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Koptische Uebersetzung des Evangelium Nieodemi.
Prof. Vctjran hat unlängst auf sehr alten Turiner Papyrusblätlern ein umrnngliches Fragment vom sogenannten Evangelium des Nikodemus in kopti¬
scher Sprache aufgefunden. Er hat es in lateinischer Uebertragung an Prof.
Tischenilorf mitgetheilt , der nächstens bei seinen Pubiicationen über die Apo- Iryphen ausführlich davon Gebrauch machen wird. Diese Entdeckung ist jeden¬
falls dieselbe , die den sei. Fleck zu der Notiz — in seinem E.xemplare von Scbneckenburger's Evangelium der Aegyptier — veranlasst hat : „ Peyron will zu Paris in der k. Bibliothek das Evang. der Aegyptier koptisch entdeckt baben. Notiz von ihm selbst, an der man in Paris zweifelte."
Die Hadrians-Inschrift zu Jerusalem.
Ueber dem reichverzierten, gegenwärtig zugemauerten Doppelthore an der Südseite der Umfassungsmauer des el-Harim zu Jerusulem fand W. Kraft eine anscheinend zum Thore gehörende, obschon jetzt auf dem Kopfe stehende Inschrift, deren langgezogene elegante Buchstaben auf die Zeit Hadrian's hin¬
wiesen. Er theilt sie in seiner Topographie Jerusalems S. 73 in folgender Gestalt mit:
J70^J¥HADRUN0 ANTONINAVGPIO PPPONTIFAVGVR
P P
und entnimmt dnr.-ius, dass nach dem Wiederaufbau „die Sladt, die ja nun wieder zu Ehren kam und Stadt genannt wurde , dem Hadrian , als ihrem Wiederhersteller, diese Inschrift gesetzt" habe. Indess erheben sicb hier¬
gegen mancherlei Zweifel. Schon das begreift man nicht wohl, wie eine durchaus lateinische Inschrift mit einem griechischen Worte beginnen und dieses dazu in einer so auffallenden Weise {nolrj st. nölis) verunstaltet werden konnte. Hier liegt sicher ein Verseben vor. Ich bciracbte die vier Anfangs¬
zeichen nOyill gleichfalls als lateinisch und lese die erste Zeile (T)ITO . AEL . H ADRIANO .
Die Inschrift ist eine der gewöhnlichen Votivtafeln , nicht von der Stadt, sondern wohl vom Gouverneur seinem Kaiser gewidmet. Letzterer ist nicbt Publius Aelius Hadrianus, der Begründer der Aelia Capitolina , sondern der Nachfolger desselben, Titus Aelius Hadrianus Antoninus Pius, dem in Syrien mehrere solcher Tafeln gewidmet sind. Die Inschrift fällt hiernach zwischen
138 u. IHI n. Chr. Dr. Tncb.
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Inschriften aus Aegypten.
IVachstclicnde Ipsclirirten sind No. 1. von Dr. Farthey in Berlin niii der Ueberselzung des Prof. Dr. Moritz Schwartze, die übrigen von l'rof. Sei/ffnrlh inilgetheilt worden.
I.
- - suscila (?) Deus ! sancli CoUulbi
facies inisericordiam cum ejus anima, bamen. Atque precemi-
ni pro mea anima, quia Domi¬
nus Iracstulil me in aelernam (se. vitaui) in diebus meae juvenlulis.
Quis enim bomo vi-
vet nec videbit (propr. ut non videat) mortem ?
1 [aa». To^f] nocntioK'T[c]
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II.
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YAAi^piA. nCneHUT*.-J.4.AlTCAA*.*.T ^lU HneAAn«.Tpiä.px«cnenpo«5H'rHCtt*.noc
5 T-oAoCIieAAA.pTHpOC *.n». £llRTnip4.Tl*.n
<^oitoAAiuii4.n*.feiuppe4.n*.AAHne.ncitei
+ Pater, Filius, Spiritus Sanctus.
Noster paler Michael et Gabriel, nostra mater Maria; nosterpaterAdam,
nostra mater Zoe , cum patriarchis, prophe-
tis, apos-
toli», martyriLus: abbate Victore, abbate Pbocbomone, abbate Ge¬
orgia , abbate Mena.
tuTiui^s.nHC*.ne.nOTf[n]«»'^»^HitiKepu"tCf- Noster paler Jobannes, abbas quidam Nalamon, vetus utique , abbas Ma.xiininus ; patres
nostri matyres oinnino, abbas Ppsoten, si est bo¬
mo ; abbas Apolo, abbas Anub, abbas Phib,
abbas.VIacarius cum ejus filio , abbfis Moyses cum ejus matre, abbas Psoi, abbas Pamun , abbas F.u-
daemon, abbas Pap- nule, sancti oinnes, quos
misit voluntas divina. Recordare abba-
tis P.soi. Dcdicavil
*.n».Ai*.^iAAineneiiei[in]'veAAs.p-rHpocnToii e».na.n'v}/oTrenenooTfP«iJ>Jte«'n»>«'noAiuJk 10 n*.*.noYn*.ni.<5ifi*.iiiJUi*.Ka.peAAeitcq
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