchte ich noch darauf aufmerksam machen,
dass bhi bis jetzt nur in drei Texten von Me'in vorkommt, nämlich
187 + 188 + 191 (188, Z. 10 bh-1 -,t , dst« | ba { [-Jn [ ] abr; [arb;
vermuthlich auch 191.4 ['hii] | a;yn | nbNbs | ba) 192 + 199
(199,: bhi I i:o | -p; Z. 9 bhii | i??: | nb^bj* | ba; Z. 11
j bhiT I pn (so) I bnarb) und 260 (Z. 2 ...•!jbm | bhii | a:[rn,
vermuthlich nach 53524 ^u ergänzen), in Es Süd nur einmal
(Hal. 406 = Glaser 343) in Beräqisch dagegeu in 27 Inschriften.
Dies liegt nicht etwa daran, dass wir mehr Inschriften aus Beräqisch
besitzen als aus Es Süd oder Me'in ; Halevy hat 80 Nummern aus
Me'in, 71 aus Es Süd, 155 aus Beräqisch. Das Pantheon von
bhi wird (an 10 Stellen) mit dem Ausdruck bhiT | pn | nbsbN | ra
bezeichnet, welcher in Me'in nur einmal vorkommt (199, Z. 9;
1914 und 2084 u.5 sind zweifelhaft); dafür wird in Me'in und iu
Es Süd — nicht in Beräqisch ! — wiederholt (222,, 244 2, 255 3
aus Me'in; 353 is u- üo, 405j aus Es Süd) arm ] nbsbs gebraucht;
ausserdem finden wir iu den Inschriften von Beräqisch zweimal
(5423 und 5572) »alle Götter von bhi" erwähnt.
Die erste Gruppe der minäischen Könige bei Müller wird durch
folgende Reihe gebildet :
(1) pna I bsrhi (Hal. 476 aus Beräqisch; zusammen mit 2) Hal.
I 463 527 ebendaher)
(2) yhi I bsnpi (zusammen mit 3) Hal. 504 aus Beräqisch)
I
(3) nbi ) yrV,N Hal. 237 (Me'in) 353 ig (Es Süd) Müller Eut. V
I (El Öia); zusammen mit 4) Hal. 478 534 (Berä-
(4) ain 1 aran qisch)
Ueber die Filiation der einzelnen Könige kann kein Zweifel sein;
ich stimme hierin vollständig mit Müller überein und habe den
von ihm beigebrachten Belegstellen nur den neuen Text aus seinen
»Epigraphischeu Denkmälern" hinzugefügt.
Dagegen kann ich der Anordnung der II. Gruppe bei Müller
nicht beistimmen. Müller stellt folgende Reihe auf:
Iljafa Jati'
Abjada' Jati', König von Ma'in Ma'di] karib, König von Hadramaut
Waqahil Rijäm Iljafa' Rijäm (Sohn ?)
I I
Iljafa' Haufa'att
Waqahil §adlq
1) Wenn Müller L c. 58 scbreibt, dass in Beräqisch die Könige von Me'in oft als rhil I "|irn I "ibni* angeführt werden, so beruht dies offenbar auf einem Irrthume. Ich kenne nur die beiden oben S. 408 angeführten Stellen Hal. 451 + 453 Z. 3 und 4843.
410 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde.
In seinen Epigraphischen Denkmälern (S. 35) hat er an Waqahtl
Sadiq noeh Abükarib Jati' angeschlossen, dagegen Haufa'att weg¬
gelassen.
Zunächst beruht der Ansatz des Abjada' Jati' als Sohn des
Iljafa' Jati' auf einer Combination, welche, so scharfsinnig sie auch ist, doeh unsicher bleibt und Bedenken erregt.
Hal. 193 (Me'in) weiht 3"iD . . . König von Hadramaut einen
Thurm, den sein Onkel | py ] BinnüS, Sohn des bspis, König
von.... (vermuthlich Hadramaut, lies r]':i[in statt des über¬
lieferten 12 I "131) erbaut hat, und ruft zum Schluss unter andern auch seinen Bruder Abjada' Jati', König von Me'in, an. Ob Ma'dlkarib
oder ein anderer mit -karib zusammengesetzter Name zu ergänzen,
bleibt zweifelhaft, ebenso ob unter „Bruder" ein leiblicher Bruder
oder ein Aliirter zu verstehen ist; letzteres halte ich nieht für
ausgeschlossen; vgl. Hal. 202. Endlich ist anzunehmen, dass ....
karib den Namen des Vaters des Stifters darstellt und der Name
des letzteren in der Lücke verloren gegangen ist.
Des Weiteren combinirt Müller mit dieser Stelle die Inschrift
Hal. 520 (vingt-deux lignes sur une stfele), deren Anfang lautet:
n[ I ]i:3 i a-iD?:yi | yT^ayi
inas I pci I nüyu
N I p I aiany73 | im | a
" j c:yi: | -jb?: | yhi | ya-b
d. i. Z. 1 u. 2 und 'Ammijada' und 'Ammikarib , die Söhne des
Hamatt von Jaf'än, Väter der ....
Z. 3 u. 4. Söhne (d. i. Enkel, Nachkommen) des Ma'dikarib,
Sohnes des Königs von Mein Iljafa' Rijäm etc.
Müller verkennt nieht die Möglichkeit, dass diese Inschrift auf
der rechten Seite (warum nicht aucb auf der linken oder auf
beiden Seiten?) beschädigt ist und vielleicht einige Buchstaben
ausgefallen sind. Ich denke, darüber ist gar kein Zweifel möglieh.
Aber allerdings schliesst das Ende von Z. 1 an Z. 2 und das Ende
von Z. 3 an Z. 4 genau an. Dies erklärt sieh, wie wir oben S. 406
ausgeführt, daraus, dass die Copie nicbt in Ordnung ist, d. h.
dass immer je zwei Zeilen des Druckes (1 + 2, 3 + 4 etc.) eine
Zeile des Originals bilden.
Die Söhne des Ma'dikarib, des Sohnes des Königs von Me'in
Iljafa Jati', kommen, wie Müller bemerkt, auch noch Hal. 535 vor.
Aber die Identität dieses Ma'dikarib mit dem König von
Hadramaut .... karib von Hal. 193 ist doeh recht zweifelhaft;
auch ist es zu bezweifeln , dass Abijada', der Sohn und Nachfolger Iljafa' Jati', deuselben Beinamen wie sein Vater geführt haben soll.
Soweit sichere Beispiele vorliegen , führen Vater und Sohn immer
verschiedene Namen und Beinamen.
Dass Iljafa' Rijäm der Sohn des Abjada' Jati' war, schliesst
Müller aus dem Umstände, dass Hal. 187 die Gebbaniten Sa'dtl,
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 411
Jadkuril und Jasma'Ü Preunde des Iljafa' Rijäm, Hal. 192 aber
'Almän und seine fünf Söhne, von denen drei ebenfalls Sa'dil
Jadkuril und Jasma'Il heissen. Freunde des Abjada' Jati' genannt
werden. Die von Müller nur theilweis excerpirten Inschriften er¬
geben aber gerade, dass diese drei gleichnamigen Personen nicht
identisch sein können.
Hal. 187 ist gesetzt von 'Ammijada', 'Ammikarib, Hajjäw,
cbiaa, Jahmall, den Söbnen des 'Ammisaduq, und Vätern des
[Au]s, Ablamir, Aus'att, Chälijada', Vadadll, Sa'dil, Jadkuril und
Jasma'Il ;
Hal. 192 von 'Almau, Sohn des 'Ammikarib, Vater des Jausll
Jadkuril, Sa'dil, Vahbll und Jasma'Il;
es sind also die Sa'dil, Jadkuril und Jasma'Il von 187 ent¬
weder Söbne des 'Ammijada' oder des 'Ammikarib oder des i-n
oder des cbba oder des bNi:n"' und Enkel des 'Ammisadaq, während
die gleichnamigen Brüder von 192 Söhne des 'Almän und Enkel
des 'Ammikarib sind.
Man kann hiergegen nicht einwenden, dass Hal. 187 die drei
fraglichen Eigennamen nicht von "«naN abhängen, sondem selbständige,
zur Familie der beiden Brüder nicht gehörige Theilnehmer an der
Stiftung bezeichnen, und ebenso dass Hal. 192 'Almän nur Vater des
Ja'üsil, nicht aber der übrigen dort genannten Personen sei. Denn,
wie wir oben gesehen, ist Hal. 188 die Fortsetzung, 191 der Schluss
von 187 und Hal. 199 der Schluss von 192. Hal. 188 Z. 7 und
191 Z. 5 werden nun die 187 Anf. namentlich aufgeführten Stifter
mit den Worten | DiarnaT | lianÜNi | si^iiy d. i. „'Ammijada' und
sein Bruder und ihre Söhne" umschrieben, und ebenso Hal. 199
Z. 11 anstatt die Namen der fünf Söhne des 'Almän zu wieder¬
holen, gesagt: I lia mai I "["aby „Almän und seine Söhne".
Es ist somit unmöglich die drei gleichnamigen Personen von
Hal. 187 und 192 zu identificiren und biermit i&Wt jeder Anhalt
für die chronologische Bestimmung des Königs Iljafa' Rijäm. Gegeu
die M.'sche Hypothese spricht ausserdem, dass nach derselben zwei
Brüder denselbeu Beinamen a-in getragen haben würden.
Auf Waqahil Rijäm, Sohn des 'Abjada' Jati' lässt Müller einen
Iljafa' ohne Beinamen und auf diesen den Waqahil Sadiq folgen.
Vergleicht man die bei Müller S. 60 sub A j , S. 62 sub B 1
und S. 64 sub C 4 angeführten Inscbriften, so findet sich für die
PiUation des Iljafa' mit Waqahil Rijäm nur eine einzige Belegstelle,
das Fragment Hal. 553 Z. 2 f.
— ai ( D-''! I birrpi | in
IUI I p?: I 'abn | i
Dies ergänzt Müller zu
b]:ai I D-'I I bsnpn
" I p'?: I -«abTa [ | ya-'b«
412 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumskunde.
Wie man sieht, steht die Existenz dieses Iljafa' auf sehr
schwachen Füssen; von seinem Namen ist strenggenommen nicht
ein Buchstabe erhalten.
Ich habe folgende Gruppe aufgestellt:
(5) rh-' I yT'at»
I (6) cn I bsnpT
I
(7) pis I Dren
I (8) CB"' I rB"'b6»
Ueber die Filiation des Abjada' Jati' und Waqahil Rijäm ist
kein Zweifel erlaubt; Abjada' Jati' kommt vor allein: HaL
192 + 199, 193 (Me'in), 442, 459", 474, 476, 513, 535, 543
(Beräqisch), mit seinem Sohne Waqahil Rijäm: Hal. 424, 435C437,
451C453, 462, 523C521 und vermuthlich 512 4 (sämmtlich aus
Beräqisch).
Der Sohn des Waqahil Rijäm ist aber nicht [Iljafa], sondem
pis I c:cn , wie aus den oben zusammengesetzten Fragmenten
HaL 564C574C571, 567C568 und 565C572C569 hervorgeht.
HaL 564C574C571 Z. 2 lautet:
I 3T I -^y-a I ■'Bbn | pis | Bisn [I iarm | yi-3]N | la | b-'i | bsiipi . . . 13B I peil I bNin
HaL 565C572C569 Z. 1
"pis I D:]Dn I ic:3"i | ri'' [aN | -p | B'^i | bxnpjT | nmn | iNaa | briN
(,Gebbäniten, geliebt von Vaqahil Rijäm, S. des Abjada' und seinem
Sohne Hafti Sadiq etc.);
Hal. 567C568:
... ia[a] I pD'i I bNii-i I ai | B[:]=n | i2:[;a] | ai | B'^i [ | bNiipi
bei Waqahil] Rijäm und bei seinem Sohne Haf(n) und bei Wadadil
von Jaf'än dem Grossen von
Es dürfte demnach auch Hal. 553 Z. 2 ff.
[ic]:ai I B-'I I bNnpi | [a]-i
" I ip-a 1 --abn | [pis | Dran zu ergänzen sein.
Allerdings macht Müller auf Grand von Hal. 374 und 401
den Hafn §adiq zum Sohn des aiarh-'.
Sehen wir uns die beiden Texte oder vielmehr den eiuen
Text — denn beide stimmen bis auf einige Varianten der Copie
wörtlich überein — an. Ich setze ihn zu dem Zwecke hierher
■^iba 1 pis I aren | [a]nia-i | nna | pb
z-hh I rvzy \ ai | hini | aiasfr' | p
1 I irfryib j nihN | -inb | bNirai | n
biN I mnN I ID I biN
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 413
Nach Müller schliesst die erste Zeile genan an die zweite an:
,Hafn Sadiq König, Sohn des Jatl'karib etc." Es unterliegt nuu
keinem Zweifel, dass das auf den Namen aiDräi folgende rnnn
dazu gehört; es wäre also zu übersetzen Hafn etc. Sohn des Jatl'¬
karib von Hadat". M. hat wohl das Bedenkliche einer solchen
Nomenclatur für einen König gefühlt nnd daher die Worte rnni
bei Seite gelassen ; nicht minder bedenklich ist das nackte lb72 ,
sicherlich fehlt danach noch -jy::. Aber es fehlt gewiss noch weit
mehr, wie aus dem Paralleltexte Hal. 237 hervorgeht. Dieser
lautet :
r^-a I Tä-' I yc-ibN | ahffii | nnc | iDb
?
5na I 'cznczi |iöE5 | •'näcrti | -p-a
I nnsa | inn:«» | bns | mp | Dhy-än
" I yTi=i I bxnm
d. i. „ein pb, welches eröffnete und zurückgab Iljafa' Jaschür
König von Me'in und die Wächter der Person (d. i. die dwfittTO-
(f'vkaxsg) .... für ohybl den Vorsteher der Leute von Manahät
mitsammt Vahbll von Ridä' und etc."
Diese Uebersetzung soll nur die Construetion wiedergeben ;
die Inschrift gehört, wie Hal. 238 = Glaser 383 und 282, zn
jenen unerfreulichen Texten, welche wohl für immer unserem Ver¬
ständnisse verschlossen bleiben werden. Aber das ist wenigstens
aus dem Vergleich von Hal. 374 = 401 mit diesen Parallelen
deutlich , dass jener Text erheblich verstümmelt ist ; vermuthlich ist nach Z. 1 zu ergänzen:
fnn=i I a-iayhi | p[ | ana | ///// | -jyij |]':ib7a | pns | oran
nach Z. 2: " n | n [ny7an | p | y] aibn | n72y | ai
Jatl'karib von Hadat ist also entschieden nieht der Vater des
pnis I aran und die III. Gruppe bei Müller
Jatl'karib
Hafn Sadiq I Iljafa' Jafiseh
kommt somit in Wegfall , bezw. fällt sie mit meiner II. Gruppe
zusammen.
Dass Iljafa Jaftsch der Sohu bezw. Nachfolger des Hafn Sadiq
geweseu, geht ans Hal. 178 hervor; allein wird er 487 erwähnt.
Weitere Gmppen als die beiden ersten lassen sich vorläufig
mit Sicherheit nicht aufstellen, weil bei den übrigen Königen, wenn
sie mit ihren Söhnen aufgeführt werden oder ihr Vatersname hin¬
zugefügt wird, die Beinamen der Söhne oder der des Vaters fehleu.
414 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde.
Es ist z. B. bei meiner dritten Gruppe keineswegs ausgeschlossen,
dass es zwei Könige des Namens Iljafa gegeben , deren Nachfolger
den Namen WaqahÜ getragen und dass diese beiden Königspaare
sich durch die Beinamen unterschieden hätten, für wahrscheinlich
halte ich es indess nicht. Mit dieser Reserve bilde ich folgende
III. Gruppe :
(9) npn I yz-b»
I (10) pns I bsnpi
I (11) sn- I 3-|D3i«
I (12) aa: | »n-'n?
Hal. 225 (Me'in) Vaqahil Sadiq, Sohu des Hjafa', König von
Me'in, baut den Thurm pn- (pnä?).
Hal. 3834 (Beräqisch; Fragment): bsnpn | yDib[N | nMra
in den Tagen des Iljafa' und Waqahil.
Hal. 469s (Beräqisch): . . . | bNnpni | npi | ya'^bCN ....
Müller hat diese Stellen S. 62 unter B 1) einem Iljafa' ohne
jeden Beinamen zugewiesen und dieseu Iljafa zum Sohne des
Waqahil Rijäm (oben No. 6) gemacht. Glücklicherweise ist durch
Glaser 284 ') die Existenz des npi | vz^htn jetzt gesichert.
Den Ahukarib Jati', Sohn des Waqahil Sadiq, entnehme ich
der Insebrift Müller Ep. Denkm. XI, 7 (aus El O'la), den Nach¬
folger desselben üa: | yhi^y aus Hal. 484, wo derselbe allerdings
nur Sohn des Abükarib — ohne Beinamen — genannt wird.
Ob sich auf diese beiden Könige das Fragment Hal. 479 be¬
zieht, wie M. 1. e. S. 66 sub 5) rmd 6) meint, ist nicht zu sagen,
da von den beiden Königsnamen nur ein Beiname iaa: | erhalten
ist, den aueh ein bxnpi geführt hat, so dass ebensogut bsnpi
davor ergänzt werden kann.
Eine IV. Gruppe bilden :
(13) ...nn I D:En I (14) n-'n I ya-ibs
(15) nhy am
No. 13 entnehme ieh den drei Inschriften von Me'in 2290225, 246 nnd 265 -f 264, von denen Müller nur 225 erwähnt (1. c. S. 65).
Der Beiname des a:En ist nngewiss (n]nn ist sabäisch; vielleicht
l]na, vgl. den pa | yniaTay Hal. 459 j, Name eines naa, und
I pa I nanpns Os. 29). Selbstverständlich trifft die Verbindung
1) The Bahyl. & Or. Rec. I, 172 = WZKM III, 281. Sowohl Deren¬
bourg als auch Müller habeu Hal. 469 q Ubersehen.
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumskunde. 415
von 13) und 14) nur zu, vrenn die Inschriften, Hal. 229 C 225
wirkhch zusammengehören. Iljafa' Rijäm wird ausser Hal. 229
allein erwähnt Hal. 191 und 445, mit seinem Sohne nnycnn
Hal. 187.
Eine V. Gruppe bilden:
(16) yT>aN
I (17) pnst I ansbn I
(18) yni I IBH
Chällkarib Sadiq, der Erbauer des Attärtempels BDSI in Me'Iu
(Hal. 257), nennt sich selber in der Inschrift dieses Bauwerks
Sohn des Abjada'; er wird ferner in den dazugehörigen Inschrifteu
HaL 195, 242, 243 erwähnt. Seinen Sohn No. 18 führt Glaser
Skizze S. 55 aus der Inschrift Gl. 312 an; er heisst dort Sohn
des Chällkarib.
Ausser diesen fünf Gruppen kennen wir nur einzelne Könige
und Königspaare. Es sind folgende:
(19) an I bsyn-i und sein Sohn (20) aiayan aus Hal. 485 (Berä¬
qisch)
und sein Sohn (21) ua: | bt<npn Hal. 494 2(?), 501 (Beräqisch);
(22) an I yiias HaL 221;
(23) yni | ys-bN , 520 4.
In den Müller'schen Listen figuriren ausserdem noch einige
Könige „ohne jeden Beinamen" ; es sind dies Abjada', Iljafa und
Jata'il. M.'s Annahme, dass diese überhaupt keinen Beinamen ge¬
führt, halte ich nicht für begründet, da in den Inschriften diese
oft weggelassen werden können , z. B. 383 2, wo unter Iljafa und
Waqahil wohl Iljafa' Waqlh und Waqahil Sadiq zu verstehen sind ;
ebenso wenn der Sohn neben dem regierenden Vater genannt wird,
oder der König seinen Vater nennt; vgl. auch noch 520 Z. 3, 4,
wo die Pamilie der Söhne des Ma'dikarib des Iljafa', wie M. selber
annimmt, identisch sind mit den Söhnen des Ma'dikarib des Iljafa'
Jati', Königs von Me'in von HaL 520 4.
Auf den Abjada' ohne Namen bezieht M. die Stellen Hal. 2281,
2571, 2001, 2021, 209 2, 265 2. Der Abjada' von 257 ist der
Vater des Chällkarib, bei mir No. 16; HaL 200 Z. 1 lautet:
.... B:ya | T^-a | t . . . .
besagt also Nichts ; vor T^z'a kann — wenn n für y verlesen ist —
ebensogut ya-bN oder der Beiname yni gestanden haben ; Hal. 565
aber beziebt sich auf den Abjada' Jati, Vater des Waqahil Riäm,
No. 5 meiner Liste. Es verbleiben also Hal. 228:
■jyn I r^a \ ynia« | n[i73
und 202: "iNyhii | yiiBN | mÜNB „bei der Brüderschaft des Abjada'
Bd. XLVII. 28
416 Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde.
und Jata'il' >) und 209 2 bsynii | yniSN | Dn-a ,in den Tagen des Abjada' und Jata'il.
Müller 1. c. 60 schreibt „aus diesen Inschriften geht hervor,
dass Abjada' König von Ma'in einen Bruder Jata'il hatte, mit dem
er, wie es scheint, eine Zeit lang gemeinsam regierte, und zwei
Söhne, von denen der eine (Hafn) sein Mitregent, der andere (Chal-
karib Sadiq sein Nachfolger war".
Diese etwas künstliche Hypothese hält nicht Stich. Pest steht
nur die Existenz zweier Könige des Namens Abjada', deren Beinamen
uns vorläufig unbekannt sind, und von denen der eine Vater des
Chällkarib Sadiq, der andere Vater des Jata'il ebenfaUs unbekannten
Beinamens war. Ob und mit welchem der zwei sonst bekannten
Jata'il (No. 1 und 19 meiner Liste) letzterer identisch ist, muss
unentschieden bleiben.
Den Iljafa' ohne Beinamen haben wir oben sub 9 als Hjafa'
Waqih kennen gelernt; es erübrigt somit nur noch bsyn-. Auf
ihn bezieht sich vieUeicht die von M. nicht angeführte SteUe
Hal. 189g:
" I rm I bsyni | ora ,in deu Tagen des Jata'il und Haijaw'
nnd es ist nicht unmöglieh, dass in dem kleinen Fragmente Hal. 428
... au I iy-iD ....
vn I iara
zu Anf. der 2. Zeile Jata'il zu ergänzen ist. Dieser Königssohn
ist auf dem FamUienidyU, das uns M. von bNJ'fr', seinem Bruder
nnd seinen Söhnen gezeichnet hat, schleeht unterzubringen.
Diese Nachlese ergiebt uoch folgende Reihen:
(24) yT^at* (24) yn-ati (25 a) bsyni
I oder I uud |
(25) bsrni (25) biiyni (26) vn
I
(26) vn
Jedenfalls ist der bN^ri"' , Vater des T'n , nieht identiseh mit
No. 1 oder 19.
Ich zähle also im Ganzen 26 oder 27 Könige, genau so viele
wie Müller. Pünf seiner Könige (ein Iljafa' ohne Namen, 2 ;Dn
ohne Beinamen, Jata'karib und Ma'dlkarib, der nur aus Versehen
in seiner Liste steht) fehlen bei mir ; dagegen habe ich sechs bezw.
fünf andere Namen eingestellt.
Der Bequemlichkeit halber lasse ich eiu alphabetisches Ver-
1) M. übersetzt „bei den Brüdem A. u. J.", was nicht angängig ist; vgl.
H. 3722 Naiai I bsa-iai | npab« | nriNa und ebenso 380C382 Z. 3;
das kann doch nicht heissen „bei den Brüdern Almaqah und Kariba'il und Saba"!
Mordtmann, Zur südarabischen Alterthumslcunde. 4^7
zeichniss der Königsnamen unter Beifügung der fortlaufenden Num¬
mem, mit denen ich sie im Vorstehenden versehen habe, folgen:
yn-iat» 16, 24 nhyain 15
(ohne Bein amen) vn 26
yh-' yniaN 5
ll^a 1 a:an 13
D-i-i ynias 22 yhi 1 n:Dn 18
yhi 1 anaas 11
pna 1 Dran 7
npi SDibN 9
1 D3sn 4
XZjf ycbs 8
pis 1 aiabn 17
Tjji ya-bis
3 (Beiname unbekannt) bNyhi 25, 25 a
yhi ya-bN 23
pis 1 bxyhi 1
a-i-i ycbs 14
dll 1 bsyh-i 19
ans 1 bsnpi 21
yhi 1 aiany 11
pns 1 bsnpi 10 aiayan 20
B''-| 1 bsnpi 6
aas 1 yn-^iy 12
yni 1 bsnpi 2
Nachschrift. Zu S. 402 u. 410. Ueber die Familie dieses
Ma'dikarib sowie über die Angehörigen „der von Jaf'än" wird
ausführlich unter einer späteren Nummer gehandelt werden. Auch
Hommel, Aufsätze S. 26 und Südar. Chrestomathie hat sich mit
ihnen beschäftigt.
Das Manuscript dieses Aufsatzes habe icb im Sommer 1892
Herrn Prof. Hommel in München mitgetheilt, welcher dasselbe dann
bei Abfassung seiner Südarabischen Chrestomathie benutzt hat. Gleich¬
zeitig erschienen die „Aufsätze und Abhandlungen" dieses Gelehrten
(München 1892); wie der Vf in seiner Chrestomathie bemerkt, ist
er auf einige der von mir oben sub 11 vorgeschlagenen Inschriften¬
zusammensetzungen selbstständig gekommen.
28*
418
Aus Al-Buhturl's Hamäsah.
Von Dr. Radolf Geyer.
Durch die zuvorkommende Freundlichkeit der Verwaltung der
Leidener Universitätsbibliothek, namentlich durch die Güte des
Interpres legati Warneriani, Herru Prof. M. J. de Goeje, war es
mir vergönnt hier in Wien die werthvolle einzige Handschrift der
Hamäsah von al-Buhturl iu Müsse für meine Studien über alt¬
arabische Dichter zu excerpiren. Dabei ergab sich, dass al-Buhturl
eine verhältnissmässig grosse Anzahl von Versen der Dichter an-
Näbigah von Dubyän, Tarafah, Zuhair und Imru'ulkais
anführt, welche in der bekannten Sammlung der sechs Diwäne
fehlen uud auch unter den von Ahlwardt als Anhang zu seiner
Ausgabe gesammelten Gedichten nicht vorkommen. Wenn auch
die Echtheit dieser Stücke, einmal schon durch die Thatsache ihres
Fehlens in den von al-'Äsma'l gesammelten Diwänen, dann aber
auch in Anbetracht dessen, dass al-Buhturi als Ueberlieferer alter
Gedichte eben nicht gerade durch Zuverlässigkeit hervorragt, äusserst
zweifelhaft genannt werden muss, so sind sie doch für uns durch
die Namen der angeblichen Dichter interessant uud ich denke, schon
der Hinbhck auf das Ziel möglichster Vollständigkeit rechtfertigt
es, wenn ich mir erlaube , sie hier zu veröffentlichen. Zu diesem
Zwecke habe ich die Fragmente alphabetisch geordnet und mit
Zahlen bezeichnet, welche sich an die Supplementnummern der
betreffenden Diwäne bei Ahlwardt ansehliessen. Ich beziehe übrigens
in diese Nnmerirung aueh einige, ebenfalls bei Ahlwardt fehlende
Stücke ein, welche in al-Hamdäni's Geographie (herausgegeben von
D. H. Müller, Leiden 1884—1891) citirt sind, sowie bei Zuhair
die von Dyroff neuerlich publieirten Gedichte der Ta'labrecension ').
Im Anhange veröffentliche ich einen Diehterindex zu dem
Werke des al-Buhturi, welcher, wie ich hoffe, manchem Facbgenossen
die Benützung dieses so wichtigen rmd interessanten Buches er-
1) Zur Geschichte der Ueherlieferung des Zuhairdiwans . . . von Karl
Dyroff. Mit einem Anhang: Unedirte Gedichte des Zuhair. München.
F. Striiub. 1892. 8".