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Herr Proressor Hoefer giebt in dem neuesten Hefte seiner Zeitscbr

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516 Broekhaus, üher das Setubandha.

Bemerkung.

Herr Proressor Hoefer giebt in dem neuesten Hefte seiner Zeitscbr. Tür d. Wissenschaft d. Sprache sebr interessante Mittheilungen über das ganz in Präkrit abgefasste Kunstepos Setubandha. Er beabsichtigt eine vollständige Ausgabe des in seiner Art einzigen Gedichtes , und durch nichts kann das Studium des immer noch räthsclhaften Prakrit mehr gerdrdert werden , als durcb ein so voluminöses formenreiches Werk. Wir erwarten davon mehr Gewinn , als durch die Herausgabe der einheimischen Grammatiker erreicht werden kann.

Hr. H. sucht aus den einleitenden Strophen zum Commentar die Zeit desselben zu bestimmen. Ich kann dem von ibm gewonnenen Resultate nicbt beistimmen. Die Verse Sind leider sehr corrumpirt, vieles bleibt unerklär¬

lich , manches möchte icb aber anders fassen , als der gelehrte Herausgeber.

Ich nehme die einzelnen Verszeilen der Reibe nach, wie sie S. 493 u. 494 abgedruckt sind , und Tüge meine zweifelnden Bemerkungen hinzu.

In Zeile 1. übersetzt Hr. H. das Wort ibbavadana: „Er (nämlich

Dscheluleddin) hatte ein Elephantengesicht." Das ist eine seltsame Schmei¬

chelei. Ich glaube, ibbavadana bedeute hier wie überall „den Elepbanten- gcsichtigen ", d. h. den Gbtt Ganc^a. Es liegt wobl dem Gedanken eine Vergleichung mit dem Gotte der Weisheit zu Grunde , aber die Worte sind so mangelhaft (denn die Lücke im Verse ist grösser, als Hr. H. andeutet, CS fehlen ,in dem ersten Halbverse nicht weniger als 7 moroe), so dass ich

Genaueres nicht z« bestimmen wage. In kalayeh möchte ich aber nicbt

den Genitiv eines IVomen proprium Kalayi finden, sondern das Verbum fini¬

tum': „Du magst halten für" oder Aehnliches.

Die 2. u. 3. Zeile: ä Meror k samudräd a vat i va s um atim yah

pratäpena tävad dure nas pAti — übersetzt Hr. H. ; „Der bis zum

Meru und dem Meere hin das Land von Avati durch seine Majestät weitbin uns schützt," indem er nur Zweifel erbebt über das sonst unbekannte Land Avati. Hr. II. hat hier die Construction verfehlt; es sind zwei Sätze, und avati ist Verbum finitum. „Der vom Meru bis zum Meere die Erde schützt, der in der Ferne uns beschützt." Der Rest des Verses ist corrumpirt und die Construction mir nicbt klar; nur die Form amucat, die Hr. H. über¬

setzt: „er verliess", ist grammatisch nicht richtig; es müsste am uncut beissen.

Die 4. Zeile: japati ca dinakrinnäma yogaih vidhatte, über¬

tragt Hr. H. : „der Gebete^murmelt , ein Tagmacber mit Namen die Andacbt ehrt"; doch Fügt Hr. H. selbst ein Fragzeichen hinzu. Auch hier ist wobl die Construction verfehlt; japati ist hier, wie ja aucb sonst bäulig, als Verbum transitivum zu nehmen, und daber zn übersetzen: „im Gebete nannte er den Namen des Tagmachers" d. h. der Sonne. Ob in dinakrit nicht eine Anspielung liegen möchte nuf Muhammed , den Religionsstifter, wage ich nicht zu behaupten, doch war gewiss zu der Zeit, wo unser Commentator lebte, das Wort in der Bedeutung „Religion" allen Indiern geläufig.

Im letzten Satze möchte die Bedeutung von vi-dha „ehren" schwer zu

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Hrockhaus , über das Setubandha. 517

belegen sein ; es ist wohl aucb hier in seiner einracbsten Bedeutung zu nehmen : „er machte Andachtsübungen".

Zeile 5. gan gäm bho bhinnam ambbo na ca pivati übersetzt Hr.

H. „Der Gangeswasser als nicht geziemendes Wasser aucb nicht trinkt". Das Gegentheil würde icb natürlicher finden : der nur das Wasser des geheiligten Stromes trinkt. Auch bezweifle ich die Bedeutung „ungeziemend", die Hr. H.

dem Worte bbinna beilegt. Mit einer leichten Veränderung, glaube ich.

erbalten wir das Richtige: ga ng äm b b o - 'b b i n n am , welches ich als Kin

Wort nehme, und demnach übersetze: „er trank kein Wasser, das nicht

gemischt war mit dem Wasser der Ganga".

In Zeile 6. würde ich die beiden ersten fehlenuen Sylben ergänzen durch an gam, da die beiden Ländernamen Anga und Banga sehr häufig mit einaider verbunden werden.

Z. 10. hat Ilr. H. ganz ubergangen; ich würde übersetzen: „(ich beuge mich vor ihm) damit er auch während des Kaliyuga schütze das Gesetz der Brahmanen, die wohlduften durch das Studium der Vedas". Die Worte päpaciyamäna sind mir nicht klar.

Die 11. Zeile beginnt mit einem Worte dhi'itasagunata.., welches keinen Sinn giebt, und dessen letzte Sylbe fehlt. Es ist wohl ein Epitheton, und ich würde vorschlagen: d h i'i ta - sugu n a (; a t am , „der hundert trelfliche Eigenschaften besitzt". — In der Aulfassung der folgenden Worte aber: tam

aprameyaiii purusham akavvarasäham änato '/smi, weiche ich

am meisten von Hrn. H. ab. Er sieht nämlicb, und gewiss mit Recbt, in

dem Z. 5. erwähnten Jalluladindra eine Corruption des arabischen Na¬

mens Jal41-ad-din, identificirt diesen mit dem aus dem afghanischen Gcschlechle der Khilligi oder Khilyi entsprossenen Köuige von Delhi, und Fahrt dann fort (S. 499): „Kann man aber nach alle dem die Vergleichung beider Personen nicbt anders als w.ihrscheinlich finden , so kommt doch noch ein Hauptbeweis im Folgenden binzu. Der in Rede stehende Dscheinled- din, welcher von 1288—95 regierte, und der Stifter der K b i ly i-Dynastie war, hiess eigentlicb Feroze, i. e. pers. ^^jji oder »jjjAs; steckt nun Dscheläleddin in J nl lä lad! n d ra und Khilyi in Kalayi [s. dagegen

meine Bemerkung oben zu Zeile 1], so ist der dritte Name Firüzc zu

purusha sanskritisirt, denn wenn es in Zeile 11. so heisst: „dem unver¬

gleichlichen Purusha neige icb mich ehrerbietig", wem kann es nur einen Augenblick entgehen, dass da Purusha, sonst oft der Mann, der Diener, nicht in eigentlicher Bedeutung, sondern nur als Uebersetzung dieses seines IVamens Firüze auf unsern Grossherrscher anwendbar sein könne?" und Fugt noch in einer Anmerkung hinzu: „was das präkritisirte akavvarasa (akavyaraso ?) soll, weiss icb nicht." — Hiermit kann ich nicht übereinstimmen.

Purusha ist gerade eine der höheren gewichtigeren Bezeichnungen des

Mannes; beisst ja doch selbst die schaff'ende Gottheit so; icb übersetze daher:

„ich. neige mich vor dem unvergleichlichen Manne." Die folgenden Worte akavvarasäham sind höchst wahrscheinlich die sanskritische Umschreibung des arabisch - persischen Namens Akbar Schäh (»Lä jaJ"!) ; es ist der be¬

rühmte Kaiser Akbar gemeint, der bekanntlich aucb den Beinamen .la-

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518 Notizen und Correspondenzen.

luladdln Tuhrte. Nach meiner Ansicht lebte daber der Verfasser des Com¬

mentars nicht, wie Hr. H. meint, im 13., sondern im 16. oder zu Anfang des 17. Jahrb.

L'eber die Zeit, wo der Verfasser des Gedichtes selbst lebte, lässt sicb bis jetzt nur noch weniger Bestimmtes angeben. Den einzigen Anhaltpunkt ge¬

währt der Scholiast , der ihn zum Zeitgenossen des bekannten Beschützers der

Wissenschaften, Bhoja deva (im 10. Jahrb.), macht. Ich sehe keinen

Grund , warum Hr. H. diese Angabe nicht festhält. Es ist doch etwas be¬

stimmt L'eberlieferles im Gegensatze des schwankenden Eigenen. Das Ge¬

dicht verliert ja dadurch nicht an Werth und Bedeutung; für ein Product der eigentlicb älteren indiscben Litteratur wird es doch Niemand ausgeben wollen.

Broekhaus.

Russisch - orientalische Litteratur.

Die BihtiothcJ! orientalischer Geschichtsschreiber, welche Hr. Prof. Bercstn in Kasan auf seine Kosten erscheinen lässt, schreitet rasch vorwärts. Der 1. Band, enthaltend das Scheibani name (s. oben S. 251.) ist vollendet;

der 2. Band, der sich unter der Presse befindet, enthält eine tatarische Ueber¬

setzung von Raschid's Gämi'ul tawdrich aus der Zeit des russischen Herr¬

schers Boris Godunoff (reg. 1598— 1605) von einem Beamten am Hofe des

Uras Mohammed, Khans von Kassimav. Der tatarische Text ist von Hrn.

Beresin bearbeitet, die beigegebene russische Uebersetzung von Hrn. Ilniinshy, die Anmerkungen von beiden Herren Herausgebern gemeinschaftlich. Bd. 3.

wird eiuen Abschnitt aus dem Geschichtswerke des BenAkiti enthalten , die Geschichte der Mongolen , mit russischer Uebersetzuug von Hrn. Cholmogoroff und Anmerkungen sowobl des Uebersetzers als aucb des Hrn, Bercstn; Bd. 4.

das mongolische Gesehichtswerk A I tan-topsch), mongolisch, mit russischer Ueberselzung von Hrn. Banzaroff, und Bd. 5. das Gesehichtswerk des Abu'l- ghäzi, übersetzt von Hrn. Ssnblukoffi Prof. des Talarischen am Priesler¬

seminar in Kazan.

Hr. Beresin lässt gegenwärtig eine Uebersetzung des Briefes des Toch- tamysch an YagaVIla drucken, alltürkisch mit uigurischer Schrift, nebst der Ueberselzung der Jarlyks- des Timur Kutluk, des Tochtamysch und des S e a d e t - G erai. In dem Commentare zu diesen Stücken wird er unter andern über die Slaatsbeamlen und Staatseinkünfte der goldenen Horde

bandeln. Dr. Zenker.

Aus zwei Briefen des Miss. Hrn. Perkins in Urmia,

vom 23. Mai und .l. Juni 1850.

— Ich übersende Ibnen hierbei ein Probeblatt der neuen syrischen Typen, welche der Buchdrucker unserer Mission, Hr. Breath, für den demnächst zu beginnendeo Druck des Alten Testaments in alt- und neusyrischer Spfache gefertigt hat. Wir haben den Anfang dieses Drucks nm einige Monate ver- scboben, weil es uns an passenden Typen dazu fehlte. Diese neuen Typen (iad fir den Nestorianischen Scbriflcboraktcr sehr klein, so dnss wir das

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